Mondvogel (Phalera bucephala L.) Bedeutung Der Mondvogel oder Mondfleck ist ein weit verbreiteter europäischer Zahnspinner (Familie Notodontidae) mit polyphager Lebensweise. In Jahren der Massenvermehrung kommt es zu Schädigungen besonders an Baumschulgehölzen wie Linde, Eiche, Birke, auch an Pappel, Edelkastanie, Weide, Ulme sowie an Rosenkulturen. Seine intensive Fraßtätigkeit führt an den Wirtsgehölzen zu Blattmasse- und Zuwachsverlusten, in deren Folge Absterbeerscheinungen ganzer Astpartien auftreten können. Er bevorzugt in der freien Landschaft Einzelbäume besonders in Freizeitund Erholungsgebieten, jüngere Gehölze an Waldrändern und in Alleen, die er im Hochsommer entblättert. Biologie Der Falter hat eine Flügelspannweite von 60 bis 65 mm. Seine Vorderflügel sind rindenartig graugelb gefärbt, mit einem großen gelben Spitzenfleck versehen, der für seine Namensgebung verantwortlich ist. Die Hinterflügel tragen eine gelblich bis weiße Farbe mit dunklen Flecken. Während in Mitteleuropa eine einfache Generation vorherrschend ist, die auch durch Überliegen der Puppen 2-jährig sein kann, sind zwei Generationen in Südeuropa innerhalb eines Jahres normal. Die Falterflugzeit in unseren Breiten beschränkt sich auf die Monate Mai und Juni. Eine bis zwei Wochen nach dem Faltersschlupf beginnt die Eiablage. Dazu legt das Weibchen im Zeitraum von 4 bis 5 Tagen bis zu 350 grünliche, ca.1mm große Eier an verschiedenen Blättern blattunterseits in Platten partienweise ab. Die Eiform ist halbkugelig und mit einer dunklen Wölbung versehen. Nach etwa zwei Wochen beginnt der Jungraupenschlupf. Während sie in Gruppen nur an der Blattepidermis fressen (Fensterfraß), vertilgen die älteren Raupen einzeln das gesamte Blatt. Vielfach bleiben allein die Blattstiele lange Zeit am Baum erhalten. Zirka 30 bis 70 Tage Fraßzeit brauchen die Raupen, um sich dann in Baumnähe in der oberen Bodenschicht einzugraben und sich zu verpuppen. Dazu wird kein Kokon gesponnen. Der Schädling überwintert als Puppe. Entwicklungszyklus Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Falter Eigelege Larve Puppe Gegenmaßnahmen Durch eine Vielzahl natürlicher Feinde, wie Raupenfliegen u.a., ist eine Bekämpfung mit Pflanzenschutzmitteln in der Regel nicht notwendig. Nur in Jahren mit wiederholter Massenvermehrung oder vorhergehender starker Schädigung durch andere blattfressende Insekten sollte eine Behandlung mit Bacillus-thuringiensis-Präparaten durchgeführt werden. Vor allem Birken im Pflanzjahr bzw. vor dem eindeutigen Anwachsen reagieren empfindlich auf Kahlfraß. In Baumschulen kann der Fraßschäden erhebliche Zuwachsverluste und Qualitätsmängel verursachen.