Die Demarkationslinie

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Nr. 7
Sammlung „Gedenken und Gesellschaft“
DIE
DEMARKATIONSLINIE
VERTEIDIGUNGSMINISTERIUM
Generalsekretariat für die Verwaltung
DIREKTION FÜR DAS GEDENKEN,
DAS KULTURERBE
UND DIE ARCHIVE
Musée de la Résistance Nationale - Champigny
Die Demarkationslinie in Chalon.
Die Linie wird auf verschiedene Arten verkörpert, vom Wächterhäuschen…
Die Trennung Frankreichs, die durch das am 22. Juni 1940 in Rethondes unterzeichnete
deutsch-französische Waffenstillstandsabkommen erfolgte, beginnt ab dem darauffolgenden
25. Juni. Frankreich ist nunmehr über einen abstrakten und willkürlich gewählten
Linienverlauf in zwei große Hauptzonen geteilt, welcher Departements, Kommunen, Felder
und Wälder zersplittert. Dieser Verlauf wird jedoch vor Ort verschiedentlich verändert, nach
Lust und Laune bzw. entsprechend den Ansprüchen der Besatzungsmacht.
Die Demarkationslinie, die an der spanischen Grenze auf Höhe der Gemeinde Arnéguy im
Departement Basses-Pyrénées (heute Pyrénées-Atlantiques) beginnt und über Mont-deMarsan, Libourne, Confolens und Loches verläuft, reicht bis in den Norden des Departements
Indre und biegt nach Osten ab, um auf Höhe von Gex die schweizerische Grenze zu erreichen,
nachdem sie Vierzon, Saint-Amand-Montrond, Moulins, Charolles und Dole durchquert hat.
Nach dieser Trennung befindet sich im Norden die von den Deutschen besetzte Zone, die
etwas mehr als die Hälfte des Gebiets abdeckt, und im Süden die freie Zone, die
umgangssprachlich „zone nono“ (für „non occupé“, also nicht besetzte Zone) genannt wird,
deren „Hauptstadt“ Vichy ist. Die Deutschen behalten auf diese Weise die gesamte AtlantikKüste und die wesentlichen Industrieregionen für sich. Des Weiteren verfügen sie über ein
Druckmittel, von dem sie nach Belieben Gebrauch machen können, indem sie eine ganze
Reihe von Maßnahmen einleiten, um den Personen- und Warenverkehr oder auch den
Postverkehr zwischen den beiden Zonen zu beschränken. Indem Sie die Linie je nach Bedarf
„öffnen“ oder „schließen“, stellen sie die Kontrolle über das Land und dessen Wirtschaft
sicher.
Außerhalb ihrer wesentlichen Straßen- oder Schienen-Übergangspunkte kann die Linie nicht
systematisch verkörpert werden, und je nach Beschaffenheit des Gebiets erheben sich entlang
der fast 1 200 km langen Linie hier und da Pfosten in den Deutschlandfarben.
Wächterhäuschen und Absperrungen werden an den durch Schilder angezeigten
Übergangsstellen errichtet. Auf französischer Seite werden ähnliche Maßnahmen ergriffen,
wenngleich sie lückenhafter sind, da Menschen und Mittel fehlen.
Diese Demarkationslinie wird seitens der Besatzungsbehörden streng überwacht. Sie darf nur
mit einer Genehmigung überschritten werden, und zwar ausschließlich an den offiziellen
Übergangspunkten und unter Vorlage eines Personalausweises bzw. eines von den
Kommandanturen (deutsche Behörden, die sich um die Militär- und Zivilverwaltung einer
bestimmten Zone des Gebiets kümmern) ausgestellten „Ausweises“ (Passierschein). Jedem
Antrag wird eine komplette Akte beigefügt, die an die deutschen Behörden weitergeleitet wird
und ein Passfoto, eine Wohnsitzbescheinigung, den Grund des Antrags usw. beinhaltet. Da
Passierscheine nur in anerkannten Notfällen genehmigt werden (Geburten, Beerdigungen oder
schwere Krankheiten naher Verwandter), sehen sich die Antragsteller zur Überquerung mit
endlosen Schritten und Wartezeiten konfrontiert. Die Schikanen der Behörden sind vielfältig
und abschreckend.
Des Weiteren können die Menschen, die in der Nähe der Demarkationslinie, d.h. innerhalb
einer Zone von 10 km beiderseits der Linie, wohnhaft sind, den „Ausweis für den kleinen
Grenzverkehr“ (Passierschein für den kleinen Grenzverkehr) beantragen, mit dem sie für eine
begrenzte Zeit auf dem Gebiet ihres zweigeteilten Departements verkehren können. Die
Ausstellung dieser Passierscheine erfolgt durch die Feldkommandanturen und die örtlichen
Kreiskommandanturen.
… bis hin zum einfachen Schild.
Musée de la Résistance Nationale - Champigny
Die besetzte und die freie Zone sind nicht die einzige Trennung Frankreichs. Im August 1940
werden die vom Nazi-Deutschland faktisch annektierten Gebiete Elsass und Lothringen
verwaltungsmäßig an den Gau (Verwaltungsbezirk in der Nazi-Organisation) Baden bzw. an
den Gau Saarpfalz angegliedert. Die Departements Nord und Pas-de-Calais unterstehen dem
Militärbefehlshaber von Holland und Belgien. Und eine letzte Zone erstreckt sich schließlich
von der Mündung der Somme bis zur Rhône, an ihrem Austritt aus dem Genfersee. Das
Gebiet, das von den Deutschen „reservierte Zone“ genannt wird, nennen die Franzosen
gemeinhin die „verbotene Zone“, denn sie können nur unter erheblichen Schwierigkeiten in
dieses Gebiet gelangen. Die Kontrollen werden hier an den Endpunkten verstärkt, entlang der
Kanalküste und der französisch-schweizerischen Grenze.
Die italienisch „besetzte Zone“ erstreckt sich vom Genfersee bis zum Mittelmeer, wobei sie
östlich von Chambéry, Grenoble und Gap bis einschließlich Nizza entlangführt. Die Italiener
besetzen jedoch faktisch nur einige Punkte des Gebiets.
Schließlich wird im Herbst 1941 als Auftakt zur Errichtung des Atlantikwalls eine neue
verbotene Zone entlang der Kanal- und Atlantikküsten errichtet. Nur Menschen, die seit
mindestens drei Monaten hier wohnhaft sind, das Zivildienstpersonal, das für die deutsche
Armee arbeitet, und ambulantes Personal der französischen Eisenbahngesellschaft SNCF
dürfen dieses Gebiet betreten und hier verkehren. Außerdem ist es hier verboten, zu
telegrafieren oder zu telefonieren.
Bis September 1940 darf keinerlei Schriftverkehr zwischen den Zonen stattfinden. Zu diesem
Zeitpunkt erscheint die Interzonenkarte, die auch „carte familiale“ (Familienkarte) genannt
wird. Sie enthält eine Reihe von vorgedruckten Formulierungen und erlaubt daher
Interzonenkarte.
Musée de la Résistance et de la Déportation de Bourges et du Cher
Die Aufteilung Frankreichs. Die Demarkationslinie durchquert dreizehn Departements: Basses-Pyrénées,
Landes, Gironde, Dordogne, Charente, Vienne, Indre-et-Loire, Loir-et-Cher, Cher,
Allier, Saône-et-Loire, Jura und Ain.
dem Briefpartner lediglich, kurze und unpersönliche Neuigkeiten zu berichten, denn es kann
kein Wort hinzugefügt werden. So wird der Versand von Briefen und Paketen Gegenstand
erster illegaler Überschreitungen. Ausgehend von einigen einzelnen Fluchthelfern
organisieren sich die Überführung von Post bzw. die Überquerung von Menschen nach und
nach rund um regelrechte Netzwerke, die es geflohenen französischen und englischen
Kriegsgefangenen, Bewohnern des Elsasses und Lothringens, die sich nicht der deutschen
Armee verpflichten wollen, Freiwilligen, die sich den freien französischen Streitkräften
France Libre anschließen wollen oder jedem anderen, der sich bedroht fühlt, ermöglichen, die
sogenannte „freie“ Zone zu betreten. Daher nehmen die Kontrollen zu und werden strenger,
besonders ab dem Frühjahr 1941, als die deutschen Wehrmachtsoldaten Zollbeamten ihren
Platz überlassen. Patrouillen und Kontrollen mehren sich, Verfolgungen und Schüsse bis zur
nicht besetzten Zone sind keine Ausnahme mehr.
Folglich werden die Anwohner der Demarkationslinie sehr früh, ab dem Sommer 1940, zu
Mittlern für die Überschreitung. Die Demarkationslinie wird zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit
dem Boot, in Mistwagen, Fässern usw. überschritten; alle möglichen Mittel werden genutzt.
Von Anfang an gibt es viele illegale Überschreitungen der Linie, wobei private oder
wirtschaftliche Angelegenheiten einen Großteil davon ausmachen. Vor 1941 gibt es jedoch
nur wenige Verhaftungen.
Zahlreiche Männer und Frauen, die einfach helfen möchten und denen der Gedanke der
Grenze unerträglich ist, die sich einem belastenden und lähmenden Joch widersetzen möchten
usw., engagieren sich privat in dieser Tätigkeit, bevor sich die meisten von ihnen Netzwerken
von Fluchthelfern anschließen. Ausstattung, Zivilkleidung und Nahrungsmittel werden
gesammelt, um sie den Flüchtlingen vor ihrem Aufbruch zu geben. Spezielle Teams finden
zusammen, zum Beispiel Eisenbahnerteams, Polizisten- oder Gendarmen-Teams. Bei
manchen Menschen ist jedoch auch Habgier bei ihren Taten vorhanden, die nicht zögern, ihre
Dienste zu Geld zu machen oder gar ihre Flüchtigen den deutschen Behörden zu überlassen
bzw. sie ihnen schlicht und einfach auszuliefern.
Die Demarkationslinie wird im Februar 1943 aufgehoben, da die Deutschen seit November
1942 nun das gesamte französische Territorium besetzen. Sie verschwindet jedoch nicht von
den Karten des deutschen Generalstabs, und gewisse Einschränkungen bleiben bestehen,
insbesondere im Warenverkehr. So bleibt sie bis zum Kriegsende ein Druckmittel, da die
Franzosen bis zum Schluss die Drohung fürchteten, sie wieder einzuführen.
Die Demarkationslinie in Moulins.
Ab dem 1. März 1943 ist der Passierschein beim Überschreiten der Linie nicht mehr nötig.
LAPI/Musée de la Résistance Nationale - Champigny
Musée de la Résistance et de la Déportation de Bourges et du Cher
Flüchtlinge, die die Demarkationslinie in Vierzon überschreiten.
Flüchtlinge und die Demarkationslinie:
Der Vormarsch der deutschen Truppen in den Monaten Mai und Juni 1940 hat tausende von
Menschen auf die Straßen getrieben. Nach dem Waffenstillstand möchten sie nach Hause
zurückkehren. Die Rückkehr der Flüchtlinge zu ihrem Zuhause wird vom Sommer 1940 bis
zum Sommer 1941 organisiert. Die Deutschen erlauben die Öffnung von Übergangspunkten,
während die Waffenstillstandsarmee Etappenunterkünfte einrichtet. Im Herbst 1940 neigen
die Bedingungen zur Rückkehr jedoch zu Wandlungen, die Rückkehr wird schwieriger. Die
Deutschen ersetzen die Passierscheine durch eine Rückführungsbescheinigung, und Anfang
1941 sind lediglich 4 Übergangspunkte vorgesehen: in Langon (Departement Gironde), in
Vierzon (Departement Cher), in Moulins (Departement Allier) und in Chalon-sur-Saône
(Departement Saône-et-Loire). Im Sommer 1941 werden Maßnahmen zur Zusammenführung
von Flüchtlingsfamilien ergriffen, die im nicht besetzten Gebiet bleiben möchten.
Des Weiteren werden restriktive Maßnahmen im Hinblick auf Ausländer und Juden ergriffen.
Ab September 1940 ist es diesen nicht mehr erlaubt, in die Nordzone zurückzukehren. Im
Oktober 1940 wird der Passierschein für Ausländer zur Pflicht, die in die Südzone gelangen
möchten. Die Vorschriften werden immer härter, und am 23. Oktober 1941 wird die
Demarkationslinie für Ausländer gesperrt.
Musée de la Résistance Nationale - Champigny
Beschluss Deutschlands vom 4. Oktober 1940 gegen die unerlaubte Überschreitung der Demarkationslinie,
veröffentlicht in der Zeitung L’Oeuvre am 18. Oktober 1940.
22. Juni 1940
Unterzeichnung des Waffenstillstands zwischen Frankreich und
Deutschland in Rethondes.
24. Juni 1940
Unterzeichnung des Waffenstillstands zwischen Frankreich und Italien
in Rom.
25. Juni 1940
Inkrafttreten der beiden Waffenstillstandsabkommen.
2. Juli 1940
Errichtung der französischen Regierung in Vichy.
11. Juli 1940
Verkündung des französischen Staates durch den Marschall Pétain.
17. Juli 1940
Gesetz, das zur „Säuberung“ der Zivil- und Militärpersonen in der
Verwaltung ermächtigt.
18. Juli 1940
Deutsche Verordnung, in welcher der Post- und Telefondienst
zwischen den zwei Zonen reglementiert wird.
22. Juli 1940
Gesetz zur Überprüfung der Einbürgerungen.
28. Juli-3. August 1940
Unterbrechung des Bahnverkehrs zwischen den beiden
Zonen.
Juli 1940
Einführung der Passierscheine.
7. August 1940
Annexion von Elsass und Lothringen durch Deutschland.
3. September 1940 Gesetze, die zur Verhaftung von Personen, die für die nationale
Verteidigung oder die öffentliche Sicherheit als gefährlich gelten, und
zur Verwaltungsinternierung politischer Persönlichkeiten ermächtigen.
25. September 1940 Teilweise Wiederherstellung der Postverbindungen zwischen den
beiden Zonen (Einführung von Interzonenkarten).
27. September 1940 Verordnung Deutschlands, durch die jüdischen Flüchtlingen
untersagt wird, in die besetzte Zone zurückzukehren.
3. Oktober 1940
4. Oktober 1940
Vichy-Gesetz, das den ersten Judenstatus definiert.
Verordnung Deutschlands gegen die illegale Überschreitung der
Demarkationslinie.
24. Oktober 1940
Treffen von Pétain und Hitler in Montoire; Beginn der Zusammenarbeit
der Staaten.
25. Oktober 1940
Erlass von Vichy zur Festlegung der Bedingungen zum Verkehr
von Franzosen und Ausländern in der Metropole.
13. Dezember 1940 Entlassung und Festnahme von Pierre Laval; Beginn des Dienstes von
Pierre-Etienne Flandin; Aufhebung der Demarkationslinie als
Vergeltungsmaßnahme.
28. April 1941
Ankunft deutscher Zollbeamter zur Überwachung der
Demarkationslinie; Verhandlung durch Darlan, Regierungschef
seit Februar, zur Lockerung der Bedingungen zum Überschreiten
der Linie.
9. Mai 1941
Abkommen zur Öffnung der Linie für den Verkehr von Waren
und Werten.
17. Oktober 1941
Deutsche Anordnung zur Reglementierung des Postverkehrs
zwischen den beiden Zonen (Inverkehrbringen normaler
Postkarten).
8. November 1942
Landung der Alliierten in Nordafrika.
11. November 1942 Invasion der nicht besetzten Zone durch die deutschen Truppen
(Operation „Attila“).
18. November 1942 Abschaffung der ersten französischen Wachposten.
1. März 1943
Öffnung der Demarkationslinie; Ende der Passierscheine.
3. März 1943
Wiederherstellung der Postverbindungen auf dem gesamten
Territorium.
Juli 1944
Offizielles Ende der Demarkationslinie.
Illegale Flüchtige, verhaftet in der Region von Pleumartin.
Archives départementales de la Vienne
Musée de la Résistance Nationale – Champigny
Die Frage nach der Verpflegung wird zu einer alltäglichen Sorge,
während die Deutschen zu ihren Gunsten 40 % und mehr der Produktion einziehen.
Handzettel gegen die Deutschen
Die wirtschaftlichen Folgen der Demarkationslinie:
Die Demarkationslinie hat ein Ungleichgewicht zwischen dem Norden und dem Süden des
Territoriums zur Folge. Die Deutschen haben sich die landwirtschaftlich und industriell
reichsten Gebiete gesichert. Denn das besetzte Gebiet produziert 72,5 % des Weizens, 78 %
der Gerste, 80 % des Hafers, 70 % der Kartoffeln, 87 % der Butter, 95 % des Stahls und 76 %
der Kohle. In Ermangelung der notwendigen Rohstoffe, die zugunsten der deutschen
Wirtschaft „konfisziert“ werden, sind Industrie und Landwirtschaft in der Südzone stark
behindert bzw. sogar vollständig lahmgelegt. Die Lage erweist sich im Grenzgebiet als
besonders schwierig, da es den Unternehmen deswegen an Arbeitskräften und den Landwirten
an Feldern fehlt. Aufgrund der höheren Preise in der Nordzone entwickeln sich Schmuggelei
und Schwarzmarkt, ungeachtet der eingeführten Kontrollmaßnahmen. Die
Versorgungsschwierigkeiten stellen die Gefahr von Hungersnöten oder zumindest von
Nahrungsmittelmangel dar.
Genau wie der Personenverkehr unterliegt der Warenverkehr der Genehmigung durch die
deutschen Behörden, wobei der Nord-Süd-Verkehr am meisten überwacht wird. Eine gewisse
Lockerung erfolgt, als Darlan im Mai 1941 die Wiederherstellung des Verkehrs von Waren
und Werten aus der nicht besetzten Zone in die besetzte Zone erreicht, im Austausch von
Gegenleistungen in Syrien. Trotz einiger Engpässe im Bereich der Energie, der Rohstoffe und
der Arbeitskräfte erlebt die Wirtschaft einen langsamen Aufschwung, bevor sie sich zwischen
1942 und 1943 erneut verschlechtert und 1944 komplett zusammenbricht.
Alle Produkte, absolut alle, interessieren die Deutschen…
Etikett, das auf dem Ausfuhrwaggon
nach Deutschland angebracht ist.
Collection DMPA
Die Demarkationslinie, der Film und das Buch:
Die Teilung des Staatsgebietes und die Folgen, die sich aus der Errichtung der
Demarkationslinie ergeben, prägen das kollektive Bewusstsein stark. Daher gibt es zahlreiche
Bücher, Erlebnisberichte oder Romane, und Filme, für Kino oder Fernsehen, die sich auf
diese schmerzhafte Zeit in der Geschichte Frankreichs beziehen.
1966 widmet Claude Chabrol (1930 in Paris geboren) diesem Thema seinen ersten Film über
den Zeitraum der Besatzung. La ligne de démarcation (Die Demarkationslinie) berichtet über
den Alltag der Bewohner eines kleinen Dorfes in der Umgebung von Dole im Jahr 1942, von
denen einige einem Widerstandsnetzwerk angehören, dessen Aufgabe die Überschreitung der
Demarkationslinie ist. Dieser 90-minütige Schwarz-Weiß-Film, dessen Drehbuch Claude
Chabrol zusammen mit Gilbert Renault (Vannes 1904-Guingamp 1984) alias Colonel Rémy
(Oberst Rémy) schreibt, greift alle Klischees des Genres auf, wie es in seiner Vorschau
angeben wird.
Zur gleichen Zeit widmet Colonel Rémy, Gaullist der ersten Stunde, Widerstandskämpfer und
Gründer des Informationsnetzwerks Confrérie Notre-Dame, zwischen 1964 und 1976 diesem
Thema 22 Bände unter demselben Titel. Das Buch stellt insbesondere zahlreiche
Zeugenaussagen von Widerstandskämpfern und Fluchthelfern vor, welche Colonel Rémy
zusammengestellt hat.
Jean-Pierre Niogret
Denkmal „Courage-Liberté“ (Mut-Freiheit) zum Gedenken
an die illegalen Fluchthelfer in der freien Zone, Thénioux.
Verteidigungsministerium
Generalsekretariat für die Verwaltung
Direktion für das Gedenken, das Kulturerbe und die Archive
14, rue Saint-Dominique
00450 ARMÉES
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