Sonntags um vier 5 Maurice Steger Hille Perl Elbipolis – Barockorchester Hamburg Sonntag 26. Juni 2011 16:00 Bitte beachten Sie: Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stofftaschentücher des Hauses Franz Sauer aus. Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Handys, bei sich haben: Bitte schalten Sie diese zur Vermeidung akustischer Störungen aus. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind. Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens in der Pause einnehmen. Sollten Sie einmal das Konzert nicht bis zum Ende hören können, helfen wir Ihnen gern bei der Auswahl geeigneter Plätze, von denen Sie den Saal störungsfrei (auch für andere Konzertbesucher) und ohne Verzögerung verlassen können. Sonntags um vier 5 Maurice Steger Blockflöte Hille Perl Viola da Gamba Elbipolis – Barockorchester Hamburg Sonntag 26. Juni 2011 16:00 Pause gegen 16:35 Ende gegen 18:00 Das Konzert wird von Deutschlandradio für den Hörfunk aufgezeichnet. Der Sendetermin wird später bekannt gegeben. 2 Georg Philipp Telemann 1681 – 1767 Ouvertürensuite für Streicher e-Moll TWV 55:e8 »L’Omphale« Ouverture Pastorale Bourrée Passepied Les Jeux. Vite Les Magiciens. Gravement Menuet en Rondeau Christoph Graupner 1683 – 1760 Konzert für Blockflöte, 2 Violinen, Viola und Basso continuo F-Dur GWV 323 Allegro Andante Allegro Pause 3 Georg Philipp Telemann Ouvertürensuite für Viola da Gamba und Streicher D-Dur TWV 55:D6 Ouverture La Trompette Sarabande Rondeau Bourrée Courante – Double Gigue. Presto Christoph Graupner Ouverture C-Dur GWV 405 Ouverture Air Rondeau Sarabande Chaconne Georg Philipp Telemann Konzert für Blockflöte, Viola da Gamba, Streicher und Basso continuo a-Moll TWV 52:a1 Grave Allegro Dolce Allegro 4 Zu den Werken des heutigen Konzerts Individuelles vom Fließband Suiten und Konzerte von Telemann und Graupner Als die Leipziger im Jahr 1723 einen neuen Thomaskantor suchten, gaben sie Johann Sebastian Bach erst den Zuschlag, nachdem »bessere« Komponisten wie Georg Philipp Telemann und Christoph Graupner abgesagt hatten. Heutige Musikliebhaber werden das für eine grobe Fehleinschätzung halten, doch man muss auch die Position der Kirchenvorstände verstehen: Ihnen lag nichts an großen Kunstwerken, die vielleicht die Nachwelt begeistern würden, die jedoch in der Gegenwart wegen ihrer Länge und Komplexität schwer aufzuführen waren und womöglich durch allzu eigenwillige Züge die Gläubigen vom Gottesdienst ablenkten. Sie suchten stattdessen einen Kantor, der große Mengen sorgfältig gearbeiteter, aber zweckgebundener Musik produzieren konnte. Und dazu waren die beiden ursprünglich bevorzugten Kandidaten wahrhaft in der Lage: Bachs Kantatenschaffen mag ja mit etwa 200 erhaltenen Werken schon stattlich erscheinen, doch Graupner schrieb im Laufe seines Lebens mehr als 1400 Kantaten und Telemann sogar 1750. »… ob ich deren schon eine ziemliche Menge gemacht habe …« Der Fleiß der beiden erstreckte sich auch auf instrumentale Gattungen: Telemann komponierte vermutlich mehrere Hundert, nach anderen Angaben sogar an die 1000 Ouvertüren, die allerdings nur zum kleineren Teil überdauert haben. Und über Konzerte bemerkte er in einer seiner Autobiographien: »Hiervon muß bekennen, daß sie mir niemahls recht von Hertzen gegangen sind, ob ich deren schon eine ziemliche Menge gemacht habe.« Diese »ziemliche Menge« umfasst heute noch etwa 100 Stücke – von ursprünglich vielleicht drei- bis fünfmal so vielen. Dass die Zahl der erhaltenen Orchesterwerke Telemanns überhaupt noch so groß ist, verdankt sich im Wesentlichen seiner Freundschaft mit Graupner, der selbst immerhin 87 Ouver türen und 44 Konzerte hinterließ. Die zwei annähernd gleichaltrigen Komponisten begegneten sich wohl bereits 1701 in Leipzig: Telemann gründete dort, während er offiziell Jura studierte, das später 5 von Bach übernommene Collegium musicum (ein Amateurorchester) und komponierte Kantaten und Opern, deren Aufführungen er auch leitete. Graupner war zur gleichen Zeit zunächst Chorpräfekt an der Thomasschule, dann Telemanns Kommilitone an der Universität. Er studierte ebenfalls Jura. 1705 ging er als Cembalist und Komponist an die Hamburger Oper, und 1709, nachdem ihn dort der hessische Landgraf Ernst Ludwig gehört hatte, an dessen Darmstädter Hof. Schon zwei Jahre später stieg Graupner zum Kapellmeister auf, und diese Position behielt er ein halbes Jahrhundert lang, bis zu seinem Tod. Den Wechsel ins Leipziger Thomaskantorat redete ihm sein Dienstherr aus, nicht zuletzt mithilfe einer Gehaltsaufbesserung. Die guten Beziehungen zu Telemann konnte Graupner erneuern, nachdem dieser 1712 städtischer Musikdirektor in Frankfurt am Main wurde. So ist die Teilnahme Darmstädter Musiker bei besonders festlichen Aufführungen Telemanns (etwa der Serenata zu Ehren der kaiserlichen Familie oder der Brockes-Passion 1716) belegt, und Graupners Darmstädter Kapelle nahm auch zahlreiche Werke Telemanns in ihre eigenen Bestände auf: 96 der 134 erhaltenen Ouvertüren finden sich darin, und 72 sind überhaupt nur aus dieser einen Quelle bekannt. Datiert sind die Manuskripte nicht, doch die meisten weisen die Handschrift des Geigers Johann Samuel Ender auf, der erst 1723 aus Leipzig nach Darmstadt kam. Telemann war bereits zwei Jahre zuvor als Kantor und Stadtmusikdirektor nach Hamburg gewechselt – offenbar tauschte er also auch von dort aus noch regelmäßig neue Kompositionen mit seinem Freund und Kollegen Graupner. Oper für Arme Wenn nun ein Komponist sehr viele Werke hinterlässt, sollte man meinen, es müsste sich um lieblos dahingeworfene, schablonenhaft gestaltete Arbeiten handeln. Die Stücke des heutigen Programms zeigen jedoch eine große Vitalität und durchaus auch individuelle Züge. Die Grundmuster der Gattungen standen natürlich fest: Ouvertürensuiten beginnen mit einem ausladenden, dreiteiligen Eröffnungssatz, der dem Ganzen den Namen gibt; ein schnellerer Fugenabschnitt steht hier zwischen zwei gravitätischen, markant punktierten Rahmenteilen. 6 Auf diese eigentliche Ouvertüre folgt eine bunte Mischung aus Tänzen und Charakterstücken: Die vier klassischen, in Clavier-Suiten üblichen Tänze Allemande, Courante, Sarabande und Gigue können enthalten sein, aber auch neuere »Galanterien« wie Bourrée, Passepied oder Rondeau sowie Stücke mit programmatisch klingenden Namen wie Les Magiciens oder La Trompette. Populär geworden waren Ouvertüren in Deutschland um 1700: Nur allzu gerne hätte mancher kleine Fürst die »Tragédies lyriques« des berühmten Jean-Baptiste Lully am eigenen Hof aufführen lassen, doch weil der Prunk von Versailles nicht zu finanzieren war, begnügte man sich mit Instrumentalauszügen aus Lullys ziemlich tanzlastigen Opern. Bald schrieben deutsche Musiker selbst solche Suiten – und zwar ohne vorher eine Oper zu komponieren. Telemann ging allerdings in seiner Ouvertüre L’Omphale wieder auf die Ursprünge der Gattung zurück: Das Werk basiert tatsächlich auf einer Oper – oder vielleicht sogar auf zweien. Drei der Sätze – Bourrée, Les Jeux und Les Magiciens – sind nämlich nach Stücken aus der 1701 uraufgeführten Tragédie lyrique Omphale von André Cardinal Destouches gestaltet. Die übrigen gehen wohl auf Telemanns eigene, 1724 komponierte, heute jedoch verschollene Oper gleichen Namens zurück. Insgesamt zeigt die Suite, entsprechend der Stimmung des Dramas über die Begegnung der lydischen Königin Omphale mit Herakles, einen tragisch- düsteren Charakter. Das beginnt mit den ersten schweren Tönen der Ouvertüre und führt über die etwas melancholische Pastorale bis zu den (sicherlich nicht gutmütigen) »Magiern« des vorletzten Satzes. Nachahmen und Übertreffen Dass Telemann Kompositionen des Franzosen Destouches in seine eigenen Werke aufnahm, war im Übrigen kein Einzelfall, und man verstand solche Zitate und Stilimitationen auch nicht als Plagiate, sondern als ebenso ehrenhafte wie ehrende Huldigungen. Telemann, so lobte der Zeitgenosse Johann Adolph Scheibe 1745 in seinem Critischen Musicus, habe die Suite »überhaupt in Deutschland am meisten bekanntgemacht, auch sich darinnen so hervorgethan, dass man, ohne der Schmeicheley beschuldigt zu werden, mit Recht von ihm 7 sagen kann: er habe als ein Nachahmer der Franzosen, endlich diese Ausländer selbst in ihrer eigenen Nationalmusik übertroffen.« Kennen gelernt hatte Telemann französische Orchestersuiten bereits während seiner Zeit als Hofkapellmeister in Sorau (1704 – 1706); sein Dienstherr, Graf Erdmann von Promnitz, hatte von einer Reise zahlreiche Werke Lullys und Campras mitgebracht. Ebenfalls sehr an der französischen Kultur interessiert war Graupners Arbeitgeber; Landgraf Ernst Ludwig von Hessen-Darmstadt, ein großer Musikliebhaber, spielte die in Frankreich populäre Gambe und komponierte auch selbst. Nicht alles bei Telemann und Graupner ist allerdings französisch geprägt. Die Orchestersuite TWV 55:D6 beispielsweise enthält ausgedehnte Abschnitte, in denen ein Instrument solistisch hervortritt – so wie in einem italienischen Konzert. Die Wahl des Soloinstruments verweist dann jedoch wieder zurück ins aristokratische Frankreich: Italienische Konzerte sind meist für Geige bestimmt; die Viola da Gamba dagegen war ein Lieblingsinstrument Ludwigs XIV., an dessen Hof sie durch bedeutende Künstler wie Marin Marais gepflegt wurde. Eine solche Verbindung französischer und italienischer Elemente war in Deutschland weit verbreitet, und Telemann galt als ihr unüber troffener Meister: Nur durch die Kombination der Nationalstile, den sogenannten »vermischten Geschmack«, glaubte er die Musik zur Vollkommenheit bringen zu können. Und gerade die »Concertouvertüre«, die Verbindung aus italienischem Konzert und französischer Ouvertürensuite, galt dem Theoretiker Johann Adolph Scheibe sogar als besondere, typisch deutsche Gattung – Bachs h-Moll-Suite (BWV 1067) mit der Traversflöte als Soloinstrument ist ein weiteres berühmtes Beispiel. Blockflöte und Gambe – letzte Blüte vor dem Niedergang Neben einem als Ouvertüre verkappten Gambenkonzert enthält das heutige Programm noch zwei echte Konzerte unterschiedlicher Art. Graupner folgt in seinem Werk GWV 323 dem dreisätzigen Konzert typus Antonio Vivaldis, während Telemann im Doppelkonzert TWV 52:a1 (und auch sonst) eine viersätzige Form mit zwei Satzpaaren langsam-schnell, langsam-schnell bevorzugt – die Form der 8 italienischen Kirchensonate. An Stelle der üblichen Violine dominieren in Graupners Werkverzeichnis die selteneren Soloinstrumente – etwa Fagott, Chalumeau (ein Art Klarinette), Oboe und Oboe d’amore, Trompete, Viola d’amore, Traversflöte oder – im Falle des Konzerts GWV 323 – Blockflöte. Telemann schrieb ebenfalls Solopartien für alle nur erdenklichen Instrumente, so auch für die Blockflöte, die er nicht nur in zwei Konzerten (darunter TWV 52:a1), sondern ebenso in einer Reihe von Kammermusikstücken mit der Viola da Gamba kombinierte. Die sanften, gedeckten Klangfarben der beiden Instrumente schienen ihm offenbar besonders gut zusammen zu passen. Ihre Begrenztheit in Lautstärke und klanglicher Variabilität besiegelten allerdings noch zu Telemanns Lebzeiten ihren Niedergang: Die Blockflöte wurde durch die Traversflöte, die Gambe durch das Violoncello vollkommen verdrängt. Beide kamen erst wieder durch die Alte-Musik-Bewegung und durch Virtuosen wie Maurice Steger und Hille Perl zu neuen Ehren. Jürgen Ostmann 9 Maurice Steger Der Flötist und Dirigent Maurice Steger konnte sich als einer der gefragtesten Solisten auf dem Gebiet der Alten Musik etablieren. Mit dem Repertoireschwerpunkt auf Barockmusik arbeitet er mit den tonangebenden historischen Originalklang-Ensembles wie der Akademie für Alte Musik Berlin, The English Concert, Musica Antiqua Köln, Europa Galante oder I Barocchisti. Eine rege Konzerttätigkeit führt ihn aber auch regelmäßig mit modernen Orchestern wie den Berliner Barock Solisten, Les Violons du Roy und dem Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt zusammen. Dabei musizierte er mit Künstlern wie Hilary Hahn, Rainer Kussmaul, Igor Oistrach, Fabio Biondi, Sandrine Piau, Andrew Manze, Diego Fasolis, Sol Gabetta und Thomas Quasthoff. Einen wichtigen Teil seiner Tätigkeit bilden Recitals in kammermusikalischer Besetzung oder mit Cembalobegleitung. Dabei wird er regelmäßig u. a. von den Cembalisten Naoki Kitaya und Sergio Ciomei unterstützt. So war er in der Saison 2009/2010 auf einer Recital-Tour in Japan, spielte in Kanada wiederholt Solistenkonzerte mit Les Violons du Roy unter Bernard Labadie und absolvierte eine ausgedehnte Tournee durch Indien. Erfolgreich erarbeitet Maurice Steger zusammen mit Hille Perl und Lee Santana (Chitarrone) selten gespieltes Repertoire aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Gastauftritte führten das Trio u. a. nach Straßburg, München, Zürich, Braunschweig sowie in den Musikverein Wien. Auch mit zeitgenössischer Musik beschäftigt sich Maurice Steger. Zwei Solokonzerte für Blockflöte und Orchester brachte er 2009 zur Uraufführung. Das von Rodolphe Schacher komponierte Musikmärchen Tino Flautino spielte er bislang in über 50 Aufführungen. Nach Studien bei Marcus Creed in Stuttgart sowie Impulsen von Reinhard Goebel arbeitet Maurice Steger seit einigen Jahren auch als Dirigent. Konzerte gab er u. a. mit der NDR Radiophilharmonie, dem Taipei Symphony Orchestra, dem Zürcher Kammerorchester, dem English Concert, dem Brandenburgischen Staatsorchester, dem Musikkollegium Winterthur sowie mit verschiedenen Barockensembles. Einladungen führten den Dirigenten bis nach Taiwan. In seiner Funktion als »Baroque Music Director« beim Zürcher Kammerorchester (Principal Conductor: Sir Roger Norrington) konzipiert und dirigiert er Konzertprogramme im barocken und klassischen Bereich und begleitet Solisten wie Andreas Scholl oder Hille Perl. Unter seinen zahlreichen CD-Einspielungen ragen die Flötenquartette von Telemann, Sonaten von Sammartini und Blockflötenwerke von Telemann sowie Vivaldis Blockflötenkonzerte besonders heraus. Mehrere Einspielungen, darunter auch das Album Venezia 1625, wurden mit internationalen Preisen ausgezeichnet. Seine jüngste Einspielung (»Mr. Corelli in London« – Steger & The English Concert) ist Corellis Sammlung Opus 5 in Bearbeitungen englischer Komponisten gewidmet. In der Kölner Philharmonie war Maurice Steger zuletzt im Dezember 2006 zu Gast. 10 Hille Perl Hille Perl spielt seit ihrem fünften Lebensjahr die Viola da Gamba. Sie reist den größten Teil des Jahres durch die Welt, spielt Konzerte und macht CD-Aufnahmen, sowohl als Solistin als auch mit verschiedenen Ensembles, darunter beispielsweise The Age of Passions, das Freiburger BarockConsort und ihr eigenes Trio Los Otros. Zudem musiziert sie als Duopartnerin mit dem Komponisten und Lautenisten Lee Santana. Der Schwerpunkt ihres Repertoires liegt auf der Musik des 17. und des 18. Jahrhunderts, immer wieder jedoch widmet sie sich auch älterer und vor allem der zeitgenössischen Musik. Im April 2002 folgte sie einem Ruf als Professorin an die Hochschule für Künste in Bremen. Es sind vier Solo-CDs von ihr erschienen: im Jahr 1997 eine Einspielung mit Werken des französischen Gambenvirtuosen Monsieur de Sainte Colombe unter dem Titel Sieben Saiten & mehr, 1999 eine CD mit Bearbeitungen von Werken Johann Sebastian Bachs (… per la viola da Gamba …) und im Jahr 2000 die CD Doulce Memoire, welche die italienische Improvisationspraxis um 1600 dokumentiert. Für diese CD erhielt Hille Perl den ECHO Klassik als Instrumentalistin des Jahres 2001. Im Rahmen der Bach-Gesamteinspielung von Hänssler zum Jahr 2000 erschienen die Sonaten für Viola da Gamba und Cembalo BWV 1027 – 29, die Hille Perl zusammen mit ihrem Duopartner Michael Behringer aufnahm. Ihre Erfahrungen im Bereich der zeitgenössischen Musik sind auf der 2002 erschienen CD The Star & the Sea dokumentiert, einer Einspielung von Werken Lee Santanas. 2003 erschien eine CD ihres neuen Trios Los Otros unter dem Titel TINTO, die sich mit der Improvisationspraxis des 17. Jahrhunderts befasst und für die das Trio 2003 den ECHO als Ensemble des Jahres bekam. Eine weitere CD dieses Ensembles mit Musik aus Mexiko ist seit Herbst 2004 unter dem Titel Aguirre im Vertrieb, und 2006 erschien eine Einspielung von Telemanns Gambenkonzerten mit dem Freiburger Barockorchester. Zusammen mit ihrem Duo-Partner Lee Santana widmete Hille Perl zwei Einspielungen dem größten Komponisten für Gambenliteratur, Marin Marais (2004 mit Pour la violle et le théorbe und 2007 mit Les Voix Humaines). Beide CDs fanden sich auf den oberen Plätzen der Klassik-Charts wieder. 2009 führte die Zusammenarbeit mit der Cembalistin Christine Schornsheim zu einer weiteren Bach-CD. Zusammen mit der Sopranistin Dorothee Mields nahm Hille Perl die CD In Darkness let me dwell mit Werken von John Dowland auf. Dieser folgte im Jahr 2010 die Trio-CD Loves Alchyemie mit Vertonungen von Gedichten des englischen Barockdichters John Donne. Im Herbst 2011 erscheint die Weihnachts-CD Verleih uns Frieden gnädiglich mit der schwedischen Sopranistin Anna Maria Friman. In der Kölner Philharmonie war Hille Perl zuletzt im Herbst 2005 zu Gast. 11 Elbipolis – Barockorchester Hamburg Das Ensemble Elbipolis (»Stadt an der Elbe«) versteht sich als Barockorchester am Tor zur Welt, mit lokalen Wurzeln und Leidenschaft für die eigene Musikgeschichte, aber mit Offenheit für die restliche Welt und allzeit bereit, auf musikalische Entdeckungsreise zu gehen. Das Ensemble, das sich im Kern aus profilierten Musikern aus Bremen, Hamburg und Berlin zusammensetzt, hat in kürzester Zeit viel erreicht. Einladungen in die Kölner Philharmonie und zur Konzertreihe Das Alte Werk des NDR Hamburg, zu Festivals wie dem Schleswig-Holstein Musik Festival, dem Leipziger Bachfest, den Musikfestspielen Potsdam-Sanssouci, den Tagen Alter Musik Herne, dem Bremer Musikfest und dem Rheingau Musik Festival sind Meilensteine in der Biografie. Die konzeptuelle Debüt-CD Don Quichotte in Hamburg mit Musik von Telemann, Mattheson und Conti (2005) wurde euphorisch aufgenommen. Auch die 2008 erschienene CD Musik der Pfeffersäcke erhielt großen Zuspruch bei Hörern und Kritikern. 2009 erschien die neue CD Per il santissimo natale mit der Sängerin Deborah York. Seit 2008 begleitet Elbipolis regelmäßig den Chor des Schleswig-Holstein Musik Festivals unter der Leitung von Rolf Beck sowie den NDRChor unter Philipp Ahmann. Außerdem startete 2008 in Kooperation mit dem NDR, dem Radialsystem V in Berlin sowie Kampnagel in Hamburg die neue Konzertreihe »Barock Lounge«, die das Ensemble mit führenden Künstlern der Elektronikszene zusammenführt. 2010 trat Elbipolis u. a. beim Festival zeitfenster – Biennale Alter Musik in Berlin auf und unternahm eine Tournee durch Bolivien. In der Kölner Philharmonie war Elbipolis zuletzt im September 2008 zu Gast. Am 9. Juni gestaltete das Ensemble einen Abend in unserer Konzertreihe TRIPCLUBBING im Alten Wartesaal. 12 Die Besetzung von Elbipolis – Barockorchester Hamburg Oboe Luise Haugk Kristin Linde Fagott Györgyi Farkas Violine Jürgen Groß Albrecht Kühner Christiane Hampe Regine Freitag Annette Keimel Matthias Hummel Viola Florian Schulte Susanne Walter Violoncello Inka Döring Bass Alf Brauer Cembalo Jörg Jacobi Theorbe Ophira Zakai 13 KölnMusik-Vorschau 03.07.2011 Sonntag 18:00 25.08.2011 Donnerstag 20:00 Kölner Sonntagskonzerte 5 West-Eastern Divan Orchestra Daniel Barenboim Dirigent Mojca Erdmann Sopran Robin Blaze Countertenor Münchener Kammerorchester Alexander Liebreich Dirigent Giovanni Battista Pergolesi Orfeo, Kantate g-Moll für Sopran und Orchester Márton Illés Rajzok (Zeichnungen) Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 »Pastorale« Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67 »Schicksals-Sinfonie« Das Gastspiel des West-Eastern Divan Orchestra mit Daniel Barenboim wird von dem Spezialchemie-Konzern LANXESS ermöglicht. Giovanni Battista Pergolesi Stabat Mater 27.08.2011 Samstag 20:00 23.08.2011 Dienstag 20:00 West-Eastern Divan Orchestra Daniel Barenboim Dirigent Ludwig van Beethoven Leonoren-Ouvertüre Nr. 3 C-Dur zu op. 72 Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21 Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 36 Das Gastspiel des West-Eastern Divan Orchestra mit Daniel Barenboim wird von dem Spezialchemie-Konzern LANXESS ermöglicht. 24.08.2011 Mittwoch 20:00 West-Eastern Divan Orchestra Daniel Barenboim Dirigent Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 4 B-Dur op. 60 Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 »Eroica« Das Gastspiel des West-Eastern Divan Orchestra mit Daniel Barenboim wird von dem Spezialchemie-Konzern LANXESS ermöglicht. 25.08.2011 Donnerstag 12:30 PhilharmonieLunch West-Eastern Divan Orchestra Daniel Barenboim Dirigent West-Eastern Divan Orchestra Daniel Barenboim Dirigent Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93 Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92 Das Gastspiel des West-Eastern Divan Orchestra mit Daniel Barenboim wird von dem Spezialchemie-Konzern LANXESS ermöglicht. 28.08.2011 Sonntag 20:00 Anja Harteros Sopran Waltraud Meier Mezzosopran Peter Seiffert Tenor René Pape Bass Vokalensemble Kölner Dom West-Eastern Divan Orchestra Daniel Barenboim Dirigent Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125 »Ode an die Freude« Das Gastspiel des West-Eastern Divan Orchestra mit Daniel Barenboim wird von dem Spezialchemie-Konzern LANXESS ermöglicht. 01.09.2011 Donnerstag 12:30 PhilharmonieLunch Studierende der Hochschule für Musik und Tanz Köln, Klasse Prof. Jürgen Glauss Eintritt frei 14 Ihr nächstes Abonnement-Konzert 03.09.2011 Samstag 20:00 Liebe Konzertbesucher, liebe Abonnenten, Berliner Philharmoniker Sir Simon Rattle Dirigent wir freuen uns, Ihnen auch in der kommen den Saison eine Konzertreihe am Sonntagnachmittag anbieten zu können. In fünf Konzerten können Sie die Vielfalt der Musik zwischen Barock und Romantik hören, immer mit ausgezeichneten Interpreten und Ensembles! Gustav Mahler Sinfonie Nr. 7 e-Moll 10.09.2011 Samstag 20:00 Wir freuen uns, Sie auch in der nächsten Spielzeit als Abonnenten begrüßen zu können! The Allophons Oval Mouse on Mars musikFabrik André de Ridder Dirigent Weitere Einzelheiten zu dieser Reihe entnehmen Sie bitte unserer neuen Vorschau »Kölner Philharmonie 2011/2012«, die bereits erschienen ist. Mouse on Mars Paeanumnion Kompositionsauftrag der KölnMusik Uraufführung Konzeption und Realisierung: Mouse on Mars und André de Ridder Orchestrierung: André de Ridder und Stefan Streich Ermöglicht vom Kuratorium KölnMusik und der Kunststiftung NRW. Im Rahmen der 7. Kölner Musik nacht findet das erste Fest konzert zum 25. Geburtstag der Kölner Philharmonie statt. Die Kölner Szene gratuliert ab 23:00 Uhr. 11.09.2011 Sonntag 15:00 pop für pänz Konzert für Kinder ab 11 Premiere bei den Kinderkonzerten: Pop in der Philharmonie! Zuhören, gucken, staunen, tanzen – richtig live ist das alles noch viel schöner als im Fernsehen. KölnMusik gemeinsam mit c/o pop In der neuen Vorschau finden Sie neben den Konditionen für Ihren Erwerb eines Abonnements ebenfalls Informationen zu unserer Aktion »Abonnenten werben Abonnenten!« Alle Informationen auch auf koelner-philharmonie.de HILLE PERL BEI DEUTSCHE HARMONIA MUNDI LOVES ALCHYMIE Mit LEE SANTANA & DOROTHEE MIELDS Wunderschöne Songs der post-elisabethanischen Zeit von John Dowland, Alfonso Ferrabosco und Zeitgenossen. Die Songs basieren auf Texten der sogenannten „metaphysical poetry“ von Dichtern wie John Donne und Richard Crashaw. TELEMANN GAMBENKONZERTE Eine Traumbesetzung: Hille Perl und Petra Müllejans Violine prägen die CD mit klanglicher Harmonie, verträumter Ausdeutung und virtuos, leidenschaftlicher Rauschhaftigkeit im Wettstreit zwischen den Stimmen. Diese Einspielung bietet dem Hörer alle Farben und Schattierungen des instrumentalen Dialogs. DIE NEUE CD von THE AGE OF PASSIONS TELEMANN „PARISER QUARTETTE“ Ab August 2011 erhältlich www.hillenet.net www.sonymusicclassical.de Philharmonie Hotline +49.221.280280 koelner-philharmonie.de Informationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner Philharmonie! Kulturpartner der Kölner Philharmonie Herausgeber: KölnMusik GmbH Louwrens Langevoort Intendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbH Postfach 102163, 50461 Köln koelner-philharmonie.de Redaktion: Sebastian Loelgen Corporate Design: Rottke Werbung Textnachweis: Der Text von Jürgen Ostmann ist ein Originalbeitrag für dieses Heft. Fotonachweis: KASSKARA S. 9 und Hans Scherhaufer S. 11 Umschlaggestaltung: Hida-Hadra Biçer Umschlagsabbildung: Torsten Hemke Gesamtherstellung: adHOC Printproduktion GmbH Foto: Hyou Vielz Festkonzerte 25 Jahre Kölner Philharmonie Beethoven – Alle Sinfonien 20:00, Di 23.08.2011 20:00, Mi 24.08.2011 20:00, Do 25.08.2011 20:00, Sa 27.08.2011 So 28.08.2011 20:00 West-Eastern Divan Orchestra Daniel Barenboim Dirigent Das Gastspiel des West-Eastern Divan Orchestra mit Daniel Barenboim wird von dem Spezialchemie-Konzern LANXESS ermöglicht. Im Abo: Der ganze Beethoven schon ab € 95,– Informationen und Karten unter: koelner-philharmonie.de • Philharmonie-Hotline 0221. 280 280 KölnTicket 0221. 2801 • KölnMusik Ticket am Roncalliplatz KölnMusik Event in der Mayerschen Buchhandlung am Neumarkt