Lehrer-Information zur Zahnpflege Lehrer-Informationen zur Zahnpflege Erstellt in Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Graz aktualisiert im August 2007 1 Lehrer-Information zur Zahnpflege INHALTSVERZEICHNIS A. BASICS: Der Zahn und das Gebiss 3 1. Der Aufbau des Zahnes 2. Das Gebiss 3. Der gesunde Zahn 4. Der kranke Zahn 3 4 5 6 4.1 Zahnfleischentzündung (Gingivitis) 4.2 Parodontitis 4.3 Karies 5. Gesunde Zähne – gesunder Körper B. BASICS: Zahnpflege und Mundhygiene 6. Die Zahnpflege-Instrumente 6 7 7 8 9 9 6.1 Die richtige Zahnbürste 6.2 Die Zahnpasta 6.3 Hilfsmittel zur Zahnpflege 9 10 11 7. Richtiges Zähneputzen 8. Richtige Mundhygiene mit Zahnspange 9. Gesunde Ernährung 12 13 14 C. Der Zahnarzt als Partner 10. Regelmäßige Kontrolle 11. Professionelle Zahnreinigung (PZR) 11.1 Was ist eine professionelle Zahnreinigung? 11.2 Wie läuft eine professionelle Zahnreinigung ab? 11.3 Wie oft ist eine PZR sinnvoll und was kostet sie? 15 15 15 16 16 16 2 Lehrer-Information zur Zahnpflege A. BASICS: Der Zahn und das Gebiss 1. Der Aufbau des Zahnes Gesund, strahlend weiß und formvollendet – so wünscht sich jeder seine Zähne. Doch von alleine kann dieser Traum nicht in Erfüllung gehen. Nur durch entsprechende Vorsorge und sorgfältige Pflege können die eigenen Zähne zum Blickfang werden und darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zur Gesamtgesundheit leisten. Jeder einzelne Zahn muss unglaublich viel leisten. Im Laufe unseres Lebens müssen sie riesige Mengen der verschiedensten Nahrungsmittel zerkleinern. Dazu kauen wir mehrere tausendmal am Tag. Die Kräfte, denen ein Zahn dabei widerstehen muss, liegen normalerweise bei einer Belastung zwischen 15 und 30 kg, im Extremfall jedoch bei bis zu 80 kg. Daher sind unsere Zähne auch von Natur aus entsprechend gut konstruiert. Um zu verstehen, wie Zahnschmerz entsteht und welch große Bedeutung der richtigen und konsequenten Zahnpflege zukommt, sei an dieser Stelle zunächst der Zahn in seinem Aufbau dargestellt. Der weißliche, porzellanartige Zahnschmelz bildet die äußere sichtbare Schicht der Zahnkrone. Es ist die härteste Substanz des menschlichen Körpers und besteht aus Apatitkristallen, die härter als Stahl sind. Der Bohrer eines Zahnarztes ist aus diesem Grund mit Diamant-Splittern belegt und braucht mehr als 8.000 Umdrehungen pro Sekunde um den Zahnschmelz zu durchdringen. Die stärksten Schmelzschichten befinden sich auf den Kauflächen und an den Schneidekanten der Frontzähne. Doch unter der harten Schale steckt ein äußerst empfindsamer Kern: das Zahnmark (Pulpa). Hier sind die Nerven und Blutgefäße eingelagert, die den Zahn durchbluten und ernähren. Umgangssprachlich wird das Zahnmark auch als Zahnnerv bezeichnet. Bis auf eine kleine Öffnung zum Kieferknochen, durch die die Gefäße laufen, ist das Zahnmark vom Zahnbein (Dentin) umschlossen. Diese knochenähnliche Substanz nimmt die Hauptmasse eines Zahnes ein. Dentin ist hart, aber elastisch und kann im Gegensatz zum Zahnschmelz 3 Lehrer-Information zur Zahnpflege lebenslang nachgebildet werden. Im Bereich der Zahnwurzeln wird das Zahnbein von Zahnzement bedeckt. Für die Verankerung der Zähne im Kieferknochen ist der Zahnhalteapparat zuständig. Die Einheit aus Zahnfleisch (Gingiva), Wurzelzement, Kieferknochen und Wurzelhaut Die Wurzelhaut überzieht die gesamte Zahnwurzel. Sie ist von Fasern durchsetzt, die sowohl den Zahnzement durchdringen als auch im Knochen des Zahnes verankert sind und somit für den enormen, aber elastischen Halt des Zahnes sorgen. Auch das Zahnfleisch (Gingiva) erfüllt eine wichtige Funktion im Mund. Zum einen stellt es die Verbindung zur Zahnoberfläche her, und zum anderen verhindert es im Bereich des Zahnhalses das Eindringen von Bakterien und Fremdkörpern in den Halteapparat des Zahnes. Ist das Zahnfleisch entzündet oder beschädigt, können Fäulnis- oder Entzündungsherde im Bereich der Wurzelhaut entstehen. Die Lockerung des Zahnes und letztendlich Zahnausfall können die Folgen sein. 2. Das Gebiss Ein erwachsener Mensch hat 28 Zähne - je nach Veranlagung können noch bis zu vier Weisheitszähne hinzukommen. Alle Zähne des menschlichen Gebisses weisen verschiedenartige Zahnformen auf. Man unterscheidet dabei zwischen vier Grundzahnformen, die jeweils unterschiedliche Aufgaben im Gebiss haben: • Die 8 Schneidezähne funktionieren wie eine Schere und helfen die Nahrung abzubeißen. • Die stärksten Zähne mit den längsten Kronen und Wurzeln sind die 4 Eckzähne. Sie sind verkümmerte Reißzähne und haben daher heute noch mehr oder weniger spitze Schneidekanten. Beim Abbeißen zäher Nahrung benutzen die meisten Menschen instinktiv das Eckzahngebiet. • Die 8 vorderen kleinen Backenzähne halten die Nahrung fest und zerkleinern sie grob. • Für das vollständige Zermahlen des Speisebreis sind die 12 hinteren großen Backenzähne zuständig. Sie haben große Kauflächen mit vier oder fünf Höckern. Da sie auch den größten Kaudruck auszuhalten haben, sind sie gleich durch mehrere Wurzeln im Zahnhalteapparat verankert. 4 Lehrer-Information zur Zahnpflege Durch seine wichtigste Funktion, die Zerkleinerung von Nahrung, wird das Gebiss zu den Verdauungsorganen gezählt. Es spielt jedoch auch bei der Sprachbildung eine enorm große Rolle. Beim Fehlen oder Schiefstand von Zähnen wird die Aussprache undeutlich. Ebenso ist ein vollständiges und gesundes Gebiss für den Menschen aus ästhetischen Gründen von großer Bedeutung. Fehlerhafte, unvollständige Zahnreihen lassen das Gesicht weniger schön erscheinen. Die Ebenmäßigkeit der Gesichtszüge ist absolut von der Zahnstellung abhängig. Wer darüber hinaus mit gepflegten Zähnen über ein strahlendes Lächeln verfügt, dem stehen alle Türen zum Erfolg offen. Sowohl im Privatleben als auch im Beruf. 3. Der gesunde Zahn Die Voraussetzung, um sich ein Leben lang ein strahlendes Lächeln zu erhalten, ist die Einhaltung der wichtigsten Prophylaxe-Bausteine: Ernährung, Mundhygiene, Fluoride und zusätzlich regelmäßige Kontrolle durch den Zahnarzt sowie professionelle Zahnreinigung. In den folgenden Kapiteln werden diese Module noch ausführlich dargestellt. Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass die Mundgesundheit in enger Wechselwirkung mit der Gesundheit des gesamten Körpers steht. Entzündliche Erkrankungen der Zähne und in der Mundhöhle verstärken in erheblichem Ausmaß das Risiko für verschiedenste Allgemeinerkrankungen. Das Motto muss also lauten: Gesunde Zähne = gesunder Körper. 5 Lehrer-Information zur Zahnpflege 4. Der kranke Zahn Hauptauslöser für die meisten Zahn- und Munderkrankungen ist bakterieller Zahnbelag (Plaque). Dabei handelt es sich um einen klebrigen, weißlichen Belag aus Bakterien und Zucker, der fest an den Zähnen haftet. Wird er nicht regelmäßig entfernt, kann er zu Zahnstein verhärten. Etwa 400 verschiedene Bakterienarten leben in der Mundhöhle. Putzt man über einen Zeitraum von 48 Stunden seine Zähne nicht, siedeln sich in Mund- und Rachenraum mehr Bakterien als im Darm an. Die Folgen einer solchen Bakterien-Explosion können Zahnfleischentzündungen und Karies sein. 4.1 Zahnfleischentzündung (Gingivitis) Das Zahnfleisch (Gingiva) umgibt kragenförmig den Zahnhals. Das gesunde Zahnfleisch ist fest, von blassrosa Farbe und seine Oberfläche ist wie eine Orangenhaut gestippelt. Es stellt die messerscharfe und stufenlose Verbindung zur Zahnoberfläche her. Der Zahnzwischenraum ist normalerweise vollständig ausgefüllt. Das Eindringen von Bakterien und Fremdkörper in den Halteapparat des Zahnes wird durch ein gesundes Zahnfleisch verhindert. Ist es jedoch entzündet oder beschädigt, kann es sich vom Zahn lösen und die Bildung einer sogenannten Zahnfleischtasche begünstigen. Diese erleichtert das Vordringen von krankheitserregenden Mikroorganismen und die Ausbreitung einer Entzündung. Symptome einer einfachen Zahnfleischentzündung sind Zahnfleischbluten beim Zähnputzen oder eventuell bereits beim Essen. Ursache hierfür sind in der Plaque enthaltene Bakterien, die giftige Substanzen freisetzen. Sie greifen das Zahnfleisch an, das mit Rötungen, Schwellungen und Blutungen reagiert. 6 Lehrer-Information zur Zahnpflege Erkranktes Zahnfleisch ändert seine Farbe von blassrosa in ein dunkles rot. Die Oberfläche weist nun keine Stippelung mehr auf, sie ist glänzend und angeschwollen und der Übergang auf den Zahn ist stufenförmig. Darüber hinaus kommt es zu unangenehmen Begleiterscheinungen wie Schmerzen, dauerhaftem Mundgeruch und schlechtem Geschmack im Mund. 4.2 Parodontitis Wird eine Zahnfleischentzündung nicht behandelt, kann die Entzündung letztendlich auf den Kieferknochen übergehen. Diese sogenannte Parodontitis führt zu dessen langsamen Abbau, wobei sowohl die Verankerungsfasern als auch Gewebe und Knochen rund um die Zähne irreversibel zerstört werden. Das Zahnfleisch wird allmählich von der Zahnwurzel abgelöst und es bilden sich tiefe Taschen bis zu über 10mm, in die Bakterien weiter ungehindert vordringen können. Äußerlich ist nach einiger Zeit ein deutlicher Rückgang des Zahnfleisches zu erkennen und das dadurch bedingte Auftreten von „langen“ Zähnen. Im fortgeschrittenen Stadium einer Parodontitis wird schließlich so viel vom Kieferknochen zerstört, dass die Zähne zu wackeln beginnen. Anders als bei einer Zahnfleischentzündung, die in der Regel durch sorgfältige Zahnpflege wieder verschwindet, erfordert die Parodontitis eine professionelle und langfristige Behandlung beim Zahnarzt. 4.3 Karies Der Begriff Karies ist ein anderer Ausdruck für „Zahnfäule“. Es ist weltweit eine der häufigst verbreiteten Erkrankungen des Menschen. Karies wird wesentlich von unserer Lebensweise beeinflusst – was wir essen, wie gut wir unsere Zähne pflegen, aber auch genetische Faktoren spielen in seltenen Fällen eine Rolle. Die Entstehung von kariösen Löchern in den Zähnen hat ihren Ursprung im Zahnbelag, der Plaque. Einige wenige Bakterien in unserer Mundhöhle sind in der Lage, sich an den glatten Zahnoberflächen festzusetzen. In Verbindung mit Kohlenhydraten und Zucker entstehen durch Gärungsprozesse organische Säuren, die den Zahnschmelz attackieren. Anfangs ist dieser Zerstörungsprozess noch umkehrbar. Zunächst zeigt sich ein kleiner, kreideartiger Fleck unter der Schmelzoberfläche. Werden allerdings nicht umgehend Maßnahmen zur Zahnhärtung und Remineralisierung getroffen, so wird das „Loch“ immer größer und tiefer. 7 Lehrer-Information zur Zahnpflege Karies und parodontale Erkrankung Kariesfreiheit und keine parodontale Erkrankung Der Kariesbefall bei den Zwölfjährigen in Österreich ging im Zeitraum 1996 bis 2005 bedeutend zurück. So haben die Zwölfjährigen bereits jetzt die Ziele der WHO für das Jahr 2020 erreicht. Österreich konnte hier beinahe zu den in der Zahngesundheit führenden skandinavischen Ländern aufschließen. Der Weg vom gesunden zum kranken Zahn erfolgt langsam, stufenfrei und anfangs völlig schmerzfrei. Schmerzfrei jedoch nur, solange die oberen Schichten betroffen sind. Erst wenn sich die Bakterien in die tieferen, mit feinen Nerven durchzogenen Zahnbeinschichten durchgefressen und das Zahnmark erreicht haben, macht sich das gepeinigte Organ bemerkbar. Das Mark schaltet auf Alarm. Der Versuch, die beschädigte Stelle zu reparieren, führt vermehrt Blut mit Abwehrzellen heran. Letztendlich steigt so der Druck im Zahninneren, und es ist der Zeitpunkt erreicht, an dem man den berüchtigten „Klopfschmerz“ verspürt. Hier gibt es oft nur noch einen Ausweg: die Entfernung des Zahnmarks, was fachmännisch als Wurzelbehandlung bezeichnet wird. 5. Gesunde Zähne – gesunder Körper Der Zustand unserer Zähne und unserer Mundgesundheit hat einen wesentlichen Einfluss auf die Gesundheit des ganzen Körpers. Die medizinische Forschung beschäftigt sich bereits seit geraumer Zeit mit der Frage, welche konkreten Wechselwirkungen zwischen Mund- und Allgemeingesundheit bestehen und wie sie zustande kommen. Leiden Profi-Sportler unter zunächst unerklärbaren muskulären Problemen, werden sie oft zum Zahnarzt geschickt. Denn oft sind Entzündungsherde im Körper – vor allem in der Mundhöhle – Auslöser für schwerwiegende Erkrankungen. Diese Entzündungen machen sich durch Rötung, Schwellung und blutendes Zahnfleisch bei schon leichtester Berührung bemerkbar. Dabei können Bakterien, bakterielle Gifte oder vom Körper selbst produzierte Entzündungsstoffe über die Blutbahn vom Mund bis in Körperregionen vordringen, die weit vom Entzündungsursprung entfernt liegen. So können dort Reaktionen entstehen, die entweder weitere Erkrankungen auslösen, hervorrufen oder bereits vorhandene Erkrankungen in ihrer Entwicklung begünstigen und verstärken. Zum Beispiel kann Parodontitis Einfluss auf Diabetes nehmen und diese verschlimmern. Auch das Risiko einer Frühgeburt ist bei Frauen mit Zahnbetterkrankungen erhöht. Umgekehrt haben aber auch viele Allgemeinerkrankungen deutliche Auswirkungen auf die Mundhöhle und verstärken das Risiko für Karies und Zahnfleischerkrankungen. Werden solche Krankheiten erkannt, sollte dringend auch ein Zahnarzt hinzugezogen und eine entsprechend Therapie durchgeführt werden. So kann man weitere Folgeschäden und negative Wechselwirkungen vermeiden. Nicht zuletzt beeinflusst auch unsere Lebensweise die Mundgesundheit. Raucher sind in diesem Fall in hohem Maße gefährdet, an Zahnfleischentzündungen zu erkranken. Auf Raucherzahnfleisch und –zähnen bleibt Zahnbelag mit giftigen Stoffwechselprodukten weitaus 8 Lehrer-Information zur Zahnpflege beharrlicher haften. Doch damit nicht genug: Der Zigarettenkonsum verringert darüber hinaus auch die Durchblutung und damit die Abwehrkraft des Zahnfleisches. B. Basics: Zahnpflege und Mundhygiene Was bringt ein sorgfältiges Make-up oder ein aufwendiges Styling, wenn sich beim Mundöffnen Zahnruinen in den Blickpunkt drängen? Perfekte und gesunde Zähne sind heute Statussymbol. Strahlend weiße und sorgfältig gepflegte Zähne gelten heute nicht nur als persönliche Visitenkarte, Arbeitgeber nehmen sie auch zum Ausgangspunkt, um Rückschlüsse auf die Persönlichkeit und den Sozialstatus zu ziehen. Eine Umfrage aus dem Jahr 2003 zur Attraktivität des Gegenübers ergab, dass gepflegte Zähne und ein strahlendes Lächeln deutlich vor Figur, Kleidung und Haarschnitt über einen ersten guten Eindruck entscheiden. Flirten mit verfärbten, schiefen Zähnen oder gar Zahnlücken wirkt dabei auf die meisten Personen abstoßend und unästhetisch. Schöne Zähne zu haben, bedeutet konsequente Pflege. Durch zahlreiche Pflegeprodukte, die uns heute auf dem Markt zur Verfügung stehen, lässt sich das Ziel „Strahlendes und gesundes Lächeln“ jedoch verwirklichen. 6. Die Zahnpflege-Instrumente Zu einer sorgfältigen und effektiven Zahnpflege reicht die Zahnbürste alleine schon lange nicht mehr. In den folgenden Abschnitten werden wichtige Instrumente zur Gewährleistung einer guten Mundhygiene vorgestellt. 6.1 Die richtige Zahnbürste Für die Gesunderhaltung der Zähne ist es unerlässlich, dass sich der gefährliche PlaqueBelag nicht auf den Zähnen festhalten kann. Um ihn gründlich von der Zahnoberfläche zu entfernen, kommt es vor allem auf die richtige Zahnbürste an. Der Zahnbürsten-Kopf soll im Idealfall nicht größer als 2 bis 2,5 cm sein, damit alle Zahnflächen im Mund problemlos erreicht werden können. Dies gilt vor allem für die schwer zu erreichenden hinteren Backenzähne. Auch der Griff spielt eine wichtige Rolle. Zahnbürsten mit einem stabilen, geraden Griff und speziell gestalteten Griffflächen verhindern, dass die Hand während des Putzens abrutscht. Aus hygienischen Gründen sind immer Kunststoffborsten zu empfehlen. Diese sollten ein ebenes Borstenfeld und abgerundete Borstenspitzen aufweisen, um Verletzungen an der Mundschleimhaut und dem Zahnfleisch zu verhindern. Naturborsten haben den großen Nachteil, dass sie in der Regel scharfkantig und im Inneren hohl sind und sich Bakterien hier ungestört ansammeln und vermehren können. Die Borstenanordnung auf dem Bürstenkopf soll immer dicht sein, am besten drei- bis vierreihig. Weiche bis mittelharte Zahnbürsten eignen sich am besten zur täglichen Pflege und Plaque-Entfernung. 9 Lehrer-Information zur Zahnpflege Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Lagerung der Zahnbürste nach dem Gebrauch. Sie sollte immer so abgestellt werden, dass der Bürstenkopf offen trocknen kann. Dies verhindert die Bildung von Bakterien und Schimmelpilzen im Borstenfeld. Der Austausch der Zahnbürste steht spätestens an, wenn die Borsten schon „ausgefranst“ aussehen. Dann wird es höchste Zeit für eine neue Zahnbürste. Die optimale Pflegeleistung einer Zahnbürste hat eine begrenzte Dauer. Aus diesem Grund sollen Bürsten spätestens alle drei Monate ausgetauscht werden. Nach einer Erkältung steht grundsätzlich ein Austausch der Zahnbürste an, da sich in den Borsten Keime sammeln, die zu einer raschen Neuerkrankung führen können. So darf eine Zahnbürste nie aussehen! Eine gute Alternative ist eine elektrische Zahnbürste. Auch damit ist eine gründliche Zahnreinigung möglich. Insbesondere für Personen, die Schwierigkeiten beim Bürsten oder eine eingeschränkte manuelle Geschicklichkeit haben. Für die Erneuerung der Bürstenaufsätze gilt das gleiche Prinzip wie bei der herkömmlichen Zahnbürste: Sie sollten ebenfalls regelmäßig alle drei Monate ausgetauscht werden. Hier ist jedoch auch immer der Hinweis der unterschiedlichen Produkte zu beachten 6.2 Die Zahnpasta Zahnpasta unterstützt den Reinigungseffekt der Zahnbürste. Sie hilft bei der Entfernung von Zahnbelag und Nahrungsresten und somit auch von den darin enthaltenen Farbstoffen. Angesichts der breiten Angebotspalette von Zahnpasten fällt eine konkrete Empfehlung schwer. Es gibt Produkte, die für die verschiedensten Bedürfnisse entwickelt wurden, zum Schutz vor Karies, Zahnfleischentzündungen, Zahnstein, verfärbte und empfindliche Zähne. Egal, wofür man sich entscheidet, viel kann man hier nicht falsch machen. Man sollte jedoch unbedingt darauf achten, dass die Zahnpasta Fluoride (und eventuell einen antibakteriellen Langzeitschutz) enthält. Fluorid ist eine natürliche Substanz, die durch Nahrungszufuhr oder durch direktes Auftragen auf die Zähne effektiv vor Karies schützt. Fluorid ist in der Lage, die Remineralisierung der Zähne zu beschleunigen. Der Zahnschmelz besitzt eine bessere Säureresistenz und somit wird die Stärkung der Zähne bewirkt. Der Zahnarzt oder ausgebildetes Fachpersonal können am besten bei der Wahl der richtigen Zahnpasta helfen und individuelle Empfehlungen zur Auswahl geben. 10 Lehrer-Information zur Zahnpflege 6.3 Hilfsmittel zur Zahnpflege Die alleinige - wenn auch sorgfältig durchgeführte - Reinigung der Zahn- und Kauflächen reicht jedoch nicht aus, um die Zähne perfekt zu pflegen. Die Zahnzwischenräume werden von den Zahnbürsten nicht erreicht und so können sich Zahnbeläge besonders leicht festsetzen. Dort entstehen dann bevorzugt Zahnfleischentzündungen und Entzündungen des Zahnhalteapparates. Die Reinigung der Zahnzwischenräume ist daher für die Gesunderhaltung der Zähne und des Zahnfleisches von großer Bedeutung. Zahnseide entfernt Plaque und Speisereste unterhalb des Zahnfleischsaums und in den Zwischenräumen. Es gibt Zahnseide aus Nylon (in gewachster und ungewachster Form) und einfädige PTFE-Zahnseide (Teflon-beschichtet). Bei der richtigen Anwendung sind beide Arten hervorragend zur Reinigung der Zahnzwischenräume geeignet. Um den höchsten Nutzen aus der Verwendung zu ziehen, kann man sich die notwendigen Schritte vom Zahnarzt oder einer Fachkraft genau zeigen lassen. Mit der folgenden Technik erzielt man ein gutes Ergebnis: 45 bis 60 cm Zahnseide werden von beiden Enden links und rechts um den Zeigefinger gewickelt, bis zwischen den Fingern 5 cm übrig bleiben, mit denen dann die Reinigung durchgeführt wird. Die Zahnseide wird nun behutsam in die Zahnzwischenräumen eingebracht und auf und ab bewegt. Es ist wichtig, dabei bis unter den Zahnfleischsaum zu gleiten, ohne diesen jedoch zu verletzen. Falls die Zahnzwischenräume schon etwas offener sind, erzielt man mit speziellen Zahnzwischenraumbürsten bessere Ergebnisse. Dabei handelt es sich um einbüschelige Bürsten in verschiedenen Größen und Formen, die sich den Krümmungen des Zahnes sehr gut anpassen können. Auch die sorgfältige Reinigung von kieferorthopädischen Geräten fällt durch die Nutzung einer Zwischenraumbürste wesentlich gründlicher aus. Im Idealfall erfolgt die Zwischenraumhygiene einmal täglich abends vor dem Zähneputzen, damit die Inhaltsstoffe der Zahnpasta anschließend auf die sauberen Flächen der Zähne einwirken können. 11 Lehrer-Information zur Zahnpflege Auch Mundspülungen stellen eine sinnvolle Ergänzung zur mechanischen Zahnreinigung mit der Zahnbürste dar. Durch das Mundspülen werden den Zähnen Fluorid und Anti-PlaqueWirkstoffe zur Verfügung gestellt. Mundspülungen, die antibakterielle Wirkstoffe enthalten, können einen zusätzlichen Schutz vor Karies, Zahnbelag, Zahnfleischentzündung, Zahnsteinbildung und bakteriell bedingten Mundgeruch bieten. Darüber hinaus vermitteln sie ein besseres Frischegefühl. Besonders empfehlenswert ist das Spülen als zusätzliche Pflegemaßnahme nach dem Genuss von sauren Speisen und Getränken. Fluoride und antibakterielle Stoffe sind als Schutz vor Karies unverzichtbar, wie zahllose Studien weltweit beweisen. 7. Richtiges Zähneputzen Der tägliche Kampf gegen Karies und Plaque kann nur dann gewonnen werden, wenn man einige grundlegende Zahnputz-Regeln beherzigt. Das Motto heißt hierbei: 3x pro Tag Zahn um Zahn! Die besten Zeitpunkte sind morgens nach dem Frühstück, nach dem Mittagessen und abends vor dem Schlafengehen. Putzen mit System: Wildes Putzen, kreuz und quer mit der Zahnbürste über die Zähne fahren, bringt rein gar nichts. Denn so wird der Schmutz nur teilweise von Zähnen abgelöst. Jeder einzelne Zahn bedarf Aufmerksamkeit bei der Reinigung. Bevor die Zahnbürste zum Einsatz kommt, wird der Mund kräftig ausgespült und Wasser durch die Zahnzwischenräume gepresst. So werden bereits im Vorfeld die frischen Speisereste gelöst. Richtiges Zähneputzen beim Gesunden dauert mindestens drei Minuten. Viele nehmen sich allerdings nicht diese Zeit. Man sollte die 3 Minuten aber unbedingt einhalten und am besten mit einer Uhr kontrollieren. 12 Lehrer-Information zur Zahnpflege Nach dem Auftragen der Zahnpasta sollten die Zähne dann wie folgt geputzt werden: Die Technik macht’s: Die Zahnbürste wird schräg, in einem Winkel von 45°, gegen den Zahnfleischsaum angesetzt. Die Borsten werden leicht gerüttelt und anschließend vom Zahnfleischsaum weg in Richtung Zahnkrone bewegt. Wichtig ist die Grundregel, dass immer von rot (Zahnfleisch) nach weiß (Zahnschmelz) geputzt wird! Als erstes werden die Kauflächen geputzt. Hier ist nun Hin- und Herschrubben erlaubt. Dadurch wird auch gleichzeitig die Zahnpasta im gesamten Mund verteilt. Dann werden die Außenflächen der Zähne gereinigt. Bei leicht geöffnetem Mund beginnt man am letzten Backenzahn links im Oberkiefer. Anschließend wird die Zahnbürste etwas weiter vorne wieder angesetzt, und man widmet sich den nächsten Zähnen. Auf diese Art und Weise wird das Gebiss in kleinen Abschnitten gesäubert, bis man auf der anderen Seite des Oberkiefers angelangt ist. Auf diese Art und Weise werden die Aussen- und Innenseiten der Zähne in Ober- und Unterkiefer gereinigt. Während des Putzens übt man einen leichten Druck auf den Zahn aus. Aber Vorsicht, ein zu kraft-intensives Putzen fördert den Rückgang des Zahnfleisches und die Freilegung der Wurzeloberflächen. Bevor dann der Schaum gut aus dem Mund gespült wird, sollte man noch sanft mit der Zahnbürste über die Zunge fahren, um auch dort die Bakterien zu entfernen. Zum Abschluss der Mundreinigung wird mit einem Schluck Wasser der Zahnpastaschaum verdünnt und noch kräftig für etwa eine Minute im Mund gespült. Danach wird der Schaum ausgespuckt und nicht nachgespült. Damit können die Fluoride in der Zahnpasta ihre bestmögliche Wirkung erzielen. 7. Richtige Mundhygiene mit Zahnspange Zahnspangen im Trend: Die Zeiten, in denen Zahnspangen als „Schneeketten“ verspottet wurden, sind lange vorbei. Man zeigt heute zunehmend Spange – selbst Sportler, Models und Hollywood-Schauspieler lachen „versilbert“ in die Kameras. Ein schönes und gerades Gebiss hat nicht nur aus ästhetischen Gründen einen sehr hohen Stellenwert. Durch eine Zahnspange können darüber hinaus auch langfristige Schäden am Zahnhalteapparat vermieden werden. Außerdem ist eine ebenmäßige Zahnreihe auch wesentlich einfacher zu pflegen. Es gibt Regulierungsmöglichkeiten durch eine festsitzende oder abnehmbare Variante. Wie auch bei der Zahnpflege spielt die entsprechende Sorgfalt bei der Reinigung der Zahnspange eine große Rolle. Gründlich gepflegte Zähne haben keine Chance, wenn nicht auch die Spange entsprechend gereinigt wird. Ganz wichtig – die Pflege: Herausnehmbare Spangen werden zwischendurch, besonders aber vor dem Einsetzen, mit Zahnbürste und Zahnpasta gereinigt. Alternativ kann man sie auch in verdünntes Essigwasser einlegen oder speziell entwickelte Reinigungstabletten verwenden. 13 Lehrer-Information zur Zahnpflege Etwas aufwendiger gestaltet sich die Mundpflege mit einer festsitzenden Zahnspange. Brackets und andere Teile bilden kleine Nischen, an denen sich Plaque leichter ansammeln kann. Besonders diesen Stellen muss beim täglichen Zähneputzen verstärkte Aufmerksamkeit entgegen gebracht werden. Für alle Teenager mit einer festen Spange empfiehlt sich aus diesem Grund zusätzlich auch die Verwendung einer antibakteriellen Mundspülung. 8. Gesunde Ernährung Die falsche Ernährung ist eine der Hauptursachen für Karies und andere Zahnkrankheiten. Hierbei greifen vor allem Lebensmittel, die Zucker und Kohlehydrate enthalten, die Zähne an. Einige Nahrungsmittel und Getränke können ohne Zutun der Plaque-Bakterien die Zahnoberfläche durch ihren Säuregehalt schädigen. Aus zahnmedizinischer Sicht ist es daher wünschenswert, auf häufige zuckerhaltige Zwischenmahlzeiten zu verzichten. Dazu zählen auch Kaffee und Tee, die mit Zucker gesüßt sind. Dass wir meist mehr Süßes konsumieren, als unserer Gesundheit gut tut, ist mit Sicherheit kein Geheimnis. Gerade bei Jugendlichen wurde unlängst der höchste Kariesbefall festgestellt. Um diesem traurigen Trend entgegen zu wirken, sollte man Teenager immer wieder für eine möglichst vollwertige und abwechslungsreiche Ernährung sensibilisieren. Bei einer guten und konsequenten Zahnpflege gilt aber durchaus die Devise, dass Cola oder Limo als schneller Durstlöscher durchaus kein Problem ist. Ein guter Pflege-Tipp für zwischendurch sind zuckerfreie Zahnpflege-Kaugummis. Sie reinigen die Zähne und durch das Kauen wird eine hohe Speichelmenge produziert, die einen zusätzlichen Reinigungsmechanismus in Gang setzt. Aber nicht nur Zucker greift die Zähne an. Auch einige Obstsorten sind aus zahnärztlicher Sicht bedenklich, selbst wenn sie sonst sehr gesund sind. Dazu zählen Früchte mit viel Fruchtzucker oder von klebriger Konsistenz (wie z.B. Bananen). Zitrusfrüchte mit ihrem hohen Säureanteil greifen den Zahnschmelz ebenfalls an. Als ideale Zwischenmahlzeiten eignen sich besonders Äpfel und Karotten. Das erforderliche Kauen reinigt nicht nur die Zahnoberflächen, sondern regt auch die Speichelproduktion an, die wiederum den Zahnschmelz remineralisiert. Milchprodukte und Fleischwaren sind für den Körper wichtige Nährstoff-Lieferanten und sind auch für die Zähne gesund. Aber Vorsicht: auch Fruchtjoghurts sind meist gezuckert und enthalten Fruchtsäuren. Naturjoghurt mit frischen Früchten heißt hier die gesunde, zahnschonende Alternative. Für Getränke gilt die gleiche Devise wie für die anderen Produkte: was aus ernährungswissenschaftlicher Sicht gesund und nützlich für die Vitaminzufuhr ist, muss nicht auch für die Zähne gut sein. Dies gilt in erster Linie für Obstsäfte und kohlensäurehaltige Getränke. Den Verzicht anzuraten wäre hier wenig sinnvoll. Man kann jedoch durch einfache Ratschläge das Risiko der Kariesentstehung gering halten. Zum einen sollte man Limonaden und Säfte nicht über den ganzen Tag verteilt trinken und zum anderen kann man durch ein Glas Wasser zwischendurch die Zucker- und Säurekonzentration im Mund erheblich verdünnen. Auch sehr heiße Getränke können Mundschleimhaut und Zahnfleisch stark reizen und empfindlich machen. Manche Getränke haben durchaus auch einen unästhetischen Einfluss auf die Zähne. Tee, Kaffee, Rotwein und dunkle Traubensäfte hinterlassen unschöne, dunkle Verfärbungen auf unseren Zahnoberflächen. Die beste Vorsorge für die Zahngesundheit, und somit auch auf die Allgemeingesundheit, ist eine ballaststoffreiche, vollwertige Ernährung mit viel Rohkost. Gründliches Kauen der Speisen regt darüber hinaus den so wichtigen Speichelfluss zur Selbstreinigung der Zähne an. 14 Lehrer-Information zur Zahnpflege C. Der Zahnarzt als Partner Die Angst vorm Zahnarzt wird häufig zum Vorwand genommen, eben diesen Arzttermin so lange hinaus zu schieben, bis sich Zahnschmerzen bemerkbar machen. Doch dann ist es tatsächlich meist schon zu spät. In den meisten Fällen lässt sich dann eine unangenehme Behandlung mit dem Bohrer oder sogar Zähneziehen nicht mehr verhindern. So ist es kaum überraschend, dass vor allem die Patienten ängstlich sind, die es mit der Zahnpflege nicht so genau nehmen. Aber so muss ein Besuch beim Zahnarzt nicht ablaufen. Und jeder hat es selbst in der Hand. Befolgt man die zuvor beschriebenen Zahnpflege-Maßnahmen, tut man nicht nur seinen Zähnen etwas Gutes. Bei Personen, die regelmäßig zur Kontrolle gehen, kommen Angstgefühle vor einer Behandlung gar nicht erst auf. Bei rechtzeitiger und regelmäßiger Kontrolle durch einen Zahnarzt kann man oft Schlimmeres vermeiden. Moderne Zahnärzte setzen heute auf Vorbeugung statt Behandlung von Schäden und gehen auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Patienten ein. Es ist dabei wichtig, einen Zahnarzt zu finden, bei dem man sich wohl fühlt. Einem aufmerksamen, freundlichen Zahnarzt, der auf Fragen eingeht und zu ausführlichen Gesprächen bereit ist, muss man sich wahrlich nicht hilflos ausgeliefert fühlen. Sobald der passende Arzt gefunden ist, sollte man einen Kontrolltermin vereinbaren – noch bevor Probleme auftreten. 9. Regelmäßige Kontrolle Bei den meisten Zahnarztbesuchen handelt es sich um Kontrolluntersuchungen. Werden diese regelmäßig – idealerweise alle 6 Monate – eingehalten, ist das eine effizienter Beitrag, die Zähne lange sauber und gesund zu halten, ihre Lebensdauer zu verlängern und schmerzhafte Probleme an deren Weiterentwicklung zu hindern. Kontrolluntersuchungen umfassen meist eine vollständige Aufnahme aller Anzeichen für Schäden in der Mundhöhle. Regelmäßige Zahnarztbesuche ermöglichen außerdem einen guten Vergleich, ob seit der vorangegangenen Sitzung Veränderungen aufgetreten sind. In diesem Fall kann der Zahnarzt schnell eingreifen. Die gründliche Untersuchung der Zähne, des Zahnfleischs und der Mundschleimhaut lässt frühzeitig Anzeichen für Krankheiten und Entzündungen erkennen und gibt dem Arzt die Möglichkeit, diese wirkungsvoll zu behandeln. Auch eventuell aufgetretener Zahnstein wird mit speziellen Instrumenten entfernt. Wenn die Zähne und das Zahnfleisch gesund sind, bedeutet das mit ruhigem Gewissen ein halbes Jahr Pause. Aber nur vor dem Zahnarzt, keinesfalls mit der Zahnpflege. 10. Professionelle Zahnreinigung (PZR) Die wirkungsvollste Prophylaxemaßnahme ist die professionelle Zahnreinigung. In Kombination mit der täglichen Mundpflege zu Hause und der regelmäßigen Kontrolle beim Zahnarzt sichert sie mit annähernd 100-prozentiger Garantie, dass Zähne und Zahnfleisch ein Leben lang gesund bleiben. Eine professionelle Zahnreinigung empfiehlt sich auch für Teenager bereits ab dem Zeitpunkt, an dem die bleibenden Zähne da sind. 15 Lehrer-Information zur Zahnpflege 10.1 Was ist eine professionelle Zahnreinigung (PZR) Selbst die gewissenhafteste Zahnpflege kommt nicht immer gegen hartnäckige Zahnbeläge, die Hauptverursacher von Karies, an. Die professionelle Zahnreinigung ist dagegen die effektivste Waffe, um die Zähne langfristig zu schützen. Mit speziellen Instrumenten werden alle harten und weichen Zahnbeläge auf allen sichtbaren und erreichbaren Zahnflächen entfernt. Diese gründliche Entfernung von Plaque und Zahnstein verringert die Belastung der Zähne durch die zahlreichen Bakterien, verringert das Kariesrisiko, beugt schmerzhaften Zahnfleischentzündungen vor und erleichtert die häusliche Mundhygiene. Die professionelle Zahnreinigung geht viel weiter als die Belagentfernung im Rahmen der üblichen Kontrolluntersuchung. Eine Umfrage des ÖBIG (Zahngesundheit, Ausgabe 19/2006) hat ergeben, dass der Anteil der Österreicher, welcher die wirksame Prophylaxemaßnahme der professionellen Mundhygiene in Anspruch nimmt, in den letzten Jahren gestiegen ist und mittlerweile bereits mehr als die Hälfte der Bevölkerung beträgt. 10.2 Wie läuft eine professionelle Zahnreinigung (PZR) ab? Am Anfang der PZR steht eine gründliche Untersuchung des Gebisses. Im aufklärenden Beratungsgespräch weist der Zahnarzt auf die korrekte Zahnpflege hin und zeigt, wie eine gründliche und regelmäßige Zahnpflege zu Hause auszusehen hat. Denn nicht nur das richtige Zähneputzen will gelernt sein, auch die Verwendung von Zahnseide soll ja ein fixer Bestandteil in den heimischen Badezimmern sein. Im ersten Behandlungsschritt werden alle Beläge auf den Zahnoberflächen, in den Zahnzwischenräumen und in den Zahnfleischtaschen beseitigt. Gerade diese Bereiche erreicht man mit der herkömmlichen Zahnbürste nur sehr schwer. Auch eventuell aufgetretene Verfärbungen durch Kaffee, Tee oder Nikotin werden mit einem Pulverstrahlgerät oder durch rotierende Bürsten mit Hilfe einer speziellen Reinigungspaste entfernt. Wenn die harten Beläge verschwunden sind, kommen die weichen Ablagerungen an die Reihe. Dazu werden verschiedene Handinstrumente, kleine Bürstchen und Zahnseide benutzt. Weil sich Bakterien vor allem sehr gerne an rauen und rissigen Stellen in den Zähnen festsetzen, folgt als nächstes die Politur, um die Zähne zu glätten. Am Ende der Behandlung werden die gereinigten Zahnflächen mit einem Fluorid-Lack überzogen. Dadurch werden die Zahnflächen langfristig vor den Säureattacken der Mundbakterien geschützt. 10.3 Wie oft ist eine professionelle Zahnreinigung (PZR) sinnvoll und was kostet sie? Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass die PZR im Abstand von sechs Monaten eine ideale Ergänzung zum gründlichen Zähneputzen darstellt. Je nach individuellem Erkrankungsrisiko sind jedoch andere Zeitintervalle sinnvoll. Dies kann aber der Zahnarzt am besten beurteilen. Abschließend muss man noch darauf hinweisen, dass die PZR nicht von der Krankenkasse bezahlt wird. Man sollte es jedoch unbedingt als eine Investition betrachten, die sich auszahlt. Eine fachgerechte Mundhygiene-Sitzung dauert je nach Schweregrad des Befalls zwischen 30 und 60 Minuten. Sie kostet dementsprechend zwischen 50 und 100 Euro. Mit der richtigen Vorsorge können Karies und schwere Zahnfleischerkrankungen weitestgehend vermieden werden. Sowohl die Kosten, als auch der zeitliche Aufwand stehen in keinerlei Relation zu dem Nutzen, den die richtige und regelmäßige Zahnpflege jedem Einzelnen bringt. 16