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Südliche Leineaue – ein Landschaftsraum erzählt
Graugans (Anser anser)
Die Graugans ist ein regelmäßiger Brutvogel in der Leineaue. Auffällig sind jedoch die
größeren Gruppen im Frühjahr und Herbst auf den Wiesen und Teichen. Viele von
ihnen überwintern hier. Ein
Paar bleibt ein Leben lang zusammen, eine Familie bis zur
nächsten Brut. Bei Verlust des Partners paaren sie sich jedoch neu. Ab Mitte
März beginnen Graugänse mit der Brut und ziehen vier bis neun Junge groß.
Als Vegetarier fressen Graugänse nur Pflanzliches, wie Gräser, Kräuter, Wurzeln
und Beeren, aber auch junges Getreide, Kartoffeln und Rüben.
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Weißstorch (Ciconia ciconia)
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Storch
Schutzgebiete
am Rande einer Großstadt
Aufgrund ihrer Naturschönheit sowie ihrem hohen Stellenwert für Pflanzen und Tiere
ist die Südliche Leineaue heute besonders geschützt. In ihr befinden sich die beiden
Naturschutzgebiete „Alte Leine“ und „Leinetal zwischen Ruthe und Koldingen“, einige nach dem Niedersächsischen Naturschutzgesetz besonders geschützte Biotope sowie mehrere Landschaftsschutzgebiete. Gleichzeitig stellt die Leineaue ein wertvolles
Vogelschutzgebiet dar und ist als sogenanntes Fauna-Flora-Habitat-Gebiet, kurz FFHGebiet, in das europäische Schutzgebietssystem NATURA 2000 integriert. Nähere Informationen über Schutzzweck und Schutzbestimmungen bekommen Sie bei der Naturschutzbehörde der Region Hannover sowie im Naturschutzzentrum des NABU Laatzen.
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Turm
Infotafel
Gewässer
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Herzlich willkommen
in der Südlichen Leineaue!
Wanderweg
Privatweg
Diese ca. 50 km2 große Landschaft erstreckt sich zwischen den Städten Hannover,
Laatzen, Hemmingen, Pattensen und Sarstedt. Über Jahrhunderte haben menschliche Aktivitäten diese Landschaft geprägt und dabei wertvolle Lebensräume für
viele Pflanzen- und Tierarten geschaffen. Das abwechslungsreiche Landschaftsbild
und der Artenreichtum der Leineaue laden zu einer Vielzahl von Aktivitäten ein, wie
Rad fahren, Spazierengehen oder Naturbeobachtungen. Die Südliche Leineaue ist
eine der wichtigsten Erholungslandschaften in der Region Hannover. Sie benötigt
unsere Rücksichtnahme und unseren Schutz. Deshalb die Bitte an Sie, bleiben Sie
auf den Wegen und halten Sie sich an die Schutzbestimmungen.
Vielfalt erzeugt Vielfalt
Die Südliche Leineaue umfasst ein Mosaik verschiedenster, teilweise gefährdeter Lebensräume. Ton- und Kiesteiche, trockenfallende Tümpel, Gräben und Bachläufe, Altarme und
Flutrinnen, feuchte Senken, Uferböschungen und –abbrüche, flache schlickige und kiesige
Uferzonen, Feucht- und Nasswiesen, Schilf und Röhrichte, Ruderal- und Hochstaudenfluren, trockene Wegränder und Böschungen, Feuchtgebüsche und Hecken sowie Reste des
Auenwaldes zeigen anschaulich den Strukturreichtum dieser Landschaft.
Durch die Biotopvielfalt kommen in dem Gebiet zahlreiche geschützte und gefährdete Pflanzenarten, wie Schwanenblume, Wiesen-Alant, Sumpf-Schwertlilie, Gelbe
Teichrose und Breitblättriger Stendelwurz aber auch Flatter-Ulme oder Wild-Apfel
vor. Damit verbunden ist eine große Vielfalt an Tieren. So können Weißstorch, Pirol,
Nachtigall, Eisvogel und Rotmilan, verschiedene Fledermaus-, Libellen- und Schmetterlingsarten, Grasfrosch, Teichmolch und andere Tiere beobachtet werden.
Seit 1989 brüten Weißstörche auf einem Strommasten
in den Wiesen von Grasdorf.
Die Feuchtwiesen bieten ideale Voraussetzungen für die
Aufzucht ihrer Jungen. Ein an
ihre Bedürfnisse angepasstes
Mähkonzept erleichtert ihnen
die Nahrungssuche und nützt
auch anderen bodenbrütenden Vogelarten. In der Regel trifft das Storchenpaar getrennt Ende März ein und besetzt den Horst. Nach der Paarung legt
das Weibchen zwei bis fünf Eier, die von beiden Partnern abwechselnd bebrütet werden. Etwa 32 Tage später schlüpfen die Jungvögel. Rund neun Wochen
werden sie dann gefüttert. Die Nahrung besteht überwiegend aus Kleinsäugern, Amphibien, großen Insekten, Larven und Fischen.
Rohrweihe
(Circus aeruginosus)
Die Rohrweihen kommen Mitte März aus ihren Winterquartieren zurück. Das Weibchen
baut am Boden in Röhrichtzonen von Feuchtgebieten und
Gewässern das Nest. Die zwei
bis sieben Eier werden 31-36
Tage vom Weibchen bebrütet.
Das Männchen bringt die Nahrung herbei. Dabei übergibt es dem Weibchen die Beute häufig im Flug. Zur
Beute zählen Singvögel, junge Enten, Bläß- und Teichhühner, Mäuse, Fische,
Amphibien und große Insekten. Ein Rohrweihenpaar benötigt ein Revier von
800 bis 2.000 ha. Aufgrund der Trockenlegung von Feuchtgebieten sowie Störungen der Brutgebiete sind Rohrweihen in Deutschland selten geworden.
Impressum
Herausgeber:
NABU Laatzen e.V.,
Region Hannover
Texte:
D. Laske
Fotos:
D.Weckmann
B.Sacher
J. Dietrich
W. Stern
K. Steinbrink
Illustration:
R. Osswald
Weitere Informationen:
www.nabu-laatzen.de
www.hannover.de
www.enercity.de
www.laatzen.de
gefördert durch:
Schwanenblume
(Butomus umbellatus)
In nassen Wiesen und flachen Gewässern
wächst die Schwanenblume. Ihre schönen
rötlichweißen Blüten sind dunkelrosa geadert und doldenartig angeordnet. Von Juni
bis August erscheinen die nach Honig duftenden Blüten. Sie werden von Schwebfliegen, Bienen und Hummeln aufgesucht. Die
Samen sind schwimmfähig. Die Blattform ist
abhängig vom Wasserstand. Unter Wasser
wachsende Blätter sind bandförmig, über
dem Wasser grasartig. Die Pflanze ist im gemäßigten Europa, Nordafrika und Asien verbreitet. Die Schwanenblume ist geschützt.
Breitblättrige Stendelwurz
(Epipactis helleborine)
Die Breitblättrige Stendelwurz gehört in die Familie der Orchideen. Sie kommt in Europa, Asien und Nordafrika vor. Die Pflanze wird 20 bis
100 cm hoch. Ende Mai treibt die Pflanze aus
den Rhizomen aus. Im Juli und August erscheinen weißrosa bis grünliche, schwach nach Baldrian duftende Blüten. Sie werden von Wespen, besonders Falten- und Grabwespen, aber
auch von Bienen und Fliegen bestäubt. Die
Kapselfrüchte enthalten staubfeine Samen, die
weit vom Winde verweht werden.Die Orchidee
wächst auf leicht feuchten Böden, in lichten
Laubwäldern, sowie an halbschattigen Waldund Gebüschrändern. Die Breitblättrige Stendelwurz steht wie alle Orchideen unter Schutz.
Blut-Weiderich (Lythrum salicaria)
Der Blut-Weiderich fällt durch seinen geraden, hohen Wuchs und den leuchtend,
purpurroten Blütentrauben auf. Er wächst in
feuchten Wiesen und an sumpfigen Ufern
der Seen, Teiche, Bäche und Flüsse. Die Blütentraube besteht aus drei verschiedenen
Blütentypen mit unterschiedlich langen Griffeln und Staubgefäßen. Sogar die Pollenfarbe und -größe ist unterschiedlich. Dadurch
ist eine Selbstbefruchtung ausgeschlossen.
An den Samen hängen klebrige Haare, mit
denen sie sich an Schnäbeln, Füße und Gefieder der Vögel heften und so verbreitet
werden. Blut-Weiderich enthält Gerbstoffe,
Schleimstoffe sowie das Glycosid Salicarin
und wird als Heilpflanze verwendet.
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