GESUNDHEIT AFRIKA S AC H I NF OR MAT IO N A LTERS GRU PPE 6 -10 Eroberer, Kolonialherren und Einwanderer haben Afrikas Küche ihren kulinarischen Stempel aufgedrückt. Europäische, indische und arabische Einflüsse sind unverkennbar, die typisch afrikanischen Zutaten sind trotzdem geblieben! GEMÜSE: Melanzani: Aubergine oder Eierfrucht ist im Norden Afrikas weit verbreitet. Es gibt viele Sor ten: gelbe, violette, grüne, weiße, längliche und rundliche. Sie werden gerne zu Suppen, Salaten und Saucen verarbeitet, auch gebraten sind sie eine Spezialität. Bananen: Gemüse- und Kochbananen – nicht zu verwechseln mit der Obstbanane - zählen zu den Grundnahrungsmitteln in Ost- und Westafrika. Viele Gerichte aber auch Bier werden aus ihr hergestellt. Okra: Eibisch Gombo, griechische Hörnchen, rund ums Mittelmeer beheimatet, sind fingerlang und sechskantig. Okra werden als Gemüse oder Salat zubereitet und bilden bereits beim Schneiden einen Schleim der bindend Beduinen, Nomaden in der Wüste Jordaniens, trotzen der Kargheit ihrer Umgebung. Gastfreundschaft in Form einer Tasse Kaffee oder Tee ist gerade deswegen selbstverständlich. wirkt. OBST: Kokosnuss: wird auf dem gesamten Kontinent gegessen. Viele afrikanische Spezialitäten benötigen Kokosmilch oder Kokosfleisch als Grundlage. Mango: werden bis zu zwei Kilogramm schwer und schmecken reif saftig und süß. Da sie schnell verderben werden sie – wenn reif geerntet – per Luftfracht transpor tier t! Fahrbarer Straßenhandel wird ausschließlich von Männern betrieben und versorgt die Vorübergehenden mit Erfrischungen, Obst, Gemüse, kleinen Happen oder Knabbereien. Papaya: sehen übergroßen Birnen ähnlich und haben ein süß-pfeffriges Fruchtfleisch. Papayasaft oder eisgekühlte Papayastücke sind Durstlöscher. Unreif, halbier t und mit Fleisch gefüllt werden sie zum Grillen in den Ofen geschoben oder in kleine Würfel geschnitten als Gemüse gegar t. „AFRIKANISCHES“ GETREIDE: Hartweizen: Har tweizengrieß – uns vor allem als Couscous bekannt – wird Mangos und Papayas sind in Afrika so selbstverständlich wie Erdbeeren und Marillen in Österreich. vorwiegend in Nordafrika angebaut und auch zum Brotbacken verwendet. Sorghum: Kaffernkorn ist eine Hirsesor te, die im ostafrikanischen Hochland wächst. Aus Sorghum wird Brei oder Fladenbrot hergestellt – als Beilage zu vielen Gerichten und wichtiges Grundnahrungsmittel. G ES U NDHEIT AFRIKA ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H 2.5 SACH I N F O R MATION GESUNDHEIT AFRIKA ALTERSGRU PPE 6 -10 TYPISCH AFRIKANISCHE KOHLENHYDRAT-SPENDER: Kichererbsen: werden vorwiegend in Äthiopien angebaut und gehören zur afrikanischen und arabischen Küche. Kichererbsen kann man zu Mehl vermahlen. „Falafel“ (Laibchen) und „Houmus“ (Brei) werden aus Kichererbsen hergestellt. ZUSAMMENFASSUNG: Afrika hat ganz typische Grundnahrungsmittel: Obst vorwiegend in dicker Schale (Mango, Kokosnuss etc.) speicher t Flüssigkeit und Vitamine. Anspruchsloses Getreide, wie Hirse und Har tweizen, ist eine ausgezeichnete Kohlenhydratquelle. „Fleischiges“ Gemüse wie Melanzani und Okra gehören zur afrikanischen Küche. In den islamischen Ländern (ohne Ägypten) stellt Fleisch (außer Schwein) die Basis der Gerichte dar. Namibia bietet Strauß, Antilope, Zebra u.a. Generell ist die afrikanische Küche eher fleischarm und kohlenhydratreich. Hunger wird jedoch auch automatisch mit Afrika verbunden: Die Menschen Afrikas sind die unterernähr testen der Welt. Maniok: Kassawa – enthält Blausäure, ist daher roh giftig, und wird vor dem Verzehr geschält. Maniokknollen sind nicht lagerfähig und werden deshalb zu Stärkemehl verarbeitet, das als Tapioca gehandelt wird. Taro: eingewander te brasilianische Kar toffel – die haarige Knolle ist roh giftig, gekocht Süßkartoffel erkennt man eindeutig an der roten Schale. Sie sind um einiges größer als österreichische Erdäpfel. Gegart sind sie „butterweich“ und haben einen zarten süßlichen Geschmack. als Püree oder im Salat aber köstlich, die Taroblätter werden wie Spinat gegessen. Yams: ist wie Maniok eine Knolle und ebenfalls roh giftig. Ihr Nährstoffgehalt ist dem der Kar toffel ähnlich. Aus gekochtem, gestampften Yams wird „Fufu“ hergestellt – ein Brei, der zu Fleisch, Fisch oder scharfen Saucen ser vier t wird. Gewürze: der „Kontinent der Gewürze“ hat ein INFO SERVICE: Nähere Informationen im Ordner Gesundheit, Kapitel Gesundheit und Gesellschaft – Hunger in Afrika und weltweit. Heimisches: „Malaguetta“. Dieses trägt viele Namen wie Malaguetta-Pfeffer oder Kamerun-Kardamom. Alle anderen (Koriander, Nelken, Vanille...) sind „zugereiste“ wichtige Expor tar tikel. All die kulinarischen Köstlichkeiten dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Afrika weltweit der Kontinent Frische Feigen erfreuen das Auge mit violetter Schale und rotem Fruchtfleisch. mit der geringsten Ernährungssicherheit ist. Der Ausspruch „Biafrakind“, der bis auf das Skelett abgemager ten Kinder mit aufgequollenen Bäuchen bezeichnet, ging Ende der 1960-er Anfang der 1970-er um die Welt. In einem Unabhängigkeitskrieg der Ostregion Biafra in Nigeria mussten 400.000 Menschen innerhalb von 30 Monaten verhungern. GESUN DH EIT AFRIKA 2.5 ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H GESUNDHEIT AFRIKA D I DAKT IS C H E U MS ET ZU NG A LTERS GRU PPE 6 -10 Der Norden Afrikas schwelgt nur so in Düften und Geschmäckern: Rosenwasser, Mandelöle, Cous-Cous und Feigen, schon die Namen erinnern an die Märchen von „Tausend und eine Nacht“. Hauchdünne Stoffe, bunte Bazars, Schlangenbeschwörer, Sand und Sonne, das alles wird mit Marokko, Ägypten und Tunesien assoziier t. Doch das Leben der Beduinen ist har t und karg. Sie ernähren sich genügsam von Fladenbrot, kommt ein Gast, wird ein Tier geschlachtet. Gegessen wird mit den Händen, allerdings nur mit der Rechten, da die Linke wie in vielen anderen Ländern als unrein gilt. Sehr beliebt sind bei den Beduinen Kaffee oder Tee. Die Teekanne steht dabei direkt in der Flamme oder in der Glut. So bekommt der Beduinentee seinen rauchigen Geschmack. Lernen mit den Sinnen – sehen, fühlen, riechen, schmecken! LERNZIELE: ■ Die Kinder setzen sich aktiv mit den har ten Lebensbedingungen der Beduinenstämme im Norden Afrikas auseinander. ■ Die Kinder erfahren mehr über die Lebensweise der muslimischen MitschülerInnen. ■ Der Projekttag kann sehr gut in ein Orient-Projekt oder ein Gesamt-AfrikaProjekt erweiter t werden. In vielen Regionen der Erde keine Selbstverständlichkeit: reines Trinkwasser. PROJEKT „IM NOMADENZELT“ INFORMATION: Große Behälter und Zisternen sorgen bei vielen Familien in Afrika für Wasservorrat. Trotzdem steht einem großen Teil der Bevölkerung kein sauberes Trinkwasser zur Verfügung. Wie lebt es sich in einem Nomadenzelt? Wie wird die Mahlzeit zubereitet, was wird gegessen und wie kommt man an die Einfach und stilecht wie im Nomadenzelt: die afrikanische Jause. Rohstoffe? ORT: Schulklasse (Tische zusammenschieben), im Sommer auch Schulgar ten oder Schulhof. ZEITAUFWAND: ein Schultag. MATERIALIEN: pro Kind ein Sitzpolster ; ein Kübel, Fassungsvermögen fünf Liter, gut ausgewaschen, zwei Kopftücher ; wenn Backrohr an der Schule vorhanden: 0,5 kg Mehl, 2 Kaffeelöffel Salz, 0,25 Liter Wasser ; Messer, Löffel, große G ES U NDHEIT AFRIKA ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H 2.5 DI DAK TIS C HE UM SET ZU N G GESUNDHEIT AFRIKA ALTERSGRU PPE 6 -10 Schüssel, blaue Weintrauben, fünf frische Feigen, drei Pfirsiche, drei Äpfel, ein Granatapfel (wenn erhältlich), 100 g ungesalzene Pistazien, drei Esslöffel Rosenwasser ; Schwarztee mit Kardamom oder Nelken oder Pfefferminztee; Becher ; Duftlampe oder Räucherstäbchen. KOSTEN: ca. 15,– Euro für die Zutaten des Fruchtsalates. UMSETZUNG: Die Kinder bereiten an diesem Tag ein Beduinenfest vor. Wasser ist nicht selbstverständlich, daher muss es von weit hergeholt werden. Um den SchülerInnen einen Eindruck zu vermitteln, was es bedeutet Wasser von einer Wasserstelle holen zu müssen, füllt man den Kübel mit Wasser an. In der Wüste ist Gastfreundschaft heilig. Die beiden Kopftücher werden zu einem starken Band gewunden, das als Tragring fungier t. Nun den Kübel sehr vorsichtig auf den Kopf setzen und einige Längen in der Klasse auf- und abgehen. Der Wasser vorrat im Kübel reicht für ein bis zwei Personen pro Tag. Wie viele Mitglieder zählt die eigene Familie? Wie oft müsste man zur Wasserstelle gehen um die gesamte Familie mit Wasser zu versorgen? Nach diesem ersten Einstieg wird gemeinsam gekocht. Das Obst wird kleingeschnitten, der Granatapfel aufgeschnitten und die Kerne herausgelöst. Pistazien grob hacken, Wenn das Brot fertig gebacken ist und der Pfefferminztee herrlich durftet, fehlt nur noch der Märchenerzähler. alles mit Rosenwasser vermischen. Falls sich ein Backofen an der Schule befindet, das Brot gemeinsam herstellen: Mehl, Salz und Wasser gründlich zu einem Teig kneten; danach 8-10 Kugeln formen, die man für eine halbe Stunde in ein Plastiksackerl steckt. Danach die Kugeln so dünn wie möglich auswalken, wenn möglich den Fladen senkrecht aushängen lassen, bis er so dünn wie ein Handtuch wird. In Ermangelung eines ausgedienten Verkehrsschildes über glimmenden Kamelmist tut es bei uns auch ein mäßig heißes Backblech, auf dem die Fladen gebacken werden. Wem das zu umständlich ist, Fladenbrot bekommt man heute schon in vielen Geschäften oder auf Märkten. Dazu wird gewürzter Schwarztee oder gesüßter Pfefferminztee gereicht. Märchen erzählen hat im Orient Das Fest kann durch Tamburintänze, Bauchtänze oder Lichtertänze mit Kerzen in Windlichtern zusätzlich ausgebaut werden. GESUN DH EIT AFRIKA 2.5 eine große Tradition. Die Erzähler sitzen im Kreis von aufmerksamen ZuhörerInnen, ein Brauch, der auch heute noch in Marokko Tradition hat. Räucherstäbchen oder eine Duftlampe sorgen für die nötige Stimmung. A R B EIT S B LAT T GESUNDHEIT AFRIKA A LTERS GRU PPE 6 -10 Auf dieser Zeichnung siehst du einen Wochenmarkt. Schau, was es hier alles zu kaufen gibt! Nagib, der kleine Junge, den du hier siehst, wohnt eigentlich in einem Zelt. Heute durfte er mit seinem Vater auf den Markt gehen. Was sieht er? Nagib kauft mit seinem Vater ____________ für die Familie. Seiner Schwester bringen sie ____________ mit. Die Mutter wünscht sich schon lange ein ____________. Er selbst hätte gerne ____________. Trotzdem können sie sich nicht alles kaufen. Denn viel notwendiger für das Leben in der Wüste sind ____________. Aber eine ____________ bekommt Nagib heute doch vom Vater. G ES U NDHEIT AFRIKA ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H 2.5 A R BEIT S BLATT GESUNDHEIT AFRIKA ALTERSGRU PPE 6 -10 Hier findest du den Text für ein Lied von einem Markt im Orient. Die Musik stammt von Ahmet Beas und Pit Budde. Den Text hat Sybille Günther geschrieben. 1. Strophe: Salam alaikum, Basari, was kostet deine Ware? Setz dich mein Gast, hab keine Hast. Diese Früchte vom Feinsten, der Geschmack ist vom Reinsten, süß und rund, schmelzen im Mund! Nennt mir den Preis Basari! Den Preis bestimmt Ihr! Ein paar Piaster Basari, die geb ich dir. Acht! Vier! 2. Strophe Sechs! Salam alaikum, Basari, was kostet deine Ware? Fünf! Setz dich mein Gast, hab keine Hast. Beide: Meschi! Die Schalen schön aus Kupfer, Messing mit Tupfer, feinziselier t und schön verzier t. Nennt mir den Preis Basari! Den Preis bestimmt Ihr! Ein paar Piaster Basari, die geb ich dir. 3. Strophe Acht! Salam alaikum, Basari, was kostet deine Ware? Vier! Setz dich mein Gast, hab keine Hast. Sechs! Gewürz aus Indien wirst du hir finden. Fünf! Probier sie aus, nimm ein paar nach Haus! Beide: Meschi! Nenn mir den Preis Basari! Mehr Lieder und Tänze aus dem Orient Den Preis bestimmt Ihr! Ein paar Piaster Basari, die geb ich dir. findest du beim Acht! Ökotopia-Verlag unter Vier! www.oekotopia-verlag.de Sechs! oder unter Fünf! www.welt-musik-fuer-kinder.de Beide: Meschi! GESUN DH EIT AFRIKA 2.5 ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H