Rapperswil-Jona die «wilde» Rosenstadt Die Schönheit der Wildrosen beeindruckt das ganze Jahr! Einige einheimische Wildrosen sind vom Aussterben bedroht, weil ihr Lebensraum dem starken Siedlungsdruck zum Opfer fiel. Der Verein Natur und die Stadt RJ pflanzt mit Freiwilligen an einer Aktion 250 Wildrosen und leisteten damit einen Beitrag zur Förderung der Lebensqualität und Artenvielfalt im Siedlungsgebiet Rapperswil-Jona. WILDROSEN IN EUROPA In Europa sind 30 Wildrosenarten beheimatet, davon kommen in der Schweiz 27 vor. Die bekannteste unter ihnen ist die ‚Hagebutte’ oder auch Hundsrose genannt. Dank ihrem hohen Vitamin C Gehalt, wird sie seit jeher als Heil- und Nutzpflanze verwendet. Aus unserem Teesortiment ist der Hagebuttentee kaum mehr wegzudenken. Weniger bekannt ist hingegen die Verwendung des ätherischen Öls der Blüten oder des Samenöls in der Kosmetik. DIE VORFAHREN DER ZUCHTROSEN Die Wildrosen sind die natürlichen Vorfahren unser Zuchtrosen. Durch ihren betörenden Duft und die Schönheit ihrer fünfblättrigen Blüten wurde die Rose schon seit dem Altertum als ‚Königin der Blumen’ bezeichnet und galt als Symbol für Liebe, Freude und Jugendfrische. Im Mittelalter wurde sie zuerst als Heilpflanze in Klostergärten gezogen. Erst ab dem 11. Jahrhundert verbreiteten sich die gefüllten Sorten und hielten Einzug in Privatgärten. DER ÖKOLOGISCHE WERT Etwa 100 Insektenarten nutzen die Rose als Futterpflanze oder für die Eiablage. Viele Wildbienen sammeln gerne den Pollen der Blüte. 19 verschiedene Säugetierarten und 27 Vogelarten ernähren sich im Winter von den Hagebutten. Mäuse beispielsweise mögen die Hagebutten, wenn die Schalen noch hart sind, damit sie diese mit ihren Zähnen abraspeln können, Vögel hingegen bevorzugen es, wenn die Schalen durch Fröste weich geworden sind. Neben den Hagebutten, werden aber auch die Knospen, Stängel, Blätter oder der Pflanzensaft von unterschiedlichsten Tierarten genutzt. Zudem bilden Dornen eine sichere Kinderstube für die Aufzucht von Jungvögel. SELTENE SCHÖNHEITEN Wildrosen bevorzugen sonnige, milde Standorte. Genau diese Orte entsprechen den bevorzugten Wohn- lagen. Mit der Zunahme der Siedlungsfläche haben die natürlichen Lebensräume der Wildrosen abgenommen. Von den 11 Rosenarten, welche in der Region Rapperswil-Jona, sind 4 häufig und die anderen Arten stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Pflanzenarten und sind teilweise vom Aussterben bedroht. BIODIVERSITÄT IM SIEDLUNGSRAUM Der Lebensraum Pflanzen für und Tiere wird durch das Wachstum der Siedlungsfläche kontinuierlich kleiner. Eine Abgrenzung, Siedlung hier - Natur da, funktioniert nicht mehr. Damit die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten für die Zukunft erhalten werden kann, muss auch der Siedlungsraum naturnah gestaltet sein. Einheimische Pflanzen bieten im Gegensatz zu exotischen ein grösseres Futterangebot und Lebensgrundlage für Insekten. Helfen auch Sie mit, unser einzigartiges Ökosystem zu erhalten. Durch eine naturnahe Gestaltung Ihres Gartens oder Balkons können Sie eine Kleinoase in einer asphaltieren Siedlungswüste schaffen.