Werke von Gabriel Fauré, Gabriel Pierné, Gustav

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Werke von Gabriel Fauré, Gabriel Pierné, Gustav Holst, John Williams und
Anderen:
›Sax and Pipes – Reflections
Dieter Kraus (Saxophone), Andreas Gräsle (Orgel)
Double Density CD LC 32837
Saxophon und Orgel sind längst eine gängige Kombination für Aufführungen transkribierter Werke
von Johann Sebastian Bach über Edvard Grieg und Joseph Rheinberger bis Harald Genzmer. Auf der
vorliegenden CD indes hören wir Dieter Kraus und Andreas Gräsle als Duo in dieser Besetzung unter
anderem mit Stücken aus Film-Soundtracks und englischer oder französischer Programmmusik.
Dieter Kraus, in München ausgebildeter klassischer Saxophonist, und der im badenwürttembergischen Ditzingen als Bezirkskantor wirkende Organist Andreas Gräsle bieten seit Jahren
in Konzerten Alternativen zum Gängigen mit einem weiten Horizont, wie ihn beide aus der Praxis
kennen: Kraus hat als Solist und als Gast – etwa für die Saxophonparts in Ravels Bolero oder
Massenets Oper Werther – international mit vielen Orchestern gearbeitet, nicht zuletzt bei
zeitgenössischer Musik. Gräsle ist außer Organist auch Dirigent, leitet Chöre, studiert Musicals ein
und wirkt als Dozent für Partiturspiel an der Stuttgarter Musikhochschule.
Am Anfang der CD steht die lyrische Aria aus Mountain Roads von David Maslanka, einem
Amerikaner, der auch ein Saxophonkonzert geschrieben hat. Sein Landsmann John Williams, nicht
nur als Filmkomponist, sondern auch mit konzertanten Werken anerkannt, liefert mit Closing In aus
dem Soundtrack zu Esacapades eine raffiniert angelegte Episode: Sehr wirkungsvoll wechseln sich
Einsätze von Organo pleno zu kurzen Saxophonmotiven mit Pausen ab. Diese Interaktionen werden
verdichtet und zur Steigerung geführt. Kraus bringt neben perfekter Phrasierung einen wunderbar
klaren Ton auf – je nach Bedarf der Stücke – Tenor-, Alt- und Sopransaxophon mit. Gräsle spielt die
ursprünglichen Orchesterparts so sicher und farbenreich, dass jede Aufnahme wirkt, als seien die
Stücke genau für dieses Duo komponiert worden.
Gabriel Faurés berühmte Pavane und Vocalise umrahmen – gleichsam als französisch-romantische
Intro und Coda – die Trois pièces op. 29 von Gabriel Pierné (1863-1934). Das Prélude trägt Gräsle
allein vor, wohl zur Würdigung des Umstands, dass Pierné von den Komponisten dieses Repertoires
der einzige originäre Organist war. Als einer der Höhepunkte erweist sich Jupiter aus der
spätromantischen Orchestersuite Die Planeten des Engländers Gustav Holst. Wie es sich für die
Darstellung des nach dem römischen Hauptgott benannten größten Planeten des Sonnensystems
gehört, ist diese Musik auch besonders opulent, kontrastreich und kraftvoll.
Es ist klug, dass Dieter Kraus und Andreas Gräsle bei diesen Aufnahmen ganz auf Jazz-Färbungen und
Choral-Aura verzichten, eben jene Musikstile, die uns meist bei der Nennung der Instrumente in den
Sinn kommen. So entsteht ein musikalischer Zyklus von ganz eigener Prägung.
Günter Buhles
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