Geschmackssache Ein Bericht über die Benutzung der Futterstellen durch Flughunde in der Masoala-Halle Autorinnen: Daphne Bösch (1998) Kollegium St. Fidelis , Ciulla Federica (1998) Gymnasium von Locarno und Caroline Fernandez (1997) Kantosschule Zofingen Schweizer Jugend forscht mit Dr. med. vet. Philipp Zerbe und Dipl. Zool. Franziska Heinrich 30.10.2015 Inhaltsverzeichnis Vorwort ......................................................................................................................................................... 2 Einleitung ...................................................................................................................................................... 3 Material und Methoden............................................................................................................................... 4 Resultate ....................................................................................................................................................... 5 Diskussion ..................................................................................................................................................... 7 Schlussfolgerung ........................................................................................................................................... 9 Danksagung ................................................................................................................................................... 9 Quellenverzeichnis ...................................................................................................................................... 10 Anhang ........................................................................................................................................................ 11 1 Vorwort Während einer Woche im Zoo Zürich hatten wir die einmalige Gelegenheit, an der Studienwoche Verhaltensbiologie von „Schweizer Jugend forscht“ teilzunehmen. Das Verhalten verschiedener Tierarten durften wir erforschen und dokumentieren. Unser Projekt wurde mit den Rodriguez – Flughunden durchgeführt, welche die Masoala-Halle im Zoo Zürich bewohnen. In unserem Projekt wurde untersucht, ob die Flughunde die in der Masoala-Halle aufgehängten Futterstellen nutzen, wenn kein Futter darin vorhanden ist. Wir beobachteten wie das Verhalten abhängig ist vom Zeitpunkt der Fütterung und ob es ein Verhaltensmuster im Tagesverlauf gibt. Wir haben die Rodriguez-Flughunde gewählt, weil wir praktisch nichts über ihr Verhalten oder ihre Art wussten. Alle drei kennen sich bis jetzt wenig mit diesen fliegenden Säugetieren aus, weshalb wir gerne Neues erfahren möchten. Speziell fasziniert uns an den Rodriguez-Flughunden ihren Körperbau, der Hundekopf mit Fell und die ledrigen Flügel mit einer beträchtlichen Spannweite. Wie die Flughunde klettern, sich putzen, fliegen und fressen ist ein spannender Anblick, der für uns nicht alltäglich ist. Die Masoala-Halle spielte auch eine Rolle bei der Wahl des zu beobachtenden Tiers, sie ist eindrücklich mit den vielen verschiedenen Tier- und Pflanzenarten und bietet eine unglaublich schöne Kulisse. 2 Einleitung Weltweit gibt es etwa 164 Flughund-Arten. Unsere zu beobachtenden Tiere in dieser Studienwoche Verhaltensbiologie waren die Rodrigues-Flughunde Pteropus rodricensis. Eingeordnet werden sie unter den Fledertieren Chiroptera, sie gehören zur Unterordnung der Flederhunde Megachiroptera und ihre Familienzugehörigkeit sind die Flughunde Pteropodidae. Ihr natürlicher Lebensraum befindet sich auf der Insel Rodriguez der Inselkette der Maskarenen. Auf Mauritius und Round Islands sind die Rodriguez-Flughunde ausgestorben. Alleinig in den Zoos in Zürich, Köln und Hamburg wird diese Flughundeart gehalten unter einem Erhaltungszuchtprogramm, um die Art (unabhängig von Umwelt-oder Naturkatastrophen) zu schützen. Ungefähr zwölf Individuen der RodriguezFlughunde bewohnen die Masoala-Halle im Zoo Zürich, ein 11‘000 Quadratmeter grosses Biotop. Es bietet madagassische Lebensbedingungen für ungefähr 63 Tierund einigen Hundert Pflanzenarten. Die Temperatur beträgt zwischen 20 bis 30 Grad Celsius, und die Luftfeuchtigkeit liegt etwa bei 80 Prozent. Es gibt in der Masoala-Halle eine prominente Hauptfutterstelle (Abb.1), die von den Flughunden zum Fressen benutzt werden. Die Fledertiere können sich frei in der Masoala-Halle bewegen. Die Futterstelle befindet sich gut 20 Meter über dem Boden. Die Flughunde wurden mithilfe eines Feldstechers von der Aussichtsplattform des Baumkronenweges beobachtet. Es besteht keine akustische oder optische Trennung zwischen der Futter-stelle und dem Aussichtsturm; sprich die Flughunde könnten von den Besuchern beeinflusst Abbildung 1: Hauptfutterstelle werden. Das Futter, das die Flughunde im Zoo erhalten, besteht vorwiegend aus einer Vitamin-C-haltigen Früchtemischung aus Orangen, Papayas, Kiwis und Äpfeln. In der Natur fressen sie auch Blüten und Nektar. Bei kleinen Früchten öffnen sie die Schale oder Hülse mit ihrem Gebiss und pressen den Fruchtsaft mit dem Kiefer aus. Die leere Fruchthülle und faseriges Fruchtfleisch lassen sie wieder fallen. Fragestellung: Wird die Futterstelle im Tagesverlauf von den Flughunden ausschliesslich zum Fressen genutzt? Nullhypothese: Die Futterstelle wird ausschliesslich zum Fressen genutzt, also nur während der Zeit in der Futter vorhanden ist. Alternativhypothese: Die Futterstelle wird nicht ausschliesslich zum Fressen genutzt, also befinden sich dort auch Flughunde wenn kein Futter vorhanden ist. 3 Material und Methoden Anhand einer Voruntersuchung während zirka einer Stunde wurde das Aktivitätsmuster der Flughunde abgeschätzt. (Protokoll der Voruntersuchung im Anhang) Anhand einer Excel-Liste wurden die Ergebnisse der Hauptuntersuchung an zwei aufeinanderfolgenden Tagen erhoben. Primär wurde die Anzahl der Tiere an der Hauptfutterstelle notiert. Hierzu wurde erfasst, ob ein Tier hinzukommt oder wegfliegt. Zusätzlich wurde unterschieden zwischen fressenden und nicht fressenden Tieren. Als fressend wurde jedes Tier mit aktivem Futterkontakt definiert. Der Futterkorb wurde zwei Mal am Tag aufgefüllt, weshalb der Futterbestand in die folgenden vier Kategorien eingeteilt wurde: Abbildung 2: Beobachtungsturm im Masoala-Regenwald, Zoo Zürich - Viel Futter wird mit der Zahl 3 definiert - mässig Futter im Korb wird mit der Zahl 2 definiert hier gilt, das weniger als der halbe Korb gefüllt sein muss - wenig Futter im Korb wird mit der Zahl 1 definiert, die leeren Fruchthülsen werden ausgeleckt -kein Futter wird mit der Zahl 0 definiert, der Korb ist leer oder hängt nicht in Stellung Material: - 4 Schwarzer Leica-Feldstecher, trinovid, Vergrösserung 8x20 Laptop acer, Windows7, Microsoft excel 2010 Kamera Canon EFS 18-135 mm Image stabilizer, MACRO 0.39m/1.3ft Resultate Am Dienstag-Vormittag wurde von 09:34 Uhr bis 10:33 Uhr, 10:50 Uhr bis 12:26 Uhr und am Nachmittag von 14:32 Uhr bis 17:28 Uhr Daten gesammelt. Die Fütterungszeit war um 15:20 Uhr. Die Temperaturmessung zeigt um 10:47 Uhr am Boden 21 Grad Celsius und auf dem Aussichtsturm 23 Grad Celsius an. Die Messung am Mittwoch startete um 08:35 Uhr. Ausser während der Mittagspause von 11:00 Uhr bis 12:45 wurde von dieser Startzeit bis um 15:00 Uhr durchgehend Daten notiert. Die erste Fütterung fand vor 08:35 statt und die zweite um 15:00 Uhr. Die Temperatur war am Boden 25 Grad Celsius, auf dem Aussichtsturm 32 Grad Celsius. Die absolute Beobachtungszeit dieser drei Tage betrugt 12 Stunden und 2 Minuten. Die Temperatur am Boden betrug 21 Grad Celsius, die Temperatur auf dem Aussichtsturm betrug 22 Grad Celsius. Das Diagramm 1 zeigt, wie viele Tiere sich im Verlauf des Tages auf der Hauptfutterstelle aufhielten und wie viele Individuen davon am Fressen waren. Während der gesamten Beobachtungszeit waren im Schnitt sechs Tiere an der Futterstelle zu finden. Hiervon waren drei mit fressen beschäftigt. Aufgrund der Mittagspausen gibt es von 12:30 Uhr bis 12:45 keine Messung. Von 12:45 bis 13:00 wurde dokumentiert, dass kein Flughund auf der Futterstelle war. Die Nachmittags-Fütterung erfolgte einmalvor und einmal nach 15:00 Uhr, weshalb für die Grafik ebenfalls der Mittelwert eingesetzt wurde. Graph: Benutzung der Futterstelle von Flughunden während dem Tagesverlauf mit Unterscheidung von fressender und nicht-fressender Individuen 5 Am ersten Beobachtungstag, bei einer Temperatur von 23 Grad Celsius, waren mehr Flughunde in der Nähe der Futterstelle als am Mittwoch, als das Thermometer auf dem Aussichtsturm bis auf 32 Grad Celsius kletterte. Zur Zeit der grössten Hitze, um die Mittagszeit, befanden sich jeweils am wenigsten Flughunde auf der Station. Gegen Abend hielten sich die meisten Tiere auf der Futterstation auf ohne zu fressen. Am meisten Tiere befanden sich kurz nach der Fütterung oben. Im Zeitraum vor der Fütterung fanden sich jeweils mehr Flughunde in der Nähe der aufgehängten Futterstelle ein und flogen aktiv um die Gitter-Konstruktion herum. Kein Flughund setzte sich auf die Fütterungsstation, ohne sich zu nähren. Nur selten war zu beobachten, dass ein Individuum ausschliesslich zum Fressen die Station besuchte. Meist verbrachten die beobachteten Tiere danach Zeit zum Ruhen, Sich-Putzen oder zum Abgeben von Exkrementen. Einmal ruhten sieben Individuen eng aneinander gekuschelt am Gitterkorb. Es war beobachtbar, wie die Flughunde nach dem Aussaugen der Fruchtstücke die leeren Fruchtschalen ausleckten. Zu diesem Zeitpunkt begannen sie mit dem Fressen von Karotten, also erst nachdem kein Fruchtfleisch zu ergattern war. 6 Diskussion Zu den fressenden Tieren wurden nicht nur die Flughunde gezählt, die feststellbar am Fressen waren, sondern auch die, die Futter in den Pfoten hielten oder an Fruchthüllen leckten. Der Grund dafür ist, dass es schwierig festzustellen war, ob ein Fruchtstück nur gehalten wurde oder daran geleckt wurde. In der Grafik ist ersichtlich, dass es am Morgen viele Flughunde an der Futterstelle hat. Die Messwerte wurden als Mittelwert der Beobachtungstage festgehalten. Nach der ersten Fütterung (vor 08:00 Uhr) am Morgen sind ungefähr zwei Drittel der Flughunde am Fressen und der Rest beschäftigt sich anderweitig. Die Anzahl der Flughunde an der Futterstelle von 09:00 bis 12:00 Uhr nimmt stetig ab. In der Zeit von 12:30 Uhr und 12.45 Uhr ist die Pause in der wir keine Daten aufzeichnen konnten, weshalb in der Grafik eine Lücke entstanden ist. Von 12:45 bis 13:00 Uhr gibt es keine Tiere, die sich an der Futterstelle befinden. Möglicherweise sind die Flughunde gesättigt oder es ist ihnen in der heissesten Zeit des Tages zu heiss ohne den schützenden Schatten der Bäume. Um 13:00 Uhr hat es sehr wenige Flughunde, jedoch sehen wir hier ganz deutlich, dass alle fressen, die dort sind. Kurz bevor die nächste Fütterung ansteht, also um 15:00 Uhr, gibt es wieder einen Anstieg an Flughunden, die zur Futterstelle fliegen. Wir denken, dass die Tiere einen gewissen Tagesrhythmus in der Masoala-Halle entwickelt haben, denn es hat den Anschein vor allem kurz vor der Fütterung, dass sie wissen, dass es gleich Futter geben wird. Das sieht man auch an der Grafik, nämlich dass die Flughunde kurz vor der Fütterung am Nachmittag zum Futterplatz kommen, obwohl noch nicht nachgefüllt wurde. Bis 15:30 Uhr wird die Futterstelle mit einzelnen Ausnahmen fast ausschliesslich zum Fressen genutzt. Um etwa 15:00 Uhr ist die Fütterung, weshalb mehr Flughunde hinzukommen. Eine halbe Stunde später gibt es einen starken Abfall derjenigen Flughunde, die gefressen haben; die Anzahl aller dort verweilender Flughunde bleibt jedoch konstant hoch. Das sagt deutlich aus, dass die Flughunde die Futterstelle benutzen, um sich zu putzen, zu ruhen oder für andere Aktivitäten. Allgemein ziehen wir hier die Schlüsse, dass immer nach einer Fütterung die Anzahl der Tiere kurzfristig schnell ansteigt und danach sehr langsam wieder abfällt. Ausserdem denken wir, dass am Morgen und am Mittag an der Futterstelle fast ausschliesslich nur gefressen wird, da die zwei Graphen nahe beieinanderliegen. Gegen Abend (nach der letzten Fütterung) bleiben die Tiere, im Vergleich zum Vormittag und der Mittagszeit, tendenziell viel länger an der Futterstelle um sich zu putzen oder sich auszuruhen. Wenn sich weniger Flughunde an der Futterstelle befinden, fressen eigentlich alle; umso mehr Tiere jedoch hinzukommen, desto kleiner wird der Anteil in dem aktiv gefressen wird. Die Flughunde fressen relativ lange, wenn sie die Stelle erst einmal angeflogen haben. Sie machen lange Pausen zwischen dem Fressen, und schlafen teils mittendrin ein. Weitere Fragestellungen und Anregungen, die uns aufgrund unseres Projektes interessieren, sind aufgetaucht. Wenn die Flughunde nicht an der Futterstelle sind, an welchen Bäumen befinden sie sich und wie verteilen sie sich in der Masoala-Halle? Eine Änderung der Fütterungszeit fänden wir nicht sinnvoll, da nun optimal die heisseste Zeit des Tages zum Rückzug freigehalten ist. Vielleicht wäre es sinnvoll mehrere Futterstationen in der Masoala Halle zu platzieren. Wir denken wenn diese auch mit Futter gefüllt würden, dann gäbe es eine bessere Verteilung, und eventuell auch mehr Aktivität in der Luft durch die Flughunde, die für die Zuschauer attraktiv sein könnten. Unsere Fragestellung wird beantwortet dadurch, dass wir in der Grafik deutlich sehen können wie die Futterstelle nicht nur zum Fressen benützt wird. Wir denken dass die Flughunde die Stelle in ihren Tagesverlauf einplanen, dass ihr Tagesablauf jedoch von den Fütterungszeiten abhängig ist. Vor allem in der Abendzeit gebrauchen die Flughunde die Futterstelle vermehrt um zu ruhen oder sich zu putzen. Jedoch flog kein Flughund zur Station, ohne zu fressen. Ob eine solche Station auch ohne Futter interessant als Aufenthaltsort wäre, könnte man bei einem Versuch herausfinden, in welchem zwei 7 identische Futterstationen aufgehängt werden würden. Jedoch würde nur eine von beiden Futter enthalten; das Verhalten der Flughunde wäre sehr interessant. Die Früchte wurden den Karotten deutlich bevorzugt von den Flughunden, was sie definitiv als Fruchtfresser identifiziert (wie wir aufgrund der Literaturquellen erwarteten). Möglicherweise könnte man mehr Früchtebäume in der Masoala-Halle anbauen, um ihren natürlichen Trieb und ihr natürliches Verhalten zu fördern. Bereits jetzt haben die Flughunde die Möglichkeit, Früchte von den Bananen- und Papaya-Bäumen zu fressen. Die Population zu vergrössern würden wir toll finden, da die Flughunde in freier Natur in noch viel grösseren Populationen leben. Eine Kritik unserer Arbeit wäre zum einen, dass man auch vom Aussichtsturm nicht eine optimale Sicht auf die Futterstelle hat. Da man keine Rundum-Sicht hat, ist teils nicht erkennbar, ob ein Flughund gerade frisst oder ruht. Ausserdem müsste zur Bestätigung unserer Theorien die Untersuchung über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden. Das Besondere an der Arbeit in der Masoala-Halle ist, dass man sich mitten im Lebensraum der Tiere befindet. Deshalb sollte man aber darauf achten, nicht aus Versehen in Vogel-Exkremente zu fassen. 8 Schlussfolgerung Diese Arbeit zeigt auf, dass die Futterstelle nicht ausschliesslich zum Fressen genutzt wird. Zwar hat kein Flughund sich zur Futterstelle begeben, ohne etwas zu fressen, jedoch hat kein Flughund die Station direkt nach dem Fressen wieder verlassen. Sie fühlen sich wohl, da einige Individuen mehrere Stunden des Tages dort verbringen. Wenn es aber heiss wird oder das Futterangebot nicht mehr so frisch ist wird der Futterplatz seltener besucht. Danksagung Die Arbeit an diesem Projekt war eine einmalige Chance, Erfahrung in der Verhaltensbiologie und im Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit zu gewinnen. Wir danken „Schweizer Jugend forscht“ für das Ermöglichen dieser unvergesslichen Woche. Sie wird uns in guter Erinnerung bleiben und wir können sicher etwas davon für unsere Zukunft mitnehmen. Ein herzliches Dankeschön gebührt der Leitung und dem Team des Zoo Zürichs. Für uns ging ein Traum in Erfüllung, als wir hinter die Kulissen einer solch fantastischen Anlage schauen durften. Wir danken den Mitarbeitern und Tierpflegern für ihr Verständnis und Francesco Biondi für das ausführliche Beantworten unserer Fragen. Besonders erwähnen möchten wir Franziska Heinrich und Philipp Zerbe. Von ihnen wurden wir nicht nur bei der Arbeit hervorragend betreut, sondern durften auch eine tierisch humorvolle und tolle Zeit geniessen. Wir können das Partizipieren an einem solchen Projekt jedem naturinteressierten Gymnasiasten in jeglicher Hinsicht wärmstens empfehlen. 9 Quellenverzeichnis Gerlach, Richard,(1959) Mein Zoo-Buch. A.-Müller-Verlag. S.93, Rüschlikon-Zürich VdZ Verband der Zoologischen Gärten. Gründung 1887. Erstellt am 06.09.2008. Letzte Änderung am Sonntag, 15 März 2015 17:32. Fledertiere/Rodriguez-Flughunde [online] www.zoodirektoren.de (27.10.2015) Bild, Flughund S.345. Erstellt am 24.03.1014. [online] www.m.siebenbuerger.de (27.10.2015) Homepage des Zoo Zürichs 1925. [online] www.zooo.ch (28.10.2015) 10 Anhang Plan Masoala Regenwald , Zoo Zürich: Der schwarze Kreis markiert unseren Beobachtunktspunkt in der Masoala-Halle, den Beobachtungsturm. 11 Interview mit Francesco Biondi, Verantwortlicher der Masoalahalle: Wie viele Flughunde (Pteropus Rodricensis) bewohnen die Masoalahalle? Es gibt ca. 10 Individuen, die die Masoalahalle bewohnen. Sie sind alle weibliche, weil die Flughunde sehr schwierig zu fangen sind, und auf begrenztem Raum sollten keine zu grossen Populationen gehalten werden.Früher gab es zwei Arten von Flughunden (Rodrigues und Komoroden), aber es funktionierte nicht, da sich die Individuen von diesen zwei verschiedenen Arten paarten. Die hybriden Jungtiere wurden wie auch die andere Flughunde-Art abgegeben Haben sich bereits Flughunde an der Futterstation eingeklemmt oder verletzt? Die Flughunde sind gute Flieger und deshalb passiert es nie, dass sie sich (oder die andere Tiere) verletzten. Auch ansonsten gab es noch nie Probleme mit den Flughunden. Was wird den Flughunden verfüttert? Sie geben den Flughunden Früchte, die viel Vitamin C enthalten, wie zum Beispiel Orangen, Kiwis, Äpfel, Papayas (also ein Obstmischung), aber auch Karotten. Flughunde haben nicht so gern Karotten und deshalb fressen sie die zuletzt. Die Karotten sind ein Indikator: wenn sie alle gefressen werden, bedeutet das, dass man Ihnen mehr Futter geben muss.Die Früchte werden in so grosse Stücke geschnitten, damit sie nicht durch den Fütterungs-Gitterkorb fallen können. Weshalb ist die Futterstelle frei hängend? Wenn die Flughunde fressen, hängen sie. Deshalb muss die Futterstelle frei hängend sein. Nicht alle Individuen fressen von der Futterstelle, sie haben auch die Möglichkeit, die Früchte von den Papaya- und Bananenbäumen in der Masoalahalle zu fressen. Ist das ein Problem, wenn die Flughunde Exkremente auf dem Futter abgeben? Nein: wenige Bakterien sind doch kein Problem (besser noch: wenige Bakterien sind gut für das Immunsystem). Wenn es zu viele Bakterien gibt, dann ist es nicht mehr gesund und deshalb wird alles regelmässig geputzt damit die Tiere sich keine Krankheit einfangen. 12 Voruntersuchungen am Montagnachmittag: Hier haben wir die Hauptfutterstelle beobachtet und protokolliert. Jedes Mal, wenn die Stelle angeflogen wird und wenn ein Tier die Stelle verlässt wurde notiert. Fressende und Nicht-fressende Tiere wurden ebenfalls aufgezeichnet, diese Tabelle wurde gemacht um einzuschätzen, wie wir am besten unsere Daten erheben können. 13