Der Kormoran (Phalacrocorax carbo) Die Sibirische Schwertlilie (Iris

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Der Kormoran (Phalacrocorax carbo)
Mit der Wahl zum
Vogel des Jahres
setzen sich der
NABU
und
der
bayerische Landesbund für Vogelschutz offensiv für
den Schutz des
Kormorans
ein.
Dieser wird nach seiner Rückkehr an deutsche Seen, Flüsse
und Küsten (um 1985 war er in Deutschland schon fast
ausgerottet!) wieder zu Tausenden geschossen und
vertrieben. Das riesige Verbreitungsgebiet der Art umfasst
große Teile der Alten Welt, außerdem Australien und
Neuseeland sowie Grönland und die Ostküste Nordamerikas.
Die Nahrung besteht wie bei allen Vertretern der Gattung
Phalacrocorax fast ausschließlich aus Fisch.
Kormorane sind knapp gänsegroß, sie haben eine Körperlänge
von 77 bis 94 cm und eine Flügelspannweite von 121 bis 149
cm. Männchen sind etwas größer und schwerer als die
Weibchen. Der relativ große Schnabel ist wie bei allen Arten
der Gattung am Ende hakenförmig.
Kormorane werden erst im dritten Jahr geschlechtsreif und
brüten in Kolonien meistens auf Bäumen sowohl an Meeresküsten als auch an den Ufern größerer Flüsse und Seen. Man
erkennt diese schon von weitem, da der scharfe Kot die
Bäume zum Absterben bringt. Kormorane legen 2 bis 5 Eier;
die Brutdauer umfasst ca. 28, die Nestlingszeit etwa 48
Tage. Nach dem Ausfliegen werden die Jungen noch 10
Wochen zusätzlich mit Nahrung von den Eltern versorgt.
Die Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica)
Mit der Sibirischen Schwertlilie
wurde
eine
unserer
seltensten
Blütenpflanzen der Feuchtlebensräume zur „Blume des Jahres“
gewählt. Sie besiedelt vor allem
feuchte Streuwiesen und Niedermoore sowie Teichufer, und bildet
dort bisweilen sehr stattliche Horste.
Der bundesweite Rückgang wurde u.a.
durch Flächentrockenlegungen- und
versiegelungen insbesondere in Auenbereichen verursacht. Auch die Eutrophierung von
Niedermooren, Stillgewässern und Pfeifengraswiesen über
Luft, Boden und Wasser hat zum Bestandsrückgang
beigetragen.
Im Mai und Juni trägt die Sibirische Schwertlilie auf einem
bis einen Meter hohen Stängel eine bis drei filigrane,
blauviolette Blüten. Die Blätter sind grasähnlich und zwei bis
sechs Zentimeter breit. Einzeln in der freien Natur zu
findende blau blühende Schwertlilien sind daher oft keine
Wildpflanzen, sondern Gartenflüchtlinge.
Die Vogelkirsche (Prunus avium)
Im
April
strahlt
die
Vogelkirsche weiß leuchtend
weithin ins Land, im Sommer
liefert sie begehrte Früchte:
Die Vogelkirsche ist die
„Mutter“ aller Süßkirschen.
Wilde Vogelkirschen kommen
vor allem an Waldrändern und
in der freien Landschaft vor,
wo sie allerdings von KulturKirschen schwer zu unterscheiden sind, die Früchte
der Wildform sind mit nur
einem
Zentimeter
Dicke
jedoch deutlich kleiner. Hinsichtlich der Ansprüche an
Nährstoffe und Feuchtigkeit ist die Vogelkirsche sehr
genügsam. In der Krone einer freistehenden, ausgewachsenen Vogelkirsche können sich bis zu einer Million
Blüten befinden. Im zeitigen Frühjahr sind sie daher für
Bienen, Hummeln und andere Insekten eine der wichtigsten
Nektarquellen.
Der Frauenschuh (Cypripedium calceolus)
Die
Arbeitskreise
Heimische
Orchideen (AHO) haben den
Frauenschuh zur Orchidee des
Jahres 2010 gewählt. Damit
kommt die wohl spektakulärste
heimische Orchidee bereits zum
zweiten Mal zu dieser hohen Ehre.
Frauenschuhe werden bis zu 60
Zentimeter hoch und blühen im
Mai und Juni. Die Laubblätter sind
groß, stängelbegleitend und spitz oval geformt. Außerdem
sind sie deutlich längs geädert und unterseits fein behaart.
Der Blütenstand ist in der Regel ein- bis zweiblütig. Selten
treten Blütensprosse auch mit drei bis vier Blüten auf. Der
namengebende Schuh, der pantoffelförmige BlütenVorderteil, ist eine Kesselfalle. Ein dünner Ölfilm an den
Rändern sorgt dafür, dass angelockte Insekten kaum Halt
finden und ins Schuh-Innere abgleiten. Der einzig sichere
Weg nach draußen führt an der Blütennarbe vorbei, so dass
sie im Vorbeigehen automatisch die Pflanze bestäuben.
Da sich diese Orchidee auch vegetativ, das heißt über die
Wurzelsprosse, vermehrt, steht sie nicht selten in größeren
Gruppen, sogenannten Horsten zusammen. Der Gelbe
Frauenschuh wächst vor allem in lichten Wäldern und
bevorzugt kalkhaltige Böden. Deutschland liegt im
Hauptverbreitungsareal der Art, welches sich über weite
Teile Europas und Asiens erstreckt.
In der Roten Liste ist er bundesweit als „gefährdet“
(Kategorie 3) eingestuft, Regional ist die Gefährdung oft
deutlich größer. Die größten Vorkommen gibt es noch in den
alpinen und Mittelgebirgsregionen von Bayern, BadenWürttemberg, Hessen, Thüringen und Niedersachsen
Der Ameisenlöwe (Myrmeleon formicarius)
Der Ameisenlöwe ist das Insekt
des Jahres 2010.Es handelt es
sich bei dem Ameisenlöwen um
eine räuberische Insektenlarve,
die Ameisen und andere kleine
Tiere mit einer verblüffenden
Methode fängt: Er baut im sandigen Boden Trichter, wozu er
höchstens eine halbe Stunde benötigt. Die Beute kommt aus
diesem nicht wieder heraus, weil sie mit dem lockeren Sand
in das Innere des Trichters rutscht und vom Ameisenlöwen,
immer wieder mit Material beworfen wird. Er wartet am
Trichtergrund und injiziert mit seinen großen Zangen ein
lähmendes Gift. Der Ameisenlöwe ist eine bis zu 17
Millimeter große Larve mit bräunlicher Färbung. Diese
häutet sich zweimal, bis sie sich im Sand in einen Kokon
einspinnt und verpuppt. Die gesamte Entwicklung dauert
etwa zwei Jahre. Die daraus entstehende erwachsene
Ameisen-jungfer ist ein graziles Insekt mit vier
durchsichtigen,
35
Millimeter
langen Flügeln. Weltweit gibt es
rund 2000 Ameisenlöwen-Arten, in
Mitteleuropa lediglich neun. Sie
sind alle in Ihrem Bestand
gefährdet.
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