Magerrasen-Perlmutterfalter - BUND Rheinland

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Tagfalter in Bingen
Der Magerrasen-Perlmutterfalter
-lat. Boloria dia-
Inhalt
Kurzporträt ..................................................................................................................... 2
Falter ................................................................................................................................ 2
Eier .................................................................................................................................... 2
Raupe ................................................................................................................................. 3
Puppe ................................................................................................................................. 3
Besonderheiten ............................................................................................................... 4
Beobachten / Nachweis ................................................................................................ 4
Zucht / Umweltbildung ................................................................................................. 4
Artenschutz / Gartengestaltung ................................................................................ 4
Literaturverzeichnis...................................................................................................... 5
W. Düring, Tagfalter in Bingen
Magerrasen-Perlmutterfalter (lat. Boloria dia)
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Falter
Tagfalter in Bingen – der
MagerrasenPerlmutterfalter
Der Magerrasen-Perlmutterfalter ist noch
in fast allen Regionen in Rheinland-Pfalz
anzutreffen, kommt aber jeweils nur in
geringer Dichte vor. Schwerpunkt seiner
Verbreitung ist das Nordpfälzer Bergland,
aber auch der Soonwald und der Hunsrück
(vgl. dazu [1] und [2]). Er kommt auf den
Waldwiesen im Binger Wald und im
Soonwald, aber auch auf den Trockenrasen
auf dem Heimberg vor. Er ist an naturnahe
nährstoffarme Biotope gebunden. Er tritt in
der Regel in zwei Generationen auf und
überwintert als Raupe. Die erste Generation
erscheint im Mai, die zweite im Juli/August.
Der Magerrasen-Perlmutterfalter gehört,
wie alle Perlmutterfalter, zur Familie der
Edelfalter. Die Flügeloberseite trägt das
für Perlmutterfalter typische dunkelbraune
Flecken- und Punktemuster auf hellbraunem
Grund. Die artspezifische Flügelunterseite
zeigt eine dunkelbraunviolette Binde und
unscharf abgegrenzten Perlmutterflecken.
Der
Magerrasen-Perlmutterfalter
lebt,
bevorzugt auf feuchten aber auch auf
trockenen, mageren Wiesen. Typisch sind
sumpfige Waldwiesen. Die ersten Falter
erscheinen
ab
Mitte
April
(eigene
Beobachtung im Binger Wald am 24.4.2009).
Aber auch im Mai und Juni fliegen die Tiere
der ersten Generation. Ab Juli erscheinen
die Falter der zweiten Generation. Im
September (eigene Beobachtung im Binger
Wald am 10.9.2008) sind späte Tiere der
zweiten Generation manchmal sicher auch
Tiere einer partiellen dritten Generation zu
beobachten. Die Falter wurden beim Saugen
an Veilchen, Ehrenpreis und AckerWitwenblumen beobachtet.
Abbildung 1: Magerrasen-Perlmutterfalter der
zweiten Generation im Binger Wald
am
5.7.2008
Abbildung 2: Magerrasen-Perlmutterfalter der
vermutlich dritten Generation im Binger Wald
am 10.9.2008
Autor: Wolfgang Düring
Letzte Aktualisierung: 24. September 2013
Dezember
November
Oktober
September
August
Juli
Juni
Mai
April
März
Februar
Januar
Kurzporträt
Ei
Die
Männchen
patrouillieren
zur
Partnerfindung im Tiefflug über Wiesen.
Ab Ende April kommt es zur Paarung der
ersten Generation.
Raupe
Puppe
W. Düring, Tagfalter in Bingen
Dezember
November
Oktober
September
August
Juli
Juni
Mai
April
März
Februar
Januar
Falter
Eier
Im Mai und Juni, und dann wieder im Juli,
August und September, kommt es zur
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Eiablage. Die Eier werden in der Nähe von
Veilchen an Pflanzen geheftet.
Abbildung 5: Raupe aus Zucht (ex ovo) am
3.8.2008 auf Garten-Veilchen
Abbildung
3:
Ei
des
MagerrasenPerlmutterfalters im Binger Wald am 23.7.2008
Die Raupen haben jetzt zwei kurze Hörner
und leben versteckt meist unterhalb der
Blätter der Veilchen.
Die Eier sind milchig-weiß, oval und haben
Längsrippen.
Fünf bis acht Tage (vgl. [3]) nach der
Eiablage schlüpfen die Raupen.
Raupe
Die Raupen leben auf verschiedenen
Veilchenarten. Nach dem Schlüpfen suchen
sie die in der Nachbarschaft stehenden
Raupennahrungspflanzen auf.
Abbildung 6: Raupe aus Zucht (ex ovo) am
22.8.2008
Die Entwicklungszeit der Raupe beträgt ca.
4 Wochen (Lit. : 16 bis 26 Tage, vgl. [3]).
Puppe
Die Stürzpuppe wird an Pflanzen in der
näheren Umgebung geheftet. Die Puppe hat
spitze Dornen.
Abbildung 4: Frisch geschlüpfte Raupe aus
Zucht (ex ovo) am 29.7.2008
Die Raupen sind zunächst weiß, behaart mit
braunem Kopf.
Nach
der
ersten
Nahrungsaufnahme,
nehmen sie eine braune Färbung an. Nach
der ersten Häutung erkennt man bereits die
typische Erscheinung der PerlmutterfalterRaupe.
Abbildung 7: Puppe aus Zucht (ex ovo) am
5.9.2008
W. Düring, Tagfalter in Bingen
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Nach ca. 2 Wochen schlüpft der Falter aus
der Puppe (Literatur: 10 bis 16 Tage, vgl.
[3]).
Besonderheiten
Die relativ kleinen Falter sind von anderen
Perlmutterfaltern,
durch
die
etwas
rechteckig erscheinenden Flügel und die
artspezifische
Unterseite,
leicht
zu
unterscheiden.
Sie
saugen
neben
Blütennektar auch gerne an Kot.
Abbildung
8: Magerrasen-Perlmutterfalter
saugend an Hundekot am 16.6.2007 im Binger
Wald bei Dichtelbach
Beobachten / Nachweis
Der Magerrasen-Perlmutterfalter ist am
einfachsten im zeitigen Frühjahr (Mai) in
seinen Biotopen als Falter zu beobachten.
Zucht / Umweltbildung
Der
Magerrasen-Perlmutterfalter
ist
aufgrund seiner Gefährdungssituation nicht
zur Zucht in Umweltbildungsprojekten
geeignet. Ansonsten gelingt die Zucht auf
Garten-Veilchen problemlos.
Artenschutz / Gartengestaltung
Der
Magerrasen-Perlmutterfalter
ist
deutschlandweit als gefährdet in der Roten
Liste eingetragen. In der Roten Liste
Rheinland-Pfalz ist die Art sogar als stark
gefährdet
vermerkt.
Nach
der
Bundesartenschutzverordnung
ist
der
Magerrasen-Perlmutterfalter
besonders
geschützt.
Im Garten wird man diese Art nur selten
antreffen.
In Naturschutzgebieten, aber auch auf
extensiv genutztem Grünland, sollte darauf
geachtet werden, dass möglichst nur
einschürig, nicht vor Mitte Juli, gemäht
wird. Die Mahd sollte möglichst nicht auf
der gesamten Fläche eines Biotops zum
gleichen Zeitpunkt erfolgen, sondern es
sollte jeweils maximal nur ein Drittel der
Gesamtfläche gemäht werden. Die anderen
Flächen sollten frühesten je einen Monat
später gemäht werden. Auch bei der
Beweidung sollte darauf geachtet werden,
dass nie komplette Flächen vollständig
abgeweidet werden.
Abbildung 9: Auf dieser Waldwiese im Binger
Wald fliegen jährlich ab Ende April/ Anfang
Mai die ersten Magerrasen-Perlmutterfalter
W. Düring, Tagfalter in Bingen
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Literaturverzeichnis
[1] T. Schulte, O. Eller, N. M. und E.
Rennwald, Die Tagfalter der Pfalz,
Band 1, - Flora und Fauna in
Rheinland-Pfalz Beiheft 37, Landau:
Gnor-Eigenverlag, 2007.
[2] POLLICHIA - Verein für
Naturforschung und Landespflege
e.V., „Datenbank Schmetterlinge
Rheinland-Pfalz,“ [Online]. Available:
http://rlp.schmetterlinge-bw.de/.
[3] J. Settele, R. Feldmann und R.
Reinhardt, Die Tagfalter
Deutschlands, Stuttgart: Ulmer
Verlag, 1999.
[4] G. Ebert und E. Rennwald, Die
Schmetterlinge Baden-Würtenbergs.
Band 1: Tagfalter 1, Karlsruhe: Ulmer
Verlag, 1991.
[5] J. Settele, R. Steiner, R. Reinhardt und
R. Feldmann, Schmetterlinge; Die
Tagfalter Deutschlands, Stuttgart:
Ulmer Verlag, 2005.
[6] M. Bräu, R. Bolz, H. Kolbeck, A.
W. Düring, Tagfalter in Bingen
Nunner, J. Voith und W. Wolf,
Tagfalter in Bayern, Stuttgart: Eugen
Ulmer Verlag, 2013.
[7] H. Bellmann, Der neue Kosmos
Schmetterlingsführer - Schmetterling,
Raupen und Futterpflanzen, Stuttgart:
Franckh-Kosmos Verlags GmbH &
Co., 2003.
[8] Schweizerischer Bund für
Naturschutz, LepidopterologenArbeitsgruppe, Tagfalter und ihre
Lebensräume - Arten - Gefährdung Schutz - Band 1 - Schweiz und
angrenzende Gebiete, Egg/ZH: K.
Hollinger, Fotorotar AG, 1987.
[9] W. Schön, „Portal für Schmetterlinge
/ Raupen,“ [Online]. Available:
http://www.schmetterling-raupe.de/.
[10] W. Düring, „BUND Rheinland-Pfalz Wissenswertes über Schmetterlinge,“
[Online]. Available:
http://schmetterlinge.bundrlp.de/wissenswertes/.
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