Nr. 20/15 • 21. Oktober 2015 CRM Infodienst www.crm.de Reisemedizin aktuell Deutschland Masern: Ausbruch in Berlin beendet 6 Frankreich West Nile-Fieber: Erste Erkrankung beim Menschen seit 2003 7 Guinea Ebola: Nach Pause erneut Erkrankungen 8 Kolumbien Zika-Virus: Erstmaliger Nachweis von Infektionen im Land 12 Malaysia Typhus: Ausbruch in Kuala Lumpur 16 Mali Malaria: Zunahme der Fälle auch im trockenen Norden 16 Vietnam Dengue: Anstieg der Fallzahlen landesweit 27 Reisemedizin SPEZIAL Zika-Virus28 Ein Fachinstitut der Thieme Verlagsgruppe t wird. Damit aus einer Mücke kein Elefan ENMARK. ATOVAQUON/PROGUANIL-HCL GL akuten, Zur Vorbeugung und Behandlung der 1 um falciparum odi sm Pla Typ a, lari Ma en iert pliz unkom tk. und größen 24 S s g n u k c a P n ilität. de erapievariab h T Jetzt auch in r h e m r ltlich – fü 36 Stk. erhä 0 800 – 45366275 (kostenlos) 0 800 – 1000 248 258 (kostenlos) [email protected] www.glenmark.de 1 Fachinformation Atovaquon/Proguanil-HCI Glenmark Atovaquon/Proguanilhydrochlorid Glenmark 250 mg/100 mg Filmtabletten Wirkstoffe: Atovaquon; Proguanilhydrochlorid; Zusammens.: 1 Filmtablette enth. 250 mg Atovaquon und 100 mg Proguanilhydrochlorid. Sonst. Bestandt.: Tablettenkern: Poloxamer, Mikrokristalline Cellulose, Hyprolose (5.0 – 16.0% Hydroxypropoxy-Gruppen), Povidon K30, Poly(O-carboxymethyl)stärke, Natriumsalz, Hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph. Eur.); Filmüberzug: Hypromellose, Titandioxid (E171), Eisen(III)-oxid (E172), Macrogol 400, Macrogol 8000. Anw.-gebiete: Erwachsene u. Kinder mit einem Körpergewicht von mehr als 40 kg: Prophylaxe des Malariatyps Plasmodium falciparum; Erwachsenen und Kinder mit einem Körpergewicht von 11 kg oder mehr: Behandlung von akuter, unkomplizierter Malaria des Typs Plasmodium falciparum; Die Anwendung von Atovaquon/Proguanilhydrochlorid Glenmark wird vor allem dann zur Prophylaxe und Behandlung von akuter, unkomplizierter Malaria tropica empfohlen, wenn Resistenzen von P. falciparum gegenüber anderen Malariamitteln bestehen können, da Atovaquon/Proguanilhydrochlorid Glenmark sowohl gegen arzneimittelempfindliche als auch i. d. R. gegen arzneimittelresistente Stämme von P. falciparum wirkt. Offizielle Leitlinien und örtliche Informationen über die Prävalenz der Resistenz gegen Antimalariamittel sollten berücksichtigt werden. Zu den offiziellen Leitlinien zählen üblicherweise die Leitlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Gesundheitsbehörden. Gegenanz: Überempfindl. gg. die Wirkstoffe o. sonstigen Bestandt. Bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen (Creatin-Clearance < 30 mL/min) ist Atovaquon/Proguanilhydrochlorid Glenmark als Prophylaxe des Malariatyps Plasmodium falciparum kontraindiziert. Schwangersch. u. Stillz.: Es liegen keine Erfahrungen über die Sicherheit der Anwendung von Atovaquon und Proguanilhydrochlorid als Kombination während der Schwangerschaft vor und das potenzielle Risiko ist nicht bekannt. Die Anwendung von Atovaquon/Proguanilhydrochlorid Glenmark während der Schwangerschaft sollte nur dann erwogen werden, wenn der erwartete Nutzen für die Mutter jedes potenzielle Risiko für den Fötus überwiegt. Bisher ist nicht bekannt, ob Atovaquon beim Menschen in die Muttermilch übergeht. Proguanil tritt in geringen Mengen in die Muttermilch über. Atovaquon/Proguanilhydrochlorid Glenmark sollte nicht von stillenden Frauen eingenommen werden. Nebenwirk.: Blut- und Lympherkrankungen: häufig: Anämie, Neutropenie; nicht bekannte Häufigkeit: Panzytopenie bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen; Störungen des Immunsystems: häufig: Allergische Reaktionen; nicht bekannte Häufigkeit: Angioödem, Anaphylaxie, Vasculitis; Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen: häufig: Hyponatriämie, Anorexie; Gelegentlich: Erhöhte Amylasewerte; Psychiatrische Störungen: häufig: Anormale Träume, Depression; gelegentlich: Angst; selten: Halluzinationen; nicht bekannte Häufigkeit: Panikanfall, Weinkrämpfe, Alpträume; psychotische Störungen; Störungen des Nervensystems: sehr häufig: Kopfschmerzen; häufig: Schlaflosigkeit, Benommenheit; nicht bekannte Häufigkeit: Krampfanfall; Herzfunktionsstörungen: gelegentlich: Herzklopfen; nicht bekannte Häufigkeit: Tachykardie; Gastrointestinale Störungen: sehr häufig: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Unterleibsschmerzen; gelegentlich: Stomatitis; nicht bekannte Häufigkeit: Magenintoleranz, orale Geschwürbildung; Hepatobiliäre Störungen: häufig: erhöhte Leberenzymwerte; nicht bekannte Häufigkeit: Hepatitis, Cholestase; Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes: häufig: Pruritus, Ausschlag; gelegentlich: Haarverlust, Urtikaria; nicht bekannte Häufigkeit: Stevens-Johnson-Syndrom, Erythema multiforme, Blasenbildung, Hautexfoliation, Lichtempfindlichkeitsreaktionen; Allgemeine Störungen und Zustände des Einnahmeorts: häufig: Fieber; Atemweg-, Thorax- und Mediastinalerkrankungen: häufig: Husten; Abgabestatus: Verschreibungspflichtig Glenmark Pharmaceuticals Europe Ltd., Laxmi House, 2-B Draycott Avenue, HA3 0BU Kenton, Middlesex, Vereinigtes Königreich Mitvertrieb: Glenmark Arzneimittel GmbH, Industriestr. 31, 82194 Gröbenzell Stand: Juni 2014. CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 20/15 • 21. Oktober 2015 Afghanistan Infektionen, diverse: Risiko für orale Infektionen, speziell Durchfallerkrankungen, andere Darminfektionen, Cholera, Hepatitis A und Typhus landesweit. Tollwut durch streunende Hunde ist eine permanente Gefahr, auch in Städten. Adäquate Schutzmaßnahmen wie Hygiene und Impfschutz beachten. Poliomyelitis: Afghanistan gehört zu den wenigen Ländern, in denen Poliomyelitis weiterhin endemisch vorkommt. Seit März dieses Jahres wurden 13 Erkrankungen gemeldet. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 28 Fälle registriert, 2013 waren es 14. Adäquate Schutzmaßnahmen, wie Hygiene und Impfschutz, beachten. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO Anfang Mai 2014 die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Diese Empfehlung wurde Anfang Mai 2015 von der WHO wiederholt. Sicherheitshinweis: Vor Reisen nach Afghanistan wird dringend gewarnt. Wer dennoch reist, muss sich der Gefährdung durch terroristisch oder kriminell motivierte Gewaltakte bewusst sein (www.auswaertiges-amt.de). Ägypten Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen einschließlich Shigellosen landesweit. Hepatitis A ist ebenfalls sehr verbreitet. Hygiene und Impfschutz beachten. hochpathogenen Vogelgrippe durch Influenza A(H5N1) in Ägypten mehr als 34 Millionen Tiere zum Opfer gefallen. Ende April wurde bei einem 7-jährigen Jungen eine Doppelinfektion mit Influenza A(H9N2) und Influenza B festgestellt. Es ist der dritte Fall dieser Variante der Vogelgrippe in diesem Jahr. Die meisten Fälle bei Geflügel wurden Anfang vergangenen Jahres in Kairo beobachtet. Kontakt zu lebendem oder frisch geschlachtetem Geflügel sowie Geflügel­ ausscheidungen sollten vermieden werden. Sicherheitshinweis: Ägypten befindet sich seit der Januarrevolution von 2011 in einer Umbruchphase, die wiederholt zu Demonstrationen und gewaltsamen Auseinandersetzungen geführt hat. In den vergangenen Wochen kam es in einigen Landesteilen, darunter Kairo, vermehrt zu terroristischen Anschlägen und Anschlags­ versuchen gegen ägyptische Sicherheitseinrichtungen und kritische Infrastruktur (Stromtrassen, Eisenbahnstrecken). Im Hinblick auf die jüngsten Ereignisse bleibt die Gefahr weiterer Anschläge hoch. Bei Reisen nach Ägypten einschließlich der Touristengebiete am Roten Meer wird generell zu Vorsicht geraten. Demonstrationen und Menschenansammlungen, insbesondere vor religiösen Stätten, Universitäten und staatlichen Einrichtungen, sollten unbedingt gemieden werden. Von Fahrten auf dem Landweg zwischen Kairo und Luxor wird abgeraten. Das Land verfügt über eine gut ausgebaute touristische Infrastruktur. Für die ganz überwiegende Mehrheit der deutschen Reisenden verlaufen die Aufenthalte im Land ohne Probleme. Reisenden wird empfohlen, Hinweise der Hotels und Reiseveranstalter zu beachten und die aktuelle Medienberichterstattung zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Malaria: Erstmals seit 1998 wurden im Sommer letzten Jahres autoch­thone Malaria-Fälle registriert. 21 Menschen, überwiegend Mitglieder einer Familie, aus 2 Dörfern nahe der Stadt Edfu im Gouvernement Assuan (S) waren erkrankt. Als Erreger konnte P. vivax nachgewiesen werden. Um ein erneutes Auftreten zu verhindern, führen die Gesundheitsbehörden in der Region routinemäßig Maßnahmen zur Bekämpfung der Vektoren durch. Meldungen über ein vermehrtes Auftreten von Anopheles-Mücken im Gouvernement Luxor (S) wurden von den Behörden aber dementiert. Aktuell besteht für Reisende kein relevantes Infektionsrisiko. Mückenschutz beachten. Folgende Impfstoffe sind derzeit nicht oder nur eingeschränkt verfügbar (Stand 20.10.2015): Hepatitis A: Havrix 1440 Influenza: Influsplit Tetra 2015/2016 (ausverkauft) Polio: IPV Mérieux Tetanus + Diphtherie + Pertussis + Polio: Boostrix Polio, Repevax Tollwut: Tollwut-Impfstoff (HDC) inaktiviert (Einzeldosis) Typhus: Typherix (Einzeldosis), Typhim Vi (Einzeldosis), Typhoral L Typhus + Hepatits A: Viatim (Einzeldosis) Vogelgrippe: Ägypten steht seit Anfang des Jahres an erster Stelle (vor Indonesien) der H5N1-Fälle weltweit. Seit November vergangenen Jahres sind die Infektionen stark gestiegen. In diesem Jahr sind 147 Menschen erkrankt, es gab 41 Todesfälle. Zuletzt wurde Ende Juni ein Todesfall im Gouvernement Assuan (S) registriert. Es werden verschiedene Ursachen für den Anstieg diskutiert. Die Zirku­lation der Infektion in den Geflügelbeständen könnte zugenommen haben, außerdem scheint die Achtsamkeit in der Bevölkerung gesunken zu sein. Auch scheint die Zahl der kleineren, nicht staatlich kontrollierten Betriebe zugenommen zu haben. Eine Mutation des Virus wird inzwischen ausgeschlossen. Damit liegt die Anzahl der menschlichen Erkrankungen in Ägypten bei insgesamt 347, darunter sind 123 Todesfälle. Seit ihrem Erstauftritt im Februar 2006 sind der © Centrum für Reisemedizin Folgende Impfstoffe werden nicht mehr vertrieben: Masern: Masern-Impfstoff HDC Mérieux Röteln: Röteln-Impfstoff HDC Mérieux Meningokokken: Mencevax, Meningokokken-Impfstoff A+C Vogelgrippe: Aflunov Die Angaben wurden nach bestem Wissen und sorgfältiger Recherche zusammen­gestellt. Eine Gewähr oder Haftung kann nicht übernommen werden. 1 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 20/15 • 21. Oktober 2015 Algerien Sicherheitshinweis: In den letzten Jahren kommt es in Algerien immer wieder zu Terroranschlägen und Entführungen, insbesondere in der algerischen Sahararegion, aber auch im Norden und Nord­ osten des Landes (v. a. Kabylei). Aufgrund der aktuell angespannten Sicherheitslage in der gesamten Region und der Drohungen von islamistischen Gruppen gegen ausländische Interessen und Einrichtungen in Algerien rät das Auswärtige Amt bei Reisen nach Algerien zu erhöhter Vorsicht (www.auswaertiges-amt.de). Angola Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Epidemische Ausbrüche von Cholera gab es seit 2006 in zahlreichen Provinzen einschließlich der hygienisch schlecht versorgten Viertel der Hauptstadt Luanda mit einem Gipfel jeweils während der Regenzeit. Polio trat zuletzt 2011 als Reimport auf. Hygiene und Impfschutz (Polio) beachten. Anguilla Chikungunya: Zwischen Februar und Ende Dezember 2014 wurden 54 Erkrankungen bestätigt, 2 davon wurden importiert. Es gab 46 weitere Verdachtsfälle. In den ersten 3 Monaten dieses Jahres wurden 25 Verdachtsfälle gemeldet, 3 autochthone Infektionen wurden bestätigt. Seitdem wurden keine weiteren Erkrankungen beobachtet. Mückenschutz beachten. Antigua & Barbuda Chikungunya: Ende April 2014 wurde die erste Erkrankung auf Antigua bestätigt, ob es sich um eine autochthone Infektion handelt wurde nicht bekannt. Bis Mitte August wurden 18 Infektionen bestätigt. Mitte Juli 2014 wurde die erste Erkrankung von Barbuda gemeldet. Landesweit sind 1.426 weitere Verdachtsfälle aufgetreten. Bis Ende Februar dieses Jahres wurden 16 Verdachtsfälle beobachtet. Mückenschutz beachten. Äquatorialguinea Poliomyelitis: Im vergangenen Jahr wurden 5 Erkrankungen aus den Provinzen Centro Sur, Bioko Norte und Litoral gemeldet. Es sind die ersten Polio-Fälle seit 1999. Sie hängen wahrscheinlich mit den zeitgleichen Ausbrüchen im Nachbarland Kamerun zusammen. Impfschutz beachten. Im Juni dieses Jahres hat die WHO Äquatorialguinea von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Argentinien Chikungunya: Mitte August 2014 wurde der erste importierte Fall gemeldet. Bis Ende des Jahres ist die Zahl auf 41 gestiegen. In diesem Jahr wurden 35 Infektionen importiert. Die Touristen haben sich beim Besuch der Dominikanischen Republik infiziert. Es gibt einen autochthonen Verdachtsfall in der Provinz Jujuy (NW). Mückenschutz beachten. Dengue: In den ersten 38 Wochen dieses Jahres sind landesweit 3.096 Verdachtsfälle registriert worden. Ein Großteil der Infektionen wurde aus der Provinz Córdoba gemeldet. Mückenschutz beachten. Trichinellose: In der Stadt Bahía Blanca, im Südwesten von Buenos Aires, sind mehr als 100 Personen erkrankt, 3 wurden in einer Klinik behandelt. Sie hatten hausgemachte, luftgetrocknete Würste eines Bauernhofes gegessen. Bereits im Februar gab es einen ähnlichen Ausbruch mit 160 Erkrankten in der Stadt Pehuajó. Nahrungsmittelhygiene beachten, nur vollständig gegartes Fleisch verzehren. © Centrum für Reisemedizin Aserbaidschan Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen sowie andere orale Infektionen landesweit, darunter sporadisch auch Botulismus durch hauseingemachte Lebensmittel. Hygiene beachten. Äthiopien Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, auch für Cholera. Hygiene sowie ggf. Impfschutz gegen Cholera beachten. Einreiseimpfvorschrift: Entgegen den offiziellen Bestimmungen wurde am Flughafen Addis Abeba in der letzten Zeit auch bei Einreise aus Deutschland der Nachweis einer gültigen Gelbfieberimpfung kontrolliert. In weiten Teilen des Landes besteht ein Infektionsrisiko. Eine Impfung ist deshalb für alle Reisenden empfehlenswert. Poliomyelitis: Nach einer Pause von 4 Jahren ging das Polio-Virus durch Reimport aus dem Sudan im Dezember 2004 wieder in Zirkulation. 2006 wurden noch 17 Fälle nachgewiesen, 2007 keine und 2008 zwei Fälle. 2013 sind 9 Kinder erkrankt, im Januar 2014 wurde der bisher letzte Fall registriert. Im Mai dieses Jahres hat die WHO Äthiopien von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten. Australien Dengue: In diesem Jahr wurden bisher landesweit 1.415 Infektionen gemeldet. Mit 510 Infektionen ist der Bundesstaat Western Australia am stärksten betroffen. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 1.504 Fälle registriert, 388 davon in Queensland. Mückenschutz beachten. Grippe: Landesweit wurden bis Mitte Oktober 90.372 Erkrankungen registriert, über 36.000 davon alleine im Monat August. Am stärksten betroffen sind die Bundesstaaten Queensland (26.994), New South Wales (29.244) und South Australia (15.134). In den Bundesstaaten South Australia und Queensland haben Infektionen durch Influenza B stark zugenommen. Der Höhepunkt der Grippesaison ist überwunden. Risikoreisende sollten Impfschutz beachten. Pertussis: In der Stadt Ballarat im Bundesstaat Victoria (SO) sind im vergangenen Jahr 219 Menschen an Keuchhusten erkrankt. 2013 wurden nur 27 und 2012 38 Fälle registriert. Auch im neuen Jahr setzt sich der Ausbruch fort, bisher wurden 88 Infektionen gemeldet. Im gesamten Bundesstaat wurden bis Mitte Oktober 3.506 Erkrankungen verzeichnet. Im angrenzenden Bundesstaat New South Wales (SO) sind im selben Zeitraum 7.248 Menschen erkrankt, hier haben sich die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr (3.132) mehr als verdoppelt. Besonders betroffen sind einige Gemeinden mit sehr geringen Durchimpfungsraten. Seit Anfang des Jahres wurden landesweit 14.136 Keuchhustenfälle gemeldet. Impfschutz beachten. Ross River-Krankheit: In diesem Jahr haben die Erkrankungen stark zugenommen. Bis Mitte Oktober wurden 8.676 Infektionen gemeldet. Es sind die höchsten Fallzahlen seit 1997. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 5.342 Erkrankungen registriert. Starke Regenfälle haben das Wachstum der Mückenpopulation begünstigt. Ein Schwerpunkt der Übertragung ist der Bundesstaat Queensland, hier wurden bis Mitte Oktober 5.645 Erkrankungen gemeldet. Es ist der schwerste Ausbruch seit 20 Jahren. Wie erst jetzt bekannt wurde, haben sich bereits im April und Mai 2 niederländische Touristen während der Reise infiziert. Das Ross River-Virus wird durch Stechmücken übertragen und kommt in Australien regelmäßig vor. Als Virusreservoir werden Kleinsäuger vermutet. Klinisch zeigen sich nach einer Inkubationszeit von 3 bis 9 Tagen plötzlich einsetzende Gelenk- und Muskelschmerzen sowie leichte Temperaturerhöhung, Abgeschlagenheit, Hautausschläge und Kopfschmerzen. Die Erkrankung ist selbstlimitierend, Symptome können jedoch auch Monate bis Jahre andauern. Expositionsprophylaxe gegen tagaktive Stechmücken durchführen. 2 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 20/15 • 21. Oktober 2015 Bahamas Chikungunya: Ende Juni 2014 wurde der erste importierte Fall regis­triert. Ein Tourist hatte sich beim Besuch der Dominikanischen Republik infiziert. Bis Ende letzten Jahres wurden 92 autochthone und 5 importierte Fälle registriert. In diesem Jahr wurden bis Ende April 10 Erkrankungen gemeldet, eine Infektion wurde importiert. Seitdem wurden keine weiteren Erkrankungen beobachtet. Mückenschutz beachten. Sicherheitshinweis: Der tropische Hurrikan Joaquin hat am 03.10.2015 die südlichen Inseln San Salvador, Acklins und Long Island zentral getroffen und schwere Verwüstungen angerichtet. Von Reisen auf die betroffenen Inseln wird derzeit abgeraten (www.auswaertiges-amt.de). Bangladesh Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Der Erreger der Cholera ist in der Region endemisch. Polio wurde seit 2006 nicht mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz beachten. Alkoholvergiftung: In der Stadt Rangur im gleichnamigen Distrikt im Nordwesten des Landes sind im September 9 Menschen nach dem Konsum von gepanschtem Alkohol verstorben. Häufig werden Spirituosen mit dem günstigeren Methanol gestreckt. Ereignisse dieser Art sind in tropischen Ländern nicht selten, meistens werden sie nur bekannt, wenn sie größere Dimensionen annehmen. Alkohol aus obskuren Quellen birgt ein hohes Gesundheitsrisiko und sollte prinzipiell gemieden werden. Das gilt besonders für Touristen, die den Ehrgeiz haben, alles zu probieren was der örtliche Markt bietet. Dengue: In diesem Jahr sind die Dengue-Fallzahlen so hoch wie seit 9 Jahren nicht mehr. Besonders betroffen ist die Hauptstadt Dhaka. Bisher wurden landesweit 1.930 Fälle gemeldet, es gab 4 Todesfälle. Im gesamten vergangenen Jahr waren nur 375 Menschen erkrankt. Mückenschutz beachten. Barbados Chikungunya: Anfang Juni 2014 wurden die ersten Erkrankungen importiert, mindestens 2 von der Insel Dominica. Im vergangenen Jahr wurden 122 Infektionen bestätigt, 114 davon gelten als autochthon. Es gab 1.665 weitere Verdachtsfälle. Seit Ende letzten Jahres geht die Zahl der Neuinfektionen zurück. In den ersten 19 Wochen dieses Jahres wurden 290 Verdachtsfälle gemeldet, von denen bisher 15 bestätigt wurden. 2 Menschen sind verstorben. Mückenschutz beachten. Belize Chikungunya: Anfang November 2014 wurden 3 autochthone Infektionen gemeldet. Erstmals in diesem Jahr wurden Ende August 4 Infektionen in der Provinz Corozal District bestätigt, es gibt weitere Verdachtsfälle. Mückenschutz beachten. Dengue: Landesweit wurden in diesem Jahr 261 Erkrankungen bestätigt, es gab mehr als 1.600 Verdachtsfälle. Am stärksten betroffen sind die Städte Punta Gorda, San Ignacio und Corozal. Die Zahlen sind mit denen des Vorjahreszeitraums vergleichbar. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Benin Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera-Ausbrüche kommen vereinzelt vor. Nach einer Pause von vier Jahren kam es 2008 erstmals wieder zu 6 Fällen von importierter Polio. 2009 waren es 21 Erkrankungen. Danach sind keine weiteren Fälle aufgetreten. Im Juni dieses Jahres wurde das Land von der WHO als poliofrei erklärt. Hygiene und Impfschutz für Polio und ggf. Cholera beachten. © Centrum für Reisemedizin Bermuda Chikungunya: Ende August 2014 wurde der erste importierte Verdachtsfall gemeldet. Bis Mitte April dieses Jahres ist die Zahl auf 11 gestiegen. Seitdem wurden keine weiteren Infektionen beobachtet. Keine der Erkrankungen soll lokal erworben sein. Mückenschutz beachten. Bolivien Chikungunya: Im Februar dieses Jahres wurden die ersten 13 autochthonen Infektionen registriert. Seitdem ist die Zahl offiziell auf 1.123 gestiegen, es gibt weitere Verdachtsfälle. Die meisten Infektionen stammen aus dem Departement Santa Cruz (O). Hier wurden bis Anfang Juni etwa 4.000 Verdachtsfälle registriert, 1.160 Infektionen wurden bestätigt. Ein Mensch ist verstorben. Bereits Mitte Juli 2014 wurden die ersten 3 importierten Fälle bestätigt, inzwischen ist die Zahl auf 15 gestiegen. Mückenschutz beachten. Botswana Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Milzbrand kommt landesweit sowohl in der intestinalen wie in der kutanen Verlaufsform vor und ist bei Haus- und Wildtieren in Botswana endemisch; betroffen sind auch die Nationalparks. Vorsicht beim Umgang mit kranken oder verendeten Tieren. Hinweis auf Übertragungswege und adäquate Hygiene. Brasilien Chikungunya: Die Gesundheitsbehörden haben Mitte vergangenen Jahres die ersten Infektionen gemeldet. 2014 wurden 2.196 autochthone und 93 importierte Fälle gemeldet. Seit Anfang dieses Jahres wurden 11.394 Verdachtsfälle gemeldet, 168 Infektionen wurden bestätigt. 7 Erkrankungen wurden importiert. Die meisten lokal erworbenen Infektionen stammen aus den Bundesstaaten Bahia (O) und Amapa (N). Im Juli wurden die ersten 4 autochthonen Infektionen in Manaus (Bundesstaat Amazonas, N) gemeldet. Mückenschutz beachten. Dengue: Im gesamten Land besteht ein hohes Risiko für Dengue. In diesem Jahr wurden bis Anfang August ca. 1.416.180 Erkrankungen registriert, 660 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Bundesstaaten Minas Gerais, Goias und Sao Paulo. Im Bundesstaat Rio de Janeiro (SO) sind die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr um 580 % gestiegen. Bis Ende August wurden mehr als 53.000 Verdachts- und 13 Todesfälle registriert. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 591.080 Verdachtsfälle gemeldet, 214.760 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt, 410 Menschen sind verstorben. 2013 sind landesweit 1,4 Millionen Menschen erkrankt, 573 Todesfälle wurden gemeldet. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Zika-Virus: Ende April wurden im Bundesstaat Bahia (O) erstmals Infektionen mit dem Zika-Virus bestätigt, es sind gleichzeitig die ersten auf dem südamerikanischen Festland. Seitdem wurde das Virus in insgesamt 14 Bundesstaaten nachgewiesen: Alagoas (NO), Bahia (O), Ceará (NO), Maranhão (NO), Mato Grosso (W), Pará (N), Paraíba (NO), Paraná (S), Pernambuco (NO), Piauí (NO), Rio de Janeiro (SO), Rio Grande do Norte (NO), Roraima (N) und São Paulo (SO). Nach einer mehrwöchigen Pause ohne Neuinfektionen wurden Ende August im Bundesstaat Paraná 2 und im Bundesstaat Alagoas (NO) 9 Infektionen bestätigt. Anfang Oktober wurden in Alagoas weitere 15 Erkrankungen gemeldet. Anfang September wurde die erste Infektion im Bundesstaat Mato Grosso (W) registriert. Es wird vermutet, dass der Erreger während der Fußballweltmeisterschaft 2014 importiert wurde. Die Gesundheitsbehörden in Bahia haben Mitte Juli eine Zunahme von Fällen des GuillainBarré Syndroms gemeldet. 76 Verdachtsfälle wurden registriert, 42 konnten bestätigt werden. Eine Frau ist verstorben. Experten vermuten einen Zusammenhang mit dem Zika-Ausbruch. Mückenschutz beachten. 3 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 20/15 • 21. Oktober 2015 CRM flexi.LEARN © iStock Kombinieren Sie interaktives, multimediales E-Learning und klassisches Präsenzseminar och, d e i S n Mache wollen! was Sie © Fotolia/nyul nkte 32 CME-Pu Der erste Teil des 32-stündigen CRM Basisseminars „Reise- und Tropenmedizin“ (Block 1) steht Ihnen jetzt zusätzlich als E-Learning Anwendung zur Verfügung. 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CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 20/15 • 21. Oktober 2015 Bulgarien West Nile-Fieber: Im Juni wurde die erste Infektion in Europa für diese Saison gemeldet. Anfang Oktober wurde die zweite Infektion im Land registriert. Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten übertragen. Es infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Bei Menschen kommt es in 80 % der Fälle zu keinen Symptomen. In den anderen Fällen treten grippeähnliche Symptome auf. Das Virus kann die Blut-Hirn-Schranke überschreiten und zu Meningitis, Enzephalitis und Lähmungen führen. Bei den neuroinvasiven Fällen liegt die Sterblichkeit bei 10 %; es kommt häufig zu schweren bleibenden Behinderungen. Personen über 50 haben ein höheres Risiko, diese schwere Form der Erkrankung zu entwickeln. Mückenschutz beachten. Burkina Faso Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, Cholera wurde in letzter Zeit nicht gemeldet. Polio trat seit 2012 nicht mehr auf. Im Juni dieses Jahres wurde das Land von der WHO als poliofrei erklärt. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Sicherheitshinweis: Von Reisen nach Burkina Faso wird derzeit abgeraten. Reisenden im Land wird empfohlen, die Medienberichte sowie diese Reise- und Sicherheitshinweise aufmerksam zu verfolgen. Ein Putschversuch von Teilen der Präsidentengarde wurde am 23. September offiziell beendet. Aktuell wird eine Ausgangssperre von 23 Uhr bis 5 Uhr aufrechterhalten. Der Flughafen wurde bis auf Weiteres erneut gesperrt. Im Stadtgebiet von Ouagadougou sollten Reisende sich besonders vorsichtig und mit erhöhter Aufmerksamkeit bewegen (www.auswaertiges-amt.de). Burundi Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, regional ist auch mit Cholera zu rechnen. Nachdem das Land 10 Jahre frei von Polio war, sind 2009 wieder zwei Fälle aufgetreten. Seitdem wurden keine weiteren Fälle gemeldet. Impfschutz und Hygiene beachten. Sicherheitshinweis: Die Lage in Bujumbura wie auch im ganzen Land ist unübersichtlich und sehr angespannt. Es kommt fast täglich zu gewalttätigen Auseinandersetzungen der Sicherheitskräfte untereinander, aber auch gegen die Zivilbevölkerung, bei denen Schusswaffen und Handgranaten eingesetzt werden. In den letzten Wochen hat vor allem in Bujumbura, aber auch in anderen Landesteilen, die Zahl gezielter Attentate auf Personen aller politischen Lager deutlich zugenommen. Eine weitere Eskalation der Gewalt ist insbesondere seit der Vereidigung des Präsidenten Nkurunziza zu seiner dritten Amtsperiode am 20. August 2015 nicht auszuschließen. Bei Reiseabsichten wird dringend der vorherige Kontakt zur Deutschen Botschaft Bujumbura empfohlen (www.auswaertiges-amt.de). Cayman Inseln Chikungunya: Zwischen Mitte Juli und Ende Dezember 2014 haben die Behörden 50 Erkrankungen bestätigt, 47 gelten als autochthon. Es gab 162 weitere Verdachtsfälle. In diesem Jahr wurden bis Mitte Mai 67 Verdachtsfälle registriert, eine autochthone Infektion wurde bestätigt. Seitdem wurden keine weiteren Erkrankungen beobachtet. Mückenschutz beachten. Chile Chikungunya: Zwischen Juni und Ende Dezember 2014 wurden 20 importierte Erkrankungen gemeldet. Ende November wurde eine Infektion auf der Osterinsel bestätigt, der Patient hatte sich zuvor auf Tahiti (Französisch Polynesien) aufgehalten. In diesem Jahr wurden 6 importierte Infektionen bestätigt. Mückenschutz beachten. China Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera und Typhus kommen in China sporadisch vor. Betroffen sind die Küstenregionen einschließlich der Großstädte wie Hongkong und Shanghai. Infektionsquelle sind gewöhnlich unzureichend gegarte Meeresfrüchte. Reisende sollten Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene beachten, ggf. Impfung gegen Typhus. Fischvergiftung: In Hong Kong musste ein Mann nach dem Verzehr von Kugelfisch (engl. puffer fish, lokale Bezeichnung Patka fish) intensivmedizinisch behandelt werden. Anlässlich dieses Vorfalls haben die Behörden die Bevölkerung vor dem Verzehr gewarnt. Kugelfische enthalten ein Nervengift (Tetrodotoxin), das beim Kochen nicht zerstört wird. Richtig dosiert gilt der Fisch in Japan unter dem Namen „Fugu“ als Delikatesse, wobei leichte Vergiftungserscheinungen mit Kribbeln auf Haut und Schleimhaut sogar erwünscht sind. Zubereitung und Servieren unterliegen in Japan strengen Auflagen. Außerhalb derartiger Spezialitätenlokale sollte auf den Verzehr dieser Meeresfische verzichtet werden. Tollwut: China ist nach Indien das Land mit den zweithöchsten Inzidenzen. In den letzten Jahren kam es zu einem deutlichen Anstieg der Fallzahlen. Am stärksten betroffen sind die südlichen Provinzen, insbesondere Guangxi, Guandong, Guizhou, Hunan und Sichuan. Bei verdächtigen Tierkontakten ist sofort ein Arzt aufzusuchen. Das Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen und Immunglobulin im Lande. Achtung: Im Land kommen Impfstoff­ fälschungen vor. Eine prophylaktische Impfung ist vor allem bei längeren Aufenthalten dringend zu empfehlen. Vogelgrippe: Seit 2003 hat die hochpathogene Vogelgrippe durch Influenza A(H5N1) in diversen Landesteilen immer wieder zu örtlichen oder regionalen Ausbrüchen bei Wildvögeln und Nutztieren geführt. Bisher wurden in China in diesem Jahr bereits 20 menschliche Erkrankungen gemeldet, 2014 waren es insgesamt 18. Bei der Mehrzahl der Patienten konnte Kontakt zu Geflügel nachgewiesen werden. Im März 2013 wurde erstmals ein Fall von Influenza A(H7N9) beim Menschen registriert. Seitdem kam es offiziell zu 678 Erkrankungen mit insgesamt mindestens 271 Todesfällen. Anfang Oktober wurden die ersten 2 Infektionen seit Juli registriert. Eine 62-jährige Frau ist in Taiwan erkrankt, nachdem sie aus der Provinz Zhejiang (Festland) zurückgekehrt war. Presseberichten zufolge gab es in Zhejiang einen weiteren Fall. Die Infektion tritt saisonal in Wellen auf, die meisten Infektionen werden im Herbst und Winter registriert. Ursprünglich waren ausschließlich der Osten und Süd­osten betroffen, auch die Infektionen in Hongkong und Taiwan wurden in diesen Regionen erworben. Die meisten Fälle traten in den Provinzen Guangdong und Zhejiang auf. Inzwischen hat sich die Infektion auch auf weitere Provinzen ausgeweitet. Betroffen sind Fujian im Süden, Jiangsu, Jiangxi, Shandong im Osten und die Region Xinjiang im Nordwesten des Landes. Dieser Subtyp wurde zuvor noch nicht beim Menschen nachgewiesen, das Potenzial einer Über­tragung von Mensch zu Mensch ist nach aktuellem Kenntnisstand höher als bei anderen bekannten Vogelgrippeviren. Sicherheitshinweis: Nach den Explosionen vom 12. August 2015 in einem Gefahrgutlager im Hafen von Tianjin wird in der näheren Umgebung des Unglücksortes weiterhin zu erhöhter Aufmerksamkeit und zu allgemeiner Vorsicht geraten. Das starke Erdbeben im Kathmandu-Tal vom 25. April 2015 hat auch im südlichen Tibet erhebliche Zerstörungen verursacht. Die Aufräumarbeiten im süd­ lichen Tibet dauern an. Insbesondere in den Grenzgebieten zu Nepal (Nyalam und Gyirong) ist mit erheblichen Behinderungen zu rechnen (www.auswaertiges-amt.de). Cook-Inseln Chikungunya: Seit November 2014 wurden 782 Infektionen bestätigt, 4 davon wurden importiert. Allein in der zweiten Juliwoche wurden 11 Infektionen gemeldet. Inzwischen ist die Zahl der Neuinfektionen stark gesunken. Die meisten Fälle wurden auf der Insel © Centrum für Reisemedizin 5 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 20/15 • 21. Oktober 2015 Rarotonga beobachtet. Die Behörden haben Maßnahmen zur Aufklärung der Bevölkerung und zur Bekämpfung der Vektoren gestartet. Mückenschutz beachten. Costa Rica Chikungunya: Im Juni 2014 wurde der erste autochthone Fall bestätigt. Eine französische Touristin ist nach ihrer Rückkehr aus Costa Rica in Frankreich erkrankt. Im vergangenen Jahr wurden 198 autoch­thone und 40 importierte Erkrankungen registriert. In diesem Jahr wurden bisher 142 autochthone Infektionen bestätigt. Alle 7 Provinzen sind betroffen. Mückenschutz beachten. Dengue: Das Gesundheitsministerium hat Ende April eine Aktion zur Verringerung der Mückenpopulation durchgeführt. Zwei Tage lang wurde Müll, besonders Altreifen, eingesammelt und einer professionellen Entsorgung zugeführt. In den ersten 38 Wochen des Jahres wurden 10.182 Verdachtsfälle gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden 10.460 Verdachtsfälle registriert. Am stärksten betroffen sind die Küsten-Provinzen Guanacaste (NW), Limon (O) und Puntarenas (W). 2013 wurde mit ca. 49.900 Erkrankungen die schwerste Dengue-Epidemie seit 10 Jahren registriert. 3 verschiedene Sero­ typen kursieren im Land, was die Zahl der Reinfektionen stark erhöht. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Côte d’Ivoire Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, regional ist auch mit Cholera zu rechnen. Seit 2012 wurden keine Polio-Fälle mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Vogelgrippe: Im Mai dieses Jahres wurde erstmals seit 2007 in Bouake­im Zentrum des Landes bei 93 verendeten Tieren eine Infektion mit Influenza A(H5N1) bestätigt. Einen weiteren Ausbruch gab es auf einem Geflügelmarkt in Abidjan. Insgesamt waren 880 Tiere erkrankt, etwa 1.500 wurden gekeult. Beide Ereignisse wurden für beendet erklärt. Mitte August wurde erneut ein Ausbruch in der Nähe der Hauptstadt Abidjan gemeldet. Etwa 27.000 Hühner sind betroffen. Erkrankungen beim Menschen wurden bisher nicht gemeldet. Deutschland Masern: Der Ausbruch in Berlin, der im Oktober letzten Jahres begann, wurde offiziell für beendet erklärt. Insgesamt wurden 1.359 Erkrankungen registriert, 1.238 davon in diesem Jahr. Der letzte Patient­wurde am 20. August gemeldet. Im Februar ist ein 18 Monate alter Junge verstorben. Unabhängig davon wurde in KW 39 ein weiterer Masernfall gemeldet. Im benachbarten Brandenburg gab es in diesem Jahr 102 Infektionen. Auch in Bayern sind die Fallzahlen gestiegen, in den ersten 40 Wochen wurden 160 Erkrankungen registriert. In Sachsen sind in diesem Jahr bis zur 38. Meldewoche 271 Personen erkrankt, seitdem wurden keine weiteren Infektionen gemeldet. In Baden-Württemberg sind bis zur 39. KW 131 Menschen erkrankt, seitdem wurden keine weiteren Fälle registriert. Aus Thüringen werden bis Ende September 168 Fälle gemeldet. In Hamburg­wurden bis Anfang September 86 Erkrankungen gemeldet, im gesamten vergangenen Jahr waren es nur 14. Der Senat hat eine Impfkampagne gestartet. In diesem Jahr wurden dem RKI bis KW 39 bundesweit 2.445 Fälle gemeldet. Im vergangenen Jahr sind landesweit 515 Erkrankungen registriert worden, 2013 waren es 1.769. Der Impfstatus sollte bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen überprüft und ggf. ergänzt werden. Die STIKO empfiehlt zwei Impfungen mit dem MMR-Impfstoff im 11.-14. Lebensmonat sowie vor Ende des 2. Lebensjahres. Für alle nach 1970 geborenen Erwachsenen, die in der Kindheit nicht oder nur einmal geimpft wurden oder deren Impfstatus unklar ist, wird eine einmalige MMR-Impfung empfohlen. Dominica Darminfektionen: Nachdem Tropensturm Erika am 27. August die Insel getroffen hat, werden vermehrt Fälle von Gastroenteritis gemeldet. Betroffene Gebiete sind u.a. Portsmouth, St. Joseph und © Centrum für Reisemedizin die Hauptstadt Roseau. Die Behörden vermuten, dass durch den Sturm die Trinkwasserversorgung beeinträchtigt wurde. Chikungunya: Ein Jahr nachdem die erste Infektion von der Insel St. Martin importiert worden war, hat das Gesundheitsministerium Ende Januar dieses Jahres die Insel für chikungunyafrei erklärt. Innerhalb von 42 Tagen seien keine neuen Erkrankungen mehr aufgetreten. Im vergangenen Jahr wurden 3.590 Verdachtsfälle und 173 bestätigte autochthone Infektionen gemeldet. Auch zwei deutsche Touristen sind erkrankt. In diesem Jahr wurden bisher nur 8 Verdachtsfälle registriert. Mückenschutz weiterhin beachten. Dominikanische Republik Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Die Dominikanische Republik gehört zu den Urlaubsländern mit den höchsten Inzidenzen für gastrointestinale Infektionen. Im Zuge der aktuellen Cholera-Epidemie im Nachbarland Haiti hat sich die Infektion auch in der Dominikanischen Republik ausgebreitet. Kumulativ wurden von Beginn der Epidemie (Ende 2010) bis Anfang September 33.180 Erkrankungen und mindestens 491 Todesfälle registriert, davon 21.000 im Jahr 2011. Im vergangenen Jahr gab es nur 597 Verdachtsfälle, 10 Menschen sind verstorben. Seit November wird ein Anstieg der Fallzahlen beobachtet. Dieses Jahr wurden bereits 344 Verdachtsfälle gemeldet, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Fallzahlen etwa verdoppelt. 11 Menschen sind verstorben. Reisende sollten besonders sorgfältig auf Hygienemaßnahmen achten, evtl. Impfung erwägen. Chikungunya: Im Februar 2014 wurden die ersten Fälle aus der Provinz San Cristobal (S) berichtet. Bis Ende des Jahres wurden landesweit offiziell 539.099 Verdachtsfälle gemeldet, 84 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt, 6 Menschen sind verstorben. Bis Ende Juni 2014 war die Zahl der wöchentlichen Verdachtsfälle auf über 40.000 gestiegen, seitdem gehen die Fallzahlen deutlich zurück. Bis Anfang Juli dieses Jahres wurden nur 67 Verdachtsfälle registriert. Die Krankheit wurde bisher in 19 der 32 Provinzen beobachtet. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis Mitte Oktober wurden 7.579 Infektionen und 95 Todesfälle registriert. Damit ist die Zahl der Todesfälle im Vergleich zum Vorjahr um 78 % gestiegen. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 6.059 Verdachtsfälle gemeldet, 65 Menschen sind verstorben. Bei 96 Patienten verlief die Erkrankung schwer. Am stärksten betroffen sind die Provinzen Santiago und Maria Trinidad Sanchez im Norden des Landes. 2013 wurden landesweit 16.503 Verdachtsfälle und mindestens 111 Todesfälle registriert. Schutz vor überwiegend tag­ aktiven Stechmücken beachten. Dschibouti Sicherheitshinweis: Bis auf Weiteres wird von nicht unbedingt notwendigen Reisen in entlegene Gebiete Dschibutis eindringlich abgeraten. Für Staatsangehörige westlicher Staaten besteht ein erhöhtes Anschlags- und Entführungsrisiko. Vergnügungslokale und Restaurants im Stadtzentrum sollten ebenso wie größere Menschenansammlungen vollständig gemieden werden. Es wird empfohlen, die aktuellen Nachrichten zu verfolgen und den Anweisungen der dschibutischen Sicherheitskräfte unbedingt Folge zu leisten (www.auswaertiges-amt.de). Ecuador Chikungunya: Die erste autochthone Infektion wurde Mitte Dezember 2014 aus der Stadt Montecristi (Provinz Manabi, W) bestätigt, bis Ende September dieses Jahres ist die Zahl landesweit auf 32.944 gestiegen. 2 Menschen sind verstorben. Die meisten Fälle wurden in den Provinzen Esmeraldas (N), Manabi (W) und Guayas (W) beobachtet. Seit Ende September 2014 wurden 102 importierte Erkrankungen registriert. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis Anfang September dieses Jahres wurden ca. 40.000 Verdachtsfälle registriert. 6 Menschen sind verstorben. Im Vergleichs- 6 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 20/15 • 21. Oktober 2015 zeitraum des Vorjahres waren nur ca. 9.400 Menschen erkrankt. Die meisten Fälle wurden in der Provinz Manabi (W) registriert. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 15.446 Infektionen gemeldet, 11 Menschen sind verstorben. Schutz vor den überwiegend tag­ aktiven Überträgermücken beachten! El Salvador Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, vor allem Hepatitis A und Typhus. Auftreten von Cholera sporadisch. Hygiene und Impfschutz beachten. Chikungunya: Ende Mai des vergangenen Jahres wurden die ersten Erkrankungen gemeldet, bis Ende letzten Jahres ist die Zahl auf 135.226 gestiegen. 157 Infektionen konnten bestätigt werden. Bis Ende August dieses Jahres wurden 39.704 Verdachtsfälle registriert. Insgesamt sind 10 Menschen verstorben. Seit Mitte Oktober geht die Zahl der Neuinfektionen langsam zurück. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis zur 38. Woche wurden insgesamt 31.907 Fälle gemeldet. 745 Erkrankungen verliefen schwer. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Fidschi Infektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen und Typhus landesweit, vor allem durch kontaminiertes Trinkwasser. Hepatitis A ist ebenfalls verbreitet. Es ist Vorsicht bei touristischen Aufenthalten geboten: Hygiene beachten, Impfungen gegen Typhus und Hepatitis A ggf. empfohlen. Frankreich Dengue: Im August wurden 2 autochthone Infektionen im Départe­ ment Gard (S) registriert. Im vergangenen Jahr wurde je eine Infektion in den Départements Bouches-du-Rhône, Var und Toulon gemeldet. Im Oktober 2013 erkrankte ein Mensch im Département Bouches-du-Rhône (S) und bereits 2010 waren zwei Menschen im Département Alpes-Maritimes (S) betroffen. Der Vektor (Aedes albopictus) wurde erstmals 2004 in Süd-Frankreich nachgewiesen. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. West Nile-Fieber: Anfang Oktober ist im Département Gard (S) ein Mensch erkrankt. Bereits im August sind im angrenzenden Département Bouches-du-Rhône (S) mindestens 2 Pferde an einer Infektion mit dem WNV verendet. Es sind die ersten Fälle seit 2006 in Frankreich. Die letzten 7 Infektionen beim Menschen wurden 2003 im Département Var registriert. Mückenschutz beachten. Französisch Guayana Chikungunya: Zwischen Februar und Ende Dezember 2014 wurden 5.020 autochthone Erkrankungen gemeldet, es gab ca. 9.000 weitere Verdachtsfälle. Im Februar dieses Jahres sind die Fallzahlen stark gestiegen und die ersten 2 Todesfälle wurden registriert. In diesem Jahr wurden bisher 1.756 Erkrankungen bestätigt, es gibt 6.800 Verdachtsfälle. Französisch Guayana war das erste Land auf dem südamerikanischen Festland mit autochthonen Infektionen. Mückenschutz beachten. Dengue: Seit Beginn des Jahres sind etwa 1.300 Verdachtsfälle gemeldet worden. 322 Infektionen wurden bestätigt. Im vergangenen Jahr waren es über 1.200, etwa 781 wurden labortechnisch bestätigt. Expositionsprophylaxe gegen die vorwiegend tagaktiven Mücken beachten. Französisch Polynesien Chikungunya: Die Erkrankung wurde Anfang Oktober 2014 erstmals bestätigt, danach waren die Fallzahlen rapide angestiegen. Inzwischen werden nur wenige Neuinfektionen registriert und die Behörden haben den Ausbruch offiziell für beendet erklärt. Landesweit waren von der Erkrankung etwa zwei Drittel der knapp 27.000 Einwohner betroffen, 16 Menschen sind verstorben. 756 Erkrankungen © Centrum für Reisemedizin konnten labortechnisch bestätigt werden. Die meisten Infektionen werden von der Insel Tahiti gemeldet. Mückenschutz beachten. Ghana Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Typhus-Erkrankungen nehmen landesweit zu. Milzbrand, meist durch Verzehr unzureichend gegarten Fleisches kranker Tiere, ist bei Einheimischen nicht selten. Der Norden des Landes gehört weltweit zu den Regionen mit den höchsten Prävalenzen bei Tieren. Polio durch Wildviren wurde 2008 zum ersten Mal seit 2003 aus NordNigeria reimportiert und in 9 Fällen nachgewiesen. Seitdem wurden keine weiteren Fälle mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz beachten. Cholera: Der Ausbruch, der im Juli letzten Jahres begann und bei dem bis Ende Dezember 28.975 Menschen erkrankt und 253 verstorben sind, hat sich auch in diesem Jahr fortgesetzt. Bis Ende September wurden 683 Erkrankungen registriert, es gab 10 Todesfälle. Anfang August wurden erstmals seit Ende Mai 3 Infektionen aus der Region Brong Ahafo (Z) gemeldet. Bis Ende September ist die Zahl der Infektionen hier auf 27 gestiegen. Es gab 2 Todesfälle. Besonders betroffen war die Region Greater Accra inklusive der Hauptstadt. Hier wurden seit 13 Wochen keine Neuinfektionen gemeldet. Es ist der größte Ausbruch in Ghana seit 1982. Hygiene beachten, für Risiko­reisende ist die Impfung zu empfehlen. Tollwut: In den ersten 9 Monaten dieses Jahres sind allein in einer Klinik in Accra 6 Kinder an Tollwut verstorben. Im vergangenen Jahr waren es dort 4 und in 2013 3 Todesfälle. Die Infektion ist im ganzen Land verbreitet, genaue Daten liegen nicht vor. Im Januar gab es beispielsweise einen Ausbruch in der Upper West Region, mindestens 6 Menschen waren betroffen. Eine Übertragung erfolgt meistens über infizierte Hunde. Das Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen und Immunglobulin in weiten Teilen des Landes. Vogelgrippe: Erstmals seit 2007 wurde im Juni ein Ausbruch von Influenza A(H5N1) registriert. Bis Ende August wurden 23 Ausbrüche registriert. Nach einer mehrwöchigen Pause wurden Anfang Oktober erneut Infektionen auf mindestens 2 Farmen im Westen des Landes gemeldet. Mindestens 400 Hähnchen und mehr als 4.700 Legehennen waren betroffen. Insgesamt sind mehrere Zehntausend Hühner und Enten betroffen. Menschliche Infektionen wurden bisher nicht gemeldet. Grenada Chikungunya: Auf der Insel Carriacou wurden im Juni letzten Jahres 5 autochthone Erkrankungen bestätigt. Von der Hauptinsel Grenada wurden bis Mitte Oktober 12 Fälle bekannt. Landesweit wurden bis Ende November 2014 26 Infektionen bestätigt, es gab 3.079 Verdachtsfälle. Seit Mitte September 2014 geht die Zahl der Neu­infektionen zurück. In diesem Jahr wurden bisher keine Erkrankungen registriert. Mückenschutz beachten. Großbritannien Ebola hämorrhagisches Fieber: Eine Krankenschwester, die sich im Januar während eine Aufenthaltes in Sierra Leone infiziert hatte und als geheilt entlassen wurde, wird seit Anfang Oktober erneut in einer Londoner Klinik behandelt. Der Zustand der 36-Jährigen sei kritisch, sie hat ungewöhnliche späte Komplikationen der Erkrankung ent­ wickelt. Meningokokken-Meningitis: Die Gesundheitsbehörden melden eine deutliche Zunahme von Meningokokken W (um 88 %) in England und Wales gegenüber dem Vorjahr. Dieser Serotyp verursacht nun 15 % der Fälle im Vereinigten Königreich, gegenüber 1–2 % bis 2009. Dementsprechend wurde die Impfstrategie angepasst und der tetravalente Impfstoff für Schüler und Studenten eingeführt. 7 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 20/15 • 21. Oktober 2015 Guadeloupe Chikungunya: Ende Dezember 2013 wurde erstmals ein autochthoner Fall auf der Insel bestätigt. Bis Ende Dezember 2014 stieg die Zahl der Erkrankungen auf insgesamt 81.200, 430 Infektionen konnten bestätigt werden. Mindestens 3 Fälle wurden aus St. Martin importiert. 75 Menschen sind verstorben. Auch ein deutscher Tourist ist erkrankt. Seit Mitte letzten Jahres geht die Zahl der Neuinfektionen kontinuierlich zurück. In den ersten zwei Monaten dieses Jahres wurden nur 150 Verdachtsfälle registriert. Die Behörden haben die Epidemie Ende letzten Jahres für beendet erklärt. Eine Übertragung ist dennoch weiterhin möglich. Expositionsprophylaxe gegen die vorwiegend tagaktiven Mücken beachten. Guatemala Darminfektionen: Landesweit besteht eine erhöhte Infektionsgefahr für diverse Infektionskrankheiten durch verunreinigte Speisen oder Getränke. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten. Chikungunya: Mitte September 2014 wurden die ersten Infektionen gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden 198 Fälle bestätigt, es gab 27.343 Verdachtsfälle. 4 Menschen sind verstorben. In diesem Jahr wurden bis Mitte August ca. 15.200 Verdachtsfälle registriert. Ein Mensch ist verstorben. Am stärksten betroffen ist das Departement Santa Rosa im Südosten. Guatemala ist nach El Salvador das zweite zentralamerikanische Land, in dem die Erkrankung seit ihrem Übergreifen auf die westliche Hemisphäre im Dezember 2013 nachgewiesen wurde. Mückenschutz beachten. Dengue: In diesem Jahr wurden bis zur 35. Woche 12.281 Erkrankungen registriert. 16 Erkrankungen verliefen schwer, 5 Menschen sind verstorben. Mückenschutz auch tagsüber beachten. Sicherheitshinweis: In Guatemala fanden am 6. September 2015 Präsidentschafts-, Kongress- und Kommunalwahlen statt; am 25. Oktober wird der zweite Durchgang der Präsidentschaftswahlen durchgeführt. Im Umfeld dieser Wahlen und wegen der Demonstrationen gegen den Präsidenten und gegen Korruption kann es im gesamten Land zu Ausschreitungen und Straßenblockaden kommen. Reisende sollten Menschenansammlungen und Demonstrationen meiden. Es wird empfohlen, sich auch über die örtlichen Medien bzw. durch Anfrage bei der Polizei zu erkundigen, welche Demonstrationen wann und wo geplant sind (www.auswaertiges-amt.de). Guinea Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Ausbrüche von Cholera kommen vor, zuletzt im August letzten Jahres. Polio (WPV) wurde zuletzt 2011 gemeldet. Ende Juli ist ein Kleinkind aus Guinea im Nachbarland Mali erkrankt. Anfang September hat die WHO bestätigt, dass es sich um eine Infektion mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) handelt. Hygiene und Impfschutz (Polio) beachten. Ebola hämorrhagisches Fieber: Seit Februar 2014 gibt es ausgehend von den Waldgebieten im Südosten des Landes (Wald­ guinea) einen Ebola-Ausbruch. Die ersten Erkrankungen sind bereits im Dezember 2013 aufgetreten. Bis zum 14. Oktober wurden 3.804 Erkrankungsfälle (3.346 davon bestätigt) und 2.535 (2.082) Todesfälle gemeldet. Nach einer Pause von mehr als 2 Wochen ohne Neuinfektion wurden Mitte Oktober erneut 2 Erkrankungen registriert. Etwa 150 Personen stehen noch unter Beobachtung. Betroffen sind noch die Hauptstadt Conakry und die nahe gelegene Präfektur Coyah. Eine Infektion erfolgt entweder über Fledermäuse (z. B. Besuch von Höhlen), Kontakt mit Infizierten oder erkrankten Wildtieren (Affen und Antilopen, typischerweise beim Jagen oder Verzehren von ungenügend durchgebratenem Fleisch). Das größte Risiko stellt der Kontakt zu Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Stuhl) bei der Pflege von Patienten dar. Das Infektionsrisiko für (touristisch) Reisende ist gering. Das Auswärtige Amt rät weiterhin von Reisen in die betroffenen Länder ab. Ausgenommen davon ist dringend benötigtes medizinisches und humanitäres Personal im Zusammenhang mit der Bekämpfung der Ebola-Epidemie. Guinea-Bissau Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera tritt sporadisch auf, größere Ausbrüche werden derzeit nicht gemeldet. Hygiene beachten. Guyana Chikungunya: Nachdem zuvor nur importierte Fälle registriert wurden (3 aus Martinique und einer aus St. Martin), sind Ende Mai 2014 die beiden ersten autochthonen Erkrankungen bestätigt worden. Im vergangenen Jahr wurden 76 Infektionen bestätigt. Bis Mitte Januar dieses Jahres wurden 5.310 Verdachtsfälle gemeldet, 29 Erkran- CRM Online Teaching – Orts- und zeitunabhängiges Lernen Internetbasierte Live-Vorträge informieren Sie regelmäßig zu aktuellen Themen der Reisemedizin! • Update Weltseuchenlage Aktuelle epidemiologische Schwerpunkte und andere Gesundheitsgefahren auf Reisen - jeden 1. Mittwoch im Monat - jeweils 15:00 – 16:00 Uhr • Spezielle Themen der Reisemedizin Wechselnde reisemedizinische Themen zur Aktualisierung und Vertiefung beratungsrelevanter Inhalte - jeden 3. Mittwoch im Monat - jeweils 15:00 – 16:00 Uhr er Mitglied avel.NET tr eder li M g R it C M Für NET l. e v a tr n M an beide sowie CR ilnahme s! lo n ist die Te e st o eihen k Vortragsr © Centrum für Reisemedizin 8 www.crm.de/fortbildung © Fotolia/Yuri Arcurs CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 20/15 • 21. Oktober 2015 kungen konnten bestätigt werden. Seitdem wurden keine weiteren Infektionen beobachtet. Mückenschutz beachten. Haiti Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Die Insel Hispaniola mit Haiti und der Dominikanischen Repu­ blik gehört zu den Reiseländern mit den höchsten Inzidenzen für gastrointestinale Infektionen. Seit Oktober 2010 gibt es einen das gesamte Land betreffenden Cholera-Ausbruch. Insgesamt sind in dieser Zeit bis Mitte September dieses Jahres etwa 747.170 Personen erkrankt, 8.992 Menschen sind an der Infektion gestorben. Von Jahresbeginn bis Anfang September wurden ca. 22.510 Infektionen und 185 Todesfälle registriert, das sind mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im September sind in der Stadt Marigot (Département SudEst) 15 Menschen verstorben, 120 weitere sind erkrankt. Alle 10 Départements des Landes sind betroffen, auch die Hauptstadt Port-au-Prince gehört dazu. Die Ursachen für die Epidemie liegen vor allem in den sanitären Verhältnissen der nach dem schweren Erdbeben errichteten Flüchtlingslager. Es besteht nur begrenzt Zugang zu sauberem Trinkwasser und kein funktionierendes Abwassersystem. Außerdem gibt es in der Bevölkerung keine Immunität gegen das Bakterium. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene beachten. Ggf. Impfung erwägen. Chikungunya: Anfang Mai 2014 hat das Gesundheitsministerium die ersten 14 Erkrankungen bestätigt. Die Zahl der Verdachtsfälle ist bis Mitte August letzten Jahres auf 68.111 gestiegen, 6.312 Erkrankungen wurden bestätigt, die meisten wurden im Departement Quest registriert. Im März 2014 waren bereits die ersten Fälle in der benachbarten Dominikanischen Republik aufgetreten. Mückenschutz beachten. Honduras Chikungunya: Ende Oktober 2014 wurden die ersten Infektionen bestätigt. Bis Ende letzten Jahres ist die Zahl der Erkrankungen auf 5.338 gestiegen, 5 Fälle wurden importiert. In diesem Jahr wurden etwa 77.000 Infektionen registriert. 2 Menschen sind verstorben, darunter ein Neugeborenes, das sich bei der Mutter angesteckt hat. 15 der 18 Departements sind betroffen, die meisten Erkrankungen werden aus Cortés (N), Choluteca (S) und Valle (S) gemeldet. In den letzten 3 Monaten ist die Zahl der Neuinfektionen rückläufig. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis Mitte September dieses Jahres wurden 38.590 Verdachtsfälle registriert. 791 Erkrankungen verliefen schwer. Am stärksten betroffen sind die Departements Francisco Morazan und Olancho. Im vergangenen Jahr wurden 43.456 Fälle gemeldet, 5 Menschen sind verstorben. Besonders betroffen ist der Süden des Landes. 2013 wurden landesweit mehr als 39.090 Erkrankungen registriert, davon über 4.400 Fälle mit schwerem Verlauf und mindestens 29 Todesfälle. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Leishmaniase: Anfang Oktober haben die Behörden mehr als 200 Infektionen aus 7 Gemeinden gemeldet. Besonders betroffen ist das Departamento Cortes (NW). Neben der kutanen Form kommen in Honduras auch mukokutane und viszerale Verlaufsformen vor. Schutz vor den nachtaktiven Überträgermücken (Phlebotomen) beachten. Indien Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Mit Cholera ist regional zu rechnen. Anfang Oktober wurde bekannt, dass eine belgische Touristin nach einem 1-wöchigen Aufenthalt erkrankt war. Die oral übertragenen Formen der Hepatitis sind in ganz Indien endemisch. Auch Typhus und Paratyphus kommen im ganzen Land vor. Etwa 70 Typhus-Fälle wurden Anfang August im Distrikt Krishna (Bundesstaat Andhra Pradesh, O) registriert. Milzbrand tritt sowohl in der cutanen wie in der intestinalen Form immer wieder bei Einheimischen auf. Hygiene und Impfschutz beachten. © Centrum für Reisemedizin Chikungunya: In diesem Jahr wurden bis Ende September landesweit 20.057 Infektionen registriert. Mit 16.235 Fällen ist der Bundesstaat Karnataka am stärksten betroffen. 2009 wurden ca. 73.300 Erkrankungen gemeldet, seitdem gingen die jährlichen Fallzahlen kontinuierlich zurück. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 15.898 Fälle gemeldet. In diesem Jahr sind die Fallzahlen bis September bereits auf das Niveau von 2011 gestiegen. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken (Aedes-Arten) beachten. Dengue: Landesweit wurden in diesem Jahr bis Ende September 35.422 Fälle gemeldet und 64 Todesfälle registriert. Am stärksten betroffen ist Delhi inkl. der Hauptstadt Neu Delhi mit 10.683 Infektionen und 41 Todesfällen bis Anfang Oktober. Es sind die höchsten Fallzahlen in den letzten 20 Jahren. Die Gesundheitsbehörden der Region haben den OTC-Verkauf von nicht-steroidalen Entzündungshemmern (NSAID) ohne Rezept für die Zeit der Dengue-Saison verboten. Wirkstoffe dieser Gruppe können die Gefahr eines hämorrhagischen Verlaufs bei Dengue-Patienten erhöhen. Auch die Bundesstaaten Kerala (3.140 Infektionen, 20 Todesfälle) und Karnataka (3.847; 4) im Süden des Landes melden hohe Fallzahlen. Im Bundesstaat Punjab (N) wurden 3.248 Erkrankungen gemeldet, 2 Menschen sind verstorben. Mitte Oktober sind in Kliniken der Stadt Ahmedabad (Bundesstaat Gujarat, NW) innerhalb von 48 Stunden 80 Patienten eingeliefert worden. Seit Januar gab es 1.150 Fälle, mindestens 5 Menschen sind verstorben. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 40.197 Erkrankungen gemeldet, die meisten Fälle stammen aus Maharashtra, Orissa, West Bengal und Karnataka. 126 Menschen sind verstorben. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken (Aedes-Arten) beachten. Enzephalitis: Nach offiziellen Angaben sind in diesem Jahr bis Ende September 1.173 Menschen in 16 Bundesstaaten an Japanischer Enzephalitis (JE) erkrankt. Die meisten Infektionen wurden aus Assam (NO,) West Bengal (NO) und Uttar Pradesh (N) gemeldet. Es gab 232 Todesfälle. Im letzten Jahr wurden landesweit 1.621 Infektionen und 290 Todesfälle gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden vom indischen Gesundheitsministerium landesweit 9.996 Fälle des Akuten Enzephalitis Syndroms (AES) registriert, 1.518 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen waren die Bundesstaaten Assam (NO), Uttar Pradesh (N) und West Bengal (NO). Bis Ende September dieses Jahres wurden landesweit 6.436 Erkrankungen gemeldet. In Uttar Pradesh gab es bereits 1.905 Fälle, 265 Menschen sind verstorben. In West Bengal sind 1.546 Menschen erkrankt und 264 verstorben, in Assam wurden 1.256 Infektionen registriert, es gab 260 Todesfälle. Expositionsprophylaxe und evtl. Impfung durchführen! Malaria: Im in diesem Jahr sind bis Ende August landesweit 637.303 Menschen erkrankt, 190 Menschen sind verstorben. Wie auch in den vergangenen beiden Jahren werden die höchsten Fallzahlen im Bundesstaat Orissa registriert. Für diese im Nordosten des Landes gelegenen Bundesstaaten sollte für Reisende je nach Risikoprofil ggf. eine Chemoprophylaxe erwogen werden. In Indien ist auch in Städten­eine gute Expositionsprophylaxe besonders wichtig, da sich die Überträgermücke an die städtischen Brutbedingungen in weniger sauberem Wasser angepasst hat. Für Reisende ist Indien – nach den Hochrisikoregionen in Afrika – das Land mit dem höchsten Infek­ tionsrisiko, besonders in der Monsunzeit. Sehr guter Mückenschutz ist daher immer zu beachten, die Mitnahme einer Notfallmedikation (standby-Therapie) in der Regel sinnvoll und je nach Ausbruchslage auch eine Chemoprophylaxe zu diskutieren. Polio-Impfvorschrift: Um das Risiko eines Reimportes der Polio zu verringern hat die Regierung Indiens eine Impfvorschrift erlassen. Seit dem 1. März 2014 müssen alle Reisenden bei Einreise aus Endemiegebieten (Afghanistan, Nigeria und Pakistan), sowie aus Ländern, in denen das Virus nach Import wieder zirkuliert (Äthiopien, Kenia, Somalia und Syrien), eine orale Polio-Impfung (OPV) nachweisen. Indische Staatsbürger, die in ein Land mit Infektions­ risiko reisen, benötigen ebenfalls eine gültige Impfung. Die Impfung muss spätestens 4 Wochen vor Einreise erfolgen und ist für ein Jahr gültig. Die Regelung gilt nicht für Ausländer aus Regionen 9 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 20/15 • 21. Oktober 2015 ohne Poliorisiko, die in den o.g. Ländern leben und von dort nach Indien reisen. Transitreisende sind ebenfalls von der Regelung ausgenommen. Tollwut: Indien gehört weltweit zu den Ländern mit den höchsten Fallzahlen bei Tieren und Menschen. Hauptüberträger ist der (streunende) Hund. Betroffen sind auch die Großstädte. Die Vakzinierung der Hundepopulation stößt in Indien auf logistische Probleme. Impfstoffe mit geringerer Wirkdauer, das Fehlen ununterbrochener Kühlketten (vor allem auf dem Land) und nicht zuletzt die ablehnende Haltung vieler Bevölkerungsgruppen gegenüber der Impfung (65 % der Hunde sind Haustiere) seien erwähnt. Das Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen und Immun­ globulin. Entsprechend weit ist die Indikation für eine prophylak­ tische Impfung zu stellen. Indonesien Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera-Ausbrüche werden sporadisch aus West-Papua gemeldet, mit Typhus ist zu rechnen. Polio durch Wildvirus Typ 1 ging im März 2005 nach 10jähriger Pause durch Reimport mit 303 Erkrankungen erneut in Zirkulation. Nach mehreren Impfkampagnen wurden für 2006 nur noch 2 Erkrankungen durch Wildviren registriert, seit 2007 bisher keine. Hygiene und Impfschutz gegen Polio und Typhus weiterhin beachten. Tollwut: Seit Auftreten der ersten Fälle im November 2008 sind auf der Insel Bali schätzungsweise 170 Menschen an der Infektion gestorben. In diesem Jahr gab es bereits 15 Todesfälle auf der Insel. Mittlerweile tritt die Tollwut in 24 der 33 Provinzen auf. Auch Touristen­gebiete, wie z. B. die Städte Ubud und Kuta und die Regionen Gianyar und Badung, sind betroffen. Das Ziel einer vollständigen Eradikation der Tollwut kann nach neuen Expertenschätzungen frühestens 2016 erreicht werden. Die Behörden planen in einer groß angelegten Impfkampagne etwa 300.000 Hunde zu impfen. Der Mangel an Immunglobulinen und modernen Zellkulturimpfstoffen besteht weiterhin. Auch aus anderen Regionen Indonesiens werden Fälle berichtet. Aufgrund der aktuellen Situation sollte die Indikation für eine präexpositionelle Impfung großzügiger gestellt werden. Vogelgrippe: Ende März sind in der Provinz Banten im Westen der Insel Java ein Vater und sein Sohn verstorben, es sind die ersten Erkrankungen seit Oktober vergangenen Jahres. Laut WHO wurden 2014 insgesamt 2 und 2013 3 Erkrankungen registriert, alle Patienten sind verstorben. Seit ihrem Erstauftritt im November 2003 hat sich die hochpathogene Vogelgrippe durch Influenza A(H5N1) landesweit ausgebreitet und ist aufgrund der Infrastruktur des Inselstaates schwer zu kontrollieren. Mehr als 10 Millionen Geflügeltiere sind ihr zum Opfer gefallen. Seit 2003 sind 199 menschliche VogelgrippeErkrankungen aufgetreten, 167 Personen sind daran verstorben. Seit Anfang des Jahres steht Indonesien an zweiter Stelle der weltweiten H5N1-Fälle hinter Ägypten. Mit einer Letalität von über 80 % führt das Land aber weiterhin die Liste der betroffenen Gebiete an. Die meisten Fälle stammen aus Java, einige aus Sumatra, einzelne aus Süd-Sulawesi und Bali. Fast alle Betroffenen hatten unmittelbare Kontakte zu kranken oder verendeten Tieren. Kontakte mit lebendem Geflügel oder kranken Menschen sollten von Reisenden weiterhin gemieden, Hygiene beachtet werden. Syrien wurde vermutet. Impfkampagnen wurden durchgeführt. Im Mai dieses Jahres hat die WHO den Irak von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten. Sicherheitshinweis: Vor Reisen in den Irak wird gewarnt. Dies gilt mit Einschränkungen auch für die Region Kurdistan-Irak (insbesondere für die Provinzen Dohuk, Erbil und Sulaymaniyah). Besonders gefährlich sind Reisen in die Provinzen Ninewa (Grenze zu Syrien), Anbar, Salah Al-Din, Diyala und Ta’mim, in den Großraum Bagdad sowie in den Norden der Provinz Babel. Die Medienberichterstattung und die Reisehinweise des Auswärtigen Amtes sollten aufmerksam verfolgt werden (www.auswaertiges-amt.de). Irland Mumps: Seit Juli vergangenen Jahres gibt es einen landesweiten Ausbruch, bisher sind ca. 2.485 Menschen erkrankt. Besonders betroffen sind der Süden des Landes mit den Grafschaften Cork, Kerry, Waterford, Tipperary und der Nordwesten, wo die höchsten Inzidenzen registriert wurden. Bis zum 10. Oktober wurden 1.723 Infektionen gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 762 Erkrankungen registriert. Ein Großteil der Patienten ist zwischen 15 und 34 Jahre alt. Impfschutz beachten. Israel West Nile-Fieber: Im Juli wurden die ersten 2 Erkrankungen für diese Saison gemeldet. Bis Mitte Oktober wurden 87 weitere Fälle registriert. Außerdem ist ein Mensch in den Palästinensischen Gebieten erkrankt. Die Infektion kommt in Israel sporadisch vor. Im vergangenen Jahr gab es landesweit 17 Fälle. 2013 waren 71 Menschen erkrankt, es gab 4 Todesfälle. Den größten Ausbruch gab es bisher im Jahr 2000, 439 Infektionen konnten labortechnisch bestätigt werden, 29 Menschen sind verstorben. Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten übertragen. Es infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Bei Menschen kommt es in 80 % der Fälle zu keinen Symptomen. In den anderen Fällen treten grippeähnliche Symptome auf. Das Virus kann die Blut-Hirn-Schranke überschreiten und zu Meningitis, Enzephalitis und Lähmungen führen. Mückenschutz beachten. Sicherheitshinweis: Die Sicherheitslage in Jerusalem und im Westjordanland hat sich seit Mitte September verschärft. Anfang Oktober kam es zu teils tödlichen Angriffen auf Israelis. Mehrere Palästinenser wurden von israelischen Sicherheitskräften erschossen, zahlreiche verletzt. Trotz der 2014 nach der Militäroperation „Protective Edge“ vereinbarten Waffenruhe, kam es in den letzten Wochen vereinzelt zu Raketenbeschuss aus dem Gaza-Streifen. Bei Aufenthalten im unmittelbaren Grenzgebiet zum Gaza-Streifen wird daher zu erhöhter Vorsicht geraten. Vor und während der Reise nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete wird geraten, sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren sowie die Internetseiten der Botschaft in Tel Aviv (www.tel-aviv.diplo.de ) und des Vertretungsbüros Ramallah (www.ramallah.diplo.de ) zu konsultieren (www.auswaertiges-amt.de). Italien Irak Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, örtlich erhöht durch kriegsbedingte Versorgungsprobleme. Cholera tritt sporadisch auf. Aktuell gibt es einen Ausbruch, der die Provinzen Bagdad, Al Najaf sowie Diwaniya betrifft. Bis Mitte Oktober wurden 1.715 Erkrankungs- und mindestens 4 Todesfälle gemeldet. Hygiene beachten. Poliomyelitis: Mitte März 2014 wurde in Bagdad die erste PolioErkrankung seit 14 Jahren gemeldet. Ende Mai wurde eine zweite Erkrankung registriert. Ein Zusammenhang mit dem Ausbruch in © Centrum für Reisemedizin West Nile-Fieber: Ende Juli wurde die erste Infektion für diese Saison gemeldet. Ein Blutspender aus der Provinz Cremona in der Lombardei (N) wurde positiv getestet. Im September letzten Jahres gab es in der betroffenen Region 3 Erkrankungen. Inzwischen ist die Gesamtzahl auf 58 gestiegen, es sind ausschließlich Regionen im Norden des Landes betroffen. Mitte September wurde die erste Erkrankung aus der Region um Mailand gemeldet. Ein Patient aus der Region Emilia Romagna (Provinz Parma) hat neuroinvasive Symp­ tome entwickelt. Die Infektion kommt in Italien sporadisch vor. Im 10 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 20/15 • 21. Oktober 2015 vergangenen Jahr gab es landesweit 24 Fälle. 2013 waren 69 Menschen erkrankt. Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten übertragen. Es infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Bei Menschen kommt es in 80 % der Fälle zu keinen Symptomen. In den anderen Fällen treten grippeähnliche Symptome auf. Das Virus kann die Blut-Hirn-Schranke überschreiten und zu Meningitis, Enzephalitis und Lähmungen führen. Mückenschutz beachten. Jordanien Jamaika Sicherheitshinweis: Aufgrund wiederholter Grenzzwischenfälle an der syrisch-jordanischen Grenze wird von einer Reise in das syrischjordanische Grenzgebiet dringend abgeraten. Es wird ergänzend darauf hingewiesen, dass die syrisch-jordanische Grenze militärisches Sperrgebiet ist, in dem besondere Bestimmungen gelten. In Jordanien kommt es immer wieder in verschiedenen Orten zu Kundgebungen. Reisenden wird daher empfohlen, Menschenansammlungen und Demonstrationen zu meiden, diese nicht zu fotografieren sowie besondere Vorsicht walten zu lassen. Darüber hinaus wird geraten, die Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Chikungunya: Im Juli 2014 wurden die ersten beiden importierten Fälle auf der Karibikinsel registriert. Bis Ende des vergangenen Jahres wurden 89 bestätigte autochthone und ca. 1.400 Verdachtsfälle gemeldet. 2 Menschen sind verstorben. In diesem Jahr wurden bis Mitte Mai 299 Verdachtsfälle registriert. Seitdem wurden keine weiteren Infektionen beobachtet. Mückenschutz beachten. Japan Hand-Fuß- und Mundkrankheit (HFMD): Bis Ende September dieses Jahres sind landesweit 353.216 Kinder erkrankt. Am stärksten betroffen sind die Regionen Kanto, Hokuriku und Tohoku auf der Insel Honshu. Es sind die höchsten Fallzahlen in den letzten Jahren. Allein in der letzten Juliwoche wurden ca. 32.300 Fälle gemeldet, seitdem geht die Zahl der Neuinfektionen zurück. An der Infektion erkranken in der Regel junge Kinder. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch, Symptome sind hohes Fieber und Bläschenbildung an den Händen, Füßen und der Mundschleimhaut. In SO-Asien kommt es regelmäßig zu Epidemien. Eine spezifische Behandlung existiert nicht. Reisende sollten auf besonders gute persönliche Hygienemaßnahmen achten. Sicherheitshinweis: Das Auswärtige Amt warnt weiterhin ausdrücklich vor Aufenthalten in der Region um das Kernkraftwerk Fukushima I im Nordosten der Insel Honshu (Teilreisewarnung) (www.auswaertiges-amt.de). Jemen Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera tritt sporadisch auf, Ausbrüche werden aktuell nicht gemeldet. Polio wurde seit 2006 nicht mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz weiterhin beachten. Dengue: Anfang September wurden aus dem Gouvernement Schabwa 1.200 Erkrankungen und 5 Todesfälle gemeldet. Im Gouvernement Taiz wurden seit Beginn des Ausbruchs im März 117 Todesfälle registriert. Presseberichten zufolge sind in den letzten Monaten mindestens 20.000 Menschen erkrankt, mindestens 25 sind verstorben. Laut eines WHO-Berichtes vom Juni wurden seit März dieses Jahres 3.026 Verdachts- und 3 Todesfälle registriert. Infolge des bewaffneten Konflikts steigt das Risiko arthropodenübertragener Infektionen, da Programme zur Vektorbekämpfung unterbrochen wurden. Mückenschutz beachten. Sicherheitshinweis: Das Auswärtige Amt warnt dringend vor Reisen nach Jemen. Deutsche, die sich gegebenenfalls dort noch aufhalten, wurden aufgefordert, aus dem Jemen auszureisen. Die deutsche Botschaft in Sanaa ist vorübergehend geschlossen und kann im Notfall keine konsularische Hilfe vor Ort leisten. Die nächstgelegene deutsche Auslandsvertretung ist die Botschaft in Riad (Saudi-Arabien). Seit dem 26. März 2015 führt eine Allianz von Staaten der Region unter der Führung von Saudi-Arabien in Jemen Luftschläge gegen staatliche (insbesondere militärische) Infrastruktur durch. Die militärischen Einsätze finden vor allem in größeren Städten des Landes statt, insbesondere in der Hauptstadt Sanaa, und stellen auch für die Zivilbevölkerung eine erhebliche Gefährdung dar. Ein Ende der Militäroperationen ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht absehbar. Sowohl die politische als auch die Sicherheitslage ist im ganzen Land ausgesprochen volatil. Die Gewährleistung der Sicherheit durch staatliche Behörden ist nicht sichergestellt (www.auswaertiges-amt.de). © Centrum für Reisemedizin Coronavirus: Seit Ende August gibt es, ausgehend von einer Klinik in Amman, einen Cluster mit mehreren Erkrankten. Ein älterer Mann aus Jeddah in Saudi-Arabien ist während einer Reise in Amman erkrankt und wurde dort in einer Klinik behandelt. Er ist inzwischen verstorben. Insgesamt wurden in diesem Jahr 16 Fälle registriert, 6 Menschen sind verstorben. Seit 2012 wurden 28 Erkrankungen durch MERS-CoV gemeldet, darunter sind auch mindestens 11 Todesfälle. Jungferninseln (brit. & USA) Chikungunya: Das Gesundheitsministerium der Britischen Jungferninseln hat seit Anfang Februar 2014 47 autochthone Erkrankungen bestätigt, ca. 350 Verdachtsfälle wurden gemeldet. Zwischen Juni und Ende Dezember letzten Jahres wurden 276 autochthone Erkrankungen von den Amerikanischen Jungferninseln berichtet, es gab 1.321 Verdachtsfälle und 8 importierte Infektionen. 2 Menschen sind verstorben. In diesem Jahr wurden bis Mitte Mai 102 Erkrankungen bestätigt, es gibt 225 weitere Verdachtsfälle. Seitdem wurden keine weiteren Infektionen beobachtet. Mückenschutz beachten. Kambodscha Darminfektionen: Landesweit besteht eine erhöhte Infektionsgefahr für Durchfallerkrankungen durch verunreinigte Speisen und Getränke. Hygienemaßnahmen beachten, ggf. Impfung gegen Cholera. Dengue: Bis Anfang September wurden ca. 7.000 Infektionen gemeldet. 24 Menschen sind verstorben. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Fallzahlen mehr als verdreifacht. Der Höhepunkt der Saison wird für die Regenzeit im August und September erwartet. Mückenschutz beachten. Masern: Anfang Oktober wurde in der Provinz Kratie durch Routineuntersuchungen eine Maserninfektion bestätigt. Die Gesundheitsbehörden habe ein Impfkampagne gestartet. Es ist der erste Fall seit das Land im Mai dieses Jahres von der WHO als masernfrei deklariert wurde. Impfschutz weiterhin beachten. Kamerun Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Auch Cholera-Ausbrüche kommen ganzjährig vor, insbesondere im Norden des Landes (Grenzgebiet zum Tschad). Auch aus Douala, der größten Stadt und Wirtschaftsmetropole des Landes, werden immer wieder Erkrankungen gemeldet. Hygiene beachten, bei Reisen in besonders gefährdete Regionen ist eine Impfung zu empfehlen. Poliomyelitis: Nach einer Pause von mehr als einem Jahr sind im Oktober 2013 4 Menschen erkrankt. In den Monaten Januar und März 2014 wurden 5 Fälle registriert, Anfang September 2 weitere. Impfkampagnen wurden eingeleitet. Hygiene und Impfschutz beachten. Im August dieses Jahres hat die WHO Kamerun von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. 11 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 20/15 • 21. Oktober 2015 Sicherheitshinweis: Aufgrund eines erhöhten Anschlags- und Entführungsrisikos für Staatsangehörige westlicher Staaten wird bis auf weiteres von Reisen in entlegene Gebiete Kameruns eindringlich abgeraten. Darüber hinaus wird zu erhöhter Aufmerksamkeit vor allem auf öffentlichen Plätzen, beim Besuch internationaler Einrichtungen sowie an exponierten touristischen Sehenswürdigkeiten geraten (www.auswaertiges-amt.de). Kasachstan Orale Infektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Hohe Prävalenzen für Hepatitis A und für Echinokokkus granulosus (Hundebandwurm) vor allem in den südlichen Landesteilen mit der ehemaligen Hauptstadt Almaty. Hygiene und Impfschutz (Hepatitis A) beachten. Kenia Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Polio wurde zuletzt 2013 gemeldet, 14 Menschen im Flüchtlingslager – Dadaab Complex, im Nordosten Kenias – waren erkrankt. Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende. Cholera: Seit Ende Dezember 2014 wurden aus 21 der 47 Countys insgesamt 6.529 Infektionen mit 131 Todesfällen gemeldet. Anfang September wurden noch in 6 Countys Erkrankungen registriert. Auch in der Hauptstadt wurden mindestens 1.129 Infektionen und 24 Todesfälle verzeichnet. An der Grenze zwischen den Countys Nakuru und Baringo wurde Mitte Oktober einer neuer Ausbruch gemeldet, 20 Menschen sind erkrankt. Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende erwägen. Impfvorschrift: Nach Angaben der kenianischen Botschaft kann bei Ankunft aus einem Land mit aktuellen Cholera-Ausbrüchen – abweichend von den offiziellen Bestimmungen – ein gültiger Impfnachweis verlangt werden. Milzbrand: Mitte Oktober mussten in einem Dorf im Meru County 83 Menschen in einem Krankenhaus behandelt werden. Alle Betroffenen hatten Fleisch einer erkrankten und geschlachteten Kuh verzehrt. Milzbrand ist bei Haus- und Wildtieren endemisch. Die Infektion erfolgt durch direkten Kontakt mit Bacillus anthracis entweder über die Haut, über das Einatmen der Sporen oder über die Aufnahme von infektiösen Tierprodukten über die Nahrung. Kontakt zu toten oder erkrankten Tieren sollte unbedingt vermieden werden, auf gute Nahrungsmittelhygiene ist zu achten. Sicherheitshinweis: Am 2. April 2015 wurden bei einem Terroranschlag der somalischen Al-Shabaab-Miliz auf die Universität von Garissa 148 Menschen getötet. Von Besuchen des Grenzgebietes zu Somalia im Nordosten Kenias wird dringend abgeraten. Aufgrund der verschiedenen Anschläge in der jüngeren Vergangenheit wird auch von Aufenthalten und Besuchen in der Altstadt von Mombasa sowie in bestimmten Stadtteilen Nairobis (Eastleigh, Pangani und Slum-Gebiete) nachdrücklich abgeraten. Dies gilt auch für Aufenthalte in der Provinz Lamu einschließlich des Lamu-Archipels. Auch in den Touristengebieten Kilifi und Malindi besteht eine erhöhte Gefahr von Anschlägen (www.auswaertiges-amt.de). Kirgisistan Darminfektionen: Risiko landesweit für Durchfallerkrankungen sowie andere orale Infektionen wie Typhus, meist durch kontaminiertes Trinkwasser, sporadisch auch für Botulismus durch hauseingemachte Lebensmittel. Hinweis auf Übertragungswege, adäquate Hygiene, ggf. Impfschutz (Typhus). Kiribati Chikungunya: Das Gesundheitsministerium hat bestätigt, dass auf 13 Inseln die Erkrankung nachgewiesen wurde. Mindestens 400 Infektionen wurden bis Ende April dieses Jahres bestätigt. Seitdem wurden keine weiteren Erkrankungen beobachtet. Mückenschutz beachten. © Centrum für Reisemedizin Kolumbien Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Hygiene beachten. Chikungunya: Anfang September 2014 wurden die ersten autochthonen Fälle bestätigt. Bis Ende des Jahres stieg die Zahl der Verdachtsfälle auf ca. 106.600 an, 1.410 Infektionen wurden bestätigt, 3 Menschen sind verstorben. 26 Erkrankungen wurden importiert. Seit Anfang dieses Jahres wurden 337.803 Fälle gemeldet, 1.978 Infektionen konnten bestätigt werden. 56 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Departements Bolivar, Sucre und Norte de Santander im Norden des Landes. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis Ende August wurden ca. 67.400 Verdachtsfälle registriert. 50 Menschen sind verstorben. 874 Erkrankungen verliefen schwer. Am stärksten betroffen sind der Westen und das Zen­ trum des Landes. Im vergangenen Jahr gab es 110.473 Verdachtsfälle, 46.842 konnten labortechnisch bestätigt werden. Es kam zu 88 Todesfällen. Landesweit wurden 2013 119.856 Fälle gemeldet. Ca. 3.000 verliefen schwer, 140 Personen sind verstorben. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Zika-Virus: Mitte Oktober hat das Gesundheitsministerium die ersten 9 Infektionen bestätigt. Insgesamt waren 98 Verdachtsfälle im Departement Bolivar (N) registriert worden, 13 aus der Hafenstadt Cartagena und 85 aus der Nachbarstadt Turbaco. Der zu den FlaviViren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasia­ tischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Es wird vermutet, dass das Virus während der Fußball-WM 2014 nach Brasilien eingeschleppt wurde. Das Krankheitsbild dauert 4-7 Tage und geht mit Fieber, Konjunktivitis, Arthralgien vor allem in den Finger- und Fußgelenken sowie einem makulo-papulösen Exanthem einher. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber und macht nach bisherigen Erfahrungen keine Komplikationen. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend AedesArten. Mückenschutz beachten. Kongo, Demokratische Republik Infektionskrankheiten: Hohes Risiko für Darminfektionen, speziell Durchfallerkrankungen einschließlich Ruhr und Cholera. In diesem Jahr wurden bis Ende September mindestens 8.700 Infektionen und 70 Todesfälle registriert. Die meisten Fälle wurden aus den Regionen Katanga und Kivu gemeldet. Landesweit wurden im vergangenen Jahr ca. 19.300 Fälle gemeldet, 265 Menschen sind verstorben. Typhus-Erkrankungen werden immer wieder gemeldet. Alle Formen der Virushepatitis sind im Land hochprävalent. Seit 2011 wurden keine Polio-Erkrankungen mehr gemeldet. Hygienemaßnahmen und Impfung beachten. Schlafkrankheit und Tollwut sind weit verbreitet. Die Behörden in der Provinz Ituri (NO) warnen Anfang August vor einer weiteren Zunahme von Todesfällen. In diesem Jahr sind bereits mehr als 10 Menschen, darunter mehrere Kinder, nach Hundebissen an Tollwut verstorben. Impfstoffe und Immunglobuline sind nicht verfügbar. Risiko auch für örtliche Auftritte von viralen hämorrhagischen Fiebern durch Ebola- oder Marburgviren, die in einzelnen Landesteilen bei Flughunden, dem tierischen Reservoir, endemisch sind. Im Sommer 2012 wurde ein neues Rhabdovirus identifiziert, das hämorrhagische Fieber (Bas-Congo) beim Menschen hervor­ rufen kann. Pest kommt vor allem im Nordosten des Landes vor; das abgelegene Infektionsgebiet im NO gehört zu den aktivsten Naturpestherden der Welt. Hier gab es während der letzten Jahre immer wieder größere Ausbrüche. Masern: In diesem Jahr sind mehr als 30.000 Menschen an Masern erkrankt, es kam zu 428 Todesfällen. Am stärksten betroffen ist die Provinz Katanga (S), seit August sind die Fallzahlen stark gestiegen. Auch aus der im Nordosten angrenzenden Provinz Maniema wird eine Zunahme der Erkrankungen beobachtet. Der letzte große Ausbruch mit 77.000 Erkrankten und 1.100 Todesfällen wurde 2011 beobachtet. Impfschutz beachten. 12 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 20/15 • 21. Oktober 2015 Sicherheitshinweis: Vor Reisen in die östlichen und nordöstlichen Landesteile der Demokratischen Republik Kongo wird gewarnt. Dies gilt in besonderem Maße für die Provinzen Orientale, Nord- und Süd-Kivu, Maniema und das nördliche Katanga (Tanganyika, HautLomani, nördliches Haut-Katanga), wo immer wieder Kämpfe zwischen den kongolesischen Streitkräften und bewaffneten Gruppen stattfinden. Der dienstliche oder geschäftliche Aufenthalt in diesen Gebieten muss durch ein tragfähiges professionelles Sicherheitskonzept abgesichert sein. Es wird empfohlen, große Menschen­ ansammlungen zu meiden und die aktuelle Medienberichterstattung zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Kongo, Republik Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit; mit lokalen Cholera-Ausbrüchen ist landesweit zu rechnen. Hygiene beachten. Infektionen, sonstige: Hepatitis A und B sowie Typhus sind im Land endemisch. Schlafkrankheit gibt es vor allem in der zentral gelegenen Plateaux-Provinz entlang des Kongo, Monkey Pox (Affenpocken) gelegentlich im Grenzgebiet zur DRC. Mit diversen Viruskrankheiten einschließlich hämorrhagischer Fieber ist landesweit zu rechnen. Mehrere Ausbrüche von Ebola hämorrhagischem Fieber­ (EHF) gab es seit 2001 (zuletzt 2005) im NW, wo der Erreger offenbar endemisch ist. Sorgfältige Hygiene, Impfschutz, Versicherung mit Rückflugmöglichkeit beachten. Korea, Nord- Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, mit Typhus und Paratyphus ist ebenfalls zu rechnen. Hygiene beachten, ggf. Typhus-Impfung. Sicherheitshinweis: Die bislang generelle 21-tägige Quarantäne für alle Einreisenden wird nach Auskunft des nordkoreanischen „Komitees für Seuchenkontrolle“ künftig nur noch auf Personen angewandt, die aus Guinea, Liberia, Sierra Leone, Guinea-Bissau, Senegal, Mali und Elfenbeinküste kommend in die Demokratische Volks­ republik Korea einreisen. Dem Komitee zufolge werden Einreisende aus anderen Ländern 21 Tage ab Einreise bei regelmäßigem Kontakt zum Freundschaftskrankenhaus Pjöngjang unter medizinische Beobachtung gestellt, könnten aber ihren Geschäften nachgehen. Bislang fehlen Erfahrungswerte, wie diese regelmäßige medizinische Beobachtung ausgestaltet wird (www.auswaertiges-amt.de). Korea, Süd- Coronavirus: Mitte Oktober ist ein 35-Jähriger erneut positiv auf MERS-CoV getestet worden. Er hatte Anfang Oktober die Klinik geheilt verlassen und nun Mitte Oktober einen Rückfall erlitten. Ca. 130 Kontaktpersonen stehen unter Quarantäne. Ausgelöst durch einen erkrankten Geschäftsmann, hat es Anfang des Jahres in SüdKorea den bisher größten Ausbruch außerhalb der Arabischen Halbinsel gegeben. 186 Menschen waren erkrankt, es gab 36 Todesfälle. Kuba Chikungunya: Im Juni vergangenen Jahres hat das Gesundheits­ ministerium die ersten 6 importierten Fälle aus der Dominikanischen Republik bestätigt, bis Anfang Oktober stieg die Zahl auf 20 an. Offiziell wurden bisher keine autochthonen Infektionen gemeldet. Presseberichten zufolge gibt es im August dieses Jahres einen Ausbruch in der Provinz Holguin (O), genauere Angaben liegen nicht vor. Mückenschutz beachten. Cholera: Im Juni ist bei einem britischen Touristen nach der Rückkehr eine Cholera-Infektion bestätigt worden. Bereits im Januar dieses Jahres ist ein kanadischer Tourist nach seiner Heimreise erkrankt. Seit den ersten Meldungen im Sommer 2012 werden immer wieder kleinere Cholera-Ausbrüche verzeichnet, zuletzt im September dieses Jahres. In Niquero in der Provinz Granma (SO) sind 11 Menschen erkrankt. In der Provinz Holguin (O) wurden in den letzten Monaten etwa 300 Infektionen registriert. Die meisten davon wurden im © Centrum für Reisemedizin August in der gleichnamigen Stadt gemeldet. Ursache waren verunreinigte Softdrinks. Das Risiko für Reisende ist gering, auf gewissenhafte Hygiene und Verwendung von sicherem Wasser zum Trinken und Zähneputzen sollte geachtet werden. Für Reisende mit engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung (Besuch von Freunden und Verwandten) sollte eine Impfung erwogen werden. Kuwait Coronavirus: Mitte September ist ein 78-jähriger Kamelbesitzer an einer Infektion mit dem MERS-Coronavirus verstorben. Kontakt­ personen stehen unter Beobachtung. Es ist insgesamt die vierte MERS-Infektion in Kuwait und die erste seit März 2014. Laos Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera wurde seit Anfang 2008 nicht mehr gemeldet. Nahrungsund Trinkwasserhygiene beachten. Polio: Bereits Anfang September ist ein 8-Jähriger an akuten schlaffen Lähmungen (AFP) erkrankt und einige Tage später verstorben. Mitte Oktober hat die WHO bestätigt, dass es sich um eine Infektion mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 1 (cVDPV1) handelt. Impfschutz beachten. Libanon Darminfektionen: Mit einem erhöhten Risiko für oral übertragene Erkrankungen wie Durchfall, Hepatitis A und Typhus ist landesweit zu rechnen. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene sowie adäquaten Impfschutz beachten. Einreiseimpfvorschrift: Der Libanon ist seit 1994 poliofrei. Um eine Wiedereinschleppung der Polio zu verhindern, wird von Personen, die aus folgenden Ländern stammen, und Reisenden, die aus diesen Ländern einreisen, eine Impfung gegen Polio verlangt: Syrien, Irak, Pakistan, Afghanistan, Nigeria, Kamerun, Äquatorialguinea, Äthiopien und Somalia. Die Impfung darf nicht länger als 1 Jahr her sein. Entgegen den offiziellen Bestimmungen kann die Einreise trotz gültigem Impfnachweis auch bei der Einreise aus Deutschland verweigert und eine Impfung mit einem oralen Impfstoff am Flughafen verlangt werden. Sicherheitshinweis: Reisenden im Libanon wird zu besonderer Vorsicht und erhöhter Aufmerksamkeit geraten. Die Medienberichterstattung sowie die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes sollten aufmerksam verfolgt werden (www.auswaertiges-amt.de). Liberia Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera wurde in den letzten Jahren nicht gemeldet. 2009 wurden erstmals wieder 11 Polio-Fälle berichtet. 2010 wurde eine PolioErkrankung registriert. Seitdem wurden keine weiteren Fälle mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Ebola hämorrhagisches Fieber: Anfang Mai hatte die WHO den Ausbruch erstmals für beendet erklärt. Ende Juni wurde erneut ein Cluster mit 6 Fällen gemeldet, 2 der Patienten sind verstorben. Nach 6 Wochen ohne Neuinfektionen hat die WHO das Land Anfang September erneut für ebolafrei erklärt. Bis 9. Mai kam es zu 10.666 Verdachtsfällen, von denen 3.151 labortechnisch bestätigt wurden, 4.806 Menschen sind verstorben. Eine Infektion erfolgt entweder über Fledermäuse (z. B. Besuch von Höhlen) oder Kontakt mit infizierten und erkrankten Wildtieren (Affen und Antilopen, typischerweise beim Jagen oder Verzehren von ungenügend durchgebratenem Fleisch). Das größte Risiko stellt der Kontakt zu Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Stuhl) bei der Pflege von Patienten dar. Libyen Sicherheitshinweis: Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen nach Libyen und ruft zur sofortigen Ausreise aus Libyen auf (www.auswaertigesamt.de). 13 CRM Seminare Reise- und Tropenmedizin 2015 Ärzte CRM Basisseminar CRM Basis-Refresherseminar 2x2-tägig (32 Ustd.) 1-tägig • entsprechend dem Curriculum „Reisemedizinische Gesundheitsberatung“ der Bundesärztekammer • für Absolventen des CRM Basisseminars • CRM Zertifikat „Reise- und Tropenmedizin“ Block 1 Block 2 Block 1 des Basisseminars kann als E-Learning Modul absolviert werden (CRM flexi.LEARN) – www.elearning.crm.de 21./22.02.2015 14./15.03.2015 Mannheim 21./22.03.2015 18./19.04.2015 Hamburg 20. – 23.04.2015 München* 30./31.05.2015 13./14.06.2015 Düsseldorf 07.– 10.09.2015 Berlin* 24./25.10.2015 14./15.11.2015 München 21./22.11.2015 Mannheim 23. – 26.11.2015 Düsseldorf* * nur als Blockseminar (Präsenz) buchbar • Aktualisierung des bereits erworbenen Wissens 21.02.2015 21.03.2015 09.05.2015 13.06.2015 20.06.2015 27.06.2015 05.09.2015 20.09.2015 24.10.2015 07.11.2015 21.11.2015 05.12.2015 05.12.2015 Mannheim Hamburg Düsseldorf Düsseldorf Berlin München Hamburg Dresden München Mannheim Mannheim Düsseldorf Nürnberg CRM Aufbauseminar t Zertifi zie r ische izin ed inuierliche ont m ek d gf ür d Är zte un är z b il CME ch For t un te 15–17 Fa 2-tägig AS 3 – AS 8, 1-tägig AS 9 • für Absolventen des CRM Basisseminars Reise- und Tropenmedizin • Vertiefung von sieben Schwerpunktthemen der Reisemedizin in eigenständigen Aufbauseminaren AS 3 Flugreise- und Höhenmedizin AS 4 Tauchsportmedizin und Reisemedizinische Assistance AS 5 Geomedizinische Länderkunde und Internationaler Tourismus AS 6 Internationale Arbeitseinsätze und Rückkehrermedizin AS 7 Risikogruppen und Reisen AS 8 Reisen mit chronischer Krankheit AS 9 Ärztlich begleitetes Reisen 8 Module à 60 Minuten 07./08.11.2015 25./26.04.2015 Düsseldorf München Wann immer Sie möchten – wo immer Sie möchten! 28./29.11.2015 Düsseldorf CRM Aufbau-Refresherseminar 14./15.03.2015 24./25.04.2015 11./12.09.2015 27./28.11.2015 12./13.09.2015 13./14.06.2015 11.12.2015 Mannheim München Berlin Düsseldorf Berlin Düsseldorf München CRM Blockseminar für Betriebsärzte und Arbeitsmediziner 4 Tage CRM Basisseminar und 2 Tage CRM Aufbauseminar AS 6 – Internationale Arbeitseinsätze und Rückkehrermedizin 20. – 25.04.2015 07. – 12.09.2015 23. – 28.11.2015 München Berlin Düsseldorf CRM Basis-Refresherseminar Online 2-tägig • für Absolventen der CRM Basis- und Aufbauseminare bzw. 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Diese können Sie im Internet unter www.crm.de in der Rubrik Fortbildungsangebote einsehen. Bei Bedarf senden wir Ihnen die AGBs auch gerne per Fax zu. Fortbildungsmanagement Tel.: 0211 / 904 29-45 Fax: 0211 / 904 29-98 E-Mail: [email protected] CRM Refresherseminar Online Wann immer Sie möchten – wo immer Sie möchten! CRM Workshop Reisemedizin in der Praxis 13.12.2015 München CRM Impfseminar 12.12.2015 München CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 20/15 • 21. Oktober 2015 Madagaskar Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera wurde in letzter Zeit nicht gemeldet, größere Ausbrüche wurden nicht bekannt. Hygiene weiterhin beachten. Polio: Zwischen April und Mai dieses Jahres sind 9 Fälle von Vakzineabgeleitetem Poliovirus Typ 1 (cVDPV1) registriert worden. Alle stehen im Zusammenhang mit einer Infektion im September 2014. Seit 1997 wurden keine Erkrankungen durch Wildviren beobachtet. Impfschutz beachten. Malawi Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, insbesondere während der Sommerregenzeit (Oktober–März) ist mit lokalen Cholera-Ausbrüchen zu rechnen. Typhus wurde zuletzt Anfang 2013 im Süden des Landes gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Cholera und Typhus) beachten. Malaysia Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen, auch Cholera, landesweit. Hygiene beachten; ggf. Impfung. Dengue: Seit Anfang Januar wurden landesweit bereits 98.285 Erkrankungen gemeldet, 253 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Bundesstaaten Selangor, Perak, Johor auf der malaysischen Halbinsel. Bereits im vergangenen Jahr hatten sich die Zahlen im Vergleich zu 2013 mehr als verdoppelt. Es wurden 108.698 Fälle gemeldet, 215 Menschen sind verstorben. Die Arbo­ virose ist wie in ganz SO-Asien auch in Malaysia endemisch, vor allem auf der Halbinsel. Da es hier keine terminierten Regenzeiten gibt, ist ständig mit einem Übertragungsrisiko zu rechnen, das nach stärkeren Regenperioden regional ansteigt. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Typhus: Seit August gibt es einen Ausbruch mit mehr als 30 Erkrankten in Kuala Lumpur. Die Infektionsquelle konnte noch nicht gefunden werden. Die ersten Infektionen wurden bei Bauarbeitern im Stadtteil Cheras registriert, inzwischen sind auch weitere Stadtteile betroffen. Reisende sollten Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene beachten, ggf. ist eine Impfung zu erwägen. Sicherheitshinweis: In Teilen Malaysias ist wegen Trockenheit, Waldbränden und dem Abbrennen von Plantagen in der Region bis voraussichtlich Mitte September 2015 mit erhöhter Luftverschmutzung zu rechnen. Dabei werden oft Grenzwerte für gesundheitsgefährdende Schadstoffkonzentrationen überschritten. Ein Erdbeben der Stärke 6,0 hat am 5. Juni 2015 den ost-malaysischen Bundesstaat Sabah erschüttert. 18 Personen, die sich zum Zeitpunkt des Erd­bebens auf dem Mount Kinabalu aufhielten, kamen dabei ums Leben. Aus Sicherheitsgründen ist der Aufstieg auf den Mount Kinabalu seitdem gesperrt. Eine teilweise Öffnung bis zum letzten Halt vor dem Gipfel „Laban Rata“ ist für September angekündigt, aber noch nicht bestätigt. Aktuelle Informationen stehen auf der Homepage der Sabah PARKS http://www.sabahparks.org.my/ (www.auswaertiges-amt.de). Mali Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen, einschließlich Cholera, landesweit. Sowohl 2009 als auch 2010 wurden je 3 PolioFälle gemeldet. 2011 gab es 7 Erkrankungen. Seitdem wurden keine weiteren Fälle durch Wild-Polioviren mehr gemeldet. Ende Juli ist ein Kleinkind aus dem Nachbarland Guinea in Bamako erkrankt. Anfang September hat die WHO bestätigt, dass es sich um eine Infektion mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) handelt. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Gelbfieber: Insgesamt gab es in diesem Jahr 62 Verdachtsfälle, von denen 4 bestätigt wurden. 4 Menschen sind verstorben. Die süd­ lichen Landesteile gehören zu den endemischen Gelbfiebergebieten, in denen mit einem Übertragungsrisiko zu rechnen ist. Impfschutz beachten. Dieser ist bei Einreise der ohnedies vorgeschrieben. © Centrum für Reisemedizin Malaria: In den letzten Wochen haben die Malariafälle stark zugenommen. Betroffen ist auch der relativ trockene Norden des Landes. In den nördlichen Regionen Timbuktu, Gao und Kidal wurden allein innerhalb der Kalenderwochen 40 und 41 16.746 Erkrankungen bestätigt, 22 Menschen sind verstorben. Ca. 20 % der Erkrankten waren Kinder unter 5 Jahren. Landesweit wurden im selben Zeitraum ca. 62.100 Infektionen registriert. Es gab 62 Todesfälle. Für die Regenzeit ungewöhnlich starke Regenfälle haben das Wachstum der Mückenpopulation begünstigt. Mückenschutz und Chemoprophylaxe beachten. Sicherheitshinweis: In der Nacht zum 7.3.2015 kam es in Bamako zu einem Anschlag auf eine von Ausländern häufig besuchte Bar im Stadtviertel Hippodrome. Dabei kamen mindestens 5 Menschen ums Leben. Es ist nicht auszuschließen, dass es in Bamako zu weiteren Anschlägen kommen kann. Das Auswärtige Amt bittet, die Reiseund Sicherheitshinweise sowie die aktuelle Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen und Anweisungen der lokalen Sicherheitskräfte unbedingt zu befolgen (www.auswaertiges-amt.de). Marshallinseln Chikungunya: Die Zahl der Neuinfektionen geht zurück. Im September sind 3 Menschen erkrankt. Seit Februar dieses Jahres wurden 1.317 Verdachtsfälle gemeldet, 38 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt. 600 Erkrankungen wurden in der Hauptstadt Majuro registriert. Die anderen Infektionen stammen von den Inseln Ebeye, Aur und Maloelap. Es ist der erste Ausbruch in dem Inselstaat. Mückenschutz beachten. Martinique Chikungunya: Ende Dezember 2013 wurden 3 autochthone Fälle bestätigt, bis Ende Dezember 2014 ist ihre Zahl auf 1.515 gestiegen, weitere 72.200 Verdachtsfälle wurden gemeldet. 83 Menschen sind verstorben. Auch 4 deutsche Touristen sind erkrankt. Seit Mitte letzten Jahres geht die Zahl der Neuinfektionen kontinuierlich zurück. Bis Ende Februar dieses Jahres wurden 320 Verdachtsfälle gemeldet. Die Behörden haben die Epidemie Anfang Januar für beendet erklärt. Eine Übertragung ist dennoch weiterhin möglich. Schutz vor überwiegend tagaktiven Mücken beachten. Mauretanien Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera-Ausbrüche wurden in letzter Zeit nicht bekannt. Polio wurde zuletzt Ende April 2010 gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Dengue: Presseberichten zufolge wurden Ende September täglich mehr als 300 Verdachtsfälle in einer Klinik in der Hauptstadt Nouak­chot registriert. Bereits Anfang Juli wurden in der Hauptstadt an der Küste und den angrenzenden Gebieten mehrere Verdachtsfälle gemeldet. Auch im Dezember vergangenen Jahres sind etwa 700 Menschen erkrankt, es gab 3 Todesfälle. Die Behörden haben Maßnahmen zur Mückenbekämpfung eingeleitet. Mückenschutz beachten. Rift Valley-Fieber: Seit September sind 4 Menschen verstorben, 6 haben sich bereits von der Krankheit wieder erholt. Presseberichten zufolge werden ca. 16 weitere Verdachtsfälle in einer Klinik in der Hauptstadt Nouakchot beobachtet. Das zu den Bunyaviridae gehörende Phlebovirus ist in Mauretanien endemisch. Die hoch­ fieberhafte Erkrankung wird überwiegend von Mücken der Gattung Aedes übertragen. Meist sind Tiere (Rinder, Schafe, Ziegen, Kamele) betroffen, die Krankheit kann jedoch auch auf Menschen übertragen werden. Dies kann unabhängig von Mückenstichen auch durch Milch und Fleisch infizierter Tiere geschehen. Die Erreger können durch Erhitzen bzw. Braten abgetötet werden. Nahrungsmittelhygiene und Mückenschutz beachten. Sicherheitshinweis: Von nicht unbedingt erforderlichen Reisen nach Mauretanien wird abgeraten. Vor Reisen in das Grenzgebiet 16 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 20/15 • 21. Oktober 2015 zu Algerien und Mali wird ausdrücklich gewarnt. Mit weiteren terroris­tischen Anschlägen – auch gegen Ausländer – muss in Nouakchott und im ganzen Land gerechnet werden. Es besteht ein hohes Entführungsrisiko, insbesondere bei Reisen in der Nacht (www.auswaertiges-amt.de). vinz Tak. Mindestens 200 Menschen sind erkrankt, es gab 11 Todesfälle. Autochthone Fälle von Polio durch Wildvirus Typ 1 wurden 2007 gemeldet, die meisten aus der Rakhine-Provinz im westlichen Grenzgebiet zu Bangladesh. Es handelte sich um den ersten Wiederauftritt der Polio in Myanmar seit 2000. Hygiene und Impfschutz (Polio) beachten. Mexiko Dengue: In der Stadt Monywa (Sagaing Division) sind in diesem Jahr 150 Kinder verstorben. Insgesamt sind 1.650 Menschen erkrankt, etwa 4 mal so viele wie im vergangenen Jahr. Zahlreiche Infektionen verliefen als Dengue hämorrhagisches Fieber. In der Irawadi-Division wurden in diesem Jahr 3.397 Erkrankungen inkl. 11 Todesfällen regis­triert. Im Mon-Staat im Süden des Landes sind seit Januar 2.887 Menschen erkrankt, 3 Menschen sind verstorben. In Yangon sind bis Anfang Juli 1.935 Fälle aufgetreten, 13 Menschen sind verstorben. Landesweit wurden in diesem Jahr mehr als 16.400 Infektionen gemeldet, mindestens 60 Menschen sind verstorben. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Fallzahlen verdoppelt. Infolge von Unwettern mit Überschwemmungen seit Anfang Juli wird besonders im Rakhaing-Staat (W) und auch in den Regionen am Golf von Bengalen eine weitere Zunahme der Erkrankungen befürchtet. Aufgrund von Klimaveränderungen und der stetigen Zunahme der Bevölkerung in den Städten wird die Infektion inzwischen ganzjährig beobachtet. Schwerpunkt der Übertragung ist weiterhin die Regenzeit von Juni bis September. Mückenschutz beachten. Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Aufgrund von Mängeln im Abwassersystem sowie bei der Trink­ wasserversorgung kommt es regelmäßig zu Hepatitis A-Ausbrüchen, betroffen sind vor allem Kinder. Seit 2013 kam es vereinzelt auch zu Cholera-Ausbrüchen. Hygiene und Impfschutz beachten. Chikungunya: Im Juni 2014 wurde der erste importierte Fall bestätigt. Ein Mann ist nach seiner Rückkehr aus Antigua und Barbuda erkrankt. Bis Ende April wurden insgesamt 24 importierte Fälle registriert, seitdem wurden keine weiteren Fälle gemeldet. Mitte November 2014 wurde die erste autochthone Infektion im Bundesstaat Chiapas (SO) gemeldet. Offiziell wurden in diesem Jahr bis KW 41 landesweit 8.303 Fälle verzeichnet. Am stärksten betroffen sind die Bundesstaaten Guerrero, Michoacan und Oaxaca an der Pazifikküste. Insgesamt wurden 20 Infektionen importiert. Mückenschutz beachten­. Dengue: In den ersten 38 Wochen dieses Jahres wurden 139.966 Verdachtsfälle registriert, 14.935 konnten labortechnisch bestätigt werden. 2.870 Erkrankungen verliefen schwer. 19 Menschen sind verstorben. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 124.943 Verdachtsfälle gemeldet, 32.100 konnten labortechnisch bestätigt werden. Es kam zu 39 Todesfällen. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Sicherheitshinweis: Aufgrund von teilweise gewaltsamen Massenprotesten und Ausschreitungen wird von Reisen in den Bundesstaat Guerrero – mit Ausnahme von Flugreisen nach Ixtapa-Zihuatanejo und Acapulco – aktuell dringend abgeraten (www.auswaertiges-amt.de). Montserrat Chikungunya: Im Oktober 2014 wurden die ersten autochthonen Infektionen registriert. 14 Erkrankungen wurden bestätigt. Bis Mitte März ist die Zahl der Verdachtsfälle auf 118 gestiegen. Seitdem wurden keine weiteren Infektionen beobachtet. Mückenschutz beachten. Mosambik Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Während der Regenzeit kommt es immer wieder zu lokal begrenzten Cholera-Ausbrüchen. Infolge starker Unwetter mit Überschwemmungen ist es im Norden des Landes seit Januar zu mehreren Ausbrüchen gekommen. Landesweit wurden 8.835 Infektionen gemeldet, 65 Menschen sind verstorben. Begonnen hat der Ausbruch in den Provinzen Nampula, Niassa, Tete und Zambezia. Ende März wurden auch aus der angrenzenden Provinz Sofala (Z) 260 Erkrankungen gemeldet. Anfang April sind in der Provinzhauptstadt Pemba (Provinz Cabo Delgado, N) 38 Menschen erkrankt. Hygiene beachten, Risikoreisende sollten geimpft werden. Gelbfieber-Impfung: Eine Impfung ist für alle Reisenden aus Infek­ tionsgebieten ab dem 1. Lebensjahr vorgeschrieben. Auch bei der Einreise aus gelbfieberfreien Ländern kann es in Einzelfällen entgegen der landeseigenen Bestimmungen zu Kontrollen kommen. Verfügt der Reisende nicht über den Impfschutz, wird eine kostenpflichtige Zwangsimpfung vor Ort durchgeführt. Myanmar Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, auch mit lokalen Cholera-Ausbrüchen ist zu rechnen. Seit Mai dieses Jahres gibt es einen Ausbruch an der Grenze zur thailändischen Pro© Centrum für Reisemedizin Sicherheitshinweis: Im gesamten Land muss mit Starkniederschlag, Hochwasser und gelegentlichen (u. U. auch längeren) Unterbrechungen von Verkehrswegen gerechnet werden. Die Überschwemmungen im Westen Myanmars sind weitgehend in entfernt gelegenen und schwer zugänglichen Gebieten. In den westlichen Unionsstaaten (Rakhine, Chin, Sagaing, Magway) wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Hier muss mit erheblichen Einschränkungen der Reise­ möglichkeiten gerechnet werden. Touristengebiete (Ngapali, Mandalay, Inle-See, Bagan, Bago, Ngwe Saung) sind nicht betroffen. Die dorthin führenden Straßen und die Zielflughäfen sind frei. Reisenden wird geraten, die Überschwemmungsgebiete zu meiden und die lokale Berichterstattung zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Namibia Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Insbesondere im Norden kann es während und nach der Regenzeit (Oktober–März) zu lokalen Cholera-Ausbrüchen kommen. Namibia war 1990 eines der ersten afrikanischen Länder, das frei von Poliomyelitis war. Durch Wiedereinschleppungen von Wildvirus Typ 1 aus dem benachbarten Angola kam es 1993 und 2006 zu regionalen Ausbrüchen, die nach flächendeckenden Impfkampagnen rasch unter Kontrolle waren. Seit 2007 wurden keine weiteren Erkrankungsfälle gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio, evtl. Cholera) bei Reisen beachten. Nepal Darminfektionen: Infolge des Erdbebens Ende April dieses Jahres steigt das Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit stark an, auch mit lokalen Cholera-Ausbrüchen ist zu rechnen. Anfang August wurden in der Hauptstadt Kathmandu die ersten 20 CholeraInfektionen seit dem Erdbeben Ende April bestätigt. Die Stadt galt bisher nicht als Hochrisikogebiet, im vergangenen Jahr wurden nur 16 Erkrankungen gemeldet. Typhus gilt im Land als endemisch. Etwa 1 Woche nach der Katastrophe wurde die erste Hepatitis-Infektion registriert. Seit 2010 sind keine Polio-Erkrankungen gemeldet worden. Seit dem 18. September 2014 wird in Nepal zusätzlich zu der bereits verwendeten OPV-Vakzine der IPV-Impfstoff eingesetzt, um das Land dauerhaft poliofrei zu halten. Hygiene beachten, Polio-, evtl. Typhus- und Cholera-Impfung. Dengue: Im Distrikt Chitwan wurden in diesem Jahr 119 Infektionen bestätigt, es gab ca. 1.700 Verdachtsfälle. Eine weitere Zunahme während der Regenzeit wird befürchtet. Maßnahmen zur Vektor­ bekämpfung wurden eingeleitet. Mückenschutz beachten. 17 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 20/15 • 21. Oktober 2015 Hepatitis: Infolge des Erdbebens vom Ende April dieses Jahres und aufgrund des Monsuns steigt das Risiko für Ausbrüche von Hepatitis A und E. Beide Erkrankungen sind in Nepal endemisch. Bereits etwa eine Woche nach der Katastrophe wurde die erste HepatitisInfektion registriert. Nähere Angaben zum Erreger wurden nicht bekannt. Zuletzt gab es 2014 einen großen Ausbruch von Hepatitis E, mindestens 10.000 Menschen waren erkrankt. Experten befürchten, dass mehr als 500 Schwangere in den vom Erdbeben betroffenen Gebieten an den Folgen einer Hepatitis E-Infektion sterben könnten. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene sorgfältig beachten. Eine Impfung gegen Hepatitis A ist dringend zu empfehlen. Dezember 2014 wurden 66 autochthone Fälle aus Aruba gemeldet, es gab 417 Verdachtsfälle, 12 Infektionen wurden importiert. Bis Mitte Juli dieses Jahres wurden 967 autochthone Infektionen beobachtet. Im Juni 2014 wurde eine Erkrankung auf die Insel Bonaire importiert. Seitdem wurden ca. 100 weitere Infektionen bestätigt. Seit Ende August letzten Jahres wurden 835 autochthone Erkrankungen und mehr als 20.000 Verdachtsfälle auf Curacao registriert, 7 Infektionen wurden importiert. Expositionsprophylaxe gegen die vorwiegend tagaktiven Mücken beachten. Japanische Enzephalitis: Ein 6-Jähriger ist im Kanchanpur Distrikt im äußersten Westen des Landes an Japanischer Enzephalitis verstorben. Mückenschutz beachten. Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Auch Cholera-Erkrankungen kommen landesweit vor. Polio, auf gleichem Wege übertragen, wurde zuletzt 2012 gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) beachten. Sicherheitshinweis: Nepal ist seit dem Erdbeben der Stärke 7,8 vom 25. April 2015 wiederholt von zum Teil heftigen Nachbeben erschüttert worden. Am 12. Mai ereignete sich ein weiteres schweres Nachbeben der Stärke 7,4. Von nicht notwendigen Reisen in die von den Erdbeben am schwersten betroffenen Distrikte wird weiterhin abgeraten: Humla, Mugu, Dolpa, Mustang, Manang, Lamjung Gorkha (inkl. Manaslu-Trekkingregion), Dhading, Rasuwa (inkl. Langtang), Nuwakot, Sindhupalchok, Kavrepalanchok, Dolakha, Ramechhap, Okhaldhunga, Solukhumbu (inkl. Everst Base Camp und Trekking­ routen in der Everest-Region) sowie Sankhuwasabha and Taplejung. Der Zugang zu den unmittelbar von den Beben betroffenen Gebieten Langtang, Manaslu und der Everest-Region ist gar nicht oder nur unter erheblichen Schwierigkeiten möglich. Auch in nicht direkt von den Erdstößen betroffenen Gebieten, wie unter anderem der Annapurna-Region, ist weiterhin mit Landrutschen zu rechnen (www.auswaertiges-amt.de). Nicaragua Chikungunya: Seit Januar dieses Jahres wurden 4.545 Infektionen bestätigt. Im August wurde der erste Todesfall gemeldet, ein Kleinkind ist verstorben. Seit dem ersten Auftreten Anfang Juli 2014 wurden bis Ende vergangenen Jahres ca. 3.500 Fälle registriert, mindestens 40 wurden importiert. Ende September 2014 wurde die erste autochthone Infektion bestätigt. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis Ende August wurden 721 Infektionen labortechnisch bestätigt, es gab 26.386 Verdachtsfälle. 8 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Departamentos Managua (W), Nueva Segovia (N), Matagalpa (Z), Chinandega (NW), Esteli (NW) und das autonome Gebiet Caribe Sur (SO). Im vergangenen Jahr wurden 35.425 Verdachtsfälle registriert, 1.930 Erkrankungen wurden bestätigt. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Mücken beachten. Sicherheitshinweis: In Folge der beginnenden Regenzeit mit sintflutartigen Regenfällen kam es in den letzten Tagen in der Hauptstadt Managua, aber auch in vielen Landesteilen zu Erdrutschen und Überschwemmungen mit vereinzelten Todesfällen. Normale Straßen können sich in kurzer Zeit in reißende Bäche verwandeln. Die Regenzeit dauert in der Regel bis September an. Aufgrund neuer Vorfälle in der jüngsten Vergangenheit wird nochmals darauf hingewiesen, dass darauf verzichtet werden sollte, Taxis am Straßenrand heranzu­ winken (www.auswaertiges-amt.de). Niederländische Antillen Chikungunya: Anfang Dezember 2013 hat die WHO erstmals 2 autoch­thone Fälle in der Karibik bestätigt. Die beiden Infektionen stammten aus dem französischen Teil der Insel St. Martin. Bis Ende letzten Jahres ist die Zahl auf 793 Erkrankungen angestiegen, es gibt 4.830 Verdachtsfälle. 3 Menschen sind verstorben. Die Zahl der Neuinfektionen sinkt. Bis Ende April dieses Jahres wurden 600 Verdachtsfälle gemeldet. Auch im niederländischen Teil der Insel sind letztes Jahr 470 Menschen erkrankt. Auf der zu Frankreich gehörenden Nachbarinsel Saint-Barthélemy wurden bis Ende 2014 142 Erkrankungen und weitere 1.393 Verdachtsfälle gemeldet. In diesem Jahr waren es nur 317 Verdachtsfälle. Zwischen Anfang Februar und Ende © Centrum für Reisemedizin Niger Sicherheitshinweis: Seit Anfang Februar greift die islamistische Terrororganisation Boko Haram auch Ziele im Südosten Nigers (Region Diffa) an. Es ist zudem nicht auszuschließen, dass die Gruppe auch in anderen Städten des Landes terroristische Attentate plant. Es wird daher auch in Niamey zu besonderer Vorsicht aufgerufen (www.auswaertiges-amt.de). Nigeria Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera-Ausbrüche kommen landesweit vor, besonders während der Regenzeit von April bis Oktober. Seit Anfang des Jahres wurden aus verschiedenen Bundesstaaten 3.876 Infektionen mit 159 Todesfällen gemeldet. Das Gesundheitsministerium verzeichnete in 2014 35.996 Erkrankungen, 755 Menschen sind verstorben. Hygiene beachten, Impfung ist zu empfehlen. Lassa-Fieber: Auch in diesem Jahr werden wieder Lassa-Infektionen gemeldet. Die Fallzahlen sind im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Bis Anfang Oktober sind es 227 Erkrankte und 6 Todesfälle. Die Fälle verteilen sich über mehrere Staaten, am stärksten betroffen ist Edo (SW). Lassa ist endemisch im Land und verbreitet sich v. a. über Nager. Im letzten Jahr gab es 989 Erkrankungen und 36 Todesfälle, in 2013 1.195 Erkrankungen und 39 Todesfälle. Masern: In der Stadt Malam Madori im Norden des Bundesstaates Jigawa (N) sind seit Juli mindestens 110 Kinder erkrankt. Landesweit sind in diesem Jahr 20.005 Kinder erkrankt, 7.540 Infektionen konnten bestätigt werden. Es gab 97 Todesfälle. Am stärksten betroffen ist der Bundesstaat Katsina im Norden des Landes. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 14.616 Verdachtsfälle. Impfschutz beachten. Poliomyelitis: Mittels intensiver Impfkampagnen konnte die Zahl der Neuinfektionen gesenkt werden, die letzte Erkrankung wurde im Juli 2014 registriert. Ende September 2015 hat die WHO das Land deshalb von der Liste der Endemiegebiete gestrichen. Im ersten Halbjahr 2014 wurden 6 Fälle registriert. 2013 sind 53 Menschen erkrankt, davon stammen allein 10 aus dem Bundesstaat Borno (NO). 2012 wurden 122 Fälle registriert. Fälle von Vakzineabgeleitetem Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) kommen immer wieder vor. In diesem Jahr wurde nur ein Fall beobachtet, 2014 waren es 17. Hygiene beachten, Impfung ist zu empfehlen. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO Anfang Mai 2014 (wiederholt im Mai 2015) die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impf­ ausweis dokumentiert sein. Vogelgrippe: Erstmals seit 2008 wurde Anfang Januar auf 2 Geflügel­ farmen und Geflügelmärkten in den Bundesstaaten Kano und Lagos Influenza A(H5N1) registriert. Inzwischen hat sich die Erkrankung auf mindestens 18 Bundesstaaten ausgedehnt, am stärksten betroffen ist der Bundesstaat Plateau. Zuletzt wurden Ausbrüche im September und Oktober in den Bundesstaaten Rivers und Abia im Süden des 18 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 20/15 • 21. Oktober 2015 Landes beobachtet. Insgesamt wurden mindestens 500 Ausbrüche gezählt. Mehr als 1,4 Millionen Tiere wurden vorsorglich getötet. Menschen sind bisher nicht erkrankt. Im Januar 2006 wurde die Infektion erstmals in Nigeria nachgewiesen, danach kam es zu mehreren Ausbrüchen in verschiedenen Bundesstaaten. Im Januar 2007 verstarb eine junge Frau aus Lagos an der Tierseuche. Touris­ten), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, bei ihrer Ausreise eine gültige Impfung gegen Polio nachweisen können. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Diese Empfehlung wurde Anfang Mai 2015 von der WHO wiederholt. Diese Maßnahme soll helfen eine weitere Verbreitung der Erkrankung zu verhindern. Österreich Sicherheitshinweis: Vor Reisen nach Khyber-Pakhtunkhwa (ehemals Nordwestgrenzprovinz, NWFP), in die Stammesgebiete an der Grenze zu Afghanistan (die sog. Federally Administered Tribal Areas, FATA) und nach Belutschistan wird gewarnt. Landesweit besteht eine Gefährdung durch politisch-religiös motivierte Gewalttaten (www.auswaertiges-amt.de). West Nile-Fieber: Anfang August wurde bei der Routineunter­ suchung im Rahmen einer Blutspende eine Infektion in Wien nachgewiesen. Im vergangenen Jahr gab es einen vergleichbaren Fall, ebenfalls in Wien. Bis Mitte Oktober wurden 6 weitere Erkrankungen registriert. Eine Infektion wurde in Wien erworben, bei den anderen Fällen ist der Infektionsort noch unbekannt. Durch eine retrospektive Untersuchung im Jahr 2012 wurden die ersten 2 autochthonen Erkrankungen für 2009 nachgewiesen. In 2010 wurde ebenfalls ein Fall registriert. Mückenschutz beachten. Pakistan Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Mit örtlichen Cholera-Ausbrüchen muss im ganzen Land gerechnet werden. Hepatitis A und Typhus kommen vor. Hygiene und Impfschutz beachten. Dengue: Im Bundesstaat Punjab (N) sind die Fallzahlen infolge von Überschwemmungen seit Ende August stark gestiegen. In der Stadt Rawalpindi wurden zwischen August und Mitte Oktober mehr als 1.620 Infektionen registriert, 2 Menschen sind verstorben. Weitere Infektionen gab es in diesem Jahr in den Bundesstaaten Belutschistan (O) und Sindh (S). Mückenschutz beachten. Krim-Kongo hämorrhagisches Fieber (CCHF): Mitte Oktober wurden 2 Todesfälle in Karachi (Provinz Sindh, S) bestätigt, es gibt einen weiteren Verdachtsfall. Damit ist die Zahl der bestätigten Infektionen in der Stadt in diesem Jahr auf 6 gestiegen, die ersten 4 Patienten wurden erfolgreich behandelt. Zur gleichen Zeit wurden aus der Provinz Khyber Pakhtunkhwa (NW) 25 Infektionen gemeldet, 11 der Erkrankten sind verstorben. Die meisten Betroffenen kamen aus dem benachbarten Afghanistan. Anfang Oktober sind 11 Menschen in einer Klinik in der Stadt Quetta (Belutschistan) erkrankt, 4 von ihnen sind verstorben. Alle hatten im Rahmen des islamischen Opfer­festes Kontakt zu Tieren. Bereits im September sind ein Mann und ein 7-jähriger Junge aus Belutschistan verstorben. Wenige Tage zuvor wurde die Erkrankung auch bei 2 Personen in Peshawar diagnos­tiziert. Seit Anfang des Jahres wurden landesweit 17 Todesfälle registriert. CCHF ist vor allem im N und W des Landes sowie im benachbarten Afghanistan endemisch. Die Übertragung des zu den Bunyaviridae gehörenden Erregers erfolgt gewöhnlich durch Zecken, gelegentlich aber auch von Mensch zu Mensch, z. B. nosokomial oder interfamiliär. Expositionsprophylaxe (z. B. Repellentien, bedeckende Kleidung) und frühzeitige Zeckenentfernung sind empfehlenswert. Kontakt mit Kranken meiden. Poliomyelitis: Anfang Oktober wurde der jeweils erste Fall für dieses Jahr in der Provinz Punjab (O) und in der Stadt Karachi (Provinz Sindh, S) gemeldet. Damit ist die Gesamtzahl für dieses Jahr auf 38 gestiegen. Die meisten Infektionen stammen aus dem Norden des Landes. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind im vergangenen Jahr landesweit 306 Personen an Polio erkrankt. Dies sind die höchsten Fallzahlen seit 14 Jahren, im Jahr 2000 wurden 199 Infektionen registriert. Seit Ende Dezember 2012 werden immer wieder Angriffe auf die Impfteams gemeldet, mehr als 60 Helfer und Polizisten aus dem Begleitschutz starben allein in 2014. Auch in diesem Jahr wurden bereits mehrere Anschläge registriert. Pakistan ist eines der wenigen Länder, in dem Poliomyelitis weiterhin endemisch ist. Hygiene und Impfschutz beachten. Entgegen den offiziellen Bestimmungen wird bei der Einreise beruflich Reisender der Nachweis eines Arztes über einen bestehenden Polioschutz verlangt. Entsprechend einer Aufforderung der WHO vom Mai 2014 soll die Regierung sicherstellen, dass alle Reisenden (Einheimische und © Centrum für Reisemedizin Palästinensische Gebiete Vogelgrippe: Im Oktober wurde erneut das Virus im Gazastreifen nachgewiesen. Bereits im Juni und August wurden Ausbrüche mit mehreren Tausend betroffenen Tieren registriert. Im März und Februar­gab es Ausbrüche im Westjordanland. Infektionen beim Menschen wurden bisher nicht beobachtet. West Nile-Fieber: Ende August wurde die erste Erkrankung für diese Saison gemeldet. Die Infektion kommt in der Region sporadisch vor. Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten übertragen. Es infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Bei Menschen kommt es in 80 % der Fälle zu keinen Symptomen. In den anderen Fällen treten grippeähnliche Symptome auf. Das Virus kann die BlutHirn-Schranke überschreiten und zu Meningitis, Enzephalitis und Lähmungen führen. Mückenschutz beachten. Sicherheitshinweis: Die Sicherheitslage in Jerusalem und im Westjordanland hat sich seit Mitte September verschärft. Anfang Oktober kam es zu teils tödlichen Angriffen auf Israelis. Mehrere Palästinenser wurden von israelischen Sicherheitskräften erschossen, zahlreiche verletzt. Trotz der 2014 nach der Militäroperation „Protective Edge“ vereinbarten Waffenruhe, kam es in den letzten Wochen vereinzelt zu Raketenbeschuss aus dem Gaza-Streifen. Bei Aufenthalten im unmittelbaren Grenzgebiet zum Gaza-Streifen wird daher zu erhöhter Vorsicht geraten. Vor und während der Reise nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete wird geraten, sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren sowie die Internet­seiten der Botschaft in Tel Aviv (www.tel-aviv.diplo.de) und des Vertretungsbüros Ramallah (www.ramallah.diplo.de) zu konsultieren (www.auswaertiges-amt.de). Panama Chikungunya: Im Juni 2014 wurden die ersten 2 importierten Fälle bestätigt, bis Ende letzten Jahres hat sich die Zahl auf 43 erhöht, es gab 25 autochthone Infektionen. Seit Anfang 2015 wurden 39 Erkrankungen registriert, 22 gelten als autochthon. Es gab mehr als 123 weitere Verdachtsfälle. Mückenschutz beachten. Dengue: In den ersten 38 Wochen in diesem Jahr sind 1.640 Verdachtsfälle registriert worden. 801 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt. Ein Mensch ist verstorben. Im vergangenen Jahr wurden 5.276 Verdachtsfälle gemeldet, 9 Menschen sind verstorben. 2013 sind 3.067 Erkrankungen und 14 Todesfälle registriert worden. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Mücken beachten. Papua-Neuguinea Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, für Typhus vor allem im Hochland, wo der Erreger hochgradig endemisch ist. Seit 2009 treten landesweit Cholera-Fälle auf. Hygiene beachten, Risikoreisende sollten geimpft (Typhus, Cholera) werden. 19 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 20/15 • 21. Oktober 2015 Ihr Wegbegleiter für berufliches Reisen und Gesundheit Gesund auf Geschäftsreisen Reisemedizinische und arbeitsrechtliche Grundlagen. Ein Handbuch für Unternehmen und beruflich Reisende. Jelinek (Hrsg.) 2014. 320 S., geb. 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Die meisten Infektionen stammen aus der Hauptstadt und ihrer Umgebung. Unzureichende Müll­ entsorgung begünstigt die Zunahme der Zahl an Überträgermücken. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis Mitte September wurden mehr als 46.000 Verdachtsfälle registriert, das sind bereits mehr als im gesamten Vorjahr. 12.325 Infektionen konnten bestätigt werden. 2014 sind 16.917 Verdachtsfälle gemeldet worden, 2.601 Infektionen konnten labortechnisch bestätigt werden, es gab 5 Todesfälle. Mit 144.500 Erkrankungen und 251 Todesfällen erlebte das Land 2013 den schwersten Ausbruch seiner Geschichte. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Mücken beachten. Sicherheitshinweis: Die Provinzen San Pedro und Concepción gelten weiterhin als Operationsgebiet der paraguayischen GuerillaOrganisation EPP (Ejercito Popular Paraguayo), die in letzter Zeit erneut mit Erpressungen und Anschlägen in Erscheinung getreten ist. Nicht unbedingt notwendige Reisen in diese Gebiete sollten deshalb unterbleiben (www.auswaertiges-amt.de). Peru Chikungunya: Seit Ende Juni 2014 hat das Gesundheitsministerium 66 importierte Erkrankungen bestätigt, 55 davon in diesem Jahr. Anfang Juni dieses Jahres wurde die erste autochthone Infektion gemeldet. Ein 12-jähriges Kind ist in Zarumilla (Region Tumbes, N) erkrankt. Inzwischen ist die Zahl auf 68 gestiegen, es gibt weitere Verdachtsfälle. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis Mitte September dieses Jahres sind 36.621 Infektionen und 50 Todesfälle registriert worden. Die Gesamtzahl des Vorjahres (ca. 19.000) wurde damit bereits übertroffen. 16 der 25 Regionen sind betroffen. Die Mehrzahl der Fälle stammt aus den Regionen Tumbes (N) und Piura (N). Vorangegangene Regenfälle haben den Anstieg der Infektionen in dem Gebiet Piura begünstigt. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken beachten. Gelbfieber: Bis Anfang Oktober dieses Jahres wurden 14 Erkrankungen gemeldet, die meisten davon bereits in der ersten Jahreshälfte. 4 der Betroffenen sind verstorben. Betroffen sind die Departements Cusco; Huanuco; Junin; Loreto; Puno; Madre de Dios und San Martin. Alle Infektionen gehen auf den sogenannten sylvatischen Kreislauf zurück. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 17 Fälle gemeldet, 2013 waren es 37. In den Amazonas-Regionen östlich der Anden muss mit einem Infektionsrisiko gerechnet werden. Impfschutz bei Reisen in die endemischen Gebiete dringend empfohlen. Milzbrand: In der Provinz Morropón (NW) sind 54 Menschen erkrankt, darunter sind auch mehrere Kinder. Die Behörden haben in den betroffenen Gebieten die Impfkampagnen für Rinder verstärkt. In weiten Teilen des Landes ist die Zoonose vor allem bei Schafen, Rindern und Ziegen verbreitet. Menschliche Erkrankungen treten auf nach direktem Kontakt mit Bacillus anthracis entweder über die Haut, über das Einatmen der Sporen oder über die Aufnahme von infektiösen Tierprodukten über die Nahrung. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch kommt praktisch nicht vor. Kontakt zu toten oder erkrankten Tieren vermeiden, gute Nahrungsmittelhygiene beachten. Philippinen Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Ausbrüche von Cholera kommen sporadisch vor. Typhus ist auf den Philippinen endemisch und führt immer wieder zu sporadischen Erkrankungen oder örtlichen Ausbrüchen. Hygiene beachten, ggf. Typhus- und Cholera-Impfung erwägen. Coronavirus: Ende September ist ein Mann aus Saudi-Arabien während seines Urlaubs auf den Philippinen vermutlich an einer Infektion mit (MERS-CoV) verstorben. Die Behörden haben erst von dem Fall erfahren, nachdem bereits die Einbalsamierung für die Beerdigung erfolgt war. Eine Bestätigung der Diagnose kann somit nicht mehr erfolgen. Inzwischen wurden 101 Kontaktpersonen identifiziert, 15 von ihnen stehen unter Quarantäne. Es ist der dritte Fall im Land. Dengue: Bis Mitte September wurden landesweit 92.807 Infektionen registriert, mindestens 233 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Regionen Calabarzon, Central Luzon, Metro Manila und Northern Mindanao. In der Region North Cotabato (Insel Mindanao) haben sich die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. In der Provinz Pampanga (Central Luzon) haben die Erkrankungen im Vergleich zu 2014 um 80 % zugenommen. Im August und September haben insgesamt 9 Städte in der Region Cordillera­Dengue-Ausbrüche gemeldet. In dieser Region hat sich die Fallzahl im Vergleich zum Vorjahr um 180 % erhöht. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Hand-Fuß- und Mundkrankheit (HFMD): Anfang Oktober dieses Jahres sind landesweit 1.867 Kinder erkrankt. Damit haben sich die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr vervierfacht. Am stärksten betroffen sind zwei Regionen auf der Insel Luzon, Cagayan Valley im Norden und Calabarzon im Süden. An der Infektion erkranken in der Regel junge Kinder. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch, Symptome sind hohes Fieber und Bläschenbildung an den Händen, Füßen und der Mundschleimhaut. In SO-Asien kommt es regelmäßig zu Epidemien. Eine spezifische Behandlung existiert nicht. Reisende sollten auf besonders gute persönliche Hygienemaßnahmen achten. Japanische Enzephalitis: In 3 nördlichen Provinzen der Insel Luzon (Cordillera Administrative Region) sind Anfang Oktober 7 Menschen erkrankt. Seit 2011 wurden auf Luzon mehrere kleinere Ausbrüche gemeldet, betroffen waren die Provinzen Nueya Ecija, Tarlac und die Region Metro Manila. Landesweit wurden nur vereinzelte Infektionen in überwiegend ländlichen Gebieten beobachtet. Mückenschutz beachten. Bei Reisen in die betroffenen Gebiete kann eine Impfung ggf. sinnvoll sein. Tollwut: Tollwut kommt landesweit vor. Jährlich sterben etwa 200 bis 300 Menschen, 124 sind es bereits bis August dieses Jahres. In der Provinz Negros Occidental, im Norden der Insel Negros, sind im Juli 3 Kinder an Tollwut verstorben. Das Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein. Eine prophylaktische Impfung ist vor allem bei längeren Aufenthalten dringend zu empfehlen. Portugal West Nile-Fieber: Ende August wurde in der Region Algarve im Süden des Landes erstmals seit 2004 eine Infektion beim Menschen bestätigt. Damals waren 2 irische Touristen erkrankt. Im Jahr 2010 gab es einen unbestätigten Verdachtsfall, außerdem wurde die erste Infektion bei einem Pferd nachgewiesen. Das Tier war IgG und IgM positiv und wurde daraufhin getötet. Das Virus verursacht eine Enzephalitis bei Pferden und Menschen. Mückenschutz beachten. Puerto Rico Chikungunya: Aus der Hauptstadt San Juan wurde Ende Mai 2014 der erste Fall gemeldet. Bis Ende letzten Jahres wurden landesweit 4.478 Erkrankungen bestätigt, 24 Menschen sind verstorben. Es gab 34.724 Verdachtsfälle. Bis Ende September dieses Jahres wurden 160 autochthone Erkrankungen registriert, es gab weitere 882 Verdachtsfälle. Ein Mensch ist verstorben. Besonders die Ostküste ist © Centrum für Reisemedizin 21 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 20/15 • 21. Oktober 2015 betroffen. Insgesamt wurden 31 Infektionen importiert. Mückenschutz beachten. Rumänien West Nile-Fieber: Aus dem Kreis Dolj in der Region Walachei (S) wurde im August die erste neuroinvasive Erkrankung in diesem Jahr in Europa gemeldet. Insgesamt sind bis Mitte Oktober 17 Infektionen aufgetreten. Mückenschutz beachten. Russland Orale Infektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit; weiterhin Risiko für Hepatitis A (meist über kontaminiertes Trinkwasser), Trichinellose (meist über unzureichend gegartes Wildschwein- und Bärenfleisch) sowie Botulismus (meist über hauseingemachte Lebensmittel, speziell Fischkonserven). Milzbrand kommt sporadisch oder als Cluster sowohl in der intestinalen wie in der kutanen Form vor. Hygiene beachten, Impfschutz gegen Hepatitis A empfohlen. Tollwut: Ende August ist im Distrikt Sobinsky (Oblast Wladimir) nordöstlich von Moskau ein 6-jähriges Mädchen verstorben. Etwa 2 Monate zuvor war es von einem streunenden Hund gebissen worden, es hat keine postexpositionelle Behandlung erhalten. In diesem Distrikt wurden2015 11 Infektionen bei Tieren registriert, überwiegend bei Füchsen. Landesweit sind im vergangenen Jahr 3 Menschen verstorben, 2013 waren es 6. Wildtiertollwut (v. a. bei Marderhunden und Füchsen) kommt in ganz Russland vor und gefährdet über Haustiere und streunende Hunde den Menschen. Nach verdächtigen Tierkontakten ist sofort ein Arzt aufzu­suchen. Da eine adäquate postexpositionelle Versorgung in länd­lichen Gebieten nicht immer gewährleistet ist, sollten Risikoreisende vorbeugend geimpft sein. West Nile-Fieber: Seit Ende August dieses Jahres wurden 16 Fälle aus 3 Oblasten registriert. Am stärksten betroffen ist Astrachan (S) mit 6 Fällen. Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten übertragen. Es infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Mückenschutz beachten. Sicherheitshinweis: Reisen in den Nordkaukasus: Von Reisen nach Inguschetien, Tschetschenien, Dagestan, Nordossetien und Kabardino-Balkarien wird dringend abgeraten (www.auswaertiges-amt.de). Sambia Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit; Cholera ist endemisch während der Regenzeit (Oktober–März). In mehreren Regionen des Landes werden immer wieder Typhus-Ausbrüche registriert. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten. Schlafkrankheit: Eine 59-jährige, kanadische Touristin ist nach ihrer Rückkehr aus Sambia in Ottawa erkrankt. Im Juni hatte sie den South Luangwa National Park und den Lower Zambezi National Park besucht. In einem Krankenhaus in Lusaka wurden im Juli ebenfalls 2 Patienten behandelt, ein 10-jähriges Kind aus dem Distrikt Nyimba (Eastern Province) und ein 2-jähriges Kind aus der Provinz Lusaka. Das Kleinkind ist verstorben. Bereits im März wurde eine Infektion aus dem Kafue National Park gemeldet. Die afrikanische Trypanosomiasis (Schlafkrankheit) ist in Sambia endemisch; insbesondere bei Aufenthalten in den Nationalparks besteht Infektionsgefahr. Die Fallzahlen sind in den letzten Jahren zurückgegangen, es werden jährlich weniger als 100 Erkrankungen registriert. Schutz vor TsetseFliegen beachten. Samoa, Amerikanisch- Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Typhus ist wie auf anderen Inseln des südlichen Pazifiks auch auf Samoa endemisch und führt immer wieder zu Einzel- und Gruppen­ erkrankungen bei der dortigen Bevölkerung. Hygiene beachten, ggf. Typhus-Impfung empfohlen. © Centrum für Reisemedizin Chikungunya: Seit Anfang Juli 2014 wurden 2.556 Infektionen gemeldet. 15 Menschen mussten stationär behandelt werden. Es ist der erste Ausbruch auf der Insel. Die Zahl der Neuinfektionen geht zurück. Nähere Informationen über den Ursprung der Infektion liegen bisher nicht vor. Mückenschutz beachten. Dengue: Seit September geht die Zahl der Neuinfektionen zurück. Seit Mai wurden 450 Fälle bestätigt, mindestens 143 Menschen mussten in einer Klinik behandelt werden. Es gab 4 Todesfälle. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken beachten. Samoa, West Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Typhus ist wie auf anderen Inseln des südlichen Pazifiks auch auf Samoa endemisch und führt immer wieder zu Einzel- und Gruppen­ erkrankungen bei der dortigen Bevölkerung. Hygiene beachten, ggf. Typhus-Impfung empfohlen. Chikungunya: Anfang August 2014 wurden die ersten Verdachtsfälle gemeldet. Seitdem sind 4.524 Erkrankungen registriert worden. Die Behörden haben Kampagnen gestartet um Mückenbrutplätze zu beseitigen. Seit Mitte Dezember 2014 geht die Zahl der Neuinfek­ tionen zurück. Mückenschutz beachten. Dengue: Seit Mitte Juni wurden 773 Infektionen registriert. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken beachten. Saudi-Arabien Coronavirus: 2012 ist ein neuartiges Coronavirus (MERS-CoV, vormals hCoV-EMC) aufgetreten. Als Tierreservoir werden Dromedare vermutet. Nach 9 Tagen in Folge ohne Neuinfektion wurden seit dem 10. Oktober 9 Erkrankungen registriert. Landesweit kam es bis zum 19. Oktober zu 1.260 laborbestätigten Infektionen mit 539 Todesfällen. Zwischen Mitte Mai und Ende Juni wurden vermehrt Erkrankungen in der Stadt Hufof (O) registriert. Seit Anfang August wird ein Cluster mit 178 Erkrankungen in der Hauptstadt Riad beobachtet. 54 Menschen sind verstorben. Unter den Betroffenen sind auch immer wieder Klinikmitarbeiter und Pflegekräfte. Bisher wurden keine Fälle registriert, die im Zusammenhang mit dem Ende September zu Ende gegangenen Hajj stehen. Das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) meldet weltweit 1.616 laborbestätigte Fälle, 624 Menschen sind verstorben. Die meisten Infektionen stammen aus 6 Ländern auf oder in der Nähe der Arabischen Halbinsel; betroffen sind die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien, Katar, Oman, Kuwait, Jemen und Jordanien. Es gab weitere Importe nach Algerien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Iran, Libanon, Malaysia, Marokko, Niederlande, Österreich, Philippinen, Süd-Korea, Thailand, Tunesien, Türkei und USA. Eine MERS-CoV-Infektion zeigt sich meist in Form einer Pneumonie. Als häufigste Symptome wurden Fieber, Husten, Respirationsprobleme beobachtet. Laut einer internationalen Studie ist das Virus weiter verbreitet als bisher angenommen. Ein großer Teil der Infektionen scheint symptomlos zu verlaufen, mehr als 40.000 Menschen sollen sich innerhalb der letzten 10 Jahre unbemerkt angesteckt haben. WHO-Experten sehen zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinen Grund, von Reisen in die betroffenen Gebiete abzuraten. Einreisebestimmungen, Impfpflicht: Pilger benötigen auch außerhalb der Pilgerzeit (Hajj) für ein Umrah-Visum eine Impfung mit einem tetravalenten Meningokokken-Impfstoff, die vom 10. Tag nach der Applikation an für 3 Jahre gültig (und wirksam) ist. Eine Impfung gegen saisonale Influenza kann gelegentlich (entgegen der offiziellen Bestimmungen www.hajinformation.com) bei VisumAntrag verlangt werden, ebenso wie eine ärztliche Bescheinigung, dass der Reisende gesund und frei von ansteckenden Krankheiten ist. Aufgrund des Infektionsrisikos mit MERS-CoV wird allen Pilgern zu sorgfältiger Hygiene geraten. Verboten ist weiterhin die private Einfuhr von Nahrungsmitteln jeglicher Art. Unabhängig vom Hajj müssen weiterhin alle Personen unter 15 Jahren, die aus Ländern mit Polio-Vorkommen nach Saudi-Arabien einreisen, gegen Polio 22 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 20/15 • 21. Oktober 2015 geimpft sein. Ein entsprechender Impfnachweis wird in der Regel bereits beim Visumantrag verlangt. Die Bestimmung gilt auch für die Wiedereinreise von Personen, die aus den o.g. Ländern nach SaudiArabien zurückkehren. Desgleichen ist der Nachweis einer Gelb­ fieberimpfung nach den internationalen Gesundheitsbestimmungen für Einreisen aus endemischen Gebieten erforderlich. Senegal Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Während es in den vorangegangenen Jahren jeweils größere Probleme mit Cholera gab, wurden seit 2008 keine Ausbrüche bekannt. Die letzten 18 Polio-Fälle traten 2010 nach einer 10-jährigen Pause auf. Hygiene und Impfstatus beachten. Chikungunya: Das erste Mal seit 2010 sind in der Region Kédougou Fälle von Chikungunya-Fieber aufgetreten. Von Ende August bis Mitte September wurden 10 Infektionen bestätigt. Mückenschutz beachten. Serbien West Nile-Fieber: Im August wurde im Distrikt Okrug Juzni Banat (NO) der erste Fall für diese Saison registriert. Bis Anfang Oktober ist die Fallzahl landesweit auf 24 gestiegen. Die Infektion kommt in Serbien sporadisch vor. Im vergangenen Jahr wurden 76 Erkrankungen registriert. Mückenschutz beachten. Sierra Leone Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera ist im Land endemisch, Ausbrüche kommen immer wieder vor. Seit 2010 wurden keine Polio-Fälle gemeldet. Hygiene und Impfschutz weiterhin beachten. Ebola hämorrhagisches Fieber: Bis zum 13. Oktober wurden insgesamt 13.992 Erkrankungen (8.704 davon bestätigt) sowie 3.589 bestätigte Todesfälle gemeldet. Ende September wurden die letzten beiden Patienten geheilt aus der Klinik entlassen. Neue Infektionen wurden seitdem nicht bestätigt. Eine Infektion erfolgt entweder über Fledermäuse (z. B. Besuch von Höhlen) oder Kontakt mit infizierten und erkrankten Wildtieren (Affen und Antilopen, typischerweise beim Jagen oder Verzehren von ungenügend durchgebratenem Fleisch). Das größte Risiko stellt der Kontakt zu Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Stuhl) bei der Pflege von Patienten dar. Das Infektionsrisiko für (touristisch) Reisende ist gering. Das Auswärtige Amt rät weiterhin von Reisen in die betroffenen Länder ab. Ausgenommen davon ist dringend benötigtes medizinisches und humanitäres Personal im Zusammenhang mit der Bekämpfung der Ebola-Epidemie. Simbabwe Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Seit Anfang des Jahres sind landesweit etwa 352.800 Menschen erkrankt. Es gab 385 Todesfälle. Die meisten Fälle wurden in den Provinzen Manicaland (O) und Mashonaland West (N) registriert. Aufgrund mangelhaft funktionierender Abwassersysteme kommt es landesweit weiterhin zu Cholera-Ausbrüchen. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten. Malaria: Seit Anfang des Jahres wurden 200.000 Infektionen gemeldet, 360 Menschen sind verstorben. Die meisten Fälle wurden in den Provinzen Mashonaland Central (N) and Manicaland (O) registriert. Landesweit wurden im vergangenen Jahr bis Anfang Dezember 496.495 Malariainfektionen und 667 Todesfälle registriert. Laut WHO gab es 2013 422.633 bestätigte Malariafälle mit 352 Todes­ fällen. Reisende sollten Expositionsprophylaxe sorgfältig beachten, in den meisten Landesteilen ist auch eine Chemoprophylaxe dringend zu empfehlen. Typhus: Typhus ist im Land endemisch. Seit Oktober 2011 kommt es immer wieder zu Ausbrüchen, mehrere Tausend Menschen sind erkrankt. Anfang Juli wurden in der Stadt Masvingo 9 Infektionen registriert. Die Behörden warnen vor einer weiteren Verbreitung. © Centrum für Reisemedizin Als Ursprung der Fälle werden nicht genehmigte Imbissstände in der Stadt vermutet. Seit Anfang des Jahres wurden 301 Infektionen bestätigt. Weitere 559 Verdachtsfälle wurden gemeldet. Besonders betroffen ist weiterhin die Hauptstadt Harare (N). Schätzungsweise die Hälfte der 12 Millionen Einwohner hat keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen. Hygiene sorgfältig beachten. Risikoreisende sollten geimpft werden. Singapur Dengue: Das Virus ist im Stadtstaat endemisch. Da es dort keine terminierten Regenzeiten gibt, ist ganzjährig mit einem Übertragungsrisiko zu rechnen, das nach stärkeren Regenperioden ansteigt. Seit Anfang des Jahres wurden 7.854 Infektionen registriert, 2 Frauen sind verstorben. Beim zweiten Todesfall handelt es sich um eine indische Touristin. Ob die Infektion in Singapur oder bereits in ihrem Heimat­ land erworben wurde, ist nicht geklärt. Die Zahl der Neuerkrankungen liegt weiterhin leicht unter dem Niveau der beiden Vorjahre. 2014 sind 18.338 Menschen erkrankt, 5 Menschen sind verstorben. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträger­mücken beachten. Hand-Fuß- und Mundkrankheit (HFMD): In den ersten 39 Wochen wurden 21.592 Infektionen registriert. Seit Mitte Mai geht die Zahl der Neuinfektionen zurück und liegt seitdem etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Die in der Regel milde verlaufende Kinderkrankheit ist im Stadtstaat endemisch, seit 1970 werden immer wieder Ausbrüche registriert. Die verursachenden Viren sind Enterovirus 71 und Coxsackievirus A16. Die Übertragung erfolgt sowohl über Speichel, Tröpfchen, Sekret aus Bläschen als auch fäkal-oral (auch indirekt über Gegenstände). Reisende sollten besonders auf gute Hygiene achten. Somalia Infektionskrankheiten: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Im gesamten Land gibt es immer wieder Ausbrüche von Cholera. Besonders Kinder in Flüchtlingslagern sind gefährdet. Aufgrund schwerer Dürre und Krieg leben etwa ein Viertel aller Somalier in provisorischen Unterkünften innerhalb oder Flüchtlingscamps außerhalb des Landes unter sehr schlechten Bedingungen und ohne Zugang zu sauberem Wasser. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten. Poliomyelitis: Nach einer Pause von 5 Jahren ist im April 2013 erneut Wildvirus Typ 1 aufgetreten. Insgesamt sind 2013 194 Kinder erkrankt. Im vergangenen Jahr wurden 5 Fälle registriert. Polio war zuvor nach Reimport von Wildvirus Typ 1 im Juli 2005 in Zirkulation gegangen. Trotz schwieriger Umstände gelang zunächst eine Eradikation im ganzen Land; die letzten Fälle datierten aus dem 1. Quartal 2007. Somalia galt von April 2008 bis April 2013 als poliofrei. Hygiene und Impfschutz beachten. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO Anfang Mai 2014 die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Sicherheitshinweis: Vor touristischen Reisen nach Somalia sowie vor Reisen in die Gewässer vor Somalia wird dringend gewarnt. Auf die aktuellen Reisewarnungen und Hinweise des Auswärtigen Amtes wird verwiesen (www.auswaertiges-amt.de). Sri Lanka Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, Cholera wurde seit längerer Zeit nicht mehr gemeldet. Im August letzten Jahres waren vermehrt Typhus-Fälle in der Hauptstadt Colombo aufgetreten. Hygiene beachten. Dengue: Die Arbovirose ist in Sri Lanka endemisch. Mit einem Übertragungsrisiko ist landesweit zu rechnen, insbesondere während und nach der Regenzeit. Ende Mai haben die Behörden in der West­ 23 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 20/15 • 21. Oktober 2015 provinz Maßnahmen zur Bekämpfung der Überträgermücken durch­ geführt. Bis Mitte Oktober sind 21.793 Menschen erkrankt, mindestens 50 Menschen sind verstorben. Mit mehr als der Hälfte gemeldeten Fälle ist die Westprovinz mit der Hauptstadt Colombo weiterhin am stärksten betroffen. Seit April wurden weniger Infektionen registriert als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im vergangenen Jahr wurden 47.502 Erkrankungen und mindestens 95 Todesfälle gemeldet. Am stärksten betroffen waren die Distrikte Colombo, Gampaha und Ratnapura in der Westprovinz. Das Gesundheitsministerium fordert die Bevölkerung zu verstärkten Maßnahmen zur Eliminierung von Mückenbrutplätzen auf. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Leptospirose: Nach starken Regenfällen mit Überschwemmungen im Dezember letzten Jahres haben die Infektionen stark zugenommen. In diesem Jahr sind landesweit 2.883 Menschen erkrankt. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es ca. 1.850. Die Mehrzahl der Fälle stammt aus Reisanbaugebieten. Leptospiren gelangen über den Urin infizierter Säugetiere (Ratten, Hunde) in die Umwelt. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch den direkten oder indirekten Kontakt mit dem Urin über kleine Hautverletzungen oder Schleimhäute. In einem feuchten Milieu (Wasser, Schlamm) können die Leptospiren lange in der Umwelt überleben. Eine Aufklärung des Reisenden über den percutanen Infektionsweg ist sinnvoll. Entsprechende Kontakte sind zu meiden. St. Kitts & Nevis Chikungunya: Auf der Insel St. Kitts ist im Februar 2014 ein Mann an der mückenübertragenen Infektion erkrankt. Ob die Infektion lokal oder während einer Reise erworben wurde, ist nicht bekannt. Bis Ende letzten Jahres wurden 28 autochthone Fälle bestätigt, es gibt 627 Verdachtsfälle. Seitdem wurden keine neuen Infektionen bekannt. Anfang Juli vergangenen Jahres wurden 2 Erkrankungen auf der Insel Nevis bestätigt. Auch hier gibt es keine Informationen zum Infektionsort. Mückenschutz beachten. St. Lucia Chikungunya: Anfang April 2014 wurde die erste Erkrankung bestätigt. Ob die Infektion lokal oder während einer Reise erworben wurde, ist nicht bekannt. Inzwischen wurden 238 autochthone Infektionen bestätigt, weitere 645 Verdachtsfälle wurden registriert. In diesem Jahr wurden noch keine Erkrankungen beobachtet. Mückenschutz beachten. St. Vincent & Grenadinen Chikungunya: Im April 2014 wurden die ersten 3 Erkrankungen auf der nördlichen Grenadinen-Insel Bequia bestätigt. Landesweit wurden im vergangenen Jahr 173 Infektionen registriert, es gab 1.220 Verdachtsfälle. Auch ein deutscher Tourist ist betroffen. In diesem Jahr wurden bis Mitte Mai nur 5 Verdachtsfälle gemeldet, von denen 2 bestätigt wurden. Seitdem wurden keine weiteren Infektionen beobachtet. Mückenschutz beachten. Südafrika Einreisebestimmungen: Im Juni dieses Jahres wurden die Einreisebestimmungen für Minderjährige erneut verschärft. Personen unter 18 Jahren müssen bei Ein- und Ausreise eine vollständige (englischsprachige) Geburtsurkunde vorweisen. Diese Regelung gilt auch für Transitreisende, die den Transitbereich des Flughafens verlassen und zur Weiterreise erneut einchecken müssen. Bei allein reisenden Kindern und Jugendlichen oder, wenn nur ein Elternteil mitreist, gelten weitere Vorschriften. Eltern sollten sich vor der Reise bei der Botschaft (www.suedafrika.org) oder dem Department of Home Affairs (www.dha.gov.za) erkundigen. © Centrum für Reisemedizin Sudan Infektionen allgemein: Darminfektionen, vor allem Durchfallerkrankungen, sind weit verbreitet, auch mit Ruhr und Cholera ist landesweit zu rechnen. Hohes Risiko für fast alle Formen der Hepatitis (A, E und B). Tollwut ist weit verbreitet, Übertragung vorwiegend durch Hunde. Meningokokken-Erkrankungen treten saisonal in der Trockenzeit auf. Malaria nimmt nach Süden hin zu. Kala-Azar (viszerale Leishmaniose) hat im Süd-Sudan weltweit die höchsten Inzidenzen. Im Süden gibt es zudem Schlafkrankheit, Rückfallfieber, Affenpocken sowie virale hämorrhagische Fieber: Größere Ausbrüche von Gelbfieber wurden 2003, 2005 und 2012 verzeichnet. Das Gesundheitsministerium plant eine groß angelegte Impfkampagne. Ausbrüche von Ebola-Fieber wurden 1976 und 2004 sowie Rift Valley-Fieber zum Jahreswechsel 2007/8 beobachtet. Hygiene und adäquaten Impfschutz beachten. Malaria: Seit Beginn der Regenfälle Ende Juli sind in den Flüchtlingslagern in der Region Dafur die Fallzahlen gestiegen. Ende September sind innerhalb einer Woche 21 Menschen in den Camps Jedda und El Jebel verstorben. Mückenschutz und Chemoprophylaxe beachten. Sicherheitshinweis: In Sudan kann es wegen der aktuellen politischen Lage auch weiterhin zu Spannungen und ggf. Störungen der öffentlichen Ordnung kommen. Vor diesem Hintergrund rät das Auswärtige Amt, die politischen und sicherheitsrelevanten Entwicklungen aufmerksam zu verfolgen. Es wird empfohlen, die Reise­planung eng mit den deutschen oder sudanesischen Reiseveranstaltern und Geschäftspartnern abzustimmen und die Deutsche Botschaft zu informieren (www.auswaertiges-amt.de). Südsudan, Republik Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, auch Cholera kommt vor. Seit Anfang Juni wurden in Juba County (Bundesstaat Central Equatoria, S) 1.619 bestätigte Infektionen gemeldet. 45 Menschen sind verstorben. Im Kajo Keji County im selben Bundesstaat wurden seit Ende September 57 Erkrankungen und ein Todesfall registriert. Aus der Stadt Bor (Bundesstaat Jonglei, W) und ihrer Umgebung wurden seit Anfang Juli 139 Erkrankungen und ein Todesfall gemeldet. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, sind Impfkampagnen auch im angrenzenden Flüchtlingslager geplant. Hygiene und Impfschutz beachten. Sicherheitshinweis: Im gesamten Land kommt es weiterhin zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Truppen­teilen der südsudanesischen Armee und zwischen bewaffneten Kämpfern unterschiedlicher ethnischer Gruppen. Auch die Hauptstadt Dschuba ist betroffen. Vor Reisen nach Südsudan wird dringend gewarnt. Deutschen Staatsangehörigen vor Ort wird geraten, das Land zu verlassen. Die Deutsche Botschaft Dschuba ist bis auf weiteres für den allgemeinen Besucherverkehr geschlossen. In Notfällen wird gebeten, sich an das Krisenreaktionszentrum des Aus­ wärtigen Amtes zu wenden (www.auswaertiges-amt.de). Suriname Chikungunya: Im Juni 2014 wurde der erste importierte Fall bestätigt. Ein 45-jähriger Mann ist nach seiner Rückkehr von der Insel St. Maarten erkrankt. Bis Ende Oktober wurden 1.210 autochthone Erkrankungen gemeldet, insgesamt 14 wurden importiert. Ein Mensch ist verstorben. In diesem Jahr wurden noch keine Infektionen gemeldet. Mückenschutz beachten. Syrien Orale Infektionen: Im Februar dieses Jahres hat die WHO erneut vor einem hohen Risiko für Krankheitsepidemien in Syrien und den benachbarten Ländern (Jordanien, Libanon, Irak, Israel und Türkei) gewarnt. Die Kombination aus hohen Temperaturen und schlechten bzw. nicht existierenden Sanitäranlagen birgt eine große Gefahr für eine exponentielle Zunahme von Infektionskrankheiten. Vor allem Krankheiten ausgelöst durch kontaminiertes Trinkwasser, wie Hepa- 24 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 20/15 • 21. Oktober 2015 titis A, Typhus, Cholera und bakterielle Darminfektionen, seien quasi unausweichlich. Die starke Zerstörung des syrischen Gesundheitssystems kommt erschwerend hinzu. Hygiene und Impfschutz beachten. ungewöhnlich heftige Niederschläge begünstigt. Bereits im Januar, Februar­und April wurden lokale Ausbrüche registriert. Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende erwägen. Poliomyelitis: Nach einer Pause von 14 Jahren sind zwischen Oktober 2013 und Januar 2014 39 Kinder an Polio erkrankt. Mittels ausgedehnter Impfkampagnen konnte der Ausbruch gestoppt werden. Seit einem Jahr wurden keine neuen Infektionen gemeldet. Im Mai dieses Jahres hat die WHO Syrien von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten. Thailand Sicherheitshinweis: Vor Reisen nach Syrien wird weiterhin deutlich gewarnt. Das Auswärtige Amt fordert nochmals mit Nachdruck alle Deutschen, die das Land noch nicht verlassen haben, zur Ausreise aus Syrien auf. Es weist ausdrücklich darauf hin, dass die Deutsche Botschaft in Damaskus geschlossen ist und im Notfall keine konsularische Hilfe vor Ort leisten kann (www.auswaertiges-amt.de). Tadschikistan Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, verbreitet auch für Hepatitis A und Typhus durch kontaminiertes Trinkwasser aus unsicheren Versorgungssystemen. Betroffen sind auch die Städte. Hygiene beachten, Impfschutz empfohlen. Sicherheitshinweis: Wegen starker Schneeschmelze, heftiger Regenfälle und den damit verbundenen Überflutungen und Erd­ rutschen ist der Zugang in einige bergige Regionen Tadschikistans derzeit schwierig. Von Reisen in die betroffenen Regionen, insbesondere in den Autonomen Oblast Ghorno Badachshan (GBAO) und in das Rascht-Tal, sollte daher abgesehen werden (www.auswaertigesamt.de). Taiwan Dengue: In der ersten Septemberwoche wurden bisher die meisten Erkrankungen (4.036) innerhalb einer Meldewoche beobachtet. Bis Mitte Oktober wurden landesweit 25.481 autochthone Infektionen registriert. 108 Menschen sind verstorben, so viele wie nie zuvor. 261 Fälle wurden importiert. Ein Schwerpunkt liegt wieder im Süden des Landes, besonders betroffen sind die benachbarten Städte Tainan­und Kaohsiung. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern wurden dort einige Märkte und Parks vorübergehend geschlossen. Außerdem wurden von der Regierung überregionale Bekämpfungsmaßnahmen eingeleitet. Die Hauptübertragungszeit auf der Insel sind in der Regel die Monate Juli und August. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Vogelgrippe: Anfang Oktober ist eine 62-jährige Frau nach ihrer Rückkehr aus der Provinz Zhejiang (Festland) an Influenza A(H7N9) erkrankt. Im März 2013 wurde in China erstmals ein Fall beim Menschen registriert. Ursprünglich waren ausschließlich der Osten und Südosten des chinesischen Festlandes betroffen. Die meisten Fälle traten in den Provinzen Guangdong und Zhejiang auf. Von dort wurden bisher 4 Fälle nach Taiwan importiert. Inzwischen hat sich die Infektion auch auf weitere chinesische Provinzen ausgeweitet. Betroffen sind Fujian im Süden, Jiangsu, Jiangxi, Shandong im Osten und die Region Xinjiang im Nordwesten Chinas. Tansania Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Es kommt regelmäßig zu örtlich begrenzten Cholera-Ausbrüchen, am häufigsten während der Regenzeit zwischen Dezember und März. Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende. Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, örtlich ist auch mit kleineren Cholera-Ausbrüchen zu rechnen. Hygiene beachten. Coronavirus: Anfang Oktober wurde in der Provinz Yala (S) ein Verdachtsfall gemeldet. Der 62-jährige Mann ist nach seiner Rückkehr aus Saudi Arabien erkrankt. Es ist der zweite Verdachtsfall im Zusammenhang mit Wallfahrten anlässlich des Hajj Ende September. Zwei Tage zuvor ist eine 59-Jährige erkrankt. Die endgültigen Diagnosen stehen noch aus. Dengue: Bis Anfang Oktober sind landesweit 80.951 Menschen erkrankt, es gab mindestens 37 Todesfälle. Die Hauptübertragungszeit sind die Monate Juli und August. Die meisten Fälle wurden aus den Provinzen Rayong (W), Trat (Z), Petchaburi (Z) und Krabi (S) gemeldet. 2013 wurden die höchsten Fallzahlen innerhalb von 20 Jahren registriert. Landesweit wurden ca. 153.000 Fälle verzeichnet, davon mindestens 132 Todesfälle. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten! Quallen: Anfang Oktober ist eine ein junge, deutsche Touristin durch den Kontakt zu einer Würfelqualle verstorben, eine weitere Frau wurde leicht verletzt. Es ist der zweite Todesfall in diesem Jahr. Im vergangenen Jahr ist ein 5-jähriger Franzose an den Folgen des Nesselgiftes verstorben. Neben ausgeprägten Schmerzen kann es zu kardiopulmonalen Versagen kommen. Nach Kontakt Tentakeln mit Essig oder Salzwasser abspülen (kein Süßwasser). Bei großflächigen Verletzungen sollte ein Arzt aufgesucht werden. Die hochgiftigen Tiere kommen im indopazifischen Raum vor. Örtliche Warnhinweise beachten. Sicherheitshinweis: Am Abend des 17. August 2015 kam es in Bangkok an der auch bei Touristen beliebten Rajaprasong Kreuzung, nahe des sogenannten Erawan Shrine, zu einer Explosion. Es gab mehrere Todesopfer und Verletzte. Die Hintergründe sind noch unklar. Am 18. August kam es zu einer weiteren Explosion an der Thaksin Bridge in Bangkok und an einer Bahnstation. Es gab keine Verletzten. Weitere Anschläge auch in anderen beliebten Feriengebieten können nicht ausgeschlossen werden. Reisenden wird empfohlen, besonders vorsichtig zu sein und diese Reisehinweise und die aktuelle Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Togo Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Im gesamten Land gibt es immer wieder Ausbrüche von Cholera, auch in der Hauptstadt Lomé. Milzbrand, auch in der kutanen Form, gibt es sporadisch oder als Cluster immer wieder bei Einheimischen mit entsprechenden Tierkontakten. Der Norden Togos und das benachbarte Ghana gehören weltweit zu den Regionen mit den höchsten Prävalenzen dieser Zoonose bei Paarhufern. 2008 wurden zum ersten Mal seit 2003 wieder 3 Polio-Fälle registriert, 2009 waren es 6. Seither gab es keine Meldung. Hygiene, Kenntnis der Übertragungswege und Impfschutz (Polio) bei Reisen beachten. Trinidad & Tobago Chikungunya: Zwischen Juli und Dezember 2014 wurden 291 autoch­ thone Erkrankungen bestätigt, 3 Infektionen wurden importiert. In diesem Jahr wurden bis KW 20 83 autochthone Infektionen gemeldet. Landesweit wurden 3.300 Verdachtsfälle gemeldet. Mückenschutz beachten. Cholera: Ausgehend von der Hauptstadt Dar es Salaam sind seit Mitte August in 13 Regionen 67 Menschen verstorben, es gibt mehr als 4.300 Erkrankte. In einigen Gebieten im Norden und Nord­westen wird die Ausbreitung der Erkrankung durch für diese Jahreszeit © Centrum für Reisemedizin 25 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 20/15 • 21. Oktober 2015 Tschad Infektionskrankheiten: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Im gesamten Land gibt es immer wieder Ausbrüche von Cholera. Die meisten Menschen leben unter extrem schlechten sanitären Bedingungen, so dass Trinkwasser mit Fäkalien ver­unreinigt wird. Polio, zuvor bereits ausgerottet, wurde seit 2003 aus dem benachbarten Nigeria mehrfach importiert. Zuletzt wurden 2012 5 Fälle gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio, Masern) beachten. Sicherheitshinweis: Am 11.07.2015 kam es ein N’Djamena erneut zu einem Selbstmordanschlag, bei dem mindestens 15 Menschen getötet und 74 Menschen verletzt wurden. Bereits am 15.06.2015 ereigneten sich in N’Djamena zwei Sprengstoffanschläge; neben den vier Selbstmordattentätern starben dabei 23 Menschen. Am 29.06.2015 sprengten sich im Verlauf einer Operation gegen eine „Boko Haram“ – Terrorzelle vier Verdächtige in die Luft, elf Menschen wurden getötet. Es ist nicht auszuschließen, dass es vor allem in N’Djamena, aber auch in den anderen Landesteilen zu weiteren Anschlägen kommen kann. Es wird empfohlen, die Reise- und Sicherheitshinweise sowie die aktuelle Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen. Vor Reisen in die Region des Tschadsees und das Grenzgebiet zwischen Tschad und Kamerun wird gewarnt (www.auswaertiges-amt.de). Tunesien Tollwut: In Tunesien sterben durchschnittlich 1–2 Menschen im Jahr an der Infektion, meistens durch unbehandelte Hundebisse verursacht. In diesem Jahr wurden bereits 5 Todesfälle registriert, im vergangenen Jahr waren es 3. Nach Bissverletzungen oder verdächtigen Tierkontakten sofort einen Arzt aufsuchen, bei vorhersehbarem Risiko vorbeugend impfen. Sicherheitshinweis: Am 4. Juli 2015 hat die tunesische Regierung den Ausnahmezustand verhängt, als Folge auf einen Anschlag auf ein Touristenhotel in Sousse / Port El Kantaoui am 26.06.2015, bei dem es zahlreiche Tote und Verletzte gab, darunter auch Deutsche. Dieser und ähnliche Vorfälle zeigen, dass Ausländer auch gezielt Opfer von Anschlägen durch in Tunesien aktive terroristische Gruppierungen werden können. Es sind derzeit keine Einschränkungen der Bewegungsfreiheit zu erwarten, aber die Lage sowie offizielle Ankündigungen sollten aufmerksam verfolgt werden. Generell wird daher empfohlen, im ganzen Land besondere Vorsicht walten zu lassen. Reisende sollten den Anweisungen der Sicherheitskräfte unbedingt Folge leisten. Reisenden wird empfohlen die Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Türkei Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, gelegentlich lokal auch für Typhus und Paratyphus. Hygiene beachten, ggf. Typhus-Impfung empfohlen. Sicherheitshinweis: Am 10. Oktober 2015 kam es im Zentrum von Ankara zu einem Anschlag mit Toten und Verletzten. Deutschen, die sich in der Türkei aufhalten oder dorthin reisen möchten, wird empfohlen, insbesondere die Innenstadt von Ankara zu meiden sowie sich über die Reise- und Sicherheitshinweise und Medienbericht­ erstattung informiert zu halten. Seit Juli 2015 führen die Türkei und Verbündete militärische Operationen im Grenzgebiet zu Syrien und Irak durch. In der Folge hat sich die Gefahr terroristischer Anschläge erhöht. Bisher ergeben sich hieraus keine unmittelbaren Aus­ wirkungen auf die Ferienregionen an der Mittelmeerküste. In Istanbul kam es im August 2015 zu mehreren terroristischen Anschlägen. Bei Reisen nach Istanbul wird zu erhöhter Vorsicht geraten. Reisenden wird empfohlen, die Anwesenheit an belebten Plätzen im inner­ städtischen Bereich und in Verkehrsmitteln des öffentlichen Personennah- und Fernverkehrs auf das erforderliche Maß einzuschränken sowie Regierungs- und Militäreinrichtungen zu meiden. Auch bei Reisen über Land wird zu besonderer Umsicht und Vorsicht geraten (www.auswaertiges-amt.de). © Centrum für Reisemedizin Turks & Caicos Inseln Chikungunya: Anfang Juni 2014 wurden 2 Erkrankungen bestätigt. Bis Anfang Dezember hat sich die Zahl auf 26 erhöht, 7 davon wurden importiert. Es wurden 197 Verdachtsfälle gemeldet. In diesem Jahr wurden bisher keine Infektionen registriert. Mückenschutz beachten. Tuvalu Chikungunya: Im Oktober wurde bei 9 von insgesamt 37 Verdachtsfällen eine Infektion mit dem Chikungunya-Virus bestätigt. Mückenschutz beachten. Uganda Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen inkl. Cholera landesweit. Im Februar 2009 wurde zum ersten Mal seit 1996 wieder ein Fall von Poliomyelitis in Uganda nachgewiesen. Hygiene und Impfschutz (Polio, ggf. Cholera) beachten. Malaria: In 10 Distrikten im Norden des Landes haben die Fallzahlen in diesem Jahr zugenommen und die Situation ist weiterhin nicht unter Kontrolle. Betroffen sind die Distrikte Lamwo, Gulu, Kitgum, Oyam, Agago, Apac, Amuru, Kole, Nwoya und Pader. Mindestens 200 Menschen sind verstorben. Am häufigsten sind Kinder und Schwangere betroffen. Als Ursache wird ein Rückgang der öffent­ lichen Bekämpfungsmaßnahmen (Indoor Residue Spraying) vermutet. In Uganda besteht auch für Reisende ganzjährig ein hohes Infektionsrisiko. Expositions- und Chemoprophylaxe beachten. Ukraine Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, verbreitet auch für Hepatitis A und Typhus, vorwiegend durch kontaminiertes Trinkwasser aus unsicheren Leitungssystemen. Betroffen sind auch die Städte. Auch Cholera-Fälle kommen sporadisch vor. Hygiene beachten, Impfschutz empfohlen. Polio: Im Oblast Transkarpatien (SW) sind Ende Juni 2 Kinder im Alter von 4 und 10 Monaten an akuten schlaffen Lähmungen (AFP) erkrankt. Anfang September hat die WHO bestätigt, dass es sich um Infektionen mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 1 (cVDPV1) handelt. Impfschutz beachten. Sicherheitshinweis: Im Osten der Ukraine (Oblaste Donezk und Luhansk) finden seit dem Frühjahr 2014 bewaffnete Auseinandersetzungen statt. In der Folge eines in Minsk vereinbarten Friedensplans haben sich die Kämpfe aktuell zwar abgeschwächt, flammen an einigen neuralgischen Punkten jedoch immer wieder auf und könnten erneut auch eskalieren. Vor Reisen in die genannten Konfliktgebiete wird daher dringend gewarnt (www.auswaertiges-amt.de). Ungarn West Nile-Fieber: Seit Mitte August wurden 18 Infektionen gemeldet. Die Erkrankung kommt sporadisch im Land vor. Mückenschutz beachten. Uruguay Chikungunya: Mitte August 2014 wurden 4 Verdachtsfälle aus der Dominikanischen Republik importiert. Seitdem wurden keine weiteren Infektionen gemeldet. Mückenschutz beachten. USA Darminfektionen: Aus 36 Bundesstaaten sind bis zum 14. Oktober insgesamt 767 Salmonella-Infektionen gemeldet worden, 4 Menschen sind verstorben. Die Infektionsquelle sollen aus Mexico importierte Gurken sein. Chikungunya: Zwischen Juli und Ende September 2014 haben die Gesundheitsbehörden in Florida 11 autochthone Fälle registriert. Landesweit wurden im vergangenen Jahr 2.333 durch Reisen impor- 26 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 20/15 • 21. Oktober 2015 tierte Erkrankungen gemeldet, in diesem Jahr sind es bisher 510. In den Jahren 2006 bis 2013 waren es jährlich etwa 28 Infektionen. Die meisten Infektionen stammen aus der Karibik. Mückenschutz beachten. Ostamerikanische Pferde-Enzephalitis (EEE): Im Oswego County, Bundesstaat New York (NO) wurde Anfang Oktober der zweite Todesfall gemeldet. Landesweit treten pro Jahr durchschnittlich 8 Erkrankungen auf. Die meisten in den Bundesstaaten Florida, Georgia­, Massachusetts und New Jersey. Diese von tag- und nacht­ aktiven Stechmücken übertragene Virusinfektion kann zu einer schweren Hirnentzündung führen. Mückenschutz beachten. Pest: Seit April dieses Jahres wurden 15 Infektionen mit 4 Todesfällen aus 8 Bundesstaaten registriert: Arizona (2), Colorado (4), Georgia (1 Fall aus Kalifornien importiert), Kalifornien (1), Michigan (1 Fall aus Colorado importiert), New Mexico (4), Oregon (1) und Utah (1). Im September wurden der dritte und vierte Fall in New Mexico gemeldet. Eine 52-Jährige ist verstorben. Alle Erkrankungen verliefen als seltene Form einer Pestsepsis, die typischen Symptome einer Beulen- oder Lungenpest traten nicht auf. Ende August wurde eine tödliche Infektion aus dem Bundesstaat Utah gemeldet. Es ist der erste Fall beim Menschen seit 2009. Erstmals seit 2006 sind im Bundesstaat Kalifornien im August 2 Menschen an Pest erkrankt. Ein Kind hat sich während eines Camping-Aufenthalts im Stanislaus National Forest (Yosemite-Nationalpark) infiziert und ist inzwischen auf dem Weg der Besserung. Ein Tourist aus dem Bundesstaat Georgia ist nach seinem Besuch des Yosemite-Nationalparks ebenfalls erkrankt. Im Mittleren Westen der USA gibt es ausgedehnte Naturpestherde, wo der Erreger sein Reservoir in zahlreichen wildlebenden Klein­ säugern, vorwiegend Hörnchen, aber auch in Katzen hat. Kontakt mit derartigen Tieren sollte gemieden werden. Übliche Repellents schützen auch vor Flohbissen. Tollwut: Anfang Oktober wurde der erste menschliche Tollwutfall im Bundesstaat Wyoming gemeldet. Eine Frau aus Fremont County ist vermutlich nach dem Kontakt zu einer infizierten Fledermaus erkrankt. Nähere Informationen liegen noch nicht vor. In Stephens County (Bundesstaat Georgia) ist Mitte Oktober ein 2-jähriger Junge von einer tollwütigen Fledermaus gebissen worden. Es ist das erste Mal seit etwa 20 Jahren, dass in der Region terrestrische Tollwut auftaucht. Menschliche Tollwutfälle sind in den USA selten. Jährlich werden etwa 35.000 Menschen aufgrund von verdächtigen Tier­kontakten (überwiegend Kontakt zu Fledermäusen) postexpositionell behandelt und 7.000-10.000 Fälle von Tollwut bei Tieren (Waschbären, Stinktieren, Fledermäusen, Füchsen) registriert. Nach verdächtigen Tierkontakten sollte umgehend eine postexpositionelle Versorgung eingeleitet werden. West Nile-Fieber: Im Juli wurde aus Nevada County der erste Todesfall in Kalifornien in diesem Jahr gemeldet. Mitte August wurde die erste Infektion für dieses Jahr in New York City registriert. Landesweit wurden in diesem Jahr bis Anfang Oktober 1.197 Erkrankungen und 63 Todesfälle gemeldet. Im vergangenen Jahr sind landesweit 2.205 Menschen erkrankt, es gab 97 Todesfälle. Mückenschutz beachten. Venezuela Chikungunya: Im Juni vergangenen Jahres wurden die ersten importierten Fälle gemeldet, ihre Zahl ist bis Jahresende auf 50 gestiegen. Im Juli 2014 wurden die ersten autochthonen Erkrankungen bestätigt. Bis Ende Dezember wurden ca. 37.280 Verdachtsfälle gemeldet, 2.486 Infektionen wurden bestätigt, 3 Menschen sind verstorben. Offiziell wurden in diesem Jahr bis Ende September ca. 14.830 Verdachtsfälle registriert, 330 Infektionen wurden bestätigt. Presseberichten zufolge sollen die Fallzahlen deutlich höher liegen. Allein im Bundesstaat Zulia (NW) wurden bis Ende 2014 ca. 500.000 Infektionen registriert. Mückenschutz beachten. Dengue: Seit Anfang des Jahres wurden landesweit 22.136 Verdachtsfälle gemeldet. Nach einem vorherigen leichten Rückgang sind die Zahlen in den ersten zwei Septemberwochen wieder an­gestiegen. Mückenschutz beachten. © Centrum für Reisemedizin Malaria: Bis Anfang September wurden landesweit 88.906 Infektionen gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind die Fallzahlen um ca. 55 % gestiegen. Die meisten Erkrankungen wurden in den Endemiegebieten der Bundesstaaten Bolivar und Amazonas registriert. Mückenschutz sorgfältig beachten. Bei Reisen in die entsprechenden Gebiete sollte außerdem eine entsprechende Prophylaxe erwogen werden. Vietnam Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, auch Cholera ist endemisch. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene beachten. Dengue: Seit Anfang des Jahres sind landesweit ca. 47.000 Menschen erkrankt, es gab 30 Todesfälle. Besonders betroffen ist Ho Chi Minh Stadt im Süden des Landes. Regenfälle haben hier die Zunahme der Infektionen begünstigt. Bis Anfang Oktober sind mehr als 11.400 Menschen erkrankt, es gab 5 Todesfälle. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind die Zahlen um 85 % gestiegen. In den angrenzenden Provinzen Binh Duong und Dong Nai wurden ebenfalls vermehrt Erkrankungen gemeldet. In Binh Duong sind mehr als 2.800 Menschen erkrankt, es gab mindestens 2 Todesfälle. In Dong Nai wurden 5.000 Fälle registriert, 4 Menschen sind verstorben. In Hanoi (N) nehmen die Fallzahlen seit Juli ebenfalls zu. Der Höhepunkt der Saison wird im Oktober erwartet. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten! Hand-Fuß- und Mundkrankheit (HFMD): Seit Anfang des Jahres sind landesweit 32.415 Kinder erkrankt, es gab 4 Todesfälle. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Gesamtzahl um ca. 40 % gesunken. Seit September steigt die Zahl der Neuinfektionen an und hat inzwischen fast das Niveau des Vorjahres erreicht. Besonders betroffen ist der Süden des Landes. An der Infektion erkranken in der Regel junge Kinder. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch, Symptome sind hohes Fieber und Bläschenbildung an den Händen, Füßen und der Mundschleimhaut. In SO-Asien kommt es regelmäßig zu Epidemien. Eine spezifische Behandlung existiert nicht. Reisende sollten auf besonders gute persönliche Hygienemaßnahmen achten. Vogelgrippe: Seit 2003 sind landesweit insgesamt 127 Menschen an Influenza A(H5N1) erkrankt, es gab 64 Todesfälle. Bei allen Betroffenen ließen sich entsprechende Tierkontakte nachweisen. Im vergangenen Jahr wurden landesweit mindestens 40 Ausbrüche bei Hausgeflügel registriert, mehr als 90.000 Tiere wurden getötet. Zuletzt wurden Mitte April, im Mai, Anfang August, Anfang September und Anfang Oktober Ausbrüche gemeldet, mehr als 15.000 Tiere sind verendet oder wurden getötet. Seit Dezember 2014 wurden mindestens 10 Vorfälle dieser Art registriert. Die Impfung von Geflügel ist im Land weit verbreitet. Medienberichten zufolge verliert der am häufigsten verwendete Impfstoff durch eine Mutation des Virus jetzt an Wirksamkeit. Zwischen April und Oktober 2014 wurden 7 Ausbrüche von Influenza A(H5N6) in Geflügelbetrieben gemeldet. In diesem Jahr wurden ebenfalls mehrere Ausbrüche in verschiedenen Regionen gemeldet, zuletzt Ende September in der Provinz Lai Chau und Anfang Oktober in den Provinzen Lao Cai und Thai Binh in Norden des Landes. Menschliche Erkrankungen gab es bisher nicht. Zentralafrikanische Republik Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera ist im Land endemisch und Ausbrüche kommen immer wieder vor. Bei den oral übertragenen Formen der Hepatitis ist neben A auch vermehrt mit E zu rechnen, vor allem in Bangui und Umgebung. Polio, 2000 schon einmal ausgerottet, wurde 2003 aus Nigeria­reimportiert die letzten 4 Erkrankungen wurden 2011 gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Sicherheitshinweis: Angesichts fortdauernder sehr hoher Sicherheitsrisiken und wieder aufflammender Kampfhandlungen warnt das Auswärtige Amt vor Reisen in die Zentralafrikanische Republik (www.auswaertiges-amt.de). 27 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 20/15 • 21. Oktober 2015 Reisemedizin SPEZIAL Zika-Virus Ende April 2015 wurden im brasilianischen Bundesstaat Bahía (O) erstmals Zika-Viurs-Infektionen bestätigt. Es sind gleichzeitig die ersten auf dem südamerikanischen Festland. Seitdem wurde das Virus in insgesamt 14 Bundesstaaten Brasiliens nachgewiesen: Alagoas (NO), Bahía (O), Ceará (NO), Maranhão (NO), Mato Grosso (W), Pará (N), Paraíba (NO), Paraná (S), Pernambuco (NO), Piauí (NO), Rio de Janeiro (SO), Rio Grande do Norte (NO), Roraima (N) und São Paulo (SO). Es wird vermutet, dass der Erreger während der Fußballweltmeisterschaft 2014 importiert wurde. Die Gesundheitsbehörden in Bahía haben Mitte Juli eine Zunahme von Fällen des Guillain-Barré Syndroms gemeldet. 76 Verdachtsfälle wurden registriert, 42 konnten bestätigt werden. Eine Frau ist verstorben. Experten vermuten einen Zusammenhang mit dem Zika-Ausbruch. Seit Mitte Oktober gibt es die ersten bestätigten Infektionen auch in Kolumbien. Das Flavivirus ist verwandt mit den Erregern von Dengue, Gelbfieber und Japanischer Enzephalitis. Es wurde 1947 in Uganda in Rhesusaffen im Zika-Wald in der Nähe von Entebbe isoliert, die Erstbeschreibung des Krankheitsbildes erfolgte 1952. Bis 2007 wurden nur einzelne Fälle in Afrika und Südostasien beobachtet. In diesem Jahr kam es zu einem ersten großen Ausbruch in Mikronesien. In der Folge breitete sich das Virus im pazifischen Raum aus. Wie andere Flaviviren ist Zika ein umkapseltes Einzelstrang-RNAVirus. Es wird von Stechmücken der Gattung Aedes übertragen, insbesondere auch von A. aegypti. Neben dem Menschen sind Affen als Wirtstiere wichtig. Die Inkubationszeit liegt bei wenigen Tagen. Die Symptomatik von Zika ist meist vergleichs- weise milde mit Kopfschmerzen, Fieber, Erschöpfung, einem makulopapulösem Hautausschlag, Konjunktivitis und Gelenkschmerzen. Häufig wird auch Lichtempfindlichkeit beschrieben, bei Männern scheint es häufig zu einer Prostatitis zu kommen. Anders als bei Dengue oder Gelbfieber kommt es nicht zu Hämorrhagien. Die Behandlung ist rein symptomatisch, eine Impfung existiert nicht. Seit seiner rapiden Ausbreitung im Jahr 2007 wird Zika als „Emerging Infectious Disease“ klassifiziert. Trotz der überwiegend relativ milden klinischen Verläufe ist das wahre Potential des Virus als Verursacher von Epidemien noch unklar. 2009 gelang durch Zufall bei Zika als erstem Flavivirus der Nachweis, dass eine sexuelle Übertragung möglich ist. Ein Biologe der Colorado State University forschte zur Malaria im Senegal und erhielt in dieser Zeit zahlreiche Mückenstiche. Nach seiner Rückkehr in die USA erkrankte er an Zika, hatte aber zuvor noch Geschlechtsverkehr mit seiner Ehefrau. Diese wiederum erkrankte wenige Tage später ebenfalls an der Infektion, die serologisch gesichert werden konnte. Im Dezember 2013 wurde das noch wenig bekannte Zika-Virus erstmals in Deutschland bei einem Patienten aus dem Saarland nachgewiesen. Der 53-Jährige hatte im November 2013 seinen Urlaub in Thailand verbracht und dort Arthralgien, ein makulopapulöses Exanthem, Fieber und Schüttelfrost entwickelt. Nach seiner Rückkehr in die Bundesrepublik wurden Antikörper gegen das Zika-Virus in seinem Blut gefunden. Im März 2015 wurde Zika bei einem italienischen Reiserückkehrer aus Brasilien nachgewiesen. Quellen: – Hayes, E. B. (2009). „Zika Virus Outside Africa“. Emerging Infectious Diseases 15 (9): 1347–1350. doi:10.3201/eid1509.090442 – Musso D, Nilles EJ, Cao-Lormeau VM. Rapid spread of emerging Zika virus in the Pacific area. Clin Microbiol Infect. 2014 Oct;20(10):O595-6. doi: 10.1111/1469-0691.12707. Epub 2014 Aug 4. http://news.sciencemag.org/2011/04/ sex-after-field-trip-yields-scientificfirst?ref=hp – PAHO. Zika Virus Infection. http://www.paho.org/hq/index. php?option=com_topics&view=article &id=427&Itemid=41484&lang=fr Quelle: PAHO. http://www.paho.org/hq/index.php?option=com_topics&view=article&id=427&Itemid=41484&lang=fr © Centrum für Reisemedizin 28 IMPRESSUM CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Erscheinungsweise:14-täglich (in Ergänzung zum CRM Handbuch Reisemedizin) Bezugspreis in der Abonnementgebühr enthalten. Herausgeber: CRM Centrum für Reisemedizin GmbH Hansaallee 299, 40549 Düsseldorf Redaktion: Redaktionsassistenz: Telefon: 0211/904 29-0 Telefax: 0211/904 29-99 Birgit Pfeiffer Die Angaben sind nach bestem Wissen und sorgfältigen Recherchen zusammengestellt. Eine Gewähr oder Haftung wird vom CRM nicht übernommen. Jeder Nachdruck, die Wiedergabe, Vervielfältigung, Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen und Verbreitung auch von Teilen des Werkes bedarf der Genehmigung des Herausgebers. ISSN 2192-5097 © CENTRUM FÜR REISEMEDIZIN DÜSSELDORF 2015 Prof. Dr. med. Tomas Jelinek 17. Forum Reisen und Gesundheit Special: Reisen nach Afrika © iStockphoto.com/hadynyah Reisemedizinische Fortbildung im Rahmen der ITB Berlin 2016 11. & 12. März 2016 CityCube Berlin www.crm.de/itb2016 Veranstalter CRM Centrum für Reisemedizin GmbH Ein Fachinstitut der Thieme Verlagsgruppe www.crm.de Jetzt lden! anme