Nr. 422 vom 26. April 2007 ProSpecieRara – 25 Jahre für die Vielfalt ZUSAMMENFASSUNG. Die Geschichte der Erhaltung der Vielfalt von Kulturpflanzen und Nutz­tierrassen ist noch jung. ProSpecieRara gehört auf diesem Gebiet euro­paweit zu den Pionieren. Sie feiert in diesem Jahr das 25-jäh­rige Bestehen. Hansjürg Hörler und Pro Specie Rara und Ackerpflanzen sowie Zierpflanzen Neben den grossen Partnern wie Coop Die Stiftung ProSpecieRara hat sich in und Arche-Höfe für die Tierrassen auf- und dem Bundesamt für Landwirtschaft, den vergangenen 25 Jahren zu einer gebaut und zu einem schweizweiten wird die Arbeit von über 2‘000 Aktiven europaweit bekannten Erhaltungsorga­ Netz verbunden. Kriterien werden ent- (Tierzüchter und Sortenbetreuer), von nisation entwickelt und kann sich heute wickelt, die dazu dienen, die Erhaltung 6‘000 Gönnerinnen und Gönnern und mit 10 Vollzeitstellen zu den Grossen unter ein ProSpecieRara-Gütesiegel zu von privaten Stiftungen unterstützt. zählen. Zurzeit erhält die Stiftung mit stellen, wel­ches die Qualität der Arbeit Ohne diesen Rückhalt wäre die Erhal­ Hilfe ihres schweizweiten Netzwerkes auszeichnet und sicherstellt. tungsarbeit nicht zu bewältigen. Diese 1’800 Obstsorten, 900 Garten- und Arbeit soll mit einem breit angelegten Ackerpflanzen, 450 Beerensorten und Kooperationen im Markt 25 Tierrassen Dabei geht es nicht alleine Die Kooperation mit Coop und weiteren um die Bereicherung der Vielfalt auf un- Vermarktern wie etwa Eichberg und Fri- ProSpecieRara feiert seren Tellern, sondern um nicht weniger log erlaubt es, seit einigen Jahren Pro- Mit einer breiten Vielfalt an Pflanzen als die Sicherung der Nahrungsmittel- SpecieRara-Produkte wie Frischge­müse, und Tieren feiert ProSpecieRara am 1. versorgung zukünftiger Generationen. Jungpflanzen oder Samen über den Han­ und 2. September auf dem Waisen- ProSpecieRara setzt sich seit zwei Jah- del in Bioqualität anzubieten. In jüngster hausplatz in Bern ihr 25-jähriges Beste­ ren auch für die Erhaltung ge­fährdeter Zeit interessieren sich auch vermehrt hen. Es wird eine einmalige Landschaft Zierpflanzen ein. Gastrobetriebe für die Spezia­litäten und mit alten Sorten und raren Rassen ge­ bringen die Vielfalt unter dem „Pro Spe- staltet, in welcher Kinder und Erwach­ Verschiedene Wege cie Rara“-Güte­siegel auf ihre Teller. Die- sene in die ProSpecieRara-Welt eintau­ Schon den Gründern der Stiftung war se Entwicklungen sind europaweit ein- chen können. Bereits ab Ende April bewusst, dass Sammeln und Erhalten malig und werden durch günstige, werden ferner über 40 regionale Veran- nur dann von Erfolg gekrönt ist, wenn gesetzliche Rahmenbe­dingungen in der staltungen in der ganzen Schweiz durch­ man den Fundus möglichst schnell Schweiz gefördert, die im EU-Raum zur- geführt.Diese reichen von Setzlingsmärk­ möglichst vielen Menschen zugänglich zeit so nicht gegeben sind. ProSpecieRa- ten über Führungen durch Sorten-Gärten macht. Dabei beschreitet ProSpecieRara ra setzt sich daher auch im Rahmen ih- bis zu Tierschauen. Eine begleitende seit jeher innovative Wege zur Verbrei- rer internationalen Zusammenarbeit für Wanderausstellung rundet diese inter- tung und Absicherung der Vielfalt. die Verbesserung der Rahmenbedin- aktive Informationsarbeit ab. In den vergangenen Jahren wurden Obst-Gärten, Sorten-Gärten für Garten- Jubiläum gewürdigt werden. gungen für die Verbreitung gefährdeter Kulturpflanzen europaweit ein. Redaktion: Markus Rediger (mr), Roland Wyss-Aerni (wy), Helene Soltermann (hs) | [email protected] Das Dossier erscheint sechsmal pro Jahr Online-Archiv unter www.lid.ch Infos und Bildmaterial: ProSpecieRara, Pfrundweg 14, 5000 Aarau, [email protected], www.ProSpecieRara.ch ProSpecieRara – 25 Jahre für die Vielfalt Inhaltsverzeichnis 1. ProSpecieRara – Seit 25 Jahren Retterin der Vielfalt ………………………………………………. 1.1 ProSpecieRara übernimmt Pionierrolle 1.2. Agenda 21 legt wichtige Grundlagen 1.3. Heute und in Zukunft wichtige Erhalterorganisation 4 2. Vielfalt bedeutet Sicherheit …………………………………………………………………………. 2.1 Masse bedeutet nicht Vielfalt 2.2 Genetische Ressourcen erhalten 2.3 Lebendige Erhaltung 6 3. ProSpecieRara-Produkte durch Vermarktung erhalten …………………………………………. 3.1 Welche ProSpecieRara-Produkte haben eine Marktchance? 3.2 Kriterien für ProSpecieRara-Produkte 3.3 Garantie durch ProSpecieRara-Gütesiegel 3.4. Gemeinsam mit Partnern zum Erfolg 3.5. Entwicklung des ProSpecieRara-Sortimentes bei Coop 7 4. Wo Vielfalt lebt – Der Einsatz für ProSpecieRara hat viele Gesichter ………………………….. 4.1 Wollschweine überlisten dank ihrer Intelligenz 4.2 600 alte Apfelsorten in einem Obstgarten 9 5. Alte Kartoffelsorten – Eine Chance für den Bergackerbau ……………………………………… 11 5.1 Alte Kartoffelsorten – ein Genuss 5.2 Eine Chance für Bergbauern 6. Genetische Vielfalt erhalten – Eine weltweite Aufgabe …………………………………………... 12 6.1 FAO spielt wichtige Rolle 6.2 Datenbanken für genetischen Ressourcen 6.3 ProSpecieRara arbeitet international mit 7. Das ProSpecieRara-Schaunetz – Vielfalt mit allen Sinnen erleben 7.1 Selten gewordene Tiere in ihrer natürlichen Umgebung 7.2 20 Obstgärten mit raren Sorten 7.3 Das Paradies für Gartenfreunde ……………………………... 14 8. Jubiläum ProSpecieRara – 25 Jahre für die Vielfalt ………………………………………………... 15 8.1 Die Jubiläumsanlässe in den Regionen 8.2 Das grosse Jubiläumsfest in Bern am 1./2. September 2007 8.3 ProSpecieRara Wanderausstellung „25 Jahre für die Vielfalt” 9. Weiterführende Informationen und Bildmaterial 9.1 Publikationen / Zeitschriften 9.2 Bildmaterial 9.3 Organisationen 9.4 Handelspartner 9.5 Gen-Datenbanken LID Dossier Nr. 422 vom 26. April 2007 ………………………………………………... 17 ProSpecieRara – 25 Jahre für die Vielfalt 1. ProSpecieRara – seit 25 Jahren Retterin der Vielfalt Erst in den letzten 50 Jahren wurde zur Kenntnis genommen, dass die genetische Vielfalt in der Welt der Nutztiere und pflanzen stetig schwindet und dass dies für Natur und Menschheit schwerwiegende Folgen hat. Somit ist die die Geschichte der Rettung einer breiten Vielfalt an Nutztieren und Kulturpflanzen noch sehr jung. Im Jahr 1951 erschien erstmals ein Bericht, der sich mit dem Zustand der Tierrassen weltweit auseinandersetzte. Die FAO (Food and Agriculture Organization of the United Skuddenwidder (psr) Nations) gründete 1974 die Internationale dingungen für die Nachwelt gerettet. Es sourcen IBPGR zum Schutz der innerartlichen 1.1. ProSpecieRara übernimmt Pionierrolle Vielfalt. Drei Jahre später gab US-Präsident Auch in der Schweiz stiess dieser auf- Tierrassen, auch Gemüsesorten und Acker- Carter die Weltzukunftsstudie Global 2000 rüttelnde Weltzustandsbericht in einigen pflanzen wurden gesammelt und in einer in Auftrag. In diesem Bericht, der 1980 Kreisen auf offene Ohren. Unter der Führung Samenbank erhalten. 1985 wurden die erschien und weltweit zu einem Bestseller von Hanspeter Grünenfelder taten sich Aktivitäten auf den Obstbereich ausge- wurde, machten die Autoren unter anderem initiative Menschen aus dem Umkreis des dehnt. auf die Gefahren der zunehmenden Uni- WWF Schweiz zu einer Organisation zu- formität unserer Ernährung aufmerksam. sammen, mit dem Ziel, sich vor allem für Der Druck hin zu erhöhter Produktivität den Schutz und die Erhaltung des gene- führe zur Konzentration auf einige wenige tischen und kulturgeschichtlichen Erbes der Hochleistungssorten, und damit steige die Schweiz einzusetzen. Damit wurde am 15. Gefahr von Inzucht, was letztlich zu einer Dezember 1982 die Stiftung ProSpecieRara bedrohlichen Abnahme der genetischen mit Sitz in St. Gallen als erste Nicht- Vielfalt führe. Regierungs-Erhalterorganisation der Schweiz Kommission für Pflanzengenetische Res- blieb aber nicht bei der Rettung von gegründet. Sofort wurde zur Tat geschritten. Weiter wurden einige his-torisch belegte Die letzten Tiere bereits vergessener Rassen Beispiele aufgelistet, die beschrieben, dass wurden in entlegenen Gebieten aufgespürt sich Krankheitserreger in genetisch einheit­ und zu Kernherden zusammengeführt. lichen Monokulturen ungehindert ausbrei­ Spektakuläre Rettungsaktionen machten ten und die Ernten in ganzen Ländern ver­ die Stiftung in weiteren Kreisen bekannt. So nichten konnten. Die Forderung lautete n die letzten Spiegelschafe, Stiefelgeissen also, die Vielfalt wieder zurück auf die Felder oder die letzten Exemplare des in der zu bringen. Schweiz bereits für ausgestorben gehaltenen Rätischen Grauviehs wieder aufgespürt und teilweise LID Dossier Nr. 422 vom 26. April 2007 unter abenteuerlichen Be­ Stachelbeerensorten (psr) Dies geschah zu einer Zeit, als der Begriff „Biodiversität“ wissenschaftlich noch nicht eingeführt war. Damit kann mit Recht behauptet werden, dass ProSpecieRara auf diesem Gebiet eine wirkliche Pionierrolle einnimmt. ProSpecieRara – 25 Jahre für die Vielfalt Tomatenvielfalt (psr) 1.2. Agenda 21 legt wichtige Grundlagen 1.3. Heute und in Zukunft wichtige Erhalterorganisation Zurzeit erhält die Stiftung über 1’800 Auf internationaler Ebene unterzeichneten Einen der 450 Beerensorten und 25 Tierrassen. Dabei im Jahr 1992 in Rio de Janeiro 187 Länder Erhaltungsarbeit legte ProSpecieRara 1999 wird sie von über 2’000 Aktiven und gegen die Biodiversitäts-Konvention. Damit ver- zusammen mit Coop. Zu dieser Partnerschaft 6’000 Gönnerinnen und Gönnern unter- pflichteten sich diese, die Artenvielfalt in gehört nicht nur die finanzielle Unterstützung stützt. Die intensive Zusammenarbeit mit den eigenen Ländern für zukünftige Gene- mit Mitteln aus dem Coop Naturaplan- Coop sowie das 2005 lancierte neue rationen zu erhalten. Mit der Agenda 21 Fonds sondern auch das erklärte Ziel, die Erscheinungsbild der Stiftung steigerten wurde gleichzeitig ein Leitpapier für nach- alten Sorten und Rassen wieder in die den Bekanntheitsgrad von ProSpecieRara haltige Entwicklung geschaffen, das auch Verkaufsregale und so näher zu den schweizweit markant. in der Schweiz die Leitplanken für politisches Konsumentinnen und Konsumenten zu Handeln setzte. Erstmals in der Geschichte bringen. Die Bevölkerung erhält damit der FAO wurde 1996 einWeltzustandsbericht erstmals die Möglichkeit, die Früchte der präsentiert, der die Situation der pflanzen- Erhaltungsarbeit auf ihren Tellern zu genetischen Ressourcen in 150 Ländern geniessen. Dabei handelt es sich nicht nur aufzeigt, Im Zuge dieses Berichtes wurde in europaweit sondern sogar weltweit um Leipzig der Globale Aktionsplan für die eine Pionierleistung, bei der Grosshandel Erhaltung und nachhaltige Nutzung pflan- und Erhalterorganisation zum Schutz und zengenetischer Ressourcen für Ernährung zur Förderung genetischer Ressourcen zu- und Landwirtschaft ins Leben gerufen. Im sammenspannen! Globalen Aktionsplan wurde dabei ausdrücklich die Arbeit von NGOs bei der Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt auf dem Feld gewürdigt und den staatlichen Institutionen eine Zusammenarbeit mit NGOs nahe gelegt. Davon profitiert heute auch ProSpecieRara, die seit 1998 im Rahmen des Nationalen Aktionsplans viele Projekte im Auftrag des Bundes betreut. LID Dossier Nr. 422 vom 26. April 2007 wichtigen Meilenstein in ProSpecieRara konnte sich dank ihren vielen Helferinnen und Helfern, engagierten Partnern und nicht zuletzt aufgrund der verbesserten politischen Rahmenbedingungen zur grössten Erhalterorganisation der Schweiz entwickeln und nimmt heute unter den NGOs europaweit eine wichtige Stellung ein. Obstsorten, 900 Garten- und Ackerpflanzen, Die Industrialisierung, Monopolisierung und Globalisierung der Landwirtschaft hält an und damit auch die Gefährdung der genetischen Ressourcen. ProSpecieRara ist somit gefordert, auch in Zukunft mit viel Kreativität, Durchsetzungskraft und Verhandlungsgeschick die Folgen des „Fortschrittes“ zu bewältigen, damit die genetischen Ressourcen für künftige Generationen gesichert und für möglichst viele Menschen verfügbar bleiben. ProSpecieRara – 25 Jahre für die Vielfalt 2. Vielfalt bedeutet Sicherheit Der Reichtum an alten Kulturpflanzensorten Stiere gar Abertausende von Nachkommen behalten, um auf Veränderungen reagieren und Nutztierrassen bereichert nicht nur bekommen können. Errechnet man jedoch zu können. Denn unsere Umwelt wandelt unsere Menüs, er sichert auch unsere die effektive Populationsgrösse, d.h. lässt sich stets. Das Auftreten von neuen Seuchen, zukünftige Nahrungsmittelversorgung. Den man alle Klone und Vollgeschwister mit der Klimawandel und das sich damit Konsumentinnen und Konsumenten ist gleichem Erbgut beiseite und betrachtet verändernde Futterangebot stellen die meist nicht bewusst, dass unsere Nah- nur unterschiedlichen Nutztiere und Kulturpflanzen vor Heraus- rungsmittel aus einer sehr bescheidenen genetischen Eigenschaften, schrumpfen die forderungen, die sich direkt auf die Anzahl verschiedener Kulturpflanzensorten stattlichen Millionenbestände auf wenige Verfügbarkeit unserer Nahrungsmittel aus- und Nutztierrassen produziert werden. hundert Tiere. wirken. die Tiere mit 2.3. Lebendige Erhaltung ProSpecieRara setzt auf Vielfalt. Sie rettet und erhält die Biodiversität der Pflanzen und Tiere, die als Rohstoffe für unsere Nahrungsmittel dienen. Neben dem engen Angebot in den Grossverteilern stellt der Fundus von ProSpecieRara mit rund 900 Gemüse-, 1’800 Obst-, 400 Beerensorten und 25 Nutztierrassen eine wertvolle Schweizer Huhn (psr) genetische Reserve dar. Die in-situ-Erhaltungsstrategie, also die lebendige Er- 2.1. Masse ist nicht Vielfalt haltung durch den jährlichen Anbau der Ein Paradebeispiel dafür ist die Geflü- 2.2. Genetische Ressourcen erhalten gelbranche. Waren es vor 15 Jahren Wer fragt sich heute beim Einkauf schon, Höfen, ermöglicht eine permanente Anpas- weltweit noch 21 Firmen, die sich mit der wie viele Karotten- oder Tomatensorten es sung an die sich verändernde Umwelt. Zucht von Wirtschaftsgeflügel beschäftigten, gibt? So ist auch beim Gemüse und Obst ProSpecieRara kann dieses Konzept, das versorgen heute nur noch 6 Konzerne den das Sortenbewusstsein verloren gegangen sich von statischen Genbanken mit in Globus mit Legehennen und Masthähnchen. und mit der mangelnden Nachfrage auch Flüssigstickstoff Entsprechend klein ist das Angebot an das abwechslungsreiche Angebot. Auf der unterscheidet, dank einer breiten Basis von verschiedenen Rassen geworden, denn sie Strecke geblieben ist dabei nicht nur eine aktiven Gärtnern und Tierhaltern umsetzen. stammen von immer wenigeren Zuchtlinien breite Auswahl an verschiedenen Ge- ab. Nicht besser sieht es im Schweinesektor schmäckern, Farben und Formen. Dem aus, wo es nebst den fünf vorherrschenden Mainstream in den Regalen und auf unseren Schweinerassen kaum mehr nennenswerte Tellern fällt auch die Sicherheit unserer Alternativen gibt.Auch in der Milchviehzucht Nahrungsmittel zum Opfer. Und zwar die spitzt sich die Lage zu. Die Millionen von Sicherheit, die sich aus der Vielzahl an Holsteinkühen Europas und Nordamerikas unterschiedlichen Eigenschaften der ver- stammen wenigen schiedenen Sorten und Rassen ergibt. Die Zuchttieren ab. Die moderne Technik mit damit verbundene, grosse Bandbreite an künstlicher Besamung und Embryotransfer Genen ermöglicht es, dass Tiere und macht es möglich, das Kühe Hunderte, Pflanzen ein genügend grosses Potential von erschreckend LID Dossier Nr. 422 vom 26. April 2007 Pflanzen und die Haltung der Tiere auf den eingefrorenem Erbgut Nebst der erhöhten Sicherheit stellt der Pool der vielen in Vergessenheit geratenen Sorten und Rassen eine unschätzbare Ausgangsbasis für neue Züchtungen dar. Niemand kann voraussagen, wie sich die Konsumentenbedürfnisse entwickeln. Gut, wenn dafür eine breite Palette an mannigfaltigen Eigenschaften für die Schaffung von Neuem zur Verfügung steht. ProSpecieRara – 25 Jahre für die Vielfalt 3. ProSpecieRara-Produkte durch Vermarktung erhalten Zusammen mit ihren Partnern blickt Die verarbeiteten ProSpecieRara-Produkte ProSpecieRara auf 25 Jahre Erhaltungsarbeit überzeugen hingegen durch innere Werte. von gefährdeten Nutztierrassen und Kultur- Das heisst, in diesen Kanal können auch pflanzensorten zurück. Dabei wurde er- Tierrassen oder Pflanzensorten einfliessen, kannt, dass ausgewählte alte Sorten und die sich äusserlich nicht unbedingt vom tierische Produkte durchaus in der Lage übrigen Sortiment unterscheiden müssen, sind, mit ihrem Geschmack, ihrer Ästhetik sich aber geschmacklich abgrenzen oder und ihrer soziokulturellen Qualität auf dem ganz schlicht zusammen mit einer Markt zu bestehen. Auf dem heutigen traditionellen Rezeptur für den Wert „rare uniformen, globalisierten Markt heben sie Sorte/rare Rasse“ stehen. Oft handelt es sich durch ihre Authentizität ab und sich hier um Produkte, die nebst der vertreten als Flaggschiffe unser reiches Erhaltung von raren Sorten und Rassen kulturhistorisches Erbe. auch 3.1. Welche ProSpecieRaraProdukte haben eine Marktchance? Frische wie auch verarbeitete Produkte seltener Pflanzensorten und Nutztierrassen Auszeichnung Dieser Betrieb bietet Ihnen in Zusammenarbeit mit der Stiftung ProSpecieRara Produkte und Spezialitäten von gefährdeten Nutztierrassen und/oder bedrohter Garten& Ackerpflanzen an. Er hilft dadurch aktiv mit, deren Vielfalt zu erhalten. Die Herkunft der Rassen und Sorten wird jährlich von ProSpecieRara kontrolliert. Schweizerische Stiftung für die kulturhistorische und genetische Vielfalt von Pflanzen und Tieren Fondation suisse pour la diversité patrimoniale et génétique liée aux végétaux et aux animaux 2006 ProSpecieRara Telefon 062 832 08 20 www.ProSpecieRara.ch Fondazione svizzera per la diversità socioculturale e genetica dei vegetali e degli animali Landschaft dienen. Dazu gehören Produkte 3.2. Kriterien für ProSpecieRara Produkte von robusten ProSpecieRara-Tieren, die Damit ProSpecieRara-Produkte auf dem Naturschutzgebiete pflegen oder Produkte Markt eine Chance haben, müssen sie über von Hochstamm-Obstbäumen, welche die unterschiedliche Qualitäten verfügen, wie Landschaft prägen. nachfolgende Zusammenstellung zeigt. der Erhaltung einer schönen sind Spezialitäten für den Nischenmarkt. Je nach Produktekategorie müssen die angebotenen ProSpecieRara-Artikel unterschiedliche Eigenschaften aufweisen, um sich erfolgreich vermarkten zu können. So lässt sich frisches Obst, Gemüse oder Pflanzgut nicht alleine deshalb gut vermarkten, weil diese Produkte alt und selten sind, sie müssen sich äusserlich vom übrigen Sortiment abheben und geschmacklich überzeugen. Robuste Sorten, welche nach Richtlinien des biologischen Landbaus produzierbar sind und einen möglichst gleichmässigen und höheren Ertrag erwarten lassen, stehen im Vordergrund. Eine sorgfältige Sortenwahl ist hier entscheidend. Heute besteht allgemein noch wenig Kriterien für marktfähiges, frisches ProSpecieRara-Obst, -Gemüse oder -Pflanzgut Kriterien für marktfähige, verarbeitete ProSpecieRaraProdukte - Ausschliesslich ProSpecieRara-Sorte* - Verwendete tierische oder pflanzliche - Besonderheit bezüglich Farbe, Form und allenfalls Geschmack - Gute innere und äussere Qualität -Robuste Sorte, umweltverträglich produzierbar ProSpecieRara-Pflanzensorten* bzw. ProSpecieRara-Tierrassen* - Produkte mit hoher innere Qualität (schonend hergestellt, minimaler Einsatz an Zusatzstoffen) - Für den Absatz über den Grossverteiler: - Traditionelle Produkte oder Produkte - ohne Qualitätseinbussen sortier- und abpackbar - gute Haltbarkeit im Laden Erfahrung im grossflächigen Anbau von mit überlieferter Rezeptur - Bei Neukreationen: hohes geschmackliches Niveau im GourmetBereich - Umweltverträgliche Produktion der alten Sorten. Dem wird durch Testanbauten Rohstoffe und Begleitung der Produktion begegnet. *Gemäss den von ProSpecieRara definierten Kriterien. LID Dossier Nr. 422 vom 26. April 2007 Rohstoffe bestehen zu mind. 80% aus ProSpecieRara – 25 Jahre für die Vielfalt 3.3. Garantie durch ProSpecieRara-Gütesiegel schiedener Kräfte ist eine zentrale Haltung Eine Spezialität muss leicht als solche er­ seres kulturhistorischen Erbes. von ProSpecieRara bei der Sicherung un- kennbar sein. Dabei kommt der Information auf der Verpackung sei es beim Grossverteiler oder im Hofladen des Direktvermarkters eine zentrale Bedeutung zu. Wissenswertes zur angebotenen Sorte oder zur verarbei­ teten Rasse wird im Idealfall mit einem Re­ zept begleitet. Ein markantes Kennzeichen ist zudem das ProSpecieRara-Gütesiegel, welches als Stütze der Vermarktung dient. Das ProSpecieRara-Gütesiegel ist eine geschützte Marke. Es garantiert einerseits die Verwendung einer alten Sorte oder Rasse im angebotenen Produkt, und steht andererseits für einen schonenden Umgang mit den natürlichen und über Jahre gewach­ senen Ressourcen. Für jede Kultur-gruppe oder Tierrasse sind spezifische Anforde­ Grosse Unterstützung beim Markteintritt bot die Partnerschaft mit dem Grossverteiler Coop. Diese begann kurz vor der Jahrtausendwende und erweist sich je länger je mehr als sehr fruchtbare Zusammenarbeit und als Nährboden für den Bekanntheitsgrad der Marke „ProSpecieRara“. Dass die ProSpecieRara-Produkte auf dem Markt Zuspruch finden, zeigt beispielhaft die Sortimentsentwicklung bei Coop. Die Produktepalette ist zurzeit immer noch im Die Steigerung des Bekanntheitsgrades des Aufbau. Bevor ein neues Produkt ins ProspecieRara-Gütesiegels und die Er- Sortiment aufgenommen wird, muss es schliessung von Absatzmärkten ist ein Testverkäufe zur Auslotung des Kunden- bedeutender Schwerpunkt in der zukünf- interesses bestehen. tigen Arbeit von ProSpecieRara. Durch die Vermarktung geeigneter alter Pflanzensorten rungen definiert, welche sich unter anderem 3.5. ProSpecieRara– Sortiment bei Coop auf die Herkunft, das Alter und die heutige Seit 2003 hat die Sortimentsbreite beim Verbreitung beziehen. Pflanzgut um 45 Prozent, bei den verkauften Zurzeit sind über 200 Adressen als Güte­ siegelnehmer registriert, darunter zahlreiche aktive Tierhalter und Pflanzenbetreuer. Pro­ Coop verkauft PSR-Produkte (psr) und Tierrassen gerät unser schönes kul- Tonnagen im Bereich Früchte und Gemüse turhistorisches Erbe nicht in Vergessenheit, sondern lebt weiter in Form von schmackhaften, innovativen Spezialitäten. um 38 Prozent zugenommen. 2003 2006 Gemüse 15 Sorten 19 Sorten Kartoffeln – 2 Sorten Obst, Beeren 9 Sorten 13 Sorten Garten im Herbst. Eine weitere Stütze ist Zierpflanzen – 1 Sorte (Test) der Total Sorten 24 Sorten 35 Sorten Gemüse 12 Sorten 15 Sorten Kartoffeln 2 Sorten 2 Sorten Obst – 4 Sorten SpecieRara bietet für solche Produkte selber ProSpecieRara-Produkte Vermarktungs­plattformen wie die jähr­lichen Setzlings­märkte im Frühling, und den Reu­ tenmarkt mit Produkten aus Haus, Hof und Internet-Marktplatz unter Pflanzgut (Sämereien, Setzlinge, Obstbäume) www. prospecierara.ch. 3.4. Gemeinsam mit Partnern zum Erfolg Früchte und Gemüse Total Tonnagen 330 Tonnen Früchte und Gemüse Die Entwicklung von Produkten erfolgt gemeinsam mit zielverwandten Organisati- Tierische Produkte onen wie Natur- und Landschaftsschutz, Verarbeitungs- oder Gastronomiebetrie- ben, Forschungs- instituten und Grossverteilern. Die Zusammenführung solch ver- LID Dossier Nr. 422 vom 26. April 2007 Restaurant Käse, Milch Appenzeller Ziege 457 Tonnen Lancierung 2007 je nach verfügbarer Menge und Saison: Süssmost ab Hochstamm, Roter Mais, Wollschweinefleisch, Sauerkraut, Rätisches Grauviehfleisch ab 2007 ProSpecieRara – 25 Jahre für die Vielfalt 4. Wo Vielfalt lebt – Der Einsatz für ProSpecieRara hat viele Gesichter Die vielen seltenen Nutzpflanzen und Knusers an seine zukünftigen Tiere. „Dafür Nutztierrassen verlangen verschiedenste brauch ich einfach alte Rassen“, meint er, 4.2. 600 alte Apfelsorten in einem Obstgarten Methoden der Erhaltung und fordern „und zudem gefallen mir diese überaus.“ Im Weiler Münzlishausen über Baden pflegt vielfältigste Fachkenntnisse aller Mitwir. kenden. Die einzigartige Samenbibliothek am Hauptsitz in Aarau dient als Referenzsaatgutbibliothek und garantiert eine dauerhafte Erhaltung von gefährdeten Pflanzen. Bei dieser Erhaltungsarbeit arbeiten viele Tierzüchter, Obstbauern und passionierte Gärtnerinnen und Gärtner mit, wie folgende Porträts zeigen. Die Wollschweine haben es Heinz Knuser besonders angetan. Vor zehn Jahren hat er mit zwei Schweinen begonnen, heute leben 20 auf seinem Hof. Dass Wollschweine zudem auch sehr intelligent sind musste Knuser schon früh feststellen. „Eigentlich wollte ich die Schweineweide mit einem Elektrozaun abgrenzen, aber der Eber hat Meinrad Suter rund 7’000 Obstbäume. Ein Drittel sind alte Sorten, die er zusammen mit ProSpecieRara hier auf seinem Hof erhält. In einem Teil seines Obstgartens hat Suter seit 2003 rund 600 Apfel-, 50 Birnenund zwei Quittensorten gepflanzt, und zwar pro Sorte immer zwei Bäume. All diese Sorten, die in dieser Niederstammanlage wachsen, stammen von alten Obstbäumen ab und sind äusserst rar. Hier werden sie gesichtet, beschrieben und bewertet, um später in anderen Obstanlagen wieder angepflanzt zu werden. Zudem ist dieser Obstgarten Teil des Schaunetzes von ProSpecieRara und kann jederzeit besichtigt werden. Die älteste Sorte dieses Obstgartens ist der ungefähr 2000 Jahre alte Sternapfel. Ein Highlight im Obstjahr ist jeweils die Obstsortenausstellung von Mitte September bis Ende Oktober. Bis zu 230 Obstsorten können bestaunt und degustiert werden. Wollschwein (psr) Einen Höhepunkt ist ein Apfelbrand, der aus über 300 verschiedenen Apfelsorten 4.1. Wollschweine überlisten dank ihrer Intelligenz jeweils Erde auf den Zaun geschaufelt und hergestellt wird. Und wenn die jungen so den Strom abgeleitet.“ Heute stehen Bäume in einigen Jahren Früchte tragen, Am Chnübrechiweg in Aeugstertal ZH solide Metallzäune. soll das Angebot des Hofladens mit einem begrüssen die drei Hinterwälder Rinder Jasmin, Jessica und Jolanda ankommende Besucher. Sie sind nur eine von sechs ProSpecieRara-Tierrassen, die Familie Knuser züchtet. Auch Wollschweine, Stiefelgeissen, Spiegelschafe, Pommernenten und Schweizerhühner gehören praktisch zur Familie. „Pflegeleicht und widerstandsfähig sollen sie sein“, so die Anforderungen LID Dossier Nr. 422 vom 26. April 2007 Doch bei aller Sympathie: Knusers Schweine sind Fleischlieferanten. Weil den Knusers jedes Tier ans Herz wächst, gewöhnen sie die Tiere schon Tage vor dem Transport an den Transportanhänger, um ihnen so Stress zu ersparen. Dass die Schweine in der nahen Dorfmetzgerei geschlachtet werden und Knuser jedes Tier bis zum Todesschuss begleitet, ist Ehrensache. 300-Sorten-Süssmost erweitert werden. ProSpecieRara – 25 Jahre für die Vielfalt 10 Sortengarten Wildegg (psr) Ein Garten voll besonderem Blütenreichtum für Gönner und Aktive. Besonderen Gefallen Vor dem alten Kleinbauernhaus von Peter Erdmandeln und dem Spargellattich. Rari- Ochsner und seiner Frau Susanna zieht der täten, für die er gerne den Mehraufwand grosse farbenfrohe Garten alle Aufmer- beim Rüsten und Ausprobieren in der Küche ksamkeit auf sich. Umrahmt von einem in Kauf nimmt, um immer wieder von Zaun, an dem sich einzelne alte Kletter- ungewohnten Geschmäckern überrascht zu rosenzüchtungen hinaufranken, fügt sich werden. Beet an Beet mit Gemüse und Kräutern, teils blühend, teils kräftig strotzend und bereit zum Genuss. hat er an lagerfähigem Wurzelgemüse, Im Herbst, wenn der Garten in den Winterschlaf verfällt und das geerntete Saatgut der Gemüsesorten gedroschen und Peter Ochsner ist ein passionierter Gärtner gereinigt ist, verpackt Peter Ochsner je- alter Gemüsesorten und allerlei Raritäten. weils einige Portionen und sendet sie Er vermehrt über 40 Gemüsesorten von an die zentrale Samenbibliothek von Pro- ProSpecieRara, darunter Pastinaken ‚Hollow SpecieRara. Crown‘, Brunnenkresse, Federkohl ‚Hoher Roter Krauser‘, Meerkohl und vielerlei weitere seltene Arten und Varietäten. Bereits 1993, als die Sortenzentrale von ProSpecieRara eröffnet wurde, bezog er dort sein erstes Saatgut, den Guten Heinrich. Diese, mit dem Spinat verwandte Wildpflanze, wächst und gedeiht bis heute in seinem Garten. Unterdessen bietet Peter Ochsner sein Saatgut als Privatanbieter im Sortenfinder an, dem Saatgut-Katalog von ProSpecieRara LID Dossier Nr. 422 vom 26. April 2007 ProSpecieRara – 25 Jahre für die Vielfalt 11 5. Alte Kartoffelsorten – Eine Chance für den Bergackerbau 5.2. Eine Chance für Bergbauern Die aus dem Berggebiet stammenden Lokalsorten sollen dort produziert werden, wo sie einst herkamen. So wird denn die Sorte ‚Parli’ für Coop ausschliesslich im Kanton Graubünden angebaut. Auch in der Direktvermarktung steckt bei den alten Sorten ein grosses Potenzial. Bergbauern können ihren Kunden Abwechslung und Spezialitäten bieten und stossen damit auf grosses Interesse. Gastronomen suchen das Abwechslung im Kartoffellager (psr) Exklusive und verwenden die farbigen und geschmackvollen Sorten für ihre haus- Abwechslung und Vielfalt in der Ernährung ‚Guarda’ oder die ‚Parli’, deren Anbau im eigenen Kreationen, womit sie gerne einen ist gefragt – auch bei der Kartoffel! Die bündnerischen Mathon schon um 1860 mit Mehrpreis in Kauf nehmen. bekannte Knolle hat in der Schweiz eine Quellen belegt ist. Sie alle werden in drei lange Tradition und ist nach wie vor ein Sammlungen abgesichert und damit vor wichtiges Grundnahrungsmittel der ein- dem Verschwinden bewahrt. heimischen Landwirtschaft. Deshalb er- So könnten die knorrigen, blauen und geschmackvollen Kartoffeln von ProSpecieRara dazu beitragen, dass der Bergackerbau 5.1. Alte Kartoffelsorten – Ein Genuss nachhaltig bleibt. Wenn der Ackerbau in Die Erhaltung von alten Sorten ist das eine, rentabel ist, werden diese nicht nur erhalten deren Wiederverbreitung das andere. Nur und wieder verbreitet, sondern es wird auch dank dem Mut von initiativen Bauern finden das damit verbundene traditionelle Hand- die oft weniger ertragreichen Sorten heute werk des Bergkartoffelbaus weiter geführt. wieder den Weg auf unsere Teller. 2007 ProSpecieRara trägt also zum Erhalt kul- werden Speisekartoffeln von sechs alten tureller Vielfalt und Sortenreichtum bei, die ProSpecieRara erhält heute zusammen mit Sorten über den Grossdetaillisten Coop, sich gegenseitig bedingen und fördern – ihren Partnern und dank Unterstützung des sowie über den Biofachhandel vertrieben. und auf unseren Tellern die nötige Bundes rund 90 alte einheimische Kar- Schweizweit bestellen über 20 Biobauern Abwechslung bieten! toffelsorten. Sorten wie der ‚Ackersegen’ ihre Felder mit ‚Acht-Wochen-Nüdeli’, sind vielen aus ihrer Kindheit noch ein ‚Blauen Schweden’, ‚Parli’, ‚Röseler’, ‚Weis- Begriff. Daneben gibt es einige lokale sen Lötschentaler’ und ‚Roseval’. Bezeich- Varietäten, die seit jeher an bestimmten nenderweise stammen acht Landwirte aus Orten angebaut wurden, insbesondere in dem Berggebiet. staunt es nicht, wenn Alternativen zum üblichen Handelssortiment sehr willkommen sind – wie beispielsweise die ‚Blauen Schweden’, die den Gerichten einen besonderen Farbtupfer verleihen und von Privaten wie von Gastronomen vielfältig eingesetzt werden können. den Alpen. Heute sind 15 Lokalsorten aus der Alpenregion bekannt, z.B. ‚Tennaer’, LID Dossier Nr. 422 vom 26. April 2007 den Alpen dank alter Sorten auch fortan ProSpecieRara – 25 Jahre für die Vielfalt 12 6. Genetische Vielfalt erhalten – Eine weltweite Aufgabe Bis Mitte des 19. Jahrhunderts beherrschten Landsorten und regionale Rassen das Bild der Landwirtschaft. In dieser Zeit entwickelten sich die Begriffe der Rassen und Sorten. Diese setzten sich aus einer Vielzahl von Individuen völlig unterschiedlicher Ausprägungen zusammen. Die genetische Diversität und Vielgestaltigkeit war enorm gross. Die Entwicklung und Züchtung sowie der Erhalt der Vielfalt lag damals vollumfänglich in den Händen der Bauern. Im Zuge der Modernisierung der Landwirt­ Bohnenvielfalt (psr) schaft und der damit zusammenhängenden Gründung von staatlichen landwirtschaft­ 6.1. FAO spielt wichtige Rolle zusammenhängende Gefahr des Verlustes lichen Forschungsanstalten in der zweiten Nach und nach begann aber ein gewisses des genetischen und kulturgeschichtlichen Hälfte des 19. Jahrhunderts hat sich dies Umdenken. Europaweit wurden Lokalsorten Erbes hingewiesen. radikal verändert. Man sammelte Lokal­ nicht nur ausgemerzt, sondern auch in sorten und prüfte diese auf ihre Eignungen nationalen Genbanken erhalten. In der betreffend Ertrag, technischer Nutzbarkeit Schweiz erhält die Genbank in Changins undVerwertbarkeit und begann systematisch (VD) weit über 10‘000 verschiedene Land- und Lokalsorten aus-zuscheiden, die Getreide- und Gemüsesorten. Mit der nicht den definierten Kriterien entsprachen. Gründung der UNO-Organisation für Er- Bei den Nutztieren wurde gleich verfahren. Hier wurden gemäss den damaligen Vor­ stellungen der Züchter einheitliche Rassen­ standards definiert und in einem zweiten Schritt nur denjenigen Tierrassen staatliche Förderungsmassnahmen gewährt, die die­ sen entsprachen. Damit war der Grundstein eines ersten massenhaften Sterbens von Lokalsorten und Landrassen gelegt. Diese nährung und Landwirtschaft FAO (Food and Agriculture Organization of the United Nations) wurden zwischen 1950 und 1970 weltweit Programme initiiert, die zur Gründung von grossen Genbanken führten. Diese sind heute unter dem Dach des CGIAR (Council of the Consultative Group on International Agricultural Research) zusammengefasst. Es wurden Netzwerke errichtet, die sich für den Erhalt der genetischen Ressourcen weltweit verantwortlich zeigten. In Europa werden die genetischen Ressourcen der Pflanzen vor allem über das ECP/GR (European Cooperative Programme for Crop Genetic Ressources Networks) koordiniert. Mit den finanziellen Beiträgen der 38 Mitgliedsländer werden europaweite Projekte realisiert. Seit 2005 ist ie FAO daran, ein weltumspannendes Programm unter dem Namen Global Corp Diversity Trust (GCDT) aufzubauen. Die Idee ist es, weltweit Gelder zu sammeln und mit Zinsen aus diesem Fonds Projekte zu unterstützen, systematische Ausmerzung wurde zusätzlich Bei den Tierrassen war es ebenfalls die FAO, die vor allem in der Dritten Welt dem Erhalt in der Vorkriegs- und Kriegszeit vorange­ welche Zucht- und Erhaltungsprogramme der trieben und unter dem Vorwand der in verschiedenen Ländern förderte und Landwirtschaft dienen sollen. Ernährungssicherheit der Schweizer Bevöl­ erstmals auf die Gefahr des Aussterbens kerung legitimiert. von lokalen Rassen aufmerksam machte. Dabei wurde vor allem auf die damit LID Dossier Nr. 422 vom 26. April 2007 genetischen Ressourcen in der ProSpecieRara – 25 Jahre für die Vielfalt 6.2. Datenbanken für genetischen Ressourcen Vorgehen 13 weltweit Im September 2007 übernimmt die Schweiz vorbildlich. ProSpecieRara ist in diesem die ehrenvolle Aufgabe, den 1999 von der In den bisherigen Projekten wurden unter Netzwerk zudem in den Arbeitsgruppen FAO initiierten Weltzustandsbericht der anderem riesige Datenbanken aufgebaut, Gemüse, Obst, Beeren, Getreide, Kartoffeln tiergenetischen Ressourcen in Interlaken zu mit dem Ziel, alle in der Welt vorhandenen und Kommunikation aktiv und leitet 12 präsentieren. An diesem Anlass arbeitet genetischen Ressourcen zu erfassen. Heute Erhaltungsprojekte. den ProSpecieRara im Auftrag des Bundesamtes gibt es bereits drei Datenbanksysteme, die ProSpecieRara-Bundesprojekten auf www. für Landwirtschaft aktiv in Organisation um die Gunst der Anwender buhlen: prospecierara.ch). und Realisierung mit. Dies zeigt, dass die EURISCO, SINGER und nationale Datenbanken wie beispielsweise die Nationale Datenbank der Schweiz. In all diesen Datenbanken sind weltweit Daten von mehreren Millionen Herkünften registriert. des Bundes (Infos ist zu 6.3. ProSpecieRara arbeitet international mit Auch in der EU gibt es sowohl auf EU- wie auch auf Länderebene Erhaltungsprogramme. ProSpecieRara ist in den beiden In der Schweiz hat das Bundesamt für Projekten Landwirtschaft BLW die Schweizerische Genbank und Leafy Vegetables innerhalb AEGIS, einer europäischen Mais ist nicht einfach Mais (psr) Kommission für die Erhaltung der Kultur- des EU-Programms „GENRES“ beteiligt. So pflanzenvielfalt SKEK beauftragt, den erfreulich Nationalen Aktionsplan zur Erhaltung der Organisationen an der Mitarbeit von pflanzen-genetischen NAP ProSpecieRara ist, so bedauerlich ist es umzusetzen. Der 1985 gegründeten SKEK auch, dass die EU ProSpecieRara für ihre gehört ProSpecieRara als Gründungs- und Mitarbeit finanziell nicht unterstützt, da aktives Vorstandmitglied an. Die SKEK zählt sich die Schweiz offiziell nicht an GENRES zurzeit 29 Mitgliederorganisationen. Der beteiligt. Trotzdem ist ProSpecieRara davon Bund investiert jährlich 3.2 Mio. Franken in überzeugt, dass es für eine sinnvolle Erhaltungsprojekte und trägt mit diesem Erhaltungsarbeit grenzüberschreitende Ko- Geld auch die Geschäftsstelle der SKEK. Bei operationen braucht und die Stiftung mit der Verteilung des Geldes werden Nicht- diesem Engagement ihr internationales Regierungsorganisationen gefördert. Dieses Netzwerk ausbauen und festigen kann. Ressourcen LID Dossier Nr. 422 vom 26. April 2007 das Interesse europäischer Arbeit der Stiftung heute in weiten Kreisen Beachtung und Wertschätzung findet. ProSpecieRara – 25 Jahre für die Vielfalt 14 7. Das ProSpecieRara-Schaunetz – Vielfalt mit allen Sinnen erleben Schnapsbrennen von alten Sorten und an­ schliessender Degustation angeboten. 7.3. Das Paradies für Gartenfreunde 13 Sorten- und zwei Zierpflanzengärten laden auf eine spannende Reise durch eine Welt voller schmackhafter Spezialitäten in vielfältigen Farben und Formen ein. Ein wunderschönes Beispiel ist das Kloster Wettingen, das heute die Kantonsschule beherbergt. In dem 2001 restaurierten Grauvieh auf dem Archehof Huttwil (psr) ProSpecieRara macht alte Tierrassen und Hand gewaschen und mit einer über Pflanzensorten für Kinder und Erwachsene hundert jährigen Kardiermaschine bear- erlebbar. In einem nationalen Schaunetz beitet wird. Auch das Handwerk des kommen Interessierte in direkten Kontakt Spinnens und Filzens kann in Kursen erlernt mit Pflanzen und Tieren und können so die werden. bunte Vielfalt mit all ihren Sinnen erleben. Das Schaunetz wird mit Mitteln aus dem Coop Naturaplan-Fonds unterstützt. Klostergarten aus dem frühen 19. Jahrhundert sind mehr als 40 verschiedene Gemüse- und Kartoffelsorten zu sehen. Jede dieser Sorten ist beschriftet. Für Interessierte werden auch hier Führungen angeboten. Die Ernte wird in der Schulküche verwertet oder im Hoflädeli verkauft. 7.2. 20 Obstgärten mit raren Sorten Auf Liebhaber alter Obstsorten warten 20 7.1. Selten gewordene Tiere in ihrer natürlichen Umgebung ProSpecieRara-Obstgärten. Auf neun Arche-Höfen und zwei Alp- Zugang zu einem spannenden Kul-turgut, betrieben können alte, vom Aussterben welches gleichermassen Sorten-vielfalt und bedrohte Nutztierarten in ihrem natürlichen Landschaft belebt. Einer dieser Obstgärten Lebensraum bestaunt und gestreichelt wer­ liegt im innerschweizerischen Kehrsiten. den. Zusätzlich stehen sieben Tierparks mit Hier gestalten 283 mehrheitlich ausgewach­ alten Rassen für Besucher offen. Viel sene Hochstamm-Obstbäume einen Obst­ Wissenswertes und Unterhaltsames zum garten wie zu Zeiten unserer Grosseltern. Thema „Vielfalt der Nutztiere“ kann man Der Obstgarten ist an einem Wanderweg auf den angebotenen Führungen erfahren, gelegen mit Blick auf den Vierwaldstättersee zudem verführen Hofläden zu Degustatio- und ein beeindruckendes Panorama. So nen. Einige Höfe, wie der Arche-Hof in kann er auf öffentlichen Wegen jederzeit Die Liste aller Schaugärten und Arche-Höfe Huttwil, zeigen zudem wie Tierprodukte erkundet werden. Ein Obstlehrpfad bietet findet man unter www.ProSpecieRara.ch. weiterverarbeitet werden. So kann man Informationen und diverse Anlässe garan­ Im April erscheint zudem der Ausflugsführer dort das Schafscheren mitverfolgen und tieren besondere Erlebnisse. So wird im von ProSpecieRara und SKEK, der 52 Orte gleich auch miterleben, wie die Wolle von Dezember jeweils eine Besichtigung mit und Anlagen in der Schweiz vorstellt. LID Dossier Nr. 422 vom 26. April 2007 Diese sind ebenfalls Teil des Schaunetzes. Hier hat man Obstsortengarten Kehrsiten (psr) Einen Höhepunkt im Gartenjahr bildet jeweils der Setzlingsmarkt anfang Mai auf Schloss Wildegg. Hier können sich Gartenund Balkonliebhaber mit Saatgut und Setzlingen rarer Sorten eindecken, auf dass ein Stück alter Kultur im eigenen Garten oder Balkon wachse. ProSpecieRara – 25 Jahre für die Vielfalt 15 8. Jubiläum ProSpecieRara – 25 Jahre für die Vielfalt ProSpecieRara feiert 2007 ihr 25-jähriges Bestehen. Verschiedene regionale Anlässe in der ganzen Schweiz und in allen Sprachregionen sind diesem Jubiläum gewidmet. Höhepunkt ist das Jubiläumsfest vom 1./2. September auf dem Waisenhausplatz mitten in Bern. Als Hauptsponsor ist Coop mit dabei. 8.1. Die Jubiläumsanlässe in den Regionen Von April bis Dezember werden in der ganzen Schweiz über 40 regionale Ver- Begegnung mit Grauvieh (psr) anstaltungen durchgeführt. So wird ein Pferd beherrschen das Zentrum des Platzes Diese mobile Ausstellung reist im Jubi- Jubiläums-Veranstaltungskalender geboten, rund um den eigens errichteten grossen läumsjahr an alle grösseren ProSpecieRara- der so vielfältig ist wie der Einsatz und die Holzturm. Im Zelt können Interessierte in Anlässe. Arbeit von ProSpecieRara. Interessierte der können hier in die Welt alter Rassen und noch mehr über ProSpecieRara erfahren Sorten eintauchen und die Vielfalt auf stets und beim Wettbewerb mitmachen. Im Zelt neue Weise erleben. des Hauptsponsors Coop liegen für Kinder 8.2. Grosses Jubiläumsfest in Bern am 1./2. September 2007 interaktiven Jubiläums-Ausstellung schöne Stofftaschen zum Bedrucken und Bemalen mit alten Sorten und Rassen Für das Jubiläumsfest wird der Waisen- bereit. Für das leibliche Wohl sorgt die hausplatz mitten in Bern in ein farbenfrohes Festgastronomie von Vatter. und vielfältiges ProSpecieRara-Land verwandelt. MitAttraktionen und Informationen 8.3. Wanderausstellung „25 Jahre für die Vielfalt“ rund ums Thema alte Sorten und Rassen. Miniaturwelten zeigen,warumWollschweine ProSpecieRara stellt die Erfolge ihrer Arbeit dem Laubfrosch das Leben leichter machen der vergangenen 25 Jahre und die aktuellen oder warum die ProSpecieRara-Ziegenmilch Projekte für die Erhaltung der Vielfalt der dafür sorgt, dass der traditionelle Alpaufzug Nutztiere und Kulturpflanzen vor. An der mit lebendigen den weiterhin besteht. Ein interaktiver Teil der Besucherinnen und Besuchern Pracht- Ausstellung zeigt den Interessierten auf gemüse, Zierpflanzen, Obstbäume, Strauch- spielerische Art, dass beeren, Kartoffeln und vieles mehr in einem zwingend rot sind oder dass Zwiebeln auch grossen Garten präsentiert. Die alten in luftiger Höhe wachsen. Eine erlebnisreiche, Rassen vom Wollschwein und dem Evolèner überraschende Ausstellung für Gross und Rind bis zur Pfauenziege und dem Freiberger Klein! Ausstellung werden LID Dossier Nr. 422 vom 26. April 2007 den weissen Appenzeller-Ziegen Randen nicht Informationen zu allen Jubiläumsanlässen unter www.ProSpecieRara.ch. ProSpecieRara – 25 Jahre für die Vielfalt 16 Termin Veranstaltung 27. /28. April Tomaten-Setzlingsmarkt Stadtgärtnerei Zürich 28. April Treffen der Obstaktiven im Bündnerland beim Weiler Pintrun 29. April Eröffnung Arche-Hof Nidi, Birrhard AG 5. Mai Mercato delle piantine a Castione 5. Mai Marché aux plantons ProSpecieRara, Prangins VD 5. /6. Mai Setzlingsmarkt Schloss Wildegg, AG 26. Mai Nationale Beeransammlung – Tag der offenen Türe 2. Juni Nationale Beerensammlung – Tag der offenen Türen 2. Juni Führung durch den Sortengarten Erschmatt 9. Juni Geschmacksparcours durch die Beerensammlung 16. Juni Nationale Beerensammlung – Tag der offenen Türe 16. Juni Visite du parc aux chèvres de Torgon, La Jorette VS 23. Juni Nationale Beerensammlung – Tag der offenen Türe 23. Juni Eröffnung Schaugarten Rheinau/ Buchvernissage Ausflugsführer, Rheinau ZH 24. Juni Exkursion Landschaftspflege mit Schaf- und Ziegenrassen 27. Juni Eröffnung Kartoffel-Schaugarten Flawil SG 30. Juni ProSpecieRara Aktiventreffen 30. Juni Nationale Beerensammlung – Tag der offenen Türe 7. Juli Nationale Beerensammlung – Tag der offenen Türe 7. Juli Führung durch den Sortengarten Erschmatt 7. Juli Führung im Zierpflanzengarten in der Elfenau, Bern 14. Juli Arche- Hof Mühlstatt – Farbenvielfalt erleben, Zürchersmühle 27. Juli Eröffnung Schaugarten Maran mit Degustation, Arosa 1. August Brunch all’alpe ProSpecieRara in Mesolcina 4. August Führung durch den Sortengarten Erschmatt 25. August Rare Gemüsesorten im Klostergarten entdecken, Wettingen 1. /2. September Grosses Jubiläumsfest „25 Jahre ProSpecieRara“ in Bern 1.-4. September Tierschau „Vielfalt der Schweizer Nutztiere“, Interlaken BE 8. September Inauguration d’un nouvel espace ProSpecieRara, Chambésy 8. September Inaugurazione del nuovo centro ProSpecieRara, San Pietro TI 15. September Matzufamm al Museo Walserhaus, Bosco Gurin 15. /16. September Eröffnung Erlebnishof im Tierpark Lange Erlen, Basel 22. September 200 Apfelsorten frisch vom Baum – Obstbaubetrieb M. Suter 13. /14. Oktober „La Licorne Bleue“ – Festival de conte & musique folk 21. Oktober ProSpecieRara-Reutenmarkt, Obstsortengarten Zofingen AG 27. Oktober Dreschtag ProSpecieRara beim Schloss Wildegg 30. Oktober Apéritif pomme de terre, Chambésy GE 11. November Apfelvielfalt in Mostindien, Neukirch a. d. Thur TG 1. Dezember Schnaps brennen auf dem Bauernhof mit Fam. Zwyssig 8. Dezember Obstsortengarten Zofingen: Sorten bestimmen 8. /9. Dezember Adventstimmung auf dem Arche-Hof Spreitenbach AG LID Dossier Nr. 422 vom 26. April 2007 ProSpecieRara – 25 Jahre für die Vielfalt 9. Weiterführende Informationen und Bildmaterial 9.1. Publikationen / Zeitschriften Liste aller Schaugärten und Arche-Höfe unter www.prospecierara.ch Ausflugsführer zu 52 Orten und Anlagen in der Schweiz, wo ProSpecieRara die traditionelle Vielfalt erhält. Veranstaltungskalender ProSpecieRara 2007 9.2. Bildmaterial Fotos zu den Inhalten dieses Dossiers und zu ProSpecieRara sind erhältlich bei: ProSpecieRara Pfrundweg 14, 5000 Aarau Tel. 062 832 08 20 Fax 062 832 08 25 [email protected], www.ProSpecieRara.ch 9.3. Organisationen ProSpecieRara: www.ProSpecieRara.ch Schweizerische Kommission für die Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt SKEK: www.cpc-skek.ch Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL: www.fibl.org Zuchtvereine unter: www.ProSpecieRara.ch/Rasseporträts 9.4. Handelspartner Coop Schweiz www.coop.ch/prospecierara/ Bio-Gemüselieferant Pico Bio www.picobio.ch Bio-Gemüselieferant Eichberg Bio AG www.biopartner.ch Bio-Gemüselieferant Frilog AG www.frilog.ch Bio-Gemüselieferant Via Verde AG www.viaverde.ch Biodynamisches Saatgut Sativa Rheinau AG www.sativa-rheinau.ch Samenhandel Wyss Samen und Pflanzen AG www.samen.ch Bio-Gärtnerei am Hirtenweg www.hirtenweg.ch Baumschule Toni Suter www.tonisuter.ch Bio-Hochstammobst H.P. Hediger www.hediger-hp.ch Bio-Hof La Sorts www.lasorts.ch Maisprodukte Paolo Bassetti www.basset-ti.ch/ Bio-Supermarkt Vatterland www.vatter.chwww.coop.ch/prospecierara/default-de.htm 9.5. Gen-Datenbanken EURISCO: www.eurisco.ecpgr.org SINGER: www.singer.cgiar.org Nationale Datenbank der Schweiz: www.bdn.ch LID Dossier Nr. 422 vom 26. April 2007 17