und im Fortsetzungskrieg - Itä-Lapin kuntayhtymä

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Diese Broschüre ist als Teil der Projekte Itä-Lapin talvisota tutuksi (Den Winterkrieg in Ostlappland kennenlernen) und Jatkosodan vuodet Itä-Lapissa (Die
Jahre des Fortsetzungskrieges in Ostlappland) verfasst worden. Die Projekte
sind mit der ländlichen Entwicklungsförderung finanziert worden, die die EU
der Pohjoisimman Lapin Leader RG gewährt hat. Die Projekte sind vom Gemeindeverband Ostlappland verwaltet und von den folgenden Unternehmen
und Gesellschaften unterstützt worden:
Alaperän yhteismetsä
Asuste-Kenkä Pesonen
Ikihirsi Oy
Joutsijärven kyläyhdistys ry
Kaatuneiden Muistosäätiö
Kemijärven Apteekki
Kemijärven reservinupseerit ry
Kemijärven yhteismetsä
Koillis-Lapin Sähkö Oy
K-Supermarket Kauppapaikka
Lapin sotavainajien muiston
vaalimisyhdistys
LC-Kemijärvi
LC-Pelkosenniemi
Matkalle Sallaan ry
Mestarin Kievari Oy
Metsä Group
Pelkosenniemen Vesihuolto
osuuskunta
Rovaniemi-Napapiirin Rotaryklubi (ry)
Saijan kyläyhdistys ry
Sallan Osuuspankki
Sallan Reserviläiset ry
Savukosken kehittämisyhdistys ry
Sotavahinkosäätiö
Suvannon kyläyhdistys ry
Die Broschüre ist in gedruckter Form in den Touristeninformationen, Bibliotheken und Museen der Region sowie digital auf den Internetseiten der Gemeinden und Touristeninformationen erhältlich (Kontaktinformationen am Ende
der Broschüre).
Itä-Lapin kuntayhtymä
Kuumaniemenkatu 2 A
98100 KEMIJÄRVI
+358 (0) 40 593 2835
italappi.lappi.fi
Text: Pentti Airio, Minna Hamara und Kaisa
Hytönen
Deckel: Kaisa Hytönen
Layout: Kopio Niini Oy
Druck: Pohjolan Painotuote POPA Oy
© Gemeindeverband Ostlappland 2013
1
2
Inhaltsverzeichnis
FÜR DEN LESER
FÜR DEN LESER............................................................................ 3
DER WINTERKRIEG ....................................................................... 5
Die ersten Tage des Winterkrieges in Ostlappland .............................6
Die Ereignisse in Märkäjärvi .............................................................. 7
Von Salla Richtung Savukoski ............................................................ 7
Die Schlacht bei Pelkosenniemi .........................................................8
Von Märkäjärvi Richtung Kemijärvi ................................................. 10
Joutsijärvi und die Schlacht bei Mäntyvaara .................................... 11
Stabilisierung der Situation in Saija und Paikanselkä ....................... 12
Svenska Frivilligkåren ...................................................................... 13
Die Zusammensetzung der Truppen ............................................... 15
DER ZWISCHENFRIEDE .............................................................. 17
Die harten Bedingungen des Friedensvertrages ............................. 17
Aufrüstung und Zusammenarbeit mit Deutschland ........................ 18
DER FORTSETZUNGSKRIEG ........................................................ 21
Angriff auf das alte Salla ................................................................. 21
Der Weg der finnischen Jänkäjääkärit ............................................. 22
Eroberung von Alakurtti und Vormarsch an den Fluss Vermanjoki ...24
Das Ende des Stellungskrieges .......................................................26
Rückzug der Deutschen vom Vermanjoki und aus Ostlappland ....... 27
Die Zusammensetzung der Truppen ............................................... 31
KRIEGSHISTORISCHE SEHENSWÜRDIGKEITEN IN DER
REGION OSTLAPPLAND ............................................................. 32
Salla ................................................................................................ 32
Kemijärvi ........................................................................................ 39
Pelkosenniemi ................................................................................ 45
Savukoski ........................................................................................48
Sehenswürdigkeiten auf russischer seite ........................................ 52
KARTE VON DER REGION OST-LAPPLAND MIT
KRIEGSHISTORISCHE SEHENSWÜRDIGKEITEN............................. 58
WEITERE INFORMATIONEN ÜBER DEN FREMDENVERKEHR
UND DIE DIENSTLEISTUNGEN DER REGION ................................ 60
QUELLEN ................................................................................... 62
Diese Broschüre berichtet von der Kriegsgeschichte Ostlapplands in den Jahren 1939-1945. In Ostlappland wurden in diesen Jahren aus der Sicht Finnlands
bedeutende Schlachten geführt und lange Evakuierungsreisen unternommen.
Die Kriegszeit hat ihre Spuren in der Region hinterlassen – in der Stadt Kemijärvi sowie in den Gemeinden Salla, Pelkosenniemi und Savukoski. Sie hinterließ
ihre Spuren auch in den Menschen, die ihr Zuhause oft sogar dreimal wegen
eines Krieges verlassen mussten; wegen des Winterkrieges, wegen der Partisanengefahr und wegen des Lapplandkrieges.
Als der Winterkrieg ausbrach, war es das Ziel der sowjetischen Truppen, Finnland an seiner schmalsten Stelle im Norden abzutrennen. In Salla rückte der
überlegene Feind von der alten Grenze bis Pelkosenniemi und Joutsijärvi vor.
In der betreffenden Region wurden Schlachten geführt, die aus der Sicht von
ganz Nordfinnland und Finnland entscheidend waren.
Als 1940 der Frieden gekommen war, verlor die Gemeinde Salla circa die Hälfte
ihrer Fläche an die Sowjetunion. Die Menschen, die ihr Zuhause verloren hatten, mussten woanders ein neues Leben beginnen. Der Wiederaufbau in den
vom Krieg zerstörten Regionen forderte Arbeit und Ausdauer. Zusätzlich zu
den Gebietsabtretungen wurde in den Friedensbedingungen vorausgesetzt,
eine Eisenbahnverbindung von Kemijärvi nach Kelloselkä zu bauen. Dieser Bau
der Salla-Bahn gab vielen Menschen in der Zeit des Zwischenfriedens Arbeit,
ebenso wie der Aufbau neuer Verteidigungsanlagen und Garnisonen. Die Gefahr eines neuen Krieges schwebte in der Luft. Die nördlichsten Betonbunker
der Verteidigungslinie der Salpa-Linie wurden in Joutsijärvi bei Kemijärvi errichtet und in Salla und Savukoski wurden Panzersperren errichtet.
Die Ankunft der Deutschen in Ostlappland, als der Fortsetzungskrieg begann,
gab der Region eine eigentümliche Kriegsgeschichte. Finnland und Deutschland griffen die Sowjetunion im Sommer 1941 gemeinsam aus Richtung Salla
an. Der Angriff sollte nach Kantalahti fortschreiten, aber er kam für drei Jahre
am Fluss Vermanjoki zum Stehen. Die Phase des Stellungskrieges endete, als
sich die deutschen Truppen, die die sowjetischen Truppen angegriffen hatten,
im Herbst 1944 nach Finnland und in Richtung Nordnorwegen zurückzogen.
Der Einfluss der Deutschen in Ostlappland und in ganz Nordfinnland war in
vieler Hinsicht bedeutungsvoll. Die Deutschen bauten Ostlappland sowohl auf,
wie sie es auch zerstörten. Die Zeit des Wiederaufbaus, die dem Krieg folgte,
ist ein eigenes Kapitel in der Geschichte Ostlapplands.
3
Diese Broschüre beinhaltet ein dichtes Informationspaket über die Schlachten
des Winter- und des Fortsetzungskrieges in Ostlappland und in der Region auf
der Seite der Russland bis zum Fluss Vermanjoki. Genauer kann man die Kriegsgeschichte zum Beispiel in den Museen der Region, in den Veteranenlisten der
Gemeinden und in der Kriegsgeschichtsliteratur, aber auch durch einen Besuch
der Schauplätze selbst kennenlernen. Die wichtigsten kriegshistorischen Sehenswürdigkeiten Ostlapplands aus der Zeit des Winter- und des Fortsetzungskrieges sind in dieser Broschüre nach Gemeinden eingeteilt worden. In vielen
der Besuchsziele gibt es Tafeln, die von den Geschehnissen des Ortes berichten und die Ereignisse als Teil einer umfangreicheren Operation verbinden. Die
früheren Kampfgebiete des Fortsetzungskrieges befinden sich auf russischer
Seite. Beachten Sie bitte, dass die Orte auf russischem Grenzgebiet nicht ohne
einen speziellen, von der Grenzbehörde ausgestellten Passierschein betreten
werden dürfen.
DER WINTERKRIEG
Sie können die Kriegsgeschichte Ostlapplands auch mit Hilfe von Dokumentarfilmen kennenlernen. Die Filme Itä-Lapin talvisota (Der Winterkrieg Ostlapplands) und Jatkosodan vuodet Itä-Lapissa (Die Jahre des Fortsetzungskrieges
in Ostlappland) sind in den Bibliotheken, Museen und Touristeninformationen
der Region erhältlich (Kontaktinformationen am Ende dieser Broschüre). Sie
können auch beim Gemeindeverband Ostlappland einen Film bestellen. Sie
können die kriegshistorischen Plätze Ostlapplands auch auf der Adresse www.
ita-lapinsotanahtavyydet.fi kennenlernen.
Indem man die Geschichte kennt, kann man auch die Gegenwart verstehen.
Es ist der Zweck dieser Broschüre, von der Geschichte der Region zu berichten
und Wissen zu vermitteln. Die wertvolle Arbeit der Bewohner Ostlapplands für
ihr Land und ihre Heimat darf nicht in Vergessenheit geraten.
Wir heißen Sie herzlich willkommen, die Kriegsgeschichte Ostlapplands kennenzulernen!
Gemeindeverband Ostlappland
Kemijärvi, Salla, Savukoski und Pelkosenniemi
4
Das Voranschreiten der Schlachten in der Region Ostlappland im Winterkrieg
5
Die ersten Tage des Winterkrieges in Ostlappland
Die Ereignisse in Märkäjärvi
Der Winterkrieg zwischen Finnland und der Sowjetunion fand im Zeitraum
30.11.1939-13.3.1940 statt. Der Winterkrieg begann ohne Kriegserklärung,
nachdem die Sowjetunion Finnland angriffen hatte. Die Truppen der sowjetischen 122. Division überschritten am 30.11.1939 in Hanhivaara in Salla die
Grenze, unter dem Widerstand nur weniger Truppen finnischer Grenzposten.
Die finnischen Verteidiger zogen sich zu der Landenge von Ruuhijärvi östlich
von Märkäjärvi (das heutige Kirchdorf Salla) zurück. Etwa zehn Panzerwagen
gelang es, diese Verteidigungsgruppierung zu zerschlagen und im Rücken einzubrechen, wodurch sie Verwüstungen in der Logistiktruppe verursachten. Der
gleichzeitige Angriff von Süden, der die Truppen umzingeln sollte, löste Panik
aus. Das SbstBtl 17 hielt seine Stellungen an der Nordseite der Straße, aber das
Gebiet musste aufgegeben werden, als sich das SbstBtl 25 ohne Erlaubnis aus
seinen Stellungen zurückgezogen hatte.
Das Ziel der sowjetischen Truppen war es, Finnland an seiner engsten Stelle
abzuschneiden und von Salla über Kemijärvi innerhalb von zwei Wochen nach
Rovaniemi vorzurücken und von dort weiter nach Tornio weiterzumarschieren.
Finnland hatte den östlichen Nachbarn nicht mit nahe der Grenze stationierten Truppen provozieren wollen, weil der mit der Sowjetunion geschlossene
Grenzfriedensvertrag dies verbot. Aus diesem Grund rückten die sowjetischen
Truppen, die die Grenze überschritten hatten, dank ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit rasch vor. Die erste bedeutende Schlacht begann in Kelsinkäinen (in
Kieristelmävaara) am 2.12. am Abend, und am folgenden Morgen mussten die
Stellungen aufgegeben werden. Das selbständige Bataillon 17 (SbstBtl 17), das
„Salla-Bataillon“, erhielt seine Feuertaufe und bestand sie gut. Das Bataillon
war auf dem Rumpf der Grenzkompanie von Salla gegründet worden, als die
zusätzlichen Übungen begannen.
Die folgenden Schlachten wurden in den Gegenden von Kairala und Mikkola in den Stellungen auf der Westseite des Sees geführt. Dorthin war als Verstärkung das SbstBtl 25 aus Rovaniemi verschoben worden, das am 6.12. die
Frontverantwortung übernahm und das SbstBtl 17 konnte sich einen Moment
lang ausruhen. Aus den beiden Bataillonen wurde die Kampfgruppe Roininen
unter dem Befehlshaber Major Vilho Roininen geformt. Aus der Engstelle bei
Kairala musste man am 7.12. angesichts des gleichzeitigen Angriffs von vier sowjetischen Bataillonen abziehen. Das Problem der Finnen war der Mangel an
Panzerabwehrwaffen. Die zahlenmäßig unterlegenen Truppen mussten ihre
eigenen Häuser niederbrennen und die Verzögerung fortsetzen, indem danach
gestrebt wurde, mit aktiven Gegenstößen, Verhauen und Zerstörungen die Bewegung der sowjetischen Truppen zu verlangsamen.
Das mit einer Panzerkompanie verstärkte Bataillon des Feindes marschierte in
den Morgenstunden des 9.12. in dem brennenden Kirchdorf Salla ein. Als sich
die Finnen zurückgezogen hatten, hatten sie die Gebäude in Brand gesteckt.
Davor konnten die Angriffe der Infanterie mit Gewehr- und Maschinengewehrfeuer abgewehrt werden. Der Fluss Sallajoki wurde von 11 Panzerwagen
überquert, wobei die finnischen Truppen, die ohne eine ordentliche Panzerabwehrausrüstung kämpften, ihre Stellungen aufgeben und sich zurückziehen
mussten.
6
Die sowjetischen Truppen waren in 10 Tagen gut 100 Kilometer auf finnischem
Terrain vorgestoßen. Nach dem Verlust des alten Kirchdorfs Salla wurden aus
Rovaniemi das SbstBtl 26 sowie die Abteilungen AufklAbt 9 und AufklAbt 10
in Richtung Salla gesandt. Die Aufgabe der circa 50 Mann umfassenden AufklAbt 9 (Abteilung Luoto) war es, den Feind in Richtung der Straße, die nach
Savukoski führt, hinzuhalten und zu ihrer Unterstützung wurde mit den Burschen der Bürgerwehr von Savukoski und Pelkosenniemi, den Grenzposten der
Wache des Dorfes Martti und den Männern der Luftaufsicht rasch die Abwehrabteilung Gräsbäck gegründet. Als Bewaffnung verfügte die Abwehrabteilung
über Militärgewehre, Jagdwaffen und Kleinkalibergewehre. Die Situation war
kritisch. Um die Kommandoverhältnisse in Nordfinnland zu klären, beschloss
das Oberkommando am 12.12.1939, die Lappland-Gruppe zu gründen, zu deren Befehlshaber ein Experte der Verhältnisse in Lappland, Generalmajor K. M.
Wallenius, bestimmt wurde.
Von Salla Richtung Savukoski
Das mit einem Aufklärungsbataillon, einer Artillerieabteilung und einer Panzerkompanie verstärkte Gebirgsinfanterieregiment 273 war ein stärkerer Gegner als erwartet. Das Regiment begann mit dem Vormarsch entlang der Straße, die von der Kirche von Salla nach Savukoski führte. Die AufklAbt 9 und die
Abwehrabteilung Gräsbäck waren nicht dazu imstande, den teilweise bepanzerten Angreifer aufzuhalten.
Zur Unterstützung wurde eine Kompanie des SbstBtl 26 (1./SbstBtl 26) gesandt und drei Tage später wurde das sehr schwach ausgerüstete 8. Bataillon
der Feldersatzbrigade (VIII/FErsBrig), das in Heinola gegründet worden war,
dorthin gelenkt.
Die von der Bewaffnung her überlegene Rote Armee rückte trotz der Gegenwehr des Verteidigers vor. Die finnischen Truppen zogen am 14.12. aus Savu7
koski ab und schon am 16.12. befand man sich am Fährufer von Pelkosenniemi.
Die zerschlagenen finnischen Truppen wurden im Kirchdorf Pelkosenniemi gesammelt.
Die Schlacht bei Pelkosenniemi
Das verstärkte 273. Gebirgsinfanterieregiment der Roten Armee rückte innerhalb von circa einer Woche vom Zentrum des alten Salla über Savukoski nach
Pelkosenniemi vor. Es gelang nicht, den Angreifer mit den geringen finnischen
Kräften, die in die Region geführt worden waren, aufzuhalten. Auch das 8. Bataillon der Feldersatzbrigade, das in der Region Heinola gegründet worden war,
konnte den Angriff nicht stoppen, sondern es zog sich an das Fährufer von Pelkosenniemi zurück. Der Befehlshaber der Lappland-Gruppe Generalmajor Wallenius beschloss, das zur Verstärkung erhaltene InfRgt 40 nach Pelkosenniemi
zu senden, denn über Pelkosenniemi hatte der Feind die Möglichkeit, weiter
nach Kemijärvi vorzurücken und die Truppen, die östlich des Kirchdorfes bei
Joutsijärvi kämpften, einzukesseln. Unter dem Kommando von Major Armas
Perksalo traf das Regiment im Eiltransport in Pelkosenniemi ein. Die letzten
Kampfabteilungen waren im Laufe des 17.12. am Ziel. Dem Ersatzregiment,
das aus älteren Jahrgängen zusammengesammelt worden war und auf seine
erste Mission gesendet wurde, wurde eine schwere Aufgabe erteilt. Es sollte
den nach Pelkosenniemi vorgerückten Feind vernichten. Die schlecht ausgerüstete Truppe verfügte über keine Kommunikationsmittel, Panzerabwehrwaffen, Artillerie oder Unterkunftsmöglichkeiten, aber der Wille war stark.
Dem Schlachtplan nach sollte der Angriff, der zwei Bataillone umzingeln würde, in den Morgenstunden des 18.12. beginnen. Gleichzeitig sollte an der Front
auf das Fährufer von Pelkosenniemi zu angegriffen werden. Die Gruppierung
der Bataillone auf dem Kirchhügel ging im Dunkeln und im nassen Schneeregen nur stockend vor sich. Die Abteilungen der sowjetischen Truppen hatten
gleichzeitig mit ihrem eigenen Umzingelungsangriff auf der Nordseite des
Fährufers begonnen. Das III/InfRgt 40, das sich an der Spitze in Bewegung gesetzt hatte, geriet an der Nordostseite des Dorfes in den Kampf. Das Bataillon
I/InfRgt 40 unter Hauptmann Hugo Einar Suoranta wandte sich jedoch mehr
nach Westen, um eine Feindberührung zu vermeiden.
Als der Morgen dämmerte, brach die Verteidigung der finnischen Truppen in
der Richtung der Straße ein und während des Tages wurden in der chaotischen
Lage hitzige Gefechte um die Kontrolle des Kirchdorfes geführt. Auch dort
lösten die Panzerwagen unter den Finnen Panik aus. Die Situation beruhigte
sich, als die Nachricht über den im Gebiet angekommenen Panzerabwehrkanonenzug (2. PzAbwZ) eintraf. Die Kämpfe dauerten am Nordrand des Dorfes
bis zum Herabsenken der Dämmerung an.
Die Situation war so kritisch, dass Oberstleutnant Oiva Willamo Rovaniemi um
Erlaubnis gebeten hatte, das Kirchdorf Pelkosenniemi niederzubrennen. Der
Polizist, der zum Vollstrecker des Auftrages zur Niederbrennung bestimmt
worden war, beeilte sich zum Glück nicht, sondern verfolgte die Weiterentwicklung der Situation. Es wurde jedoch befohlen, das Logistikzentrum, das
sich in Kemijärvi befunden hatte, nach Rovaniemi zu verschieben.
Major Perksalo und Mitglieder der Mannschaft während des Winterkrieges (SA-Bild)
8
Es sah danach aus, als würde die Schlacht bei Pelkosenniemi zu Gunsten der
sowjetischen Truppen entschieden. Das von Hauptmann Suoranta geführte I/
InfRgt 40 war die sowjetischen Truppen im Laufe des Tages über die Stelle des
Zusammenflusses der Flüsse Kitinen und Luiro umgangen und in ihren Rücken
gelangt. Das Bataillon griff das Logistikzentrum der sowjetischen Truppen und
die Feuerstellungen der Artillerieabteilung, die das Regiment unterstützte, am
Abend zwischen 17 und 18 Uhr circa einen Kilometer von der Fähre nach Nordosten an. Im Kirchdorf in Richtung des Krankenhauses hatte gleichzeitig der
Gegenangriff des II/InfRgt 40 begonnen. In der Nacht hatte sich der Frost auf
-20 Grad verschärft und die kämpfenden Truppen schlugen sich durcheinander.
9
Die sowjetischen Soldaten traten einen chaotischen Rückzug an, als sie auch in
ihrem Rücken Kampfgeräusche hörten.
Der Kampfkontakt mit dem sich zurückziehenden Feind brach ab. Die Verteidiger von Pelkosenniemi waren völlig erschöpft und durcheinander. Manche
Männer irrten im Wald umher und ein Teil hatte sich schwer erkältet, als das
Wetter von nassem Schneeregen in starken Frost umgeschlagen war. Auch
noch am nächsten Tag kehrten einige Männer in ihre eigene Kompanie zurück.
Die finnischen Verluste in der Schlacht bei Pelkosenniemi betrugen 117 Gefallene, 103 Verwundete und 50 Vermisste. Die Truppen der Roten Armee ließen auf
ihrer Flucht nach Savukoski eine bedeutende Menge an Ausrüstung zurück. Sie
verloren in etwa 200-400 Mann, 40 Autos, 8 Panzerwagen, 3 Feldkanonen, 200
Pferde und ganze Fuhren an Handfeuerwaffen und Patronen.
Die finnischen Truppen nahmen am Abend des 19. Dezembers die Verfolgung
auf. Ein paar Tage später erreichten die Finnen das Kirchdorf Savukoski. Saija
wurde mit wenigen Gefechten am 23.12. erreicht und die Kampfgruppe Suoranta (I/InfRgt 40, VIII/FErsBrig, 1./SbstBtl 26, AufklAbt 9, GrWKp/InfRgt 40,
2. PzAbwZ) wurde dort zur Verteidigung gruppiert. Die Front verlief am nordwestlichen Ende des Sees Mukkalanjärvi und des Dorfes Mukkalankylä.
Von Märkäjärvi Richtung Kemijärvi
In der Richtung der nach Kemijärvi führenden Straße mussten am 11. Dezember die Stellungen am Nordosthang des Dorfes Märkäjärvi aufgegeben und der
Rückzug nach Salmijärvi angetreten werden. Am 12.12. kam das zur Verstärkung der Kampfabeilung bestimmte SbstBtl 26, das keinerlei Kampferfahrung
hatte, in Kursu an. Es war in seiner ersten Schlacht nicht dazu imstande, die
ihm anbefohlene Aufgabe zu erfüllen, also das Dorf Kursu zu halten.
Die Kämpfe bei Varpuoja begannen am 14.12. am Morgen, als ein sowjetisches
Bataillon, unterstützt von 16 Panzerwagen, angriff. Die finnischen Truppen hatten am selben Morgen ihre ersten Panzerabwehrkanonen erhalten. Major Ragnar
Nordström besorgte aus Schweden Bewaffnung für die Truppen in Ostlappland.
Man erhielt Panzerabwehrkanonen sowohl in Richtung Joutsijärvi, Pelkosenniemi als auch Petsamo. Zwei Panzerwagen wurden zerstört und zwei wurden beschädigt. Das 9. Bataillon der Feldersatzbrigade (IX/FErsBrig, Pori), das in der Region Valtanen gruppiert gewesen war, musste in den Morgenstunden des 15.12.
die Frontverantwortung übernehmen. In seiner ersten Schlacht war das Bataillon
nicht dazu imstande, den Angriff des Feindes abzuwehren. Die Kräfte des vierten
Bataillons, das der Abteilung Roininen zur Verfügung stand, reichten trotz harter
Anstrengung nicht zur Rückeroberung von Kursu aus. Der sowjetischen Division
10
standen neun Bataillone, drei Batterien, ein Panzerbataillon sowie die starke Unterstützung der Artillerie und der Luftwaffe zur Verfügung.
Joutsijärvi und die Schlacht bei Mäntyvaara
Die Arbeitspflichtigen hatten circa eine Woche lang die Wasserenge beim See
Joutsijärvi verschanzt. Das SbstBtl 17 gruppierte sich am 16. Dezember zur
Verteidigung auf beiden Seiten der Straße und das SbstBtl 25 weiter südlich
am Westufer des Sees Joutsijärvi. Das IX/FErsBrig, das sich in einer Schlacht
befand, zog am Nachmittag aus Valtanen ab und ging als Reserve nach Pietarinvaara sowie das SbstBtl 26 aus Vuosamonselkä nach Isokylä. Der Ersatzkompanie SbstKp Kojonen des Bataillons von Salla wurde befohlen, sich für
Sissi-Aktionen hinter den Frontlinien zu rüsten. Zur Verstärkung der Fronttruppen von Joutsijärvi erhielt man am 18.12. einen zweiten Panzerabwehrzug und
eine mit vier 105 mm Kanonen ausgerüstete Batterie. Die vier Gebirgshaubitzen und die vier Panzerabwehrkanonen, die aus Schweden besorgt worden
waren, waren eine beträchtliche moralische Stütze für die Truppen, die drei
Wochen lang ohne Artilleriebewaffnung gekämpft hatten.
Die Aufgabe der Kampfgruppe Roininen war es, die Stellungen bei Joutsijärvi
zu halten. Die sowjetischen Truppen versuchten, mit dem Frontalangriff zweier Regimenter die Verteidigung der Finnen zu durchbrechen. Die Attacken
konnten abgewehrt werden und der Angreifer verlegte den Schwerpunkt von
der Straße auf die Flanken. Das SbstBtl 25 unternahm in Richtung Ahoniemi
einen geglückten Flankenangriff und vernichtete die sowjetische Kompanie.
Das SbstBtl 17 wurde am 19.12. aus der Front herausgelöst und zur Ruhe in die
Region von Mäntyvaara und Pietarinselkä verlegt. Die Frontverantwortung in
Richtung der Hauptstraße übernahm für einige Tage das IX/FErsBrig.
Ein Bataillon der Sowjettruppe (1./596. InfRgt) war darauf ausgerichtet, über
einen großen Umweg durch das Gelände über Outojärvi in den Rücken der
Finnen zu gelangen. Das Bataillon besetzte den Gipfel der bewaldeten Anhöhe Mäntyvaara am späten Abend des 19.12. mit der Absicht, die Straße in der
Nacht auf den 21.12. als Geburtstagsgeschenk für „Vater Stalin” abzuschneiden. Über die Bewegung der sowjetischen Truppe waren Beobachtungen angestellt worden und die Truppen, die in dem Gebiet ausruhten, erhielten über
den Feind Bescheid.
Der Schusswechsel zwischen den Truppen begann am 20.12. zu Mittag und die
Finnen holten sofort aus eigener Initiative zum Gegenschlag aus. Die 1. Kompanie, die mit Männern aus Salla gegründet worden war, und die 2. Kompanie,
die mit Männern aus Pelkosenniemi und Savukoski gegründet worden war, die
11
beide geruht hatten, stürmten direkt über die Straße auf den Gipfel des Mäntyvaara zu zum Angriff. Als die 3. Kompanie, die mit Männern aus Kemijärvi
gegründet worden war, in Pietarinselkä den Alarm erhalten hatte, machte sie
sich auf, über den Norden die sowjetischen Truppen zu umgehen und in ihren
Rücken zu gelangen. Die Schlacht, die mehrere Stunden dauerte und zum Teil
als Handgemenge mit Messern und Bajonetten geführt wurde, neigte sich zum
Sieg der Finnen. Vor Mitternacht befand sich der Gipfel der Anhöhe in der Gewalt der Finnen. In der Schlacht fielen über 300 sowjetische Soldaten. Finnen
fielen 17, zudem wurden 29 verwundet.
Zum Glück der Finnen richtete sich der Schlag des Feindes auf die Truppe,
die als Reserve in diesem Gebiet war, und nicht zum Beispiel auf den Stab der
Kampfgruppe Roininen, der sich in der Nähe befand. Mäntyvaara war die bedeutendste Schlacht des Bataillons von Salla, die aus der gesamten finnischen
Kriegsgeschichte hervorsticht.
Nach der Schlacht bei Mäntyvaara beschränkten sich die Kriegshandlungen für
einige Tage auf Konfrontationen von der Natur eines Stellungskrieges auf beiden Seiten des Sees Joutsijärvi. Gleich nach Weihnachten wurde aus Richtung
des Dorfes Hautajärvi und Saija mit der Sissi-Tätigkeit begonnen, die auf den
Rücken der sowjetischen Truppen gerichtet war. Die Sissi-Tätigkeit der SbstKp
Kojonen und der AufklAbt 10 in Richtung Hautajärvi war erfolgreich und band
eine bedeutende Menge sowjetischer Truppen an die Sicherung der Rückenverbindung. Auch das „Salla-Bataillon“ sandte Skipatrouillen von der Stärke
eines halben Zuges in den Rücken des Feindes.
Die Finnen unternahmen in Joutsijärvi am 3.-4.1.1940 Angriffe mit dem Ziel,
Kursu zu erobern, aber die Kräfte reichten nicht aus. Nach den Logistik- und
Rüstungsarbeiten wurde das SbstBtl 17 am 13.1.1940 mit Autos über Hautajärvi
nach Kallunki verlegt, von wo aus die Finnen am folgenden Tag begannen, aus
Richtung Süden nach Märkäjärvi vorzurücken. Gleichzeitig veränderte sich die
Situation an der Front am See Joutsijärvi. Der harte Winter, die wirksame, auf
die Rückenverbindung gerichtete Sissi-Tätigkeit der Finnen, die Bedrohung der
Flanken aus Richtung Hautajärvi und die Logistikschwierigkeiten hatten ihre
Aufgabe erfüllt. Die weißrussische 122. Div. erhielt am 12.1. den Befehl, sich
nach hinten zurückzuziehen und zog am 15.1. kampflos aus Joutsijärvi ab. Sie
verlagerte sich nach Märkäjärvi.
Stabilisierung der Situation in Saija und Paikanselkä
Zur Verteidigung der Region Saija war die Kampfgruppe Suoranta gruppiert
worden, die mit einem am 2.1. gestarteten Angriff versuchte, den gegenüber12
stehenden Feind zu schlagen. Die Angriffe scheiterten jedoch am starken Abwehrfeuer. Die Situation stabilisierte sich in Saija für lange Zeit. Den Finnen
stand ein deutlich stärkerer Gegner mit größerer Feuerkraft gegenüber. Die
sowjetischen Truppen unternahmen vor dem Ende des Krieges zwei schwere
Angriffe. Der erste Angriff, der am 31. Januar begonnen worden war, wurde
abgewehrt, wenn man sich auch aus den Feuerstellungen an den Flanken zurückziehen musste. Der zweite Angriff begann am 13. März, als mehrere Bataillone im Bereich der Fähre des Flusses Tenniöjoki im Rücken der Kampfgruppe
Roininen, die in dieses Gebiet verlegt worden war, angriffen. Ein Bataillon des
Angreifers konnte umzingelt werden. Der Einzug des Friedens rettete dieses
sowjetische Bataillon vor der Vernichtung.
In Paikanselkä und an der Nordseite des Dorfes Märkäjärvi wurde am 16.17.1.1940 gekämpft. Die Finnen bekamen Paikanselkä in ihre Gewalt, aber zur
Eroberung des Dorfes und des Bereiches der Wegkreuzung waren die erschöpften Truppen nicht mehr imstande. Der Angriff endete am 19. Januar vor den
Stellungen der Sowjets in Paikanselkä, circa 4 km von dem Dorf Märkäjärvi
nach Westen. Die Rote Armee hatte die Verteidigungsstellungen im Voraus verschanzt und um diese zu durchbrechen wäre eine starke Artillerie erforderlich
gewesen.
Die Kampftätigkeit bestand für langfristige Verteidigungskämpfe typischerweise aus Angriffen der Sturmabteilungen und der Gefechtsstreifen, der Angriffsabwehr, dem Spähen und aus der Anwendung indirekten Feuers. Die sowjetische 88. Division, deren Stab sich im Gebiet des Kirchdorfes Salla befand,
erhielt Ende Januar zur Verstärkung ein Regiment, das aus Grenztruppen und
einzelnen Ski-Bataillonen geformt worden war und wirkungsvoll gegen die finnischen Sissi-Kämpfer wirkte.
Das Ende des Krieges am 13.3.1940 rettete vermutlich Nordfinnland. Zur Februar-März-Wende und in der ersten Hälfte des Märzes waren mit der Eisenbahn
zusätzlich zu den beiden in der Region kämpfenden Divisionen circa drei neue
Divisionen nach Kantalahti und auf dessen Westseite transportiert worden. Der
Angriff hätte am 15.-17.3.1940 beginnen sollen.
Svenska Frivilligkåren
An den Schlachten in Salla im Winterkrieg nahmen schwedische und norwegische Freiwillige teil, mit denen der Kampfverband Svenska Frivilligkåren
(Schwedisches Freiwilligenkorps) aufgestellt wurde. Als dessen Befehlshaber
und gleichzeitig als der neue Befehlshaber der Lappland-Gruppe fungierte der
schwedische Generalleutnant Ernst Linder. Die Gesamtzahl der Freiwilligen
13
wuchs bis Ende des Krieges auf über 8 000 Mann an. Norwegische Freiwillige
gab es circa 700. Die Ausbildung nahm jedoch so viel Zeit in Anspruch, dass nur
zwei Kampfabteilungen am Ende des Krieges den Dienst an der Front antraten,
während sich die dritte noch in Ausbildung befand.
Das schwedische Flugregiment F 19 traf Anfang Januar 1940 in Finnland ein.
Der erste Kampfflug verwirklichte sich am 12.1.1940, wobei die Maschinen das
Verteidigungsgelände und den Eisflugplatz von Märkäjärvi bombardierten.
Der Kampfverband SFK (Stridsgruppen SFK) übernahm die Frontverantwortung in Richtung Salla vom InfRgt 40 in Paikanselkä bei Salla am 28.2.1940.
Zwei Bataillone des InfRgt 40 wurden in die Kämpfe in der Bucht von Wyborg
verlegt. Das Bataillon von Salla wurde den Schweden zur Verstärkung der südlichen Flanke unterstellt. Auch die Abteilung Pennanen, die in Richtung Petsamo
gekämpft hatte, wurde Generalleutnant Linder unterstellt. Der Hauptteil der
Kampfgruppe Roininen wurde nach Saija verlegt, wo sie die Frontverantwortung von der Kampfgruppe Suoranta übernahm, die via Bahntransport nach
Säkkijärvi gesandt worden war. Die finnischen Truppen, die in der Region verblieben waren, wirkten unter schwedischem Befehl. Als Befehlshaber der Finnen fungierte Oberstleutnant Willamo.
In dieser Phase war die Kriegstätigkeit in dieser Region ein Stellungskrieg. Artilleriefeuer wurde mit Artillerie erwidert und Infanteriefeuer mit dem Feuer
der Infanterie. Am Morgen des letzten Tages des Winterkrieges richteten die
sowjetischen Truppen einen besonders starken Beschuss auf die Verteidigungsstellungen der Schweden. Mit dabei waren Flugzeuge, die Artillerie und die
Waffen der Infanterie. Die Schweden erlitten dabei ihre schwersten Verluste:
10 Männer fielen und 30 wurden verwundet. Die Front der Schweden hielt den
Angriffen der Sowjets bis zum 13.3.1940 stand, an dem der Winterkrieg, der 105
Tage lang gedauert hatte, mit dem Friedensvertrag von Moskau endete. Von
den schwedischen Freiwilligen fielen über 30 Mann, circa 50 wurden verwundet
und 130 erlitten Erfrierungen. Das Flugregiment verlor sechs Maschinen.
Feldmarschall Mannerheim kam persönlich nach Märkäjärvi, um den freiwilligen Truppen am 24.3.1940 zu danken.
Die Zusammensetzung der Truppen
In der Anfangsphase des Winterkrieges standen sich ein selbständiges finnisches Bataillon und eine sowjetische Infanteriedivision gegenüber. Die sowietische Division war über 17 700 Mann stark. Als Bewaffnung hatten die Männer
u. a. 45 Panzerwagen, über 100 verschiedene Kanonen, 200 Maschinengewehre und 450 Schnellfeuergewehre. In den bewaffneten Kräften der Finnen
betrug die Stärke des selbständigen Bataillons etwas über tausend Mann. Als
Bewaffnung hatten sie 12 Maschinengewehre, 12 Schnellfeuergewehre und
zwei leichte Granatwerfer. Panzerabwehrwaffen hatten sie nicht. Die Größe
der schwedischen Kampfgruppe betrug dagegen circa 2 000 Mann, die sich aus
einem Infanteriebataillon und einigen Waffengattungseinheiten, wie eine Kanonenbatterie und eine Autokompanie, zusammensetzten. Zudem hatten sie
Panzerabwehrwaffen und Granatwerfer.
Landesweit gedacht war die Bedeutung des Gelingens der Abwehrschlachten in Richtung Salla groß. Es gelang den sowjetischen Divisionen nicht mehr,
Finnland abzuschneiden und die Landverbindungen Finnlands nach Schweden abzusondern. Zusätzlich zum Ausgleich der Kraftverhältnisse waren der
Kampfgeist der Finnen, die taktische Kreativität und Aktivität sowie die Fähigkeit der Truppen, in den harten Verhältnissen Lapplands zurechtzukommen,
die bedeutendsten Faktoren des Abwehrsieges in Richtung Salla.
Die Truppen des Kampfverbandes SFK (SA-Bild)
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Das Bataillon von Salla und die selbständige Kompanie Kojonen waren aus
Männern der Region zusammengesammelt worden. Diese Soldaten, die an die
Verhältnisse der Einöde in der Waldarbeit und der Rentierzucht gewöhnt waren, erzielten bedeutende Leistungen. Die Männer von Ostlappland kämpften
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auf dem Grund und Boden ihrer eigenen Heimatgemeinden. Auch alle anderen
Truppen, die in das Gebiet verlegt worden waren, zeichneten sich aus, nachdem sie Kampferfahrung gesammelt hatten.
DER ZWISCHENFRIEDE
Umsonst hatte man die Siege jedoch nicht bekommen. In der Richtung von
Salla waren die finnischen Verluste hoch, insgesamt circa 1 100 Mann, also circa
20 % der Kampfstärke. Von diesen betrug der Anteil der Gefallenen 650 Mann.
Es wird geschätzt, dass die sowjetischen Truppen, die während der Schlachten
Ergänzung erhalten hatten, in den Kämpfen in Richtung Salla Gesamtverluste
von circa 4 000 Soldaten erlitten hatten.
Die harten Bedingungen des Friedensvertrages
Im Friedensvertrag von Moskau, der am Ende des Winterkrieges geschlossen
worden war, verlor Finnland unter anderem die Hälfte der Fläche Sallas an die
Sowjetunion. Die Bewohner des Kirchdorfes und dessen Region an der Ostseite mussten ihre Heimat verlassen. Der Gebäudebestand Ostlapplands hatte
durch den Krieg gelitten und es wurde mit dem Wiederaufbau sowie der Neuansiedelung der Umsiedler begonnen.
Im Jahr nach dem Winterkrieg setzte die Sowjetunion Finnland diplomatisch
unter Druck und schürte die Uneinigkeit unter den Staatsbürgern. Der sogenannte Zwischenfriede war für Finnland eine schwere Zeit der Ungewissheit
und Unsicherheit. Einer der Artikel des geschlossenen Friedensvertrages
schrieb Finnland vor, eine Eisenbahn von Kemijärvi nach Osten bis an die neue
Grenze zu bauen.
Der Bau der Eisenbahn von Kemijärvi nach Salla gehörte zu den Bedingungen des Moskauer Friedensvertrages. Bild von der Baustelle der Bahn in Kemijärvi 1941. (SA-Bild)
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Aufrüstung und Zusammenarbeit mit Deutschland
Während des Zwischenfriedens verstärkte Finnland seine eigene Verteidigung,
indem es eine befestigte Verteidigungskette von der Länge beinahe der gesamten Ostgrenze errichtete. Im Jahr 1944 wurde begonnen, die Gesamtheit dieser künstlichen Struktur Salpa-Linie (salpalinja bedeutet „Abriegelungslinie“)
zu nennen. Die nördlichsten Befestigungsvorrichtungen wurden in Joutsijärvi,
Saija sowie den Kirchdörfern Savukoski und Märkäjärvi (heute Salla) erbaut.
Dem Ausbruch des Fortsetzungskrieges gingen eine Annäherung der Beziehungen zwischen Finnland und Deutschland und das Erscheinen deutscher Soldaten in Lappland voraus. Dem Unternehmen Silberfuchs entsprechend, das eine
Unteroperation des Barbarossa-Plans der Deutschen war, würden die Deutschen
aus Richtung Salla mit drei Divisionen Kantalahti angreifen und von dort aus in
Richtung der Bahn in Murmansk. Gleichzeitig würden die Truppen in Nordnorwegen die Region Petsamo erobern und nach Murmansk weitermarschieren.
Die Erkennungszeichen der deutschen Divisionen, die während des Fortsetzungskrieges
in Ostlappland beschäftigt waren. Die Wappen der 163. Division (links), der 169. Division
(Mitte) und der SS-Division Nord (rechts).
Gewinnung von Steinbarrieren der Salpa-Linie im Sommer 1940. (SA-Bild)
Neue Garnisonen, Ausbildungszentren und Grenzpostenstandorte wurden in
Ostlappland unter anderem in Hanhikoski, Saunakangas, Märkäjärvi, Karhujärvi, Joutsijärvi und Saija gegründet. In Zusammenhang mit der Erneuerung
des Gebietssystems der finnischen Armee wurde der von Oberst Verner Viikla geführte Wehrbereich Peräpohjola gegründet. Die 11. Division, die sich in
Nordfinnland befunden hatte, wurde Mitte August in die 12. Brigade (12. Brig)
umgewandelt. Als Befehlshaber der Brigade fungierte anfangs Oberst August
Mäkiniemi und ab 11.9. Oberstleutnant Albert Puroma.
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Die Grenze zwischen den Zuständigkeitsbereichen der Finnen und der Deutschen
verlief in groben Zügen unter Nachahmung des Gewässers des Flusses Oulujoki.
Für die Kriegstätigkeit in der Region Lappland wären die Deutschen verantwortlich und die in Nordfinnland gegründeten Truppen würden sich der deutschen
Führung und Logistik unterordnen. Die Konzentration der Truppen von Seiten
Norwegens nach Finnland begann in den Anfängen des Sommers. Der motorisierte SS-Verband erreichte im motorisierten Marsch die Eismeerstraße entlang
Rovaniemi und von dort über Ranua weiter Märkäjärvi. Die in Täuschungsabsicht als Ablösetruppe dargestellte hessisch-thüringische 169. Infanteriedivision gelangte von Deutschland an die Nordseite Rovaniemis und von dort weiter
nach Savukoski, etwas später als die in der Region Berlin gegründete SS-Truppe.
Die brandenburgische 163. Infanteriedivision wurde im Juli mit dem Zug durch
Schweden nach Tornio und zum Großteil an die Nordseite des Ladogasees verschoben. Als die Finnen ihre eigene 6. Division aus der Unterordnung unter die
Deutschen loslösten, wurde die 163. Division an die Stelle der Division der Finnen
verschoben. Die Deutschen gründeten ihre Luftstützpunkte in Ostlappland in
Hanhikoski bei Kemijärvi und während des Krieges in Alakurtti. Insgesamt kamen im Laufe des Fortsetzungskrieges circa 200 000 Soldaten nach Lappland,
von denen sich circa 50 000 – 60 000 in Richtung Ostlappland befanden.
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Die Mobilmachung der Schutztruppen des Wehrbereichs Peräpohjola wurde am 10.6.1941 um 13:00 Uhr auf Befehl von Oberst Viikla begonnen. Die
12. Brigade, die sich in der Ausbildungszusammensetzung befand, musste in
die Kriegsstärke gelangen. Der Geheimcode zum Beginn der Tätigkeit lautete: „Die Generalanschaffungen des Oberkommandos beginnen am Mittwoch,
dem 11.6.“ Die Konzentration der Schutztruppe an der Ostgrenze, die in die
Regimentsaufrüstung verschoben worden war, begann am 17.6.1941.
DER FORTSETZUNGSKRIEG
Angriffsrichtungen im Fortsetzungskrieg aus Ostlappland in Richtung Kantalahti ab
1.7.1941.
Angriff auf das alte Salla
Deutschland griff die Sowjetunion am 22.6.1941 an der mitteleuropäischen
Front an. Die Sowjetunion begann am 25.6. Finnland zu bombardieren, weil
sie den Eindruck hatte, dass Finnland mit Deutschland kooperiere. Bei der
Bombardierung von Kemijärvi starben zwei Soldaten und zwei wurden verwundet. Finnland befand sich wieder im Kriegszustand mit der Sowjetunion.
Von der Front Nordfinnlands aus wurde ein Angriff aus drei Richtungen auf die
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Sowjetunion begonnen. Die Richtung Kantalahti war in der Anfangsphase die
Schwerpunktrichtung. Die Angriffstruppen führte der deutsche Stab des XXXVI
Armeekorps, dem die finnische 6. Division unterstellt worden war. Dem Plan
nach wäre die mit einem Panzerbataillon verstärkte SS-Division in Richtung
der nach Kantalahti führenden Straße die „schlagende Faust” des angreifenden Armeekorps. Sie würde weiter im Norden von der aus Richtung Saija angreifenden 169. Division und weiter im Süden von der 6. Division, die von der
Flanke aus angriffe, unterstützt werden.
An der Ostseite der Reichsgrenze befanden sich starke Sowjetkräfte. Der Führungsstab war der Stab des 42. Armeekorps und die Truppen waren die 122.
Division, die schon im Winterkrieg in Richtung Salla in Schlachten Fronterfahrung gesammelt hatte, sowie die 104. Division, die in Richtung Petsamo gekämpft hatte. Die Stoßkraft repräsentierte die 1. Panzerdivision. Die beiden
Grenzschutzabteilungen (101. GSA und 72. GSA) waren ebenfalls dem Armeekorps unterstellt worden. Die Truppen befanden sich in Bereitschaft, entweder
Finnland anzugreifen oder sich in den starken Kampfstellungen, die von Befestigungstruppen und Gefangenen gebaut worden waren, in der „Gebirgsfestung
von Salla“, wie die Deutschen das Gebiet nannten, zu verteidigen.
Als Versorgungswege der Jänkäjääkärit wurden lange Seen, wie der
See Tuutijärvi benutzt.(SA-Bild)
Der Weg der finnischen Jänkäjääkärit
Die Aufgabe des InfRgt 12 war
es, die nach Vuorikylä führende
Straße in dem Gebiet zwischen
der Anhöhe Killuntaivaara und
dem See Kaakkurilampi abzuschneiden. Die sowjetischen
Truppen unternahmen am 7.
Juli einen Gegenangriff aus dem
Nordwesten aus der Region
Mikkola. Mit der Unterstützung
der deutschen Sturzflugbomber
konnte der Gegenangriff abgewehrt werden. Als die Deutschen
gleich in der Anfangsphase auf
starke Gegenwehr im Eroberungsversuch der „Gebirgsfestung” gestoßen waren, wurde
die Aufgabe der 6. Div. dazu umgeändert, möglichst rasch die
Bahnlinie und den Landweg in Kelsinkäinen zu unterbrechen und nicht durch
das Gelände direkt nach Alakurtti zu marschieren. Die Bestimmung der 169.
Div. war es, die Finnen bei dem geplanten Angriff auf die Straße, die über die
Nordseite von Kuolajärvi nach Alakurtti führte, zu unterstützen.
Viiklas 6. Division überschritt die Reichsgrenze am 1. Juli an der Ostseite von
Hautajärvi und Käylä. Es stand ihr ein 100 Kilometer langer Umweg nach Al-
Die von Puroma befehligten Truppen steuerten am späten Abend des 8.7. auf
Kelsinkäinen zu. Das aus zwei Bataillonen bestehende InfRgt 12 mit der Leich-
Die Deutschen begannen den Angriff in Richtung der Straße von Kantalahti am
Nachmittag des 1.7.1941. Die finnische Division hatte sich schon in den Morgenstunden auf ihren Weg durch die Einöde gemacht. Dem Frontalangriff gingen ein
Sturzbombenabwurf von der Dauer von etwa einer Stunde und die Feuervorbereitung der Artillerie voraus. Der Angriff der SS-Div Nord geriet jedoch gleich zu
Beginn wegen der schlechten Ausbildung der Truppen, dem Mangel eines klaren
Schwerpunktes und des schweren Beschusses des Feindes ins Stocken.
Ein Erfolg wurde mit den aus dem Norden und dem Süden durchgeführten Angriffen von den Flanken aus erzielt. Die 169. Division erreichte, unterstützt von
den Sturzkampfbombern, nach einer Woche harter Kämpfe das Zentrum von
Salla. Das Gebiet konnte wieder an die Finnen übergeben werden. Als Kriegsbeute blieb von der Roten Armee die Artillerie beinahe der gesamten Division
in Salla. Der Angriff verursachte beiden Seiten schwere Verluste. Besonders die
deutschen Truppen, die in diesen Schlachten ihre Feuertaufe erhielten, erlitten
bedeutende Verluste.
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akurtti bevor. Während der Wanderung durch die Einöde bekam das Infanterieregiment 12 (InfRgt 12) den Rufnamen Jänkäjääkärit („Moorjäger”). Als sein
Befehlshaber fungierte Albert Puroma. In der Einöde verfrachtete die „Flotte
von Sunkku“ von den ersten Tagen des Julis an die Logistik der Finnen vom See
Tuutijärvi entlang der von den Seen gebildeten Wasserlinie. Die Pioniere und
die Befestigungstruppen arbeiteten eineinhalb Monate lang hart und vollendeten vor Mitte August einen Versorgungsweg an der Westseite der Seenlinie
sowie die Deutschen eine Straße von Lampela zur Straße von Vuorikylä.
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ten Abteilung 3 und drei Zügen des Pionierbataillons eroberte im Laufe des
frühen Morgens des folgenden Tages die die Region beherrschende Anhöhe
Kieristelmävaara, unterbrach die Bahnlinie am Nordende von Kieristelmävaara und bemannte die aus Steinen aufgeschichteten Kampfstellungen, die die
sowjetischen Truppen in der Region gebaut hatten. Wegen des Gegenangriffs,
den die Rote Armee in den Morgenstunden begann, konnten die Finnen den
Angriff nicht fortsetzen, sondern sie mussten sich zur Verteidigung gruppieren.
Der Gegenangriff der Roten Armee lief besonders rasch an, denn in der Nähe
der Anhöhe befand sich der Stab der sowjetischen 104. Division.
ranging, verlegte Generaloberst von Falkenhorst den Angriffsschwerpunkt in
die Richtung des von Generalmajor Siilasvuo befehligten III Armeekorps nach
Kieski, in der Hoffnung, in dieser Richtung rasch zur Murmanbahn zu gelangen.
Der Hauptteil der SS-Division erhielt am 19. Juli den Verschiebungsbefehl weiter nach Süden. Die Aufgabe des XXXVI AK war es nach wie vor, nach Kantalahti vorzurücken. General Feige standen nur noch zwei Divisionen zur Verfügung.
Der Operationsplan war einfach: Die deutsche 169. Division marschierte auf
einem Umweg über die Nordseite und die finnische 6. Division über die Südseite in Richtung Kantalahti.
Zu Mittag war die Situation schon so angespannt, dass Puroma um rasche
Sturzflugbomberunterstützung bat, denn der Druck der Sowjets war sehr groß
und sie erhielten die ganze Zeit mehr Kräfte, sowohl vom Osten als auch vom
Westen. Auch die Patronensituation begann langsam schlecht auszusehen und
man hatte keine Zeit, alle Verwundeten nach hinten zu evakuieren. Die deutschen Flugzeuge warfen Lebensmittel ab und die 6. Division brachte Munition,
aber die deutschen Hilfskräfte waren nicht zu sehen.
Der auf Alakurtti gerichtete Angriff wurde Mitte August in Gang gesetzt. Dieses Mal lag der Schwerpunkt in der Richtung der Finnen und der Angriff der
Hauptkräfte wurde unter der Leitung von Oberst Viikla durchgeführt. Das
deutsche InfRgt 324 und das Maschinengewehrbataillon 13 waren der Führung
der Finnen unterstellt worden. Der Angriff avancierte schon am folgenden Tag
auf die Straße zwischen Kairala und Alakurtti. Die 104. Div und ein Teil der 122.
Div der Roten Armee, denen man gegenüberstand, wurden auf dem Gebiet
zwischen Kairala und Uulantoinvaara beinahe eingeschlossen. Es gelang der
Mannschaft, sich zurückzuziehen, aber die Artillerie der Division und circa 50
Panzerwagen blieben als Kriegsbeute zurück.
Die Hilfskräfte hatten es nicht vermocht, Artillerie, Panzerabwehr sowie Logistik über das Gelände zu transportieren und so hatten sie nur bei sich, was in
den Rucksack passte. Mit bloßen Handwaffen und Maschinengewehren hatte
der Abwehrkampf keinen Erfolg. Die Rote Armee konnte sowohl aus Richtung
Kairala als auch aus Alakurtti zusätzliche Truppen in das Kampfgebiet verschieben und mit mehreren Artillerieabteilungen in das Gebiet der Anhöre schießen.
Als Puroma dem höheren Stab die Nachricht über die schwierige Situation in
Kelsinkäinen übermittelt hatte, erhielt er die Genehmigung, sich im Laufe der
folgenden Nacht aus dem Gebiet zurückzuziehen. In den Morgenstunden zog
sich das flügellahme und hungrige Regiment in sein Ausgangsgebiet auf die
Höhe von Nenäpalo zurück und es blieb nicht genug Zeit, alle Verwundeten und
Gefallenen zu evakuieren. Die Verluste der Finnen in den Schlachten, die am 8.10. Juli bei Kieristelmävaara geführt worden waren, beliefen sich auf knapp 200
Gefallene und ebenso viele Verwundete. Ein großer Teil der Jänkäjääkärit hatte
seinen Militärdienst erst vor ein paar Monaten begonnen.
Eroberung von Alakurtti und Vormarsch an den Fluss Vermanjoki
Als die Kämpfe bei Kelsinkäinen am heftigsten tobten, versuchten die deutschen Divisionen, über den Norden das Gewässer bei Kairala zu überqueren
oder zu umgehen. Die Truppen der Sowjetunion hatten die Brücken der Enge
bei Kairala gesprengt und in guten Verteidigungsstellungen am gegenüberliegenden Ufer Stellung bezogen. Da der Angriff nicht auf gewünschte Weise vo-
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Nach den Schlachten bei Nurmitunturi und Uulantoinvaara, die circa eine Woche lang angedauert hatten, gab es in Richtung der Hauptstraße und der Bahnlinie noch ein paar befestigte Kampfstellungsketten vor Alakurtti. Alakurtti
wurde Ende August eingenommen und danach wurde der Fluss Tuntsajoki
überquert. Die Bautruppen waren in großer Eile, die Landstraße und die Bahnlinie in einen verkehrstauglichen Zustand zu bekommen, um die Logistik der
Angriffstruppen zu organisieren.
Nach der Eroberung von Alakurtti fuhr die deutsche 169. Div an der Spitze fort
und erlitt u. a. am Fluss Voitajoki schwere Verluste. Der Angriff kam am 19.
September 1941 am Voitajoki zum Stehen. Vom Fluss Vermanjoki nach Osten
wäre man noch neuen, stärkeren Verteidigungs- und Kampfbefestigungen gegenübergestanden, und die Sowjetunion war durch die Eisenbahn zu flexiblen
Verschiebungen der Truppen und Materialergänzungen imstande. Der Deutschen Luftwaffe gelang es nicht, den Eisenbahnverkehr mehr als nur zeitweise
zu unterbrechen. Viele Verteidigungslinien der Roten Armee waren gebrochen
worden, aber vor Kantalahti standen noch viele Kampfsstellungslinien bevor.
Weder Deutschland noch Finnland konnten eine zusätzliche Division loslösen,
die zur Fortsetzung des Angriffs nötig gewesen wäre. Die Deutschen hatten
die Kampftüchtigkeit der drei gegenüberstehenden sowjetischen Divisionen
schwer unterschätzt.
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Für die Zeit des Stellungskrieges blieben den Deutschen aus den finnischen
Truppen das Grenzjägerbataillon 7 im nördlichen Einödgebiet und die Leichte Abteilung 3 an der rechten Flanke am Fluss Vermanjoki untergeordnet. Zur
Bewachung wurden in der Einöde circa 30 Mann starke Feldwachen gegründet.
Die Feldwachen hatten Beobachtungsposten und Fußpatrouillen, um möglicherweise in den eigenen Rücken fallen wollender Sabotageabteilungen gewahr zu werden. Die Luftschutztruppen waren für die Bewachung des Rückens
verantwortlich. Die Finnen hielten das System bis ins Jahr 1943 aufrecht. Danach waren die Deutschen schon an die Verhältnisse in der Einöde gewöhnt.
Die deutschen Soldaten verteidigten drei Jahre Lappland gegen die sowjetischen Truppen.
Garantien zu geben, damit die militärische Hilfe andauerte. Ryti unterschrieb
ein klug formuliertes Dokument und besiegelte damit gleichzeitig sein eigenes hartes Schicksal am 26. Juni 1944. Die Unterschrift des Vertrages war ein
schweres Delikt, als die führenden Politiker in sogenannten Kriegsverbrecherprozessen angeklagt und mit Gefängnis bestraft worden waren.
Der Schwerpunkt der Kämpfe des Zweiten Weltkrieges lag nun in Richtung
Berlin und alle verfügbaren Kräfte wurden dorthin konzentriert. Auch von den
finnischen Fronten wurde Mitte Juni begonnen, Truppen der Roten Armee abzuziehen.
Rückzug der Deutschen vom Vermanjoki und aus Ostlappland
Das Ende des Stellungskrieges
Mitte Januar 1944 durchbrach die Rote Armee die Blockade von Leningrad und
dies wirkte sich signifikant auf die Ereignisse an der gesamten finnisch-sowjetischen Front aus. Die Deutschen mussten sich auf die westliche Seite des Flusses Narvajoki zurückziehen. Stalin hatte für das Jahr 1944 eine Serie massiver
Angriffe bewilligt, deren Ziel es u. a. war, Finnland aus dem Krieg loszulösen
und die Nickelgrube von Petsamo zu erobern. Der massive Angriff der Sowjetkräfte begann am 10. Juni in der Karelischen Landenge. Auf der nördlichen
Seite des Ladogasees begannen sich die Finnen nach Mitte Juni zurückzuziehen, da ein bedeutender Teil der Kampftruppen als Verstärkung in die Landenge verschoben worden war. Am schnellsten trafen die zusätzlichen Kräfte ein,
die aus Lappland angekarrt worden waren. Die finnische 3. Brigade, die sich als
Reservetruppe der Deutschen in Kuolajärvi befand, erhielt den Verschiebungsbefehl schon während des 10. Juni und ihre ersten Transportladungen trafen
am 13. Juni auf dem Bahnhof von Heinjoki ein. Die Verschiebung der Verbände
von der nördlichen Seite des Ladogasees dauerte bis zur großen Schlacht von
Tali-Ihantala. Im letzten Moment, also am 1. Juli, gelangte die 6. Div unter dem
Befehl von Generalmajor Vihma zur Gruppierung auf den Kirchhügel von Ihantala und zur Verteidigung nach Pyöräkangas. Der Massenansturm der Roten
Armee scheiterte und die Jänkäjääkärit waren dort wirkungsvoll mit dabei.
Finnland hatte schon im Frühjahr 1943 begonnen, nach Friedensmöglichkeiten zu suchen, was Deutschland beunruhigte. Mit der Drohung, die Waffenund Lebensmittellieferungen einzustellen, verlangte der Außenminister von
Deutschland von Ribbentrop Ende Juni 1944 Garantien von Finnland, die Kämpfe an der Seite Deutschlands fortzuführen. Andernfalls würden die laufenden
Waffen- und Lebensmittellieferungen enden. Oberbefehlshaber Mannerheim
verlangte vom Staatspräsidenten Risto Ryti, die von Ribbentrop geforderten
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Als die Finnen im Frühjahr 1943 zum ersten Mal nach Friedensmöglichkeiten
mit der Sowjetunion suchten, begannen die Deutschen den Abzug ihrer Truppen zum Schutz der Nickelgrube in Petsamo und der Verkehrswege Nordnorwegens zu planen. Das Streben der Finnen nach Frieden wurde für die Deutschen immer deutlicher. Der Tagesbefehl Nr. 131/44 von Oberbefehlshaber
Mannerheim über das Ende der Waffenbruderschaft im August 1944 kam für
die Deutschen nicht überraschend.
Der Rückzugsplan der Deutschen erhielt den Decknamen Birke. Die wichtigsten Verteidigungsstellungen waren der Schutzwall an der Südseite Ivalos und
der durch den „Arm Lapplands“ laufende Sturmbock. Rovaniemi war der Knotenpunkt des Straßennetzes von Lappland und um den möglichen Rückzug der
Truppen zu gewährleisten wurde um ihn herum die Befestigung Ringwall angelegt. Der Ringwall verlief von Ylimaa in Ranua nach Auttikylä bei Rovaniemi
und Kemijärvi.
Mit dem Bau der Befestigungen am Westufer des Sees Kemijärvi wurden schon
im Frühjahr 1944 begonnen, zur selben Zeit, als die finnische 3. Brigade als Reserve der Deutschen nach Salla verschoben wurde. Die Richtung der Straße
von Savukoski war schon in der Zeit des Zwischenfriedens befestigt worden.
Die Deutschen vermuteten, dass die Sowjets durch die Einöde von Korja oder
Kowdor zur Eismeerstraße vorrücken würden und daher wurde geplant, auch
die Gebiete der Dörfer Martti und Tanhua zu befestigen.
Die Deutschen waren davon überzeugt, dass die Sowjetunion Finnland besetzen würde. Im September reichte die Kraft Deutschlands nicht mehr zu einem
Putschversuch in Finnland aus, sondern der Rückzug aus Lappland war die einzige Alternative. Stalin befahl den Finnen die deutschen Truppen in Nordfinnland in Kämpfen zu binden, damit die Sowjetunion dagegen einen Teil ihres
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Verbandes abziehen und in Richtung Petsamo sowie zum Angriff nach Berlin
senden könnte.
In der Richtung der Straßen, die von Alakurtti nach Salla sowie von Korja nach
Salla führen, lieferten sich die Deutschen und die Sowjets hitzige Gefechte.
In den Angriffstruppen der Roten Armee befanden sich fünf Divisionen. Der
Rückzug vom Fluss Vermanjoki begann am 10. September. Die Sowjetunion
bombardierte die Marschabteilungen und umging die Deutschen über das Gelände in deren Rücken, wobei sie die Straße von der Ostseite der Landenge
bei Kairala aus abschnitten. Die abziehenden Truppen wurden beinahe eingeschlossen, aber die von Alakurtti nach Vuorikylä und weiter über Lampela zum
Kirchdorf Salla gebaute Straße rettete die Truppen und das Kriegsmaterial.
Mitte September hatten sich die Deutschen in das Kirchdorf Salla zurückgezogen. Die Linie an der Landenge bei Kairala befand bis zum 24. September in
den Händen der Deutschen. Der Hauptteil der Truppen, die Armeekorpstruppen, die 163. Div und das schwere Artilleriematerial sowie der Tross der 169. Div
wurden über Kemijärvi nach Vikajärvi und von dort die Eismeerstraße entlang
nach Norden verschoben. Die zu Fuß voranschreitenden Truppen der 169. Div
machten einen Abschneider entlang der Wagenrinne, die von Savukoski über
Tanhua nach Sodankylä gebaut worden war, und schützten gleichzeitig ihre
nördliche Flanke.
Es wurde bereits vor Beginn des Rückzugs der Deutschen befohlen, die Bewohner Ostlapplands zu evakuieren. In der Anfangsphase halfen die Deutschen den
Leuten bei der Evakuierung, aber die Beziehungen verschärften sich, als die
Finnen und die Deutschen in der zweiten Hälfte des Septembers mit bewaffneten Auseinandersetzungen begannen. In der Region Ostlappland gab es
zwischen den Deutschen und den Finnen kaum bewaffnete Auseinandersetzungen.
Als der Lapplandkrieg begann, befanden sich im Norden an Truppen insgesamt
neun Divisionen, das Kriegsmaterial von 7-12 Monaten und schätzungsweise
insgesamt 200 000 Soldaten oder Arbeiter. Das deutsche Maschinengewehrbataillon 4 war im März 1944 zu Rückensicherungs- und Befestigungsarbeiten an
das Westufer des Sees Kemijärvi verschoben worden. Das Bataillon errichtete
Ringwall-Stellungen u. a. im Gebiet des Sees Kemijärvi in den Dörfern Tohmo
und Leväranta. Gleichzeitig wurden neue Luftabwehrstellungen an der Ostseite des Flusses Kemijoki errichtet. Die Deutschen hielten die Wasserengstelle
bis Mitte Oktober besetzt. Als die Eisenbahnbrücke über den Kemijoki nicht
mehr benötigt wurde, wurde sie an mehreren Stellen entzwei gesprengt. Der
Luftstützpunkt bei Hanhikoski wurde zerstört und die dort befindlichen Baracken wurden niedergebrannt. Von den Gebäuden im Zentrum von Kemijär-
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Der Rückzug der Deutschen aus den Stellungen am Fluss Vermanjoki im Herbst 1944.
vi wurde circa ein Drittel zerstört. Die Kirche und der Bahnhof befanden sich
unter den abgebrannten Gebäuden. Auch die Baracken aller Kasernengelände,
Logistikzentren und Krankenhäuser wurden in Brand gesteckt.
Das XXXVI Gebirgs-Armeekorps zog sich über Kemijärvi und Savukoski nach
Sodankylä und von dort in die Schutzwall-Stellungen nach Ivalo zurück. Die
Rote Armee versuchte, die sich zurückziehenden Deutschen zu umzingeln. Die
letzte heftige Schlacht wurde Anfang Oktober auf der Straße zwischen Korja
und Keinuvaara geführt. Stalin gab Ende September den strengen Befehl, den
Vormarsch zu stoppen und Nordfinnland nicht zu besetzen. Die Truppen der
Sowjetunion kamen in Onkamo, Märkäjärvi und Naruska zum Stillstand. Auch
in Kuusamo und Ivalo wurde die finnische Seite betreten.
Die ersten schwerwiegenderen Kämpfe zwischen den Truppen der Finnen und
der Deutschen begannen am 28. September in Pudasjärvi. Bis dahin war dem
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früher geschlossenen Vertrag entsprechend ein „Scheinkrieg“ geführt worden.
Die Landung bei Tornio Anfang Oktober veränderte den Charakter des Lapplandkrieges endgültig. Waffenbrüderschaft existierte nicht mehr. Als sich der
Charakter des Krieges geändert hatte, wandelte sich die Vernichtungsarbeit
beinahe total. Im Gebiet von Salla blieben die Dörfer Kursu und Salmivaara
verschont. Am Flussarm Kemijoki blieben die Dörfer auf der östlichen Seite des
Flusses verschont, aber auf der westlichen Seite nur das Dorf Suvanto sowie
einzelne Gebäude u. a. in Tohmo und Leväranta sowie in Tapionniemi, Vuostimo und Saunavaara. Savukoski wurde völlig zerstört und auch Pelkosenniemi
wurde besonders schlimm zerstört.
Die von den Schlachten in der Landenge befreite 6. Div wurde im Lapplandkrieg in Richtung Rovaniemi und die Grenzjägerbrigade in Richtung Kemijärvi gelenkt. Die 2. Kompanie des GJgBtl 7, die im Jahr 1941 von Männern aus
Ostlappland gegründet worden war, traf am 18.10. um 18 Uhr im Zentrum von
Kemijärvi ein. Der Stab traf ein paar Tage später in dem Kirchdorf ein und richtete sich in der gemischten Schule ein. Den Kompanien des Bataillons wurde
befohlen, die Feldwachen so einzurichten, dass die seinerzeit in Joutsijärvi gegründete 1. Kompanie (ehemalige 16. GKp) in Richtung Märkäjärvi marschierte
und die Feldwachen in Kelloselkä und Onkamo gründete. Die in Savukoski gegründete 2. Kompanie (ehemalige 26. GKp) erhielt den Befehl, über Pelkosenniemi nach Savukoski vorzurücken und dabei eine Feldwache in Kuoskuu zu
gründen und eine Patrouille nach Martti zu senden. Der in Karhujärvi gegründeten 3. Kompanie (46.GKp) wurde befohlen, eine Feldwache in Karhujärvi zu
gründen. Die Landschaft, die die Grenzjäger antrafen, war trostlos, besonders
am Straßenrand herrschte völlige Zerstörung. Minen waren an allen möglichen
Stellen gelegt worden. Die Pioniere begannen, die Minen zu entschärfen. Bald
kam jedoch der Befehl, dass die Minenfelder im östlichen Teil vorerst nicht entschärft werden. Es wurde nach wie vor befürchtet, dass sich die zum Stillstand
verordneten sowjetischen Truppen in Bewegung setzten könnten.
Die Zusammensetzung der Truppen
Als der Fortsetzungskrieg begann, waren die finnischen, deutschen und sowjetischen Divisionen von ihrer Stärke her beinahe gleich stark. In jeder gab es drei
Infanterieregimenter. Der Unterschied lag in erster Linie in der Anzahl der schweren Waffen, wie Feld- und Panzerabwehrkanonen, und der Fahrzeuge. In der finnischen Division gab es die wenigsten schweren Waffen und Kraftfahrzeuge.
Im Laufe des Krieges wurde die finnische Infanteriedivision um ein Infanterieregiment reduziert, wodurch die taktischen Operationsprinzipien geschwächt
wurden. Die Anzahl der Truppeneinheiten der Verbände der Roten Armee blieb
erhalten, aber die Anzahl der Männer wurde auf weniger als die Hälfte des Ursprünglichen reduziert. Die Zusammensetzung der deutschen Infanteriedivisionen blieb dieselbe, aber besonders in der Endphase des Krieges hatte sich
die Stärke der Verbände nach Niederlagen manchmal sogar bis auf ein Zehntel
verringert.
Generalmajo Hölter, Stabschef des 20. Gebirgs-Armee verabschiedete am 6.
Oktober die finnischen Verbindungsoffiziere in Rovaniemi. Seine Worte waren u. a. die folgenden: „Im Augenblick sieht die Situation danach aus, dass
die Russen Nordfinnland zumindest von der Höhe Kuusamo – Kemi an besetzen werden. […] Wir Deutschen hinterlassen den Russen eine zerstörte, wüste Einöde, wie es auch ihr Finnen tun würdet und es in früheren Kriegen auch
schon getan habt [...] trotz all der jüngsten Ereignisse wünsche ich dem finnischen Volk Kraft und Energie, sich trotz aller Widerstände seinen Weg in eine
glückliche Zukunft zu bahnen.“
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KRIEGSHISTORISCHE SEHENSWÜRDIGKEITEN IN DER REGION
OSTLAPPLAND
SALLA
Die Geschichte der Region
Die Gemeinde Salla war früher die Gemeinde Kuolajärvi. Der Name der Gemeinde und der Pfarrgemeinde wurde im Jahr 1936 auf Initiative des Pfarrers
Erkki Koivisto geändert. Das ehemalige Gemeindezentrum befand sich zu Füßen des Berges Sallatunturi zu beiden Seiten des Flusses Sallajoki. Kuolajärvi
wird aus dem samischen Wort Guollejaur abgeleitet, mit dem ein fischreicher
See bezeichnet wird. Im alten Salla befindet sich das Wassersystem des Sees
Kuolajärvi, aus dem der Fluss Kuolajoki entspringt und nach Westen fließt und
sich in Salla mit dem Fluss Tenniöjoki vereint. Kuolajärvi war vor den Kriegen
eine beinahe 12 000 Quadratkilometer umfassende Gemeinde, in der circa
5 500 Einwohner lebten.
Im Winterkrieg und erneut nach dem Fortsetzungskrieg verlor Salla eine circa
6 000 Quadratmeter große Fläche an die Sowjetunion. Der Krieg zerstörte
schätzungsweise 80% des Gebäudebestandes in Salla. Der Wiederaufbau der
Region dauerte bis in die 1960er Jahre.
zweiter hervorragender Kämpfer der Grenzschutzabteilung Lapplands und Sissi-Kämpfer war der Ritter des Mannerheim-Kreuzordens Olavi Alakulppi.
Auf dem Schlachtfeld von Paikanselkä befindet sich auch ein restaurierter
Unterstand. Auf dem Gelände sind die Überreste von zwei schwedischen Unterständen und vier halbfertigen Unterstandsgräben sowie zahlreichen Schützenlöchern zu finden. In Richtung der Straße, die in die Schlucht des Flusses
Salmijoki führt, kann auch die ehemalige Beobachtungskiefer aus der Zeit des
Winterkrieges entdeckt werden.
Die schwedische Freiwilligentruppe, Svenska Frivilligkåren (SFK), übernahm
am 28.2.1940 die Frontverantwortung in Salla und befand sich bis zum Ende
des Winterkrieges in Paikanselkä. Marschall Mannerheim hielt den schwedischen Freiwilligen nach dem Ende des Winterkrieges eine Dankesrede in Paikanselkä. Von den Freiwilligen, die in Richtung Salla kämpften, fielen 38 Mann.
Zwei von ihnen waren Norweger.
Der Gedenkstein an die schwedischen Freiwilligen ist 1952 in Paikanselkä enthüllt worden. Es ist ein Gedenkstein, der von den schwedischen Freiwilligen
errichtet worden ist, auf dem sich die Namen sechs gefallener schwedischer
Freiwilliger befinden. Ein zweiter Gedenkstein wurde am 9.6.1990 nahe dem
alten Denkmal enthüllt und auf ihm befinden sich die Namen 32 gefallener Soldaten. Der Verband der schwedischen Freiwilligentruppen stiftete Paikanselkä
im Jahr 1995 eine 37 mm Bofors Panzerabwehrkanone. Mit der gleichen Ka-
Die Einwohnerzahl war zu Beginn der 1960er Jahre am größten, als es circa
11 000 Einwohner gab. Die starke Migration nach Schweden und nach Südfinnland hat die Einwohnerzahl der Gemeinde stark reduziert. Die Einwohnerzahl
beträgt im Jahre 2013 circa 3 900 Personen.
Kriegshistorische Sehenswürdigkeiten in Salla
Das Kriegerdenkmalgelände von Paikanselkä
Das Denkmal zur Erinnerung an das Ende des Winterkrieges wurde im Jahr
1971 und das Denkmal der Ritter des Mannerheim-Kreuzordens wurde 1992
in Paikanselkä enthüllt. Der Ritter des Mannerheim-Kreuzordens Olavi „Olli”
Remes diente in der Grenzschutzabteilung von Salla. Remes kämpfte in einigen Abschnitten der Front und machte sich besonders in der Sissi-Tätigkeit
verdient. Vor den Kriegen war er einer der besten Wintersportler Finnlands. Ein
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none zerstörten die Schweden in Paikanselkä einen Sowjetpanzer. Das Denkmal von Oberstleutnant Magnus Dyrssen wurde in Paikanselkä im Jahr 1949 an
dem Ort enthüllt, an dem der Befehlshaber der schwedischen Kampfabteilung
am 1.3.1940 fiel.
Die Sehenswürdigkeiten der Salpa-Linie bei Salla
Salpa-Linie wird die circa 1200 km lange Verteidigungslinie genannt, die in
den Jahren 1940-1941 und 1944 zur Verteidigung der finnischen Ostgrenze
errichtet wurde. Die Salpa-Linie bei Salla wurde von Herbst 1940 bis Sommer
1941 errichtet. Zusätzlich zu Steinbarrieren wurden Stacheldrahthindernisse,
Maschinengewehr- und Kanonennester, Unterstände sowie Schützengräben
errichtet. Die Salpa-Linie kann man im Zentrum von Salla auf dem Weg nach
Kuusamo auf der rechten Seite und auf dem Weg nach Kemijärvi auf der linken
Seite sehen.
Außerdem befindet sich in östlicher Richtung, circa 2 km vom Kirchdorf Ruuhijärvi entfernt, ein Hinweisschild auf der Nordseite der Straße und auf dem
Gelände auf der Südseite der Straße ein Maschinengewehrnest und eine Kanonenstellung. Zudem befindet sich auf dem Gelände die „Mordkiefer“ aus der
Zeit des Befreiungskrieges samt Tafel.
Befestigungen der Salpa-Linie sind auch in Südsalla zu finden. In dem Dorf
Aholanvaara befindet sich eine zur Linie gehörende Panzersperre und in Kuukasviita am See Tuohilampi befand sich der verstärkte Stützpunkt der Kompanie. In Nordsalla in dem Dorf Särkelä auf der Süd- und der Westseite des Sees
Särkijärvi befand sich ein starkes Verteidigungszentrum, dessen Aufgabe es
war, die Straße Saijantie zu sperren. Auf der Südseite des Friedhofs von Saija
befand sich ein starker Stützpunkt, mit dessen Bau schon während des Winterkrieges begonnen wurde. An der Straße von Savukoski sind Steinbarrieren der
Salpa-Linie und Überreste von Stellungen zu sehen.
Der Keller von Sotka
Heikki Sotkajärvi gründete in den 1910er Jahren mit seiner Familie die Kronwaldkate von Sotka, die zu einer Rast- und Ruhestätte der Menschen wurde,
die zwischen Hautajärvi und Märkäjärvi unterwegs waren. Die sowjetischen
Truppen zerstörten die Gebäude von Sotka im Winterkrieg, aber der Keller
blieb verschont. Im Winterkrieg wärmte der Keller vier finnische Soldaten, die
von einer sowjetischen Patrouille überrascht wurden. In dem Zusammenstoß
wurde ein Finne tödlich verwundet, als er versuchte, aus dem Keller nach draußen zu attackieren. Die restlichen Finnen schlossen sich im Keller ein, worauf
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die sowjetischen Soldaten versuchten, sie mit Handgranaten zu vernichten.
Die Finnen verstopften das Belüftungsrohr mit ihren Rucksäcken so, dass die
Granaten in der Decke explodierten und ihnen keinen Schaden zufügten. Der
Keller von Sotka ist im Jahr 1996 restauriert worden. Er befindet sich nahe der
Anhöhe Sallatunturi circa 10 km auf der linken Seite der in Richtung Kuusamo
führenden Hauptstraße.
Das Denkmal der Jänkäjääkärit
In Hautajärvi, von Salla circa 44 km in Richtung Kuusamo, befindet sich das
Denkmal der Jänkäjääkärit, also des InfRgt 12. Das Denkmal ist im Jahr 1977
enthüllt worden und es ist von Professor Ensio Seppänen entworfen worden.
Die Männer des InfRgt 12 wurden Jänkäjääkärit („Moorjäger”) genannt, weil sie
daran gewöhnt waren, in Einödverhältnissen tätig zu sein. Als Führer der Jänkäjääkärit fungierte in der Angriffsphase des Fortsetzungskrieges 1944 Oberst
Albert „Schießeisen“ Puroma.
Das Denkmal an die Opfer der Partisanen von Kiviaapa
Die Partisanen töteten am 15.7.1943 in Kiviaapa fünf Zivilisten, die mit der Heuernte beschäftigt gewesen waren. Das Denkmal wurde zur Erinnerung an die
Zivilisten errichtet, die im Fortsetzungskrieg zu Opfern der Partisanen geworden waren. Die Initiative zur Errichtung des Males ist von Herman Hautajärvi,
einem Angehörigen der Opfer, ausgegangen. Das Mal befindet sich an der Stelle in Kiviaava, wo die Opfer gefangen genommen worden sind, von Hautakylä
die Straße von Niitselys entlang circa 10 km in Richtung Pahtovaara. Von der
Straße nach Kiviaava geht es circa 2 Kilometer einen Pfad entlang. Zu dem Ort
weisen von Hautajärvi aus Beschilderungen.
Das Denkmal an die Opfer von Minenexplosionen nach dem Krieg
Das Denkmal befindet sich in Särkelä. Es ist von dem Künstler Kari Tiukuvaara im Auftrag des Dorfausschusses von Kotala realisiert worden. Das Mal ist
im Jahr 1997 zur Erinnerung an jene sieben Zivilisten enthüllt worden, die von
nicht geräumten Sprengkörpern in der Region Kotala-Mukkala in den Jahren
1945-1949 getötet wurden.
Das Denkmal zweier Jungen aus Helsinki
Auf der Südseite des Bahnüberganges am Schnittpunkt der Bahnlinie und der
Straße in Salmivaara steht das Denkmal der Schüler Lauri Matti Hämäläinen
und Eino Osvald Ekegren aus Helsinki. Die Jungen, die als Arbeitspflichtige in
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Salla gewesen waren, starben bei der Explosion einer Flugbombe, die als Blindgänger zurückgeblieben war. Das Denkmal wurde von den Angehörigen der
Jungen 1944 errichtet.
Das Kriegs- und Wiederaufbaumuseum von Salla
Die Hauptausstellung des Museums ist eine Zeitreise in die Geschichte von
Kuolajärvi, also von Salla, vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die 1960er
Jahre. Im ersten Teil wird vom Leben in Kuolajärvi zu Beginn des Jahrhunderts
erzählt. Im zweiten Teil wird in die Kriegszeit übergewechselt. Der Ausbruch des
Winterkrieges veränderte das Leben in Salla maßgeblich. Die Häuser und die
Heimat mussten endgültig verlassen werden. Als Folge des Krieges schrumpfte
die Fläche der Gemeinde um die Hälfte des Ursprünglichen. Der dritte Teil der
Ausstellung, die Museumswohnung, zeigt die Zeit des Wiederaufbaus. Als Ergebnis harter Arbeit wurde aus Salla in den 1960er Jahren eine der größten Milcherzeugergemeinden des Landes. Auf dem Hof des Museums befindet sich
eine Freiluftausstellung. Das Museum kann selbsttätig oder in einem geführten Rundgang besichtigt werden. In dem Museum gibt es eine Kaffeestube und
einen Museumsshop. Tel. +358 40 579 0762. Adresse: Savukoskentie 12.
duziert wurden. Der Personenzugverkehr zwischen Kemijärvi und Salla wurde
im Mai des Jahres 1968 eingestellt.
Auf dem Bahnhofsbereich von Salla befinden sich mehrere Gebäude, die Ende
der 1940er Jahre gebaut worden sind. Die Gebäude des Bahnbereiches befinden sich in erster Linie im Zentrum des Kirchdorfes zwischen der Straße Savukoskentie und der Eisenbahn. Den Bahnhofsbereich kann man von außen
besichtigen, denn ein Teil der Gebäude wird bewohnt. Der Bahnhofsbereich
ist eines der kulturellen Gebiete von Salla und aus Sicht der Dorflandschaft ein
wichtiger Bereich. Die Gebäude des Bahnhofsbereiches befinden sich in Besitz
der Gemeinde Salla. Bei der Station in Salmivaara steht eine alte Kiefer, die
die Erbauer der Salla-Bahn als Bezugspunkt verwendeten, als sie in den Jahren
1940-1941 die Bahn absteckten. Die Kiefer wurde im Jahr 1991 unter Naturschutz gestellt. Das Dorf Salmivaara befindet sich circa 11 km von Salla in Richtung Kemijärvi. Die Kiefer steht auf der rechten Seite der Hauptstraße, wenn
man aus Richtung Salla kommt.
Die Salla-Bahn
Im Friedensvertrag von Moskau forderte die Sowjetunion von Finnland, im
Laufe des Jahres 1940 auf finnischer Seite eine Bahn zu bauen, die Kemijärvi
und Kantalahti verbände. Mit dem Bau der Bahn zwischen Kemijärvi und Salla
wurde nach dem Winterkrieg begonnen.
Die Sowjetunion hatte mit dem Bau der Bahn schon im Jahr 1939 vor dem Ausbruch des Winterkrieges begonnen. Finnland baute die Bahn von Kemijärvi
nach Kelloselkä so, dass sie sich möglichst nahe an der Straße Kemijärvi-Salla
befand. Die Sowjetunion stellte die Bahn von Kantalahti zur Staatsgrenze am
25.2.1941 fertig und die Schienenlegung in Finnland war am 15.5.1941 fertig.
Die Brückenbaustellen waren zum Ausbruch des Fortsetzungskrieges noch unvollendet.
Als der Fortsetzungskrieg ausgebrochen war, zerstörten die sich zurückziehenden sowjetischen Truppen die Bahnlinie, um den Vormarsch des Angreifers zu
erschweren. Die Bahn wurde bis in den Herbst 1944 instand gesetzt, bis die
Deutschen mit dem Rückzug aus den Stellungskriegsplätzen begannen. Die
Deutschen zerstörten auf ihrem Rückzug die fertig gestellte Bahn und sie wurde erst 1947 erneut für den Verkehr geöffnet. Der Verkehr der Bahnstrecke lief
regelmäßig bis in das Jahr 1963, als die Abfahrtszeiten der Lokalzüge scharf re-
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Die Stationen der Salla-Bahn während des Fortsetzungskrieges. Der Bahnhof von Karhu
war die letzte Station, die von den Deutschen verwendet wurde. Der Bahnhof Kutsa ist
auch als Bahnhof Nurmi bekannt. Skizze Eljas Pölhö.
Die Kirche von Salla
Die heutige Kirche von Salla ist in den Jahren 1948-1950 erbaut und am 2.7.1950
eingeweiht worden. Die Kirche wurde von den Architekten Eero Eerikäinen und
Osmo Sipari geplant. Das Gemeindehaus neben der Kirche ist vom Architekten
Matti Leiber geplant worden und wurde im Jahr 1980 vollendet. Davor befindet
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sich die Statue der Evakuierten „Kurze Ruhepause”, gestaltet im Jahr 1986 von
Kunstprofessor Ensio Seppänen. Auch eine Heldenstatue steht bei der Kirche.
In Salla gibt es keine Heldengräber, sondern ein Denkmal, „Grab an der Front”.
Es ist von Aimo Tukiainen entworfen und im Jahr 1953 enthüllt worden. In der
Kirche von Salla wird der Gottesdienst sonntags um 11 Uhr abgehalten. Außerdem finden in der Kirche Konzert- und Musikveranstaltungen statt. In der Gemeinde Salla gibt es zudem noch die Grenzregionskirche in Hautajärvi und die
Dorfkirche in Kursu.
Das Denkmal der in Salla gefallenen sowjetischen Soldaten
Das Denkmal ist die Handschrift von Osmo Rautiainen und wurde im Jahr 1946
errichtet. Das Denkmal steht im Kirchdorf in der Mitte der Villensiedlung in der
Straße Tapulitie. Das Denkmal wurde von den Finnen errichtet.
Das Grab der sowjetischen Kriegsgefangenen
Das Grab befindet sich circa 7 Kilometer von Salla an der nach rechts abbiegenden Straße nach Hautaniemi. Auf der Straße nach Hautaniemi fährt man
ca. 1,4 km; das Auto kann an der Y-Kreuzung abgestellt werden. Das Denkmal
steht im Wald auf der linken Seite des Weges, von der Richtung aus gesehen,
aus der man kommt; Fußweg circa 100 m. In dem Grab liegen auch im Winterkrieg gefallene sowjetische Soldaten.
Saija
In Saija gibt es zahlreiche Überreste der von den Finnen gebauten Verteidigungsstellungen. Auf der Südseite des Friedhofs befand sich ein starker Stützpunkt, mit dessen Bau schon während des Winterkrieges begonnen wurde. Auf
dem Gelände der Saija-Hütte befanden sich während des Winterkrieges zuerst
der Stab derKampfgruppe Suoranta und ab Ende Februar 1940 der Stab der
Kampfgruppe Roininen. Das Gebäude selbst ist das Volkshaus, das mit den
Kräften der Dorfbewohner in der Zeit des Wiederaufbaus errichtet worden ist.
Sowjetische Soldaten, die während des Winterkrieges in Salla gefallen waren,
liegen im Soldatengrab des Friedhofs von Saija begraben. Die Stadt Kowdor
hat dort im Jahr 1995 ein Denkmal errichtet. Während des Fortsetzungskrieges
befand sich in Saija ein Barackendorf der Deutschen. Aus dieser Region brach
zu Beginn des Fortsetzungskrieges am 1.7.1941 die deutsche 169. Division in
drei Kampfgruppen über das Gelände auf die Straße zwischen Salla und Kantalahti zum Angriff in Richtung Kantalahti auf. Der für die Logistik der Division
errichtete Knüppeldamm reichte von dem Dorf Raatikka nach Osten.
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Sehenswürdigkeiten aus der Zeit des Wiederaufbaus
Während der Zeit des Zwischenfriedens zwischen dem Winter- und dem Fortsetzungskrieg gelang es einem Teil der Bewohner von Salla in ihre Heimat
zurückzukehren und mit dem Wiederaufbau zu beginnen. Am Ende des Fortsetzungskrieges wurde Salla jedoch erneut zerstört. Nachdem der Friede gekommen war, wurden der Wiederaufbau und die Neuansiedlung der Umsiedler
mit dem Landbeschaffungsgesetz von Kuusamo-Salla gesteuert. Es wurden
neun neue Wohngebiete gegründet, von denen eines das Dorf Vallovaara war.
Die Wohnanwesen wurden zerstreut an den Seiten von Stichstraßen angelegt,
was im Straßennetz der Region immer noch zu sehen ist. Der größte Teil der
Wohnanwesen waren Bauernhöfe und bis zum Jahr 1950 wurden circa 11 000
Hektar Sumpf zu Ackerland trocken gelegt.
Die Wohnanwesen sind unter Anleitung gebaute Typenhöfe, weshalb die Häuser mit Satteldach an den Dorfstraßen von Salla einander sehr ähnlich sind.
Das typische Haus eines Frontsoldaten ist ein Holzhaus mit Satteldach und
verfügt über einen Schornstein und eine Veranda. Zum Hofbereich gehörte oft
auch eine Sauna und ein Gebäude für das Vieh.
Sehenswürdigkeiten aus der Zeit des Wiederaufbaus repräsentiert auch das
Waldgut von Suoltijoki (circa 68 Kilometer von Salla nach Naruska). Die Waldarbeitsstelle wurde in den 1960er Jahren zur Bezahlung der Kriegsentschädigungen und für den Wiederaufbau des niedergebrannten Lapplands gegründet. In
der Nähe des Waldguts verläuft die UKK-Wanderroute (nach Präsident Urho
Kaleva Kekkonen) und im Winter die Motorschlittenstrecke. Die Geschichte
der Waldarbeit in der Region zur Zeit des Wiederaufbaus wird auch von dem
Flößerstützpunkt bei Riutukka nahe des Berges Suomutunturi bei Kemijärvi
geschildert (am Fluss Tonkopuro circa 8 km von Suomu nach Osten), wo sich
eine restaurierte Flößrinne und Informationstafeln zur Besichtigung befinden.
KEMIJÄRVI
Die Geschichte der Region
Auf Grundlage archäologischer Funde weiß man, dass es in Kemijärvi schon
in der Steinzeit Einwohner gab. Als die ersten Finnen zu Beginn des 17. Jahrhunderts nach Kemijärvi zogen, wohnten in der Region keine Samen mehr. Die
Region war das Grenzgebiet zwischen Lappland und Lanta, in das die Samen
zum Fischen kamen. Die Siedler begannen im fruchtbaren Delta des Flusses
Kemijoki mit der Landwirtschaft, dem Ackerbau und der Viehzucht. Fischerei
und Jagd waren wichtige Einkommensquellen.
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Die Lage von Kemijärvi bot gute Verbindungen in den Westen in die Bottenwiek, nach Osten zum Weißen Meer und zum Ladogasee sowie zum nördlichen
Eismeer. Am Knotenpunkt der Wasserrouten entwickelte sich aus Kemijärvi
schon im 17. Jahrhundert ein reger Marktplatz. Die wichtigste Handelsware
war der damalige Edelfisch, getrockneter Hecht. Die Landstraße von Rovaniemi nach Kemijärvi wurde im Jahr 1853 fertig gestellt und eine Eisenbahn bekam
man in den 1930er Jahren. Beides waren große Sprünge in der Besiedlung des
Kirchdorfes. Das zentrale Ballungsgebiet wuchs in die Landschaft der Berge
und Anhöhen bis zu den Ufern der Seen Kemijärvi und Pöyliöjärvi sowie des
Flusses Kemijoki.
In der Region Kemijärvi wurden während des Winterkrieges entscheidende
Schlachten ausgetragen. Es gelang, den Vormarsch der Truppen der Sowjetunion von der Ostgrenze in Richtung Kemijärvi in Joutsijärvi und Mäntyvaara
zu stoppen. Während des Fortsetzungskrieges befanden sich in der Region
Logistikzentren und Gefangenenlager der Deutschen in Rovajärvi, in Verbindung mit dem Flughafen Ketola und in Joutsijärvi. Während des Winter-, des
Fortsetzungs- und des Lapplandkrieges wurden 70 % der Gebäude der Region
zerstört.
Die Arbeit des Wiederaufbaus nach dem Krieg, die Jahrzehnte lang andauerte,
und der Bau eines Kraftwerks schufen Kemijärvi Arbeitsplätze und Wohlstand.
Im Jahr 1957 wurde aus Kemijärvi eine Großgemeinde und als die Einwohnerzahl am höchsten war betrug sie 16 000 Einwohner. Die Zellstofffabrik der Veitsiluoto AG (Stora Enso) wurde in der Mitte der 1960er Jahre erbaut. Auch das
Kraftwerk Seitakorva wurde zur selben Zeit in Betrieb genommen und es wurde mit der Regulierung des Sees Kemijärvi begonnen. Die Großgemeinde und
die Landgemeinde schlossen sich im Jahr 1973 zur Stadt Kemijärvi zusammen.
Heute (2013) leben in der Stadt circa 8 000 Personen.
Kriegshistorische Sehenswürdigkeiten in Kemijärvi
Joutsijärvi
Das Dorf Joutsijärvi befindet sich am Rande der Bundesstraße 5 und der Hauptstraße 82, circa 40 Kilometer von Salla und 25 Kilometer vom Zentrum Kemijärvis
entfernt. Auf dem Dorfgebiet befinden sich die Denkmäler der Schlacht bei Mäntyvaara im Winterkrieg und der schwedischen Freiwilligen sowie Strukturen der
Salpa-Linie, die während des Zwischenfriedens gebaut worden ist. In Joutsenjärvi wurden im Winterkrieg Schlachten geführt, in denen die Finnen Sissi-Attacken
im Rücken des Angreifers durchführten und so die Versorgung der Truppen störten. Die sowjetischen Truppen zogen sich am 15.1.1940 kampflos aus Joutsijärvi
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45 Kilometer nach Märkäjärvi (heute das Kirchdorf Salla) zurück und der Angriff
der finnischen Truppen kam am 19.1.1940 in Paikanselkä zum Stehen, wo sich die
Linien bis zum Ende des Winterkrieges am 13.3.1940 hielten.
Mäntyvaara
Das Denkmal der Schlacht bei Mäntyvaara befindet sich am Rande der Straße
5 in Joutsijärvi circa 20 km von Kemijärvi entfernt. Das Denkmal wurde im Jahr
1960 enthüllt. Es ist von Vilho Aalto entworfen worden. Den Truppen des Salla-Bataillons gelang es in einer Schlacht des Winterkrieges, den Gipfel der bewaldeten Anhöhe Mäntyvaara zu erobern und die feindlichen Truppen zum Rückzug
zu zwingen. Der bedrohliche Vormarsch des sowjetischen Bataillons Richtung
Kemijärvi konnte gestoppt werden. Von den Finnen fielen in der Schlacht bei
Mäntyvaara 17 Mann. Die sowjetischen Truppen verloren in der Schlacht über 300
Männer. Die gefallenen sowjetischen Soldaten sind am Gipfel des Mäntyvaara in
drei Massengräbern begraben worden. Auf dem Gebiet befindet sich auch ein
Gedenkstein. Am Nordwesthang der Anhöhe Mäntyvaara befindet sich außerdem ein Massengrab russischer Kriegsgefangener des Fortsetzungskrieges, in
dem 380 Verstorbene begraben worden sind. Das Grab ist mit einem roten Kegel
markiert.
Der Gedenkstein der schwedischen Freiwilligen befindet sich auf demselben Gebiet in Mäntyvaara. Das Denkmal ist für zwei Schweden errichtet worden, die bei
einem Luftangriff in Keihäsvaara nur
einen Tag vor dem Ende des Winterkrieges gefallen sind.
Sehenswürdigkeiten der SalpaLinie bei Joutsijärvi
Die zu den Verteidigungsbefestigungen der Salpa-Linie gehörenden
Betonbunker und Panzersperren
befinden sich in Joutsijärvi. Diese
Strukturen der Salpa-Linie sind in
den Jahren 1940-1941 zur Verteidigung der finnischen Ostgrenze
errichtet worden. Die permanent
befestigten Kampfstellungen von
Joutsijärvi sind der nördlichste Bunkerbereich der Salpa-Linie.
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In der Mitte des Dorfes, am Ufer des Sees Hunajalampi, befindet sich ein restaurierter Bunker. Der Bunker ist für Besucher das ganze Jahr über geöffnet. In
dem Bunkermuseum sind u. a. eine Fotoausstellung über den Bau der Salpa-Linie und in der Region gefundene Gegenstände aus dem Krieg zu sehen. Das
Museum wird von den Dorfbewohnern von Joutsijärvi unterhalten. In Joutsijärvi gibt es auch Steinpanzerbarrieren sowohl an der nach Salla als auch an der
nach Kuusamo führenden Hauptstraße. Am Bohlenweg rund um den Hunajalampi finden sich Informationstafeln über die Geschichte von Joutsijärvi.
Tasasenvaara
In Tasasenvaara wurde während des Winterkrieges die hinterste Verteidigungslinie der Finnen errichtet. Im Gelände sind die Überreste der Strukturen der
Linie zu sehen. Die Deutschen setzten die Schützengräber für den möglichen
eigenen Bedarf im September 1944 instand.
Puikkola
In dem Dorf Puikkola, im Haus Törmänen, befand sich während des Winterkrieges der Stab der schwedischen Freiwilligen. In dem Dorf befindet sich nahe der
Bahnlinie das Grab der Kriegsgefangenen des Fortsetzungskrieges, das mit einem roten Kegel markiert worden ist. Die Gefangenen verrichteten Eisenbahnarbeiten an der Salla-Bahn.
Ketola/Hanhikoski
Der Garnisonsbereich von Hanhikoski (Ketola) wurde im Sommer 1940 in Zusammenhang mit der Neuorganisierung des Heeres gegründet. Die Garnison
fungierte während des Zwischenfriedens und des Fortsetzungskrieges als Ausbildungszentrum. Mit den Bauarbeiten für den Flugplatz war schon vor dem
Winterkrieg begonnen worden und er wurde im Sommer 1941 fertig gestellt. In
der Region wirkten der Stab der 12. Brigade, das erste Bataillon, die Artilleriekompanie und die Granatwerferkompanie sowie die Fernmeldekompanie, die
40. Autokompanie und die Logistikeinrichtungen der Brigade.
Von den Garnisonen, die in der Region Ostlappland gegründet wurden, war
Hanhikoski die größte. Sie gliederte sich in den Wohnbereich des Stabes,
den Barackenbereich und den Flugplatz. Für die Offiziere gab es circa 30 Familienwohnungen und für die Unteroffiziere beinahe 70. Im Barackenbereich
befanden sich die Quartiere der Mannschaft, die Lagerhäuser und die Versorgungsräume. Insgesamt befanden sich auf dem Gelände circa 200 Gebäude.
Während des Fortsetzungskrieges wurden auf dem Gelände sowohl der Luft42
stützpunkt als auch das Logistikzentrum der Deutschen betrieben. Die Finnen
verwendeten den Westteil des Geländes als Ausbildungsort und Logistikstützpunkt. Die Deutschen brannten die Baracken im Herbst 1944 bis auf ein paar
Gebäude nieder. Auf dem Gelände werden heutzutage der Flugplatz und das
Schießlagergelände von Sarriojärvi betrieben.
Die Verteidigungsstellungen der Deutschen
In Tohmo und in Leväranta befinden sich Verteidigungsstellungen der Deutschen, die ein Teil der Ringwall-Verteidigungsstellung gewesen sind, die von
den Deutschen im Jahr 1944 zum Schutz Rovaniemis erbaut worden ist. Sie
sollten den Rückzug der Deutschen nach Nordnorwegen und Ivalo decken. Die
Ringwall-Verteidigungsstellung wurde neben den Straßen errichtet, die von
Ranua, Posio und Kemijärvi nach Rovaniemi führen.
Die Kirche und der Kirchpark von Kemijärvi
Die heutige, vierte Kirche von Kemijärvi, ist im
Jahr 1951 zu Mittsommer eingeweiht worden.
Die Kirche ist vom Architekten Bertil Liljeqvist geplant worden. In der Kirche gibt es 850
Sitzplätze und die von Gerhard Schmid im Jahr
1984 erbaute Orgel mit 41 Registern. Das Altarbild ist vom Künstler Aale Hakava unter der
Assistenz des Künstlers Uuno Särkelä gemalt
worden. Die vorherige Kirche wurde im Lapplandkrieg zerstört, als sich die Deutschen aus
Kemijärvi zurückzogen. Der Glockenturm, der
aus dem Jahr 1774 stammt, blieb von den Zerstörungen der Kriege verschont. Der Glockenturm ist nach der Skizze von Heikki Väänänen
aus Ylikiiminki erbaut worden. Das Denkmal
des Befreiungskrieges steht gegenüber dem Haupteingang der Kirche. Das
Denkmal ist im Jahr 1925 von Emil Wikström entworfen worden. Der Stein, der
für die Statue verwendet worden ist, ist mit Manneskraft vom gegenüberliegenden Ufer des Sees Pöyliöjärvi über das Eis gezogen worden. Das Denkmal
der für ihre Überzeugung Gefallenen befindet sich am östlichen Ende des alten
Friedhofs. Das Denkmal der Gefallenen wurde im Jahr 1956 fertig gestellt und
sein Schöpfer ist Kalervo Kallio. Der Geschichte nach stellt die Statue einen
Vater dar, der seine Familie vor der aus dem Osten kommenden Bedrohung
schützt. Im Kirchpark sind 325 Gefallene begraben worden, von denen sieben
Frauen aus der Lotta-Svärd-Organisation waren. Im Kirchpark steht auch das
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Denkmal der in Karelien Zurückgebliebenen. Das Denkmal ist im Jahr 1969 auf
Initiative der Karelier von Nordostlappland RG enthüllt worden. Das Denkmal
ist von Olavi Orava entworfen worden, der im Seminar von Kemijärvi als Lehrer
für Kunsterziehung tätig war, und es wird erzählt, dass das Luftkreuz des Denkmals das in zwei Teile zerrissene Finnland darstellt.
Gedenktafel der schwedischen Freiwilligen
Im Zentrum von Kemijärvi an der Außenmauer der Schule in der Straße Hillatie
(Hillatie 6).
Park der Selbständigkeit / Veteranenpark
In der Nähe des Zentrumbereichs der Stadt Taitelijaniemi in Kemijärvi wurde
im 75. Jubiläumsjahr der Selbständigkeit Finnlands 1992 ein kleiner Parkbereich gegründet. Der Park ist unter dem Namen Veteranenpark bekannt. Der
Park wurde von der Abteilung Kemijärvi des Bruderbundes der Kriegsinvaliden,
der Kriegsveteranen Kemijärvi RG sowie der Frontveteranen Kemijärvi RG und
der Frauensektion gegründet. Für die Instandhaltung des Parks ist die Stadt
Kemijärvi verantwortlich. In dem Park ist eine französische Haubitze (155 C Mle
1915 St. Chamond) aufgestellt worden, die symbolisch nach Osten zeigt.
Das Haus der Freiwilligen Feuerwehr
Das Haus der Freiwilligen Feuerwehr im Zentrum von Kemijärvi ist im Jahr 1913
erbaut worden. Es ist von Baumeister V. Kylmelin (später Kaltio) geplant worden. Während des Ersten Weltkrieges nahmen die Militärbehörden des Russischen Kaiserreiches das Haus in Betrieb. Das Haus wurde als Unterkunft für die
Truppen, Befestigungsarbeiter, Frachtenfahrer und Kriegsflüchtlinge verwendet. Während des Bürgerkrieges waren in dem Haus die Männer der Bürgerwehr einquartiert.
Im Winterkrieg fungierte das Haus als Versorgungszentrum der finnischen
Truppen und Evakuierten, wo die Frauen der Lotta-Svärd-Organisation Soldaten und Zivilisten mit Lebensmitteln versorgten und pflegten. An die Wand
des Cafés des Hauses der Freiwilligen Feuerwehr, das als Lotta-Zentrum fungierte, ist das ursprüngliche, emaillierte Symbol der Lotta-Svärd-Organisation
angebracht worden. Als der Feind das Kirchdorf am 18. Februar 1940 bombardierte, wurde das Haus der Freiwilligen Feuerwehr getroffen und die Hälfte des
Daches und des Bodens des Festsaales wurde zerstört. Während des Fortsetzungskrieges war das Haus die Verpflegungsstelle der deutschen Truppen.
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PELKOSENNIEMI
Die Geschichte der Region
Pelkosenniemi befindet sich an der Kreuzung dreier Flüsse. Die Lage hat der
Region Einflüsse aus vielen verschiedenen Kulturen beschert. Seit dem Zurückweichen der Eiszeit wurden die Flüsse befahren und Reisende kamen von Osten, Süden und Norden. Von Pelkosenniemi aus fließen die Wasser der Flüsse
Kemijoki, Kitinen und Luiro als Kemijoki in den See Kemijärvi und weiter bis
in die Bottenwiek. Die Südgrenze der Gemeinde Pelkosenniemi war circa 500
Jahre lang die Grenze Lapplands. Die Grenze verlief über Pyhätunturi, Talviaissaari, Karasinvaara und Vuotosuoma.
Die Kolonisten aus Savo gelangten im Jahr 1673 auf Beschluss des Königs rechtmäßig auf die Jagd- und Fischgründe von Pelkosenniemi. Über die Grenze von
Lappland und Lanta zog als erster in den 1660er Jahren der Kolonist Paavali
Pelkonen. Die Gemeinde Pelkosenniemi behielt ihren Namen nach dem Wohnfeld von Paavali Pelkonen bei. Pelkosenniemi war bis zum Jahr 1916 ein Teil
von Suur-Sodankylä, also Sompio, als die Gemeinde gleichzeitig mit Savukoski
selbständig wurde.
In Pelkosenniemi wurde im Winterkrieg am 18.12.1939 eine der Entscheidungsschlachten der Region Lappland geführt. Während des Fortsetzungskrieges wurden in der Region keine Schlachten geführt, aber in der Region
befanden sich Logistikstellen der Deutschen. Die Deutschen zerstörten bei
ihrem Rückzug aus der Region Anfang Oktober 1944 mehrere Gebäude in
Pelkosenniemi. Das Dorf Suvanto am Fluss Kitisenjoki blieb sowohl von den
Zerstörungen des Krieges als auch von den Neubauten aus der Zeit des Wiederaufbaus verschont.
Im Jahr 1962 betrug die Einwohnerzahl von Pelkosenniemi 2751 Personen,
aber die heutige Migration hat die Einwohnerzahl der Gemeinde reduziert.
Pelkosenniemi ist heutzutage (2013) von der Einwohnerzahl her eine der
kleinsten Gemeinden der Provinz Lappland. In Pelkosenniemi und in Kemijärvi befindet sich der Nationalpark Pyhä-Luosto, der 1938 gegründet und 2005
in die Region Luosto auf der Nordwestseite ausgedehnt worden ist. Die Wälder auf der Südwestseite von Ukko-Luosto und Lampivaara sind zur Gänze
von Hacken verschont geblieben und weisen ein Alter von bis zu 400 Jahren
auf.
45
Kriegshistorische Sehenswürdigkeiten in Pelkosenniemi
Die Denkmäler der Schlacht bei Pelkosenniemi
Die Entscheidungsschlachten des Winterkrieges an
der Front Lapplands wurden am 18.12.1939 in Pelkosenniemi in den Bereichen
Vasaniemi und Lapinniemi
geführt und der Vormarsch
des Feindes von der Ostgrenze aus Savukoski nach
Kemijärvi konnte gestoppt
werden. Das Denkmal der
Schlacht befindet sich in
Lapinkangas. Das Denkmal
wurde von Professor Ensio
Seppänen geschaffen und
es ist im Jahr 1964 enthüllt
worden. In Vasaniemi gibt
es Kampfplätze, Massengräber sowie das Denkmal der im Winterkrieg gefallenen sowjetischen Soldaten. Das Denkmal wurde im Kampfgelände von Vasaniemi 2002 enthüllt. Die
sowjetischen Truppen erlitten hier schwere Verluste. Das Denkmal steht auf
der rechten Seite der Straße, die von der Straße 5 vom Kirchdorf Pelkosenniemi nach Savukoski abzweigt.
ein Gemälde des Künstlers Aale Hakava aus dem Jahr 1954. Die im Jahr 1937
von der Orgelfabrik Kangasala gebaute Orgel hat zehn Stimmregister. Sie wurde 1962 nach Pelkosenniemi verlegt. Der Heldenfriedhof befindet sich neben
der Kirche und dort ruhen 78 in den Kriegen Gefallene. Das Denkmal der Gefallenen ist von Vilho Aalto geschaffen und im Jahr 1958 enthüllt worden.
Das Dorf Suvanto
Das Dorf Suvanto in Pelkosenniemi ist die einzige Dorfgesamtheit Lapplands,
die von den Kriegen verschont geblieben ist und die Bautradition von Peräpohjola repräsentiert. Von seinem Milieu her ist es ein sehr gut erhaltenes Flussuferdorf am Ufer des Flusses Kitinen. Der Gebäudebestand, der die Bauernarchitektur vertritt, stammt teilweise sogar aus dem 17. Jahrhundert. Das Dorf
blieb von den Bränden des Krieges sowie von der Zeit der Abtragung und des
Wiederaufbaus nach den Kriegen verschont.
Die deutsche Straße am Nivatunturi
Die sowjetischen Kriegsgefangenen der Deutschen bauten in den Jahren 19421944 eine Straße am Rand des Berges Nivatunturi zum Dorf Tanhua. Die Wegrinne läuft vom Rentier-Camp Materoselkä den Nivatunturi entlang und ist
stellenweise noch mit dem Mountainbike befahrbar. Stellenweise sind auf die
Wegrinne Waldautowege gebaut worden.
Die Kirche und der Friedhof von Pelkosenniemi
Zur Pfarrgemeinde Pelkosenniemi gehören zwei Gemeinden, Pelkosenniemi
und Savukoski. Die im Jahr 1929 fertig gestellte Holzkirche von Pelkosenniemi
auf dem Hügel Kauppaharju blieb vor den Zerstörungen der Kriege verschont.
Die Kirche ist die Handschrift des Architekten Yrjö Sadeniemi. Das Altarbild ist
46
Das Dorf Kairala
Als sich die Deutschen im Herbst 1944 aus der Region Ostlappland zurückzogen, blieben nur wenige Wohnorte vor der Zerstörung verschont. Die Westseite
des Dorfes Kairala blieb vor der Zerstörung verschont, aber der Dorfteil auf der
Ostseite des Flusses wiederum wurde völlig zerstört. Auf der Westseite sind
nach wie vor viele Gebäude aus der Zeit vor den Kriegen zu sehen.
47
SAVUKOSKI
Die Geschichte der Region
Von der prähistorischen Zeit bis in das 18. Jahrhundert hat es in Savukoski
samische Siedlungen gegeben. In der Region der Gemeinde sind Wohnstätten aus der Steinzeit und der Eisenzeit gefunden worden. Im Dorf Kuosku in
Savukoski sind die ältesten Eisenwaffen Finnlands gefunden worden, die aus
circa 300 v. Chr. stammen. Die Besiedlung geschah wegen der Fahrtverbindungen an den Ufern der Flüsse. Der erste finnische Kolonist in Savukoski,
der in schriftlichen Quellen erwähnt worden ist, ist Jaakko Karppinen in den
1690er Jahren gewesen. Die guten Jagdgründe und Fischgewässer zogen immer mehr Leute an und die nach und nach anwachsende finnische Besiedlung
verdrängte die Samen. Sowohl die Schweden als auch die Russen legten den
Einwohnern Steuern auf. Die Gemeinde Savukoski wurde mit dem Beschluss
des kaiserlichen Senats im Jahr 1916 gegründet.
Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts war in der Gemeinde die Zeit der großen Waldarbeitsstellen. Die bekannteste war die 1912-1916 betriebene Maschinenwaldarbeitsstelle in Tulppio von Hugo Richard Sandberg, in der aus
Amerika angeschaffte Dampflokomotiven beim Transport der Holzwaren
verwendet wurden. Eine solche Lokomotive wurde restauriert und steht als
Sehenswürdigkeit in Tulppio. Jahvetti Moilanen, der aus der Sowjetunion
über Salla zu der Waldarbeitsstelle in Värriö gekommen war, versuchte im
Winter 1922 zum Aufstand der Roten im Gebiet des Camps in Saparosokka
aufzuwiegeln. Die Ereignisfolge ist unter dem Namen „Speckaufstand“ bekannt.
Die typische Landschaft von Savukoski machen weite Einöden aus, aus denen
sich einzelne Berge erheben, die ihre Umgebung beherrschen. Die bekannteste Anhöhe ist der Heimatberg des Weihnachtsmanns, der Korvatunturi, der
sich an der Grenze Finnlands und Russlands befindet. Circa 1/3 der Fläche der
Gemeinde ist Naturschutzgebiet. Der Natur drücken auch große Moorgebiete
und viele Flüsse ihren Stempel auf, von denen der größte Fluss der die Gemeinde teilende Kemijoki ist. Die Flüsse im Nordteil der Gemeinde, die zum
Gewässer des Flusses Tuulomajoki gehören, fließen ins Eismeer. Die gemeinsame Grenze mit Russland ist 65 Kilometer lang.
Während des Winterkrieges mussten die Bewohner von Savukoski evakuiert
werden, als die Sowjetunion aus Richtung Salla angriff. Während des Fortsetzungskrieges war Savukoski von den Partisanenattacken auf die Zivilistendörfer sowie von der mit dem Rückzug der Deutschen in Verbindung stehenden
Verwüstung betroffen. Nach den Kriegen wurden wieder große Waldarbeits48
stellen gestartet. Die Einwohnerzahl der Gemeinde war wegen der Waldarbeitsstellen in den 1970er Jahren am größten, damals lebten in der Gemeinde
circa 2400 Einwohner. Heutzutage (2013) leben circa 1200 Einwohner in der
Gemeinde.
Kriegshistorische Sehenswürdigkeiten in Savukoski
Die Sehenswürdigkeiten der Salpa-Linie bei Savukoski
Der nördliche Endpunkt der Salpa-Linie befindet sich in Savukoski. Der Bau der
Befestigungskette von Suomenlahti nach Savukoski beschäftigte bis zu 35 000
Männer und 2 000 Frauen der Lotta-Svärd-Organisation. Die Salpa-Linie besteht aus gewaltigen Panzersperren, die aus sogar 6 000 – 7 000 kg schweren
Steinen errichtet worden sind, aus permanenten Festungen aus Beton sowie
aus Feldbefestigungen aus Holz und Steinen, in denen sich Schützengräben
und Schieß-, Beobachtungs- und Maschinengewehrnester befinden.
Am See Sarvilampa bei Savukoski kann auf dem Bohlenweg, der vom Rastplatz
wegführt, die restaurierte Salpa-Linie besichtigt werden. Der Rastplatz befindet
sich 1,5 km von Savukoski auf der linken Seite der nach Salla führenden Straße.
Der Weg ist 1,2 km lang, wovon 0,8 km mit Bohlen gelegt sind. Der Pfad führt
am Rand einer Panzersperre entlang und unterwegs sind zwei restaurierte Feldbefestigungen, ein finnisches Wachnest aus dem Jahr 1940 und ein deutsches
Beobachtungs- und Maschinengewehrnest aus dem Jahr 1944 zu sehen.
Das Denkmal an die Opfer der Partisanen in Kuosku
Das Denkmal entwarf Professor Ensio Seppänen. Sein mächtiger Granitfels
stammt von der Salpa-Linie. Das Denkmal wurde am 22.7.1979 enthüllt. Am
15.7.1994 wurde eine Tafel angebracht, auf der die Namen der Einwohner von
Kuosku stehen, die im Dorf getötet wurden und in den Kriegen 1939-1945 gefallen waren. Die sowjetische Grenzwachenabteilung tötete am 3.9.1941
sieben Zivilisten aus Kuosku und
steckte die Gebäude des Dorfes in
Brand. Die Partisanen griffen das
Dorf später noch mehrere Male an.
Das Dorf Kuosku befindet sich circa 15 km von Savukoski in Richtung
Salla. Das Denkmal steht mitten im
Dorf auf der Nordseite der Straße.
49
Die Denkmäler an die Opfer der Partisanen in Seitajärvi
Der Partisanen griffen das Dorf Seitajärvi am 7.7.1944 an. Nach den Partisanenverwüstungen in Kuosku war eine Feldwache von der Stärke circa einer
Gruppe zum Schutz des Dorfes nach Seitajärvi gebracht worden. Als die Partisanen angriffen, unterlagen die Männer der Feldwache jedoch gegen die
Übermacht. Die Partisanen nahmen gefangen genommene Menschen mit sich
und brannten drei Häuser sowie die Hofgebäude nieder. Das erste Denkmal zur
Erinnerung an die Dorfbewohner, die den Partisanen zum Opfer fielen, ist 1979
enthüllt worden. Es ist von Professor Ensio Seppänen entworfen worden. Das
Relief des Steines stellt die Zerstörungstätigkeit der sowjetischen Partisanen
sowie in Form von Vögeln Aufbruch und Freiheit durch den Tod dar.
Das zweite Denkmal an die Partisanenopfer in Seitajärvi befindet sich an der
„Tötungsstelle” in Paavonmaa, circa 4 km von dem Dorf nach Südosten. Das
Denkmal ist von den Dorfbewohnern von Seitajärvi entworfen worden und
das aus Naturstein gehauene Denkmal wurde 1990 enthüllt. Hier wurden am
7.7.1944 zehn gefangen genommene Kinder und Frauen getötet. Die 8-jährige
Mirja Arajärvi wurde am selben Ort misshandelt, aber sie blieb wie durch ein
Wunder am Leben. Das Denkmal der Partisanenopfer Eliisa und Valtteri Ollila
in Ollila in Seitajärvi (Järvenpääntie 3) wurde 2001 enthüllt. Das Denkmal wurde von der Traditionsgilde der jungen Soldaten Lapplands RG gegründet.
Saunakangas
In Saunakangas befand sich während des Zwischenfriedens das Kasernengelände der 12. Brigade und
während des Fortsetzungskrieges
der Stützpunkt der selbständigen
Truppe Sau. Die SbstTrp Sau (19421944) wurde zur Abwehr der Partisanenattacken gegründet. Das Merkmal der selbständigen Truppe Sau
wurde 1996 enthüllt. Es wurde von
der Kriegsveteranen Savukoski RG
am Ufer des Kemijokis in Saunakangas errichtet, circa 10 km von Savukoski in
Richtung Pelkosenniemi.
enthüllt. Hier haben in den Jahren 1926-1944 die Bürgerwehr von Savukoski
und die Abteilung Savukoski der Lotta Svärd RG gewirkt. Das Schutzkorps
(Finn. Suojeluskunta, Schwed. Skyddskår) hatte in Finnland in den Jahren
1918-1944 als freiwillige Landesverteidigungsorganisation und Nationalgarde
gewirkt, die auf Befehl der Kontrollkommission der Alliierten im Herbst 1944
aufgelassen wurde. Die vorrangige Tätigkeit der Organisation war der Schutz
Finnlands vor der Bedrohung von außen. Außerdem hatte sie Aufgaben innerhalb Finnlands inne, wie das Gewähren von Amtshilfe und die Sicherstellung
der gesetzlichen Polizeigewalt. Sie wirkte als wichtiges Grundgerüst für die Reservistentätigkeit, da sie in der Friedenszeit die Ausbildung der Reservisten aufrechterhielt. Die Lotta-Svärd-Organisation wurde im Jahr 1921 gegründet und
ihre Aufgabe war es, die Tätigkeit der Bundeswehren zu unterstützen. Die Lotta-Svärd-Organisation war eine Landesverteidigungsorganisation freiwilliger
Frauen. Die Organisation wirkte ohne Waffen. Auf Grundlage ihrer Ausbildung
wurden die „Lottas” in Sanitäts-, Ausrüstungs-, Büro- und Nachrichten- sowie
Sammel- und Versorgungsabteilungen eingeteilt. Die Lotta-Svärd-Organisation wurde im November 1944 aufgelassen.
Die Grenzregionskirche und der Friedhof von Savukoski
Die Kirche ist im Jahr 1956 erbaut worden und sie ist vom Architekten Paavo
Riihimäki geplant worden. Zum ursprünglichen Gebäude gehören nur die Kirche und das Pfarrhaus. Das Gemeindehaus ist im Jahr 1986 erbaut worden und
den Teil des Anbaus hat der Architekt Pentti Aho geplant. Die Rauminstallation
in der Kirche, „Der Weg des Kreuzes”, ist von Upi Kärri entworfen und realisiert
worden. In der Kirche steht eine mechanische Orgel mit sieben Stimmregistern
aus dem Jahr 1976, hergestellt von der Orgelfabrik Kangasala im Jahr 1966. Das
Denkmal der Gefallenen befindet sich am Friedhof von Savukoski. Die Statue
ist von Professor Ensio Seppänen entworfen worden. Nahe der Statue ruhen
58 Gefallene des Winter- und des Fortsetzungskrieges. Die Statue ist 1962 enthüllt worden.
Die Opfer von Seitajärvi wurden am 28.7.1944 in Savukoski in der Nähe der Heldengräber begraben. Der Gedenkstein ist von Professor Ensio Seppänen entworfen und 1979 enthüllt worden. Das Merkmal der Einwohner aus Savukoski,
die in den Kriegsjahren 1939-1945 auf Evakuierungsreisen ums Leben kamen,
ist vom Grenzregionspfarrer Veikko Lindberg entworfen worden. Das Denkmal
wurde 1992 am Friedhof von Savukoski enthüllt.
Die Gedenktafel des Bürgerwehrhauses
Die Gedenktafel befindet sich an der Stelle des einstigen Bürgerwehrhauses,
auf dem Grundstück des heutigen Gutshofs Kisakartano. Die Tafel wurde 1998
50
51
SEHENSWÜRDIGKEITEN AUF RUSSISCHER SEITE
Die Geschichte der Region
Die Ereignisse des Winterkrieges und des Fortsetzungskrieges hängen stark
mit der Grenzregion Ostlapplands, dem Gelände auf russischer Seite zusammen. Die sogenannte Region des alten Salla ist ein circa 6000 Quadratkilometer großes Gebiet, das Finnland in den Friedensverhandlungen der Kriege von
Salla an die Sowjetunion verlor. Mit dem abgetretenen Gebiet gingen neun
Dörfer aus Salla verloren. In der Angriffsphase des Winterkrieges und in der Angriffs- und Rückzugsphase des Fortsetzungskrieges wurden hitzige Schlachten
im Gebiet des alten Salla geführt. Im Zwischenfrieden errichteten die sowjetischen Soldaten starke Kampfstellungen in der Region. Während des Fortsetzungskrieges reichte das Kampfgebiet vom Gebiet des alten Salla in Richtung
Kantalahti bis zum Fluss Vermanjoki. Der Angriff des Fortsetzungskrieges kam
dort im September 1941 zum Stehen. Die finnischen Truppen wurden aus dem
Gebiet abgezogen und die Frontverantwortung blieb den Deutschen. Am Vermanjoki begann ein Stellungskrieg, der bis September 1944 andauerte.
Kriegshistorische Sehenswürdigkeiten in Richtung Alakurtti
Ein Teil der Denkmäler befindet sich im Grenzzonengebiet, weshalb für deren
Besuch zusätzlich zu Pass und Visum eine Sondergenehmigung benötigt wird.
Die Grenzzone reicht bis zum circa 20 Kilometer von der Grenze entfernten
Passkontrollpunkt. Das unerlaubte Anhalten bei den Denkmälern in der Grenzzone kann im schlimmsten Fall den Besuch der Reisenden in dem Gebiet unterbinden und so ist es besonders wichtig, dass die Reisenden und Reiseorganisatoren in der Grenzzone im Besitz sachgemäßer und gültiger Genehmigungen
zum Anhalten sind.
Der Friedhof des Alten Salla
Die erste Kirche von Kuolajärvi, also des Kirchdorfes des alten Salla, war ein
von C.L. Engel skizzierter, achteckiger Blockbau und wurde im Jahr 1838 fertig
gestellt. Die Kirche wurde in den ersten Tagen des Winterkrieges im Jahr 1939
zerstört. In der Nähe der Kirche befinden sich die Heldengräber der Einwohner
von Salla, die im Befreiungskrieg sowie im Winter- und im Fortsetzungskrieg
gefallen waren, das Denkmal der Gefallenen und die Friedhöfe der Finnen. Der
alte Friedhof liegt hinter der Kirche und der neue Friedhof liegt auf der Ostseite
des Flusses Siltajoki. In der Nähe des Gefallenendenkmals steht auch der Gedenkstein der 1918 für ihre Überzeugung Gefallenen. Diese Sehenswürdigkeiten befinden sich im Grenzzonengebiet.
Der Friedhof der deutschen Soldaten im Alten Salla
Im Bereich des Kirchdorfes des alten Salla, in Peterinselkä, befindet sich der Friedhof der deutschen Soldaten, der während des Fortsetzungskrieges gegründet
worden ist. Heute pflegt den Friedhof der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Auf dem Friedhof liegen die gesammelten Überreste der deutschen
Verstorbenen, die sowohl in den Schlachten in Richtung Kantalahti als auch in
den Schlachten in Richtung Uhtua gefallen sind. Auf dem Friedhof sind auch die in
den letzten Jahren getätigten Funde der Totensuchtrupps, im Fortsetzungskrieg
auf dem Feld zurückgebliebne Gefallene begraben worden. Insgesamt liegen hier
über 7000 Tote begraben. Der Friedhof befindet sich im Grenzzonengebiet.
In den Friedensbedingungen des Winterkrieges verlor Salla circa die Hälfte seiner Fläche
an die Sowjetunion. Die Finnen nennen das Gebiet das alte Salla. Im Bild das ehemalige
Kirchdorf von Salla im Gebiet des alten Salla. Im Hintergrund der Berg Sallatunturi. (Bild:
Das Kriegs- und Wiederaufbaumuseum von Salla)
52
Der Friedhof der sowjetischen Soldaten im Alten Salla
Die im Fortsetzungskrieg gefallenen sowjetischen Soldaten sind im Gebiet des
Alten Salla auf dem Friedhof begraben worden, der am Rand der nach Kantalahti führenden Hauptstraße gegründet worden ist. Im Brudergrab der sowjetischen Soldaten ruhen circa 600 Gefallene. Der Friedhof befindet sich im
Grenzzonengebiet.
53
Das Denkmal von Spekov
Der sowjetische Grenzposten Alexander Spekov fiel in den Kämpfen des
Winterkrieges 1940 in Aatsinki. Nach
seinem Tod wurde er zum Helden der
Sowjetunion erklärt. Sein Denkmal
befindet sich im Gebiet des alten Salla, von der Hauptstraße nach links
auf dem Weg nach Kantalahti. Das
Denkmal befindet sich im Grenzzonengebiet.
Die Landenge bei Kairala
Das Gebiet der Landenge bei Kairala war im Dezember 1939, im Juli und August 1941 sowie im September 1944 eine Walstatt. Auf der Ostseite der Brücke
sind Kampfstellungen zu sehen. Auf der Ostseite steht auch ein von den Russen
errichtetes Denkmal für die im Kampf ums Leben gekommenen sowjetischen
Soldaten.
Der Fluss Tuntsajoki
Am Tuntsajoki wurden Anfang September 1941 hitzige Kämpfe geführt. Die
sowjetischen Soldaten sprengten damals die Brücke über den Tuntsajoki,
als sie sich aus Alakurtti zurückzogen. Die Deutschen wiederum zerstörten
und verminten das Gebiet, als sie sich im Herbst 1944 aus dem Gebiet zurückzogen. Auf dem Gelände des heutigen Flugplatzes auf der Ostseite des
Tuntsajoki befand sich während des Fortsetzungskrieges ein Flugplatz der
Deutschen.
Die Anhöhe Voitatunturi
Der beherrschende Geländepunkt auf dem Gebiet zwischen den Flüssen Vermanjoki und Voitajoki. Die deutschen und die finnischen Truppen fuhren mit
der Eroberung des Gebietes auch dann noch fort, als die Truppen schon an den
Vermanjoki gelangt waren.
Kelsinkäinen
Kelsinkäinen ist eine Hochlandregion östlich von Kairala, das von mehreren bewaldeten Anhöhen geformt wird. Die ersten Kampfstellungen der finnischen
Truppen aus der Zeit des Winterkrieges befanden sich in der Richtung der alten
Straße an einer Stelle, wo ein Berg beginnt, sich zu erheben. Der bekannteste
Kampfplatz der Region ist die Anhöhe Kieristelmävaara, wo das Infanterieregiment 12 am 8.-10. Juli 1941 blutige Schlachten führte. Grob betrachtet in demselben Gebiet fanden Mitte September 1944 schwere Kämpfe statt, als sich die
Deutschen in Richtung Finnland zurückzogen.
Der Stabsbereich von Alakurtti
Der Stab der deutschen XXXVI Gebirgs-Armee befand sich von September
1941 bis September 1944 am Rande des Westufers des Flusses Tuntsajoki. Die
heutige Straße führt durch den Stabsbereich. Auf der Nordseite der Straße, in
der Nähe der alten Straße, befindet sich der Friedhof der auf dem Schlachtfeld gefundenen sowjetischen Toten im Denkmalbereich der 122. Division. Am
Westufer des Tuntsajoki im Bereich der alten Brücke steht das Denkmal der
sowjetischen Flieger.
54
Der Fluss Voitajoki
Die nächste Verteidigungslinie der Roten Armee nach dem Fluss Tuntsajoki
befand sich am Voitajoki. Die Bautrupps hatten am Ostufer starke Maschinengewehrnester errichtet sowie den Baumbestand am Ostufer gerodet, um ein
gutes Schussfeld zu erhalten. Die Stellungen am Vermanjoki waren nach demselben Prinzip gebildet worden.
55
Der Bahnhof von Karhu
Der östlichste Bahnhof der Eisenbahn von Kantalahti, bis wohin die Deutschen
während des Fortsetzungskrieges eine Zugverbindung hatten. Die Sowjetunion hatte während des Zwischenfriedens in regelmäßigen Abständen Haltestationen an solchen Orten gebaut, wo die Möglichkeit bestand, zwei Paar Schienen nebeneinander als Überholstellen für die Züge zu verlegen.
Der Fluss Vermanjoki
Auf der westlichen Seite des Vermanjoki kam der Angriff der deutschen und
der finnischen Truppen im September 1941 zum Stehen. Die Truppen der Roten
Armee, die sich am Ostufer des Flusses gruppiert hatten, befanden sich fest in
den befestigten Stellungen und ihr Kampf wurde von mehreren Feuereinheiten der Artillerie unterstützt. Auf der Ostseite der Landstraßenbrücke stehen
das Denkmal der sowjetischen Soldaten, das auf Initiative der Stadt Kantalahti
errichtet worden ist, sowie Informationstafeln in russischer Sprache über die
Schlachten dieser Region. An beiden Ufern des Flusses befinden sich gut erhaltene Kampfstellungen sowie Stacheldrahthindernisse in Hülle und Fülle. Wer
in diesem Gebiet verkehrt, darf nicht vergessen, dass sich in dem Gebiet noch
Blindgänger und nicht geräumte Minen befinden können.
56
57
KARTE VON DER REGION OSTLAPPLAND MIT KRIEGSHISTORISCHE
SEHENSWÜRDIGKEITEN
Savukoski
1 Die Sehenswürdigkeiten der Salpa-Linie bei Savukoski
2 Das Denkmal an die Opfer der Partisanen in Kuosku
3 Die Denkmäler an die Opfer der Partisanen in Seitajärvi
4 Saunakangas
5 Die Gedenktafel des Bürgerwehrhauses
6 Die Grenzregionskirche und der Friedhof von Savukosk
Pelkosenniemi
1 Die Denkmäler der Schlacht bei Pelkosenniemi
2 Die deutsche Straße am Nivatunturi
3 Die Kirche und der Friedhof von Pelkosenniemi
4 Das Dorf Kairala
5 Das Dorf Suvanto
Kemijärvi
1 Joutsijärvi
2 Mäntyvaara
3 Sehenswürdigkeiten der Salpa-Linie bei
Joutsijärvi
4 Tasasenvaara
5 Puikkola
6 Ketola/Hanhikoski
7 Die Verteidigungsstellungen der Deutschen
8 Die Kirche und der Kirchpark von Kemijärvi
9 Gedenktafel der schwedischen Freiwilligen
10 Park der Selbständigkeit / Veteranenpark
11 Das Haus der Freiwilligen Feuerwehr
58
Salla
1 Das Kriegerdenkmalgelände von Paikanselkä
2 Die Sehenswürdigkeiten der Salpa-Linie bei Salla
3 Der Keller von Sotka
4 Das Denkmal der Jänkäjääkärit
5 Das Denkmal an die Opfer der Partisanen von
Kiviaapa
6 Das Denkmal an die Opfer von Minenexplosionen
nach dem Krieg
7 Das Denkmal zweier Jungen aus Helsinki
8 Das Kriegs- und Wiederaufbaumuseum von Salla
9 Die Salla-Bahn
10 Die Kirche von Salla
11 Das Denkmal der in Salla gefallenen sowjetischen
Soldaten
12 Das Grab der sowjetischen Kriegsgefangenen
13 Saija
14 Sehenswürdigkeiten aus der Zeit des Wiederaufbaus
59
WEITERE INFORMATIONEN ÜBER
DEN FREMDENVERKEHR UND DIE
DIENSTLEISTUNGEN DER REGION
60
KEMIJÄRVI
No Man’s Land – Touristeninformation Kemijärvi
Jaakonkatu 2-4, 98100 Kemijärvi
+358 (0)40 189 2050
[email protected]
www.lakelapland.fi
www.kemijärvi.fi
SALLA
Touristeninformation Salla
Savukoskentie 12, 98900 Salla
+358 (0)400 269 838
[email protected]
www.salla.fi
Avoinna ma-pe klo 10-16
Heimatmuseum Kemijärvi
Sepänkatu 4
98120 Kemijärvi
+358 (0) 5039 591
[email protected]
www.kemijarvenmuseo.com
Kriegs- und Wiederaufbaumuseum Salla
Savukoskentie 12, 98900 Salla
+358 40 576 0762
[email protected]
www.salla.fi/museo
PELKOSENNIEMI
Naturzentrum Naava – Natur- und Kulturzentrum Pyhä-Luosto
Luontotie 1, 98530 Pyhätunturi
+358 40 767 1144
[email protected]
www.pelkosenniemi.fi
SAVUKOSKI
Touristeninformation Savukoski
Informationszentrum Korvatunturi (Forstverwaltung)
Samperintie 32, 98800 Savukoski
+358 (0)20 564 7556
[email protected]
www.savukoski.fi/matkailu/www.savukoski.fi
www.metsa.fi ja www.luontoon.fi
61
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