Operette und … 3 Johann Strauß Carneval in Rom Mittwoch 6. Februar 2013 20:00 13513_KM_06-02-13_c.indd U1 04.02.13 14:38 Bitte beachten Sie: Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stofftaschentücher des Hauses Franz Sauer aus. Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Handys, bei sich haben: Bitte schalten Sie diese zur Vermeidung akustischer Störungen aus. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind. Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens in der Pause einnehmen. Sollten Sie einmal das Konzert nicht bis zum Ende hören können, helfen wir Ihnen gern bei der Auswahl geeigneter Plätze, von denen Sie den Saal störungsfrei (auch für andere Konzertbesucher) und ohne Verzögerung verlassen können. Mit dem Kauf der Eintrittskarte erklären Sie sich damit einverstanden, dass ihr Bild möglicherweise im Fernsehen oder in anderen Medien ausgestrahlt wird oder auf Fotos in Medienveröffentlichungen erscheint. 13513_KM_06-02-13_c.indd U2 04.02.13 14:38 Operette und … 3 Johann Strauß Carneval in Rom Jana Büchner Sopran (Marie, ein Mädchen vom Lande) Michael Heim Tenor (Arthur Bryk, Kunstmaler) Manfred Equiluz Tenor (Graf Falconi) Jessica Glatte Sopran (Gräfin Falconi) Marcus Günzel Bariton (Hesse, Kunstmaler, Arthurs Freund) Bernd Könnes Tenor (Rafaeli, Kunstmaler, Arthurs Freund) Jeannette Oswald Sopran (Therese, Braut) Jens-Uwe Mürner Tenor (Toni) Chor der Staatsoperette Dresden Thomas Runge Einstudierung Orchester der Staatsoperette Dresden Ernst Theis Dirigent Désirée Nick Präsentation Mittwoch 6. Februar 2013 20:00 Pause gegen 21:20 Ende gegen 22:40 13513_KM_06-02-13_c.indd 1 04.02.13 14:38 PROGRAMM Johann Strauß 1825 – 1899 Carneval in Rom (1873) Operette in drei Akten Libretto von Joseph Braun nach der Komödie »Piccolino« von Victorien Sardou, Überarbeitungen des Textbuchs von Richard Genée und Maximilian Steiner. Konzertante Aufführung 2 13513_KM_06-02-13_c.indd 2 04.02.13 14:38 ZUM INHALT Erster Akt In einem Mädchenpensionat in der Schweiz Vor einem Jahr hat der Maler Arthur die junge Marie portraitiert und ihr versprochen, wiederzukommen und sie zu heiraten. Da heute eine Hochzeit im Dorf stattfindet, ist die Sehnsucht für Marie besonders schlimm, und niemand versteht, wieso sie nach einem Jahr noch immer auf den Maler wartet. Während der Hochzeitsfeier tauchen vier Fremde auf. Es sind zwei junge Maler auf der Durchreise nach Italien und ein aristokratisches Ehepaar, Graf und Gräfin Falconi, die ebenfalls in Richtung Süden unterwegs sind. Von den Malern erfährt Marie, dass Arthur inzwischen in Rom lebt. Kurz entschlossen verkauft sie das Bild, das er von ihr gemalt hat, an einen der durchreisenden Künstler für tausend Gulden. Mit dem Erlös macht sie sich auf den Weg nach Rom, um dort nach ihrem Geliebten zu suchen. Zweiter Akt Erstes Bild: Auf einem Platz in Rom zur Karnevalszeit Marie ist in Rom eingetroffen, gibt sich dort als junger Mann aus und nennt sich Pepino. Arthur ist in der Maskerade eines Pilgers zugange und verkauft höchst merkwürdige »Reliquien«, um seine neueste Geliebte, die Gräfin Falconi, mit kostbarem Schmuck zu verwöhnen. Die Gräfin wiederum soll, so wünscht es ihr Gatte, die Karnevalszeit in einem Kloster verbringen, da er sie dort vor den Verlockungen des Karnevals schützen möchte. Arthur schlägt dem ahnungslosen Graf Falconi vor, seine Ehefrau in einem Damenstift unterzubringen, das direkt neben dem Hotel liegt, in dem der Maler am Abend ein Künstlerfest veranstalten wird. Marie, die sich ihm unter dem Namen Pepino vorstellt und von Arthur nicht erkannt wird, überredet ihn, sie als Schüler anzunehmen. 3 13513_KM_06-02-13_c.indd 3 04.02.13 14:38 Zweites Bild: Am Karnevalsabend in Rom Arthur feiert mit seinen Modellen und Freunden sowie seinem neuen Schüler Pepino ein ausgelassenes Fest. In einem unbeobachteten Moment schleicht er sich in die Räume des benachbarten Damenstifts, um dort Gräfin Falconi zu treffen. Marie folgt ihm und gibt sich in der Dunkelheit als Gräfin aus. Als sich die richtige Gräfin nähert, schlägt Marie Lärm und vereitelt somit das Rendezvous. Dritter Akt Im Atelier des Malers Arthur hat erneut ein Treffen mit der Gräfin vereinbart, diesmal in seinem Atelier. Marie alias Pepino erteilt Arthur eine herbe Lektion bezüglich der Treue der Frauen. Vor seinen und den Augen des Grafen macht Marie/Pepino der Gräfin Avancen, die das sehr genießt. Marie beweist damit Arthur die Leichtlebigkeit der Gräfin und versichert ihm, dass es ein Mädchen gibt, die ihn über alles liebt und die ihm treu ist. Endlich begreift der Maler, wer da vor ihm steht. Gräfin Falconi kann ihren Ehemann – zumindest für den Moment – von ihrer Treue überzeugen, und beide Paare feiern in heiterer Stimmung den Karneval. Jürgen Gauert 4 13513_KM_06-02-13_c.indd 4 04.02.13 14:38 Johann Strauß: Carneval in Rom »Auf der Musikertribüne befanden sich tausende Sänger und Orchestermitglieder, und die sollte ich dirigieren«, schrieb Johann Strauß in einem Brief von einer Tournee durch Amerika, die ihn im Sommer 1872 auch nach Boston führte, an die in Wien zurückgebliebenen Freunde. »Zur Bewältigung der Riesenmassen waren mir hundert Subdirigenten beigegeben, allein ich konnte nur die Allernächsten erkennen, und trotz der Proben war an eine Kunstleistung nicht zu denken. Plötzlich krachte ein Kanonenschuss, ein zarter Wink für uns Zwanzigtausend, dass man mit dem Konzert beginnen müsste. Ich gebe das Zeichen zur schönen blauen Donau, meine Subdirigenten folgen mir rasch und so gut sie können, und nun geht ein Heidenspektakel los, das ich mein Lebtag nicht vergessen werde. Da wir so ziemlich zur gleichen Zeit angefangen hatten, war meine ganze Aufmerksamkeit darauf gerichtet, dass wir auch zur gleichen Zeit aufhörten.« Der grandiose Erfolg der 16 Konzerte in Boston im Umfeld eines Weltfriedensfestes war ebenso groß wie in New York, wo Strauß drei weitere Konzertabende dirigierte. Die Einladung war durch einen amerikanischen Agenten erfolgt. Obwohl der Komponist die lange und beschwerliche zweiwöchige Seereise von Bremerhaven nach New York fürchtete, überwand er seine Aversion. Der damals gigantischen Summe von 25.000 Dollar als Honorar konnte er nicht widerstehen. Nachdem Johann Strauß nach Wien zurückgekehrt war, machte er sich beflügelt von seinen amerikanischen Erfolgen sogleich wieder an die Arbeit. Vor ihm lag das Libretto zu seiner zweiten Operette Carneval in Rom. Obwohl er bereits viele erfolgreiche Orchesterwerke wie Walzer, Polkas und Märsche geschrieben hatte, die seinen Ruhm bis nach Amerika trugen, war Strauß erst nach langem Zögern dem Rat seiner ersten Ehefrau Jetty gefolgt, auch Operetten zu komponieren. Er befürchtete, den Anforderungen des Theaters nicht gerecht zu werden, das zudem zu dieser Zeit Jacques Offenbach mit seinen Bühnenwerken wie Orpheus in der Unterwelt souverän beherrschte. So schlug im Jahr 1868 der erste Versuch von Johann Strauß, ein Bühnenwerk mit seiner Musik zu versehen, dann auch fehl. Die Operette Die lustigen Weiber von Wien nach 5 13513_KM_06-02-13_c.indd 5 04.02.13 14:38 einer Librettovorlage von Josef Braun blieb unvollendet. Johann Strauß war mit der Verzahnung von Text und Musik schlichtweg überfordert. Deshalb nahm er bei der Niederschrift der Partitur zur Operette Indigo und die vierzig Räuber die Hilfe des erfahrenen Kapellmeisters und Komponisten Richard Genée in Anspruch, das Libretto hatte Maximilian Steiner, der Direktor des Theaters an der Wien, verfasst. Wenn sich auch bei der Uraufführung 1871 am Theater an der Wien Lob und Kritik die Waage hielten, hatte der als Walzerkönig titulierte Komponist immerhin bewiesen, dass er fähig war, für die Bühne zu schreiben, und daran wollten andere teilhaben. »So ergoss sich über mich nach der IndigoPremiere ein Platzregen von Textbüchern«, schrieb er in einem Brief an Richard Genée. Dennoch fand Strauß trotz der Fülle an Vorlagen für seine neue Operette kein geeignetes Libretto. Maximilian Steiner machte den Komponisten dann auf einen Textentwurf von Josef Braun aufmerksam, den dieser nach einer Vorlage von Victorien Sardou verfasst hatte: Piccolino. Die 1869 in Paris uraufgeführte Opéra bouffe hatte die französische Komponistin Marie Félicie Clémence de Reiset, Vicomtesse de Grandval, mit Musik versehen. Der französische Dichter Victorien Sardou, dessen Drama La Tosca drei Jahrzehnte später durch Giacomo Puccinis Vertonung zum Triumph auf der Opernbühne wurde, fungierte wiederholt als Pate für musikalische Bühnenwerke, in diesem Fall war es eine Wiener Operette. Zu dieser Zeit war es nicht ungewöhnlich, französische Stoffe in deutschsprachige Stücke umzuwandeln, auch Die Fledermaus, die Strauß 1874 komponierte, basierte auf dem Lustspiel Le Réveillon des französischen Autorenduos Henri Meilhac und Ludovic Halévy. Der literarische Vorsprung der Franzosen vor allem auf dem Gebiet der satirischen, oft auch politisch hintergründigen Komödie war unbestreitbar. Den Bühnenwerken der französischen Schriftsteller wie Molière, Sardou, Halévy und Meilhac konnte im deutschen Sprachraum kaum etwas entgegengesetzt werden. Das erkannte nach der Uraufführung von Carneval in Rom auch der Rezensent der Neuen Presse: »Das Libretto ist, weil es eben Sardou entnommen, viel besser als die trostlosen Verbrechen gegen den Verstand, die man in letzter Zeit zu vernehmen gezwungen war. Es ist stellenweise zwar frivol, leichtfertig und unlogisch, selten aber roh und blödsinnig.« 6 13513_KM_06-02-13_c.indd 6 04.02.13 14:38 Da die Wiener Operettenbühnen, so auch das Theater an der Wien, privat geführte Unternehmen waren, und alle Beteiligten – Theaterdirektoren, Komponisten und Librettisten – mit den Aufführungen Geld verdienen wollten, hatte man in diesen und in anderen Fällen eine enge Zusammenarbeit vereinbart, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Die Produktion einer Operette war zu dieser Zeit das, was man heute als Teamwork bezeichnet. Das von Josef Braun dem Komponisten vorgelegte Libretto enthielt zwar den vollständigen Text, in dieser Form hat Strauß die darin enthaltenen Musiknummern aber nicht vertont. Das gesamte Textbuch zu Carneval in Rom wurde von Richard Genée überarbeitet, kaum eine Seite blieb unverändert. Genées Eingriffe reichten von Umstellungen in der Reihenfolge von Dialogen und Musiknummern über Umformulierungen einzelner Passagen bis hin zu völlig neuen Textabschnitten. Nach Fertigstellung der Partitur wurde das Buch dem Theater an der Wien für die Probenarbeit zur Verfügung gestellt. Theaterdirektor Maximilian Steiner, der auch die Inszenierung übernahm, überarbeitete nochmals einen Großteil der Dialoge, hingegen blieben die Gesangstexte der Musiknummern von ihm unangetastet. Am 1. März 1873 war es soweit: Johann Strauß ließ es sich nicht nehmen, bei der Uraufführung von Carneval in Rom im Theater an der Wien persönlich am Dirigentenpult zu stehen. Das Wiener Fremdenblatt berichtete: »Die musikalische Ausbeute, die ›Indigo‹ bot, war reich, die Weisen des römischen Karnevals sind bunter und vielgestaltiger. Allerliebst hat es Herr Strauß verstanden, das sentimentale Element mit dem burschikosen zu vereinigen, beides gegen- und wechselseitig zu durchdringen.« Maximilian Steiner hatte zudem an der Aufführung nicht gespart. Es wurden durchwegs neue Dekorationen und Kostüme angefertigt – was damals nicht immer selbstverständlich war –, ebenso bewegte sich die Sängerbesetzung mit Marie Geistinger und Albin Swoboda, zwei inzwischen legendäre Stars der Wiener Theaterszene, auf hohem Niveau. Für die Partie der Gräfin Falconi hatte Strauß auf der Sängerin Caroline Charles-Hirsch bestanden, nachdem er sie am Deutschen Theater in Budapest gehört hatte, und für sie im letzten Moment noch eine zusätzliche Koloraturarie komponiert. Die eigentliche Sensation der Premiere waren aber Statisten, die mit einer neuen Erfindung zum allerersten Mal 7 13513_KM_06-02-13_c.indd 7 04.02.13 14:38 über eine Wiener Bühne fuhren – dem Fahrrad. Nur mit der Ballettmusik wurde Strauß nicht rechtzeitig fertig. Deshalb erklang zu den Tanzszenen unter anderem Musik aus der zwei Jahre zuvor in Wien gespielten Operette Die Ente mit den drei Schnäbeln des Pariser Komponisten Emile Jonas. Die originale Ballettmusik fand erst einen Monat später in den Bühnenaufführungen Berücksichtigung, nachdem der jüngere Strauß-Bruder Eduard sie bei einem Konzert im Wiener Musikverein am 25. März 1873 erstmals präsentiert hatte. Geboten wurde im Theater an der Wien eine jener typischen Verwechslungskomödien, die ihre Konflikte aus falschen Identitäten speisten. In Carneval in Rom ist es Marie, die nach Italien gereist ist, um dort den Maler Arthur zu suchen, und sich als junger Mann ausgibt. Strauß und seine Mitarbeiter Steiner und Genée wendeten diesen dramaturgischen Kunstgriff bewusst an, um dadurch männliche Zuschauer ins Theater zu locken, denen die Schaulust wichtiger war als die Musik. Der Anblick einer als Mann verkleideten Frau, die auf der Bühne in engen Hosen agierte, war für die männliche Zuschauerschaft von hohem erotischem Reiz. Hinzu kam, dass Marie alias Pepino im fünften Bild der Gräfin Falconi Avancen macht, auch diese Situation war für viele männliche Theaterbesucher sehr anregend. Die Musik, die Johann Strauß für seine zweite Operette komponierte, wird trotz der in Rom spielenden Handlung nicht durch italienische Klänge geprägt, einzig Maries Tarantella vor dem Finale des zweiten Akts geht hier stilistisch noch am weitesten. Die Partitur lehnt sich vielmehr an die Ästhetik der Opéra comique und der deutschen Spieloper an mit mehrstimmigen Chören und musikalisch facettenreich aufgebauten Finalszenen sowie opernhaften Arien und Duetten. Lyrisch ist die Musik, die Strauß für die Partie der Marie komponierte, in den Gesängen von Arthur betont er dessen Lebensfreude, in den gemeinsamen Duetten findet der Komponist zu innigen Tönen. Bis 1880 stand Carneval in Rom in unregelmäßigen Abständen auf dem Spielplan des Theaters an der Wien, brachte es aber insgesamt nur auf 81 Aufführungen. Strauß verdiente dennoch an seiner zweiten Operette sehr gut, denn er war äußerst talentiert, 8 13513_KM_06-02-13_c.indd 8 04.02.13 14:38 wenn es darum ging, seine Originalkompositionen einer Zweitverwertung zuzuführen. Die aus diesem wie aus seinen anderen Bühnenwerken gefilterten Tanz- und Konzertstücke – hinzu kamen die Ausgaben für Klavier zu zwei und vier Händen für den Hausgebrauch – waren für Strauß eine wichtige Einnahmequelle. Auch aus der Musik zum Carneval in Rom arrangierte er Walzer, Polkas und Märsche für Orchester, während die entsprechenden Ausgaben für Klavier, für Violine und Klavier sowie für Militärmusik von seinen Mitarbeitern – oder den Militärkapellmeistern selbst – erstellt wurden. Zudem gab das Marketing-Genie Johann Strauß den Bearbeitungen nach Melodien aus seiner zweiten Operette Carneval in Rom zugkräftige Titel wie Vom Donaustrande, eine Polka schnell op. 356, und Gruß aus Österreich, eine Polka Mazur op. 359, wobei der Walzer Carnevalsbilder op. 357 immerhin die Herkunft der Musik andeutet. Und als der Wiener Operettenstar Marie Geistinger, die als Marie zum Ensemble der Uraufführung gehörte, 1881 eine Gastspielreise in die Vereinigten Staaten unternahm, gehörte zu ihrem Repertoire auch Carneval in Rom. Darin trat sie in New York im Thalia Theater auf, das von deutschsprachigen Einwanderern besucht wurde. Es war das erste Mal, dass eine Operette von Johann Strauß am Broadway erklang. Jürgen Gauert 9 13513_KM_06-02-13_c.indd 9 04.02.13 14:38 BIOGRAPHIEN Désirée Nick 1956 in Berlin geboren, absolvierte Désirée Nick schon in jungen Jahren eine Ausbildung als klassische Tänzerin an der Berliner Tanzakademie, die mit einem Engagement an der Deutschen Oper Berlin endete (1975 bis 1982). Da sie für eine klassische Tänzerin zu groß war, beendete sie ihre Bühnenlaufbahn zunächst und erwarb an der Theologisch-Pädagogischen Akademie Berlin den Abschluss als Lehrbeauftragte für katholische Religionspädagogik bis zur Oberstufe. Sie wurde katholische Religionslehrerin, musste nach drei Jahren jedoch auch diesen Beruf aufgeben – diesmal lag es daran, dass sie Unterrichtsmethoden etablierte, die damals als zu progressiv galten, heute aber üblich sind. Désirée Nick ging nach London und absolvierte am Actor’s Institute eine Schauspielausbildung. Auf deutschen Bühnen überzeugt sie seit 20 Jahren in klassischen und ernsten Rollen ebenso wie im komödiantischen Fach. Die Bandbreite reicht von Arthur Schnitzlers Reigen, Heinrich von Kleists Der zerbrochene Krug und Georg Büchners Dantons Tod bis zu Curt Goetz’ Hokus Pokus, Othello darf nicht platzen von Ken Ludwig und Am Ziel von Thomas Bernhard sowie diversen Lustspielen an der Komödie und dem Theater am Kurfürstendamm. Sie spielte in Inszenierungen der jungen Generation erfolgreicher Regisseure wie Bernd Mottl (Nichts schöneres von Oliver Bukowski, Renaissance-Theater Berlin), Adriana Altaras (Damen der Gesellschaft von Clare Boothe Luce, Maxim Gorki Theater) oder René Pollesch an der Volksbühne Berlin. Auch arbeitete sie mit renommierten Filmemachern wie z. B. Rosa von Praunheim (Neurosia, 1995), Max Färberböck (Aimée und Jaguar 1998) oder Jochen Kuhn (Fisimatenten, 1999) zusammen. Ihre von der Theaterkritik hervorragend besprochene schauspielerische Leistung und der Preis der Internationalen Filmkritik auf dem Filmfestival Locarno 1997 für ihre Hauptrolle in Neurosia (Regie: Rosa von Praunheim) werden weniger wahrgenommen 10 13513_KM_06-02-13_c.indd 10 04.02.13 14:38 als die Soloprogramme in Berlin, mit denen sie sich als »La Nick« seit 1993 in Szene setzt. Sie gewann die Krone als »Dschungelkönigin« in der RTL-Sendung Ich bin ein Star – Holt mich hier raus! und ist in unzähligen TV-Formaten auf allen Sendern dauerhaft präsent. Ihre Bücher führen wochenlang die Bestsellerlisten an. Bislang erschienen Gibt es ein Leben nach vierzig?, Was unsere Mütter uns verschwiegen haben, Eva go home!, Liebling, ich komm später … und zuletzt Gibt es ein Leben nach 50? – Mein Beitrag zum Klimawandel. Zuletzt war Désirée Nick 2008 bei uns zu Gast. 11 13513_KM_06-02-13_c.indd 11 04.02.13 14:38 Jana Büchner Jana Büchner, in Dresden geboren, studierte in ihrer Heimatstadt an der Hochschule für Musik »Carl Maria von Weber« bei Ilse Hahn Gesang und vervollständigte ihr Können bei Kammersängerin Elisabeth Schwarzkopf und Kammersängerin Brigitte Eisenfeld. Nach festen Engagements an den Theatern in Freiberg und Chemnitz ist sie seit 2009 freischaffende Konzert- und Opernsängerin. Die lyrische Sopranistin gastierte in zahlreichen Rollen an der Hamburgischen Staatsoper, der Sächsischen Staatsoper Dresden und der Deutschen Oper Berlin, am Essener Aaltotheater und an den Staatstheatern in München, Braunschweig und Kassel. Die 2002 mit dem Mozartpreis ausgezeichnete Sängerin arbeitete mit Dirigenten wie Ingo Metzmacher, Simone Young, Oleg Caetani, Jun Märkl, Niksa Bareza, Siegfried Kurz, Mario Venzago, Hans Christoph Rademann und Ludwig Güttler zusammen. Zu ihren wichtigsten Opernpartien zählen u. a. Pamina (Die Zauberflöte) – die sie auch an der Staatsoperette Dresden singt – Susanna (Le nozze di Figaro), Ilia (Idomeneo), Musetta (La Bohème), Gilda (Rigoletto), Ännchen (Der Freischütz), Olympia (Hoffmanns Erzählungen), Oscar (Un Ballo in Maschera), Sophie (Der Rosenkavalier), Zerbinetta (Ariadne auf Naxos) und Rosina (Il barbiere di Siviglia). Die regelmäßig auch als Jurorin beim Duschek-Gesangswettbewerb in Prag tätige Sängerin verfügt über ein breites Repertoire und konzertiert mit Klangkörpern wie dem Dresdner Kreuzchor, dem Dresdner Kammerchor, dem MDR Rundfunkchor Leipzig, der Sächsische Staatskapelle Dresden, der Dresdner Philharmonie, dem MDR Sinfonieorchester Leipzig, dem Barockorchester Dresden und dem Orchestre Philharmonique de Strassbourg. Konzert- und Liederabende führten sie in zahlreiche Städte Deutschlands und ins europäische Ausland. Hörfunk-, Fernseh- und CD-Produktionen liegen vor, zudem eine DVD mit der erfolgreichen Inszenierung der Poulenc-Oper Les Dialogues des Carmelites an der Hamburgischen Staatsoper. Bei uns ist sie heute zum ersten Mal zu Gast. 12 13513_KM_06-02-13_c.indd 12 04.02.13 14:38 Michael Heim Michael Heim wurde in Bludenz (Vorarlberg/Österreich) geboren. Nach seinem Pädagogikstudium (Musik) war er einige Jahre als Kulturjournalist tätig. Parallel dazu absolvierte er ein privates Gesangsstudium bei Habib Samadzadeh, Kammersänger Nicolai Gedda und Kammersängerin Irmgard Boas in Dresden und hatte bereits zahlreiche Auftritte in Musicals, Operetten, Konzerten und Liederabenden. Sein erstes Engagement führte ihn 1998 an das Stadttheater St. Gallen. Seit 1999 ist er freischaffend tätig. Das Opernhaus Zürich, die Salzburger Festspiele, Oper und Gewandhaus Leipzig, die Wiener Kammeroper, das Landestheater Salzburg, die Seebühne Bregenz, Tournee-Produktionen in Wien und Japan, die Frauenkirche und die Philharmonie Dresden, das Konzerthaus und die Philharmonie in Berlin sind nur einige seiner vielen Stationen. Zu seinem Repertoire zählen u. a. Almaviva (Der Barbier von Sevilla), Lyonel (Martha), Fenton (Die lustigen Weiber von Windsor), Adam/ Graf Stanislaus (Der Vogelhändler), Camille de Rosillon (Die lustige Witwe), Caramello (Eine Nacht in Venedig), Tony (West Side Story), Jesus (Jesus Christ Superstar), Claude (Hair), Ferrando (Così fan tutte) und Alfredo (La Traviata). Michael Heim gastierte an der Staatsoperette Dresden in der Titelpartie in Der Graf von Luxemburg, Tamino (Die Zauberflöte), Eisenstein (Die Fledermaus) und als Arthur Bryk in Carneval in Rom zum Johann Strauß Festival Dresden 2012. In der Kölner Philharmonie gibt er heute sein Debüt. 13 13513_KM_06-02-13_c.indd 13 04.02.13 14:38 Manfred Equiluz Der Tenor studierte in Wien Querflöte und Gesang. Opernverträge führten ihn nach Aachen (u. a. als Frantz in Hoffmanns Erzählungen, Beppo im Bajazzo, Peter Iwanow in Zar und Zimmermann und Victorin in Die tote Stadt), nach Rotterdam (Beppo), Liège (Monostatos in Die Zauberflöte), nach Klagenfurt, an die Wiener Kammeroper, die Neue Oper Wien und an die Volksoper. Dort sang er u. a. Don Curzio (Le nozze di Figaro), Flaut/Thisbe (Ein Sommernachtstraum) und Zorn (Die Meistersinger von Nürnberg). Er war als Simon in Der Bettelstudent im Kurtheater Bad Hall, 2004 als Zarewitsch sowie 2006 als Tamino (Die Zauberflöte) in Götzis und Bregenz (Theater am Kornmarkt) zu erleben. Zum Konzertrepertoire von Manfred Equiluz gehören neben den geläufigen Messen und Oratorien auch Dvořáks Stabat Mater, Puccinis Missa di Gloria, Bruckners Te Deum, Mahlers Lied von der Erde und Werke der Moderne. 2005 und 2006 sang er bei den Weikersdorfer Schlosskonzerten diverse Tenorarien von Puccini, Donizetti und Verdi; 2006 auch den Florestan (Fidelio) konzertant im Festspielhaus Bregenz. 2008 gastierte er in der Sommerarena Baden als Stanislaus (Der Vogelhändler) und hatte Auftritte in Kosice (Missa di Gloria) und in Mexiko (Johannes-Passion). Manfred Equiluz leitet seit 1990 eine Sologesangsklasse am Wiener Konservatorium. An der Staatsoperette Dresden gastierte er als Hexe (Hänsel und Gretel) und als Graf Falconi in Carneval in Rom beim Johann Strauß Festival Dresden 2012. Auf unserem Podium ist er heute Abend zum ersten Mal zu hören. 14 13513_KM_06-02-13_c.indd 14 04.02.13 14:38 Jessica Glatte Jessica Glatte wurde in Dresden geboren und besuchte sechs Jahre lang die Landesmusikschule mit den Fächern Gesang und Klavier. Ihr Abitur machte sie an der Dresdner Kreuzschule. Sie studierte an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig und hatte Engagements in Chemnitz und Gera, an den Landesbühnen Sachsen und am Berliner Konzerthaus. 1999 absolvierte sie zusätzlich ein Aufbaustudium an der Hochschule in Leipzig. Seit 1999 ist sie an der Staatsoperette Dresden engagiert. Ihre Partien reichen von Eurydike in Offenbachs Orpheus in der Unterwelt, Sonja in Der Zarewitsch und Hanna Glawari in Die lustige Witwe von Franz Lehár über Cunegonde in Bernsteins Candide und Eliza in My Fair Lady von Frederick Loewe bis zur Königin der Nacht in der Zauberflöte. Zu den zahlreichen Partien, die sie an der Staatsoperette Dresden präsentiert, zählen weiterhin Rosalinde in Die Fledermaus und Hauptpartien in den drei unbekannten Johann-Strauß-Operetten Carneval in Rom, Das Spitzentuch der Königin und Prinz Methusalem. Die vielseitige Sopranistin gastierte u. a. beim NDR in Hannover in der Operette Die Piraten von Penzance von Gilbert und Sullivans. In Dresden feierte sie in den letzten Jahren Erfolge u. a. als Ottilie in Benatzkys Im Weißen Rössl, Michaëla in Carmen von Bizet, als Pamina in Mozarts Zauberflöte, Julia in Künnekes Der Vetter aus Dingsda oder Saffi in Strauß’ Zigeunerbaron. Aktuell steht sie auch in der Titelrolle des Cole-Porter-Musicals Kiss me, Kate sowie als Baronin Gondremarck in Offenbachs Pariser Leben und als Charlotta in Gasparone auf der Bühne der Staatsoperette Dresden. In der Kölner Philharmonie hörten wir sie zuletzt im Januar 2011 in der Operette Prinz Methusalem von Johann Strauß. 15 13513_KM_06-02-13_c.indd 15 04.02.13 14:38 Marcus Günzel Marcus Günzel wurde in Dresden geboren. Als Kind sang er im Dresdner Kreuzchor. Er studierte von 1997 bis 2003 Gesang an der Dresdner Musikhochschule und legte 2005 nach einem Aufbaustudium sein Solistenexamen ab. An der Staatsoperette stand er bereits 2003 das erste Mal als John in der deutschen Erstaufführung von Andrew Lloyd Webbers Musical The Beautiful Game auf der Bühne. Seit 2005 gehört er hier zum festen Solistenensemble und spielte u. a. die Titelrolle in Suppés Boccaccio, Graf Oscar in Offenbachs Ritter Blaubart, Walter de Courcey in Chess von Benny Andersson und Björn Ulvaeus sowie Giorgio in der deutschen Erstaufführung von Stephen Sondheims Passion. Gastspiele führten ihn nach Nordhausen, Wittenberg, Rostock und an das Theater Wechselbad. Marcus Günzel ist außerdem Sänger des Dresdner Salonorchesters – dem renommierten Tanzorchester in Dresden. Aktuell kann man ihn an der Staatsoperette Dresden unter anderem als Agent Mandelbaum in Prinz Methusalem (Strauß), Cornelius Hackl in Hello, Dolly! (Herman), Sigismund in Im Weißen Rössl (Benatzky), Clifford Bradshaw in Cabaret (Masteroff/Ebb/Kander) und Bill Calhoun/Lucentio in Kiss me, Kate (Porter) und Brad Majors in The Rocky Horror Show (Richard O’Brien) erleben. Bei uns war Marcus Günzel zuletzt im Januar 2011 zu hören. 16 13513_KM_06-02-13_c.indd 16 04.02.13 14:38 Bernd Könnes Bernd Könnes wurde in Viersen geboren und absolvierte nach dem Abitur ein Gesangsstudium an der Musikhochschule Detmold bei Peter Ziethen und ein Aufbaustudium an der Folkwang Hochschule Essen bei Soto Papulkas. Schon während des Studiums übernahm er Gastengagements in Bielefeld, Münster, Wuppertal und an der Semperoper. Von 1997 bis 2003 war er am Pfalztheater Kaiserslautern und in der Spielzeit 2002/2003 am Saarländischen Staatstheater Saarbrücken engagiert. Als Lied- und Oratoriensänger gastierte Bernd Könnes bei den Schwetzinger Festspielen, den Heidelberger Schlossfestspielen sowie am Nationaltheater Mannheim. Zu seinen Paraderollen zählen u. a. Young Harvey in Harvey Milk (Stewart Wallace), David in Die Meistersinger von Nürnberg (Richard Wagner), Narr in König Lear (Aribert Reimann), Boni in Die Csárdásfürstin (Emmerich Kálmán) und Lambertuccio in Boccaccio (Franz von Suppé). Von 2003 bis 2010 war Bernd Könnes Solist an der Staatsoperette Dresden. Hier spielte er u. a. König Sigismund in Prinz Methusalem (Johann Strauß), Dickie Carter in Pardon My English (George Gershwin), Hexe in Hänsel und Gretel (Engelbert Humperdinck), Josef in Wiener Blut (Johann Strauß) und Leopold in Im Weißen Rössl (Ralph Benatzky). Aktuell ist er Gast an der Staatsoperette und hier als Prinz Paul in Die Großherzogin von Gerolstein, als Hexe in Hänsel und Gretel sowie als Benvenuto Rafaeli in Carneval in Rom zu erleben. In der Kölner Philharmonie hörten wir ihn zuletzt im Januar 2012. 17 13513_KM_06-02-13_c.indd 17 04.02.13 14:38 Jeannette Oswald In Bautzen geboren, sammelte Jeannette Oswald erste Bühnenerfahrungen am Deutsch-Sorbischen Volkstheater. Ab 1998 wurde sie für vier Jahre Mitglied des Opernchorstudios der Sächsischen Staatsoper Dresden, wo sie an zahlreichen Opernproduktionen mitwirkte. An der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden begann sie bei Christiane Hossfeld gleichzeitig ihr Gesangsstudium und absolvierte danach bis 2005 ein Aufbaustudium im Fach Operngesang und schloss mit Examen ab. 2001 debütierte Jeannette Oswald als Sandrina in der Mozartoper Die Gärtnerin aus Liebe. Seit Dezember 2002 ist sie an der Staatsoperette Dresden engagiert und war seitdem in zahlreichen Rollen zu erleben. U. a. als Mi in Das Land des Lächelns (Lehár), Hope in Anything Goes (Porter), Rosemarie in Die Herzogin von Chicago (Kálmán), Isabella in Boccaccio (Suppé), Bronislawa in Der Bettelstudent (Millöcker), Mary in Der Mann, der Sherlock Holmes war (Schubring), Stasi in Die Csárdásfürstin (Kálmán), Pepi in Wiener Blut (Strauss), Paquette in Candide (Bernstein) und Frasquita in Carmen (Bizet). Aktuelle Partien von Jeannette Oswald sind u. a. Minnie Fay in Hello, Dolly! (Herman), Klärchen im Weißen Rössl (Benatzky), Papagena in Die Zauberflöte (Mozart), Arsena im Zigeunerbaron (Strauß) Ann/Bianca in Cole Porters Kiss me, Kate und Sora in Gasparone (Carl Millöcker). Jeannette Oswald gibt bei uns heute ihr Debüt. 18 13513_KM_06-02-13_c.indd 18 04.02.13 14:38 Jens-Uwe Mürner 1971 in Görlitz geboren, begann er bereits im siebenten Lebensjahr mit seiner musikalischen Ausbildung an der Musikschule in Bautzen. Während seines Studiums an der TU ChemnitzZwickau für Lehramt Sekundarstufe I Musik-Deutsch nahm er Gesangsausbildung bei Helga Löbne. 1995 folgte dann sein Studium an der Hochschule für Musik »Carl Maria von Weber« in Dresden im Fach MusikpädagogeGesang bei Hartmut Zabel. Dieses schloss er 2000 mit »Auszeichnung« im Stimmfach »lyrischer Tenor« ab. 2002 legte er im Rahmen eines Aufbaustudiums an der Dresdner Musikhochschule sein Solistenexamen ab. Er sang zahlreiche Konzerte in Deutschland (u. a. in Görlitz, Bautzen, Dresden, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt/M., Hamburg, Hannover, Stuttgart und Bremen) sowie in Holland, Österreich und Italien. Musikalische Höhepunkte waren u. a. die Mitwirkung an zwölf Aufführungen von Kurt Weills Die sieben Todsünden von in Holland in Zusammenarbeit mit Jasperina de Jong (1999 und 2000), die Partie des Sultan Soliman in Mozarts Zaide in einer Produktion der Universität Jena und die Titelrolle in Johann Christian Bachs Oper Themistokles. Weitere Opernpartien sind Pedrillo und Belmonte in Die Entführung aus dem Serail, Tamino in der Zauberflöte, Max in Der Freischütz, Sou Chong in Das Land des Lächelns und Anton in Der bekehrte Trunkenbold. An der Staatsoperette Dresden ist er aktuell als Jamie in My Fair Lady (Lerner/Loewe), Pawel von Pawlowitsch in Der Graf von Luxemburg (Offenbach) und Toni in Carneval in Rom zu sehen. Auf dem Podium der Kölner Philharmonie ist er heute zum ersten Mal zu erleben. 19 13513_KM_06-02-13_c.indd 19 04.02.13 14:38 Chor der Staatsoperette Dresden Rund 200 Vorstellungen pro Spielzeit bestreitet der Chor des Hauses in den Gattungen Operette, Musical, Spieloper und Konzert. Zusätzlich übernehmen die 14 Sängerinnen und 13 Sänger regelmäßig kleinere Rollen. Derzeit ist der Chor in so unterschiedlichen Produktionen wie My Fair Lady (F. Loewe), Der Zigeunerbaron (J. Strauß), Pariser Leben (J. Offenbach) sowie der Zauberflöte (W. A. Mozart) auf der Bühne. Im Rahmen der Kooperation mit dem MDR wirkt der Chor an Aufnahmen jener Werke mit, die zwischen 1925 und 1935 für das neu entstandene Medium Rundfunk komponiert wurden. So auch bei der Aufführung der Suite Leben in dieser Zeit von Edmund Nick, die als CD-Einspielung erhältlich ist. Auch bei den Gesamteinspielungen der Operetten Das Spitzentuch der Königin, Carneval in Rom und Prinz Methusalem wirkte das Ensemble mit. Zuletzt war der Chor im Januar 2012 bei uns zu Gast. 20 13513_KM_06-02-13_c.indd 20 04.02.13 14:38 Thomas Runge Thomas Runge wurde in Ludwigslust geboren. Er absolvierte ein Dirigierstudium an der Hochschule für Musik in Berlin. Nach Abschluss seines Studiums startete er seine berufliche Laufbahn am Opernhaus Erfurt als Solorepetitor mit Dirigierverpflichtung. 1988 ging er als Erster Kapellmeister ans Theater Stralsund. Ab 1994 war er zunächst als Erster Kapellmeister, dann als Chordirektor am Theater Bremerhaven engagiert. Von 2004 bis 2006 arbeitete er als Assistent der Chordirektion an der Komischen Oper Berlin und ist seit 2006 Chordirektor an der Staatsoperette Dresden. 21 13513_KM_06-02-13_c.indd 21 04.02.13 14:38 Orchester der Staatsoperette Dresden Ob klassische Operette, deutsche Spieloper oder Musical – das Orchester der Staatsoperette Dresden ist in den verschiedensten Genres zu Hause. Seit Beginn der Spielzeit 2003/04 ist Ernst Theis Chefdirigent an der Staatsoperette Dresden. Unter seiner Leitung wirken die 60 Musikerinnen und Musiker fast allabendlich in Vorstellungen mit. Auch in großen Operetten- und Musicalkonzerten zeigt das engagierte und selbstbewusste Orchester, dass es sein Handwerk versteht und die verschiedensten Werke genregerecht präsentieren kann. In den letzten Jahren hat es sein Repertoire wesentlich erweitert. So wurde die Spieloper fester Bestandteil des Spielplans. Eindrucksvoll präsentierte sich das Orchester in den wiederentdeckten Operetten Der Carneval in Rom, Das Spitzentuch der Königin und Prinz Methusalem von Johann Strauß, die mittlerweile auch als Gesamtaufnahmen als CD-Einspielungen vorliegen. Von der Qualität des Orchesters der Staatsoperette Dresden konnte man sich in den letzten Jahren auch in zahlreichen Rundfunkübertragungen überzeugen: so wurden unter anderem sowohl Der Carneval in Rom als auch Jacques Offenbachs La Périchole sowohl vom MDR Figaro 22 13513_KM_06-02-13_c.indd 22 04.02.13 14:38 als auch vom Deutschlandradio Berlin gesendet. Seit 2007 spielt das Orchester für den MDR in einer Gesamtedition all jene Werke ein, die zwischen 1925 bis 1935 speziell für das Medium Radio komponiert wurden. Eine besondere Herausforderung stellte die Aufführung und Aufnahme der Lyrischen Suite Leben in dieser Zeit von Edmund Nick dar, die inzwischen ebenfalls als CD-Einspielung vorliegt. Das Orchester war bei uns zuletzt im Januar 2012 zu Gast. 23 13513_KM_06-02-13_c.indd 23 04.02.13 14:38 Ernst Theis Ernst Theis wurde 1961 in Oberösterreich geboren. Er studierte an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien. Seit 1987 ist er als Dirigent tätig. Konzerttätigkeit u. a. mit den St. Petersburger und den Hamburger Symphonikern, der Slowakischen Philharmonie, dem MDR Sinfonieorchester und dem WDR Rundfunkorchester sowie dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien, dem Monterrey Philharmonic Orchestra, dem Haydn Orchester Bozen und Trentin, dem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich, dem Brucknerorchester Linz und dem Ensemble Modern. Tourneen und Gastdirigate führten ihn u. a. nach Stuttgart, Köln, Dortmund, Bonn, Hamburg, Essen, Luzern, Mailand, New York, Tokio und Nagoya. Bühnenaktivitäten brachten ihn außerdem an die Wiener Volksoper, das Wiener Burgtheater und die Wiener Kammeroper. Von 1991 bis 2005 war er künstlerischer Leiter der Österreichischen Kammersymphoniker. Ernst Theis arbeitete u. a. mit Solisten wie Anne-Sophie Mutter, Eva Lind und Thomas Hampson zusammen. Die CD-Serie mit Werken des 20. Jahrhunderts u. a. von Martinů, Honegger, Milhaud und Schulhoff spielte er mit den Österreichischen Kammersymphonikern ein. 2002 folgte die einzige Gesamteinspielung aller Haydn Klavierkonzerte. Seit der Spielzeit 2003/04 ist er Chefdirigent an der Staatsoperette Dresden. Mit dem Dresdner Staatsoperetten-Ensemble erarbeitete er u. a. die Johann-Strauß-Wiederentdeckungen Das Spitzentuch der Königin, Carneval in Rom und Prinz Methusalem und spielte diese auch auf CD ein. Seit 2005 arbeitet Ernst Theis mit dem MDR und seit 2008 mit Deutschlandradio Kultur zusammen. Hier entsteht die Edition RadioMusiken, die Originalkompositionen der Jahre 1923 – 1935 für das Medium Radio einspielt, u. a. von Butting, Haas, Hindemith, Künneke, Spoliansky, Schreker, Toch und Weill. Bei uns war er im Januar 2012 zuletzt zu Gast. 24 13513_KM_06-02-13_c.indd 24 04.02.13 14:38 13513_KM_06-02-13_c.indd 25 04.02.13 14:38 KÖLNMUSIK-VORSCHAU Februar SO 17 15:00 Filmforum FR 15 Der Lieblingsfilm von … Helge Schneider 20:00 Sunhae Im Sopran (Bellezza) Julia Lezhneva Sopran (Piacere) Christophe Dumaux Countertenor (Disinganno) Jeremy Ovenden Tenor (Tempo) Sexy Beast Großbritannien / Spanien 2000, 88 Min., OmU Regie: Jonathan Glazer / Mit: Ray Winstone, Ben Kingsley, Ian McShane u. a. Freiburger Barockorchester René Jacobs Dirigent »Sexy Beast«, das Kino-Debüt des Werbe- und Videoclipfilmers Jonathan Glazer (Radiohead, Blur, Jamiroquai), war die Entdeckung des Sundance Film Festivals 2001. Der clevere Neo-NoirThriller überrascht durch außergewöhnliche Optik, starke Darsteller und nette Regie-Spielereien. Er lebt im Kern von dem ausgefeilten Psycho-Duell der beiden superben Hauptdarsteller. Ben Kingsley gibt den Psychopathen Logan mit starker Intensität und hoher Glaubwürdigkeit, wirkt nicht nur auf Gegenspieler Ray Winstone, der als geläuterter Gangster überzeugt, furchteinflößend bedrohlich. Georg Friedrich Händel Il trionfo del Tempo e del Disinganno HWV 46a Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e. V. Baroque … Classique 3 SA 16 20:00 Craig Taborn p In der Reihe »Der Lieblingsfilm von …« präsentieren ausgewählte Künstler der Saison 2012/2013 Filme, die ihnen besonders viel bedeuten. Vijay Iyer Trio Vijay Iyer p Stephan Crump b Marcus Gilmore dr Medienpartner: choices Zwei der kreativsten amerikanischen Jazz-Pianisten der Gegenwart treffen aufeinander. Craig Taborn sorgt solistisch mit hybriden Sounds aus Techno und Avantgarde für vibrierenden Großstadt-Jazz. Das Spiel des mit Lobeshymnen überhäuften IndoAmerikaners Vijay Iyer ist dagegen auch vom Geist Duke Ellingtons durchdrungen. Mit seinem Trio übersetzt Iyer diesen aber genauso unwiderstehlich und atemberaubend in eine zeitgemäße Jazzsprache wie Funk und Michael Jacksons »Human Nature«. KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln Karten an der Kinokasse Jazz-Abo Soli & Big Bands 4 26 13513_KM_06-02-13_c.indd 26 04.02.13 14:38 René Jacobs dirigiert Georg Friedrich Händel Il trionfo del Tempo e del Disinganno Foto: Philippe Matsas Sunhae Im Sopran Julia Lezhneva Sopran Christophe Dumaux Countertenor Jeremy Ovenden Tenor Freiburger Barockorchester Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e. V. koelner-philharmonie.de monie nie i .de de Roncalliplatz, 50667 Köln direkt neben dem Kölner Dom (im Gebäude des RömischGermanischen Museums) 13513_KM_06-02-13_c.indd 27 Neumarkt-Galerie 50667 Köln (in der Mayerschen Buchhandlung) Freitag 15.02.2013 20:00 Philharmonie-Hotline -Hotline 0221 280 280 04.02.13 14:38 SO DO 17 21 16:00 20:00 Isabelle Druet Mezzosopran Anne Le Bozec Klavier Frank Peter Zimmermann Violine Wiener Philharmoniker Franz Welser-Möst Dirigent Nominiert von Cité de la musique Paris Alban Berg Konzert für Violine und Orchester »Dem Andenken eines Engels« Lieder von Hector Berlioz, Johannes Brahms, Camille Saint-Saëns, Ernest Chausson, Jean Sibelius, Gioachino Rossini u. a. Gefördert durch die Europäische Kommission Anton Bruckner Sinfonie Nr. 4 Es-Dur WAB 104 3. Fassung »Romantische« 15:00 Einführung in das Konzert durch Bjørn Woll KölnMusik gemeinsam mit der Westdeutschen Konzertdirektion Köln Rising Stars – die Stars von morgen 4 Das Kleine Wiener 2 Köln-Zyklus der Wiener Philharmoniker 4 DI 19 SO 24 20:00 Rafał Blechacz Klavier 18:00 Johann Sebastian Bach Partita für Klavier a-Moll BWV 827 aus Klavierübung I Andreas Brantelid Violoncello MCO Academy NRW Mahler Chamber Orchestra Pablo Heras-Casado Dirigent Ludwig van Beethoven Sonate für Klavier Nr. 7 D-Dur Op. 10,3 Henri Dutilleux Tout un monde lointain Konzert für Violoncello und Orchester Frédéric Chopin Deux Polonaises op. 40 Scherzo cis-Moll op. 39 Hector Berlioz Symphonie fantastique op. 14 Karol Szymanowski Sonate für Klavier Nr. 1 c-Moll op. 8 Förderer der MCO Residenz NRW: Kunststiftung NRW und das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen 19:00 Einführung in das Konzert durch Christoph Vratz Piano 5 Kölner Sonntagskonzerte 3 28 13513_KM_06-02-13_c.indd 28 04.02.13 14:38 Foto: Alexandra Vosding Tetzlaff Quartett Joseph Haydn Streichquartett C-Dur op. 20,2 Hob. III:32 Alban Berg Lyrische Suite für Streichquartett Ludwig van Beethoven Streichquartett a-Moll op. 132 koelner-philharmonie.de Roncalliplatz, 50667 Köln direkt neben dem Kölner Dom (im Gebäude des RömischGermanischen Museums) 13513_KM_06-02-13_c.indd 29 Neumarkt-Galerie 50667 Köln (in der Mayerschen Buchhandlung) Mittwoch 27.02.2013 20:00 Philharmonie-Hotline 0221 280 280 04.02.13 14:38 IHR NÄCHSTES ABONNEMENT-KONZERT MI SA 27 02 20:00 März 20:00 Tetzlaff Quartett Christian Tetzlaff Violine Elisabeth Kufferath Violine Hanna Weinmeister Viola Tanja Tetzlaff Violoncello Andrea Höcht Sopran (Zorina) Stefan Sevenich Bass (Charlie) Garrie Davislim Tenor (Luiz) Takako Onodera Mezzosopran (Mabel) Olaf Plassa Bassbariton (President) Christian Sturm Tenor (Tom) Jussi Myllys Tenor (Percy) Joseph Haydn Streichquartett C-Dur op. 20,2 Hob. III:32 aus: 6 Divertimenti (Sonnenquartette) op. 20 WDR Rundfunkchor Köln David Marlow Einstudierung Alban Berg Lyrische Suite für Streichquartett WDR Rundfunkorchester Köln Niklas Willén Dirigent Ludwig van Beethoven Streichquartett a-Moll op. 132 Christian Brückner Erzähler Quartetto 3 Jules Sylvain Zorina (1943) Operette. Libretto von Paul Baudisch und Adolf Schütz Westdeutscher Rundfunk Operette und ... 4 30 13513_KM_06-02-13_c.indd 30 04.02.13 14:38 Karfreitag 29. März 2013 18:00 Monteverdi Choir English Baroque Soloists Sir John Eliot Gardiner Dirigent Johann Sebastian Bach Johannespassion BWV 245 (1724) Oratorium für Soli, Chor und Orchester Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e. V. Sir John Eliot Gardiner Konzert mit 13513_KM_06-02-13_c.indd 31 04.02.13 14:38 Philharmonie-Hotline 0221 280 280 koelner-philharmonie.de Informationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner Philharmonie! Kulturpartner der Kölner Philharmonie Herausgeber: KölnMusik GmbH Louwrens Langevoort Intendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbH Postfach 102163, 50461 Köln koelner-philharmonie.de 13513_KM_06-02-13_c.indd 32 Redaktion: Sebastian Loelgen Corporate Design: hauser lacour kommunikationsgestaltung GmbH Textnachweis: Der Text von Jürgen Gauert ist ein Originalbeitrag für dieses Heft. Fotonachweise: Robert Recker S. 10; W. Schmidt S. 12; Staatsoperette Dresden/ Matthias Schlief S. 20; Hyou Vielz S. 22 Gesamtherstellung: adHOC Printproduktion GmbH 04.02.13 14:38 13513_KM_06-02-13_c.indd U3 04.02.13 14:38 Wiener Philharmoniker Frank Peter Zimmermann Violine Franz Welser-Möst Dirigent Alban Berg Konzert für Violine und Orchester »Dem Andenken eines Engels« Foto: KölnMusik/Matthias Muff Anton Bruckner Sinfonie Nr. 4 Es-Dur WAB 104 »Romantische« KölnMusik gemeinsam mit der Westdeutschen Konzertdirektion Köln koelner-philharmonie.de Roncalliplatz, 50667 Köln direkt neben dem Kölner Dom (im Gebäude des RömischGermanischen Museums) 13513_KM_06-02-13_c.indd U4 Neumarkt-Galerie 50667 Köln (in der Mayerschen Buchhandlung) Donnerstag 21.02.2013 20:00 Philharmonie-Hotline 0221 280 280 04.02.13 14:38