GESUNDHEIT AFRIKA

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GESUNDHEIT
AFRIKA
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Eroberer, Kolonialherren und Einwanderer haben Afrikas Küche ihren kulinarischen Stempel aufgedrückt. Europäische, indische und arabische Einflüsse
sind unverkennbar, die typisch afrikanischen Zutaten sind trotzdem geblieben!
GEMÜSE:
Melanzani: Aubergine oder Eierfrucht ist im Norden Afrikas weit verbreitet. Es
gibt viele Sor ten: gelbe, violette, grüne, weiße, längliche und rundliche. Sie werden
gerne zu Suppen, Salaten und Saucen verarbeitet, auch gebraten sind sie eine
Spezialität.
Bananen: Gemüse- und Kochbananen – nicht zu verwechseln mit der Obstbanane
- zählen zu den Grundnahrungsmitteln in Ost- und Westafrika. Viele Gerichte aber
auch Bier werden aus ihr hergestellt.
Okra: Eibisch Gombo, griechische Hörnchen, rund ums Mittelmeer beheimatet,
sind fingerlang und sechskantig. Okra werden als Gemüse oder Salat zubereitet und
bilden bereits beim Schneiden einen Schleim der bindend
Beduinen, Nomaden in der Wüste
Jordaniens, trotzen der Kargheit
ihrer Umgebung. Gastfreundschaft in
Form einer Tasse Kaffee oder Tee
ist gerade deswegen selbstverständlich.
wirkt.
OBST:
Kokosnuss: wird auf dem gesamten Kontinent gegessen. Viele afrikanische
Spezialitäten benötigen Kokosmilch oder Kokosfleisch als Grundlage.
Mango: werden bis zu zwei Kilogramm schwer und schmecken reif saftig und süß.
Da sie schnell verderben werden sie – wenn reif geerntet – per Luftfracht
transpor tier t!
Fahrbarer Straßenhandel wird ausschließlich von Männern betrieben
und versorgt die Vorübergehenden
mit Erfrischungen, Obst, Gemüse,
kleinen Happen oder Knabbereien.
Papaya: sehen übergroßen Birnen ähnlich und haben ein süß-pfeffriges
Fruchtfleisch. Papayasaft oder eisgekühlte Papayastücke sind Durstlöscher.
Unreif, halbier t und mit Fleisch gefüllt werden sie zum Grillen in den
Ofen geschoben oder in kleine Würfel geschnitten als Gemüse gegar t.
„AFRIKANISCHES“ GETREIDE:
Hartweizen: Har tweizengrieß – uns vor allem als Couscous bekannt – wird
Mangos und Papayas sind in Afrika
so selbstverständlich wie Erdbeeren
und Marillen in Österreich.
vorwiegend in Nordafrika angebaut und auch zum Brotbacken verwendet.
Sorghum: Kaffernkorn ist eine Hirsesor te, die im ostafrikanischen Hochland
wächst. Aus Sorghum wird Brei oder Fladenbrot hergestellt – als Beilage zu vielen
Gerichten und wichtiges Grundnahrungsmittel.
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I N F O R MATION
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TYPISCH AFRIKANISCHE KOHLENHYDRAT-SPENDER:
Kichererbsen: werden vorwiegend in Äthiopien angebaut und gehören zur
afrikanischen und arabischen Küche. Kichererbsen kann man zu Mehl vermahlen.
„Falafel“ (Laibchen) und „Houmus“ (Brei) werden aus Kichererbsen hergestellt.
ZUSAMMENFASSUNG: Afrika hat ganz typische Grundnahrungsmittel:
Obst vorwiegend in dicker Schale (Mango, Kokosnuss etc.) speicher t Flüssigkeit und
Vitamine. Anspruchsloses Getreide, wie Hirse und Har tweizen, ist eine ausgezeichnete Kohlenhydratquelle. „Fleischiges“ Gemüse wie Melanzani und Okra gehören
zur afrikanischen Küche. In den islamischen Ländern (ohne Ägypten) stellt Fleisch
(außer Schwein) die Basis der Gerichte dar. Namibia bietet Strauß, Antilope, Zebra
u.a. Generell ist die afrikanische Küche eher fleischarm und kohlenhydratreich.
Hunger wird jedoch auch automatisch mit Afrika verbunden: Die Menschen Afrikas
sind die unterernähr testen der Welt.
Maniok: Kassawa – enthält Blausäure, ist daher roh giftig, und wird vor dem Verzehr
geschält. Maniokknollen sind nicht lagerfähig und werden deshalb zu Stärkemehl verarbeitet, das als Tapioca gehandelt wird.
Taro: eingewander te brasilianische Kar toffel – die haarige Knolle ist roh giftig, gekocht
Süßkartoffel erkennt man eindeutig
an der roten Schale. Sie sind um
einiges größer als österreichische
Erdäpfel. Gegart sind sie „butterweich“ und haben einen zarten
süßlichen Geschmack.
als Püree oder im Salat aber köstlich, die Taroblätter werden wie Spinat gegessen.
Yams: ist wie Maniok eine Knolle und ebenfalls roh giftig. Ihr Nährstoffgehalt ist dem
der Kar toffel ähnlich. Aus gekochtem, gestampften Yams wird „Fufu“ hergestellt – ein
Brei, der zu Fleisch, Fisch oder scharfen Saucen ser vier t wird.
Gewürze: der „Kontinent der Gewürze“ hat ein
INFO SERVICE:
Nähere Informationen im Ordner
Gesundheit, Kapitel Gesundheit
und Gesellschaft – Hunger in
Afrika und weltweit.
Heimisches: „Malaguetta“. Dieses trägt viele Namen
wie Malaguetta-Pfeffer oder Kamerun-Kardamom.
Alle anderen (Koriander, Nelken, Vanille...) sind
„zugereiste“ wichtige Expor tar tikel.
All die kulinarischen Köstlichkeiten dürfen
jedoch nicht darüber hinwegtäuschen,
dass Afrika weltweit der Kontinent
Frische Feigen erfreuen das Auge
mit violetter Schale und rotem
Fruchtfleisch.
mit der geringsten Ernährungssicherheit ist. Der Ausspruch
„Biafrakind“, der bis auf das Skelett
abgemager ten Kinder mit aufgequollenen Bäuchen bezeichnet, ging Ende der 1960-er
Anfang der 1970-er um die Welt. In einem Unabhängigkeitskrieg der Ostregion Biafra
in Nigeria mussten 400.000 Menschen innerhalb von 30 Monaten verhungern.
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Der Norden Afrikas schwelgt nur so in Düften und Geschmäckern:
Rosenwasser, Mandelöle, Cous-Cous und Feigen, schon die Namen erinnern an
die Märchen von „Tausend und eine Nacht“. Hauchdünne Stoffe, bunte Bazars,
Schlangenbeschwörer, Sand und Sonne, das alles wird mit Marokko, Ägypten und
Tunesien assoziier t.
Doch das Leben der Beduinen ist har t und karg. Sie ernähren sich genügsam von
Fladenbrot, kommt ein Gast, wird ein Tier geschlachtet. Gegessen wird mit den
Händen, allerdings nur mit der Rechten, da die Linke wie in vielen anderen Ländern
als unrein gilt. Sehr beliebt sind bei den Beduinen Kaffee oder Tee. Die Teekanne
steht dabei direkt in der Flamme oder in der Glut. So bekommt der Beduinentee
seinen rauchigen Geschmack.
Lernen mit den Sinnen – sehen,
fühlen, riechen, schmecken!
LERNZIELE:
■ Die Kinder setzen sich aktiv mit den har ten Lebensbedingungen der Beduinenstämme im Norden Afrikas auseinander.
■ Die Kinder erfahren mehr über die Lebensweise der muslimischen
MitschülerInnen.
■ Der Projekttag kann sehr gut in ein Orient-Projekt oder ein Gesamt-AfrikaProjekt erweiter t werden.
In vielen Regionen der Erde keine
Selbstverständlichkeit: reines
Trinkwasser.
PROJEKT „IM NOMADENZELT“
INFORMATION: Große Behälter und Zisternen sorgen bei vielen Familien
in Afrika für Wasservorrat. Trotzdem steht einem großen Teil der Bevölkerung kein
sauberes Trinkwasser zur Verfügung. Wie lebt es sich in einem Nomadenzelt? Wie
wird die Mahlzeit zubereitet, was wird gegessen und wie kommt man an die
Einfach und stilecht wie im
Nomadenzelt: die afrikanische Jause.
Rohstoffe?
ORT: Schulklasse (Tische zusammenschieben), im Sommer auch
Schulgar ten oder Schulhof.
ZEITAUFWAND: ein Schultag.
MATERIALIEN: pro Kind ein Sitzpolster ; ein Kübel, Fassungsvermögen
fünf Liter, gut ausgewaschen, zwei Kopftücher ; wenn Backrohr an der Schule vorhanden: 0,5 kg Mehl, 2 Kaffeelöffel Salz, 0,25 Liter Wasser ; Messer, Löffel, große
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UM SET ZU N G
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Schüssel, blaue Weintrauben, fünf frische Feigen, drei Pfirsiche, drei Äpfel,
ein Granatapfel (wenn erhältlich), 100 g ungesalzene Pistazien, drei
Esslöffel Rosenwasser ; Schwarztee mit Kardamom oder Nelken oder
Pfefferminztee; Becher ; Duftlampe oder Räucherstäbchen.
KOSTEN: ca. 15,– Euro für die Zutaten des Fruchtsalates.
UMSETZUNG: Die Kinder bereiten an diesem Tag ein Beduinenfest vor. Wasser
ist nicht selbstverständlich, daher muss es von weit hergeholt werden. Um den
SchülerInnen einen Eindruck zu vermitteln, was es bedeutet Wasser von einer
Wasserstelle holen zu müssen, füllt man den Kübel mit Wasser an.
In der Wüste ist Gastfreundschaft
heilig.
Die beiden Kopftücher werden zu einem starken Band gewunden, das als Tragring
fungier t. Nun den Kübel sehr vorsichtig auf den Kopf setzen und einige Längen in der
Klasse auf- und abgehen. Der Wasser vorrat im Kübel reicht für ein bis zwei Personen
pro Tag. Wie viele Mitglieder zählt die eigene Familie? Wie oft müsste man zur
Wasserstelle gehen um die gesamte Familie mit Wasser zu versorgen?
Nach diesem ersten Einstieg wird gemeinsam gekocht. Das Obst wird kleingeschnitten, der Granatapfel aufgeschnitten und die Kerne herausgelöst. Pistazien grob hacken,
Wenn das Brot fertig gebacken ist
und der Pfefferminztee herrlich
durftet, fehlt nur noch der
Märchenerzähler.
alles mit Rosenwasser vermischen. Falls sich ein Backofen an der Schule befindet, das
Brot gemeinsam herstellen: Mehl, Salz und Wasser gründlich zu einem Teig kneten;
danach 8-10 Kugeln formen, die man für eine halbe Stunde in ein Plastiksackerl steckt.
Danach die Kugeln so dünn wie möglich auswalken,
wenn möglich den Fladen senkrecht aushängen
lassen, bis er so dünn wie ein Handtuch wird.
In Ermangelung eines ausgedienten Verkehrsschildes über glimmenden Kamelmist tut es
bei uns auch ein mäßig heißes Backblech, auf
dem die Fladen gebacken werden. Wem das
zu umständlich ist, Fladenbrot bekommt
man heute schon in vielen Geschäften
oder auf Märkten. Dazu wird gewürzter
Schwarztee oder gesüßter Pfefferminztee
gereicht. Märchen erzählen hat im Orient
Das Fest kann durch
Tamburintänze,
Bauchtänze oder
Lichtertänze mit Kerzen in
Windlichtern zusätzlich
ausgebaut werden.
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eine große Tradition. Die Erzähler sitzen
im Kreis von aufmerksamen ZuhörerInnen, ein Brauch, der auch heute noch
in Marokko Tradition hat. Räucherstäbchen oder eine Duftlampe sorgen
für die nötige Stimmung.
A R B EIT S B LAT T
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Auf dieser Zeichnung siehst du einen Wochenmarkt. Schau, was
es hier alles zu kaufen gibt! Nagib, der kleine Junge, den du hier
siehst, wohnt eigentlich in einem Zelt. Heute durfte er mit seinem
Vater auf den Markt gehen. Was sieht er?
Nagib kauft mit seinem Vater ____________ für die Familie.
Seiner Schwester bringen sie ____________ mit.
Die Mutter wünscht sich schon lange ein ____________.
Er selbst hätte gerne ____________.
Trotzdem können sie sich nicht alles kaufen. Denn viel
notwendiger für das Leben in der Wüste sind ____________.
Aber eine ____________ bekommt Nagib heute doch vom Vater.
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A R BEIT S BLATT
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Hier findest du den Text für ein Lied von einem Markt im Orient.
Die Musik stammt von Ahmet Beas und Pit Budde.
Den Text hat Sybille Günther geschrieben.
1. Strophe:
Salam alaikum, Basari, was kostet deine Ware?
Setz dich mein Gast, hab keine Hast.
Diese Früchte vom Feinsten,
der Geschmack ist vom Reinsten,
süß und rund, schmelzen im Mund!
Nennt mir den Preis Basari!
Den Preis bestimmt Ihr!
Ein paar Piaster Basari, die geb ich dir.
Acht!
Vier!
2. Strophe
Sechs!
Salam alaikum, Basari, was kostet deine Ware?
Fünf!
Setz dich mein Gast, hab keine Hast.
Beide: Meschi!
Die Schalen schön aus Kupfer, Messing mit Tupfer,
feinziselier t und schön verzier t.
Nennt mir den Preis Basari!
Den Preis bestimmt Ihr!
Ein paar Piaster Basari, die geb ich dir.
3. Strophe
Acht!
Salam alaikum, Basari, was kostet deine Ware?
Vier!
Setz dich mein Gast, hab keine Hast.
Sechs!
Gewürz aus Indien wirst du hir finden.
Fünf!
Probier sie aus, nimm ein paar nach Haus!
Beide: Meschi!
Nenn mir den Preis Basari!
Mehr Lieder und
Tänze aus dem Orient
Den Preis bestimmt Ihr!
Ein paar Piaster Basari, die geb ich dir.
findest du beim
Acht!
Ökotopia-Verlag unter
Vier!
www.oekotopia-verlag.de
Sechs!
oder unter
Fünf!
www.welt-musik-fuer-kinder.de
Beide: Meschi!
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