heimbiotop-NEWS Zwiebelblumen für die Zimmerkultur Dauerhafter Erfolg bei der Pflege von Rittersternen und Co. Es gibt verschiedene Zwiebelblumen, die sich für die Kultur im Haus geignen. Die bekannteste ist der Ritterstern. Oft werden sie im Herbst und Winter als blühende Pflanze gekauft und dann nach der Blüte entsorgt. Auch Weihnachtsnarzissen und Hyazinthen können nach der Blüte weiter kultiviert werden. Wie das geht, erfahren Sie auf den nächsten Seiten. Rittersterne Rittersterne sind bei uns vor allem im Winter begehrt, wenn frische Blüten selten sind. Gerade zu Weihnachten sind Sorten mit großen roten Blüten gefragt. Es gibt aber auch viele andere Sorten, deren Kultur sich lohnt. Die Vorfahren der Rittersterne, die Viele als Amaryllis kennen, stammen aus Südamerika und gehören zur Gattung Hippeastrum. Bei diesen subtropischen Zwiebelblumen wird der Lebenszyklus durch den Wechsel von Regen- und Trockenzeiten gesteuert. Rittersterne richtig pflegen Die ruhenden Zwiebeln werden bei uns von Oktober bis März im Handel angeboten. Sie kosten zwischen 5 und 8 €. Ungewöhnliche Sorten oder besonders große Zwiebeln kosten etwas mehr. Die Größe der Zwiebel, die das Überdauerungs- und Speicherorgan der Pflanze ist, hat Einfluss auf die Menge der Blüten. Kleine Zwiebeln bringen nur einen Blütenstiel mit zwei bis vier Blüten. Aus größeren Zwiebeln können nacheinander zwei oder sogar drei kräftige Blütenstiele austreiben, die von vier oder mehr großen Blüten gekrönt werden. Es lohnt sich also etwas mehr für XXL-Zwiebeln auszugeben, weil sie besonders üppig und lange blühen. Sie können die Zwiebeln jederzeit einpflanzen und zum Blühen bringen. Für eine Blüte zu den Weihnachtsfeiertagen, werden die Zwiebeln Mitte bis Ende Oktober gepflanzt. Die Zwiebeln werden zu 2/3 in Blumenerde eingesetzt, angegossen und an einen hellen Platz am Fenster gestellt. Die großen „Amaryllisgläser“, die manchmal im Handel angeboten werden, eignen sich nicht für die Kultur von Rittersternen. Die Pflanzen haben darin keinen Halt und kippen um, wenn sich der Blütenstand streckt und etwas zum Licht neigt. Sobald sich die ersten Knospen oder Blattspitzen zeigen werden die Pflanzen regelmäßig gegossen. Am besten gibt man dazu das Wasser in den Untersetzer oder Übertopf, damit die Zwiebel selbst möglichst trocken bleibt. Das schützt sie vor Pilzinfektionen. Rittersterne mögen einen hellen, sonnigen Platz am Fenster. Die normale Raumtemperatur von 18 bis 20 °C ist für sie optimal. Die ersten Blüten erscheinen nach vier bis sechs Wochen. Die Blütentriebe wachsen zum Licht. Darum sollten Sie den Topf täglich etwas drehen, damit die Pflanzen gerade wachsen. Neigen sie sich zu stark zu einer Seite können sie aus dem Topf kippen. Wenn die Blütenstände verwelkt sind, werden sie möglichst weit unten abgeschnitten. Das Laub beginnt jetzt kräftig zu wachsen. Mit Hilfe der Blätter gewinnt die Pflanze Energie aus dem Sonnenlicht und sie nimmt mit den Wuruzeln Nährstoffe aus dem Substrat auf. Darum müssen die Pflanzenlagert Nährstoff. Darum müssen Sie Rittersterne ab dem Frühjahr regelmäßig mit Flüssigdünger versorgen. Nur so können Sie genug Nährstoffreseren heimbiotop-NEWS Die Pflege von Rittersternen ist einfach, wenn die Pflanzen während der Ruhezeit trocken gehalten werden. sammeln und neue Blütenknospen anlegen. Viele Sorten Ab Juni können die Pflanzen an einen halb- Seit dem 18. Jahrhundert werden Ritterschattigen Platz ins Freie. Volle Sonne ver- sterne gesammelt, kultiviert und gezüchtet. tragen sie nur, wenn sie zunächst einige Tage an einem schattigen Platz im Freien akklimatisiert wurden. Sonst bekommen die Blätter einen Sonnenbrand. Ab August wird das Gießen langsam eingestellt und die Pflanzen gehen in Ruhe. Das Substrat darf nun ganz austrocknen. Die Zwiebeln werden ausgetopft oder Sie stellen sie mit den Töpfen an einen dunklen, kühlen Ort mit etwa 15 °C. Im Oktober/November werden die Zwiebeln dann umgetopft bzw. eingetopft und erneut angegossen. ´Sweet Nymph´ ´Evergreen´ ist eine seltene Sorte mit schmalen, grünen Blütenblättern. 2 Die heutigen Sorten blühen in allen Schattierungen von Weiß, Rosa, Rot und in Grüntönen. In Kultur sind fast ausschließlich Sorten, die aus Kreuzungen von Arten hervorgegangen sind. Es gibt Rittersterne mit einfachen oder gefüllten, einfarbigen oder mehrfarbigen Blüten. Sorten mit einem Blütendurchmesser von mehr als 16 cm, werden als großblumig bezeichnet. ´Pasadena´, ´Moonlight´, ´Exotica´ und ´President Johnson´ sind solche einfache, großblumige Sorten. ´Samba´ hat große, runde, rote heimbiotop-NEWS Blütenblättern mit weißem Saum. ´Elvas´, ´White Nymph´, ´Red Nymph´, ´Dancing Queen´ und ´Exotic Peacock´ sind gefüllte, großblumige Rittersterne. Zu den kleinblumigen Sorten mit einem Blütendurchmesser von 9 - 12 cm gehören ´Pamela´, ´Misty´ und ´Baby Star´. Die Pflanzen in dieser Gruppe werden auch als „Gracile-Typen“ bezeichnet. ´Supreme Garden´ und ´Lovely Garden´ sind zwei besondere Sorten, bei denen sich Clustern aus Mutter- und Tochterzwiebeln bilden, die alle zeitgleich blühen. ´Lima´ ist eine Sorte vom Cybister-Typ Hyazinthen für die Zimmerkultur Die Zwiebeln von Hyazinthen bekommen Sie nur im Herbst. Wenn Sie sie in den Gartensetzen, blühen sie im Mai oder April. Manchmal werden auch „präparierte“ Zwiebeln für die Kultur im Haus angeboten. Sie sind einer speziellen Temperaturbehandlungen unterzogen worden und kommen darum ohne eine Kälteperiode über Winter im Haus zur Blüte. Möglichst trocken halten Bei der Treiberei im Haus werden präparierten Zwiebeln ab Ende September in speziellen Hyazinthengläsern oder in Töpfen mit Erde angetrieben. Die Zwiebel sollte dabei möglichts trocken bleiben, damit sie nicht fault. Bei der Kultur in Erde, wird darum bevorzugt von unten über einen Untersetzer gegossen. Hyazinthengläser werden nur so weit gefüllt, dass der Wasserspiegel knapp Sorten zu deren Stammeltern Hippeastrum cybister gehört, haben filigrane Blüten mit schmalen Blütenblättern. Zu diesen Cybister-Typen gehören zum Beispiel ´Chico´, ´Sumatra´, ´Lemon Butterfly´ und ´Lima´. Der Schmetterlings-Ritterstern (Hippeastrum papilio) gehört zu den wenigen Arten, die in Kultur sind. Diese wüchsigen Pflanzen haben an jedem Blütenstiel zwei grünliche Blüten mit einer dunkelroten Linienzeichnung. Bei der Kultur gibt es keine Unterschiede zwischen den Sorten. Weitere Informationen über Rittersterne finden Sie auf www.heimbiotop.de/hippeastrum.html. unterhalb des Zwiebelbodens ist. Die Wurzeln wachsen zum Wasser hinunter. Manchmal kann man schon nach einer Woche die ersten frischen Wurzeln sehen. 3 heimbiotop-NEWS Hyazinthen mit Hut Hyazinthen mögen es dunkeln. Im Garten sind sie etwa 5 cm tief im Boden und vor Licht geschützt. Bei der Treiberei in Gläsern müssen die Zwiebeln unbedingt mit einem Hyazinthenhütchen oder anderen lichtdichten Hauben abgedeckt werden oder an einem dunklen Ort stehen. Ein zu früher Lichtreiz führt dazu, dass die Blüten verkümmert. Der Blütentrieb ist dann stark gestaucht. Zunächst stellen Sie die Zwiebeln an einen kühlen Ort. Nach ungefähr 6 bis 12 Wochen bei etwa 6 – 10 °C zeigen sich dann die Knospen. Wenn die Austriebe etwa 5 bis 7 cm hoch sind und beginnen das Hütchen anzuheben, können Sie die Abdeckungen entfernen, die Pflanzen ins Zimmer holen und bei 18 - 24 °C weiter kultivieren. Da die Zwiebeln sich erschöpfen lohnt sich eine Weiterkultur von pflanzen aus Hyazinthegläsern nicht. In gedüngte Erde gepflanzte Zwiebeln können gedüngt wer dagegen im Frühjahr in den Garten eingesetzt werden und wachsen dort weiter. Weitere Infos auf www.heimbiotop.de/hyacinthus.html. Weihnachtsnarzissen Die Paperwhite- oder Weihnachts-Narzissen stammen ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und sind bei uns in Deutschland im Freien nicht winterhart. 4 Sie werden bei uns im Haus kultiviert und blühen dann in der Weihnachtszeit. Seltene Schönheiten Diese Narzissen gehören zur Gruppe der Tazetten und haben bis zu zwölf duftende, weiße Blüten an jedem Stiel. Für die Treiberei im Haus werden sie im Oktober in weite Schalen oder große Töpfe mit Blumenerde gepflanzt. Dabei sollten Sie sie möglichst tief setzen, weil die Zwiebeln durch ihr kräftiges Wurzelwachstum einige Zentimeter nach oben gedrückt werden. Damit die Blätter und Stiele später möglichst dicht stehen, kann man die Zwiebeln in zwei Lagen versetzt übereinander pflanzen. Die Unteren schieben ihr Laub dann in den Lücken zwischen den oberen Zwiebeln nach oben. Nach dem Pflanzen müssen Sie das Substrat immer leicht feucht halten. Bereits nach vier Wochen erscheinen die ersten grünen Blattspitzen. Teilweise wachsen die kräftige weiße Wurzeln auch unten aus dem Topf. Bis zur Blüte dauert es etwa zehn bis zwölf Wochen. Wenn Sie die Narzissen ab dem ersten Wurzelaustrieb mit Nährstoffen versorgen, können sie nach der Blüte weiter kultiviert werden und blühen dann im nächsten Jahr wieder. Nach der Blüte schneiden Sie dann die verblühten Blütenstände ab und gießen und düngen die Pflanzen weiter bis das Laub von alleine welkt. Die ruhenden Zwiebeln können dann im trockenen Topf bleiben bis sie im nächsten Herbst neu austreiben sollen und wieder durch Gießen angetrieben werden. Weitere Infos auf www.heimbiotop.de/narcissus.html.