Bitterling >> Zusatzinformation Aussehen Der Bitterling ist ein nur 5

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Bitterling >> Zusatzinformation
Aussehen
Der Bitterling ist ein nur 5 – 6 cm langer Kleinfisch,
der zur Familie der Weißfische gehört. Sein Körper ist
hell silbrig, die Körperform leicht hochrückig, das Maul
endständig. Der Bauch ist weiß, oft zart rosafarben
schattiert. Die Schuppen sind dunkelgrau umrahmt.
Von der Körpermitte zur Schwanzwurzel zieht sich
Über die hintere Körperhälfte ein blaugrüner Längsstreifen, der schmal beginnt und
sich zum Schwanz hin erweitert. Rücken- und Afterflosse sind grau, Schwanzflosse
und paarige Flossen sind rötlich oder schwach orangefarben. Zur Laichzeit verfärben
sich die Fische – vor allem aber das Männchen – auffallend, sodass sie zu den
buntesten europäischen Süßwasserfischen gehören.
Vorkommen
Die Heimat des Bitterlings sind stehende Gewässer in den unteren Abschnitten der
Flüsse, Buchten mit schlammigem Grund, alte Flussarme, Tümpel und verwachsene
Seen. Dies sind alles Gewässer, in denen auch Muscheln leben, ohne die sich der
Bitterling nicht fortpflanzen könnte.
Fortpflanzung
Zur Fortpflanzungszeit in den Monaten April bis Juni leuchten die Seiten des
Männchens violettblau. Hinter dem Kopf befinden sich zwei schwarze Tupfen und im
hinteren Körperabschnitt ist ein blaugrüner, phosphoreszierender Streifen, der sich bis
zum Schwanz hin verbreitert. Rücken- und Afterflosse sind feuerrot. Die Weibchen
entwickeln hinter der Afteröffnung eine lange, rosafarbene Legeröhre.
Für die Eiablage sucht das Männchen auf dem Grund nach einer Muschel. Hat es eine
geeignete gefunden, verteidigt er diese gegen Rivalen. Nähert sich ein laichbereites
Weibchen, wird es vom Männchen umkreist. Das Weibchen untersucht die Muschel
gründlich, verharrt, den Kopf schräg nach unten gerichtet, über ihr und gibt ein Ei in die
Legeröhre ab. Diese versteift und streckt sich und wird über die Kloakenöffnung der
Muschel bis in deren Kiemenraum eingeführt. Hier lösen sich ein bis zwei Eier, die sich
in den Kiemenplättchen der Muschel verfangen. Anschließend stößt das Männchen
unmittelbar über der Muschel seine „Milch“ aus. Die Samenwolke wird von der
Muschel mit dem Atemwasser angesaugt, gelangt so zu den Eiern und befruchtet sie.
Der Laichvorgang wird während des Sommers mehrmals wiederholt, sodass man im
Kiemenraum der Muschel ganz unterschiedliche Entwicklungsstadien der Eier
vorfinden kann. Insgesamt legt ein Weibchen 40 – 100 Eier. Die Brut verlässt den
schützenden Wirt nach etwa 14 Tagen.
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Nahrung
Die Nahrung des Bitterlings besteht aus kleinen,
vor allem pflanzlichen, Planktonorganismen.
Der Bitterling ist ein beliebter Fisch für Kaltwasseraquarien und wird auch wegen
seiner interessanten Vermehrungsbiologie in Schulaquarien gehalten. Dabei kann
man beobachten, dass sich das Hochzeitskleid des Männchens nur ausbildet, wenn
eine Muschel vorhanden ist. Entfernt man diese, verschwindet die prächtige
Färbung.
Muscheln
In unseren heimischen Gewässern kommen folgende Muschelarten vor:
1. Teichmuschel (Gemeine, flache und abgeplattete Teichmuschel)
2. Flussmuschel (Große und Kleine Flussmuschel)
3. Fluss- oder Bachperlmuschel
Für den Bitterling ist speziell die Teichmuschel interessant.
Muscheln gehören zu den Weichtieren, die zwei symmetrische Schalenhälften zum
Schutz ihres Weichkörpers bilden. Die beiden Hälften sind an ihren oberen Rändern
durch ein elastisches Band, das Schlossband, verbunden. Ein oder zwei
Schließmuskeln halten die Hälften zusammen. Die Schale besteht aus drei
Schichten, wobei die äußere Wachstumsringe aufweist. Die buckelartige Aufwölbung
der Muschel bezeichnet man als „Wirbel“. Zur kriechenden Fortbewegung dient ein
muskulöser Fuß. Die Innenseiten der Schalenränder haben in der Nähe des
Schlossbandes zahnartige Vorsprünge (Zähne) und Leisten, die ineinander greifen.
Diese Vorsprünge und Lamellen bilden zusammen das „Schloss“. Vor allem an den
Unterschieden im Schloss lassen sich die einzelnen Arten voneinander
unterscheiden.
Muscheln besitzen am Hinterende zwei Öffnungen. Durch die untere wird das Atemwasser und mit ihm die Nahrung (Plankton, Detritus) eingesaugt (-> Atemöffnung),
durch die obere das verbrauchte Wasser und der Kot ausgestoßen (->
Kloakenöffnung). An den Seiten des Fußes befinden sich sehr kleine Flimmerhaare,
die durch rhythmische Bewegung einen Wasserstrom erzeugen. So filtern sie das
Wasser und erfüllen eine wichtige Aufgabe im Gewässer.
zitiert nach: Jiri Cihar: eurpäische Süßwasserfische / Muus u. Dahlström: Süßwasserfische
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