ab Chief Investment Office WM November 2016 Für Anlegerinnen und Anleger mit Wohnsitz in der Schweiz UBS Outlook Schweiz Mittelstand unter Druck? UBS Outlook Schweiz 4. Quartal 2016 Bitte beachten Sie die wichtigen rechtlichen Informationen am Ende der Publikation. Regional CIO Schweiz Dr. Daniel Kalt Chefredaktion Sibille Duss E-Mail: [email protected] Redaktion Viviane Vajda Redaktionsschluss 20. Oktober 2016 Desktop CIO digital & print publishing Titelbild iStock Druck galledia ag, Flawil, Schweiz Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch Kontakt [email protected] Bestelladresse UBS Switzerland AG, Help Desk/Operations F2AL, Postfach, CH-8098 Zürich Fax +41 44 238 50 21 E-Mail: [email protected] Abonnements- und Adressänderungen E-Mail: [email protected] Telefon: +41 44 238 50 15 UBS-Homepage: www.ubs.com SAP-Nr. 80428D-1604 2 UBS Outlook Schweiz 4. Quartal 2016 Editorial Daniel Kalt Regional CIO Switzerland Liebe Leserin Lieber Leser Auch Ihnen wird nicht entgangen sein, dass sich in praktisch allen entwickelten Volkswirtschaften die politischen Gewichte über die vergangenen Jahre in Richtung der Pole verschoben haben. Die in vielen Ländern soliden Mehrheiten der Mitteparteien bröckeln. Schrille und populis­ tische Politfiguren und ihre Parteien sind im Aufwind. In breiten Bevölkerungsschichten, die traditionell dem den Mitteparteien zugewandten Mittelstand angehören, hat sich ein tiefes M ­ isstrauen gegenüber den Eliten sowie der ­Globalisierung breit gemacht. In der vorliegenden Ausgabe von UBS Outlook Schweiz gehen wir den Ursachen dieser Entwicklung nach und beschäftigen uns mit der Frage, weshalb sich in vielen Industrieländern im breiten Mittelstand die Tendenz heraus­ gebildet hat, populistische Parteien am Rande des Politspektrums zu wählen. Wir stellen fest, dass in den vergangenen zwei bis drei Jahrzehnten der Mittelstand in den entwickelten Volkswirtschaften als relativer Verlierer der Globalisierungs­welle hervorgegangen ist. Dies dürfte eine wesentliche Ursache für die erwähnte Unzufriedenheit und Globalisierungsskepsis sein. In der Schweiz hingegen haben sich die Einkommen über die letzten zwanzig bis dreissig Jahre sehr viel egalitärer entwickelt als in vielen anderen Industrieländern. Dies hat nicht zuletzt mit dem hervorragenden dualen Bildungssystem zu tun, das hierzulande eine solide berufliche Grundbildung ermöglicht. Somit kann auch ohne höhere Ausbildung ein anständiges Lohnniveau erreicht werden. Einen zweiten Grund für die relativ egalitäre Einkommensentwicklung in der Schweiz orten wir in der Frankenstärke, die einerseits das reale Erwerbseinkommen durch eine tiefe Infla­tion unterstützt und andererseits die Unternehmensgewinne der Exporteure dämpft. Zudem erörtern wir wie gewohnt unsere Prognosen für die Weltkonjunktur, die Schweizer Wirtschaft und ihre Branchen sowie für Zinsen und Wechselkurse. Viel Vergnügen bei der Lektüre 4. Quartal 2016 UBS Outlook Schweiz 3 06 Populisten profitieren von der Mittelstandskrise iStock iStock Auf einen Blick 13 In vielen Industrieländern stagnieren die Ein­ kommen der Mittelstandhaushalte seit bald drei Jahrzehnten. Mit dem damit einhergehenden Aufstieg populistischer Parteien am äusseren Spektrum der politischen Landkarte drohen extremere Massnahmen, die langfristig schaden. 08 Einkommen der Schweizer Mittelschicht nicht gesunken Die Schweizer Mittelschicht hält sich gut. Die Lohneinkommen sind stärker gestiegen als die Kapitaleinkommen und die Arbeitnehmenden profitieren von der negativen Teuerung, nicht jedoch die Investoren. Der flexible Arbeitsmarkt und das Bildungssystem werden dem Mittelstand weiterhin zugutekommen. 11 Moderate Steuerbelastung des Mittelstands Der Mittelstand wird von Bund, Kantonen und Gemeinden nur moderat besteuert. Insbesondere mittelständische Familien wurden seit den 1980er Jahren graduell steuerlich entlastet. Im Gleichschritt stieg die Zahl der Steuerpflichtigen, die von der direkten Bundessteuer befreit sind. 4 UBS Outlook Schweiz 4. Quartal 2016 Ü50-Arbeitslosigkeit – die Angst des Mittelstands Eine grosse Furcht des Mittelstands ist der Arbeitsplatzverlust im fortgeschrittenen Erwerbs­ leben. Trotz guter Integration in den Arbeitsmarkt fällt eine Wiedereingliederung oft schwer. Abhilfe schaffen könnten eine Neuregelung der Lohnnebenkosten, Weiterbildungsangebote für ältere Arbeitnehmende und das Modell der Regenbogenkarriere. 16 Weltwirtschaft im Formtief 18 Schweizer Wirtschaft noch nicht über den Berg Die Weltwirtschaft läuft seit einiger Zeit mit angezogener Handbremse. Der Konsum entwickelt sich solide, aber die Firmen wollen nicht investieren. Und die Zentralbanken sind zunehmend ratlos. Das robuste Schweizer Wirtschaftswachstum der letzten vier Quartale weckt die Hoffnung, dass der Frankenschock überwunden ist. Doch aufgrund der schwachen Beschäftigungsentwicklung ist eine weitgehende Erholung erst nächstes Jahr zu erwarten. Deshalb wird die SNB weiterhin versuchen, eine bedeutende Frankenaufwertung zu verhindern. iStock iStock 23 Dollar schwächer, Euro stärker in 2017 28 Wir erwarten im nächsten Jahr einen Anstieg des Euro, sobald die EZB konkrete Pläne für ein Ende der Anleihenkäufe präsentiert. Der USD dürfte dabei einen Teil seiner aktuellen Überbewertung gegenüber dem Euro abgeben. 24 26 Die Schweizer Nominallöhne dürften 2017 um 0,6 Prozent zulegen. Kaufkraftbereinigt liegt die Erhöhung hingegen mit 0,2 Prozent deutlich unter dem jährlichen Durchschnitt von 1,2 Prozent seit 2008. Der unterdurchschnittliche reale Zuwachs ist neben der positiven Inflation auch auf die anhaltenden wirtschaftlichen Herausforde­ rungen zurückzuführen. Steigender Leerstand als Leitmotiv Die Eigenheimpreise stiegen im Vorjahresvergleich um 1,4 Prozent an. Die Preiswachstums­ raten für Eigentumswohnungen zeigten wieder eine leichte Beschleunigung. Als Konsequenz steigender Leerstände waren die Mieten – insbesondere bei Neubauten – jedoch weiter rückläufig. 29 Dienstleistungsunternehmen verspürten leichten Aufwind Die wirtschaftliche Situation der Industrieunternehmen verschlechterte sich im dritten Quartal wieder etwas, während sie sich bei den Dienstleistern erneut leicht verbesserte. In beiden Sektoren zeigten sich beträchtliche Unterschiede unter den Branchen. Kein Ende der Tiefzinsphase in Sicht In Europa und den USA erwarten wir ab Ende 2016 den Beginn einer geldpolitischen Normalisierung – in der Schweiz frühestens ab Ende 2017. Trotzdem dürften die Zinsen auf den internationalen Kapitalmärkten auf den heutigen Niveaus verweilen. Schweizer Obligationenrenditen dürften somit im negativen Bereich verharren. Reallöhne 2017 unter langfristigem Durchschnitt 30 32 Industrie-Panorama Dienstleistungs-Panorama 4. Quartal 2016 UBS Outlook Schweiz 5 MITTELSTAND Populisten profitieren von der Mittelstandskrise In vielen Industrieländern stagnieren die Einkommen der Mittelstandshaushalte seit bald drei Jahrzehnten. Mit dem damit einhergehenden Aufstieg populistischer Parteien am äusseren Spektrum der politischen Landkarte drohen extremere Massnahmen, die langfristig schaden. Daniel Kalt Chefökonom Schweiz Insbesondere der Mittelstand fühlt sich von den Auswirkungen der Globalisierung bedroht und sieht sich als (zumindest relativer) Verlierer. Die über die vergangenen rund dreissig Jahre stark gestiegene Mobilität von Kapital und Arbeit führte zur Auslagerung von Wertschöpfungs­ ketten und damit Arbeitsplätzen – vor allem in die Schwellenländer. In Europa sorgt zudem ein steigender Migrationsdruck für politischen Unmut. Ausgelöst wurde die stark gestiegene Immigration einerseits durch wirtschaftlich motivierte Einwanderer, andererseits aber auch durch massive Flüchtlingsbewegungen aus Staaten, die nach dem arabischen Frühling zusammengebrochen waren. Mittelstand fühlt sich links liegen gelassen Ein weiterer Aspekt, der den Aufstieg der Populisten erklärt, wurde jüngst durch verschiedene Studien mit aufschlussreichem Zahlenmaterial unterlegt. Vor allem in den westlichen Industrieländern erzielten breite Mittel­schichten in den vergangenen zwanzig Jahren kaum mehr reale (das heisst teuerungsbereinigte) Einkommens­ fortschritte. Der Ökonom Branko Milanovic berechnete jüngst auf Basis von rund 120 Länder­ 6 UBS Outlook Schweiz 4. Quartal 2016 studien die Einkommensverteilung der Weltbevölkerung. Er konnte sodann auch die Veränderung der verschiedenen Einkommensschichten von 1988 bis 2008 ermitteln. Spätere Studien konnten Einkommensverteilungsdaten bis ins Jahr 2011 berücksichtigen und kommen auf ähnliche Resultate.1 Die Abbildung zeigt die Entwicklung des Realeinkommens für verschiedene Einkommens­ perzentile. Dabei werden alle Haushalte welt- 1 “Poorer than their parents? Flat or falling incomes in advanced ­economies” (McKinsey Global Institute, Juli 2016); “A Global Middle Class Is More Promise than Reality” (PewResearchCenter, August 2015) In Industrieländern sanken die Realeinkommen der Mittelschicht Veränderung der Realeinkommen 1988–2008 für verschiedene Einkommensperzentile weltweit «Mittelklasse» Schwellenländer «Mittelklasse» Industrieländer 90 Veränderung Realeinkommen 1988–2008 Mit Besorgnis beobachten wir seit einiger Zeit in vielen Ländern eine zunehmende Polarisierung im politischen Spektrum. Dies hat sich eindrücklich im US-Präsidentschaftswahlkampf gezeigt. Aber auch in vielen Ländern Europas befinden sich die weit am rechten oder linken Rand des Spektrums politisierenden Kräfte im Aufwind. Die Mitte­parteien hingegen verlieren an Boden. Diese Entwicklung drückt eine zunehmende wirtschaftliche und gesellschaftliche Unzufriedenheit breiter Bevölkerungsschichten aus. Top-1% 80 70 60 50 40 30 20 10 0 –10 0 10 20 30 40 50 60 Einkommensperzentile Quelle: B. Milanovic (2012) 70 80 90 100 MITTELSTAND weit nach ihrem Einkommen von links nach rechts auf der horizonta­len Achse angeordnet. Im ersten Perzentil ganz links (markiert durch den ersten Punkt) befinden sich die 5 Prozent der ärmsten Menschen dieser Welt. Im 5-Prozent-Perzentil rechts davon befinden sich die 5 Prozent der Weltbevölkerung mit dem nächst höheren durchschnittlichen Einkommen und so fort. Ganz rechts auf der Skala sind die Personen mit den allerhöchsten Einkommen weltweit auf­ geführt. Auf der vertikalen Achse sind die realen Einkommenszuwächse zwischen 1988 und 2008 abgetragen (Wichtig: Wir betrachten hier den Durchschnitt im jeweiligen 5%-Perzentil; innerhalb dieser Gruppe können sich die individuellen Einkommen sehr unterschiedlich entwi­ckelt haben.) Die allerärmsten 5 Prozent erzielten zwi­schen 1988 und 2008 im Durchschnitt keine Steigerung bei den Realeinkommen. Doch schon ab dem 10-Prozent-Perzentil bis zum 70-Prozent-­ Perzentil nahmen die real verfügbaren Einkommen zwischen 60 und 80 Prozent zu. Dies betrifft vor allem die sozialen Schichten in den Schwellenländern, die in den letzten zwanzig bis dreissig Jahren den Sprung aus der Armut in die Mittelschicht schafften. Die Haushalte der Weltbevölkerung im 75. bis zum 90. Perzentil verzeichneten hingegen im Durchschnitt kaum reale Einkommensfortschritte. Ver­schiedene Studien zeigen gar, dass gewisse Einkommensgruppen der Mittelschichten in den USA und Westeuropa heute tiefere reale Einkommen erzielen als noch ihre Eltern­ generation. Ihr Einkommen real vermehren konnten jedoch die einkommensstärksten rund 5 Prozent sowie insbesondere die «Top-1-Prozent» der Erdbevölkerung. Die Unzufriedenheit in breiten Mittelschichten der westli­chen Länder droht nun populistisch argumentierende Politi­ker an die Macht zu spülen. Diese wollen das Rad der Zeit zurückdre­hen, indem sie die multilateralen Handelsabkom­men zu Fall bringen und Handelsschranken hochziehen. Damit würden jene Errungen­schaften mit dem Bade ausgeschüttet, die weiten Teilen der Weltbevölkerung in den letzten vier bis fünf Jahrzehnten erhebliche Einkommens- und Wohlstandsgewinne brachten und Europa von einem durch unzählige Kriege geprägten Kontinent in einen friedlichen verwandelt haben. Vorteile der Globalisierung erklären, Nachteile mildern Denjenigen Kräften, die weiterhin für eine offene, dem Freihandel verpflichtete Weltgemeinschaft und gegen eine nationalistisch geprägte, auf Abschottung und Isolationis­mus setzende Politik eintreten, muss es gelingen, die Wäh­ lerinnen und Wähler von den Vorzügen einer offenen und stark integrierten Weltwirtschaft zu überzeugen. Dazu gehört die Tatsache, dass die Globalisierung bereits hunderten Millionen Menschen den Aufstieg aus der Armut in die Mittelklasse ermöglicht hat. Ein besonderer Vorzug ist auch, dass damit insbesondere auf einem Vielkulturenkontinent wie Europa wohl die wirkungs­ vollste Prävention gegen erneut kriegerische Auseinandersetzungen betrieben wird. Zweitens müssen wirtschaftspolitische Massnahmen einge­leitet werden, um die negativen Effekte der Globalisierung zu mildern. Der zentrale Ansatzpunkt ist hier die Aus- und Weiterbildung von Arbeitskräften, die im intensivierten internationalen Wettbewerb zunehmend unter Druck ste­hen. Hier könnten sich viele Länder am hervorragend funk­tionierenden dualen Bildungs­ system der Schweiz orientie­ren (siehe Seite 8). Schliesslich sollten sich Europas Politiker mit Blick auf die Flüchtlings- und Migrationskrise ernsthaft überlegen, ob die weitgehend uneinge­ schränkte Personenfreizügigkeit unter bestimmten Bedin­gungen gedrosselt werde könnte, ohne an den drei Prinzipien des freien Waren-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehrs zu rütteln. Es bleibt zu hoffen, dass es auf diesem Weg gelingt, den Trend zu einer verstärkten Polarisierung in der Politik zu brechen und ein Abdriften der Welt in einen protektionistischen Handelskrieg mit all seinen Folgen abzuwenden. 4. Quartal 2016 UBS Outlook Schweiz 7 MITTELSTAND Einkommen der Schweizer Mittelschicht nicht gesunken Alessandro Bee Ökonom Sibille Duss Ökonomin Die Schweizer Mittelschicht hält sich gut. Die Lohneinkommen sind stärker gestiegen als die Kapitaleinkommen und die Arbeitnehmenden profitieren von der negativen Teuerung, nicht jedoch die Investoren. Der flexible Arbeitsmarkt und das Bildungssystem werden dem Mittelstand weiterhin zugutekommen. Im Gegensatz zu Ländern wie die USA oder Deutschland (siehe Beitrag Seite 6) kann in der Schweiz nicht grundsätzlich von einer schwindenden Mittelschicht gesprochen werden. Denn gemäss OECD ist hierzulande die Ungleichver­ teilung der Einkommen im internationalen Vergleich leicht unterdurchschnittlich.1 Die Ungleichheit ist auch über die letzten Jahre nicht grösser geworden. Dies zeigt sich im Vergleich der Einkommen, die je in 20-Prozent Schritten (Quintile) gruppiert werden. Zur Mittelschicht zählen wir dabei die Einkommen zwischen dem zweiten und vierten Quintil. Berücksichtigt man bei der Analyse das Ein­ kommen vor Steuern und staatlichen Transfers (Primäräquivalenzeinkommen), verloren die Mittelschicht und die einkommensschwächsten 20 Prozent zwischen 1998 und 2013 zugunsten der einkommensstärksten 20 Prozent der Bevölkerung leicht an Boden; ihr Anteil sank von 57,1 Prozent auf 54,9 Prozent. Das einkommensstärkste Fünftel der Bevölkerung verzeichnete im selben Zeitraum den stärksten Anstieg am Primäräquivalenzeinkommen, was die Einkommensungleichheit vergrösserte.2 Wenn man die reichsten 20 Prozent noch einmal in kleinere Bevölkerungsschichten aufteilt, wird diese Entwicklung noch einmal leicht verschärft. In dieser Betrachtung verzeichneten die reichsten 5 Prozent der Schweizer Bevölkerung den grössten Einkommenszuwachs. Hauptkomponenten des Haushalts­ einkommens Die Schweizer Mittelschicht generiert 72 Prozent des Gesamt­ einkommens über das Erwerbseinkommen, 25 Prozent aus ­Renten (AHV/IV, Pensionskassen) und Sozialleistungen sowie 3 Prozent aus Vermögenseinkommen (siehe Abbildung 1). Damit unterscheidet sich die Einkommensstruktur von Mittelschichthaushalten nicht wesentlich von derjenigen des einkommensstärksten Fünftels der Bevölkerung. Dort stammen gar 88 Prozent aus dem Erwerbseinkommen und 5 Prozent aus dem Vermögenseinkommen. Beim einkommensschwächsten Fünftel der Bevölkerung trägt das Erwerbseinkommen ledig­lich 26 Prozent bei, Renten und Sozialleistungen hingegen 66 Prozent. Abbildung 1 Fast 80 Prozent der Einkommen des Mittelstands stammen aus Erwerbstätigkeit Hauptkomponenten des Haushaltseinkommens in Prozent des Gesamteinkommens, 2009 bis 2011 100 80 60 40 20 0 Erwerbstätigkeit Einkommensschwächstes Fünel Mittelstand Quellen: BfS, UBS 8 UBS Outlook Schweiz 4. Quartal 2016 Vermögen Renten und Sozialleistungen Einkommensstärkstes Fünel MITTELSTAND Einkommensschwächstes Fünftel mit grösstem prozentualem Einkommenswachstum Zeitgleich nahm aber auch die staatliche Umverteilung zu, was letztlich vor allem der unteren Mittelschicht und den einkommensschwächsten 20 Prozent der Bevölkerung zugutekam. Werden alle staatlichen Transfers sowie Steuern und Abgaben bei der Betrachtung berücksichtigt (verfügbares Äquivalenzeinkommen3), stieg der Anteil am Gesamteinkommen der Mittelschicht im genannten Zeitraum leicht, von 54,1 auf 54,9 Prozent. Als Mass für die Ungleichheit dient der Gini-Koeffizient der verfügbaren Äquivalenz­ einkommen, der seit 1998 bei rund 0,28 relativ stabil ist. Der Gini-Koeffizient beträgt 1, wenn eine Person das gesamte Einkommen einer Gesellschaft generiert und Null, wenn alle Personen gleichviel Einkommen erzielen.4 Wir haben die Analyse von Weltbankökonom Branko Milanovic (siehe Seite 6) für die Schweiz für den Zeitraum zwischen 1998 und 2013 re­ pliziert. In der Schweiz war der prozentuale Zuwachs beim verfügbaren Äquivalenzeinkommen bei den ärmsten 20 Prozent der Bevölkerung am grössten und nahm mit zunehmendem Wohlstand ab (siehe Abbildung 2). Erwerbseinkommen stiegen stärker als Kapitaleinkommen Ein Blick auf die Lohnentwicklung zeigt, dass seit 2008 die tiefsten Löhne am stärksten anstiegen. Arbeitnehmende ohne Kaderfunktion und ohne abgeschlossene Berufsausbildung verzeichneten einen Lohnanstieg von durchschnittlich 17 Prozent, solche mit unternehmensinterner Ausbildung von 23 Prozent. Der Lohn von Universitätsabgängern im oberen und mittleren Kader Abbildung 2 Tiefste Einkommen verzeichneten höchste Reallohnsteigerung Veränderung verfügbares Realeinkommen für verschiedene Einkommensdezile in der Schweiz, in Prozent 40 35 30 25 20 15 10 5 0 1. Dezil 2. Dezil 3. Dezil 4. Dezil Median 6. Dezil 7. Dezil 8. Dezil 9. Dezil 10. Dezil Quellen: Avenir Suisse, UBS stagnierte in den letzten Jahren, während auf gleicher Kaderstufe Abgänger einer Fachhochschule ihre Löhne um 8 Prozent steigerten. Da das (unselbständige) Erwerbseinkommen den Hauptteil des Einkommens ausmacht, kommt ihm bei der Debatte um die Ungleichheit eine besondere Bedeutung zu. Die Arbeiternehmer­ einkommen stiegen von 2000 bis 2013 um 44 Prozent und Sozialleistungen um 54 Prozent, während das Vermögenseinkommen stagnierte. Zwar nahmen die Ausschüttungen aus Vermögen (zum Beispiel Dividendenausschüttungen) in den letzten Jahren um 32 Prozent zu, doch die Erträge der Zinspapiere brachen wegen des fallenden Zinsniveaus um 36 Prozent ein (siehe Abbildung 3). Abbildung 3 Löhne und Sozialleistungen stärker gestiegen als Kapitaleinkommen Einkommenskomponenten von Schweizer Haushalten (Index = 100, 2000) 1 Kuhn, Ursina; Suter, Christian (2015): Die Entwicklung der Einkommensungleichheit in der Schweiz, Social Change in Switzerland, 2/2015. 160 2 Daten BFS 120 3 Die Gewichtung des personenbezogenen verfügbaren Äquivalenzeinkommens ermöglicht den Vergleich des Lebensstandards von Haushalten unterschiedlicher Grösse und Zusammensetzung. Hierfür wird das Haushaltseinkommen auf einen Einpersonenhaushalt umgerechnet, das heisst durch die dem Haushalt entsprechende «Äquivalenzgrösse» dividiert. Die älteste Person wird dabei mit 1,0 gewichtet, Personen ab 14 Jahren mit 0,5 und Kinder unter 14 Jahren mit 0,3 (Werte entsprechen der neuen OECD-Äquivalenzskala) (Quelle BFS). 4 Modetta, Caterina; Häni, Stephan (2013): Einkommen der privaten Haushalte: Einkommensungleichheit wird durch Umverteilung deutlich verringert; BFS, Neuchâtel. 140 100 80 60 40 2000 2002 2004 2006 Arbeitnehmerentgelt Ausschüttungen Vermögenseinkommen Sozialleistungen 2008 2010 2012 Zinsen Quellen: BfS, UBS 4. Quartal 2016 UBS Outlook Schweiz 9 MITTELSTAND Da die Mittelschicht eine ähnliche Einkommensstruktur aufweist wie das einkommensstärkste Fünftel der Bevölkerung, vergrösserte sich ihr Abstand in den letzten Jahren kaum. Der ­Abstand der Mittelschicht zum einkommensschwächsten Fünftel dürfte sich hingegen gar verkleinert haben, da tiefe Saläre in den letzten Jahren stärker stiegen und das Wachstum der Sozialleistungen mit dem Lohnwachstum mithalten konnte. Eine Ausnahme bilden die sehr hohen Löhne, die überdurchschnittlich stark anstiegen.5 Frankenstärke spielt Arbeitnehmenden in die Hände Die negative Teuerung – unter anderem hervorgerufen durch eine starke Währung – führte in den vergangenen Jahren zu einem soliden Reallohnanstieg, auch bei gleichbleibendem Nominallohn. Dies ist auch beim Anteil der Erwerbseinkommen6 am Bruttoinlandprodukt (BIP) zu sehen, der in den letzten Jahren kontinuierlich zunahm. Der Anteil des Erwerbseinkommens am BIP zeigt einen ähnlichen Verlauf wie die Abweichung des EURCHF-Wechselkurses von der Kaufkraftparität (siehe Abbildung 4). Mittelschicht profitiert vom liberalen Arbeitsmarkt und vom Bildungssystem In den letzten Jahren haben sich die Schweizer Erwerbseinkommen über die verschiedenen Einkommensklassen hinweg ausgeglichener entwickelt als in anderen Ländern. Es gibt mehrere Gründe, weshalb sich die Ungleichheit nicht verstärkt hat und im internationalen Vergleich unterdurchschnittlich ist. Dabei dürften das duale Bildungssystem und der liberale Arbeitsmarkt eine zentrale Rolle spielen. Sie ermöglichen auch Arbeitnehmenden aus der unteren Mittelschicht, eine qualitativ hochstehende Ausbildung zu absolvieren, und bieten ihnen einen direkten Zugang zum Arbeitsmarkt. Das System der sozialen Sicherheit wirkt stabilisierend, da es vor allem Haushalten mit mittleren und tiefen Einkommen zugutekommt.5 Dies wird die Mittelschicht auch weiterhin stützen. Abbildung 4 Hingegen sank in den letzten Jahren der Anteil der Unternehmensgewinne7 am BIP, da diese unter der Frankenstärke litten und die Zins- und Finanzerträge schwächer ausfielen. Der Anteil der Unternehmensgewinne am BIP fiel seit 1980 von 22 Prozent auf zurzeit noch 15 Prozent. Die gegenläufige Entwicklung bei den Erwerbs- und Kapitaleinkommen kam vor allem den unteren Einkommensschichten zugute. Anteil Erwerbseinkommen am BIP und Abweichung EURCHF-Wechselkurs von EURCHF-Kauraparität In Prozent 61 20 60 15 10 59 5 58 0 57 –5 –10 56 5 Gazareth, Pascale; Suter, Christian (2016): Ungleichheit der Schweiz – auch eine Frage der Daten, Die Volkswirtschaft, 1-2/2016. 6 Als Erwerbseinkommen verwenden wir die Arbeitnehmer­ entgelte. 7 Als Unternehmensgewinne verwenden wir die Netto­ betriebsüberschüsse der Unternehmen. 10 UBS Outlook Schweiz 4. Quartal 2016 –15 55 54 –20 1992 1996 2000 2004 Anteil Erwerbseinkommen (linke Skala) Quellen: Seco, SNB, UBS 2008 2012 2016 –25 Abweichung KKP (rechte Skala) MITTELSTAND Moderate Steuerbelastung des Mittelstands Der Mittelstand wird von Bund, Kantonen und Gemeinden nur moderat besteuert. Insbesondere mittelständische Familien wurden seit den 1980er Jahren graduell steuerlich entlastet. Im Gleichschritt stieg die Zahl der Steuerpflichtigen, die von der direkten Bundessteuer befreit sind. Matthias Holzhey Ökonom Der Mittelstand erzielt rund 50 Prozent des gesamten Einkommens und entrichtet rund 15 Prozent der direkten Bundessteuer. Wir rechnen alle Steuerpflichtigen mit einem steuerbaren Einkommen zwischen 30 000 und 90 000 Franken dem Mittelstand zu. Die zugrunde liegenden Bruttoeinkommen dürften zwischen 50 000 und 120 000 Franken liegen. Ausmass auch für höhere Einkommensklassen. Im Gegensatz zu Familien zahlen mittelständische ledige Steuerpflichtige unverändert knapp 13 Prozent ihres Bruttoeinkommens in die Staatskasse (Staats- und Bundessteuern). In der Hälfte der Kantonshauptorte nahm die Steuerbelastung für mittelständische Ledige sogar leicht zu. Die Steuerlast des Mittelstands variiert stark je nach Zivilstand des Steuerpflichtigen und mög­ lichen Kinderabzügen (siehe Abbildung 1). Mit einem Einkommen an der oberen Grenze des Mittelstands von 120 000 Franken werden direkte Bundessteuern von 800 bis 3200 Franken ­fällig. Hinzu kommen im Mittel der Kantonshauptorte Staatssteuern von 10 000 bis 17 000 Franken. Die Steuerbelastung bei einem Bruttoeinkommen von 120 000 Franken schwankt also zwischen 9 und 17 Prozent. Einkommen am unteren Rand des Mittelstands werden deutlich schwächer belastet, je nach Kanton nur zwischen 1 und 8 Prozent. Generell kann also festgehalten werden, dass die Steuerbelastung des Mittelstands in den meisten Kantonen moderat ist. Mittelstand in den Kantonen ungleich vertreten Der Beitrag des Mittelstands zum Steuerauf­ kommen variiert stark unter den Kantonen. So schwankt der Anteil des Mittelstands an den Steuerpflichtigen zwischen knapp 55 Prozent im Kanton Uri und 40 Prozent im Kanton Genf. Beim Steueraufkommen des Mittelstands für die Bundessteuer sind die Unterschiede noch grösser: Sie schwanken zwischen 35 Prozent im Kanton Uri und 6 Prozent im Kanton Zug, wo die höchsten Einkommen einen stark überproportionalen Beitrag zum Steueraufkommen ­leisten. Familien in den letzten 30 Jahren steuerlich entlastet Im Laufe der letzten 30 Jahre wurden mittelständische Familien steuerlich deutlich entlastet. Für Verheiratete ohne Kinder sank die Steuerbelastung im Mittel von 11 auf 8 Prozent und für Ehepaare mit Kindern von 8 auf 5 Prozent. Am stärksten entlastet wurden Familien in der Westschweiz, wobei der Kanton Wallis (gemessen in Sitten) mit einer Steuerentlastung von mehr als 5 Prozentpunkten oben aufschwingt. Die steuerliche Entlastung der Familien beschränkte sich nicht nur auf den Mittelstand, sondern erfolgte in ähnlichem Abbildung 1 Sinkende Steuerbelastung des Mittelstands Mittlere Steuerbelastung des Bruttoeinkommens im Mittelstand, in Prozent 14,0 12,0 10,0 8,0 6,0 4,0 2,0 0 1982 Ledig 1992 Verheiratet ohne Kind 2002 2012 Verheiratet mit Kind Quellen: ESTV, UBS 4. Quartal 2016 UBS Outlook Schweiz 11 MITTELSTAND Progressive Bundessteuer Mehr als ein Drittel der Steuerpflichtigen zahlt keine direkte Bundessteuer. Rund 50 Prozent der Steuerpflichtigen erbringen bloss knapp 2,5 Prozent des Steueraufkommens, während die einkommensstärksten 10 Prozent der Bevölkerung rund 80 Prozent der gesamten direkten Bundessteuer entrichten (siehe Abbildung 2). Anteil Steuerpflichtiger ohne Steuerbelastung nimmt zu Die Verteilung des Steueraufkommens war über die letzten zehn Jahre relativ stabil. Unterschiede zeigen sich einzig beim Anteil der Steuerpflichtigen ohne Steuerbelastung und bei den höchsten Einkommensklassen. Im Jahr 2002 zahlten nur 20 Prozent der Steuerpflichtigen keine Bundessteuern, 2012 waren es bereits 30 Prozent. Noch deutlicher war der Anstieg bei den von der Steuerlast befreiten Verheirateten, deren Anteil sich während knapp zehn Jahren verdreifachte. Dies ist jedoch nicht auf tiefere Einkommen zurückzuführen, sondern auf zusätzliche Steuerabzüge. Vor allem Familien im tiefen Mittelstand konnten von den zusätzlichen Abzügen profitieren und wurden so von der Bundessteuer befreit. Die Anteile der Steuerpflichtigen ohne Bundessteuerbelastung variieren stark je nach Kanton. In Zug, Nidwalden und Aargau liegen die Anteile bei unter 25 Prozent, in der gesamten Westschweiz und dem Kanton Bern hingegen bei über 30 Prozent. Den tiefsten Anteil verzeichnet die Region Mutschellen, wo nur 21 Prozent der Bevölkerung keine Bundessteuer bezahlen. In den Regionen Goms und Saanen-Obersimmental leisten mehr als 40 Prozent keine direkte Bundessteuer. Hohe Einkommensklassen stärker belastet Anders sieht das Bild bei den höchsten Einkommensklassen aus. Während der Anteil des Steueraufkommens der Unterschicht sowie des Mittelstands rückläufig ist, trägt die Oberschicht relativ mehr zum Steueraufkommen bei – allen voran Steuerpflichtige mit einem Bruttoeinkommen über 400 000 Franken. So ist ihr Anteil in den letzten zehn Jahren um 4 Prozentpunkte auf 41 Prozent gestiegen. Damit hat sich die Bundes­ steuer noch stärker zu einer reinen Reichen­ steuer entwickelt. Abbildung 2 Die Bundessteuer als reine Reichensteuer Verteilung der Steuerpflichtigen nach Stufen des steuerbaren Einkommens gemäss den Steuerperioden 2003 und 2012 45,0 40,0 35,0 30,0 25,0 20,0 15,0 10,0 5,0 0 Einkommen: 7% Steuern: 0,8% Einkommen: 48% Steuern: 14,5% Einkommen: 45% Steuern: 84,7% 500 400 300 200 100 0 –100 0–10 10,1–20 20,1–30 30,1–40 40,1–50 50,1–60 60,1–70 70,1–80 80,1–90 90,1–95 95,1–96 96,1–97 97,1–98 98,1–99 99,1–100 Anteil der Steuerpflichtigen in Prozent, Perzentile 2003 (linke Skala, in Prozent) Veränderung des Steuerauommens (rechte Skala, in Basispunkten) 2012 (linke Skala, in Prozent) Quelle: ESTV (direkte Bundessteuer, natürliche Personen), UBS 12 UBS Outlook Schweiz 4. Quartal 2016 –200 MITTELSTAND Ü50-Arbeitslosigkeit – die Angst des Mittelstands Veronica Weisser Ökonomin Alessandro Bee Ökonom Eine grosse Furcht des Mittelstands ist der Arbeitsplatzverlust im fortgeschrittenen Erwerbsleben. Trotz guter Integra­tion in den Arbeitsmarkt fällt eine Wiedereingliederung oft schwer. Abhilfe schaffen könnten eine ­Neu­regelung der Lohnnebenkosten, Weiter­ bildungsangebote für ältere Arbeitnehmende und das Modell der Regenbogenkarriere. Den Mittelstand belastet die Angst, in der zweiten Hälfte des Erwerbslebens die Arbeit zu verlieren, langzeitarbeitslos zu werden und möglicherweise in die Sozialhilfe abzurutschen. Im Jahr 2015 lag die Arbeitslosenquote der über 50-Jährigen mit 2,6 Prozent allerdings deutlich tiefer als die gesamte Arbeitslosenquote von 3,2 Prozent. Die Arbeitsbeteiligung von über 55-Jährigen stieg zwischen 2004 und 2014 von 65,2 auf 71,6 Prozent und übersteigt damit den Durchschnittswert der OECD-Länder (siehe Abbildung). Zudem beträgt das effektive durchschnittliche Pensionsierungsalter in der Schweiz für Frauen 63 Jahre und für Männer 64 Jahre, was nur leicht tiefer ist als das gesetzliche Pensionsierungsalter von 64 beziehungsweise 65 Jahren. Selten arbeitslos, aber die Rückkehr in den Arbeitsmarkt ist schwierig Die Wahrscheinlichkeit, arbeitslos zu werden, sinkt mit zunehmendem Alter des Erwerbstätigen. Allerdings sinkt gleichzeitig auch die Chance für ältere Arbeitslose, wieder eine Anstellung zu finden. Während 15 Prozent der 25- bis 49-jährigen Arbeitslosen länger als ein Jahr auf Stellensuche sind, sind 28 Prozent der über 50-Jährigen nach einem Jahr noch nicht wieder in den Arbeitsmarkt eingegliedert. lassen als jüngere Personen und zweitens würde eine solche Massnahme den Anreiz mindern, ­ältere Arbeitnehmende einzustellen. Konstante Lohnkosten und Regenbogenkarriere schaffen Abhilfe Um die Wiedereingliederung der über 50-Jährigen zu erleichtern, eignen sich Massnahmen zur Förderung der Fort- und Weiterbildung von älteren Arbeitnehmenden und Anpassungen bei den Sozialabgaben (beispielsweise bei zunehmendem Alter progessiv ausgestaltete Arbeit­ geberbeiträge bei der Pensionskasse). So haben gewisse kleine und mittlere Unternehmen in der Schweiz mit ihren älteren Arbeitskräften Vereinbarungen getroffen, dass bei gleichbleibender Tätigkeit des Arbeitnehmers die Lohnkosten für das Unternehmen nicht ansteigen. Dadurch fliesst ein grösserer Teil der Lohnkosten in die Pensionskasse und der ausbezahlte Lohn sinkt. In der Schweiz sind ältere Arbeitnehmende gut in den Arbeitsmarkt integriert Arbeitsmarktbeteiligung von 55- bis 64-jährigen Arbeitnehmenden (in Prozent ihrer Altersgruppe) 80 70 60 Zu den Hürden zählen die höheren Löhne und Lohnnebenkosten der über 50-Jährigen im Vergleich zu jüngeren Arbeitnehmenden und teilweise fehlende Kenntnisse der neusten technologischen Entwicklungen. Als Gegenmassnahme Entlassungen ab dem fünfzigsten Lebensjahr zu erschweren, wäre in diesem Kontext nicht zielführend. Denn erstens werden ältere Personen bereits heute im Durchschnitt seltener ent- 50 40 30 20 10 0 2004 Schweiz EU 2007 2014 OECD Quelle: OECD, UBS 4. Quartal 2016 UBS Outlook Schweiz 13 MITTELSTAND Eine Entkopplung der Entlöhnung vom Senioritätsprinzip könnte ebenfalls die Attraktivität älterer Arbeitskräfte auf dem Arbeitsmarkt steigern. Die «Regenbogenkarriere» berücksichtigt die Fähigkeiten und Bedürnisse der unterschiedlichen Lebensphasen. Ein Berufseinsteiger erhält aufgrund der fehlenden Erfahrung und fehlender berufsspezifischer Qualifikation einen ge­ ringeren Lohn als eine Person mit 15 Jahren Arbeitserfahrung. Der Mehrwert von 30 Jahren Erfahrung gegenüber 15 Jahren ist jedoch nicht mehr so ausgeprägt. Hingegen sprechen die möglicher­weise fehlenden technologischen Kenntnisse für eine tie­fere Entlöhnung für ältere Arbeitskräfte. Auch sind die finanziellen Bedürfnisse in der Mitte des Erwerbslebens am höchsten, und sinken, wenn die Kinder bereits erwachsen sind. Fachkräftemangel steigert die Attraktivität älterer Fachkräfte In den kommenden zehn Jahren erreichen in der Schweiz knapp eine Million der heute etwa fünf Millionen Personen im Erwerbsalter das gesetz­ liche Rentenalter. Damit einher geht die Gefahr, dass hierzulande künftig Fachkräfte zur Mangelware werden könnten, inbesondere wenn die Zuwanderung von ausländischen Arbeitskräften eingeschränkt wird. Im Durchschnitt arbeitete von 2008 bis 2011 gut ein Drittel der erwerbs­ tätigen Personen über das ordentliche Renten­ alter hinaus. Eine Umfrage des Bundesamts für Sozialversicherungen (BSV) ergibt, dass die über 58-jährigen Erwerbstätigen eine hohe Bereitschaft aufweisen, bis zum ordentlichen AHV-Rentenalter oder sogar darüber hinaus zu arbeiten. Von den befragten Erwerbstätigen zwischen 58 und 64 beziehungsweise 65 Jahren plante ein Fünftel bereits, auch nach Erreichen des Rentenalters noch erwerbstätig zu sein. Ebenfalls können sich viele Rentnerinnen und Renter nach ein oder zwei Jahren Pause eine Rückkehr in eine Teilzeitstellung vorstellen. Möchten Unternehmen ihre gut ausgebildeten älteren Arbeitskräfte auch über das gesetzliche Rentenalter hinaus beschäftigen, so müssen sie geeignete Teilzeitmodelle anbieten und den Kontakt mit den Arbeitskräften über ein Netzwerk aufrechterhalten. Die Politik ist hierbei besonders gefordert. Es braucht eine Flexibili­ sierung des Renteneintritts sowie Massnahmen, welche die Weiterbeschäftigung älterer Arbeitskräfte bezüglich der Sozialabgaben attraktiver gestalten. Erwartungen an die gesetzliche Altersvorsorge sind zu hoch Gemäss einer Umfrage von UBS und gfs-Zürich (2016) erwartet ein Drittel der Schweizer Bevölkerung, dass ihr Renteneinkommen etwa 71 bis 80 Prozent des letzten Salärs betragen wird. Knapp ein weiteres Drittel rechnet mit einem Renteneinkommen von mehr als 90 Prozent des letzten Lohnes. Zwar herrscht aktuell so gut wie keine Altersarmut in der Schweiz. Vielmehr weisen Personen ab 65 Jahren ein deutlich geringeres Risiko auf, materielle Entbehrung zu erleiden als die übrigen Altersgruppen (Bundesamt für Statistik, 2014). Auch haben sich die Alters­ renten der Erwerbstätigen mit tiefen Einkommen in den vergangenen Jahren deutlich schneller entwickelt als die der hohen Einkommen. So liegt 14 UBS Outlook Schweiz 4. Quartal 2016 die heutige AHV-Minimalrente kaufkraftbereinigt sechsmal, die Maximalrente jedoch nur viermal höher als bei Einführung der AHV im Jahr 1948. Dennoch dürften die hohen Erwartungen an das Vorsorgesystem enttäuscht werden. Die rentennahen Jahrgänge im Mittelstand dürften im Idealfall etwa zwei Drittel des letzten Salärs aus der gesetzlichen Altersvorsorge erhalten. Für jüngere Generationen könnte dies – falls die Rentenbezugsdauer weiter ansteigt und das Pensionskassenkapital auf mehr Jahre verteilt werden muss – auf nur noch 50 Prozent des zuletzt erzielten Lohnes sinken. Konjunktur Daniel Kalt Regional CIO Schweiz Alessandro Bee Ökonom In den USA versucht die Notenbank Fed ­derzeit die geldpolitischen Zügel behutsam anzuziehen. 4. Quartal 2016 UBS Outlook Schweiz 15 KONJUNKTUR Weltwirtschaft im Formtief Die Weltwirtschaft läuft seit einiger Zeit mit angezogener Handbremse. Der Konsum entwickelt sich solide, aber die Firmen wollen nicht investieren. Und die Zentralbanken sind zunehmend ratlos. Daniel Kalt Chefökonom Schweiz Die wichtigsten und grössten Volkswirtschaften haben sich weitgehend von den massiven ­Rückschlägen der globalen Finanzkrise erholt und ihre jährlichen Wirtschaftsleistungen liegen zehn Prozentpunkte und mehr über den Vor­ krisenniveaus. Dennoch kann nirgendwo von einer eigentlichen Boomphase gesprochen werden. Das Gesamtwachstum der Weltwirtschaft hat sich seit 2011 bei unter 3,5 Prozent ein­ gependelt, im laufenden Jahr dürften es gar leicht unter 3 Prozent werden. Damit hat die Weltwirtschaft nur halb so viel Tempo wie noch vor der Finanzkrise. Auch wenn in den meisten Industrie­ländern der Privatkonsum recht solide läuft, kommt das Wirtschaftswachstum nicht auf höhere Drehzahlen. Die Ursache ist in allen Ländern praktisch dieselbe: Unternehmen sind weltweit extrem zurückhaltend mit ihrer Investitionstätigkeit. Besonders augenfällig ist diese Entwicklung in den USA, wo viele Firmen auf enormen Cash-­ Beständen sitzen und diese mangels Investitionsmöglichkeiten über Aktienrückkaufprogramme an ihre Aktionäre ausschütten. Während wir beim realen Konsumwachstum für die USA im laufenden Jahr von einem soliden Wert um 2,6 Prozent ausgehen, dürfte beim Investitionswachstum lediglich eine schwarze Null resultieren. Weil gleichzeitig aufgrund der drastischen Verlangsamung des Wachstums in verschiedenen Schwellenländern auch die Exporte leicht Globale Wachstums– und Inflationstrends Reales BIP–Wachstum in Prozent Schweiz EWU Inflation in Prozent 2013 2014 2015 2016P 2017P 2013 2014 2015 2016P 1,8 2,0 0,8 1,4 1,3 –0,2 0,0 –1,1 –0,3 2017P 0,4 –0,3 0,9 1,6 1,5 1,3 1,4 0,4 0,0 0,3 1,5 Deutschland 0,4 1,6 1,5 1,4 1,1 1,6 0,8 0,1 0,3 1,6 Frankreich 0,7 0,2 1,2 1,4 1,4 2,4 1,8 0,4 0,2 1,5 Italien –1,8 –0,3 0,6 0,9 0,9 1,2 0,2 0,1 0,1 1,6 Spanien –1,7 1,4 3,2 2,8 1,9 1,5 –0,2 –0,6 –0,4 1,7 Grossbritannien 1,9 3,1 2,2 1,9 0,7 2,6 1,5 0,0 0,8 2,5 USA 1,7 2,4 2,6 1,4 2,4 1,5 1,6 0,1 1,2 2,3 Japan 1,6 0,0 0,6 0,5 1,2 0,3 2,8 0,8 –0,2 0,3 China 7,7 7,3 6,9 6,6 6,3 2,6 2,0 1,4 1,9 2,0 Asien 1 6,4 6,3 6,0 5,8 5,7 4,2 3,2 2,3 2,5 2,6 Lateinamerika 2,7 0,7 –0,3 –0,7 1,8 5,3 7,4 9,3 9,0 5,7 Welt 3,4 3,4 3,2 2,9 3,3 3,2 3,0 2,7 2,7 2,8 1 ohne Japan Quellen: Macrobond; Prognosen UBS (Stand 17. Oktober 2016) Bei der Erstellung der UBS CIO WM-Konjunkturprognosen haben die Ökonomen von UBS CIO WM mit bei UBS Investment Research beschäftigten Ökonomen zusammen­gearbeitet. Die Prognosen und Einschätzungen sind nur zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Publikation aktuell und können sich jederzeit ändern. 16 UBS Outlook Schweiz 4. Quartal 2016 KONJUNKTUR sinken dürften, liegt für die US-Wirtschaft dieses Jahr lediglich ein Gesamtwachstum von 1,4 Prozent drin, dies nachdem in den beiden Vorjahren je rund 2,5 Prozent erreicht wurden. Wir gehen allerdings davon aus, dass sich der Investitionsstau im kommenden Jahr und mit der beseitigten Unsicherheit über den Wahlausgang lösen wird und die US-Wirtschaft dank anziehenden Unternehmensinvestitionen wieder das gewohnte Wachstumstempo von rund 2,5 Prozent erreichen kann. Ein ganz ähnliches Muster ist in China, der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt, aus­ zumachen. Auch hier entwickeln sich die Indi­ katoren zum Konsum auf anhaltend solidem Niveau. Die Einzelhandelsumsätze wachsen nominell noch immer um 10 Prozent und die Dienstleistungssektoren entwickeln sich rasch. Die realen Investitionsausgaben in der Privatwirtschaft haben sich hingegen von über 10 Prozent im vergangen Jahr auf derzeit nur noch rund 2 Prozent verlangsamt. Nur dank staatlichen Investitionsprogrammen sowie Ankurbelung der Kreditvergabe konnte das Investitionswachstum einigermassen gehalten werden. Wir rechnen jedoch damit, dass es der Führung in Peking gelingt, das reale Wirtschaftswachstum wie geplant bei 6,6 Prozent im laufenden und 6,3 Prozent im kommenden Jahr zu stabilisieren. Die Konjunktur in Europa wird weiterhin durch die im Jahr 2014 eingesetzte deutliche Abwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar angeschoben. Auch in Europa ist es eher der solide Privatkonsum, der den Konjunkturmotor am Laufen hält. Die Investitionstätigkeit hat angesichts der weiterhin ungelösten Strukturprobleme, der schwelenden Bankenkrisen in Italien und Deutschland sowie des bevorstehenden Austritts Grossbritanniens aus der EU spürbar nachgelassen. Wir rechnen für die Eurozone mit 1,5 Prozent Gesamtwirtschaftswachstum in diesem und 1,3 Prozent im kommenden Jahr. Zentralbanken verlieren an Einfluss Nicht nur in der Realwirtschaft, sondern auch in der Geldpolitik scheint der Kurs der Notenbanken derzeit uneinheitlicher und weniger klar als auch schon. Es setzt sich zunehmend die Einsicht durch, dass die seit der Finanzkrise stetig verabreichten, immer wieder erneuerten Liqui­ ditätsspritzen via Aufkauf von Anleihen und anderen Vermögenswerten ihre Wirkung in der Realwirtschaft allmählich verlieren. Einige Zentralbanken haben denn in der Not auch ihr Arsenal an geldpolitischen Stimulierungsmassnahmen erweitert und die Leitzinsen in den negativen Bereich gedrückt. Doch inzwischen wird immer offensichtlicher, dass negative Zinsen erhebliche schädliche Nebenwirkungen entfalten. Die US-Notenbank Federal Reserve, die Bank of England wie auch die Bank of Japan haben jüngst unmissverständliche Signale ausgesendet, dass sie vom Instrument der Negativzinsen Abstand halten oder diese zumindest nicht noch weiter verschärfen. Falls notwendig, wollen sie eher ihre Programme für den Aufkauf von Ver­ mögenswerten weiter ausdehnen. In den USA versucht die Notenbank Fed jedoch derzeit die geldpolitischen Zügel behutsam ­anzuziehen. Auch wenn ein solides Wachstum bei Konsum und Beschäftigung für eine weitere Zins­erhöhung gesprochen hätten, verschob die Fed im September die zweite Viertelpunkt­ erhöhung der Leitzinsen nach dem ersten Schritt im Dezember vor einem Jahr erneut. Allerdings zeigen sich im US-Arbeitsmarkt Anzeichen für zunehmenden Lohndruck und wir rechnen ­damit, dass die Kerninflationsrate sich über die kommenden Monate weiter dem Notenbankziel von 2 Prozent annähern wird. Somit ist eine nächste Zinserhöhung im Dezember durchaus realistisch. In Europa kauft die Europäische ­Zentralbank (EZB) derweil weiterhin Monat für Monat für 80 Milliarden Euro Anleihen und ­versucht so, Wirtschaft und Inflation anzutreiben. Allerdings gehen der EZB allmählich die für ihre Käufe verfügbaren Anleihen aus. Wir gehen ­davon aus, dass die EZB das Anleihenkauf­ programm noch bis März 2017 fortsetzen und dann möglicherweise schrittweise auslaufen ­lassen wird. 4. Quartal 2016 UBS Outlook Schweiz 17 KONJUNKTUR Schweizer Wirtschaft noch nicht über den Berg Das robuste Schweizer Wirtschaftswachstum der letzten vier Quartale weckt die Hoffnung, dass der Frankenschock überwunden ist. Doch aufgrund der schwachen Beschäftigungs­ entwicklung ist eine weitgehende Erholung erst nächstes Jahr zu erwarten. Deshalb wird die SNB weiterhin versuchen, eine bedeutende Frankenaufwertung zu verhindern. Alessandro Bee Ökonom Das Schweizer Bruttoinlandprodukt (BIP) hat im zweiten Quartal positiv überrascht. Die ­hie­sige Wirtschaft wuchs von März bis Juni um 0,6 Prozent. Da auch das BIP der vorhergehenden drei Quartale nach oben revidiert wurde, ­resultierte zum Vorjahresquartal gar ein Wachstum von 1,7 Prozent. Das robuste Wachstum der Wirtschaft weckt die Hoffnung, dass die Schweiz den Frankenschock bereits hinter sich gelassen hat. Trotz der erfreulichen BIP-Zahlen ist die Schweizer Wirtschaft aber noch nicht über den Berg, denn der Anpassungsprozess an den starken Schweizer Franken ist noch nicht abgeschlossen. Zwar sind viele Schweizer Exportbranchen in diesem Prozess bereits weit fortgeschritten, so beispielsweise die Pharmaindustrie. Andere Branchen wie die Uhrenindustrie oder der Detailhandel sind von einer Erholung jedoch noch weit entfernt (siehe Abbildung 1). Zudem führten die Bemühungen der Unternehmen, ihre Konkurrenzfähigkeit zu verbessern, zu einem Stellenabbau. Erst im Verlaufe des nächsten Jahres erwarten wir eine weitgehende Erholung der Wirtschaft vom Frankenschock und in der Folge auch eine Trendwende am Arbeitsmarkt. Die Erholung der Wirtschaft dürfte sich im Jahr 2018 fortsetzen und weiter an Dynamik gewinnen. Kurzfristig dominieren allerdings die politischen Risiken den Schweizer Konjunkturausblick. Obschon der Entscheid der Briten, aus der EU auszutreten, die Wirtschaftsstimmung hierzulande bisher noch kaum getrübt hat, erwarten wir in den kommenden Quartalen einen Dämpfer für die Wirtschaftsaktivität. Die Unsicherheit über die Zukunft der EU – dem wichtigsten Schweizer 18 UBS Outlook Schweiz 4. Quartal 2016 Handelspartner – dürfte die hiesigen Exporteure verunsichern. Ähnliches gilt für die US-Präsidentschaftswahlen, insbesondere wenn die neue US-Regierung einen protektionistischen Kurs einschlagen wird. Die Inflation war 2015 und auch im bisherigen Jahresverlauf negativ. Der starke Rückgang der Ölpreise seit 2014 und die Frankenaufwertung im letzten Jahr lasten auf den Konsumenten­ preisen. Diese zwei Effekte laufen im nächsten Jahr jedoch aus und machen den Weg frei für positive Inflationsraten. Wir erwarten für das Jahr 2017 eine leicht positive Inflation von 0,4 Prozent und einen weiteren Inflationsanstieg im folgenden Jahr. Abbildung 1 Starke Erholung der Pharmaexporte, Uhrenexporte und Detailhandel weiterhin im Krebsgang Exporte und Detailhandelsumsätze im Vergleich zum Vorjahresmonat (3-Monate-Durchschnitt, in Prozent) 30 3 20 2 10 1 0 0 –10 –1 –20 –2 –30 Januar 2015 Juli 2015 Januar 2016 Nominale Uhrenexporte (linke Skala) Nominale Pharmaexporte (linke Skala) Trend der realen Detailhandelsumsätze (rechte Skala) Quellen: Eidgenössische Zollverwaltung, BfS, UBS Juli 2016 –3 KONJUNKTUR Politische Risiken trüben das Investitionsklima Der Konsum wird auch 2017 das Schweizer Wachstum stützen. Das Konsumwachstum ­dürfte jedoch weniger stark ausfallen als in der Vergangenheit. Der schwächere Arbeitsmarkt, eine tiefere Netto-Einwanderung und Einsparungen bei Bund und Kantonen limitieren das private und staatliche Konsumwachstum im nächsten Jahr. Das Investitionsklima dürfte in den kommenden Quartalen durch die Unsicherheit über die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative (MEI) belastet werden. Es zeichnet sich mittlerweile ab, dass das Schweizer Parlament die MEI nur vorsichtig umsetzen will. Trotzdem bleiben Bedenken, ob das Schweizer Volk eine solche Umsetzung auch billigen wird. Solange diese Unsicherheit weiterbesteht, belastet sie das hiesige Investitionsklima. Die Erholung des Aussenhandels war im bis­ herigen Jahresverlauf ein wichtiger Treiber des Wachstums. Wir rechnen auch im nächsten Jahr mit einer Fortsetzung dieses Trends, dürften sich die Schweizer Exporteure 2017 doch vollständig an die neue Wechselkursrealität angepasst haben. Die politische Unsicherheit und die leichte Abkühlung der Wirtschaft in der Eurozone dürften allerdings eine noch stärkere Erholung des Aussenhandels vereiteln. Die Beschäftigung (gemessen in vollzeitäquivalenten Stellen) war im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahressemester rückläufig (siehe Abbildung 2). Dazu trug in erster Linie der Stellenabbau im zweiten Sektor (Bau und Industrie) bei, aber auch im dritten Sektor (Dienstleistungen) verlangsamte sich das Stellenwachstum markant. Die von uns erwartete Trendwende am Arbeitsmarkt wird erst im Verlauf des nächsten Jahres zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit führen. zu starker Franken die Belebung der Wirtschaft nicht im Keim erstickt. Um eine Aufwertung ­abzuwehren, würde sie in einem ersten Schritt signifikant am Devisenmarkt intervenieren. ­Erweist sich der Aufwertungsdruck als zu gross, müsste die SNB die Leitzinsen wohl weiter senken. Hierbei handelt es sich jedoch um ein Notfallinstrument, werden doch die ­unerwünschten Folgen der Negativzinspolitik auf Pensions­ kassen, Sparer und die Finanzindustrie immer deutlicher. Eine Erhöhung der Leitzinsen hingegen wird frühestens Ende 2017 ein Thema für die SNB. Um kein Erstarken des Frankens zu riskieren, muss sie sich bei ihrer Zinsgestaltung an der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) orien­ tieren. Erst wenn die EZB ihre Geldpolitik normalisiert und die Zinsen in der Eurozone wieder steigen, kann das SNB-Direktorium an eine erste Zinserhöhung denken. Vorausgesetzt die EZB beendet ihr Anleihenkaufprogramm im Verlauf des nächsten Jahres, bietet sich der SNB frühestens Ende 2017 die Gelegenheit für einen Zinsschritt – ansonsten erst im Jahr 2018. Abbildung 2 Beschäigung erstmals seit der Finanzkrise wieder rückläufig Beschäigung (in vollzeitäquivalenten Stellen) im Vergleich zum Vorjahresquartal, in Prozent 5 4 3 2 1 0 –1 Keine Zinserhöhung vor Ende 2017 Die Schweizerische Nationalbank (SNB) ist weiterhin bereit, bei Bedarf gegen eine Franken­ aufwertung einzuschreiten. Solange die Schweiz den Frankenschock nicht definitiv überwunden hat, wird die SNB darauf bedacht sein, dass ein –2 –3 –4 2001 2004 Sektoren 2 und 3 2007 Sektor 2 2010 2013 2016 Sektor 3 Quelle: BfS, UBS 4. Quartal 2016 UBS Outlook Schweiz 19 KONJUNKTUR Wirtschaft im Überblick Schwächerer Franken und höhere Ölpreise bremsen den Fall der Konsumentenpreise Bilanzsumme der SNB überholt das Schweizer BIP Veränderung der Konsumentenpreise im Vergleich zum Vorjahr, in Prozent 80 0 4 25 3 15 2 1 5 0 –5 0 –1 –2 –15 –25 Nominales BIP der Schweiz und Bilanzsumme der SNB (in Mrd. CHF) 70 0 60 0 50 0 40 0 30 0 20 0 10 0 0 –3 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2006 –4 Konsumentenpreise total (linke Skala) Energiekomponente der Konsumentenpreise (rechte Skala) Konsumentenpreise ohne Energie (rechte Skala) 2008 2010 2012 2014 2016 Bilanzsumme der SNB Nominales BIP der Schweiz Quellen: Macrobond, UBS Quellen: Macrobond, UBS Einkaufsmanagerindex zeigt solides Wachstum an, aber keine Beschleunigung Einwanderung 2016 tiefer als in den letzten zwei Jahren Einkaufsmanagerindex und Wachstumsrate des realen Bruttoinlandprodukts zum Quartal des Vorjahres (in Prozent) 80 000 Kumulierte Netto-Einwanderung im Monatsverlauf 25 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 –4 Einkaufsmanagerindex (Quartalsende, linke Skala) Reales BIP-Wachstum (prozentuale Veränderung gegenüber Vorjahr, rechte Skala) 2014 2015 2016 Quellen: Macrobond, Seco, UBS Quellen: SEM, UBS Starker Anstieg der Nettoexporte gegenüber dem Vorjahr stützt das Wachstum Wirtschaftsindikatoren Schweiz Reale Veränderung gegenüber Vorjahr, in Prozent Wachstumsbeiträge gegnüber Vorjahr, in Prozentpunkten Dezember 0 –3 November 10 000 Oktober –2 September 35 20 000 August –1 30 000 Juli 0 Juni 45 40 000 Mai 1 50 000 April 2 März 55 60 000 Februar 3 70 000 Januar 5 4 65 Prognose UBS Niveau1 2013 2014 2015 2016P 2017P 1,3 4 Bruttoinlandprodukt 645,4 1,8 2,0 0,8 1,4 3 Privater Konsum 348,1 2,2 1,2 1,0 0,9 1,0 Konsum Staat 73,1 2,3 1,5 2,2 2,1 0,8 Investitionen 154,1 1,2 2,8 1,5 1,8 0,7 61,4 3,2 3,2 2,1 –0,2 0,7 2 1 Bau 0 92,7 0,0 2,5 1,1 3,1 0,8 –1 Exporte 2 Ausrüstungen 331,8 0,1 5,1 2,0 4,8 3,0 –2 Importe 2 257,7 1,5 3,1 2,8 3,4 3,1 –3 1 4Q14 1Q15 2Q15 3Q15 4Q15 1Q16 2Q16 Jahr 2015 (in Milliarden CHF zu laufenden Preisen), P: Prognose UBS 2 ohne Wertsachen und nicht monetäres Gold Quellen: Seco, UBS Privatkonsum Staatskonsum Investitionen Lager Quellen: Seco, UBS Nettoexporte BIP J/J Bei der Erstellung der UBS CIO WM-Konjunkturprognosen haben die Ökonomen von UBS CIO WM mit Ökonomen von UBS Investment Research zusammengearbeitet. Die Prognosen und Einschätzungen sind nur zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Publikation aktuell und können sich jederzeit ändern. (Stand 17. Oktober 2016) Die aktuellen Wirtschaftsprognosen finden Sie stets detailliert unter www.ubs.com/investmentviews Fokus Schweiz 20 UBS Outlook Schweiz 4. Quartal 2016 KONJUNKTUR Wachstum Reale Veränderung des Bruttoinlandprodukts gegenüber Vorjahr, in Prozent 2012 2013 2014 2015 2016P 2017P Schweiz 1,1 1,8 2,0 0,8 1,4 1,3 Eurozone –0,9 –0,3 0,9 1,6 1,5 1,3 Deutschland 0,6 0,4 1,6 1,5 1,4 1,1 Frankreich 0,2 0,7 0,2 1,2 1,4 1,4 Italien –2,9 –1,8 –0,3 0,6 0,9 0,9 Grossbritannien 1,3 1,9 3,1 2,2 1,9 0,7 USA 2,2 1,7 2,4 2,6 1,4 2,4 Japan 2,0 1,6 0,0 0,6 0,5 1,2 Inflation 8,0 6,0 4,0 2,0 0 –2,0 –4,0 –6,0 –8,0 –10,0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Schweiz USA Japan Veränderung der Konsumentenpreise gegenüber Vorjahr in Prozent; Jahresdurchschnitt (Tabelle) beziehungsweise Monatswerte (Grafik) 2012 2013 2014 2015 2016P 2017P Schweiz –0,7 –0,2 –0,0 –1,1 –0,3 0,4 Eurozone 2,5 1,4 0,4 0,0 0,3 1,5 Deutschland 2,1 1,6 0,8 0,1 0,3 1,6 2,0 Frankreich 3,4 2,4 1,8 0,4 0,2 1,5 0 Italien 3,3 1,2 0,2 0,1 0,1 1,6 –2,0 Grossbritannien 2,8 2,6 1,5 0,0 0,8 2,5 USA 2,1 1,5 1,6 0,1 1, 2,3 –0,0 0,3 2,8 0,8 –0,2 0,3 Japan Arbeitslosenquote 6,0 4,0 –4,0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Schweiz 2013 2014 2015 2016P 2017P Schweiz 2,9 3,2 3,0 3,2 3,5 3,5 Eurozone 11,5 12,0 11,5 10,8 10,4 10,0 10,0 Deutschland 5,4 5,2 5,0 4,6 4,4 4,4 8,0 Frankreich 9,4 9,9 9,9 10,0 9,8 9,7 6,0 10,7 12,2 12,7 11,9 11,4 11,1 Grossbritannien 7,8 7,2 5,7 5,1 5,0 5,8 USA 8,1 7,4 6,2 5,3 4,9 4,6 Japan 4,4 4,1 3,6 3,3 3,0 2,9 Italien Eurozone USA Japan in Prozent; Jahresdurchschnitt (Tabelle) beziehungsweise Monatswerte (Grafik) 2012 Zinsen Eurozone 14,0 12,0 4,0 2,0 0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Schweiz Eurozone USA Japan Renditen zehnjähriger Staatsobligationen in Prozent per Jahresende (Tabelle) beziehungsweise Monatsdurchschnitte (Grafik) 2012 2013 2014 2015 2016P 2017P 6,0 0,5 1,1 0,3 –0,1 0,5 –0,2 5,0 Deutschland 1,3 1,9 0,5 0,6 0,0 0,3 4,0 Frankreich 2,0 2,6 0,8 1,0 0,3 0,8 3,0 Italien 4,5 4,1 1,9 1,6 1,3 1,7 Grossbritannien 1,8 3,0 1,8 2,0 0,7 1,0 USA 1,8 3,0 2,2 2,3 1,6 1,9 Japan 0,8 0,7 0,3 0,3 –0,2 –0,2 Schweiz 2,0 1,0 0 –1,0 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Schweiz Wechselkurse Deutschland USA Grossbritannien per Jahresende (Tabelle) beziehungsweise Monatsdurchschnitte (Grafik) 2013 2014 2015 2016P 2017P KKP* 2.5 EURCHF 1.23 1.20 1.08 1.09 1.16 1.25 2.0 USDCHF 0.89 0.99 0.99 0.99 0.97 1.00 GBPCHF 1.47 1.54 1.47 1.21 1.31 1.59 JPYCHF 0.85 0.83 0.82 0.95 0.99 1.28 Quellen: Reuters EcoWin, Thomson Financial; P = Prognose UBS und UBS; *Kaufkraftparität 1 Bei der Erstellung der UBS CIO WM-Konjunkturprognosen haben die Ökonomen von UBS CIO WM mit Ökonomen von UBS Investment Research zusammengearbeitet. Die Prognosen und Einschätzungen sind nur zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Publikation aktuell und können sich jederzeit ändern. Stand 10. Oktober 2016 1.5 1.0 0.5 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 EURCHF USDCHF GBPCHF JPYCHF 4. Quartal 2016 UBS Outlook Schweiz 21 Finanzmärkte und Immobilien Thomas Flury Analyst Matthias Holzhey Ökonom Alessandro Bee Ökonom Wir rechnen damit, dass der US-Dollar mit der neuen Präsidentschaft wieder unter Druck kommt. 22 UBS Outlook Schweiz 4. Quartal 2016 WÄHRUNGEN Dollar schwächer, Euro stärker in 2017 Wir erwarten im nächsten Jahr einen Anstieg des Euro, sobald die EZB konkrete Pläne für ein Ende der Anleihenkäufe präsentiert. Der USD dürfte dabei einen Teil seiner aktuellen Überbewertung gegenüber dem Euro abgeben. Thomas Flury Analyst Das Jahr 2016 hat dem Franken bislang eine sehr ruhige Periode beschert. Aus verschiedenen Gründen kam es nicht zu heftigen Bewegungen, was offensichtlich der Wirtschaftsentwicklung zugutekam. Unternehmen und Haushalte konnten ihre Budgets planen und wurden dank ruhigem Kursverlauf nicht von der Wechselkursvolatilität überrascht. So konnten sie ihre wirtschaftlichen Ziele erreichen. Bezüglich der Bewertung des Frankens mit Hilfe der Kaufkraftparität gibt es noch immer grosse Unterschiede unter den Währungen der wichtigsten Handelspartner. Wir betrachten bei der Bewertung die Kaufkraftparität der Produzentenpreise. Sie beantwortet die Frage, ob Güter des Zwischenhandels in der Schweiz oder bei den Handelspartnern im Ausland teurer sind. Unsere Berechnungen deuten darauf hin, dass die Schweiz besonders im Vergleich mit dem nahen Ausland, also der Eurozone, sehr teuer ist. Auch das britische Pfund ist sehr günstig, seit dem Brexit-Entscheid noch günstiger als zuvor. Trotzdem sind in der Schweiz das Lohnniveau und die Lebenshaltungskosten insgesamt teurer als im umliegenden Ausland. Dies ist der Hintergrund für unsere Einschätzung, dass der Franken überbewertet ist. Anders verhält sich die Situation mit dem US-Dollar, der in den letzten Jahren enorm zulegte. Er ist laut unseren Berechnungen gegenüber dem Franken im Gleichgewicht, aber gegenüber dem Euro, dem Pfund, dem Yen, dem kanadischem Dollar, dem mexikanischem Peso und anderen wichtigen Handelswährungen deutlich überbewertet. Einige Bereiche der US-Industrie spüren den Wettbewerbsnachteil deutlich, und das schon seit einigen Jahren. Deshalb ist es kein Wunder, dass Donald Trump mit seiner Isolationspolitik so weit gekommen ist. Der Arbeiter wünscht sich mehr Industrieaufträge und wenn Trump ihm die glaubhaft verspricht, dann wählt er ihn, ungeachtet anderer Umstände. Nächstes Jahr steigt die Belastung für den USD Wir sind der Meinung, dass der US-Dollar mit der neuen Präsidentschaft wieder unter Druck kommt. Die Faktoren, die den Dollar schon in der Vergangenheit geschwächt haben, werden wieder zuschlagen. Das sind erstens ein grosses Handelsbilanzdefizit und zweitens ein Staatshaushalt, der kaum kontrollierbar ist. Der neue Regierungszyklus wird da kaum viel ändern. Zudem wird die Eurozone sehr langsam ihre expansive Geldpolitik zurückfahren. Deshalb erwarten wir für 2017 einen stärkeren Euro und einen schwächeren US-Dollar. Mit den ganzen Umwälzungen wird jedoch die Volatilität auf den Devisenmärkten sehr wahrscheinlich steigen. Insgesamt präsentiert sich für unsere Unternehmen ein komplizierteres Umfeld als 2016, auch wenn es den Euro langfristig stärken sollte. 4. Quartal 2016 UBS Outlook Schweiz 23 IMMOBILIEN Steigender Leerstand als Leitmotiv Die Eigenheimpreise stiegen im Vorjahresvergleich um 1,4 Prozent an. Die Preiswachstumsraten für Eigentums­ wohnungen zeigten wieder eine leichte Beschleunigung. Als Konsequenz steigender Leerstände waren die Mieten – insbesondere bei Neubauten – jedoch weiter rückläufig. Matthias Holzhey Ökonom Die Preise für Eigentumswohnungen sind gegenüber dem Vorquartal um 1,1 Prozent angestiegen. Dies ist die stärkste Zunahme der Angebotspreise seit Mitte 2012. Einfamilienhäuser verteuerten sich gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent. Die weiter gesunkenen Hypothekar­ zinsen hielten die Nachfrage nach Eigentumswohnungen auf hohem Niveau aufrecht. Dies zeigt sich auch an der Zahl leerstehender Eigenheime, die im Gegensatz zu den Mietwohnungen im letzten Jahr nicht weiter anstieg. Im Vorjahres­ vergleich beträgt die nominale Wachstumsrate der Eigenheimpreise aktuell 1,4 Prozent. Teuerungsbereinigt liegen die Preiswachstums­ raten jedoch deutlich unter den Vorjahreswerten und zeigen in der Tendenz eine Abflachung ­(siehe Abbildung 1). Wir rechnen nicht mit einer Beschleunigung der Preisentwicklung, sondern erwarten auch in den nächsten Quartalen nur wenig Dynamik auf dem Eigenheimmarkt. Angebots- und Transaktionspreise im Gleichschritt Die Wüest & Partner-Transaktionspreise bei Eigentumswohnungen fielen im Vergleich zum Vorquartal um 1 Prozent und entwickelten sich damit klar gegenläufig zu den Angebotspreisen. Im Vorjahresvergleich betrug der schweizweite Preisrückgang sogar knapp 2 Prozent, wobei die Transaktionspreise in allen Grossregionen rückläufig waren. Den stärksten Rückgang verzeichnete die Genferseeregion mit einem Minus von mehr als 5 Prozent. Möglicherweise sind die Inseratenpreise durch die hohe Zahl an Neubauten auf dem Markt nach oben verzerrt. Die Transaktionspreisentwicklung variiert jedoch stark unter den ver- 24 UBS Outlook Schweiz 4. Quartal 2016 Abbildung 1 Anhaltender Anstieg der Eigenheimpreise Teuerungsbereinigte Wachstumsrate der Angebotspreise gegenüber dem Vorjahr, in Prozent 8,0 6,0 4,0 2,0 0 2012 Eigentumswohnungen 2013 2014 Einfamilienhäuser Quellen: Wüest & Partner, UBS schiedenen Datenanbietern, was die Interpreta­ tion von kurzfristigen Schwankungen erschwert. Verwendet man den Durchschnittswert der drei wichtigsten Datenanbieter, so liegt der Zuwachs bei Angebots- und Transaktionspreisen aktuell in einer ähnlichen Grössenordnung. Steigende Leerstände bei Mietwohnungen Die Leerstandsquote betrug 1,3 Prozent am 1. Juni 2016 und stieg somit das dritte Jahr in Folge relativ stark an. Während 2013 noch rund 40 000 Wohnungen leer standen, sind gemäss den neusten Zahlen des Bundesamts für Statistik aktuell mehr als 56 500 Wohnungen nicht bewohnt, so viele wie seit 1999 nicht mehr. Rekordhoch – knapp unter 10 Prozent – dürfte auch die Leerstandsquote bei Neubauten liegen. 2016 stieg die Anzahl der leer stehenden Neubauwohnungen um mehr als 1000 Einheiten auf insgesamt 8800 Objekte an; eine exakte Angabe der Leerstandsquote ist bei Neubauten aufgrund fehlender Daten nicht möglich. Die Zunahme der Leerstände macht sich vor allem auf dem Mietwohnungsmarkt bemerkbar, wo die 2015 2016 IMMOBILIEN Leerstandsquote gemäss unserer Schätzung von 1,8 Prozent in 2015 auf aktuell 2,0 Prozent anstieg. Die Zahl der leer stehenden Mietwohnungen nahm um mehr als 13 Prozent zu. Die gesamtschweizerische Bautätigkeit übertraf in den letzten Jahren die Nachfrage. Während seit 2013 das Bevölkerungswachstum stetig nachliess, blieb die Bautätigkeit auf konstant hohem Niveau. Weil sich beide Trends auch 2016 fortsetzen werden, rechnen wir mit einem Anstieg der Leerwohnungsquote auf 1,4 Prozent per Mitte 2017. Die Zunahme der Leerstände zwingt die Vermieter, ihre Preisvorstellungen nach unten anzupassen. Somit liegen die Angebotsmieten für neu gebaute Mietwohnungen im Landesdurchschnitt bereits knapp 7 Prozent unter dem Spitzenniveau von Ende 2014 und sanken bis Mitte Jahr um 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Gesamtmarkt für Mietwohnungen korrigierte um 1,6 Prozent. Aufgrund der weiter steigenden Leerstandsquote rechnen wir mit der Fortsetzung der Preiskorrektur auf dem Mietwohnungsmarkt. Mehr Leerstand auch in der Westschweiz Im Deutschschweizer Mittelland beobachten wir bereits seit Jahren die höchsten Leerstände (siehe Abbildung 2). Aktuell liegen die höchsten Leerstandsquoten um Langenthal, wo im Durchschnitt mehr als 5 Prozent des Wohnungs­ bestands leer steht. Im Kanton Aargau, insbesondere um Aarau, stiegen die Leerstände in den letzten Jahren stark an, so dass die Quote vielerorts 4 Prozent übersteigt. Das hohe Leerstand­niveau erstreckt sich sowohl in Richtung Fricktal wie auch nach Olten und bis in den Berner Jura. Auch im Kanton Fribourg übersteigt die Bautätigkeit zunehmend die zusätzliche Nachfrage. Seit 2013 nahm die Leerstandsquote in mehreren Gemeinden um mehr als 3 Prozentpunkte zu. Nur in unmittelbarer Nähe des Genfersees und südöstlich der Stadt Fribourg stiegen die Quoten nicht an. Von steigenden Leerständen wurde in den letzten drei Jahren auch die Ostschweiz nicht verschont. Stark betroffen waren die beiden Appenzell. Auch die an die Ostschweiz angrenzenden Gebiete wie das Zürcher Oberland oder der Kanton Schaffhausen verzeichneten eine Zunahme. In den Wirtschaftszentren um Zürich, Basel, Genf, Lausanne und Zug blieb die Leerstandsquote trotz geringfügiger Zunahme relativ tief. Abbildung 2 Deutschschweizer Mittelland und Kanton Fribourg mit steigenden Leerständen Veränderung der Leerstandsquoten von 2013 bis 2016, in Prozentpunkten unter 0 (sinkend) von 0 bis 0,5 von 0,5 bis 1 von 1 bis 2 über 2 Quellen: BFS, UBS 4. Quartal 2016 UBS Outlook Schweiz 25 ZINSEN Kein Ende der Tiefzinsphase in Sicht In Europa und den USA erwarten wir ab Ende 2016 den Beginn einer geldpolitischen Normalisierung – in der Schweiz frühestens ab Ende 2017. Trotzdem dürften die Zinsen auf den internationalen Kapitalmärkten auf den heutigen Niveaus verweilen. Schweizer Obligationenrenditen dürften somit im negativen Bereich verharren. Alessandro Bee Ökonom Die Zinsen auf dem Schweizer Geld- und Kapitalmarkt blieben auch im dritten Quartal des laufenden Jahres tief im negativen Bereich verankert. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) bestätigte anlässlich ihrer Lagebeurteilung von Mitte September ihren Leitzins bei –0,75 Prozent. Der sehr vorsichtige Konjunkturausblick der SNB lässt keinerlei Anzeichen für eine baldige Zinsänderung erkennen. Auch ein Grossteil der von der Eidgenossenschaft begebenen Anleihen verzeichnete eine negative Rendite. So bewegten sich beispielsweise die Renditen von zehnjährigen Eidgenossen seit Mitte Juli in einer Bandbreite von –0,4 bis –0,6 Prozent. Zaghafte Normalisierung bei Fed und EZB In den kommenden Quartalen dürften die zwei global wichtigsten Zentralbanken, die Federal Reserve (Fed) und die Europäische Zentralbank (EZB), damit beginnen, ihre expansive Geldpolitik schrittweise zu normalisieren. Beide dürften diese Normalisierung aber nur sehr langsam vorantreiben. Sollten sich namhafte Risiken für die Weltwirtschaft abzeichnen, beispielsweise eine harte Landung in China, werden weder die Fed noch die EZB zögern, eine bereits begonnene Straffung der Geldpolitik auf Eis zu legen oder gar rückgängig zu machen. In den USA rechnen wir mit einem Zinsschritt im Dezember und zwei weiteren im nächsten Jahr. Gleichzeitig dürfte die Fed aber in ihrem Ausblick zur Wirtschaftsund Zinsentwicklung vorsichtig bleiben. Damit bietet sich den Akteuren an den Kapitalmärkten kaum ein Anlass, ihre Zinserwartungen zu erhöhen. 26 UBS Outlook Schweiz 4. Quartal 2016 Die EZB dürfte nach ihrer Dezember-Sitzung über die Zukunft des im März 2017 auslaufenden Anleihenkaufprogramms informieren. Wir gehen davon aus, dass sie das Programm ver­ längert, aber möglicherweise das Volumen der Anleihenkäufe schrittweise reduziert, ein ­sogenanntes Tapering. Ein abruptes Ende des Programms im nächsten Frühjahr erachten wir hingegen als unwahrscheinlich. Schweizer Zinsen bleiben auch 2017 negativ Im derzeitigen Umfeld ist auf den internationalen Kapitalmärkten kaum mit einem namhaften Anstieg der Anleihenrenditen zu rechnen. Der Hauptgrund ist die weiterhin expansive Geld­ politik der Zentralbanken, auch wenn im nächsten Jahr eine zaghafte Normalisierung statt­ findet. Ein weiterer Grund sind die zahlreichen politischen Risiken, die Staatsanleihen als «sichere Häfen» attraktiv machen. Zu diesen politischen Risiken gehören das Verfassungs­ referendum in Italien, die französischen Präsidentschaftswahlen im kommenden Frühjahr, die deutschen Bundestagswahlen im Herbst 2017 und die Auswirkungen des Brexit-Votums auf die europäische Wirtschaft. Unverändert tiefe Renditen auf den internationalen Kapitalmärkten und eine weiterhin vorsichtige SNB dürften auch in der Schweiz die Anleiherenditen in den kommenden Quartalen auf dem aktuellen, rekordtiefen Niveau halten. Branchen Sibille Duss Ökonomin Florian Germanier Ökonom Dieses Jahr dürfte die Teuerung erstmals seit 2011 wieder positiv ­ausfallen, sodass die ­Reallöhne praktisch ­stagnieren werden. 4. Quartal 2016 UBS Outlook Schweiz 27 LOHNUMFRAGE Reallöhne 2017 unter langfristigem Durchschnitt Die Schweizer Nominallöhne dürften 2017 um 0,6 Prozent zulegen. Kaufkraftbereinigt liegt die Erhöhung hingegen mit 0,2 Prozent deutlich unter dem jährlichen Durchschnitt von 1,2 Prozent seit 2008. Der unterdurchschnittliche reale Zuwachs ist neben der positiven Inflation auch auf die anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen zurückzuführen. Florian Germanier Ökonom Der in der diesjährigen UBS Lohnumfrage 1 prognostizierte Nominallohnanstieg für das Jahr 2016 beträgt 0,5 Prozent. Dies ist nur gering tiefer als die Prognose für 2017 von 0,6 Prozent. Wird jedoch die Teuerung mitein­bezogen, zeigt sich ein anderes Bild. Aufgrund des Ölpreiszerfalls zu Beginn des Jahres sowie der Nachwehen des Wechselkursschocks im letzten Jahr dürfte die diesjährige Teuerung mit –0,3 Prozent leicht negativ ausfallen. Damit ergibt sich eine Reallohnerhöhung von 0,8 Prozent im laufenden Jahr verglichen mit erwarteten 0,2 Prozent im kommenden Jahr. Dass die Reallöhne 2017 im Durchschnitt praktisch stagnieren werden, liegt einerseits an der prognostizierten Jahresinflation. Diese dürfte im kommenden Jahr gemäss UBS-Prognose erstmals seit 2011 mit 0,4 Prozent wieder positiv ausfallen. Andererseits verhindern die gesunkenen Margen der Unternehmen in den Jahren 2015 und 2016 eine dynamischere Entwicklung der Löhne. Reale Lohneinbussen für Uhren- und Medienbranche Die befragten Unternehmen rechnen für das kommende Jahr im Durchschnitt mit einer Nominal­lohnerhöhung von 0,6 Prozent. Allerdings zeigen sich deutliche Unterschiede unter den Branchen. So reicht die Spannweite der Nominallohnerhöhungen von 1 Prozent beispielsweise in der Branche Chemie & Pharma bis hin zu Nullrunden in der Medien- sowie der Uhrenbranche. Die prognostizierte positive Teuerung von 0,4 Pro­zent für das nächste Jahr, welche die Kaufkraft der Löhne schwächt, beschert somit 28 UBS Outlook Schweiz 4. Quartal 2016 der Uhren- und Medienbranche 2017 eine reale Lohneinbusse von 0,4 Prozent. Alle anderen Branchen können trotz leicht positiver Teuerung mit real steigenden Löhnen rechnen. Tiefzinsumfeld: Finanzsektor spürt negativen Einfluss, Auto- und Baugewerbe profitieren Die Einführung der Negativzinsen anfangs 2015 setzte die Gewinnmargen der Banken und Versicherungen unter Druck. So gaben 71 Prozent der Unternehmen im Finanzsektor an, negativ betroffen zu sein. 43 Prozent der Firmen sehen gar einen stark negativen Einfluss auf die Investitionen. Auf vereinzelte Branchen wirkt sich das Tiefzinsumfeld hingegen positiv aus. Die Automobilbranche profitiert von den äusserst attraktiven Rahmenbedingungen: 63 Prozent der Unternehmen sehen das Tiefzinsumfeld als Treiber für zusätzliche Investitionen. Die günstigen Finanzierungsmöglichkeiten verhelfen auch dem Bau­ gewerbe zu mehr Aufträgen. So haben rund 25 Prozent der Bauunternehmen ihre Ausrüstungsinvestitionen 2016 im Vergleich zum Vorjahr erhöht. 1 Die UBS Lohnumfrage wurde zwischen dem 8. September und 5.Oktober 2016 zum 28. Mal durchgeführt. Es wurden 314 Arbeitgeber und Branchenorganisationen unter anderem zur Lohnentwicklung, zu den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie zum Investitionsverhalten befragt. BRANCHEN Dienstleistungsunternehmen verspürten leichten Aufwind Die wirtschaftliche Situation der Industrieunternehmen hat sich im dritten Quartal wieder etwas verschlechtert, während sie sich bei den Dienstleistern erneut leicht verbessert hat. In beiden Sektoren zeigten sich beträchtliche Unterschiede unter den Branchen. Sibille Duss Ökonomin Nachdem sich die Industrie im zweiten Quartal wieder leicht erholt hatte und viele Indikatoren sich verbessert hatten, sah die Lage im dritten Quartal wieder düsterer aus. Im August sanken die Bestellungseingänge, die ausländischen Auftragsbestände und das Produktionsniveau. Einzig die Geschäftslage blieb auf tiefem Niveau stabil, wurde aber von den Unternehmen immer noch als schlecht beurteilt. Die Industrie bleibt fragmentiert Die grossen Unterschiede unter den einzelnen Industriebranchen blieben bestehen. So beurteilten die Unternehmen der Chemie-, Nahrungsmittel- und Maschinenindustrie ihre Geschäfts­ lage als gut oder befriedigend, während die Firmen in der Metall- und Elektroindustrie sowie der Materialherstellung sie als schlecht einschätzten. Ein grosses Problem blieb die schwache Ertragslage. Nur die chemische Industrie konnte ihre Ertragslage im dritten Quartal auf dem Vorquartalsniveau halten. Bei allen anderen Branchen verschlechterte sich die Situation teils markant, insbesondere bei der Metallindustrie und den Unternehmen, die Materialien herstellen. Da die Verkaufspreise in vielen Branchen nach wie vor sanken, dürfte der Kostendruck auch in naher Zukunft nicht weichen. Obwohl das Baugewerbe seine Geschäftslage immer noch als gut bezeichnete, verschlechterten sich im dritten Quartal alle Indikatoren. Die Ertragslage blieb schlecht, doch der Abwärtstrend schwächte sich im Verlaufe des Jahres etwas ab. Die Architektur- und Ingenieurbüros sahen im dritten Quartal hingegen keine Verschlechterung der Ertragslage. Leicht bessere Aussichten bei den Dienstleistern Die Geschäftslage bei den Dienstleistungsunternehmen verbesserte sich im dritten Quartal wieder leicht, getrieben durch eine steigende Nachfrage und verbesserte Erwartungen bei den Verkaufspreisen. Doch die erneut schlechtere Ertragslage bereitete den Unternehmen weiter Sorgen. Dies dürfte sich in naher Zukunft nicht grundsätzlich ändern, da die Dienstleister für das vierte Quartal von sinkenden Preisen aus­ gehen. Ausser dem Tourismus und dem Detailhandel bewerteten alle Dienstleistungsbranchen ihre Geschäftslage im dritten Quartal als gut. Die Lage im Grosshandel verbesserte sich in den letzten Monaten signifikant, auch dank höherer Nachfrage und verbesserter Ertragslage. Andere Dienstleistungsbranchen litten weiterhin unter einer schwachen Ertragslage, unter anderem Anbieter von wirtschaftlichen Dienstleistungen wie Unternehmensberatungen und Personal­ vermittlungen, Unternehmen im Tourismus, im Verkehr, in der Kommunikation sowie im Detailhandel. Insgesamt gehen die Dienstleistungs­ unternehmen weiterhin von sinkenden Verkaufspreisen aus; besonders negativ ist der Ausblick in den Branchen Verkehr und Kommunikation. 4. Quartal 2016 UBS Outlook Schweiz 29 BRANCHEN Industrie-Panorama Die Daten sind saisonal geglättet. Industrie Maschinen Industrie8 2010 Bestellungseingang 1 2012 2014 Maschinen 2016 2010 2012 2014 2016 Elektrotechnik Elektro 2010 2012 2014 2016 Metall Metalle 2010 2012 2014 2016 Chemie Chemie 2010 2012 2014 2016 höher unverändert tiefer Auftragsbestand Ausland 2 höher unverändert tiefer Produktion 1 höher unverändert tiefer Geschäftslage 2 höher unverändert tiefer Beschäftigung 2 zu tief ausreichend zu hoch Ertragslage 3 höher unverändert tiefer Verkaufspreise 3 höher unverändert tiefer Strukturdaten Vollzeitstellen in 1000 4 Anteil Beschäftigter in KMU 5 Anteil Beschäftigter in Grossunternehmen 5 998,3 70% 91,0 59% 137,4 42% 92,9 84% 108,1 28% 30% 41% 58% 16% 72% 13,5% 53,7% 18,1% 6,8% 6,3% 4,4% 10,9% 53,0% 22,1% 5,5% 4,3% 6,1% 10,0% 57,3% 25,9% 4,7% 3,3% 6,1% 8,0% 74,7% 36,8% 6,8% 7,3% 3,4% 16,5% 53,5% 15,7% 5,4% 6,3% 4,0% Nominale Bruttowertschöpfung in Mrd. CHF (2015) 7 128,5 13,7 25,0 10,3 37,3 Nominale Bruttowertschöpfung pro Vollzeitstelle in 1000 CHF 7 128,7 151,0 182,0 110,5 345,3 Anteil der Exporte: 6 – in die USA – in die EU – nach Deutschland – nach Frankreich – nach Italien – nach China Die Prognosen und Einschätzungen sind nur zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Publikation aktuell und können sich jederzeit ändern. 1 2 3 Im Vergleich zum Vorjahresmonat Subjektive Beurteilung Entwicklung in den vergangenen drei Monaten 30 UBS Outlook Schweiz 4. Quartal 2016 4 5 6 Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten in Vollzeitäquivalenten 2015, Quelle: BfS Anzahl der Beschäftigten in Vollzeitäquivalenten gemäss STATENT 2013, Quelle: BfS Quelle: Aussenhandelsstatistik 2015 (Stand Mai 2016) BRANCHEN Nahrungsmittel Materialien Nahrungsmittel 2010 Bestellungseingang 1 2012 2014 Bau Materialien 10 2016 2010 2012 2014 2016 2010 2012 2014 Gebrauchsgüter 9 VorleistungsVorleistung güter 9 2010 2010 Gebrauchsgüter Baugewerbe 2016 2012 2014 2016 2012 2014 2016 Auftragsbestand höher unverändert tiefer Auftragsbestand Ausland 2 Auftragsbestand Bauhauptgewerbe höher unverändert tiefer Geschäftslage Produktion 1 höher unverändert tiefer Geschäftslage 2 Erwartung Beschäftigung höher unverändert tiefer Beschäftigung 2 Erwartung Preise zu tief ausreichend zu hoch Ertragslage 3 höher unverändert tiefer Verkaufspreise 3 höher Auslastungsgrad in % unverändert tiefer Strukturdaten Vollzeitstellen in 1000 4 Anteil Beschäftigter in KMU 5 Anteil Beschäftigter in Grossunternehmen 5 Anteil der Exporte: – in die USA – in die EU – nach Deutschland – nach Frankreich – nach Italien – nach China 75,7 59% 75,3 83% 322,0 89% 41% 17% 11% 15,9% 55,9% 13,2% 12,1% 5,3% 1,0% 5,5% 72,3% 39,3% 9,2% 9,2% 3,8% 11,8 6,9 32,9 155,8 91,3 102,2 6 Nominale Bruttowertschöpfung in Mrd, CHF (2015) 7 Nominale Bruttowertschöpfung pro Vollzeitstelle in 1000 CHF 7 7 8 9 Quellen: KOF, UBS Quelle: BAK Basel, UBS Industrie Durchschnitt ohne Bau Gütergruppen; branchenübergreifend 10 Materialien umfasst die Branchen Holz und sonstige nichtmetallische Produkte; Papier, Druck und Verlag; Textil, Bekleidung, Leder und Schuhe; gewichtet gemäss Betriebs­ zählung 2008 4. Quartal 2016 UBS Outlook Schweiz 31 BRANCHEN Dienstleistungs-Panorama Die Daten sind saisonal geglättet. Nachfrage 1 Durchschnitt Durchschn. Dienstl. Wirtschaftliche Wirtschal. Dienstleist. Dienstleister Dienstleistungen Persönliche Persönl. Dienstl. Dienstleistungen Verkehr und Verkehr + Kommunikation Grosshandel Kommunikation Grosshandel 2010 2010 2012 2014 2016 2010 2012 2014 2016 2010 2012 2014 2016 2012 2014 2016 2010 2012 2014 2016 höher unverändert tiefer Wettbewerbsposition 1 Lagerbestand 2 höher unverändert tiefer Geschäftslage 2 höher unverändert tiefer Beschäftigung 2 zu tief ausreichend zu hoch Ertragslage 1 höher unverändert tiefer Erwartung Preise 3 höher unverändert tiefer Strukturdaten Vollzeitstellen in 1000 5 2842,6 590,6 730,7 256,7 205,2 Anteil Beschäftigter in KMU 69% 76% 77% 53% 77% Anteil Beschäftigter in Grossunternehmen 6 6 31% 24% 23% 47% 23% Nominale Bruttowertschöpfung in Mrd. CHF (2015) 4 393,5 64,6 61,4 24,7 57,5 Nominale Bruttowertschöpfung pro Vollzeitstelle in 1000 CHF 4 138,4 109,4 84,0 96,1 280,3 Die Prognosen und Einschätzungen sind nur zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Publikation aktuell und können sich jederzeit ändern. Entwicklung in den letzten drei Monaten Subjektive Beurteilung 3 Erwartete Entwicklung in den nächsten drei Monaten Quellen: BAK Basel, UBS Durchschnittliche Anzahl der Beschäftigten in Vollzeitäquivalenten 2015, Quelle: BfS 6 Anzahl der Beschäftigten in Vollzeitäquivalenten gemäss STATENT 2013, Quelle: BfS 1 4 2 5 32 UBS Outlook Schweiz 4. Quartal 2016 BRANCHEN Tourismus Detailhandel Tourismus 2010 Nachfrage 1 2012 Detailhandel 2014 höher 2016 2010 2012 2014 2016 Finanz- Finanz dienstleistungen Architektur Immobilien und Architektur 2010 2010 2012 2014 2016 2012 2014 2016 Lagerbestand 2 unverändert tiefer Umsatz Wettbewerbsposition 1 höher Erwarteter Umsatz 3 Geschäftslage 2 Beschäftigung 2 unverändert tiefer Geschäftslage 2 Beschäftigung 2 höher unverändert tiefer Beschäftigung 2 Erwartung Preise 3 zu tief Leistung 1 ausreichend zu hoch Ertragslage 1 höher unverändert tiefer Erwartung Preise 3 Betriebseinkommen höher unverändert tiefer Strukturdaten Vollzeitstellen in 1000 5 183,4 322,7 215,7 105,2 Anteil Beschäftigter in KMU 6 87% 60% 38% 95% Anteil Beschäftigter in Grossunternehmen 6 13% 40% 62% 5% Nominale Bruttowertschöpfung in Mrd. CHF (2015) 4 10,8 30,8 60,9 20,8 Nominale Bruttowertschöpfung pro Vollzeitstelle in 1000 CHF 4 58,7 95,4 282,1 197,8 Quellen: KOF, UBS 4. Quartal 2016 UBS Outlook Schweiz 33 Auswahl von UBS-Publikationen UBS House View UBS House View Investor’s Guide Schweiz Chief Investment Office WM November 2016 Investor’s Guide Die Zusammenstellung der UBS House View enthält den Konjunkturausblick, eine umfassende Übersicht der Anlageklassen, Anlageideen und den voll­ ständigen Monthly Letter. Auch im Druck­format erhältlich. Mit Anlageempfehlungen Für Anlegerinnen und Anleger mit Wohnsitz in der Schweiz ab Die Debatte, die keine war Seite 4 UBS outlook Impulse zur Unternehmensführung Nachfolge im Unternehmen Eine Herausforderung für Unternehmer, Verwaltungsräte und Familienaktionäre Strategische Überlegungen Organisatorische und finanzielle Massnahmen Charakteristika von Nachfolgelösungen ab Chief Investment Office WM UBS Global Real Estate Bubble Index Diese Publikation zeigt auf, in welchen Finanz­zentren die Ungleichgewichte am aus­geprägtesten sind und in welchen ­Städten sich noch faire Hauspreise ­finden lassen. In dieser Ausgabe wurden die Städte Mailand, München und ­Stockholm hinzu­gefügt. For housing markets of select cities 2016 32 Seiten A4; Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Chinesisch (traditionell und vereinfacht). UBS outlook «Nachfolge im Unternehmen» Knapp 80 000 Schweizer Unternehmer werden über die nächsten fünf Jahre ihre Nachfolge regeln müssen. «Nachfolge im Unternehmen» richtet sich an Unternehmer, Verwaltungsräte und Familienaktionäre und zeigt, warum und wie die finanzielle und operative Nachfolge rechtzeitig angegangen ­werden sollte. Gleichzeitig bietet die Publikation Denkanstösse, wie diese vielfach psychologisch heikle Thematik im ­Familienrat und im Verwaltungsrat möglichst offen und sachlich diskutiert werden kann. 56 Seiten A4; Deutsch und Französisch Oktober 2010. Bestell-Nr. 81976D UBS Global Real Estate Bubble Index Nur auf Englisch verfügbar. UBS impulse UBS Impulse #2 / 2016 für Unternehmen Aufgefallen Valentin Spiess, von Innovation getrieben Cybercrime: Auf der Spur von Tätern und Opfern • Produktionsverlagerung: Christine Novakovic diskutiert mit betroffenen Unternehmern • Wissen: Vermögensstrukturierung ab 153668_210x297_d_UC_UBS_Impulse_02_2016.indd 1 26.10.16 10:14 Die Digitalisierung bietet nicht nur Vorteile, sie schafft auch neue Risiken: zum Beispiel die Cyberkriminalität. Gegen diese wachsende Bedrohung muss sich jeder Unternehmer schützen. Wir geben Tipps für mehr Sicherheit beim Surfen und im Umgang mit E-Mails. Und: Outsourcing ist viel mehr als eine Sparübung – Strategie und das richtige Timing sind entscheidend. Christine Novakovic diskutiert mit zwei Unternehmern über ihre Erfahrungen mit Produktionsverlagerungen ins Ausland. Mehr auf ubs.com/kmu-impulse. 28 Seiten A4; Deutsch, Französisch, Italienisch; November 2016. Bestell-Nr. 80440D-1602 Bestellen oder abonnieren Als UBS-Kundin oder -Kunde können Sie die oben aufgeführten Publikationen bestellen beziehungsweise abonnieren. Wenden Sie sich hierfür bitte an Ihre Kundenberaterin oder Ihren Kundenberater oder senden Sie ein E-Mail an [email protected]. Öffentlich verfügbare Publikationen finden Sie auf http://www.ubs.com/investmentviews (frei zugängliche Inhalte). Bitte beachten Sie, dass aus rechtlichen Gründen gewisse Publikationen nicht für die Distribution in alle Länder verfügbar sind. Die Anlagebeurteilungen des Chief Investment Office WM von UBS werden durch Wealth Management und Personal & Corporate Banking oder Wealth Management Americas, Unternehmensbereiche von UBS AG (in der Schweiz durch die FINMA beaufsichtigt), eine Tochtergesellschaft oder ein verbundenes Unternehmen («UBS») produziert und veröffentlicht. In gewissen Ländern wird UBS AG als UBS SA bezeichnet. Dieses Material dient ausschliesslich zu Ihrer Information und stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung zur Offertenstellung zum Kauf oder Verkauf von Anlage- oder anderen spezifischen Produkten dar. Einige Dienstleistungen und Produkte unterliegen gesetzlichen Beschränkungen und können deshalb nicht unbeschränkt weltweit angeboten und/oder von allen Investoren erworben werden. Alle in diesem Material enthaltenen Informationen und Meinungen stammen aus als zuverlässig und glaubwürdig eingestuften Quellen, trotzdem lehnen wir jede vertragliche oder stillschweigende Haftung für falsche oder unvollständige Informationen ab (ausgenommen sind Offenlegungen, die sich auf UBS beziehen). Alle Informationen und Meinungen sowie angegebenen Preise sind nur zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Publikation aktuell und können sich jederzeit ohne Vorankündigung ändern. Die in den Performance-Grafiken und Tabellen angegebenen Marktpreise entsprechen den Schlusskursen an der jeweiligen Hauptbörse. Der Inhalt basiert auf zahlreichen Annahmen. Unterschiedliche Annahmen könnten zu materiell unterschiedlichen Ergebnissen führen. Hierin geäusserte Meinungen können von den Meinungen anderer Geschäftsbereiche von UBS abweichen oder diesen widersprechen, da sie auf der Anwendung unterschiedlicher Annahmen und/oder Kriterien basieren. UBS und ihre Direktoren oder Mitarbeiter könnten berechtigt sein, jederzeit Long- oder Short-Positionen in hierin erwähnten Anlageinstrumenten zu halten, in ihrer Eigenschaft als Auftraggeber oder Mandatsträger Transaktionen mit relevanten Anlageinstrumenten auszuführen oder für den Emittenten beziehungsweise eine mit diesem Emittenten wirtschaftlich oder finanziell verbundene Gesellschaft bzw. das Anlageinstrument selbst andere Dienstleistungen zu erbringen. Zudem könnten Mitglieder der Konzernleitung bei der Emittentin oder einer mit ihr verbundenen Gesellschaft als Verwaltungsräte tätig sein. Die von UBS und ihren Mitarbeitern getroffenen Anlageentscheidungen (einschliesslich der Entscheidung, Wertpapiere zu kaufen, verkaufen oder zu halten) könnten von den in den Research-Publikationen von UBS geäusserten Meinungen abweichen oder ihnen widersprechen. Bei Illiquidität des Wertpapiermarkts kann es vorkommen, dass sich gewisse Anlageprodukte nicht sofort realisieren lassen. Aus diesem Grund ist es manchmal schwierig, den Wert Ihrer Anlage und die Risiken, denen Sie ausgesetzt sind, zu quantifizieren. UBS setzt Informationsbarrieren ein, um den Informationsfluss aus einem oder mehreren Bereichen innerhalb von UBS in andere Bereiche, Einheiten, Divisionen oder verbundene Unternehmen von UBS zu steuern. Der Termin- und Optionenhandel eignet sich nicht für jeden Anleger, da ein erhebliches Verlustrisiko besteht und die Verluste den ursprünglich investierten Betrag übersteigen können. Die Wertentwicklung einer Anlage in der Vergangenheit stellt keine Gewähr für künftige Ergebnisse dar. Weitere Informationen sind auf Anfrage erhältlich. Manche Anlagen können plötzlichen und erheblichen Wertverlusten unterworfen sein. Bei einer Liquidation Ihrer Anlagewerte kann es vorkommen, dass Sie weniger zurückerhalten als Sie investiert haben, oder dass man Sie zu einer Zusatzzahlung verpflichtet. Wechselkursschwankungen können sich negativ auf den Preis, Wert oder den Ertrag einer Anlage auswirken. Der/die Analyst(en), der/die diesen Bericht erstellt hat/haben, können zum Zweck der Sammlung, Zusammenfassung und Interpretation von Marktinformationen mit Mitarbeitern des Trading Desk und des Vertriebs sowie anderen Gruppen interagieren. Die steuerliche Behandlung hängt von der individuellen Situation ab und kann sich in Zukunft ändern. UBS erbringt keine Rechts- oder Steuerberatung und macht keinerlei Zusicherung im Hinblick auf die steuerliche Behandlung von Vermögenswerten oder deren Anlagerenditen – weder im Allgemeinen noch in Bezug auf die Verhältnisse und Bedürfnisse eines spezifischen Kunden. Wir können nicht auf die persönlichen Anlageziele, finanziellen Situationen und Bedürfnisse unserer einzelnen Kunden eingehen und empfehlen Ihnen deshalb, vor jeder Investition Ihren Finanz- und/oder Steuer­berater bezüglich möglicher – einschliesslich steuertechnischer – Auswirkungen zu konsultieren. Dieses Material darf ohne vorherige Einwilligung von UBS nicht reproduziert werden. UBS untersagt ausdrücklich jegliche Verteilung und Weitergabe dieses Materials an Dritte. UBS übernimmt keinerlei Haftung für Ansprüche oder Klagen von Dritten, die aus dem Gebrauch oder der Verteilung dieses Materials resultieren. Die Verteilung dieser Publikation darf nur im Rahmen der dafür geltenden Gesetzgebung stattfinden. Die Konjunkturprognosen des Chief Investment Office (CIO) wurden in Zusammenarbeit von CIO-Ökonomen mit Ökonomen von UBS Investment Research erstellt. Die Prognosen und Einschätzungen sind lediglich zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Publikation aktuell und können sich jederzeit ohne Vorankündigung ändern. Informationen darüber, wie das UBS CIO WM Konflikte regelt und die Unabhängigkeit seiner Anlagebeurteilungen, des Publikationsangebots, des Research sowie der Ratingmethoden aufrechterhält, finden Sie unter www.ubs.com/research. Weitere Informationen über die jeweiligen Autoren dieser und anderer CIO-Publikationen, auf die in diesem Bericht verwiesen wird, sowie Kopien von vergangenen Berichten zu diesem Thema können Sie bei Ihrem Kundenberater bestellen. Externe Vermögensverwalter und Finanzberater: Für den Fall, dass dieses Research oder die Publikation an einen externen Vermögensverwalter oder Finanzberater ausgegeben wird, untersagt UBS dem externen Vermögensverwalter oder Finanzberater ausdrücklich, diese an ihre Kunden und/oder Dritte weiterzugeben beziehungsweise zur Verfügung zu stellen. Australien: Diese Mitteilung wird durch UBS AG ABN 47 088 129 613 (Inhaberin der australischen «Financial Services Licence» Nr. 231087) ausgestellt: Diese Publikation wird durch UBS AG ausgestellt und verteilt, auch wenn in vorliegendem Dokument eine gegenteilige Bestimmung enthalten ist. Die Publikation ist einzig zur Verwendung durch «Firmenkunden» gemäss der Definition in Section 761G («Wholesale Clients») des Corporations Act 2001 (Cth) («Corporations Act») bestimmt. Unter keinen Umständen darf die Publikation von UBS AG einem «Privatkunden» gemäss der Definition in Section 761G des Corporations Act zur Verfügung gestellt werden. Die Research-Services von UBS AG stehen einzig «Firmenkunden» zur Verfügung. Die Publikation enthält nur allgemeine Informationen und berücksichtigt weder die persönlichen Anlageziele noch die finanzielle oder steuerliche Situation oder besonderen Bedürfnisse einer bestimmten Person. Bahamas: Diese Publikation wird an Privatkunden von UBS (Bahamas) Ltd verteilt und darf nicht an Personen verteilt werden, die laut «Bahamas Exchange Control Regulations» als Bürger oder Einwohner der Bahamas gelten. Bahrain: UBS ist eine Schweizer Bank, die nicht in Bahrain von der Zentralbank von Bahrain zugelassen ist oder von ihr überwacht oder reguliert wird und die keine Bankgeschäfte oder Kapitalanlagegeschäfte in Bahrain unternimmt. Deshalb haben die Kunden keinen Schutz nach den örtlichen Rechtsvorschriften zum Bankrecht und zum Recht der Kapitalanlagedienstleistungen. Brasilien: Erstellt durch UBS Brasil Administradora de Valores Mobiliários Ltda, eine Einheit, die durch die Comissão de Valores Mobiliários («CVM») beaufsichtigt wird. Deutschland: Herausgeberin im Sinne des deutschen Rechts ist UBS Deutschland AG, Bockenheimer Landstrasse 2–4, 60306 Frankfurt am Main. UBS Deutschland AG ist von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht lizenziert und wird durch diese beaufsichtigt. Frankreich: Diese Publikation wird an Privatkunden und «Prospects» von UBS (France) SA, einer französischen «Aktiengesellschaft» mit einem Aktienkapital von EUR 125 726 944 vertrieben. Ihr Domizil ist an der 69, boulevard Haussmann, F-75008 Paris, R.C.S. Paris B 421 255 670. UBS (France) SA ist als Finanzdienstleister entsprechend den Bestimmungen des französischen «Code Monétaire et Financier» ordnungsgemäss zugelassen und ist eine unter der Aufsicht der französischen Bank- und Finanzaufsichtsbehörden sowie der «Autorité de Contrôle Prudentiel et de Résolution» stehende Bank. Hongkong: Diese Publikation wird durch die Niederlassung von UBS AG in Hongkong, einem nach der «Hong Kong Banking Ordinance» lizenzierten und gemäss den Bestimmungen der «Securities and Futures Ordinance» registrierten Finanzinstitut, an Kunden der Niederlassung von UBS AG in Hongkong verteilt. Indien: Verteilt durch UBS Securities India Private Ltd. 2/F, 2 North Avenue, Maker Maxity, Bandra Kurla Complex, Bandra (East), Mumbai (India) 400051. Telefon: +912261556000. SEBI-Registrationsnummern: NSE (Kapitalmarktsegment): INB230951431, NSE (F&O-Segment): INF230951431, BSE (Kapitalmarktsegment): INB010951437. Indonesien: Dieses Research- oder Publikationsmaterial ist nicht zum Zwecke eines öffentlichen Zeichnungsangebots gemäss indonesischem Kapitalmarktrecht und dessen Umsetzungsbestimmungen ausgelegt und erstellt. Die hierin erwähnten Wertpapiere sind und werden nicht gemäss indonesischem Kapitalmarktrecht und dessen Bestimmungen eingetragen. Israel: UBS Switzerland AG ist als ausländischer Händler eingetragen, der mit UBS Wealth Management Israel Ltd, einer 100%igen Tochtergesellschaft von UBS, zusammenarbeitet. UBS Wealth Management Israel Ltd ist zugelassener Portfolio Manager, der auch Investment Marketing betreibt und unter der Aufsicht der «Israel Securities Authority» steht. Diese Publikation kann keine auf Ihre persönlichen Bedürfnisse zugeschnittene Anlageberatung und/oder Marketingangaben zu Finanzanlagen durch entsprechend lizenzierte Anbieter ersetzen. Italien: Dieses Dokument wird an Kunden der UBS (Italia) S.p.A., via del vecchio politecnico 4 – Mailand, eine ordnungsgemäss von der «Banca d’Italia» als Finanzdienstleister zugelassene und unter der Aufsicht von «Consob» und der «Banca d’Italia» stehende italienische Bank, verteilt. Jersey: UBS AG, Niederlassung Jersey, wird reguliert und autorisiert durch die Jersey «Financial Services Commission» zur Durchführung von Bankgeschäften, Anlagefonds und Investmentgeschäften. Kanada: In Kanada wird diese Publikation von UBS Investment Management Canada Inc. an Kunden von UBS Wealth Management Canada verteilt. Luxemburg: Diese Publikation stellt kein öffentliches Angebot nach luxemburgischem Recht dar, kann jedoch Kunden der UBS (Luxembourg) S.A., 33A avenue J.F. Kennedy, L-1855 Luxembourg, R.C.S. Luxembourg B 11142, einer lizenzierten Bank unter der gemeinsamen Aufsicht der Europäischen Zentralbank und der «Commission de Surveillance du Secteur Financier» (CSSF), der denen diese Publikation nicht zur Genehmigung vorgelegt wurde, zu Informationszwecken zur Verfügung gestellt werden. Mexiko: Dieses Dokument wurde verteilt von UBS Asesores México, S.A. de C.V., einem Unternehmen, das weder der UBS Grupo Financiero S.A. de C.V. noch einer anderen mexikanischen Finanzgruppe angehört. Die Verbindlichkeiten dieses Unternehmens werden nicht von Dritten garantiert. UBS Asesores México, S.A. de C.V., sichert keine Rendite zu. Neuseeland: Diese Mitteilung wird von UBS Wealth Management Australia Ltd an Kunden von UBS Wealth Management Australia Limited ABN 50 005 311 937 (Inhaberin der australischen «Financial Services Licence» Nr. 231127), Chifley Tower, 2 Chifley Square, Sydney, New South Wales, NSW 2000, verteilt. Sie erhalten diese UBS-Publikation, weil Sie gemäss Ihren Angaben gegenüber UBS als «Wholesale»-Anleger und/oder zugelassener Anleger («zertifizierter Kunde) in Neuseeland zertifiziert sind. Diese Publikation oder dieses Material ist nicht für Kunden bestimmt, die keine zertifizierten Kunden («nicht zertifizierte Kunden») sind. Falls Sie kein zertifizierter Kunde sind, sollten Sie keine Entscheidung auf Basis dieser Publikation oder dieses Materials treffen. Falls Sie trotz dieser Warnung Entscheidungen auf Grundlage dieser Publikation oder dieses Materials treffen, anerkennen Sie hiermit, (i) dass Sie sich möglicherweise nicht auf den Inhalt dieser Publikation oder dieses Materials verlassen können und dass die Empfehlungen oder Meinungen in dieser Publikation oder diesem Material nicht für Sie bestimmt sind, und (ii) dass Sie, soweit das Gesetz dies zulässt, (a) UBS und deren Tochtergesellschaften oder verbundenen Unternehmen (und deren Direktoren, Führungskräfte, Agenten und Berater [einzeln eine «relevante Person»]) schadlos halten für Verluste, Schäden, Verbindlichkeiten oder Forderungen, die in Zusammenhang mit dem unberechtigten Vertrauen auf diese Publikation oder dieses Material entstanden sind oder die Sie deshalb möglicherweise erleiden und (b) auf die Durchsetzung von Rechten oder auf Rechtsmittel gegenüber der relevanten Person für (oder in Bezug auf) Verluste, Schäden, Verbindlichkeiten oder Forderungen, die in Zusammenhang mit dem unberechtigten Vertrauen auf diese Publikation oder dieses Material entstanden sind oder die Sie deshalb möglicherweise erleiden, verzichten. Niederlande: Diese Publikation stellt kein öffentliches Kaufangebot oder eine vergleichbare Anwerbung nach niederländischem Recht dar, kann jedoch zu Informationszwecken Kunden der UBS Bank (Netherlands) B.V. zur Verfügung gestellt werden. UBS Bank (Netherlands) B.V. ist eine lizensierte Bank unter Aufsicht der niederländischen Nationalbank «De Nederlandsche Bank» (DNB) und der niederländischen Finanzmarktaufsicht «Autoriteit Financiële Markten» (AFM), der diese Publikation nicht zur Genehmigung vorgelegt wurde. Saudi-Arabien: Diese Publikation wurde von UBS Saudi Arabia (eine Tochtergesellschaft der UBS AG) genehmigt, einer geschlossenen saudiarabischen Aktiengesellschaft nach dem Recht des Königreichs Saudi-Arabien mit der Handelsregisternummer 1010257812, die ihren angemeldeten Geschäftssitz in Tatweer Towers, P.O. Box 75724, Riyadh 11588, Königreich Saudi-Arabien hat. UBS Saudi Arabia ist von der «Capital Market Authority of Saudi Arabia» zugelassen und reguliert. Singapur: Bitte kontaktieren Sie die Niederlassung von UBS AG Singapore, einem «exempt financial adviser» gemäss dem «Singapore Financial Advisers Act» (Cap. 110) und eine nach dem «Singapore Banking Act» (Cap. 19) durch die «Monetary Authority of Singapore» zugelassene Handelsbank, für alle Fragen, welche sich durch oder in Verbindung mit der Finanzanalyse oder dem Bericht ergeben. Spanien: Diese Publikation wird durch die UBS Bank, S.A., eine bei der «Banco de España» registrierte Bank, an Kunden der UBS Bank, S.A., verteilt. Taiwan: Dieses Material wird von der UBS AG, Taipei Branch, in Einklang mit den Gesetzen Taiwans oder mit dem Einverständnis der Kunden/ «Prospects» oder auf deren Wunsch zugestellt. UK: Genehmigt von UBS AG, in der Schweiz beaufsichtigt und autorisiert von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht. In Grossbritannien ist UBS AG autorisiert durch die «Prudential ­Regulation Authority» und unterliegt der Regulierung durch die «Financial Conduct Authority» und der beschränkten Regulierung durch die «Prudential Regulation Authority». Einzelheiten zum Umfang unserer Regulierung durch die «Prudential Regulation Authority» sind auf Anfrage erhältlich. Mitglied der «London Stock Exchange». Diese Publikation wird an Privatkunden von UBS London in Grossbritannien verteilt. Produkte und Dienstleistungen, die ausserhalb Grossbritanniens angeboten werden, werden nicht von den britischen Regulierungen oder dem «Compensation Scheme» der «Financial Services Authority» erfasst. USA: Diese Publikation darf weder in den USA noch an «US persons» noch durch in den USA ansässige Mitarbeiter von UBS verteilt werden. UBS Securities LLC ist ein Tochterunternehmen von UBS AG und ein verbundenes Unternehmen von UBS Financial Services Inc., UBS Financial Services Inc. ist ein Tochterunternehmen von UBS AG. Vereinigte Arabische Emirate: Diese Research-Publikation stellt in keiner Weise ein Angebot, einen Verkauf oder eine Lieferung von Aktien oder anderen Wertpapieren gemäss den Gesetzen der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) dar. Der Inhalt dieser Publikation wurde und wird nicht durch irgendeine Behörde der Vereinigten Arabischen Emirate einschliesslich der VAE-Zentralbank und der «Dubai Financial Services Authority», der «Emirates Securities and Commodities Authority», des «Dubai Financial Market», des «Abu Dhabi Securities Market» oder einer anderen Börse in den VAE genehmigt. Dieses Material richtet sich ausschliesslich an professionelle Kunden. UBS AG Dubai Branch wird im DIFC von der DFSA reguliert. UBS AG/UBS Switzerland AG ist in den VAE weder von der VAE-Zentralbank noch von der «UAE Securities and Commodities Authority» für die Bereitstellung von Bankdienst­leistungen zugelassen. Das UBS AG Representative Office in Abu Dhabi hat von der VAE-Zentralbank die Zulassung für den Betrieb eines Representative Office erhalten. Stand 06/2016 © UBS 2016. Das Schlüsselsymbol und UBS gehören zu den eingetragenen bzw. nicht eingetragenen Markenzeichen von UBS. Alle Rechte vorbehalten. 4. Quartal 2016 UBS Outlook Schweiz 35 © UBS 2016. Alle Rechte vorbehalten. 650201 Zum Fünften Zum fünften Mal in Folge wurde UBS mit dem Euromoney Award «Best Bank in Switzerland» ausgezeichnet. Danke für Ihr Vertrauen.