01 |12 - CUBE Magazin

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CUBE
Das Magazin für Architektur,
modernes Wohnen und
Lebensart für Frankfurt und
die Rhein-Main-Region
01 |12
ARCHITEKTUR Das Haus im Park – Royale Präsenz trotz einfacher Formen
Innenarchitektur Geschichte trifft Gegenwart – Restaurierung eines Stadthauses aus dem 19. Jahrhundert
Gastronomie Ein Schlafplatz im PalaisQuartier – Willkommen in Jumeirahs erstem Hotel in Kontinental-Europa
Ausflugstipp Museum im Kulturspeicher Würzburg – Jubiläumsausstellung zum zehnten Geburtstag
Inhalt
Nachhaltiger Wohnsitz in Bad Homburg
Schon während der Planung ihres Hauses hatten
die Bauherren ganz konkrete Vorstellungen von
ihrem zukünftigen Familiensitz. Neben Lichteinfall, Licht und hohen Räumen gehörten dazu
auch versetzte Geschosse, Großzügigkeit und Offenheit. Doch auch wenn ihnen die ästhetischen
Merkmale wichtig waren, sollte die Funktionalität
nicht zu kurz kommen. Seite 12
Liebe Leserin, lieber Leser,
nach Essen, Düsseldorf, Köln Bonn und Hamburg geht CUBE, das Magazin für Architektur,
modernes Wohnen und Lebensart, nun auch in
Frankfurt und dem Rhein-Main Gebiet an den
Start. Viermal im Jahr informieren wir Sie ab
sofort über zeitgemäße Architektur, modernes
Wohnen und Lebensart in Ihrer Region. So erfahren Sie in dieser Ausgabe mehr über die gelungene Sanierung eines Stadthauses in Frankfurt,
über moderne zeitgemäße Einfamilienhäuser in
Bad Homburg und Kronberg sowie interessante
städtebauliche Entwicklungen. Lassen Sie sich
von unterschiedlichen Themenbereichen begeistern, von Designideen inspirieren und informieren Sie sich über die vielen architektonischen
Entwicklungen in Ihrer Heimatstadt. Wir hoffen,
dass Ihnen unser Magazin gefällt und wünschen
Ihnen viel Vergnügen bei Ihrer Lektüre.
Ihre CUBE-Redaktion
Das etwas andere Bau(m)projekt Wer hat
als Kind nicht davon geträumt, einmal in luftigen
Höhen in einem klassischen Baumhaus zu leben,
das mit Nägeln, Brettern und einfachsten Mitteln
an einem Baumstamm befestigt ist? Ein Kindheitstraum, den das Büro schneider+schumacher
Design Wirklichkeit werden lässt – mit dem Bausatz „Claras Baumhaus“ Seite 22
4
Das Haus im Park – Royale Präsenz trotz einfacher Formen
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Nachhaltiger Wohnsitz in Bad Homburg – Das Haus überrascht mit Farbakzenten
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Geschichte trifft Gegenwart – Restaurierung eines Stadthauses
14
sPaNNuNgsreicHe arcHitektur – Moderne Villa, die nicht gleich alles zeigt
18
Offenheit als Leitmotiv – Seit Mai 2011 geöffnet: Das Gemeindezentrum Zeilsheim
20
Wie gerahmt – Modernes Haus mit klarer Formensprache
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Ganz viel Platz für die ganz Kleinen – Kindertagesstätte im Frankfurter Norden
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Alles eine Frage des guten Tons – Das Haus der Chöre in Frankfurt
30
Ein Gebäude der Kommunikation – Die Zentrale der Deutschen Börse in Eschborn
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Mit Weitsicht gebaut – Zeitgemäße Villa mit Persönlichkeit
44
Neuer Treffpunkt im alten Spital – Aufwendige Restaurierung alter Bausubstanz
48
Wie man sich bettet, so liegt man – Schlafsysteme mit denen Sie richtig liegen
58
Ein Schlafplatz im PalaisQuartier – Willkommen im Jumeirah Frankfurt
66
Das Architekturmodell – Werkzeug, Fetisch, kleine Utopie
74
Im Interview – Prof. Zvonko Turkali
80
Ausflugstipp – Das Museum im Kulturspeicher Würzburg
82
Impressum
3
Architektur
Das Haus im Park
Royale Präsenz trotz einfacher Formen
Ein Haus baut man vielleicht nur einmal im Leben. Entsprechend vielfältig sind die Wünsche
und ebenso schwierig ist es zu vermitteln, dass
nicht alles, was grundsätzlich möglich, auch beim
eigenen Hausbau sinnvoll ist. Beim vorliegenden
Projekt hatten die Architekten Glück und trafen
auf Bauherren, die einige sehr präzise Vorstellungen davon hatten, was ihr neues Heim leisten
sollte. Ein wesentliches Thema spielte hierbei die
Integration der Parklandschaft in die Konzeption
des Gebäudes.
Das Projekt war gespickt mit komplexen Randbedingungen und bot daher zahlreiche Herausforderungen. So befindet sich das ca. 8.000 m2 große
Parkgrundstück unterhalb der Kronberger Burg
und damit innerhalb eines denkmalgeschützten
Bereichs. Entsprechend restriktiv waren die Auflagen an Ausnutzung, Dachform und Material
wie auch an den Umgang mit dem Bestand.
Da die Baustelle nur über einen ca. 2 m breiten,
steil verlaufenden Burgweg erreichbar war, galt
es ebenfalls logistische Herausforderungen zu
meistern. Anfangs war überhaupt nicht klar, ob
man die Baustoffe auf das Gelände transportieren
4
Fotos: Christoph Kraneburg
Architektur
kann. Es kam sogar die Überlegung ins Spiel,
die Baustelle per Helikopter zu bedienen, was
aber wieder verworfen wurde. Um den Torbogen – Teil der Kronberger Stadtmauer und Teil
des Baugrundstücks – passieren zu können,
entschied man sich, dessen Fußpunkt und mit
ihm die Straße temporär um einen halben Meter
tiefer zu legen. Später wurde sie wieder auf das ursprüngliche Niveau gebracht. Was den Bauablauf
ebenfalls erschwerte, war die Tatsache, dass sich
das Hanggrundstück im Verlauf der Gründungsarbeiten als besonders felsreich erwies.
Ein weiterer Punkt, der besonders berücksichtigt
werden musste, war der zum Teil über 100 Jahre
alte Baumbestand. Im Laufe der Zeit pflanzten
die verschiedenen Eigentümer Bäume aus aller
Welt, darunter auch eine mächtige Libanonzeder in zentraler Position. Der Überlieferung nach
wollten die Voreigentümer zeigen, dass auf Grund
des besonderen Klimas in Kronberg, Pflanzen aus
aller Welt gedeihen. Die besagte Libanonzeder
sollte in jedem Falle erhalten bleiben. Um dies zu
sichern, musste eigens ein Baumgutachten erstellt
und entsprechende Sicherungsmaßnahmen getroffen werden. Der Verlauf der Wurzeln und ihre
Ausdehnung wurden ermittelt und hiernach die
Lage des Pools ausgerichtet. Unter Berücksichtigung all dieser Bedingungen sollte das Haus ein
5
Architektur
klares Volumen erhalten und als Langhaus gebaut
werden. Wie ein Schwert sollte es sich in den
Garten legen, in den es sich über große Fenster
öffnet und deren Geländeebenen es scheinbar
mühelos integriert. Terrassen und Höfe sollten
sich an dieses Langhaus angliedern, wobei sie
verschiedenen Anlässen gewidmet sein sollen:
Einfahrthof – Frühstücksterrasse auf dem oberen
Niveau – Poolterrasse – unteres Plateau vor der
Einliegerwohnung. Im Inneren des Gebäudes war
ein einfaches Zonierungsprinzip gewünscht, wobei eine längs verlaufende Mittelspange eine Hülle
mit Satteldach durchdringt. Die Glasfugen an den
6
Schmalseiten verdeutlichen diese Raumidee. Das
Hauptgebäude besteht aus einer weißen, glatten
Putzfassade, die für die Klarheit des Baukörpers
steht und seine strikte, schnörkellose Haltung
unterstreicht. Die erdberührenden Teile wie Terrassen und Gartenmauern sind aus Muschelkalk.
Auch die Garage, die in den Hang geschoben
wurde, ist mit diesem Stein verkleidet und wirkt
so wie ein Teil des Felsens. Im Inneren bilden
ebenfalls weiße Wände den Rahmen für alle Objekte und Bodenflächen. Die Fußböden sind mit
einem Parkett aus amerikanischem Nussbaum
versehen. Lediglich die Nassbereiche wie Bäder
Architektur
nungsbogen besteht jedoch seine Eigentümlichkeit. Daneben ist es spezifisch für diesen Ort und
für diese Bewohner konzipiert – es ließe sich an
keiner anderen Stelle ebenso errichten und hat
damit den „genius loci“ getroffen.
Aus funktionaler Sicht ist das Haus trotz seiner
Länge gut bewohnbar, da es eine klare Nutzungszuordnung hat: Wohnebene – Schlafebene – Arbeitsebene. Zwischen diesen Ebenen vermittelt
eine „erhabene“ Treppe in der Eingangshalle sowie eine „schnelle“ Treppe am Ende des Wohnund Küche sind mit Travertin belegt. Der Außenpool wurde mit Glasmosaik verkleidet, wobei die
runde Ausbildung des Überlaufs – der ebenfalls
komplett mit Glasmosaik belegt wurde – eine
Besonderheit darstellt. Ein weiteres Spezifikum
ist der Einsatz von Farb-LED-Leuchten im Pool
und um den hausinternen Aufzug. Durch eine
BUS-Steuerung lassen sich so differenzierte Stimmungen im Haus und Außenbereich erzeugen.
Das Haus hat trotz, oder vielleicht gerade wegen seiner im Grunde einfachen Form eine hohe
Prägnanz und Präsenz. Mit seiner imposanten
Gartenfassade, der breiten Freitreppe zwischen
Wohnebene und Pool wirkt es einerseits beinahe
„royal“ andererseits ist seine Putzfassade geradezu ein „understatement“. Aus diesem Span-
bereichs auf der anderen Seite. Es gibt somit keine
„Sackgasse“, was die Nutzung im Alltag erleichtert. Nach den ersten Wochen im neuen Haus,
erzählten die Bauherren, dass sie jeden Tag neue
Stellen entdecken würden, die Ihnen neue Blickwinkel eröffnen. „Es ist ein großes Haus, aber
schon nach den ersten Tagen stellen wir fest, dass
dies in keiner Weise negativ zu werten ist. Man
hat von jedem Raum das Gefühl mit den anderen
Räumen verbunden zu sein, was insbesondere
an den vielen Blickbeziehungen und den zwei
Treppenhäusern liegen mag. Dass wir uns durch
die großen Fenster den Garten praktisch ins Haus
geholt haben, ist ebenso einzigartig wie der Spannungsbogen zwischen der mittelalterlichen Mauer
und den klaren Linien unseres Gebäudes,“ so der
Bauherr.
www.meurer-architekten.com
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Architektur
Nachhaltiger Wohnsitz in Bad Homburg
Das helle Haus überrascht mit mutigen Farbakzenten
Schon während der Planung ihres Hauses hatten
die Bauherren ganz konkrete Vorstellungen von
ihrem zukünftigen Familiensitz. Neben Blickachsen, Licht und hohen Räumen gehörten dazu
auch versetzte Geschosse, Großzügigkeit und Offenheit. Doch auch wenn ihnen die ästhetischen
Merkmale wichtig waren, sollte die Funktionalität
nicht zu kurz kommen. Auf der Suche nach einem
geeigneten Architekturbüro durchforsteten die
Bauherren das Internet und wurden dabei auf die
Architekten Claus Marzluf, Raimund Maschita
und Thomas Zürcher von MMZ Architekten in
Frankfurt aufmerksam.
Was das Gebäude unter anderem auszeichnet
ist die durchgängig bündige Verarbeitungsweise
der Materialien. Diese wird zum Beispiel bei der
von außen nach innen geführten Steinwand, die
von einem rahmenlosen Glasfenster unterbrochen wird, sichtbar. Zudem setzt sie sich in der
Abstimmung des lehmigen Tons des Steins auf
das Nussbaumholz der Treppe fort. Zugleich sorgt
die Architektur für abwechslungsreiche Lichtblicke. Ob durch die horizontale Scheibe, die mit
satinierter Folie beklebt ist, durch die Oberlichter
8
Fotos: Jörg Hempel
im Giebeldach oder durch die Fensterfronten von
der Seite – das Licht findet überall Wege, ins Innere zu gelangen und dem Haus eine warme, helle
und freundliche Atmosphäre zu geben.
Durch die Haustür gelangt man direkt in die
Diele, von der links das Arbeitszimmer ab­geht.
Die Küche, die nach Süden ausgerichtet ist, lebt
von einer spannungsreichen Kombination aus
knallroten Wandelementen und einem türkisfarbenen Küchenblock mit einem Gasherd und
einem japanischen Teppan (Edelstahl-Flächen-
Architektur
grill) von Gaggenau. Ein langer Esstisch verbindet die Küche mit dem Wohnzimmer, wo ein
graues B&B-Italia-Sofa zu gemütlichen Stunden
einlädt. Küche, Ess- und Wohnbereich können
mit Schiebetüren voneinander getrennt und nach
Belieben zu einem großen Raum geöffnet werden,
in den viel Licht fällt. Ein Hingucker des Hauses
ist die imposante Wendeltreppe. „Nachdem das
Haus eher eckig ist, brauchte der Raum etwas
Rundes“, erläutert die Hausherrin die Wahl
der Wendeltreppe. Inspiriert von einem Sichtschutz, den sie in einem Hotel entdeckt hat, ließ
sie den Korpus der Treppe aus leicht gewellten
Nussbaumholz-Lamellen formen und damit die
Treppe verkleiden. In der Dämmerung wird sie
durch Spots von unten illuminiert und bietet so
spannende Lichtspiele.
Von der Treppe gelangt man ins Obergeschoss
und damit in das private Reich der Familie. Dieses
beginnt zunächst mit einer wohnlichen Sitzecke
im Flur, von dem die Schlafzimmer, ein Multifunktionsraum sowie zwei Bäder abgehen. Für
das in den Bauvorschriften geforderte Satteldach
haben sich die Architekten eine besonders moderne Lösung ausgedacht: Indem ein Teil verglast ist,
fällt Licht bis ins Wohnzimmer hinein. Zudem
können die Bewohner vom Bett und auch von
der Corian-Badewanne aus auf die Hügel des
Taunus blicken.
Das Badezimmer ist in Blautönen gehalten, die
sich auch in dem individuell gefärbten Heiz­
körper wiederfinden. Der wasserfeste Wand­
belag „Stucco Veneziano“ ist im Bad mit blauen
Pigmenten und an anderen Stellen im Haus
sandfarben oder violett eingefärbt. Auf diese
Weise erzeugen die Materialien und Farben
unterschiedliche Atmosphären, die in Kombination mit moderner Architektur einen Platz zum
Wohlfühlen schaffen. Sowohl bei der Wahl der
Materialien als auch bei der Gebäudetechnik
haben die Bauherren eine äußerst ökologische
9
Architektur
Haltung an den Tag gelegt. „Sie haben bewusst
auf exotische Hölzer verzichtet und stattdessen
lokale und nachwachsende Rohstoffe benutzt. Die
Materialien sind sehr hochwertig und langlebig“,
erzählt der Architekt Claus Marzluf. Während
die Dachelemente aus Faserzement sind, ist die
Fassade aus Ziegelstein. Mit dem Ziel, möglichst
viel Energie einzusparen ist das Haus, das mit
mechanischer Be- und Entlüftung und Wärmeaustauscher ausgestattet ist, überdurchschnittlich
gedämmt. Hinzu kommt der Vorteil der massiven
Bauweise mit den hohen Stahlbetondecken und
den Steinverkleidungen, die zusätzlich Energie
speichert. Was die Regulierung des Klimas angeht, verlassen sich die Hausbesitzer ganz auf die
Energie der Natur: Um die Wärme der Sonne zu
nutzen und so die Heizkosten zu senken, ist das
Wohnzimmer zum Westen hin nahezu vollständig verglast. Und sollte es hier einmal zu heiß
werden, regeln Oberlichter im Dach sowie ein
außenliegender Sonnenschutz die Temperatur
und sorgen ganz automatisch für ein angenehmes
Klima. Auch bei der Bewässerung des Gartens
hat man an die Natur gedacht: So werden Rasen
und Pflanzen hinterm Haus durch eine Zisterne
bewässert, die auch das Grauwasser recycelt. Damit ist ein Wohnsitz entstanden, der ästhetischen
wie funktionalen Ansprüchen gerecht wird.
www.mmz.eu
10
bulthaup b3
Folgt keinen schnellen Trends.
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Innenarchitektur
Architektur
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Innenarchitektur
Geschichte trifft Gegenwart
Restaurierung eines Stadthauses aus dem 19. Jahrhundert
Das Stadthaus, das 1883 nach dem Entwurf von
E. Anthes in Anlehnung an Formen des Spätklassizismus errichtet wurde, sollte für eine 4-köpfige
Familie und eine Büroeinheit im Erdgeschoss
entsprechend umgebaut und saniert werden.
Die Bauherren wollten in der Stadt leben – ohne
Parkplatz und großen Garten, aber in der Nähe
von Bäckereien, Restaurants, Schulen und kultureller Einrichtungen wie der Oper. Da es den
Architekten nicht darum ging, die historische
Bausubstanz als isoliertes Rudiment stehen zu
lassen und mit Neuem zu kontrastieren, wurde
im Zuge der Restaurierung ein Weg zwischen
denkmalgerechter Rekonstruktion und moderner
Gestaltung gewählt, der die Zeiten und Gestaltvorstellungen vernetzt und so ein neues Ganzes
entstehen lässt.
Beim Umbau erhielt das Stadthaus denkmalgerechte Eichenfenster. Zudem wurde – sofern
möglich – das bestehende Parkett handwerklich
ergänzt und restauriert. In einigen Räumen wurde neues Fischgrät-Parkett mit Randfries verlegt,
die Decken- und Wandmalereien freigelegt und
teilweise restauriert. Neben dieser Vorgehenswei-
Fotos: Jean-Luc Valentin
se, die über die klassische Rekonstruktion hinausgeht, sind moderne Einbauten und Möbel in die
Gestaltung integriert worden. Mit einem konsequent modernen Ausbau folgen Küche und Bäder den Wünschen der neuen Bewohner. Bei den
Ausbauten werden Baumaterialien, Konstruktionen und Detaillierungen aus der Entstehungszeit
aufgegriffen und in reduzierter Formensprache
abstrahiert eingesetzt. Auf diese Weise fügt sich
Vorhandenes und Ergänztes zu einem stimmigen Gesamtbild, das die Historie des Gebäudes
respektiert und den heutigen Wohnbedürfnissen
gerecht wird.
www.bas-architekten.de
13
Architektur
Spannungsreiche Architektur
Moderne Villa, die nicht gleich alles zeigt Ausgangspunkt für das vorliegende Projekt war
ein spitz zulaufendes Grundstück am Westhang
oberhalb Kelkheims, das auf drei Seiten von
Straßen und Wegen umgeben wird, und – mit
direktem Blick auf den Main – am Fuße eines
Klosters liegt. Den Wünschen des Bauherren
zufolge sollte hier ein etwas anderes Gebäude
entstehen. Ein Gebäude, das auffällt, sich von
klassischen Wohnhäusern abhebt und einfach
mal einen ganz anderen Look präsentiert.
Dementsprechend war es also das oberste Ziel des
Gesamtentwurfs von cyrus|moser|architekten,
mit dem gewohnten Sehen zu brechen und für
überraschende Momente in der Architektur zu
sorgen. Eine Aufgabe, die auf vielfältige Weise
realisiert wurde und deren Ergebnisse spannende
Kontraste vereint. So ist das Haus einladend –
obwohl seine Fassade zunächst abweisend wirkt.
Es ist hell, obwohl auf den ersten Blick Fenster
fehlen und es strahlt Freundlichkeit aus, obwohl
die Architektur von Reduktion geprägt ist. Trotz
der einschränkenden Größe des Grundstücks
zeichnet sich das Wohnhaus durch eine nicht
zu erwartende Weitläufigkeit aus und erlaubt
14
Fotos: cyrus /moser/architekten BDA
Weitblicke, obgleich es sich hinter Bäumen versteckt. Glatte Wände und Decken kontrastieren
mit wolkigem Sichtestrich, grobem Beton und
ornamentalen Wandfliesen. Und nicht zuletzt
ermöglicht es trotz der exponierten Lage die
gewünschte Privatsphäre.
Gelungen ist all dies mit der Errichtung eines
weißen L-förmigen Baukörpers, der sich über
eine Patiowand (Patio = Innenhof) mit der im
Süden stehenden Garage verbindet und die Straße
in Gänze abschirmt. Auf diese Weise entstehen
Architektur
differenzierte Außenräume, welche die Innenräume ergänzen und erweitern. Der Blick in die
Baumkronen und in die Ferne im Westen bleibt
durch die tiefer gelegene Straße vollkommen
ungestört. Als Besucher betritt man durch eine
unsichtbare Tür einen schmalen Eingangspatio als Vorbereich des überdachten Eingangs.
Der Patio geht in eine Terrasse über, welche ins
Wohnzimmer fließt. Eine geschuppte Fassade
aus großformatigen bronzefarbenen Alutafeln
charakterisiert die Zugangsseite. Diese verbindet
die Garage mit dem Haus, so dass man trockenen
Fußes zur Garage gelangen kann. Zugleich wird
sie zum Sockel für das Obergeschoss. Durch die
großen, fast fensterlosen Teilflächen entsteht eine
ruhige abstrakte Komposition, die den Besucher
ganz bewusst nicht sofort an ein Wohnhaus denken lässt. Umso verblüffter die Gäste, die sich oft
wundern, dass es im Inneren des Haues so hell ist.
„Das Badezimmer wäre komplett extrovertiert,
gäbe es nicht direkt davor eine schubladenartige,
raumhohe Wand“, so der Architekt des Gebäudes
Andreas Moser. Die Westseite ist im Gegensatz
dazu großzügig rahmenlos verglast.
Das Hausinnere ist von zonierten Räumen mit
leicht veränderbarer Raumsequenz geprägt.
Beim Betreten des Hauses trifft man zunächst
auf eine weiße viertelgewendelte Treppenskulp15
Architektur
tur von Nautilus-Treppen, die vollkommen in
Licht getaucht ist und dadurch besonders auffällt.
12 cm dicke Stahlkisten stecken in der Wand
und sind mit erdfarbenem Teppich belegt. An
der Treppe vorbei gelangt man in den offenen
Küchen-Ess-Wohnbereich, wo eine knapp fünf
Meter lange Küchenzeile aus Corian frei im Raum
steht. Auf ein Sideboard gestützt verschmilzt die
Küche förmlich mit dem Kamin und präsentiert
so eine harmonische Einheit aus Küche, Feuer
und Kamin. Eine beeindruckende Bibliothek mit
Büchern sämtlicher Themengebiete versteckt sich
im rückwärtigen Bereich des Erdgeschosses. Ein
Ort, der dazu einlädt, sich zurückzuziehen und
bei einem gutem Buch auch einmal die Zeit
zu vergessen. Eine 300 kg schwere Schiebetür
hinter den Wandschränken schließt entweder
die Bibliothek zum Wohnbereich oder den gesamten Wohnraum zu den Individualräumen
im Obergeschoss. Im Wohnbereich selbst lädt
eine großzügige, gemütliche Sofalandschaft zum
entspannen und relaxen ein. Da sie in der Mitte
des Raumes steht, kann sie von allen Seiten „belagert“ werden. In Sachen Lichtdesign entschied
man sich für Aufbauleuchten und Halbeinbau,
wodurch sich Lichtachsen ergeben, die jede Bewegung im Raum unterstreichen und das gesamte Gebäude hell und einladend erscheinen lassen.
www.cma-arch.de
16
17
Architektur
Offenheit als Leitmotiv
Fotos: Jörg Hempel
Seit Mai 2011 geöffnet: Das Gemeindezentrum Zeilsheim
Nachdem die netzwerkarchitekten den Architekturwettbewerb des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt für sich entschieden haben,
konnte mit dem Bau des Gemeindezentrums
der Evangelischen Gemeinde Zeilsheim und
Friedenau-Taunusblick in Zeilsheim begonnen
werden. Dabei waren für die Entwicklung des
Entwurfs zwei Bedingungen maßgeblich: Zum
einen musste die Lage des Grundstücks an der
stark befahrenen Haupterschließungsstraße berücksichtigt werden. Zum anderen verlangte die
Bauherrschaft, das Gebäude in Passivhausstandard zu erstellen.
Die Maßgabe des Passivhausstandards führte im
Sinne einer energetischen Optimierung zu einer
kompakten, in einem Rechteck gefassten und
konsequent zonierten Organisation des ca. 400 m2
umfassenden Raumprogramms. Im Norden
werden Nebenfunktionen entlang des Flusses
organsiert, während die Saalspange mit Foyer
und Gruppenräumen nach Süden ausgerichtet
ist. Dieser Bereich ist durch mobile Trennwände
teilbar und ermöglicht eine große Vielfalt des Zusammenschlusses der verschiedenen Räume. Saal
18
und Foyer sind von fünf großen Lichttrichtern
überdeckt, die in verglasten Oberlichtern münden. Hierdurch profitiert die weitläufige Saalspange von einer entsprechenden Raumhöhe, verbunden mit Zenitlicht und dem möglichen Blick
zum Himmel. Aus Gründen des Lärmschutzes
wie auch der passiven solaren Energiegewinnung
wird das Innenraumvolumen des Gemeindezentrums von der entlang der Grundstückssüdseite
verlaufenden, von hohen Bäumen flankierten
Allee „Pfaffenwiese“ abgerückt. Somit besitzt das
Innenraumvolumen in etwa die nördliche Hälfte
Architektur
eines rechteckigen Rahmenbauwerks aus weißem
Sichtbeton, das die Freiflächen vor der Saalspange
mit umgreift und diese in einen intensiven Bezug zu den Räumen der Saalspange setzt: Durch
Öffnen der geschosshohen südseitigen Glasfassade lassen sich die Räume bzw. Nutzungen zum
Außenraum hin erweitern. Eine Rasenfläche vor
dem Saal, ein großzügiges Holzdeck vor Foyer
und Gruppenraum, ein überdachter Bereich mit
Sitzgelegenheiten im Rücken der straßenseitigen Eingangswand sowie ein überdachter Weg,
der einen witterungsgeschützten Zugang zum
Foyer ermöglicht, bilden den Rahmen für ein
vielfältiges Gemeindeleben. Dieser vorgelagerte
Außenraum ist die Schnittstelle zum öffentlichen Raum. Er ist zur Straße durch eine ca. 50 cm
starke, massive und mit Durchbrüchen plastisch
gestaltete Wand eingefasst. Die Wand integriert
einen kleinen Glockenträger, den Haupteingang
und unterschiedliche Öffnungen, die mit farbigen Gläsern vielfältige Ein- und Ausblicke sowie
unterschiedliche Lichtstimmungen erzeugen. In
der Figur des weit gespannten, offenen Rahmens
wird ein eigenständiger Typus des Gemeindezentrums entwickelt, der sowohl dem Anspruch eines
geschützten Raumes als Rahmen der Gemeindearbeit als auch dem Anspruch einer prägnanten
Präsenz im öffentlichen Raum gerecht wird.
www.netzwerkarchitekten.de
19
Architektur
Wie gerahmt
Fotos: Wolfgang Ott
Modernes Haus mit klarer Formensprache
Das Haus wurde für eine Familie mit drei Kindern in einem beliebten Wohngebiet mit Blick
auf die Burg Kronberg und den Altkönig –
den Hausberg der Stadt Kronberg – entworfen.
Bu­chen und Eichen prägen vor allem im Vorgarten den großzügigen Außenbereich und
bilden den Vordergrund für die lange schmale
Bebauung.
Der Baukörper mit seiner charakteristisch gerahmten Fassade wird durch zwei quer verlaufende architektonisch gestaltete Elemente mit dem
Grundstück verzahnt. Dabei führt der Eingangsbereich, der in den schmalen Riegel einschneidet,
über einen breiten Weg zum Wohngebäude und
endet in einem markanten Treppenhaus mit einer Brücke zur Erschließung des Obergeschosses. Der zweite Querriegel schiebt sich mit der
Küche in den Vorgartenbereich. Essplatz und
Schwimmbad sind dem privaten Gartenbereich
zugeordnet und gliedern diesen gleichzeitig. An
diesem Querriegel sind die starken Höhenunterschiede des Grundstückes, die sich über mehrere
Ebenen durch das Gebäude ziehen, erlebbar. Die
Garage in gleicher Gestalt wie das Wohnhaus ist
20
dem Weg zum Eingang angegliedert, während
der asymmetrisch durch den Vorgarten führende
Fußweg bewusst aus dieser Achse versetzt liegt.
Man betritt das Gebäude unter dem großzügigen
Vordach über das 1,5 geschossige, mattierte Glaselement und gelangt direkt in den Treppenraum,
der das Volumen des Gebäudes bereits erahnen
lässt. Auf dieser Eingangsebene befinden sich
Garderobe, Gäste-WC und die Garderobenab-
Architektur
stellkammer. Eine großzügige Schiebetüranlage
ermöglicht die Trennung vom Wohnbereich,
der direkt in die offene Küche übergeht und um
einen, mit einer raumhohen Schiebetür abgegrenzten, Medienraum ergänzt wird.
Im Gelenk zwischen Wohnzimmer und Essplatz
befindet sich der von der Decke hängende drehbare Kamin. Über die Sitzstufenanlage mit inte-
grierter Audioanlage wird der Arbeitstrakt mit
Arbeitszimmer und kleiner Bibliothek erschlossen, der auf gleicher Ebene wie der Eingangsbereich liegt. Das Schwimmbad als Bestandteil des
Querriegels dockt ebenso wie das Esszimmer und
der Wohnraum an die großzügige, vorgelagerte
Holzterrasse an, die über eine Stufenanlage den
zweiten Höhensprung zum Garten überwindet.
Über den großzügigen Treppenraum gelangt
man in das Obergeschoss, das drei Kinder-
zimmer und den Elternbereich beherbergt. Die
Verbindung zwischen Treppenpodest und Spielflur findet über eine Brücke mit Ganzglasgeländern statt. Der Elternbereich bildet mit Sauna,
Dampfsauna, Ankleide, Bad und Außenterrasse
eine eigenständige Einheit, von der man einen
herrlichen Ausblick auf den Altkönig sowie auf
die Burg Kronberg genießen kann. Im Keller
befinden sich Gäste-, Hobby- und Fitnessbereiche, die über die seitlich gelagerten Lichthöfe
belichtet werden.
21
Architektur
Die Fassade ist stark ausdifferenziert. Ein allseits
über das Gebäude überstehender, dunkelgrauer
Rahmen begrenzt die eigentliche hellgraue Fassadenfläche. Über eine umlaufende verglaste Fuge
zwischen dem Rahmen und der Fassadenfläche
wird das Innere des Gebäudes entlang der Außenwände und Decke mit Licht durchflutet. So
bedarf es zur Straße nur weniger Fenster, ohne
geschlossen zu wirken, während zum Garten die
Fassade großzügig und spielerisch geöffnet ist.
Der einschneidende und durchdringende Baukörper ordnet sich diesem Prinzip konsequent
unter. Das durch die Lichtbänder eindringende
Licht, wird über die Außenwände und -decke
tief in das Gebäude hinein gelenkt und erzeugt
im Gebäude ein stimmungsvolles Schattenspiel
sowie eine besonders helle Atmosphäre.
Der konsequent flächenbündige Ausbau mit
wandbündigen Türen und Fußleisten, der ohne
jegliche Vor- oder Rücksprünge auskommt,
unterstützt die von Licht und Schatten geprägte
Atmosphäre. Großzügige, in den Wänden ver22
schwindende Schiebetüren machen diverse Räume zuschalt- bzw. abtrennbar. Alle Möbel, Sauna,
Küche, etc. sind individuell geplant sowie einheitlich grifflos ausgeführt und die Materialien mit
Ihren Farbtönen und Oberflächen aufeinander
abgestimmt. Das haustechnische Konzept mit
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Öffentliche
Architektur
Bauten
Ganz viel Platz für die ganz Kleinen
Kindertagesstätte im Frankfurter Norden eröffnet
Seit 2003 wurde die ehemalige Kasernenfläche der US Army nach und nach in das neue
Wohngebiet „New Atterberry“ umgewandelt. Ein
Viertel, das zügig gewachsen ist und das mittlerweile vor allem jungen Familien ein neues
Zuhause bietet. Dementsprechend ist neben Geschäften und Restaurants hier auch eine 6-gruppige Kindertagesstätte entstanden, die gemäß
den „Leitlinien zum Wirtschaftlichen Bauen
der Stadt Frankfurt“ nach Passivhausstandard
geplant und mit einem Heizenergieverbrauch
von 15 kWh/(m2a) sowie einer Lüftungsanlage
mit Wärmerückgewinnung errichtet wurde.
Seit November 2011 sind hier die Türen für die
Kleinen geöffnet, wobei drei Gruppen für die
Betreuung von unter 3-Jährigen ausgelegt und
drei Gruppen für Kinder im Alter zwischen 3-6
Jahren gedacht sind.
Das Gebäude wird über die nordöstliche
Gebäude­ecke erschlossen, wo ein Vordach den
Eingang markiert. Über einen Windfang erreicht
man das zweigeschossige kleine Foyer, das zusammen mit dem angrenzenden Mehrzweckraum und einer seitlichen Fläche für das Ab24
Fotos: Jörg Hempel
stellen von Kinderwagen genutzt werden kann.
Über das Foyer gelangen die Kindergartenkinder in das 1. Obergeschoss, die Betreuung der
unter 3-Jährigen befindet sich im Erdgeschoss.
Als zweigeschossiges Gebäude geplant verbinden
kleine Lufträume die Gruppenbereiche zwischen
den Geschossen. Über den Lufträumen liegen
Oberlichter, die Licht in das Innere des 4-spännigen Gebäudes bringen. Durch die Oberlichter
werden die innenliegenden WCs und Vorzonen
zu den Gruppenräumen auf natürliche Weise belichtet. Die Oberlichter sind zudem mit Fenster-
Öffentliche Bauten
öffnungen versehen, die sowohl in das Konzept
der Entrauchung als auch der Nachtauskühlung
eingebunden sind. Die Schaffung von räumlichen
Qualitäten für die einzelnen Gruppen sowohl
im Innenraum als auch im Außenraum war das
oberste Ziel des Projekts. Um dies zu erreichen,
wurden die Räume so arrangiert, dass jede Kindergruppe sowohl vor dem Gebäude als auch im
Gebäude eigene Vorzonen erhält. Durch Ausrichtung der Gruppenräume nach Süden konnte der
strenge Bezug zur gegenüberliegenden Grundstücksgrenze aufgebrochen werden.
Das Gebäude lebt von dem Dialog zwischen offenen und geschlossenen Bauteilen, die je nach
Situation den Innen-Außenbezug gezielt steuern. Die geschlossenen Fassadenteile prägen die
Eigenart des Gebäudes und geben Hinweise auf
dessen Inhalt. Aus dem Scherenschnittmotiv von
sich an den Händen fassenden Kindern wird ein
abstrahiertes Ornament generiert, das in eine
Putzstruktur übertragen über die Fassade gelegt
wird. Öffnungen in dieser Struktur entstehen
durch Aussparungen im Ornament und ergeben
so die Form der Fenster. Raumhohe Glasfassaden
öffnen die Gruppenräume und das Foyer großzügig nach außen, so dass die Kinder hier ein Gefühl
von Offenheit beim täglichen Spielen begleitet.
www.dirschl-federle.de
25
Classic Flight
Germany Cologne, Munich, Italy Milan, Czech Republic Prague, Brazil Sao Paulo, Rio de Janeiro, Brasília, USA Honolulu, Beverly Hills, Las Vegas, Canada Toronto,
China Beijing, Shanghai, Hangzhou, Changsha, Shenzhen, Hong Kong Hong Kong, Japan Tokyo, Osaka, South Korea Seoul,
Macao Macao, Philippines Manila, Malaysia Kuala Lumpur, Singapore Singapore, Thailand Bangkok, Taiwan Taipei, Taichung, Tainan, Kaohsiung
www.rimowa.com
© Hagemeister
Architektur
Alles eine Frage des guten Tons
Das Haus der Chöre in Frankfurt
Fotos: Ott Architekt/ Hagemeister
© Ott Architekt
Der Gebäudetypus, ein Haus für Chor- und
Orchesterproben ohne Publikumsverkehr, ist
bislang einmalig. Das freistehende Haus nimmt
Bezug auf die gegenüberliegende Kirche und öffnet sich zur direkt angrenzenden Bertrams­wiese.
Die schlichte und dennoch ausdrucksstarke
Großform des Gebäudes mit seinen nach innen
gewölbten Außenwänden und dem nach innen
gewölbten Dach ist weithin sichtbarer Ausdruck
der akustischen Besonderheit des Chorhauses:
Der Ton im Proberaum muss möglichst vielfältig
zerstreut werden. Diese dynamische Verformung
des massiven Baukörpers führt zu einer optischen
Verringerung der Gebäudegröße – zugleich werden akustisch ungünstige parallele Flächen im
Innern vermieden. Der Klinker auf den drei
Außenwänden unterstreicht den monolithischen Charakter des Gebäudes und verbessert
den Schallschutz. Zum Park schließt der Proberaum mit einer Glasfassade für eine natürliche
Belichtung ab. In diese ist zur Reduzierung der
Transparenz eine Sichtbetonwand eingestellt,
die auf der Innenseite komplementär zum Grün
der Bäume mit roten gebogenen Holzpaneelen
verkleidet ist.
27
Das Chorhaus wird über die Kaiser-SigmundStraße erschlossen. Vom Foyer aus erschließt sich
der Proberaum über eine verglaste akustische
Schleuse aus Sichtbeton. Die Trennung zwischen
Foyer und Saal übernimmt eine Multifunktionswand, in der alle wichtigen haustechnischen
Installationen sowie Abstellräume für die Notenbücher der Chöre integriert sind. Zur Probe
nehmen die Chormitglieder auf den Sitzstufen
Platz, die dem leicht abfallenden Geländeverlauf
auf dem Grundstück folgen. Deren gerundete
Anordnung unterstützt die Kommunikation und
28
© Hagemeister
© Ott Architekt
das gegenseitige Hören der Chormitglieder untereinander. In der Ebene des Raumes ist Platz
für ein großes Orchester. Dank der ausgeklügelten Gebäudeform sind im Inneren nur wenige
raumakustische Eingriffe nötig. Die auf drei
Seiten in den Proberaum eingestellte Wandverkleidung wirkt als Tiefenabsorber. Sie kontrastiert
mit ihrem hellgrauen Farbton zu den ansonsten
in Anthrazit behandelten Wänden und Decken
des Gebäudes. Die weiteren Einbauten wie Deckensegel und Verkleidung der Sichtbetonwand
sind als Schallreflektoren ausgebildet, die den
Schall im Raum zerstreuen und verteilen. Die
Grundbeheizung erfolgt über, hinter den Wandverkleidungen montierte, Konvektoren. Über die
Lüftungsanlage wird das Gebäude zusätzlich beheizt oder im Sommer in Verbindung mit einer
© Ott Architekt
© Ott Architekt
© Ott Architekt
Architektur
Kühldecke gekühlt. Mit den parallel zu den tragenden Bindern montierten Lichtbändern wird
eine gleichmäßige Ausleuchtung des Gebäudes
für eine ermüdungsfreie Lesbarkeit der Noten
während der Proben realisiert. Die abgedimmten Lichtbänder sorgen in Verbindung mit der
sonstigen Akzentbeleuchtung z.B. der Uplights
vor der roten Wand für eine stimmungsvolle
Beleuchtung bei Veranstaltungen.
www.hagemeister.de
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Architektur
Ein Gebäude der Kommunikation Die Zentrale der Deutschen Börse in Eschborn Der Entwurf für die neue Zentrale der Deutschen
Börse in Eschborn, die Ende 2010 eröffnet wurde,
stammt von KSP Jürgen Engel Architekten aus
Frankfurt am Main. Aufgrund seiner nachhaltigen Gebäudekonzeption wurde das Gebäude als
erstes Hochhaus in Deutschland mit der LEEDPlatin Zertifizierung, der höchsten Kategorie des
US Green Building Councils, ausgezeichnet.
Blickfang der Börse ist die 83 Meter hohe Eingangshalle, die über acht Brücken und zehn
Stege die beiden, sich gegenüberliegenden Lförmigen Hochhäuser miteinander verbindet.
Die beiden 21-geschossigen Baukörper stellen auf
einer Brutto­geschossfläche von rund 56.000 m2
Raum für bis zu 2.400 Arbeitsplätze zur Verfügung. „Unser Ziel war es, ein markantes und
identitätsstiftendes Bauwerk zu schaffen, dass
stellvertretend für das Unternehmen Deutsche
Börse steht“, so der Architekt Jürgen Engel.
Der kompakte Kubus ermöglicht kurze Wege
innerhalb des Hauses und schafft durch seine
minimierte Hüllfläche ideale Voraussetzung
für ein energieeffizientes Gebäude. Als „Green
Building“ verfügt die Zentrale der Deutschen
30
Fotos: Jean-Luc Valentin
Architektur
Börse über modernste Techniken zur Minimierung des Energieverbrauchs. Zu den Besonderheiten des Bauwerks zählen zwei hausinterne
Biogas-Blockheizkraftwerke, eine hocheffiziente
Wärmerückgewinnung sowie eine intelligente
Gebäudeautomation für den Sonnenschutz und
die Beleuchtung. Hinzu kommen der Einsatz
regenerativer Energien, die Erzeugung von Kälte mittels Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung sowie
Baustoffe aus der Region mit einem hohen Recycling-Anteil. Durch die direkte Nutzung der
Abwärme aus der Stromerzeugung liegt der
Primärenergieverbrauch des Gebäudes unter
150 kWh/m2 jährlich.
Die Gebäudehülle mit den charakteristischen
Kastenfenstern erzeugt ein transparentes Erscheinungsbild. Haushohe, gläserne Einschnitte,
die als „Landschaftsfenster“ Ausblicke in den
Taunus und auf die Umgebung erlauben, belichten die Eingangshalle. „Die gestalterische Herausforderung beim Entwurf für die neue Zentrale
der Deutschen Börse bestand darin, trotz des
hohen geschlossenen Fassadenanteils von rund
60 Prozent ein offenes, transparentes Gebäude
zu entwerfen, das vielfältige Ein- und Ausblicke
ermöglicht“, schildert Architekt Jürgen Engel
die gestalterischen Absichten. Die neue Zentrale
Deutsche Börse ist nicht zuletzt ein Gebäude
der Kommunikation. Die flexibel nutzbaren
Büroflächen bieten neben individuellen Einzelund Doppelbüros und „Denkzellen“ für konzentriertes Arbeiten auch offene Teamflächen,
Besprechungsräume sowie zahlreiche Orte für
informelle Kommunikation. Die Transparenz des
Gebäudes macht die Aktivitäten der Menschen
innerhalb des Hauses erlebbar und schafft auch
eine visuelle Nähe zwischen den Abteilungen.
Die lichtdurchflutete Empfangshalle, die durch
ein gläsernes Dach zusätzlich von oben belichtet
wird, ist das Herzstück und kommunikativer
Mittelpunkt der Unternehmenszentrale. In
der Eingangshalle und den Fluren ist zudem
die Sammlung zeitgenössischer Fotokunst der
Deutschen Börse zu sehen, die mehr als 700 Arbeiten von rund 70 internationalen Künstlern
umfasst. Die außergewöhnliche Präsentation
der Sammlung bereichert den Aufenthalt im
Gebäude und macht die Werte, die das Unternehmen als Ganzes prägen, erlebbar.
www.ksp-architekten.de
31
Architektur
74
75
Architektur
Spannendes Ensemble aus Alt und Neu
Wohnen in den Walkmühltalanlagen in Wiesbaden
Fotos: Jörg Hempel
Das bisherige Ensemble aus Wohn- und Gewerbeeinheiten, das sich auf den Grundstücksflächen Walkmühltalanlagen 22 bis 26 befand,
sollte zum Teil umgenutzt und zum Teil ergänzt
werden. Um dies zu erreichen, wurde zunächst
das Wohnhaus 26, die rückwärtige Büroeinheit,
eine Lagerhalle sowie drei Garageneinheiten am
Anton-von-Werner-Weg abgerissen. Da Teile
der ehemaligen Produktionshalle den an der
Aarstraße liegenden Gebäuden 63 bzw. 65 als
hangabstützende Wand dienen, blieben diese
erhalten und fungieren heute als Tiefgarage für
die Bewohner der neuen Gebäude.
Das Wohngebäude Walkmühltalanlagen 24
wurde kernsaniert, modern gestaltet und die
Gebäudetechnik auf adäquaten Stand gebracht.
Das Wohnhaus 26 wurde durch ein neues Mehrfamilienhaus ersetzt, der rückwärtige Grundstücksbereich des Hauses 24 um ein Mehrfamilienhaus gleichen Typus ergänzt. Entstanden sind
unterschiedliche Wohnungsgrundrisse von ca.
70 bis ca. 150 m2 Nutzfläche, wobei alle Wohneinheiten als Niedrigenergiehäuser konzipiert sind,
die mindestens den KfW-40 Standard erfüllen.
34
Da die Dachflächen aufgrund der Hanganlage
von den darüber liegenden Nachbargebäuden
eingesehen werden können, sind sie exakt gegliedert und extensiv begrünt. Zudem dienen sie der
Unterbringung von flach geneigten bzw. liegenden Kollektorfeldern. Das auf den Dachflächen
anfallende Regenwasser wird in einer Zisterne
zur Gartenbewässerung gesammelt. Alle Dachflächen sind als Duo-Dachkonstruktion ausgeführt, d.h. neben einer Foamglasdämmung von
mindestens 240 mm Aufbaustärke werden über
einer PYE-Folienabdichtung zusätzlich 120 mm
starke Dämmpaneele aufgebaut, die gleichzeitig
als Unterbau für die Dachbegrünung fungieren.
Architektur
Die Neubauten wurden als Stahlbetonkonstruktion mit leichten Innenwänden errichtet, wobei alle
Außenwände mit einem Wärmedämmverbundsystem und hellen Putzflächen verkleidet und
die Sockelbereiche als dunkle Flächen abgesetzt
sind. Das Wohnhaus 24 wird entsprechend seiner
ursprünglichen Mischbauweise ergänzt und erhält ebenfalls ein Wärmedämmverbundsystem
sowie neue Holz-Aluminium-Fensterelemente.
Die Gründung der Neubauten erfolgt als Plattengründung/Weiße Wanne mit umlaufender
Perimeterdämmung von 16 cm Stärke. Das
Untergeschoss des Hauses 24 wurde freigelegt
und ebenfalls mit einer Perimeterdämmung im
Wandbereich wärmetechnisch saniert.
Alle Wohnungen sind großflächig verglast,
wobei die Fensterkonstruktionen als Holz-Aluminium-Fenster ausgeführt sind. Als Holzart
wurde heimische Lärche eingesetzt. Die Wohnund Schlafräume können über Schiebetüren zu
den großzügigen Loggien und Balkonen geöffnet werden. Alle Sonnenschutzbehänge sind in
den Isolierglaseinheiten integriert, so dass es
keine Einschränkungen im täglichen Gebrauch
durch Witterungseinflüsse gibt. Zudem sind alle
Wohnungen mit einer kontrollierten Lüftungsanlage ausgestattet, wobei die Zuluft über, in
die Fensterkonstruktion integrierte, regelbare
Schallschutzlüfter und die Ablüftung zentral
über Lüftungsaggregate in den Untergeschossen erfolgt.
Die Gesamtanlage wird von Norden erschlossen.
Dabei lässt sich die bereits am Haus 26 vorhandene Erschließungsstraße für die ehemalige Druckerei als Zufahrt für die Tiefgarage nutzen, wo
insgesamt 12 Stellplätze sowie ein Stellplatz für
Gäste vor der Garageneinfahrt zur Verfügung
stehen. Wer lieber mit dem Fahrrad unterwegs ist,
findet entsprechende Abstellmöglichkeiten in den
Untergeschossen der jeweiligen Wohngebäude.
www.mueller-muench.de
35
Architektur
Immobilien
Flexibel wohnen – mitten im Grünen
Nachhaltige Wohnungen, die sich dem Leben anpassen
Im Frankfurter Stadtteil Westend realisiert die
Patrizia mit Vero ein besonderes Neubauprojekt. Bis Ende 2013 entstehen hier auf dem
rund 5.000 m2 großen Areal an der Feuerbachstraße sechs Stadt­v illen. Besonderes Merkmal
der siebengeschossigen Stadtvillen ist die hohe
Flexibilität der Grundrissgestaltung. Dank
ausgeklügelter Planung und Architektur stellen der Treppenhauskern und die Gebäudehülle
die einzig tragenden Bauteile dar. Für die Bewohner bedeutet das ein Zuhause, das sich den
Bedürfnissen und Lebensabschnitten entsprechend anpasst. So können bei Bedarf Wände
flexibel eingezogen bzw. rückgebaut werden und
im Bedarfsfall z. B. auch extra breite Flure für
Rollstuhlfahrer angelegt werden.
Nur einer der Gründe, warum die Patrizia
von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges
Bauen (DGNB) mit dem Siegel in Gold für die
Planung von Vero ausgezeichnet wurde. Hinzu
kommt die nachhaltige Bauweise. „Bei Vero
wird auf erneuerbare Energien gesetzt. Die Fußbodenheizung funktioniert über eine Luft-Wasser-Wärmepumpe und Außenluft. Dieses System
36
kann aber auch im Sommer zur Temperaturabsenkung in den Wohnungen genutzt werden.
Warmes Wasser wird durch solare Wärme und
Sonnenkollektoren auf den Dächern erzeugt“,
erläutert Jürgen Kolper, Geschäftsführer der
Patrizia Projektentwicklung, das Energiekon­
zept. „Darüber hinaus gewährleistet eine kontrollierte Wohnraumbe- und -entlüftung den
Austausch der verbrauchten Raumluft und
versorgt die Wohnung somit bedarfsgerecht
mit Frischluft. Und zuletzt wird dank einer
optimal gedämmten Gebäudehülle der Energieverbrauch wesentlich reduziert.“
Immobilien
Über die PATRIZIA Immobilien AG:
Die PATRIZIA Immobilien AG ist seit nahe­
zu 30 Jahren mit etwa 500 Mitarbeitern in
zehn Ländern als Investor und Dienstleister
auf dem Immobilienmarkt tätig.
Mit dem Fokus auf Wohnimmobilien ist das
Unternehmen kontinuierlich gewachsen und
seit 2006 im Prime Standard der Deutschen
Börse gelistet und Mitglied im SDAX. Die
Geschäftstätigkeit der PATRIZIA umfasst den
Ankauf, die Wertoptimierung und Platzierung von Wohn- und Gewerbeimmobilien.
Auch in punkto „Smart Technology“ bietet VERO
seinen künftigen Bewohnern höchsten Komfort:
So kann zum Beispiel schon während der Heimreise aus dem Urlaub die Heizung so eingestellt
werden, dass die Wohnung bei der Ankunft angenehm warm ist. Über das iPhone oder iPad
lassen sich auf Wunsch außerdem Beleuchtung,
Zimmertemperatur und Lüftung, Sicherheit,
Energiemanagement, Home-Entertainment
oder die Anwesenheitssimulation während des
Urlaubs von jedem Ort der Welt aus bequem
und einfach steuern. Großzügige Wohnflächen
von ca. 80 bis ca. 400 m 2, auf Wunsch barrierefrei, sowie lichte Raumhöhen bis zu 3,29 m
gehören ebenso zur Ausstattung des Villen­
ensembles wie eigene Gärten, Balkone, Terrassen
und Dachterrassen. Mit dem Aufzug gelangt
man direkt von der Tiefgarage in die PenthouseWohnungen. Obwohl sich das Villenensemble
in direkter Innenstadtlage befindet, erhalten die
Bewohner von Vero dank der weitläufigen Gartenanlagen das Gefühl, im Grünen zu wohnen.
Die Erdgeschosswohnungen verfügen alle über
einen eigenen Garten, aber auch die anderen
Wohnungen kommen was das „Grün“ angeht,
nicht zu kurz: Alle sind zum ca. 1.700 m2 großen
Gemeinschaftsgarten hin ausgerichtet.
www.vero-westend.de
www.patrizia.ag
Als anerkannter Geschäftspartner großer institutioneller Anleger sowie der öffentlichen
Hand agiert das Unternehmen national wie
international und deckt die gesamte Wertschöpfungskette rund um die Immobilie ab.
Derzeit hat die PATRIZIA 30.000 Wohn- und
Gewerbeeinheiten in der Immobilienverwaltung. Insgesamt betreut PATRIZIA heute
ein Immobilienvermögen von gut 5 Mrd.
Euro, davon etwa 80 Prozent im Auftrag für
Dritte – größtenteils als Bestandshalter für
Versicherungen, Altersvorsorgeeinrichtungen und Sparkassen.
37
Architektur
Alles unter einem Dach
KOMM vereint Geschäfte, Restaurants und Dienstleistungen
Auf mehr als 44.000 m2 bietet das KOMM in
Offenbach Platz für Handel, Gastronomie,
Dienstleistungen, Büros und Parken. Durch
zwei Eingänge gelangen die Besucher in eine
großzügige Mall, in der sich rund 50 Shops und
Gastronomiebetriebe auf drei Ebenen präsentieren. Dabei gruppieren sich alle Einrichtungen
um eine ellipsenförmige Mall, die um einen zentralen Luftraum führt. Dessen großes Glasdach
lässt Tageslicht auf alle Ebenen. Zudem gibt es
Aktionsflächen, die für Events und Sonderveranstaltungen genutzt werden können, wobei die
Hauptaktionsfläche im Basement liegt, das mit
Begrünung und Sitzgelegenheiten zum Verweilen einlädt.
Das Gebäude wird strukturell durch seine innere Funktion gegliedert – zum einen durch die
Einzelhandelsflächen, zum anderen durch die
ergänzenden Dienstleistungsnutzungen und
Büro­f lächen in den oberen Geschossen sowie
ein Parkgeschoss. Diese Nutzungen setzen sich
in ihrer Substanz wie auch in der Gestaltung voneinander ab und bilden jeweils eigene Adressen.
Die Material- und Detailwahl in den Fassaden
38
Fotos: Jean-Luc Valentin
Architektur
Die beiden Eingänge ins Center werden durch
eine zweigeschossige Fuge vom Aliceplatz und
eine liegende Fuge aus Richtung Große Markstraße in einer spannungsvollen Proportion betont
und ablesbar gemacht. Im ersten Obergeschoss
kragt der Baukörper partiell aus und strukturiert
so entlang der Großen Marktstraße die Gebäudekante. Die Länge der Fassade wird gebrochen,
so dass eine harmonische Maßstäblichkeit zur
umgebenden Bebauung entsteht.
schafft über die Form der Baukörper hinaus eine
Verbindung zum Standort und den angrenzenden historischen Gebäuden, bringt zugleich aber
auch das Neue zum Ausdruck. Um als Gebäude
signifikant wahrgenommen zu werden, entwickelt sich das Gebäude oberirdisch über zwei
Handelsgeschosse, eine Parkebene und zwei
weitere „schwebende“ Geschosse in die Höhe.
Diese Krone bildet im städtischen Kontext eine
dominante Marke als Abschluss des Aliceplatzes.
Die Fassade ist vertikal gegliedert, und fügt sich
auf diese Weise harmonisch in den Bestand ein.
Die Struktur in der Fassade lockert den Baukörper
auf und verschafft ihm gleichzeitig die architektonische Prägnanz im Stadtbild, um der wichtigen
Funktion im Rundlauf der Fußgängerzone gerecht zu werden. Das bestehende Parkhaussystem
mit seinen Splitlevelebenen bleibt erhalten und
wird ergänzt. Die neu geschaffenen Parkplatzflächen über dem Shopping Center werden über das
bestehende Rampensystem erschlossen.
Die Fassaden der Verkaufsgeschosse zum Aliceplatz und der Geleitsstraße sind durch die Verwendung eines hellen, beigefarbenen Natursteins
geprägt. Die Fassadenansichten werden durch
großformatige Fensterflächen strukturiert und
erhalten so die beschriebene Rhythmisierung.
Entlang der Großen Markstraße drehen sich
asymmetrisch gebogene gläserne Vitrinen analog
zu den Erkern und Balkonen der ursprünglichen
Bausubstanz in den Straßenraum und stärken
somit die Präsenz der sich dahinter verbergenden
Verkaufsflächen trotz des zum Teil relativ schmalen Straßenprofils. Die auskragenden Vitrinen
sind in gebogenem Isolierglas ausgeführt und
erhalten durch hochwertige Messingbleche ihre
Fassung im Naturstein.
www.atp.ag
39
Immobilie
Architektur
des Monats
Mit Weitsicht gebaut Fotos: Helberger
Zeitgemäße Villa mit Persönlichkeit
Das architektonisch anspruchsvolle Gebäude mit einer Nettogeschossfläche von knapp
490 m2 wurde auf einem Hanggrundstück im
Naturschutzgebiet Hochtaunus mit Blick auf
das Rhein-Main-Gebiet erstellt.
Dabei wurden die Architektur und das Raumkonzept so ausgerichtet, dass der Blick von nahezu
allen Räumen von der Burg Königstein über die
Frankfurter Skyline bis in den Odenwald reicht.
Die moderne Villa zeichnet sich vor allem durch
ein harmonisches Zusammenspiel von Innen und
Außen sowie durch eine Offenheit aus, die durch
die weitläufigen Wohnräume und die großen,
überwiegend bodentiefen Fensterfronten entsteht.
Hinzu kommen deckenhohe Glasschiebetüren,
die den Wohnbereich mit der Küche verbinden.
Die private Terrasse ist nur von der Elternsuite aus
begehbar, die über ein Tonnendach aus vorverwittertem Zinkblech verfügt. Über zwei Etagen
hinweg zieht sich ein Lichtband mit vorgesetzter
Außenjalousie. Die Böden in den oberen Geschossen sind aus mattem Marmor Travertin, während
man auf der Gartenebene geölte Landhausdielen
aus Eiche vorfindet.
40
Frankfurt im Masterbad oder ein bodengleiches
Whirlpool-Becken im Sauna-Wellness-Bereich,
prägen die Architektur des Gebäudes. Die Sauna
ist mit einem Kombinationsofen für eine finnische, türkische und eine Aroma-Sauna ausgestattet und besitzt ein automatisches, digital steuerbares Reinigungsprogramm. Neben komfortablen
Aspekten kommt auch die Sicherheit nicht zu
kurz: So besitzt die Immobilie eine Klingelanlage
mit Video-Telefonsystem, eine Alarmanlage sowie
Glasbruchmelder.
Da die Bauherren nach Fertigstellung der Immobilie wieder etwas Neues schaffen möchten und
bereits positive Erfahrungen mit Helberger Immobilien gemacht haben, wurde das Maklerbüro
mit dem Verkauf der Immobilie beauftragt. Dabei
betreut Stephan Helberger, Dipl. Des. Innenarchitekt, seine Kunden persönlich und nimmt sich
viel Zeit für ihre Anliegen.
Details, wie der fast zwei Meter lange, von drei
Seiten aus erlebbare Tunnelkamin im Wohnbereich, der über eine Funkfernbedienung gesteuert
werden kann, eine Badewanne mit Blick über
Ausführliche Informationen zu dieser Immobilie
erhalten Sie unter Telefon: 069-56005740.
www.helberger-immobilien.de
Wertvoll wohnen.
Kunstvoll leben.
www.parador.de
Inneneinrichtung
Architektur
Italienisches Möbeldesign mit Pfiff
Michel und Athos ein Neuling und ein Bestseller von B&B Italia
Das Sitzmöbelsystem Michel besteht aus 34 linearen und kombinierbaren Elementen, sowie
fünf quadratischen und rechteckigen Hockern.
Charakteristisches Merkmal dieses Systems im Unterschied zu seinem Vorgänger Frank ist das neue, leichte Aluminiumgestell in den
Ausführungen Nickel bronzefarben lackiert
oder Schwarz verchromt, sowie die bequemere
Sitzkissen. Alle geraden und kombinierbaren
Elemente sind in zwei verschiedenen Tiefen von
91 cm und 106 cm erhältlich.
Dank dieses vielseitigen Produktangebotes ist
die Gestaltung vieler verschiedener Sofatypen
und Anwendungen möglich, die von der formalen Verwendung bis hin zu geselligen Zwecken
reichen. Die Sofas Michel sind die einfache und
gleichzeitig definitive Antwort auf den Wunsch
nach Komfort und Wohlbehagen - mit einem
Unterbau aus Polyurethanschaumteilen, Einsätzen aus Dacron® für Arm- und Rückenlehnen,
sowie Daunen mit Polyurethan für Sitzkissen.
110 Jahre nach seinem Debüt wird Athos - der es
innerhalb kürzester Zeit zu einem Bestseller bei
42
Fotos: b&b italia
den Tischmodellen gebracht hat - sowohl in Bezug auf das Traggestell, als auch die Plattenform
völlig neu überarbeitet. Das Gestell präsentiert
sich mit einem “V”-förmigen Metallprofil in
den Ausführungen glanzverchromt, Schwarz
verchromt oder Nickel bronzefarben lackiert.
Die dicke Tischplatte wirkt durch die abgerundeten Kanten etwas weicher und ist aus Holz (Eiche
Natur, Eiche Schwarz gebürstet, Eiche Grau und
Räuchereiche) oder satiniert lackiert erhältlich.
Athos gibt es nur in einer Breite (100 cm). Er ist
in der festen Version in zwei Längen verfügbar
(200 cm und 250 cm), sowie als Ausziehtisch mit
verstecktem Mechanismus und einer Platte, die
von 255 cm auf 320 cm verlängerbar ist.
www.bebitalia.it
Innenausstat tung
Aus Liebe zum Detail Fotos: weinzierl.com / Text: Agnès Broise-Rayner
Bodenschätze in Bad Homburg
Im Bereich der modernen Innenausstattung
sowie der Rekonstruktion historischer Gebäude gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten. Da
die Baustoffindustrie in diesem Bereich jedoch
immer weniger befriedigende Lösungen bietet,
hat sich die Firma weinzierl.com bereits vor vielen Jahren auf den Handel mit Bauelementen für
Bausanierung und Denkmalpflege spezialisiert.
Dabei bilden Bodenbeläge aus Holz, Natur- und
Werkstein, Parkett- und Dielenböden in historischer Fertigungsqualität, gealterten Oberflächen,
Originale sowie Sonderanfertigungen einen großen Schwerpunkt.
Bei den Böden ist es wichtig dass diese nicht nur
dekorativ sind, sondern auch die ihnen zugedachte Funktion erfüllen. Schließlich sollte ein Boden
zum Benutzen und nicht zu Pflegen da sein. Ro-
bustheit ist also das oberste Ziel, zumal ein guter
Boden durch die Benutzung und den dadurch entstehenden Gebrauchsspuren im Laufe der Jahre
auch schöner werden kann. Grundvoraussetzung
hierfür ist allerdings die Wahl des richtigen Materials, die korrekte Verarbeitung und die richtige
Oberflächenbehandlung. „Wir haben uns sehr an
den traditionellen Techniken orientiert und diese
mit den heute sehr hoch entwickelten Produkten
der ökologischen Oberflächenbehandlung vereint. Eine perfekte Symbiose zwischen Tradition
und Technik“, erläutert Gründerin und Inhaberin
Antje Weinzierl.
In dem Betrieb in Bad Homburg warten raumlange Bodendiele, Antikparkett, Fischgrätparkett,
Jugendstilböden, Lederfliesen, Jahrhundertwendezaun und viele weitere Produkte auf ihre neuen
Besitzer. „Gerne bieten wir auch kundenspezifische Sonderlösungen und objektbezogene Nachfertigungen. Außerdem lassen wir schöne Dinge,
die uns gefallen, in Kooperation mit kleinen Manufakturen und Handwerksbetrieben umsetzen,
bzw. stellen diese in eigener Fertigung wieder
her“, so der Restaurator Matthias Weinzierl.
www.weinzierl.com
43
© Julien Grawitter
© Roger Richter
Innenarchitektur
Neuer Treffpunkt im alten Spital
Aufwendige Restaurierung lässt Gebäude neu erstrahlen
Fotos: Julien Grawitter / Roger Richter
Den unterschiedlichen Ansprüchen des Bauherrn
konnte entsprochen werden, indem eine klare
Trennung von historischer Bausubstanz und neuen Elementen geschaffen wurde. Mit Ausnahme
der neuen, immateriell wirkenden Verglasung
bleibt das historische Gemäuer vollkommen
unberührt. Alle Einbauten sind frei eingestellt
und mit kontrastreichen Oberflächen versehen, so
dass eine respektvolle „Distanz“ entsteht. Zudem
unterteilen zwei Podeste die 261 m2 große Grundfläche des Restaurants in vier unterschiedlich
gestaltete Zonen. Zwischen den beiden Podesten
ist in der Mitte der Halle eine kleine Lounge angeordnet, die tagsüber einlädt, bei einem guten
Buch oder Gespräch zu entspannen.
44
© Roger Richter
Mit dem Wunsch, aus dem alten Spital einen neuen transparenten, offenen Treffpunkt für Jung
und Alt zu machen, beauftragte der Bauherr die
Architektin Tanja Maul mit der Gestaltung des
Innenraums. Das gestalterische Hauptanliegen
lag hierbei im respektvollen Umgang mit der historischen, 125 Jahre alten Bausubstanz. Es sollte
trotz der enormen Größe und Weitläufigkeit der
Halle eine einladende Atmosphäre entstehen.
Leitidee des Entwurfs war es, einen Ort zu schaffen, der – wie es auch im alten Spital der Fall war –
sowohl den Ausgeh- und Musikinteressierten als
auch den Designorientierten und den kulinarisch
Interessierten anspricht.
In Sachen Material kam eine lockere Melange aus
den verschiedenen Zeitepochen zum Einsatz, die
gleichsam als Zitate der vergangenen 200 Jahre
zu sehen sind. So finden sich unterhalb der modernen Stühle Repliken historischer Fliesen als
Boden- sowie als Oberflächenbelag an der Theke.
Bar und Küche des Restaurants sind zu einem
Funktionsblock zusammengefasst und am Kopfende des lang gestreckten Raumes angeordnet.
Die Außenhaut des frei in den Raum gestellten
Küchenkubus setzt sich aus klar lackierten Seekiefersperrholzplatten zusammen. Diese sind
sorgfältig zu unterschiedlich großen Quadratformaten zugeschnitten, deren Kanten gefasst
und als Fliesen an die Außenhaut gebracht sind.
Auf diese Weise wird der samtige Schimmer des
Holzes betont, durch die neue Durch­mischung
der Maserung inszeniert und aus ihrer ursprünglichen Funktion als Bauholz entführt.
Um den imposanten Raumeindruck der Halle
© Julien Grawitter
© Julien Grawitter
© Julien Grawitter
© Julien Grawitter
© Roger Richter
Innenarchitektur
zu bewahren und zugleich Gemütlichkeit zu
schaffen, wurde in Zusammenarbeit mit dem
Lichtdesigner Raffaele De Mucci ein aufwendiges Lichtkonzept entwickelt. Unter anderem
reichen über 150 sonderangefertigte Leuchten in
einem bestimmten Raster, in unterschiedlicher
Höhe von einem abgehängten Deckensegel in
den Raum und beleuchten die einzelnen Bereiche
wie Küche, Bar, Restaurant und Lounge.
www.tanjamaul.de
45
Architektur
Architektur
Das etwas andere Bau(m)projekt Mit Claras Baumhaus lassen sich Kindheitsträume verwirklichen
Wer hat als Kind nicht davon geträumt, einmal in luftigen Höhen in einem klassischen
Baumhaus zu leben, das mit Nägeln, Brettern
und einfachsten Mitteln an einem Baumstamm
befestigt ist? Ein Kindheitstraum, den das Büro
schneider+schumacher Design Wirklichkeit
werden lässt – mit dem Bausatz „Claras Baumhaus“. Die romantische Idee eines Baumhauses
aufgreifend, haben die Architekten ein luftig
schwebendes Haus zwischen den Bäumen kreiert.
Dabei war „Claras Baumhaus“ ein relativ kleines
46
Bauvorhaben – und doch eine große Aufgabe –
musste das Haus doch selbst errichtbar sein, ohne
dabei „geheimwerkert“ auszusehen.
„Claras Baumhaus“ hat einen quadratischen
Grundriss, der auf der Fläche einer 2 x 2 Meter
großen Matratze aufbaut, die um 45 Grad gedreht
wurde und so rundherum eine kleine Sitzbank
ermöglicht. Da für den schwebenden Bau sowohl
optisch als auch physisch Leichtigkeit von großer
Bedeutung ist, kamen als Grundbaustoff wetter-
Fotos: Helen Schiffer
fest verleimte, 21 mm starke Platten aus WISA
Spruce zum Einsatz. Ein solides, preiswertes
Material, das auch ästhetische Qualitäten hat.
Seine hohe Steifigkeit erhält das Baumhaus aber
erst durch die drei gleichförmigen, gebogenen
Acrylglasscheiben, die herkömmliche aufwändige Aussteifungen überflüssig machen. Dies
spart Gewicht und macht das Baumhaus in der
Horizontalen fast völlig transparent. Auf diese
Weise werden Konstruktion und Geometrie zum
entscheidenden, Gestalt gebenden Element. Die
Architektur
Schlafen
nach Wunsch.
Mal stylisch, mal smart, mal verspielt. Dem Geschmack
sollten keine Grenzen gesetzt werden – weder bei der
Garderobe noch bei der Einrichtung. Entdecken Sie
bei FENNOBED hochwertige Bettsysteme, die Sie ganz
nach Wunsch gestalten können. Wir freuen uns auf
Ihren Besuch in unserem Showroom oder online unter
www.fennobed.de
großen Glasflächen erlauben einen erhabenen Blick über die Umgebung.
Im Sommer wie im Winter lädt das Baumhaus zum Verweilen, Spielen
und sogar zum Übernachten ein.
Der Bausatz kann von Familien gemeinsam aufgebaut und in den Bäumen
positioniert werden – Geschick und Hilfe von Nachbarn vorausgesetzt.
Dabei hängt der kleine Holzbau mit seiner grünen Mütze aus Planstoff
zwischen den Bäumen und passt sich seiner natürlichen Umgebung an.
FENNOBED GmbH
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47
© GrandLuxeRoll
© GrandLuxeRoll
Innenausstattung
Architektur
Wie man sich bettet, so liegt man
Das Bett ist eines der bedeutendsten Möbelstücke geworden, der Mensch verbringt ein Drittel
seiner Zeit dort, da lohnt sich die Investition in
ein vernünftiges Schlafsystem. Für einen tiefen
und erholsamen Schlaf ist die richtige Wahl des
Schlaf­untersatzes unumgänglich. Um im Schlaf
Kraft und Energie zu tanken, muss die Matratze
den Körper gut abstützten. Beim Liegen in Rückenlage sollte die Doppel-S-Form der Wirbelsäule nachgebildet werden. In der Seitenlage soll
die Wirbelsäule waagerecht gehalten und unterstützt werden. Doch Becken und Schulter sinken
oft nicht tief genug ein, der Körper sollte aber
auch nicht einsinken. Durch die hieraus resultierende Bewegungsfreiheit schwitzt der Schlafende
mehr und Erholung ist nicht garantiert.
Bei der Wahl des Bettgestells spielt nicht nur
der persönliche Geschmack und subjektive
Wahrnehmung die entscheidende Rolle. Ob ein
massives Bett aus Holz, ein Polsterbett, Futonoder Wasserbett, der Schlafende hat die Qual der
Wahl. Jedoch sollte vor allem auf Schlafkomfort
und ergonomische Aspekte geachtet werden. Erholsamer Schlaf ist das Ergebnis eines in sich
geschlossenen, perfekt abgestimmten Systems.
48
Fotos: GrandLuxeRoll/ randLuxeFrame/ Swissflex/ Svane
© GrandLuxeSpace
Schlafsysteme mit denen Sie richtig liegen
Do you?
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Ein brillant handgefertigtes Bett ändert alles
In einem Naturbett, das Ihren Körper unterstützt und ihn perfekt temperiert, schlafen Sie schneller ein und Sie
bleiben länger im Tiefschlaf. Entdecken Sie wahren, natürlichen Schlaf in einem Hästens-Bett.
Willkommen in Ihren Hästens Stores Rhein-Main.
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© GrandLuxeFrame
© Swissflex
Innenausstat
Architektur
tung
50
© Swissflex
Die Unterfederung des Polsterbettsystems stützt
gemeinsam mit der Matratze den Körper an den
Stellen, an denen er am meisten beansprucht
wird und gibt an den Körperstellen nach, wo
der Mensch weich und druckfrei liegen sollte.
Besonderen Komfort bieten Unterfederungen
die sich motorisch, manuell oder pneumatisch
verstellen lassen. So können Kopf- und Fußteil
bequem hoch und runter gestellt werden. Besonders entscheidend für einen gesunden Schlaf ist
die Auswahl der Matratze. Je nach Körpergröße,
-gewicht, Druckempfinden oder Erkrankungen
sollte die Beschaffenheit der Matratze ausgesucht werden. Hierbei gibt es unterschiedliche
Kernvarianten mit verschiedenen Härtegraden
wie Latex, Schaumstoff oder Federkern. Nach
Möglichkeiten sollte aber auch darauf geachtet
© Svane
Eine große Bandbreite an Auswahlmöglichkeiten
bietet beispielsweise das Polsterbett. Dieses gewährt, richtig ausgewählt, Entlastung empfindlicher Körperzonen. Dabei sorgt das Bett für die
nötige Punktelastizität und reagiert sehr präzise
auf Körperdruck, so dass der Druck an keinem
Punkt mehr spürbar ist und in jeder Schlafposition eine perfekte Ergonomie eintritt. Dazu
muss das Zusammenspiel von Matratze und
Unterfederung exakt aufeinander abgestimmt
sein. Das Ziel dieses Systems ist, den Körper in
jeder Lage automatisch auszubalancieren.
werden, dass die Polster atmungsaktiv sind und
antiallergische Eigenschaften beinhalten.
Wer den Hotelschlaf besonders schätzt, der sollte
zu einem Boxspring Bett greifen. Diese moderne
Bettenvariante wird in vielen Hotels verwendet
und ist gegenüber dem herkömmlichen Lattenrost eine wahre Innovation. Die rahmenlose
Bettvariante besitzt kein Gestell, sondern besteht
aus einer Kombination von zwei Federkernmatratzen und einer Unterfederung. Durch die
Höhe die durch zwei Matratzen entsteht, wird
© Swissflex
Innenausstat tung
Sie
© Swissflex
ist einzigartig, ...
... unsere Auswahl
an Boxspring-,
Holz- und
Komfortbetten.
das Hinlegen und Aufstehen erleichtert, auch die Luftzirkulation funktioniert hervorragend.
Die dicken, tiefgesteppten Boxspringmatratzen können bis zu 100 kg
schwer sein. Der Boxspringunterbau, bestehend aus einem von außen
gepolsterten Rahmengestell mit Füßen, bildet die Basis. Ein durchgehender
Federkern sorgt für den „Spring“-Faktor im Unterbau und ersetzt somit
den klassischen Lattenrost. Anders als beim herkömmlichen Lattenrost ist
die Elastizität über den gesamten Unterbau gleichbleibend. Matratze und
Unterbau werden zu einer in sich schwingenden Einheit, welche die Gelenke
entlastet und das Umdrehen im Schlaf vereinfacht. Das Untergestell und
die Matratze haben die gleiche Größe und passen farb- sowie stofflich
zusammen. Die Auswahl an Bettsystemen ist riesig, da das Schlafzimmer
einen immer wichtigeren Stellenwert einnimmt und die Ansprüche an
Qualität und Design der Einrichtung steigen. Die Wahl des Bettes bietet
vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten.
Zentrale: Wächtersbacher Straße 88 - 90,
Riederwald,
im Hof,
Cityhaus: Sandgasse 6,
Hauptwache
Telefon: 069/42 00 00-0
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Mo.-Fr. 10 - 19 Uhr
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51
Garten und
Architektur
Landschaft
Synthetisches Vlies als Bodenersatz – Aufbau am
Caixa Forum, Madrid
Der vertikale Garten des Caixa Forums, Madrid, Architekten: Herzog & de Meuron / © Patrick Blanc
Wilde Grünparadiese im Hochformat Die vertikalen Gärten von Patrick Blanc Fotos: Patrick Blanc
So wie sich die Wassermassen eines großen
Stromes über Kaskaden ergießen, stürzen sie
sich die Gebäudemauern herab. Und dabei wirken sie so üppig und reich an Farben wie ein
tropisches Naturbiotop: Die vertikalen Gärten
des französischen Grünkünstlers Patrick Blanc
dekorieren nackte Außenfassaden und schnöde
Innenwände und tun dabei noch etwas Gutes für
das Mikroklima, egal ob für das eines Gebäudes
oder gleich einer ganzen Stadt.
Die gemeine Annahme, dass Pflanzen nicht nur
Sonnenlicht sondern auch den Erdboden zum
Gedeihen brauchen, widerlegte Patrick Blanc
(*1953) schon als Jugendlicher. Während andere
Kinder im Pariser Großstadtdschungel spielten,
besuchte er mit seiner Mutter die Parkanlagen
und erforschte das Leben der Kaulquappen. Mit
fünfzehn las er das erste Mal von Wasserpflanzen, die Schmutzwasser reinigen. Um auch sein
Aquarium zu säubern, begann er mit herkömmlichen Pflanzen zu experimentieren: Und siehe
da, die Stechlinge eines Philodendrons, die er
aus dem mütterlichen Blumentopf zupfte und
in den Filter seines Aquariums hinein setzte,
52
Seit Januar 2012: „Mur Végétal“ im Kulturkaufhaus Dussmann, Berlin, © Patrick Blanc
Garten und Landschaft
trieben bald im nährstoffreichen Wasser aus und
gediehen prächtig! Seitdem haben Patrick Blanc
Pflanzen, die in Extemsituationen überleben,
immer wieder besonders fasziniert. Als promovierter Botaniker hat er nicht nur zahlreiche
Reisen unternommen, um den Lebensbedingungen seltener Spezies im Wasser, auf Bäumen und
in Felsspalten auf die Spur zu kommen. Ende
der 1970er Jahre wendete er sein Wissen auch
praktisch an und entwickelte eine eigene aufrecht stehende Pflanzkonstruktion. Grundlage
dieses vertikalen Gartens ist ein synthetisches
Vlies, wie es in Anzuchtbeeten verwendet wird,
in das die Pflanzsetzlinge hinein gesetzt werden.
Aufgespannt auf einem Metallgestell, das mit
etwas Abstand vor die Mauer montiert wird,
rieseln Wasser und Nährstoffe aus einem Kunststoffschlauch, der ganz oben befestigt ist. Eine
Zeitschaltuhr sorgt dafür, dass die Versorgung
im richtigen Timing erfolgt: Jeder vertikale Garten hat auch seinen eigenen Gießplan.
Das Verfahren bildet letztlich aber nur die technische Grundlage für die „Murs végétaux“, wie
Blanc seine Mauergärten auf Französisch taufte.
Mindestens ebenso wichtig sind dafür botani-
sche Kenntnisse, die es Blanc erlauben, Pflanzen
in ganz ungewöhnlichen Kombinationen und in
besonders üppiger Dichte zu bepflanzen. Wie ein
Maler arrangiert er dabei nach einer Entwurfsskizze das Pflanzmaterial auf dem Vliesgrund.
Formen und Farben, aber auch Texturen werden
so zu einem dynamischen, abstrakten Bild kombiniert. Grundsätzlich gilt dabei: Je wärmer das
Klima, desto artenreicher und somit letztlich
auch farbenfreudiger die Komposition. Manchmal sind es, wie an der 25-Meter-Außenwand
des Caixa-Forums in Madrid, 250 Arten, die der
Künstler miteinander kombiniert. Natürliche
Veränderungen nimmt Blanc dabei durchaus in
Kauf: Nahezu in allen seinen Projekten dürfen
sich die Pflanzen vollkommen frei entfalten
(Wildwuchs erwünscht!) und bedürfen nur
geringer Pflege. Schwertlilien, die ihm einmal
an einer Pariser Häuserwand vertrockneten, soll
er gar beibehalten haben, weil ihm das strohgelbe Element in der Komposition besonders
gut gefiel.
Kein Wunder, dass auch Stararchitekten mittlerweile sein Talent erkannt haben und die vertikalen Gärten in ihre Projekte einbeziehen. Als
Patrick Blanc 2010 auf Bali, © Patrick Blanc
erstes bekleidete Blanc 2001 für André Putman
den Innenhof des Pariser Hotels Pershing Hall.
Für Jean Novel beackerte er 2006 Teile der Außenfassaden des Pariser Musée du Quai Branly
und zuletzt des neuen Wiener Sofitel Hotels.
Für Herzog & de Meuron begrünte er ebenfalls
2006 die Brandmauer eines Nachbarbaus des
Madrider Caixa Forums vis-à-vis zum Prado.
Mittlerweile sind es über 120 Projekte, die der
Franzose entworfen hat. Ob als Außen- oder
Indoor-Wand, für Museen, Showrooms oder
Shopping-Malls – die vertikalen Gärten von
Patrick Blanc treffen einfach den grünen Nerv
unserer Zeit.
www.verticalgardenpatrickblanc.com
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Samstag 10 – 16 Uhr,
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53
Garten
Architektur
und Landschaft
urban gardening Mehr als nur die Renaissance des Schrebergartens
Urban Gardening, oder auch Gärtnern in der
Stadt, ist ein aktueller Trend in unseren Städten. In Berlin, München, Köln und anderswo
machen sich zunehmend viele Stadtmenschen
eine Idee zu eigen, die ihren Ursprung in Entwicklungsländern hat. Dort hat der in Eigenregie
durchgeführte Anbau von Agrarprodukten eine
existenzielle Bedeutung angesichts chronischer
Unterversorgung an Grundnahrungsmitteln –
hier sind es andere Gründe, die für das Gärtnern
sprechen.
Die urbane Landwirtschaft schafft Nutzgärten
in der Stadt, indem sie brach liegende Flächen
- von der kleinen, seit Jahren vor sich hin vegetierenden Baulücke über das gut besonnte Flachdach einer Gewerbehalle bis hin zur fußballfeldgroßen Abrißfläche ehemaliger Industrieanlagen - temporär nutzbar macht. Dort entstehen
in kurzer Zeit Beete in Körben, transportablen
Kunststoffwannen und selbst gezimmerten Konstruktionen, um darin selbst Obst, Gemüse und
Gewürze anzubauen, für den privaten Bedarf
zu ernten und bei Bedarf gleich mit dem ganzen Garten an einen anderen Ort umzuziehen.
54
Fotos: Marco Clausen / Prinzessinnengarten
Garten und Landschaft
Diese Selbstversorgung nährt sich auch aus der
Überzeugung, einen wichtigen und nachhaltigen Beitrag zu leisten für den Klimaschutz:
ein direkter und selbst kontrollierter Zugang
zu lokal angebauten Lebensmitteln, ohne große
Transportwege, Kühlketten und Lagerhaltung.
Mag das Urban Gardening zunächst wie eine
wieder vorüber gehende Modeerscheinung
aussehen, ist es für die aktiven Gärtner eine
moderne Ausdrucksform von Urbanität, von
aktiver Teilnahme am sozialen und urbanen
Leben. Das kreative Selbermachen, die Selbstversorgung mit Lebensmitteln aus biologischem
Anbau oder schlichtweg die Sehnsucht nach
Natur in unseren versiegelten Städten sind nur
einige Aspekte, die durch das stark wachsende
Interesse am Urban Gardening deutlich werden. Die gemeinschaftlich betriebenen Gärten
erlauben Begegnung, sind Treffpunkte und
Nachbarschaftspflege. Die Identifikation mit
dem Ort, mit dem eigenen Umfeld ist hoch,
man tut selbst etwas, statt nur zuzusehen. Es
ist eine aktive und lebendige Szene, und jede
Initiative verfolgt ihre individuellen Ziele. Die
Zahl der Gärten wächst rasch an, und darüber
hinaus beginnen verschiedene Initiativen sich
untereinander informell zu vernetzen.
www.urban-gardening.eu
www.prinzessinnengarten.net
www.evidero.de/themen/urban-gardening-was-soll-das-eigentlich
55
Baufinanzierung
Architektur
Geld vom Staat fürs Wohneigentum
NRW-Förderprogramm für Eigenheime und Eigentumswohnungen
bis zu 10.000 Euro. Darüber hinaus gibt es bei
allen Förderungen ein Starterdarlehen in Höhe
von 10.000 Euro. Insgesamt kann die tatsächliche Darlehenshöhe also weit über 100.000 Euro
betragen. Im sogenannten Kombimodell kann
zudem eine zusätzliche Förderung für die Modernisierung hinsichtlich energetischer Anforderungen und anderer Wohnwertverbesserungen
gewährt werden.
Das Land Nordrhein-Westfalen fördert den Kauf
oder Bau eines selbst genutzten Eigenheimes oder
zur Selbstnutzung bestimmte Eigentumswohnung.
Mitte Februar 2012 hat das Ministerium für
Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr die Fördermittel für 2012 freigegeben. So
stehen z.B. der Stadt Köln 19,9 Millionen Euro
zur Verfügung, um bereits vorliegende und noch
eingehende Anträge zu bewilligen. Förderfähig
sind grundsätzlich vom Bauherren durchgeführte Neubauten, Aufstockungen, Anbauten,
Erweiterungen, aber auch der Erwerb von Eigenheimen bzw. Eigentumswohnungen als bereits
vorhandene Förderobjekte. Die Förderung erfolgt
über zinsgünstige oder auch zinslose Darlehen
an Bauherren und Käufer unter der Voraussetzung, dass der Wohnraum auch selbst genutzt
wird. Gefördert werden Haushalte mit mindestens einer volljährigen Person und einem Kind
oder einer Person mit schwerer Behinderung,
wenn bestimmte Einkommensgrenzen nicht
überschritten werden. Mit einer vom Fördernehmer einzubringenden Eigenleistung von
56
Fotos: Fotolia
mindestens 15 Prozent der Gesamtkosten, davon die Hälfte als Eigenkapital, ist die Hürde
relativ niedrig gelegt. Die gewährte und über die
NRW.Bank ausgezahlte Darlehenshöhe liegt je
nach Kostenkategorie der Gemeinde zwischen
40.000 und 70.000 Euro Grundpauschale; für
jedes zum Haushalt zu zählende Kind werden
5.000 Euro Kinderbonus gewährt; bei Objekten
in Ballungsgebieten können weitere 15.000 Euro,
in einigen Städten (Bonn, Leverkusen, Köln u.a.)
5.000 Euro Stadtbonus gewährt werden. Für barrierefreie Objekte beträgt das Zusatzdarlehen
Die Förderung unterliegt einer Zweckbindung;
die Verpflichtung zur Selbstnutzung endet mit
vollständiger Rückzahlung des Baudarlehens.
Vor einer endgültigen Entscheidung für den Bau
oder den Kauf einer Immobilie mit Fördermitteln
ist ein persönliches Beratungsgespräch bei den
örtlichen Behörden sehr empfehlenswert. Die
Förderrichtlinien und Darlehensbedingungen
sind umfangreich und stark differenziert; die
Fördervoraussetzungen sollten im Einzelfall
geprüft werden, bevor eine Entscheidung getroffen wird.
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Licht technik
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Formvollendet, innovativ, charismatisch Die neue io 3d Leuchtenfamilie von Occhio. Sie besticht mit einer Fülle individueller Style-Optionen
und bietet mit ihrer faszinierenden dreidimensionalen Beweglichkeit, neuester LED-Technologie
und einzigartigen Detaillösungen ein nie dagewesenes Erlebnis im Umgang mit Licht. Der markante Kopf geht mit dem flachen, angewinkelten Arm
eine unsichtbare Verbindung ein und schafft damit
die Grundlage für die einzigartige Beweglichkeit
der io 3d. Die charakteristischen Grip-Pads sind
zugleich Funktions- und Gestaltungselement: Als
wärmeentkoppelte Grifffläche erlauben sie das
Bewegen des Kopfes, durch ihre Wechselbarkeit lässt
sich der Auftritt der Leuchte jederzeit verändern.
Geschaltet und gedimmt wird das Licht mit der
Hand – berührungslos und intuitiv. Die Kugel, die
vollendetste aller Formen, verbindet bei der Leuchtenserie Occhio io 3d anspruchsvolles Design mit
neuester LED-Technologie und eine einzigartige
Vielfalt an Style-Optionen mit einer faszinierenden
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57
© PalaisQuartier
Gastronomie
Architektur
Ein Schlafplatz im PalaisQuartier
Willkommen in Jumeirahs erstem Hotel in Kontinental-Europa Am 1. August 2011 öffnete Jumeirahs erstes
Hotel auf europäischem Festland seine Türen.
Das Fünf-Sterne-Hotel befindet sich im Zentrum Frankfurts, am Thurn-und-Taxis-Platz, in
unmittelbarer Nähe zu Oper, Bankenviertel und
Einkaufsmeilen. Der 96 m hohe Hotelturm wurde vom deutschen Architekturbüro KSP Engel
und Zimmermann entworfen und umfasst auf
25 Stockwerken eine Gesamtfläche von 22.000
m2. Zusammen mit dem benachbarten Büroturm, dem Shopping Center MyZeil sowie dem
nach historischem Vorbild wiedererrichteten
barocken Thurn-und-Taxis Palais bildet er das
PalaisQuartier. Mit einer Mindestgröße von
35 m2 bietet das Jumeirah Frankfurt die durchschnittlich größten Hotelzimmer in Frankfurt.
218 Zimmer und Suiten verteilen sich von der
sechsten bis zur 25. Etage und ermöglichen einen eindrucksvollen Blick auf die Silhouette der
Mainmetropole und den nahegelegenen Taunus.
Das Highlight ist die Präsidentensuite im 24.
Stock mit einer Größe von 220 m 2, die über zwei
Schlafzimmer sowie eine private Sauna verfügt.
Im ersten Stock befindet sich das Restaurant Max
58
Fotos: Jumeirah Frankfurt/ PalaisQuartier
on One, dessen Konzept sich in drei Bereiche
gliedert: eine Lounge, eine offene Showküche
sowie einen Bereich für „Private Dinings“. Für
die Kulinarik sind Executive Chef Martin Steiner
und sein Team verantwortlich. Der gebürtige
Kärntner hat sich bereits bei seinen vorherigen Stationen wie dem Savoy Hotel in London,
dem Jagdhof Glashütte oder der Stromburg im
Hunsrück einen Namen in der Gourmetszene gemacht. In Frankfurt steht eine moderne,
Gastronomie
regionale Küche im Fokus. Dabei wird besonders
auf die Verwendung lokaler Produkte geachtet,
weshalb das Jumeirah Frankfurt auch ein eigenes
Bienenvolk auf dem Dach des Hotels angesiedelt
hat. Der Stadthonig, hoch über der Mainmetropole produziert, ist frei von künstlichen Zusätzen. Gemütlich geht es in der Ember Lounge
& Bar im Erdgeschoss mit offenem Kamin und
einer gut sortierten Bar zu. Die Lounge und das
französisch inspirierte Café Le Petit Palais mit
Zugang zur Shoppingmall MyZeil sollen auch
zum Anziehungspunkt für die Einheimischen
werden. Für Entspannung sorgt auf 400 m2 das
Spa der Jumeirah eigenen Marke „Talise“, das
durch den Einsatz ausgesuchter Materialien wie
dunkler Hölzer und Naturstein eine minimalistisch anmutende Wellnesslandschaft bietet.
Modern, zeitlos und elegant ist die Innengestaltung von Peter Silling & Associates. Die Zimmer
sind in warmen Braunnuancen wie Walnuss oder
Honig gehalten. Das offene Badezimmerkonzept
lässt die Räume besonders großzügig wirken.
In jedem Zimmer hängt zudem ein großformatiges Originalgemälde des renommierten
Leipziger Künstlers Hartwig Ebersbach. Mit
seiner hochmodernen Technik ist das Jumeirah
Frankfurt einer der Vorreiter in der Hotellerie.
Statt der konventionellen, luftgesteuerten Klimatechnik arbeitet das Hotel mit einem hybriden Raumtemperierungssystem. Intelligent
und bedienerfreundlich zeigt sich die gesamte
technische Ausstattung in den Zimmern. Körperwärmeerkenner und Bewegungsmelder regeln
Elektronik und Energieverbrauch effizient und
nachhaltig. Über ein zentrales Touch Panel ist
die komplette Zimmertechnik zudem bequem
und einfach steuerbar. So lässt es sich durchaus
übernachten – im PalaisQuartier.
www.jumeirah.com/frankfurt
Gewinnsp iel :
Gleich zweifach genießen dürfen die Gewinner des CUBE-Gewinnspiels dieser
Ausgabe. Machen Sie mit und erleben
Sie mit etwas Glück ein Abendessen für
2 Personen mit Übernachtung und Frühstück.
Und hier unsere Gewinnspielfrage:
Welcher Künstler trägt mit seinen
Werken maßgeblich zur Inneneinrichtung bei?
Senden Sie uns bitte Ihre Antwort per E-mail
an [email protected] oder an CUBE,
Briedestraße 1-9, 40599 Düsseldorf. Einsendeschluss ist der 31. Mai 2012. Der Rechtsweg ist aus­
geschlossen. Unter den richtigen Einsendungen
wird der Gewinner gelost. Der Gewinner wird von
uns schriftlich informiert und in der kommenden
Ausgabe von CUBE bekannt gegeben.
59
Inneneinrichtung
Architektur
Neue Stofftrends für den Frühling Leuchtende Farben und Naturstoffe
Die sonnige Jahreszeit beginnt, die warmen,
schweren Winteraccessoires verschwinden
und es wird Zeit für einen Stoffwechsel. Diesen
Frühling steht bei vielen Stoffkollektionen das
Thema Naturfasern im Mittelpunkt: verschiedene Mischungen von Leinen, Baumwolle, Seide,
Rosshaar und Wolle bieten eine große Vielfalt
an Naturnuancen. Aber auch exotischere Materialien wie Hanf und Bananenfasern finden sich
teilweise in den Frühjahrskollektionen wieder.
Farbtechnisch geht der Trend in diesem Frühling
zu frischen, kräftigen Farben. Blau ist nicht nur
Fotos: Pierre Frey
in der neuen Frühlings- und Sommermode, zu
finden sondern auch in der Einrichtungswelt als
neueste Fashionfarbe angekommen. Besonders
beliebt ist der Chalet Stil, aber auch ein wenig Romantik durch zarte Stickereien darf aufkommen.
Auch in der Frühjahrskollektion Atmosphere
von Pierre Frey wird auf Naturfasern gesetzt:
Stoffe die mit Mineraltönen natürliche Wohnlichkeit vermitteln. Filigrane Seide, lebhafte
Baumwolle und Leinen werden mit eindrucksvollen Stickereien und Applikationen veredelt.
Im Kontrast dazu finden sich in der Kollektion
Voyage des französischen Labels viele kräftige
Farben in imposanten Stickereien oder den gewebten Ikatstoffen wieder. Inspiriert wurden die
Designer dabei von den imposanten Farben auf
Gewürz- und Stoffmärkten sowie buntgemusterten traditionellen Kostümen. Die leuchtenden
Farbkombinationen und die auffälligen Muster
werden durch die Kunst des Webens perfekt in
Szene gesetzt. So kreativ kann der Stofffrühling
weitergehen!
www.pierrefrey.com
60
© Tribù
© Atelier Vierkant – Bart van Leuven
Garten & Landschaft
Die Natur ruft Fotos: Atelier Vierkant – Bart van Leuven / Tribù / Indu+
Hochwertige Möbel für den Outdoorbereich
eines zeitgemäßen, puristischen Wohnstils nach
draußen in die Natur sorgen. Außerdem lassen
sich hier Brunnen von Domani, Francesco Del
Re oder Terracotta D’Arte erwerben.
einem entsprechenden Umfeld entfalten. Diese
Erkenntnis brachte 2008 Basic ins Programm.
Basic ist der neueste Bereich von scenario, der alle
Grundlagen für ein gelungenes Wohnambiente
bietet: Angefangen bei edlen Fliesen, z.B. von
Mosa, über raffinierte Teppiche u.a. von dem
Label Limited Edition, Fußmatten von Rizz und
hochwertige Parkettböden von Collstrop bis hin
zu ausgefallenen Tapeten.
Neben dem Themenschwerpunkt Gartenmöbel
bietet scenario auch Pflanzgefäße, zum Beispiel
aus dem Atelier Vierkant oder Domani, Schattenspender von Tucci, Royal Botania und Extremis
und Outdoorküchen aus dem Hause Indu+ an.
www.scenario-design.com
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© Indu+
Doch selbst das schönste Wohnobjekt kann seine volle Wirkung nur im Zusammenspiel mit
© Tribù
Mit dem Wunsch, einen Ort zu schaffen, der sich
ausschließlich mit dem Wohnen unter freiem
Himmel befasst, entstand 2001 in einer ehemaligen Lagerhalle scenario Outdoor. Hierbei handelt
es sich um einen Ausstellungsort, der sich konsequent der hochwertigen Ausstattung von Garten
und Terrasse widmet und eine große Auswahl an
Objekten mit klaren, modernen Formen präsentiert. Dazu gehören zum Beispiel Gartenmöbel
von Tribu, Gandia Blasco, Extremis oder Royal
Botania. Es lässt sich jedoch kaum noch von Gartenmöbeln im klassischen Sinne sprechen, da die
einzelnen Objekte vielmehr für die Verlagerung
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InnenEinrichtung
Architektur
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Wie im Élysée-Palast
Fotos: Ligne Roset
Originalgetreue Nachbildung der Élysée Sitzmöbel-Kollektion
Die Ligne Roset Kollektion bietet heute 14 Werke
von Pierre Paulin, wobei zwei dieser Modelle,
nämlich die Sitzmöbel des Gemäldesalons und
die Serviertische des Esszimmers, zur Einrichtung des Pariser Élysée-Palastes in den Jahren
1971 bis 1974 gehörten. Vor diesem Hintergrund war es nur verständlich, das zweite von
Pierre Paulin für den Élysée-Palast entworfene
Sitzmöbel-Ensemble einem breiteren Publikum
zugänglich zu machen.
Die Einrichtung des Rauchersalons sollte den
halbkreisförmigen Plan der alten Bibliothek aus
der Zeit von Napoleon III. aufnehmen. Indem
er den Raum mit einer separaten Innenhülle
ausstattete, kreierte Pierre Paulin einen Raum im
Raum: die Hülle aus graubeigem Stoff verdeckte
Wände und Decke und integrierte die Rückenlehnen der neun breiten halbmondförmigen an
der runden Wand des Raumes aneinandergereihten Sofas, während vier Sessel frei im Raum
um einen großen Couchtisch in der Mitte gestellt waren. Sofa, Sessel und Hocker Élysée sind
von Ligne Roset mithilfe von Archivplänen von
Pierre Paulin originalgetreu nachgebildet wor62
den. Form und Volumen wurden eingehalten,
der Komfort dank der Nutzung von neuen
Polster­materialien und der besonderen Erfahrung von Ligne Roset mit Schaumstoffen jedoch
merklich verbessert. Dank ihrer kompakten
Maße, ihrer klaren Form und ihrer Leichtigkeit
lassen sich die Élysée Sessel in die kleinen Räume
vieler Großstadtwohnungen bestens integrieren.
Die Inspiration von Pierre Paulin für die Gestaltung des Rauchersalons im Élysée-Palast und
seiner Möbel lässt zweifellos an die Beduinenkultur denken: der graubeige Stoff der Wandverkleidung wie bei einem Zelt, die Sitzgelegenheiten mit ihren in der Wand integrierten Rückenlehnen, die Sessel in Form von Hockern mit Rückenlehnen, die Sandfarbe der gesamten Gestaltung und nicht zuletzt die Halbmondform der
Sitzflächen. Gleichzeitig mildert Pierre Paulin
die orientalische Inspiration: der Raum bleibt
klar gestaltet, ohne überflüssige Verzierungen,
die Möbel haben glatte Flächen, die eher durch
skandinavisches Design inspiriert sind.
www.ligne-roset.de
Innenarchitektur
Kunststück
Fotos: Steffen Spitzner
Modernisierung des Foyers im Frankfurter Büro Center Als eines der ersten Hochhäuser in der Main­
metropole prägt das Frankfurter Büro Center –
kurz FBC genannt – das Stadtbild deutlich und
gibt dem Bankenviertel mit seiner Gestalt eine
klare klassische Linie. Durch seine exponierte Lage zwischen dem Bankenviertel und dem
Westend ist der Wolkenkratzer, der 1981 nach
längerem Baustopp endlich fertiggestellt werden konnte, schon von weitem ein markanter
Bestandteil der Skyline und zählt mittlerweile
bereits zu den Klassikern unter den Frankfurter
Hochhäusern.
Mit dem Ziel, das Foyer der 140 Meter großen
„Grande Dame“ zu modernisieren, wurden die
BN Architekten im letzten Jahr mit dieser Aufgabe betraut. Hierbei sollte ein anspruchsvoller und dem Selbstverständnis der Metropole
Frankfurt angemessener Ansatz verfolgt werden.
Im Gegensatz zum weit herauslaufenden, erleuchteten Vordach verfügt das Foyer selbst trotz
seiner großzügigen Breite nur über eine geringe
Raumtiefe. Diese wird mit Hilfe des künstlerischen Konzepts von Heiko Zahlmann visuell
hervorragend kompensiert. Ein dreistufiges
Wandrelief, das sich auf den zurückliegenden
Ebenen der Fahrstuhlzugänge fortsetzt, lenkt
die Blickrichtung quasi seitlich ab. Die farbigen
Kanten der Wandinstallation korrespondieren
mit dem neu gestalteten Empfangstresen im
Zentrum und verbinden die gestalterischen
Elemente. Das Kunstkonzept stammt von der
Galerie Borchardt. Die Bauphase der FoyerModernisierung umfasste den Zeitraum von
Februar 2011 bis August 2011.
www.bnarchitekten.de
63
Architektur
Handwerk
Store für Tapeten und Farben
Neuer Farrow & Ball Showroom in Frankfurt
Seit Oktober 2011 ist Farrow & Ball mit eigenem Showroom nun auch in Frankfurt vertreten. Hier, in der Kaiserstraße 25, werden die
Premium-Produkte des britischen Herstellers
in vielfältigen Farb- und Designausführungen
auf ca. 150 m 2 Verkaufsfläche über zwei Etagen
präsentiert. Der lichtdurchflutete Ausstellungsraum ist Anlaufstelle für Interior-Designer, Architekten, Malermeister und alle farben- und
designinteressierte Kunden. Bei klarem, reduziertem Konzept bietet der neue Showroom eine
wohnliche und inspirierende Atmosphäre, in der
das Zusammenspiel von Farben und Formen
erlebt werden kann. In verschiedenen Bereichen
können sich Fach- und Endkunden rund um die
Themen Dekoration und Farbe beraten lassen.
Dabei sind sämtliche Farben in den verschiedenen Ausführungen und Dosengrößen direkt
vor Ort erhältlich.
Insgesamt umfasst die Farrow & Ball Produktpalette eine Auswahl von 132 umweltfreund­
lichen Farben für Interieur und Exterieur. Für
die Herstellung der Farben kommen ausschließlich reichhaltige Pigmente, Harze und natürli64
che Inhaltsstoffe – darunter Kreide, Kalk und
Porzellanerde – zum Einsatz. Alle Farrow & Ball
Farben sind wasserbasiert, geruchsarm, schnell
trocknend und verfügen über einen geringen
oder minimalen VOC-Gehalt. Die Farrow &
Ball Tapeten, die von Hand gefertigt werden und
nur auf Bestellung erhältlich sind, werden mit
Hilfe traditioneller Blockdruck-Techniken mit
Fotos: Farrow & Ball / Manfred W. Schnödt
den umweltfreundlichen und wasserbasierten
Farrow & Ball Farben mit minimalem VOC-Gehalt auf FSC2-zertifizierten Tapeten hergestellt.
Das gesamte Sortiment der lackierten Tapeten
und Farben wird seit Gründung von Farrow &
Ball auf dem Firmengelände in der britischen
Grafschaft Dorset gefertigt.
www.farrow-ball.com
inneneinrichtung
Möbelshow am Flughafen Fotos: Thonet
Neuer Thonet Store im „The Squaire“ Seit September letzten Jahres kann man im „The
Squaire“, dem 660 Meter langem Herzstück der
Airport City am Frankfurter Flughafen, auf rund
240 m2 die neuesten Kollektionen des Möbelunternehmens Thonet erleben. Hier im gläsernen
Wahrzeichen des größten Flughafens Deutschlands, das oberhalb des ICE Fernbahnhofs gelegen ist, wurde der neue firmeneigene Store
eröffnet, der ab sofort die Möglichkeit bietet,
zwischen zwei Flügen oder noch kurz vor Abflug zukunftsorientierte Konferenzanlagen mit
integrierter Medientechnik sowie erfolgreiche
Möbelprogramme für Wohnen und Objekt zu
entdecken. Neben Stühlen, Tischen und Sofas
gehören dazu auch Regalsysteme und vieles
mehr. Die Entscheidung für diese strategische
Maßnahme steht bei Thonet im Kontext einer
Entwicklung, die noch stärker als bisher auf eine
Schärfung des Markenprofils und auf den Ausbau
des internationalen Geschäfts setzt.
Ergänzt wird das Angebot durch die Klassiker
aus Bugholz und Stahlrohr, die auch alle Teil
des aktuellen Programms sind. Der Thonet
Store richtet sich sowohl an Professionals aus
dem Architektur- und Möbelbereich als auch an
Besucher, die sich einfach nur mal umschauen
und in Ruhe flanieren möchten. Die spektakuläre
Architektur des „The Squaire“ ist dabei die ideale
Kulisse für die zeitlosen, langlebigen Möbel von
Thonet. Das Unternehmen sieht den Thonet Store
als gute Plattform, auf der es seinen Anspruch an
Design präsentieren kann. Geleitet wird der neue
Showroom von Michael Thonet, dem langjährigen Inhaber des Thonet Forums in Frankfurt.
www.thonet.de
65
Kunst
Architektur
& Kultur
„Haus mit Vorhängen“ von Raimund Abraham, 1972
Ausklappbar: Modell des Berliner „Haus am Checkpoint Charlie“ von OMA, 1987.
Das Architekturmodell
Werkzeug, Fetisch, kleine Utopie
300 Architekturmodelle aus knapp hundert
Jahren, arrangiert auf allen drei Etagen des
Hauses am Schaumainkai - so eine umfassende Schau hat es im Deutschen Architekturmuseum (DAM) lange nicht gegeben. Auf welche
Weise Architekten seit den 1920er Jahren mit
Architekturmodellen gearbeitet haben, aber
auch was die neuesten Entwicklungen bei der
Raum­simulation sind – all das zeigt diese facettenreiche Ausstellung.
Auf Basis intensiver Forschungsarbeit, ermöglicht durch den Kulturfonds Frankfurt
RheinMain, werden Architekturmodelle in
ein neues Licht gerückt: Entgegen der gemeinen
Annahme sind sie nicht nur Werkzeug, sondern auch Fetisch und Testfeld von Utopien. Die
ausgestellten Werke stammen dabei zu einem
Drittel aus der Sammlung des DAM. Zu den
Höhepunkten zählen dabei sicherlich die StatikHängemodelle von Frei Otto sowie zwei riesige, jeweils 12 m 2 große Modellbauten von Rem
Koolhaas zu städtebaulichen Planungen in Paris
La Villette (1983) und Melun-Sénart (1987).
Die anderen 200 Exponate sind Leihgaben,
66
„Cluster in the Air“ von Arata Isozaki, Tokyo, 1962/1982
DAM, Fotos: H. Stier
Kunst & Kultur
beispielsweise aus dem New Yorker Museum
of Modern Art, dem FRAC Centre Orléans, dem
Deutschen Museum München und aus einigen
Berliner Architektursammlungen.
Auch viele Architekten unterstützen die Ausstellung durch Modelle: So werden von Herzog & de
Meuron aus Basel rund 50 Arbeitsmodelle zum
Kapselhäuser für Solingen-Caspersbroich von
Wolfgang Döring, Düsseldorf, 1969
Prada-Store in Tokyo gezeigt. Von den Architekten Axel Schultes und Charlotte Frank aus
Berlin werden in einem magisch anmutenden
dunklen Kabinett hinterleuchtete Styrodurmodelle präsentiert. Zu den herausragenden
Leihgaben zählen sicherlich die drei Modelle
aus dem MoMA in New York: Das älteste noch
erhaltene Modell von Mies van der Rohe zum
Resor House (1937–1947) und sein Bronzemodell
zum berühmten Seagram-Hochhaus (1955) sind
zu sehen. Direkt gegenüber dem Seagram steht in
Manhattan das Lever House (1949–52) von SOM,
der erste Wolkenkratzer mit Curtain-WallFassade. Sein erhaltenes Modell von 1952/53
reist ebenfalls aus dem MoMA ins DAM.
Aber nicht nur in Museen wurden Modelle für
die Ausstellung aufgespürt, sondern auch auf
Dachböden, in Lagerhallen und ModellbauWerkstätten, viele davon erstmals überhaupt
für eine größere Öffentlichkeit zu sehen. Ein
besonders spektakulärer Fund ist ein spiralförmiges Hochhaus-Modell aus dem Jahr 1963/64,
das der Architekt Conrad Roland in den vergangenen 24 Jahren bei einer Berliner Spedition
eingelagert hatte.
„Stück Natur eingeweckt“ von Haus-Rucker-Co,
Wien, 1973
Vom 25. Mai bis zum 19. September im Deutschen Architekturmuseum (DAM), Frankfurt
am Main.
www.dam-online.de
TReppen in peRfekTion
Ingenieurgeist, Liebe zum Detail und der architektonische Anspruch bilden die Grundlage
für den Erfolg von Nautilus-Sondertreppen bei
anspruchsvollen Bauten. Wir verarbeiten alle
gewünschten Materialien: Stahl, Holz, Glas und
Naturstein - den gestalterischen Möglichkeiten
sind damit fast keine Grenzen gesetzt. Nautilus-Sondertreppen faszinieren immer wieder
durch das hohe Maß an Ästhetik und technischer Präzision bis ins kleinste Detail. Denn wir
wissen: Kleinigkeiten entscheiden über Perfektion, aber Perfektion ist keine Kleinigkeit.
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67
Kunst und Kultur
body#12, 2009 © Viktoria Binschtok/Courtesy
Galerie Klemm‘s, Berlin
Brandt - Breschnew, 1973, © Barbara Klemm
MAKING HISTORY Fotos: RAY Fotografieprojekte Frankfurt/RheinMain
RAY 2012 macht Geschichte Frankfurt und die Rhein-Main-Region weisen
eine hohe Dichte an international anerkannten
Institutionen im Bereich der zeitgenössischen
Fotografie auf. Dazu zählen renommierte Sammlungen sowie Ausbildungs- und Ausstellungseinrichtungen. Mit RAY 2012 Fotografieprojekte Frankfurt/RheinMain positioniert sich die
Region einmal mehr als bedeutender Standort
in diesem Bereich. Erstmalig haben sich neun
starke Partner zusammengeschlossen, um die
Präsentation herausragender, internationaler
Positionen der zeitgenössischen Fotografie und
Videokunst zu ermöglichen: die Art Collection
Deutsche Börse, die Darmstädter Tage der Fotografie, die DZ BANK Kunstsammlung, das
Fotografie Forum Frankfurt, der Frankfurter
Kunstverein, die Marta Hoepffner-Gesellschaft
für Fotografie e.V. im Stadtmuseum Hofheim am
Taunus, das MMK Museum für Moderne Kunst
Frankfurt am Main, das Städel Museum und
die Stiftung Opelvillen, Rüsselsheim folgen der
Initiative des Kulturfonds Frankfurt RheinMain.
RAY 2012 besteht aus der über drei zentrale
Standorte verteilten Hauptausstellung Making
68
Ordinary Public Consistory, 2003 © Luc Delahaye/Courtesy Galerie Nathalie Obadia
History in Frankfurt sowie zahlreichen Partner­
ausstellungen und facettenreichen Veranstaltungen in Frankfurt und der Region. Sie alle
beschäftigen sich mit dem Begriff der „Zeit“
in der heutigen Fotografie.
Die zentrale Hauptausstellung Making History
nimmt die künstlerische Reflexion von öffentlichen Bildern in den Blick und beschränkt sich
dabei nicht auf das Medium Fotografie, sondern
bezieht auch Video und Film mit ein. Die Ausstellung zeigt unterschiedliche Positionen, die
die Inszenierung von Realität durch Medienbilder thematisieren. Knapp 40 renommierte
Künstler, unter ihnen Viktoria Binschtok, David
LaChapelle, Omer Fast, Alfredo Jaar, Barbara
Klemm und Gustav Metzger, sind in der Ausstellung präsent. Im MMK Museum für Moderne
Kunst Frankfurt am Main zeigt unter anderem
Thomas Demand seine Bildserie „Embassy“ in
einer aufwändigen Installation, die die gesamte
zentrale Halle einnimmt. In der Hauptausstellung vertreten ist auch Harun Farocki mit drei
Teilen seiner neuesten mehrteiligen Installation
Kunst und Kultur
Former teahouse, 2001 © Simon Norfolk/NB pictures
Playa de Los Lances, Tarifa, Spanien, 2009
© Eva Leitolf/Courtesy Galerie Polaris, Paris
Google Street View © Michael Wolf
Kriegsereignisse geknüpft. Immer wieder hat
sich so in den Kriegsgeschehen nach 1945 gezeigt: wer die Macht über die Bilder hat, hat die
Macht über das Geschehen. Bilder, vor allem
im Netz, sind nicht mehr wegzudenken aus einer mediatisierten Öffentlichkeit – Bilder wie
Bildermacher werden gleichermaßen instrumentalisiert, wie sie selbst instrumentalisieren.
#82.948842, Detroit, MI.2009, 20120 © Doug Rickard/Courtesy Yossi Milo Gallery, New York
„Ernste Spiele“ sowie Walid Raad, soeben mit
dem Hasselblad Award ausgezeichnet. Dazu
kommen zahlreiche Neuentdeckungen, die in
ihren Arbeiten ein breites Spektrum künstlerischer Auseinandersetzung mit öffentlichen
Bildern zeigen.
In Mediengesellschaften entsteht Realität offenbar erst durch Bilder: Gesellschaftliche Ereignisse scheinen nur dann stattzufinden, wenn
sie medial präsent sind. Gerade die jüngere Generation definiert sich heute in starkem Maße
über Abbildungen: imago ergo sum. Nicht nur
gesellschaftlich und politisch bedeutende, sondern auch private, banale und marginale Ereignisse werden heute zum Bestandteil öffentlicher
Realität, wenn sich Bilder davon durch mediale
Schneeballeffekte in Social-Media-Netzwerken
verbreiten. Wer Bilder herstellt, ist immer auch
Konstrukteur von Realität. Diese Entwicklung
lässt sich auch anhand der fotografischen Dokumentation historischer Ereignisse nachvollziehen. Historische Ereignisse waren und sind
bis heute auch eng an politische Konflikte und
Wie reagieren die Künstler der Gegenwart auf
diese Entwicklung? Die Künstler in der Ausstellung bieten keine eigenen Geschichtsmodelle an.
Stattdessen sind in ihren Arbeiten unterschiedliche Sichtweisen auf historische Ereignisse zu
erkennen, die als erweiterte Darstellungsformen
von Geschichte sowie als subjektive Historienbilder verstanden werden können und eigenständige Vorstellungen über die Entstehung von
Historie vermitteln.
Ausstellungsorte von Making History:
Frankfurter Kunstverein
MMK Museum für Moderne Kunst
Frankfurt am Main
MMK Zollamt
Ausstellungsdauer: 20. April bis 8. Juli 2012
www.ray2012.de
69
©Aziz Wakim
inneneinrichtung
Architektur
Home sweet home
Fotos: Aziz Wakim/ Ulrike Klaiber
Erst die individuelle Einrichtung macht die Wohnung zu einem persönlichen Reich, in dem es
sich wohlfühlen und gut leben lässt. Mit einem
vielfältigen Angebot aus den unterschiedlichsten
Bereichen sowie einem breiten Spektrum an Material- und Farbauswahl kann man sich im Bornwiesenweg in Frankfurt inspirieren lassen. Denn
hier hat im September 2010 das Geschäft „Rumi
contemporary interior“ seine Pforten geöffnet.
Auf einer ansprechenden Verkaufsfläche präsentieren Tanja Thomsen und Evelyne Moser hier gehobenes Interior-Design und jede Menge HomeAccessoires, die für ein tolles Wohnambiente
sorgen. „Vor kurzem bekamen wir ein Gespräch
zwischen einem etwa zehnjährigen Mädchen und
seiner Mutter mit. Das Kind wollte unbedingt
hier einziehen“, lachen die beiden, „ja, und als die
Mutter daraufhin meinte, dass dies nicht ginge,
da es sich hierbei um ein Geschäft handele, wollte
das Mädchen unbedingt hier verkaufen“. Diese
und andere begeisterte Kundenstimmen spiegeln
sehr gut das atmosphärische Wohnkonzept von
Rumi contemporary interior wider, das um individuelle Beratung oder ganze Objekteinrichtungen ergänzt wird. Zu den angebotenen Artikeln
70
gehören Innen- und Außenmöbel, Beistelltische
und Hocker, Lampen nach Eigenentwürfen und
von Louis Poulsen, Kissen, Decken, Teppiche auch
in Sondergrößen und in allen RALfarben sowie
ausgesuchte Einzelstücke. Außerdem können die
Kunden hier Windlichter, mundgeblasene Glaswaren, Vasen und Geschirr entdecken. Tischsets
und Handtücher bereichern ebenso das Angebot
wie Day- und Nightwear, Bettwäsche, Taschen
sowie Schmuck und Naturkosmetik. Geschenke
finden ist hier leicht.
Zu den Herstellern der im Rumi angebotenen
Waren gehören unter anderem Kymo, Maison de
Vacances, Arcade Avec, Etro, Guax und Okha.
Zudem erweitert Rumi demnächst sein Angebot
um Stoffkollektionen und Nähservice für Gardinen und Polsterstoffe. Dabei inspirieren wechselnde Moodboards die Kunden bei der Auswahl
von Materialien, Texturen und Farben. Außer
den üblichen Ladenöffnungszeiten bietet Rumi
auch Termine nach Vereinbarung im Laden sowie
auch zu Hause beim Kunden an.
www.rumi-interior.de
©Ulrike Klaiber
Rumi contemporary interior sorgt für zahlreiche Einrichtungsideen inneneinrichtung
Jaan Living Fotos: Walter Knoll
Design: EOOS
Kosmopolitische Eleganz für modernen Lifestyle. Dieses Sofa löst ein, wovon man mitunter
träumen mag: von einer Weichheit, in die man
ewig lange sinken möchte. Scheinbar schwebend
breiten sich die großzügigen Lederflächen von
Sofa und Récamiere über dem filigranen Gestell
aus. In ausgewogener Harmonie von Leichtigkeit
und Schwere. Chic und einladend zugleich: der
lässige Look des Leders, unterstützt durch die
legere Federfüllung des Polsters.
Für zusätzliche Bequemlichkeit während kurzer
Tag-Träume und langer Lese-Abende sorgen Ablageboards in Glas oder in Leder. So ist die Sonntagszeitung, das Weinglas oder das iPad schnell
zur Hand. Und auch zum Arrangieren von Leuchten, Vasen und Kissen haben die Ablageboards
die besten Voraussetzungen. Diese Rückseite ist
eine Vorderseite. Lässiger geht’s nicht.
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71
Weintipp
Architektur
Inneneinrichtung
Vereinte Lieblings- Das etwas andere
weine
Weinregal
Fifty-Fifty-Cuvée verspricht 100% Geschmack
Der elegante Wine Tree von Radius Design Fotos: radius
Der 50igste Geburtstag lässt viele zurück- aber auch nach vorne schauen.
Denn er ist ein guter Anlass, Vergangenes Revue passieren zu lassen,
Ziele zu überdenken und neue Pläne für die Zukunft zu schmieden. Dass
dabei auch eine neue Weinkreation wie das Fifty-Fifty-Cuvée entsteht,
ist allerdings höchst selten.
Den besonderen Geburtstag zum Anlass nehmend, den die beiden Winzer
Reinhard und Esther Schmitt in diesem Jahr begehen, trafen sie sich an
einem Nachmittag im Januar bei einem befreundeten Önologen. Jeder
brachte seine Lieblinge mit, und dann ging es los. Bedingung für das Cuvée
war, dass jeder exakt 50 % des Weines festlegen durfte. Dabei hatten beide
Winzer vom Charakter sehr unterschieliche Rebsorten ausgewählt. Es
war ein lebendiger, spannender und lustiger Nachmittag, was sich auch
im Geschmack des kreierten Weines widerspiegelt.
0.75 l · Grundpreis: 9,20 €/l
Preis: 6,90 €
Was hat das Weinregal Wine Tree von Radius Design mit einem guten
Bordeaux gemeinsam? Beide sind elegant und nachhaltig. In der Version
für die Wand kommen 96 Wein- oder Sektflaschen im Wine Tree unter.
Das hängende Modell gibt es außerdem in einer kleineren Variante für 60
Flaschen. 48 Flaschen finden in dem Wine Tree Modell zum hinstellen
Platz. Bei gleicher Lastverteilung können maximal 10 kg pro Regalboden
gelagert werden. Das Weinregal kann nicht nur in der Küche oder dem
Keller angebracht werden, zusätzlich ist es auch als Butler auf Veranstaltungen einsetzbar.
Weingut Reinhard und Esther Schmitt
Arzheimer Straße 24, 76831 Ilbesheim
Telefon 06341-33442, Fax 06431-33389
Design: michael rösing, Maße: 61 x 170 x 29 cm, Material: Stahl gepulvert
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72
Buchtipp
Ostend
Langeweile ist hier ein Fremdwort
Wie und warum dieses Wechselbad der Eindrücke zustande kommt, zeigen Ralph und Susanne Haerth in ihrem neuen Stadtteilführer „Ostend“.
Nach einem Querschnitt zur Geschichte und Wirtschaft des Ostends widmen sich die Autoren der Vielfältigkeit dieses in stetem Wandel befindlichen
Stadtteils: Neben Sehenswürdigkeiten, wie etwa der Alten Stadtbibliothek
oder der Synagoge an der Friedberger Anlage, gehören dazu grüne Oasen
wie der Ostpark, der Schwedlersee oder der Zoo als Ausflugsziel für die
ganze Familie. Wer sich mehr Unterhaltung wünscht, findet viele Hinweise
zum reichen Kulturangebot wie etwa das des Fritz-Rémond-Theaters oder
der Naxoshalle. Abgerundet wird der Stadtteilführer durch praktische
Tipps zu den vielen Einkaufs-, Ausgeh- und Einkehrmöglichkeiten im
Ostend, z.B. im Designhotel „Goldman 25hours“, wo kein Zimmer dem
anderen gleicht. Zum Schluss stellen die Autoren bekannte und berühmte
Persönlichkeiten des Viertels vor, wie Bernhard Grzimek, langjähriger
Frankfurter Zoodirektor und Oscar-Preisträger.
In ihrem Führer durchs „Ostend“ entfalten Ralph und Susanne Haerth
das vielfältige Profil eines Stadtteils, der zwar im Wandel begriffen ist,
dabei jedoch nicht seine Wurzeln verliert.
Ralph M. Haerth & Susanne Haerth
Ostend – Die schönsten Streifzüge durch Frankfurt
Societäts-Verlag 2012, 128 Seiten, SmartCover, € 12,80 (D)
ISBN: 978-3-942921-42-8
Architektur
Interview
Prof. Zvonko Turkali
Geboren 1958 in Vrdnik im ehemaligen Jugoslawien. Studium der
Architektur an der FH Frankfurt, Städelschule und der Harvard
University/ Graduate School of Design, u.a. bei Boris Podrecca und
David Chipperfield. 1988 Gründung des eigenen Architekturbüros
Turkali Architekten in Frankfurt am Main. Seit 1990 Mitglied im
Bund Deutscher Architekten BDA, von 1995 bis 1999 Mitglied im
Vorstand der Gruppe Frankfurt. 1993 bis 2003 engagierte sich Zvonko Turkali im Städtebaubeirat der Stadt Frankfurt am Main und
1996 bis 2004 in der Vertreterversammlung der Architekten- und
Stadtplanerkammer Hessen. Tätigkeiten in verschiedenen Gestaltungsbeiräten sowie als Preisrichter bei Architektenwettbewerben
begleiten seinen Berufsweg. Seit 1998 lehrt Zvonko Turkali als Professor für Entwurf und Gebäudelehre an der Universität Hannover.
Seit 2008 ist er Landesvorsitzender des BDA Hessen.
Eine Wohnungsoffensive für Frankfurt!
Interview mit Prof. Zvonko Turkali, Landesvorsitzender des BDA Hessen Hallo Herr Prof. Turkali, was macht für Sie persönlich den besonderen
Reiz der Mainmetropole aus?
Frankfurt ist eine sehr internationale Stadt mit vielen Unternehmen aus
dem Dienstleistungssektor. Dabei ist Frankfurt auch eine sehr kompakte
Stadt – man kann sie sich sehr gut zu Fuß erschließen. Für Frankfurt sind
auf der einen Seite das prägnante Stadtbild mit der Fernwirkung der Skyline,
auf der anderen Seite seine schönen und unverwechselbaren Stadtviertel
charakteristisch. Ob das nun Sachsenhausen, Bornheim oder Eschersheim
ist, jedes dieser Viertel hat seinen eigenen Charme.
Frankfurt steuert ja einer spannenden politischen Zeit entgegen. Es
wurde nicht nur ein neuer Oberbürgermeister gewählt,auch ein neuer
Planungsdezernent nimmt in den nächsten Wochen seine Amtsgeschäfte auf. Was versprechen Sie sich von diesem Wechsel für die Stadt?
Frankfurt ist glücklicherweise eine Stadt, die wächst. Wir haben eine Zunahme an Einwohnern. Deswegen muss man sich in Zukunft dem Thema
Wohnungsbau stärker widmen. Das weiß auch Olaf Cunitz, unser neuer
Planungsdezernent.
Die brennende Frage wird sein: Wie lässt sich der hohe Wohnungsbedarf
decken? Ein andere, davon nicht zu trennende wichtige Frage ist, wie wir mit
den Leerständen im Bereich der Büro- und Gewerbeimmobilien umgehen.
Wir haben in diesem Segment den höchsten Leerstand in Deutschland,
da stellt sich das Thema der Umwandlung von Büro- in Wohnraum in
besonderer Schärfe.
74
Fotos: Zvonko Turkali
Müssten vonseiten der Stadt in dieser Hinsicht nicht mehr Anreize zu
Umnutzungen gegeben werden?
Ich denke, dass fehlende Anreize nicht ausschlaggebend sind, schließlich
gibt es eine sehr große Nachfrage nach Wohnraum. Ich glaube eher, dass
wir in Frankfurt eine große Wohnungsoffensive brauchen! Die Stadt muss
sich im Austausch mit den Bürgern und den Verbänden langfristig darüber
Gedanken machen, an welchen Standorten und in welcher Art und Weise
wir zusätzlichen Wohnraum in der Stadt schaffen können. Frankfurt hat ein
verhältnismäßig kleines Stadtgebiet, daher wird man sich in Zukunft mehr
als bisher mit den einzelnen Stadtteilen beschäftigen, deren Entwicklung
beobachten und deren Potenzial ausloten müssen.
Also keine großen Entwicklungsprojekte, sondern kleinere Eingriffe
in den Bestand etwa der Hinterhöfe?
Genau, es geht darum, nachzuverdichten. Aber genauso wichtig ist es,
darauf zu achten, dass die Stadtteile insgesamt attraktiver werden. Ich
habe den Eindruck, dass man sich in den letzten Jahren zu sehr auf die
Innenstadt konzentriert und sich zu wenig mit den Stadtteilen beschäftigt
hat, wo die Menschen tatsächlich wohnen und arbeiten. Hier lässt sich viel
verbessern: für die Menschen und mit den Menschen sollten lebenswerte
und lebendige, urbane Quartiere entwickelt werden.
Bei etwa 19.000 fehlenden Wohnungen stellt sich die Frage, ob es nicht
auch wieder eine höhere Quote öffentlich geförderten Wohnungsraums
geben muss, um die soziale Durchmischung einer Stadt zu erhalten.
Auch das wird ein wichtiges Thema sein. Wir müssen es auf der einen
Interview
Seite wieder schaffen, bezahlbaren Wohnraum zu bauen – und das sage ich
jetzt nicht nur in meiner Funktion als BDA-Landesvorsitzender Auf der
anderen Seite ist Frankfurt immer aber auch im Zusammenhang mit der
Region Rhein-Main zu sehen. Wir haben an die 600.000 Arbeitsplätze, an
die 400.000 Pendler, die tagein tagaus morgens nach Frankfurt kommen
und die Stadt nach der Arbeit wieder verlassen. Frankfurt ist das wirtschaftliche Herz der Region, Wohnungsbau muss deshalb auch als eine
regionale Aufgabe verstanden werden. Darüber hinaus gibt es aber auch
weitere wichtige Baumaßnahmen, die von überregionaler Bedeutung sind,
wie der Bau einer Multifunktions-Arena. Frankfurt alleine kann diese
Herausforderung nicht stemmen. Das Bewusstsein für die Region ist gerade
in dieser Hinsicht noch nicht in allen Städten der Region so ausgeprägt, wie
es den Sachverhalten entspricht, aber die Dinge bessern sich zusehends.
Der Ausbau des Flughafens scheint immer mehr mit der Ausweisung
von Wohnraum in Konflikt zu geraten – gibt es da einen Ausweg?
Der Flughafen ist für die Entwicklung der Stadt Frankfurt enorm wichtig.
Er befördert die Stadtentwicklung eher, als dass er sie behindert! Es ist nicht
von der Hand zu weisen, dass wir auf der einen Seite mit dem Problem
des Lärms konfrontiert sind. In gewissem Umfang ist dem beizukommen,
etwa durch Schallschutzmaßnahmen, Regelungen bei Nachtflügen etc.
Auf der anderen Seite ist aus dem Flughafen mittlerweile aber auch eine
kleine Stadt entstanden. Vom Flughafen gehen sehr starke Standtentwicklungsimpulse aus, es entstehen derzeit ganz neue Quartiere, die der Stadt
neues Wachstum bringen.
Und was halten Sie angesichts des Wohnungsmangels von Wohnhochhäusern – sollten sie nicht eine größere Rolle in der Stadt spielen?
Hochhäuser sind prinzipiell nicht unproblematisch. Wenn ein Hochhaus
in Frankfurt geplant wird, wird nach wie vor sehr intensiv darüber gesprochen, ob es an dem Standort geeignet ist oder nicht. Der vor einigen
Jahren verabschiedete Hochhausrahmenplan definiert ziemlich genau,
wo welche Hochhäuser gebaut und wo keine Hochhäuser gebaut werden
dürfen. Dort wo es geht, ist es sinnvoll auch mit einem Wohnhochhaus
nachzuverdichten. Wenn es darum geht, in der Innenstadt oder stadtnah
zu wohnen, ist das Hochhaus ein geeigneter Typus für das Wohnen - nicht
unbedingt für Familien, aber für andere Bevölkerungsgruppen ganz sicher.
Und tatsächlich werden sie an mehreren Orten projektiert: Am Standort
des ehemaligen Henninger Turms wurde ein Wettbewerb zugunsten eines
Entwurfs für ein Wohnhochhaus entschieden, im Europaviertel entstehen
mehrere zugleich. Gerade für die Stadt Frankfurt ist das Wohnhochhaus
ein wichtiger Typus.
Als Landesvorsitzender des Bundes Deutscher Architekten (BDA) Hessen
sind Sie persönlich ja auch angetreten, die öffentliche Debatte über
Architektur zu stärken. Sie plädieren in den Städten für sogenannte
Gestaltungsbeiräte – wozu dienen diese genau?
Architektur ist eine öffentliche Angelegenheit. Wir als BDA finden es sehr
positiv, dass die Menschen ein großes Interesse haben, rechtzeitig über
das Baugeschehen informiert zu werden. In gewisser Weise wird dieser
Anspruch bereits durch Wettbewerbe eingelöst: Gerade bei großen Projekten entscheidet ein Wettbewerb auf der Grundlage mehrerer Beiträge
über das gleiche Thema. Letztlich dient der Wettbewerb aber auch dazu,
das Ergebnis öffentlich zu machen. Der Gestaltungsbeirat ist ein ähnliches
Instrument, allerdings geht es dabei um die Projekte, die direkt und ohne
Wettbewerb vergeben werden, für das Bild der Stadt aber dennoch entscheidend sind. Ein Museum ist für eine Stadt wichtig, aber ebenso muss man
darauf achten, auf welche Weise wir Lebensmittelmärkte bauen, wie wir
Autohäuser gestalten, kurzum, wie wir die sogenannte Alltagsarchitektur
behandeln. Darum kümmert sich ein Gestaltungsbeirat.
Obwohl Sie das Thema in Frankfurt vor einigen Jahren aufgeworfen
haben, hat es hier bisher keine Früchte in der Stadt getragen - wieso?
In den letzten Jahren wurden auf unsere Initiative hin gerade in Hessen
eine Reihe von Gestaltungsräten neu eingerichtet, auch in größeren Städten:
Einer von ihnen wird in Wiesbaden installiert werden, in Darmstadt ist
ein Gestaltungsbeirat neu einberufen worden, auch Fulda wird diesem
Beispiel folgen. In Frankfurt sind wir noch nicht so weit, es gibt hier nicht
nur Befürworter. Vielleicht gelingt es uns, bei größeren Bauvorhaben einen
temporären Gestaltungsbeirat einzurichten, um längerfristig Überzeugungsarbeit dank konkreter und positiver Erfahrungen zu leisten. Viele
andere Gemeinden haben übrigens auch zunächst auf diese Weise erlebt,
was ein Gestaltungsbeirat leisten kann, bevor er sich als feste Institution
etabliert hat. Wichtig für das Gelingen eines Gestaltungsbeirates ist es,
dass sowohl die Politik und die Verwaltung, als auch die Architektenschaft
dessen Arbeit unterstützen. In eine Entscheidung über einen Gestaltungsbeirat müssen sie alle mit einbezogen werden.
Sie haben das Thema Wettbewerb schon angesprochen – wie steht
es denn überhaupt um die Wettbewerbskultur in Frankfurt? Sind die
Wettbewerbe so gestrickt, dass auch junge Büros mit ungewöhnlichen
Ideen ausreichend zum Zuge kommen?
Viele Bauherren haben erkannt, dass Wettbewerbe eine gute Möglichkeit
sind, Öffentlichkeit für ihre Vorhaben herzustellen. Das finden wir als
BDA sehr gut und unterstützen es, vorausgesetzt, dass eine angemessene
Honorierung garantiert wird, mit dem Wettbewerb ein Auftragsversprechen
verbunden ist und die Urheberrechte des Architekten gewahrt werden.
Wir setzen uns auch dafür ein, dass jüngere Büros zum Zuge kommen
- viele der heute bekannteren Frankfurter Büros haben ja als junges Büro
angefangen und ihre ersten Projekte über Wettbewerbsgewinne realisiert!
Man muss aber auch die Bauherren verstehen, die mit erfahren en Büros
zusammenarbeiten, die eine bestimmte Bauaufgabe schon erfüllt haben:
Wenn man zu einem Mediziner geht, dann lässt man sich auch lieber vom
Oberarzt oder Chefarzt behandeln. Auf der anderen Seite ist es aber auch
gang und gäbe, dass sich ein jüngeres Büro nach einem Wettbewerbsgewinn
mit einem erfahreneren zusammenschließt und das Projekt dann mit diesem
gemeinsam baut. Von den jüngeren Büros kommen ja oft sehr interessante
und überraschende Beiträge und Impulse. Diese Überzeugungsarbeit bei
den Bauherren müssen wir immer wieder leisten - da bleibt noch viel zu tun!
Herr Prof. Turkali, vielen Dank für das Gespräch.
75
inneneinrichtung
Architektur
Alles im Rahmen
Fotos: Bene
Das RM Raummodul von Bene
Das neue Raummodul von Bene ist ein freistehender Hybrid aus Stellwand und Regal. Herzstück
dieses Raumteilers ist ein stabiler Aluminiumrahmen, der sich auf beiden Seiten mit Paneelen,
Boxen, Regalen, Tischen, Leuchten und anderem
Mobiliar ausbauen lässt: Von der Stellwand mit
akustischem Mehrwert bis zum perfekten Arbeitsplatz ist alles drin. Wer bisher große, offene
Gemeinschaftsbüros – Open Offices – unterteilen
wollte, stellte Stellwände auf. Zum Stauen gab es
Regale. Das RM Raummodul vereint diese beiden
Funktionen. Dieser Hybrid aus Stellwand und
Regal ist ein Infrastrukturträger in schlichtem,
minimiertem Design: Freistehend, selbsttragend
und akustisch wirksam schafft es für unterschiedliche Ansprüche den perfekten Rahmen,
ohne in die bauliche Substanz einzugreifen. Das
Raummodul ist flexibel, wächst mit dem Bedarf
und kann sich anpassen: ab 60 cm lässt es sich in
mm-Schritten bis zu etwa 2,40 m verbreitern und
kann von 59 cm aufwärts bis 211 cm hoch werden.
Sein Kernstück ist ein Aluminiumrahmen mit
Druckgussecken und integriertem Kabelkanal,
der sich beidseitig mit Boxen, Schränken, Glas
oder Plexiglasbändern, Öffnungen, Paneelen,
76
Bücherborden, Tischen, Lampen und anderen
Kleinmöbeln des täglichen Bürobedarfs bestücken lässt. Der multifunktionale Raumteiler,
kann als vertikales, weit sichtbares Möbel die
Struktur eines Büros elementar verändern. Seine
einfachste Anwendung ist eine Stellwand. Damit
lassen sich im Open Office geschützte Bereiche
definieren. Eingehängte Wandschränke erweitern
sie um Staufläche, Glaselemente und Öffnungen
bringen Durchblick. Lampe und Tisch machen
das Raummodul zum Arbeitsplatz. Beidseitig
mit Tischen bestückt, wird aus dem Einzel ein
Doppel. Wie das Raummodul wirkt und welche
Akzente es setzt, liegt nicht nur im Auge des Betrachters, sondern auch in der Hand derer, die
mit diesem System planen: Sie bestimmen, wie
hoch, ob es mehr Wand oder Regal sein soll, wie
transparent, offen oder geschlossen, mit glatter
Oberfläche oder textil bespannt.
www.bene.com
inneneinrichtung
individuelles Rollosystem „meridian“
von JAB Anstoetz
Modern, klar und individuell präsentiert sich
die neue Rollokollektion meridian von JAB
Anstoetz. 67 Dessins, die in die Rubrike Colours, Functional und Emotional untergliedert sind, begeistern in sagenhaften 240
Farben. Die neuen Rollosysteme sind dabei mehr als ein funktionales Konzept, JAB
Anstoetz-Rollos gestalten Räume auf eine vielfältige aber zurückhaltende, fast puristische Weise
und verleihen ihnen einen ganz besonderen Charakter. Die innovative und funktionale Technik
von meridian begeistert. Es gibt zahlreiche Varianten: Rollos mit Metallkettenzug als Standardausführung, eine komfortable Kombination aus Ketten- und Federzugmechanik. Ebenfalls bietet JAB
Anstoetz eine XXL-Technik, die eine Beschattung
von großen Fensterflächen ermöglicht. Dabei sind
die Breiten bis zu 320 cm erreichbar und können
so jedem Fenster angepasst werden. Hochwertige
Edelstahlträger werden ergänzt durch eine exklusiv von dem Designer Carsten Gollnick entworfene Blende – ein wahres optisches Highlight. Auf
insgesamt 34 Karten stellen sich die dekorativen
67 Dessins in einer schicken Präsentationsbox vor.
Unter den vielseitigen Dessins finden sich modi-
Fotos: JAB Anstoetz
sche Unis und Faux-Unis in zahlreichen Farben,
Streifendessins sowie schwer entflammbare Rollos, z.B. für den Objekt- und Wohnbereich. Die
Rubrik Emotional beinhaltet fantasievolle und
ausdrucksstarke Motive wie stilisierte Blumenund Rankendessins oder auch Ausbrenner mit
effektvollen Lichtspielen. meridian bietet somit
funktionales und dekoratives Design am Fenster,
das keine Wünsche offen lässt.
www.jab.de
77
inneneinrichtung
Wie eine Skulptur im Raum
Das Konferenztischsystem S 8000 von Hadi Teherani
Fotos: Constantin Meyer, Köln
Der renommierte Architekt Hadi Teherani hat
für Thonet das moderne Konferenztischsystem
S 8000 entworfen. Die Tischplatte wird lediglich
von einem zentralen Mittelbügel aus Edelstahl
getragen und scheint dadurch im Raum zu schweben – wie eine Skulptur. Dieser elegante Fußbügel, der sich wie ein Band an der Oberfläche der
Tischplatte fortsetzt, ist das zentrale Element der
modernen Konferenztisch-Anlage. Individuell
lassen sich dort Module mit unterschiedlichen
Funktionen integrieren. Multimedia-Anschluss,
Beamer, Getränkekühler oder Stauraum-Boxen
können Platz sparend und griffbereit verstaut
werden.
Komfort, Bewegungsfreiheit, Zeitersparnis und
modernste Medientechnik sind die Ansprüche
die heute an eine Konferenztisch-Anlage gestellt
werden. Sorgfältig durchdacht, bietet das Programm des Tischsystems für eine Konferenz die
RHEINFURTH PARKETT
Johannisberger Straße 1
65197 Wiesbaden
Fon 0611 - 8907304
[email protected]
www.rheinfurt-parkett.de
Natural Genius_Medoc#01_Eiche
78
inneneinrichtung
vollständige Integration aller technischen Komponenten der Medientechnik in einem zentralen
Versorgungsschacht. Die Verkabelung verläuft
unsichtbar innerhalb der Metall-Trägerstruktur. Die Abdeckplatte der Funktionsfläche ist
in Edelstahl oder pulverbeschichtet erhältlich.
Die Tischplatte gibt es u.a. in Black Cherry, Mineralwerkstoff, Buche, Ahorn, Eiche, Esche, Nussbaum und in weiß oder schwarz decklackiert.
Das Programm S 8000 ist in fünf verschiedenen
Größen erhältlich.
www.thonet.de
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Ausflugstipp
Architektur
Museum im Kulturspeicher Würzburg „Sammeln was man liebt“ – Jubiläumsausstellung zum zehnten Geburtstag
Fotos: Prof. Dieter Leistner, Mainz
Ein Hafenbecken, ein Kai mit einem Lastkahn,
ein lang gestrecktes altes Lagerhaus mit einer verwitterten Steinfassade – der alte Handelshafen
am Rande der Würzburger Altstadt speichert bis
heute die Erinnerung an eine bewegte Zeit. All
das Quietschen der Waggons, das Tuckern der
Schlepper, die ein- und ausladenden Schwenks der
Kräne scheinen an dem Ort noch präsent zu sein,
auch wenn hier schon seit einigen Jahrzehnten
Stille herrscht. Das bekannte Architekturbüro
Brückner & Brückner nahm diese Kulisse auf
und führte einen behutsamen, und doch spannungsvollen Umbau des ehemaligen Getreidespeichers durch: Das gesamte denkmalgeschützte
Gebäude wurde entkernt, komplett neu räumlich
organisiert und auf eine Gesamtlänge von 160 m
ergänzt. Lediglich die imposante Skelettkonstruktion aus massiven Eichenbalken hinter dem
mittleren Giebelhaus wurde beibehalten; sie bildet
heute das zentrale, 16 m hohe Eingangsfoyer. Von
innen wie von außen werden die Beziehungen
zwischen Alt und Neu so in vielen verschiedenen
Facetten erlebbar: Vor allem der Dialog der alten,
nahezu belassenen Fassade aus genarbtem und
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angewittertem Kalkstein und der nachts hinterleuchteten neuen Fassade aus lamellenartig arrangierten Kalk- und Sandsteinplatten schafft einen
besonders haptischen Eindruck: „Wahre Dinge,
die für sich selber stehen, die einfach da sind“,
nennen die Architekten das. Auch die beiden
Glascontainer, die dem Bestand als Restaurantund Büroteil hinzugefügt wurden, atmen diesen Charme: Ihre Glasplatten wurden mit einer
Aluminiumschicht bedampft, wobei das Muster
einer der Stahlplatten entstammt, mit denen einst
die Speichergüter bewegt wurden. In die neuen
3.400 m2 großen Räume zog 2002 das Museum im
Ausflugstipp
Vollmond im Garten, 1934, Öl auf Leinwand,
Paul Klee
Studie zu Homage to the Square Inductive, 1957,
Öl auf Hartfaserplatte, Josef Albers
Tête d‘homme, 1908 Öl auf Holz, Pablo Picasso
Hermann Rupf. Von Beginn an teilten die beiden
Freunde ihre Leidenschaft für die Kunst, und
Kahnweiler war es, der Rupf 1907 in Paris die
Augen für die noch ganz junge Kunst der umstrittenen Fauvisten und den frühen Kubismus von
Pablo Picasso und Georges Braque öffnete. Seit
dem Tod Hermann Rupfs 1962 ist die Sammlung
in der Rupf-Stiftung am Kunstmuseum Bern angesiedelt. Dabei waren nicht nur die Kunstwerke
Teil der Stiftung, sondern auch ein Vermögen,
das kontinuierlich weitere Ankäufe ermöglicht.
Kulturspeicher ein, zu dem die ehemalige Städtische Sammlung und die Sammung Konkreter
Kunst von Peter C. Ruppert verknüpft wurden.
Zu seinem zehnten Geburtstag zeigt es ab 5. Mai
ein besonderes Bonbon für alle Kunstliebhaber:
Aus der Berner Rupf Collection werden über 80
Meisterwerke von Picasso bis zur aktuellen Gegenwart präsentiert.
„Was will man noch mehr, als das sammeln, was
man liebt.“ So endet ein Brief des berühmten Pariser Kunsthändlers Daniel-Henry Kahnweiler
an seinen Jugendfreund und treuen Sammler
Das Museum im Kulturspeicher zeigt zum ersten Mal einen repräsentativen Querschnitt der
Rupf-Collection in Deutschland. Zu sehen sind
Meisterwerke der Klassischen Moderne etwa von
Pablo Picasso, Georges Braque, Fernand Léger,
Juan Gris, Lyonel Feininger und Paul Klee. Künstler wie Josef Albers, Max Bill oder Richard Paul
Lohse stellen die Verbindung zur Sammlung von
Peter C. Ruppert her. Vertreten sind außerdem
US-amerikanische Positionen von Donald Judd,
James Turrell oder Joseph Kosuth, aber auch
Schweizer Künstler mit internationaler Strahlkraft wie Meret Oppenheim oder Dieter Roth.
„Sammeln was man liebt“ vom 5. Mai bis 22. Juli
2012 im Museum im Kulturspeicher, Würzburg
www.kulturspeicher.de
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CUBE 01|12
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«Mit Kunst grillieren.»
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