CHRISTIAN SPUCK PRESSE/PRESS Allgemein/General Stuttgarter Zeitung, Horst Koegler, 30. Apr 2001 [...] Wie er Bilder und Gruppen arrangiert, Körperhaltungen und Gesten in korrespondierende Beziehung zueinander setzt, sie gleichsam aus der Musik herausdestilliert und sich in den Raum entfalten lässt, zeugt von seiner faszinierenden Fantasie, aber auch von seinem kompositorischen Verstand. Spuck ist nicht nur ein formidabler Choreograf, der über einen wunderbaren Bewegungsfluss verfügt, sondern auch ein genau kalkulierender, in großen formalen Zusammenhängen denkender Ballettarchitekt. So ist er im Stande, tänzerische Visionen zu realisieren, die jenseits anekdotischer Inhalte einen magisch-traumatischen Schwebezustand suggerieren. Die Welt, Hartmut Regitz, 8. Mai/may 2001 [...] In dem „Duo/Towards the Night“ von 1996 ist eigentlich alles angelegt, was seine späteren Arbeiten auszeichnete: ein Tanz, der Musik nicht verdoppelt, eine oft irritierende Art der Choreografie, wie überhaupt eine fragmentierte Form, die jede Konsumierung durch den Zuschauer von vornherein verhindert. Dos Amores Süddeutsche Zeitung, Katja Schneider, 11. Feb 1999 [...] Die Zuschaueraugen können dem rasenden Wirbel der Tänzer folgen, weil Schritte, interruptive Schlenker, Beugungen und blitzartige Wendungen klar strukturiert sind. Gruppensequenzen und Pas de deux wechselnder Dynamik gleiten ineinander, bis sie schließlich in einem freudesprühenden Höhepunkt kulminieren, wenn sich alle Tänzer und Paare gefunden haben. Bei Spuck schlägt der Puls schneller und leichter. Die Paare finden und trennen sich, verlieren aber nicht ihre gute Laune zwischen den Pendeln, Symbol für die Schläge der Liebe und des Lebens und die Ausschläge des Glücks. Dpa, Martin Oversohl, 9. Feb 1999 Mit langanhaltenden Beifall und zahlreichen „Bravo“-Rufen wurde die Uraufführung von Dos Amores im Kleinen Haus der Landeshauptstadt aufgenommen. [...] Spucks neues Stück verwöhnt das Auge auch mit Einfällen fernab von Takt und Tanz: Es ist ein Spiel mit Licht und Schatten, Tänzer tragen knallrote Röcke, metallene Pendel schwingen gleichmäßig an langen Seilen über die Bühnenbretter und brechen das Bild. 01 Stuttgarter Zeitung, Petra Von Olchowski, 25. Sep 1999 Dynamisch, kraftvoll, berauschend schön und zugleich voller Sensibilität fürs Detail, gehört dieses anspruchsvolle Stück zweifellos zum Besten, was die Stuttgarter Kompanie derzeit zu bieten hat. Südkurier, Wolfgang Ludewig, 8. Feb 1999 Das Ideal Reid Andersons ist ein perfekt funktionierendes Ensemble, daß trotzdem „sein“ Stuttgarter Ballett nicht stereotyp wirkt, verdankt er Choreographen wie Christian Spuck, die das Ensemble stets aufs neue motivieren und auch profilieren. Südwest Presse, Christoph Müller, 8. Feb 1999 Christian Spuck ist schonerstaunlich metiersicher, vor allem aber urmusikalisch: der Mix aus Vivaldi-Barock und paukendem Drummer-Gehämmer löst komplexe Bewegungsimpulse aus bei sechs in die Geschlechterpolarität getriebenen Paaren, die wie Adam nach Eva haschen. Spuck benutzt sie wie Schachfiguren. Er setzt ihnen zusätzlich sechs silbrige Pendel vor die Nase. Das ergibt spannungsvolle Gegenüberstellungen und Beziehungsgeflechte von Menschenkörpern und Mobiles im ansonsten leeren Raum. SWR2 – Kultur Im Land, Christina-Maria Purkert, 8. Feb 1999 [...] Mit dieser Arbeit hat sich Christian Spuck wohl endgültig als choreographischer Hoffnungsträger für Stuttgart etabliert: Das ist ein Lichtblick in der deutschen Ballettlandschaft, deren ernstzunehmenden Nachwuchs man an den Fingern einer Hand abzählen kann. Berliner Zeitung, Wiebke Hüster, 1. Okt/Oct 1999 Licht blick des dreiteiligen Abends [...] ist Christian Spucks liebesleichtes, unbeschwertes Stück „Dos Amores“. Carlotta’s Portrait Suttgarter Nachrichten, Hartmut Regitz, 30. Apr 2001 Was sich manchmal wie ein etwas kryptischer Kommentar zum Thema Kino liest, ist in Wahrheit ein höchst komplexes Stück Tanz über Sinnerfahrung und Sinnestäuschung. Was ist Fakt? Was Fiktion? Was Wirklichkeit? Was Illusion? [...] Keine Frage freilich, dass Christian Spuck mit „Carlotta’s Portrait“ einem Ballet Noir in der Art eines Jirí Kylián gelungen ist, das viel zu bewegen, noch mehr zu bedeuten gibt. Und selbst wenn Yseult Lendvai darin weniger zu tanzen denn zu sprechen hat, kann dem Publikum vom Zuschauen und Zuhören ganz schön schwindlig werden. [...] Er schafft damit [mit der verwendeten Musik] einen Rahmen für jene „Strange Images“, von denen immer wieder in „Carlotta’s Portrait“ die Rede ist. Und komponiert ein Vexierbild voll verblüffender Einsichten und einer Choreografie, die Yseult Lendvai, Friedemann Vogel, Julia Krämer, Robert Tewsley, Bridget Breiner, Douglas Lee anders aussehen lässt – und gerade deshalb so nachhaltig fasziniert. 02 Stuttgarter Zeitung, Horst Koegler, 30. Apr 2001 Dass sich Christian Spuck mit seinem bei dieser Gelegenheit uraufgeführten Ballett „Carlotta’s Potrait“ so glanzvoll neben Robbins, Cranko und Forsythe behauptet, ist vielleicht das beglückendste Erlebnis dieses Abends. Es ist sein erstes Meisterwerk. [...] Denn dieses Ballett schafft eine rätselhafte Spannung ganz eigener, sehr spuckscher Art. Schon die Verquickung der Filmmusik von Bernard Herrmann mit den sechs Stücken für großes Orchester, op. 6, von Anton Webern, sichert dem Ballett eine Klangkulisse des insistierend Mysteriösen, eine ostinate Bedrohung. Dann aber auch durch Spucks Raumgestaltung, die mittels verschiebbarer schwarzer Wände und schwarzen Kuben im Zusammenwirken mit der suggestiven, nebelverhangenen Beleuchtung von Andreas Rinkes und den in der Luft schwebenden Tänzerskulpturen alle Realität suspendiert und uns den Boden unter den Füssen wegzieht. [...] Wie er Bilder und Gruppen arrangiert, Körperhaltungen und Gesten in korrespondierende Beziehung zueinander setzt, sie gleichsam aus der Musik herausdestilliert und sich in den Raum entfalten lässt, zeugt von seiner faszinierenden Fantasie, aber auch von seinem kompositorischen Verstand. Ballett-Journal. Das Tanzarchiv, Juni/June 2001 Das ist ein perfekt inszeniertes und zugleich verstörendes Filmballett aus gekonnten Schnitten, Totalen und virtuos eingesetzten Close-Ups, zu dem Anton Weberns 6 Stücke für großes Orchester Opus 6, unterbrochen von Bernard Herrmanns Vertigo-Musik, die Geräusche liefern. Lulu. Eine Monstretragödie Tanznetz.de, Horst Vollmer, 5. Dez/Dec 2003 Der Hauschoreograf der Kompanie stellt sich nicht nur der ohnehin schon großen Herausforderung des Erzählballetts, sondern sucht sich auch anhand einer denkbar kompliziert gestalteten Figur und Geschichte zu bestehen – Frank Wedekinds “Lulu”. Gleich vorweg: Spuck hat die Herausforderung höchst respektabel bestanden. Stuttgarter Nachrichten, Horst Koegler, 8. Dez/Dec 2003 [...] diese Choreografie, also die Bewegungssprache und der Umgang mit ihr, ist von einer Kraft, einer Fülle und Expressivität [...]. Der Mann[ Christian Spuck] kann erzählen, und zwar mit rein tänzerischen Mitteln, ohne pantomimische Umstandskrämereien. [...] Souverän choreografiert Spuck Stimmungen und dramatische Aktionen, porträtiert Charaktere und lässt gegensätzliche Temperamente aufeinander prallen. [...] Doch die ganz große Überraschung dieser Produktionen sind die fulminant strukturierten und gesteigerten Corpsszenen. Sie haben einen explosiven, sich immer weiter steigernden Drive und branden gegen die Rampe mit der Force der Karnevalszenen in Crankos “Romeo und Julia”. Da offenbart sich eine funkelnde Brillanz. [...] Und wie Spuck mit den Tänzern umgeht, wie er sie über ihre bisherigen 03 Grenzen lockt, wie er die Solisten und die Gruppe kontrapunktisch gegeneinander führt und Raumarchitekturen baut – all das zeichnet den jungen Choreographen als einen Tanzautor von seltenem psychologischen Instinkt aus. [...] so tanzt die ganze Kompanie: mit einer Attacke, einem Engagement und einem Elan, die das Stuttgarter Ballett abermals zur Nummer eins unter den deutschen Opernballetten machen. [...] Superb getanztes Melodram Der Neue Merker, Udo Klebes, 8. Dez/Dec 2003 Das erste neue Handlungsballett [...] brachte für die Stuttgarter Compagnie einen auf Anhieb durchschlagenden und ausgiebig stürmisch bejubelten Erfolg. Er [Christian Spuck] hat bewiesen, daß er einen Abendfüller [...] durchweg unter Spannung halten kann. Seine Choreographie ist anspruchsvoll in ihrem auf klassischem, ja Crankoschem Fundament aufgebauten Zuschnitt, [...]. Neue Zürcher Zeitung, Richard Merz, 8. Dez/Dec 2003 Ein echter Stuttgarter Ballett-Erfolg: fünfzehn Minuten tosender Beifall. Die Stuttgarter Truppe hat ein neues Handlungsballett, “Lulu. Eine Monstretragödie”, [...]. Die Deutsche Bühne, Aug 2004 In der Kritikerumfrage im Magazin “die deutsche bühne” wurde Christian Spucks “Lulu. Eine Monstretragödie” in der Rubrik “Herausragender Beitrag zur aktuellen Entwicklung des Tanzes” genannt. Koeglerjournal, Tanznetz.de, Horst Koegler, 5. Dez/Dec 2003 Geschafft! Der große, wohl entscheidende Karrieredurchbruch des Christian Spuck, Hauschoreograf des Stuttgarter Balletts. Mit seiner “Lulu. Eine Monstretragödie” [...] hat er sich eingereiht in die Stuttgarter Phalanx der dramatischen Handlungschoreographen im Gefolge Noverre, als legitimer Nachfolger von John Cranko und John Neumeier. Er [Christian Spuck] kann dramatische Situationen suggerieren, kann [...] Personen charakterisieren, kann große, raumerobernde Ensembles choreografieren, kann einem vielfach adaptierten literarischen Stoff ein neues, eigenwilliges Profil geben. Das [...] beweist [...] seine souveräne Handwerksbeherrschung – und die ist heute bekanntlich sehr, sehr selten geworden. [...] Was für ein Ballettknüller! [...] Was für eine Lust, in einer Stadt zu leben, die eine solche Ballettkompanie ihr eigen nennt! Financial Times, Jan 2004 Lulu, Christian Spucks erstes Ballett in voller Länge, beginnt so ausdrucksstark – es ist fast zu schön, um wahr zu sein. Dem jungen Hauschoreographen des Stuttgarter Balletts gelingt es, Elemente des Tanztheaters, ein beachtliches Vokabular des modernen Balletts und ausreichend erzählerische Elemente derart miteinander zu verbinden (frei nach dem Stück von Wedekind und diese dienten Alban Berg als Basis für seine Oper), dass auch die Anhänger des traditionellen Balletts beschwichtigt sind. Die Kombinationen von Spuck sind schwindelerregend schnell und verbinden ein klassisches Feuerwerk mit einigen der originellsten Choreographien, seit William Forsythe aus der Stuttgarter Truppe ausgestiegen ist. Dieses Werk von 04 Spuck wird durch keinerlei Belanglosigkeiten gestört: alles geht nahtlos ineinander über und sein Werk spricht Bände. Financial Times, Jan 2004 Lulu, Christian Spuck`s first, full-length ballet, starts out so strong, it`s almost too good to be true. The Stuttgart Ballet`s young resident choreographer successfully mixes elements of Tanztheater , a striking modern ballet vocabulary, and enough narrative (freely adapted from the Wedekind play on which Alban Berg based his opera) to appease traditionalists. Spuck`s fascinating combinations are dazzlingly fast, combining classical fireworks and some of the most original choreography since William Forsythe stepped out of the Stuttgart corps. There is nothing extraneous in Spuck`s movement: it is non-stop and speaks volumes. This Der Tagesspiegel, Franz Anton Cramer, 5. Mai/May 2003 [...] Dabei gestattet Spuck nichts Gemütvolles. Er zeigt den Tanz an seinen Grenzen, ebenso wie er den Raum der Bühne in einem Reich der Düsternis verebben lässt, der immer wieder Tänzer freigibt, nur um sie alsbald wieder zu verschlingen. „this-„ ist inspiriert von Texten Samuel Becketts. Dessen Prosa über die Unmöglichkeit von Kommunikation inspiriert in letzter Zeit Choreographen unterschiedlichster Stilrichtungen zu überaus dichten Tanzstücken. Auch Christian Spuck ist diesen kurzen Weg zum Verstummen gekonnt gegangen. [...] „this-„ ist ein Ringen um Annäherung und Halt, um Selbstvergewisserung. Und immer endet die Musik schon vor der Linie, immer bleibt der Tanz allein gelassen. Ein unheimliches Stück, in dem Nadja Saidakova durch reduzierte, verendende Solopassagen beeindruckt. Spuck lässt solche Bilder stehen; sie machen das Verstummen und Auslauten fast schmerzvoll deutlich. Und während die Podeste des Anfangs schon längst weggeräumt sind und Stoffbahnen den Raum immer weiter verengen, stehen zuletzt die Tänzer hinten im Wandausschnitt – am Boden festgenagelt, mit den Armen rudernd. Sie müssen das Tanzen einstellen. Songs Stuttgarter Zeitung, Petra Von Olchowski, 6. Nov 2001 „Songs“, das neue Stück von Christian Spuck, mit dem das Stuttgarter Ballett seine Jubiläumswoche zum 40-jährigen Bestehen eröffnete, gleicht so einer aquarellfarbenen Fingerübung, mit der ein Fazit gezogen und Unbekanntes erprobt wird. Und gerade weil es so entspannt und leicht wirkt, erzählt es von Schönheit und Verzweiflung, lässt Bilder aus alten Spuck-Stücken wieder erstehen wie blitzartige Erinnerungen und öffnet den Blick für Neues. 05 Ballett-tanz International, Hartmut Regitz, Jan 2002 Die ästhetische Rundumerneuerung hat Reid Anderson für die nächsten Jahre seinem Haus-Choreographen Christian Spuck anvertraut, und der steuert mit seinen „Songs“ zur Hörver-Hommage denn auch ein sperriges, bei aller Sprödigkeit seltsam schönes Stück bei. [...] Die Kinder Die Welt, Manuel Brug, 19. Apr 2004 Bond hat seine Urthemen mystifiziert, Spuck entwirrt sie säuberlich. [...] Bonds surrealen Gesellschaftspessimismus setzt Spuck in fassbar minimalistische Bilder um. [...] Christian Spuck hat Mut zum gestreckten Bein – und zum Erzählen. Er versteckt sich nicht hinter Posen, vereinfacht Bond, muss sich nicht in Pantomimisches flüchten. Was bleibt, ist eine klar konturierte, doch packende Bewegungssprache; streng, konsequent, gern genommenes Futter für Tänzer, wohlwollend gesehen von Kennern [...]. Eine ehrliche, ausbaufähige Grundlage, die sich nicht hinter Verpackung versteckt. Shifting Portraits Tanzjournal, Gerald Siegmund, Dez/Dec 2004 „Shifting Portraits“ ist eine choreographische Auflösung dieses Bildes [Alberti Giacomettis Bild „Portrait d’Annette“], in der Spuck immer wieder neue, unterschiedliche Facetten zutage fördert. Damit verbunden ist die Frage nach der Möglichkeit von Identität, die Spuck nicht psychologisch beantwortet, sondern auf der Ebene des Tanzes. Identität meint hier ganz formal Identität der Tanzfiguren und deren räumliche Anordnung. Saarbrücker Zeitung, Angela Mense, 25 Okt/Oct 2004 [...] Spucks Frauen-Potraits bestechen durch Dichte und Klarheit, die Poesie und Emotionen bergen und die den Zuschauer noch lange in ihrem Bann halten. …, la peau blanche … Stuttgarter Nachrichten, Andrea Kachelriess ... la peau blanche, ... erzählt anhand eines alten Gemäldes vom mysteriösen Sterben der Gabrielle d’Estrés, der Geliebten Henri IV. Eric Gauthier tritt als Maler auf, der mit gossem Stab in seinem Atelier das Gemälde und seine Geschichte nachstellt . Er bombardiert uns mit Erläuterungen, tracktiert seine zwanzig Modelle mit Kommandos. Und immer konkurriert das gesagte mit den Klangschleifen, die John Adams “Fearful Symmetries” ziehen. Tanz auf alle Ebenen und so temporeich, dass einem schwindelt nach fünfundzwanzig atemberaubenden Minuten fühlt man sich jedenfalls, als habe man ain ganzens Handlungsballett gesehen. Verstehen 06 muss man den exaltierten Thriller nicht unbedingt, schliesslich geht es Spuck ums scheitern – und so endet sein atemloser Erzähler gefesselt und geknebelt. Endlich Schweigen und viel Applaus. Welt Am Sonntag, Michaela Schlagenwerth Der hochtalentierte Choreograph Christian Spuck entwarf mit seinem neuen Stück ... la peau blanche, ... einen grossartigen Ballettkrimi, dem choreographischen Zaubermeister ist eine ganz besondere Unternehmung gelungen. Der Bann des Bildes wird im Ballett transformiert, in einen atemlosen, rätselhaften, fantastischen Zauber. Glückliches Stuttgart. Cupid’s Garden Stuttgarter Zeitung, Claudia Gass, 3. Jan 2005 Das ebenso charmant-komische „Cupid’s Garden“, vom Hauschoreographen für die Silvestergala 2004/05 kreiert, war den Erzkomödianten Egon Madsen und Eric Gauthier wie auf den Leib choreographiert. Der Liebesgott (Eric Gauthier) leistet hierin dem schon etwas betagten schüchternen Verehrer (der Ex-CrankoStar Madsen) Schützenhilfe beim Werben um die Gunst einer Dame: MariaTheresa Ulrich. Die Mezzosopranistin zog dabei den schmachtenden Kavalier mit einer Arie aus Mozarts „Figaro“ in den Bann. Als zweite Novität hatte Spuck „Pieces of a lost Paradise“ für Bridget Breiner und Douglas Lee choreographiert. Durch den Kontrast zwischen schnellen, artistisch-verschachtelten Bewegungen und lyrischen Passagen voller Wehmut charakterisiert Spuck expressiv die Suche eines Paares nach dem verlorenen Paradies, das in der Moderne nur noch in Bruchstücken auffindbar ist. Der Sandmann Stuttgarter Nachrichten, Andrea Kachelriess, 10. April 2006 (…) Christian Spuck gönnt uns diesmal keine kurzweiligen Gefälligkeiten und auch keine musicalhafte Leichtigkeit, die in seiner “Lulu” dem Drama die Schwere nahmen. Nur dieser hohe Anspruch kann die Existenzberechtigung der Gattung Handlungsballett garantieren. Viele Choreografen gibt es nicht, die sich eine solche Aufgabe zutrauen; und nicht selten sind die Resultate von der Anbiederung an den vermeintlichen Geschmack des Publikums getragen. Insofern ist der Stuttgarter “Sandmann” ein Lichtblick – und das, obwohl die Welt von Nathanael auf der Ballettbühne von der albtraumhaften Düsternis ist wie in E.T.A. Hoffmanns gleichnamiger Erzählung. (…) Wenn die blauen Schiebetüren den Blick auf das Labor freigeben, in dem dieses Wesen entstand, dann ist Christian Spucks “Sandmann” von bedrückender Aktualität. 07 Frankfurter Rundschau, Sylvia Staude, 15. April 2006 “Der Sandmann” wird sich in Stuttgart in ein Repertoire fügen, das eine behutsame Moderne favorisiert und dadurch ein großes Balettpublikum bei der Stange hält. Stuttgarter Zeitung, Claudia Gass (...) Spuck verflicht vielmehr überaus kunstvoll die Ebenen von Erinnerung, Realität und Wahn, entwirft einen dramaturgisch stringenten, subtil gewobenen Bilderreigen, der mit fast filmischer Sogkraft in das Geschehen hineinzieht. (…) Grandios ist wieder die Art und Weise, wie Christian Spuck das Corps de Ballet für die Charakteristik in der Szenerie und der Figuren einsetzt. Die Welt, Manuel Brug (…) Jetzt hat Spuck nach seiner “Lulu” (2003) und der Edward-Bond-Adaption “Die Kinder” (2004) wiederum in Stuttgart mit “Der Sandmann” sein klassischstes, aber auch überzeugendstes Langwerk vorgelegt. Don Q. Stuttgarter Zeitung, Tim Schleider, 8. September 2007 (…) Diese siebzig Minuten, die ihnen (Egon Madsen und Eric Gauthier) der Choreograf Christian Spuck für die Bühne des Theaterhauses auf die beiden so unterschiedlichen Leiber geschrieben hat, gehören zweifellos zum Schönsten, Witzigsten und Anrührendsten, was der hiesige Tanz seit langem zu bieten hat. (...) Mit “Don Q.” gelingt es dem Choreografen Christian Spuck, mit den Mitteln des Tanzes an einer kleinen, feinen Philosophie des Lebens, des Scheiterns und der Hoffnung zu spinnen. Ganz still. Fast wie nebenbei. Auch darum ein großer Wurf. (...) Wieder einmal gelingt es Christian Spuck, dem Hauschoreografen des Stuttgarter Balletts, mit seiner prägnanten Bewegungssprache, Elemente und Figuren des modernen Tanzes virtuos zu verknüpfen mit Gesten des Alltags und des sehr praktischen Lebens. Das macht diesen Tanzabend einerseits unprätentiös und latent ironisch. Das verrät aber andererseits zu keinem Zeitpunkt seine Figuren oder gibt sie gar der Lächerlichkeit preis. Ganz im Gegenteil: all das, was wir an Skurrilitäten sehen, ist ebenso würdevoll wie wahrhaftig. Letztlich sehen wir nur in einen Spiegel. Letztlich sehen wir stets ein wenig von uns selbst. Tanznetz, Angela Reinhard, 8. September 2007 Meisterhaft zeigt Spuck den schmalen Grat, auf den sich die Beziehung gerettet hat, die ständig kippende Balance zwischen Lachen und Weinen. 08 Leonce und Lena Ruhr Nachrichten, Marieluise Jeitschko, 29. April 2008 Das Premierenpublikum war im Aalto-Theater ganz aus dem Häuschen vor Begeisterung über die intelligent choreografierte, virtuos getanzte und spritzig musizierte Uraufführung von Christian Spucks kurzweiligem Ballett nach Georg Büchners Königskinder-Komödie ‘Leonce und Lena’. Der Essener Ballettdirektor hatte sich ‘was Lustiges’ vom Stuttgarter Hauschoreografen gewünscht. Ein Meisterwerk hat er bekommen und eine Meisterleistung von seiner Compagnie auf der Bühne. Trotz oder gerade wegen aller ‘Zitate’ ist Spucks Ballett ein Geniestreich. Kölner Stadt-Anzeiger, Nicole Strecker, 29. April 2008 In visionslosen Zeiten hilft auch die Illusion vom Herzenskitsch nichts mehr - für diese alte Büchner’sche Erkenntnis hat Spuck eine neue Form gefunden. Seine Tanzparodie ist so modern, wie ein klassisch grundiertes Handlungsballett nur sein kann. NRZ, Michael Georg Müller, 29. April 2008 “Komik, Heiterkeit und gleichzeitig bitterer Sarkasmus herrschen in der Ballettfassung von “Leonce und Lena”, die Christian Spuck jetzt als elektrisierenden Musik- und Bilderreigen in der Aalto-Oper herausbringt. So kurzweilig wie bei hier sieht man die von Büchner gegeißelte Langeweile nur selten auf der Bühne.[...] Die bejubelte Uraufführung wurde nicht nur zum Triumph für den hochbegabten Stuttgarter Choreographen, der bereits für bedeutende Kompanien in Europa und New York gearbeitet hat. Sie krönt auch die Arbeit von Martin Puttke. Stets findet Spuck originelle Bewegungen für seine sprühende Ironie und die geradezu stürmische Langeweile, in der sich die Figuren ergehen. www.tanznetz.de, Horst Koegler, 02. Mai 2008 Und wie hat Spuck diesen musikalischen Funkenflug zu nutzen verstanden! Dieses ‘Leonce und Lena’ ist Tanz, Tanz und nochmals Tanz! Stilistisch pointiert ironisch-karikaturistisch-puppenhaft-automatisch - und sehr gelegentlich auch lyrisch-klassisch. Immer aber exakt auf die Musik eingehend. Und so lustig, das man aus dem Schmunzeln gar nicht herauskommt. Spuck kann sogar die Langeweile und den Lebensüberdruss, den Ennui der Romantiker, spannend choreografieren. Eine Ballettkomödie von diesem Format hat es bisher auf dem deutschen Theater noch nicht gegeben - jedenfalls ist mir keine bekannt - nicht von Cranko, nicht von Neumeier und nicht von Spoerli. Wenn es mit rechten Dingen zuginge, würde diese ‘Leonce und Lena’Produktion bei uns Furore machen wie die ‘Coppélia’ in Frankreich, der ‘Nußknacker’ in Russland und die ‘Fille mal gardée’ in England. 09 Falstaff Frankfurter Rundschau, 27. Januar 2010 Spucks Regie hat echte Qualitäten: Sie ist schnell und präzise, liebevoll im Detail, sie kümmert sich um jede Rolle und sorgt dafür, dass man in der Generalpause nicht Nichts hört, sondern das Publikum vergnügt kichern. Stuttgarter Nachrichten, Hartmut Regitz, 26. Januar 2010 Bildkräftig setzt Christian Spuck, die ‚commedia lirica‘ von Giuseppe Verdi am Hessischen Staatstheater Wiesbaden in Szene, das den designierten Ballettdirektor des Zürcher Opernhauses am Schluss geradezu enthusiastisch feiern wird. Der junge Mann lässt sich von dem komplexen Alterswerk des Komponisten nicht im Geringsten einschüchtern, sondern inszeniert seinen Ritter von der fülligen Gestalt mit leichter Hand, ohne darüber dessen Schlagschatten jemals aus dem Auge zu verlieren. Spuck ist sich Shakespeares so bewusst, dass er es nicht bei einer bloßen Typenkomödie belässt. Seine Menschen sind aus Fleisch und Blut. www.christianspuck.com 10