Workshop-Protokoll Muttekopfhütte 2016

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Vielfalt bewegt! Alpenverein
Protokoll zum Workshop auf der Muttekopf Hütte (1.934 m Seehöhe) vom 24.06. – 25.06.2016
Foto 1: Muttekopf Hütte (Foto: Sybille Kalas)
So schmecken die Berge – Hütte
8 Teilnehmer
Ablauf gemäß Programm
1.) Begrüßung, Vorstellungsrunde, Allgemeines
Die Muttekopf Hütte liegt im Ruhegebiet Muttekopf in den Lechtaler Alpen.
„Ruhegebiet“ ist eine Schutzgebietskategorie, die es nur in Tirol gibt und vorwiegend als
raumplanerisches Instrument eingesetzt wird. Bei den Ruhegebieten handelt es sich um Gebiete, die
neben dem Schutz der Natur auch die Erholung in der freien Natur zum Ziel haben. Als Besonderheit
der Ruhegebiete sind die absoluten Verbote der Lärmerregung zu nennen, so sind beispielsweise die
Errichtung von Seilbahnen zur Personenbeförderung und die Errichtung von Straßen für den
öffentlichen Verkehr nicht möglich.1
1
http://www.tiroler-schutzgebiete.at/schutzgebiete/ruhegebiete.html
Das Ruhegebiet Muttekopf weist eine Größe von 38 km² auf und liegt in den Gebieten der
Stadtgemeinde Imst und der Gemeinde Pfafflar. Das Gebiet wurde 1991 unter Schutz gestellt.
Die Lechtaler Alpen sind Teil der Nördlichen Kalkalpen. Gesteinsbildend ist der Hauptdolomit, der an
seinem brüchigen Aussehen und Schutt gut gegenüber dem reinen Kalk unterscheidbar ist. Daneben
finden sich Mergel (Mischung aus Kalk und Silikat), verschiedene Kalke und gerade im Bereich des
Muttekopfs Konglomeratgestein der Gosauschichten.
Für die Arbeit mit Pflanzen kann der Untergrund einen guten Hinweis darauf geben, welche Arten
man in dem jeweiligen Gebiet überhaupt finden kann (siehe silikat- und kalkliebende Arten unter
dem Punkt „Pflanzen“). Aber Vorsicht: es kann vorkommen, dass in einem typischen Kalkgebiet auch
lehmige Böden vorkommen, die eine silikattypische Vegetation aufweisen.
2.) Projektvorstellung:
Zur Schärfung der Aufgabenstellung wird nochmals festgehalten:
Das Biodiversitätsmonitoring findet statt
über der Waldgrenze
in ganz Österreich
zerstörungsfrei: keine Pflanzen ausreißen, keine Tiere töten, keine Fallen verwenden etc.
es handelt sich um ein Laienmonitoring, daher kein Anspruch auf wissenschaftliche
Vollständigkeit
Biodiversitätsmonitoring: häufig gestellte Fragen
-
-
-
-
-
Wie oft sollen die Beobachtungen übermittelt werden?
o Das soll jedem Beobachter selbst überlassen werden. Am Anfang wäre es fein, wenn
die Beobachtungen so schnell wie möglich übermittelt werden, damit man sieht wie
es funktioniert.
Wie viele Meldungen sollen mindestens gemacht werden?
o Es gibt keine Grenzwerte. Jeder beobachtet so viel und so lange er /sie möchte. Jede
Meldung zählt!
Sollen auch Beobachtungen am Waldrand gemeldet werden?
o Bitte auch diese Beobachtungen melden, denn auf Grund der Koordinaten kann
selektiert werden.
Was passiert mit den Daten?
o Einerseits sollen Verbreitungskarten generiert werden, die über das Vorkommen der
einzelnen Arten Auskunft geben und andererseits sollen die Daten für Publikationen
usw. zur Verfügung gestellt werden.
o Es wird eine regelmäßige Berichterstattung über das Monitoring stattfinden.
Sollen auch tote Tiere gezählt werden?
o Ja, auch die Meldung über tote Tiere ist wichtig
2
3.) Ergänzungen und Wissenswertes rund um einige Indikatorarten:
INSEKTEN
Allgemeines zu Insekten:
Bauplan von Insekten:
3-geteilt in Kopf - Brust (Thorax) – Hinterleib (Abdomen)
2 Facettenaugen
2 Fühler
4 Flügel
6 Beine
Insekten werden in 6 Gruppen eingeteilt
Schmetterlinge:
1.500 Arten in Österreich
Unterscheidung Tagfalter und Nachtfalter
Tagfalter haben kleine Kügelchen auf den Fühlern
Raupen: grundsätzlich können in Österreich alle Raupen angegriffen
werden, allerdings ist es bei behaarten Raupen nicht ratsam, da es
sich um Brennhaare handelt wie bei Brennnesseln; es besteht auch
die Gefahr von asthmaartigen Anfällen
Wanzen:
Wasserläufer gehören zu den Wanzen
Heuschrecken:
Käfer:
Marienkäfer sind für Fressfeinde giftig! Darauf deutet auch die rote
Färbung hin
Käfer haben nie saugende, sondern immer beißende
Mundwerkzeuge
ein Flügelpaar wirkt wie ein Panzer und liegt über dem 2.Flügelpaar
Fliegen
nur mehr 2 Flügel sichtbar und 2 Stabilisatoren (Schwingkölbchen);
werden auch Zweiflügler genannt
Schnacken stechen nicht
Bienen (Hautflügler): alle Hautflügler haben einen Stachel
Spinnen haben 8 Beine und stehen in enger Verwandtschaft mit den Insekten. Milben gehören zu
den Spinnentieren und haben ebenfalls 8 Beine.
Alpenhummel:
Hummeln sind grundsätzlich in drei Segmente (Kopf-Brust-Hinterleib) unterteilt. Der Hinterleib ist
wiederum in verschiedene Segmente aufgeteilt.
Alpenhummel:
erstes Segment des Hinterleibes: schwarz
die nächsten Segmente (ca. 4-5 Stück): orange
letztes Segment: schwarz (sieht man von „oben“ nicht immer ganz genau)
Verwechslungsgefahr besteht mit der Steinhummel (Bombus lapidarius) oder der Bergwaldhummel
(Bombus wurflenii). Allerdings sind bei beiden Hummelarten weniger Tergite rot gefärbt als bei der
Alpenhummel
Die Alpenhummel kommt sowohl in Kalk- als auch in Silikatgebieten vor. Ihr Vorkommen hängt
vorwiegend von verfügbaren Futterpflanzen ab.
Zu den wichtigsten Nahrungspflanzen zählen:
3
-
Alpenhelm (Bartsia alpina),
Alpen-Kratzdistel (Cirsium spinosissimum),
Rostblättrige Alpenrose (Rhododendron ferrugineum),
Teufelskrallen (Phyteuma)
Primeln (Primula)
verschiedene Steinbrecharten (Saxifragaceae)
Grundsätzlich sind die Männchen und Königinnen bei den Hummeln etwas schwieriger zu
bestimmen, da sie auch im Farbton etwas variieren können.
Hummeln können schon bei -1°C fliegen; sie „zittern“ sich warm. Sie haben eine aktive
Temperaturregelung.
Hummeln sind ganz wichtige Bestäuber und sind Arten, die extrem stark vom Klimawandel betroffen
sind.
In Europa gibt es ca. 250 Arten.
Drohnen können nicht stechen. Hummeln können allerdings grundsätzlich noch „beißen“
Hochalpen Widderchen
rot/schwarze Färbung
tragen cyanogene Glycoside (Pflanzengifte) in sich und sind somit für Fressfeinde giftig, auch die
Raupen sind giftig
Anpassung, dass die Widderchen von Vögeln nicht gefressen werden
Da Widderchen bei Gefahr „Blausäure“ ausscheiden, sollte man keine anderen Insekten gemeinsam
mit Widderchen in einer Becherlupe fangen.
Aufgrund der zweijährigen Entwicklungszeit ist das Vorkommen von Jahr zu Jahr sehr verschieden.
Somit können in einem Jahr sehr viele Widderchen beobachtet werden und in einem anderen Jahr
fast gar keine. Dies kann aber von Region zu Region unterschiedlich sein.
Individuen zählen ist hier meist schwierig – besser ist Häufigkeit schätzen.
Das Hochalpen Widderchen ist nur über der Waldgrenze zu finden.
Das Widderchen ist an seinen 5 roten Punkten – einer davon keulenförmig und langgestreckt – leicht
zu erkennen. Andere Widderchen-Arten haben zwar auch rote Punkte, kommen aber nicht am Berg,
sondern nur in Tallagenvor.
Diese Art ist auch auf der Weißen Silberwurz zu finden.
Alpenappolo:
Ist ein sehr flatterhafter Schmetterling und somit schwer zu fotografieren. Die Eier werden gerne in
Gewässernähe abgelegt.
Auf Grund seines Vorkommens am Berg nicht zu verwechseln.
Auffinden der Eichblatt-Radspinne:
Diese Spinne wird man eher nicht zufällig beim Wandern sehen, sondern muss gezielt gesucht bzw.
beobachtet werden. Meist ist das Netz der Spinne in Bodennähe zwischen krautigen Pflanzen gebaut.
Sie besiedelt offene sonnige Flächen aller Art, vor allem Trockenrasen, Brachen und Feuchtwiesen,
aber auch Waldlichtungen.
4
AMPHIBIEN
Allgemeines zu Amphibien:
Grundsätzlich produzieren alle Amphibien mittels ihrer Hautdrüsen Gifte. Diese sind jedoch meist
schwach und eigentlich nur für ihre Fressfeinde gefährlich, da diese Substanzen hauptsächlich als
heftige Abwehrreaktion bei akuter Todesangst ausgeschieden werden. Des Weiteren schützen diese
Gifte auch die Haut vor de, befall von Mikroorganismen.
Nach dem Berühren unbedingt Händewaschen, weil deren Gifte auf den Schleimhäuten und in den
Augen von Menschen und Tieren starke Reizungen hervorrufen können.
Sollten Amphibiengifte in offene Wunden gelangen, ist sofort ein Arzt aufzusuchen. Beim
behutsamen Anfassen und achtsamen Transport ist jedoch kaum etwas zu befürchten.2
Alpensalamander:
Unterscheidungsmerkmale zwischen dem Bergmolch und dem Alpensalamander stellen der Schwanz
und die Färbung dar.
Bergmolch:
Alpensalamander:
abgeflachter, abgeplatteter Schwanz,
oranger Bauch
drehrunder Schwanz,
zur Gänze schwarz
Bei feuchterem Wetter ist die Sichtung eines Alpensalamanders wahrscheinlicher als bei trockenen
Bedingungen.
VÖGEL
Allgemeines zu Vögeln:
Vögel sehen die Farbe Rot sehr gut – es handelt sich meist um eine Signalfarbe und bedeutet, dass
das Beutetier giftig ist.
Warum singen Vögel? Vögel singen um sich zu paaren, also um Partner an zu locken, zur
Revierabgrenzung und über den Gesang drücken sie ihre Fitness aus.
Vögel singen meistens am Morgen, deshalb ist es notwendig zu Vogelexkursionen bzw. um
Vogelstimmen kennen zu lernen früh aufzubrechen.
Zwischen April und Mitte Juli sind die Vögel am aktivsten.
Alpendohle:
Die Alpendohle gehört zu den Rabenvögeln und ist leicht an ihrem gelben Schnabel und ihren
rötlichen Füßen zu erkennen. Jungvögel weisen meist noch dunkel gefärbte Füße auf und auch eine
dunkel gefärbte Schnabelspitze.
Diese Vögel sind gerne in Schwärmen am Weg.
Brütet in der Regel einzeln, aber auch in Kolonien.
Tägliche Pendelbewegung zwischen Schlafplätzen und Nahrungsgründen.
Sehr wendiger und vielseitiger Flieger, der kleinste Luftströmungen ausnutzen kann, die es den
Vögeln erlauben, ohne Flügelschlag zu gleiten. Dadurch schon von weitem anhand des Fluges von
anderen Rabenvögeln zu unterscheiden.
Sehr ähnlich der Alpenkrähe (auch ökologisch), aber deutliche räumliche Trennung bzw. Dominanz.
2
http://www.bionetworx.de/biomemorix/uebersicht.html
5
Tannenhäher:
Rabenvogel mit kräftigem Körperbau und dunklem Gesamteindruck. Bei überfliegenden Vögeln
heben sich die weißen Unterschwanzdecken und die weißen Spitzen der äußeren Schwanzfedern
deutlich ab, was ein gutes Bestimmungsmerkmal darstellt. Fliegt ähnlich Elster oder Eichelhäher, mit
kräftigeren Flügelschlägen, sowie sehr geradlinig und kopflastig. Aus der Nähe wirkt das Gefieder
schokoladenbraun und ist weiß betupft. Auch eine dunkle Kopfkappe ist zu erkennen.
Der charakteristische Kraa-Ruf ist weit zu hören und wirkt heller und rauher, als beispielsweise Rufe
von Rabenkrähen.
Als Nahrung sind Zirbennüsschen sehr beliebt, dadurch in nördlichen Kalkalpen sehr selten
anzutreffen (z.B. bei Vorkommen von Haselnüssen). Nüsse werden in Verstecken vergraben, pro Jahr
zahlreiche Verstecke mit tausenden Nüssen. Dadurch kommt es zu einer natürlichen
Zirbenverjüngung.
Wird im Volksmund „Gratsch“ genannt.
Sitzt meist auf Baumwipfeln.
Steinadler:
 Flügelspannweite: ca. 2 – 2,5 m
 bis in die 1980iger Jahre eher selten
 im Verhältnis zum Körper lange Schwanzfedern; die Länge der Schwanzfedern muss
mindestens die Breite der Schwingen haben – dies ist auch ein Unterscheidungsmerkmal zum
Mäusebussard
 „gefingerte“ also gespreizte Handschwingen
 im Flug werden die Flügel leicht angehoben
 Je jünger der Steinadler, desto mehr weiß ist das Gefieder.
 Als Brutvogel ursprünglich vor Ausrottung durch den Menschen nicht an Gebirge gebunden,
sondern auch in der Ebene verbreitet.
Schneefink/Schneesperling:
 Die Wissenschaft ist sich über den Namen nicht einig.
 Meist ist dieser Vogel in Gruppen unterwegs und im Gletscherbereich zu finden.
 Hochalpine Vogelart (auch im Winter!).
 Herumsitzende Vögel eher unscheinbar, Silhouette wirkt finkenartig (nicht wie ein Sperling).
Aschgrauer Kopf und Nacken, warmbrauner Rücken und zeichnungslose, gräulich-beige
Unterseite.
 Erst im Flug fallen ausgedehnte weißliche Gefiederpartien der langen Flügel und
Schwanzunterseite auf.
 Revier- und Werbegesang sehr auffällig.
Alpenschneehuhn:
 Ursprünglicher Lebensraum ist die arktische Tundra. Am Ende der letzten Eiszeit in den
Bergen hängen geblieben.
 Heimlicher Vogel, der sich meist nur während der Frühjahrs- und Herbstbalz mit rauhen
Geräuschen (hölzernes Knarren) bemerkbar macht.
 Indirekt gut über Losung oder Mauserfedern nachweisbar.
 ernährt sich von Zwergsträuchern – dies ist eine sehr energiearme Nahrung
 die Männchen sind auch im Winter am schwarzen „Zügelstreifen“ um die Augen, die an die
Maske des Zorro erinnert zu erkennen
 mausern das ganze Jahr
 setzen alle 10 min eine Losung ab
6
PFLANZEN
Allgemeines zur Vegetation
Die Vegetation bildet sich immer entsprechend des Standortes aus. Sie ist zunächst einmal abhängig
von der Zusammensetzung des Bodens.
Grundsätzlich kann die Unterscheidung des Untergrundes nach Kalk/Silikat bei der Suche der
Indikatorarten helfen:
 zu den kalkliebenden Indikatorarten zählen: Zottiger Klappertopf, Weiße Silberwurz, Gelbe
Tartschenflechte
 zu den säurereicheren Bodenliebhabern zählen: Arnika, Gämsheide, Gelber Enzian
 Der Pannonische Enzian kann auf beiden Standorten vorkommen.
Bestimmen der Arnika:
Die Arnika gehört zur Familie der Korbblütler, wie beispielsweise auch das Gänseblümchen oder die
Sonnenblume. Korbblütler besitzen im Inneren der Blüte Röhren, die von Zungenblüten umgeben
sind.
Gut zu erkennen ist die Arnika an ihren Grundblättern, die kreuzgegenständig dicht am Boden
aufliegen und fleischig wirken. Daran kann man sich auch mit geschultem Auge erkennen, wenn sie
(noch) keinen Blütenstand entwickelt hat. Am Stängel befindet sich meist nur ein Blattpaar mit
Behaarung. Neben der Hauptblüte kann die Arnika auch noch ein bis zwei Nebenblüten entwickeln.
Sie wächst auf sauren Böden vom Tal bis in Höhen von über 2000m.
Zu den Enzianen:
Die verschiedenen Enzianarten können sich untereinander mischen (bastardisieren), deshalb können
bei den Blütenfarben auch Mischungen (gelblich, rötlich, bläulich) vorkommen.
Alle Enziane besitzen Bitterstoffe, die dem Enzianschnaps seinen Geschmack und seine Wirksamkeit
verleihen.
Unterscheidung des Gelben Enzians vom Weißen Germer:
Wenn die Pflanzen noch nicht blühen, können der Gelbe Enzian und der Weiße Germer anhand ihrer
Blätter unterschieden werden:
Weißer Germer:
 die Blätter sind wechselständig angeordnet, dh. die Blätter wachsen wie eine Wendeltreppe
den Stängel hinauf; das vierte Blatt liegt wieder über dem ersten
 Blattadern alle längsgestreift
 Vorsicht: der weiße Germer ist ein gifthaltige Pflanze, wodurch es besser ist, sie nur wenig zu
berühren
Enziane:
 immer zwei Blätter liegen auf gleicher Höher einander gegenüber (gegenständig)
 die Blattadern sind quergestreift
 die Enziane werden für die Schnapsherstellung verwendet; ihre Nutzung ist aber streng
reglementiert, da es sich bei Ihnen um geschützte Pflanzen handelt
7
Merkmale des Zottigen Klappertopfs:
Bei den Klappertöpfen können verschiedene Arten unterschieden werden. Der Zottige Klappertopf ist
sehr leicht von den anderen Arten dadurch zu unterschieden, dass
 die Kelchblätter auf der Außenseite und der Stängel im oberen Bereich dicht behaart sind
 die Zähne der Hochblätter (Tragblätter) alle gleich lang (Markierung
Die Krone des Zottigen Klappertopfs wird ca. 20 mm lang.
Mögliche Verwechslungsgefahren bestehen mit:
Kleinem Klappertopf:
 kahler Kelch, kahle Blätter
 Krone nur etwa 14 mm lang
 die Zähne der Hochblätter (Tragblätter) werden zur Spitze hin kleiner
Grannen Klappertopf:
 Die Zähne der Hochblätter (Tragblätter) sind mit Grannen versehen, die bis zu 5mm groß sein
können (siehe Markierung)
Standortansprüche der Gelbe Tartschenflechte:
Die Gelbe Tartschenflechte ist locker auf dem Untergrund aufliegend. Sie ist direkt auf dem Erdboden
in alpinen Windheiden, auf Steinen, zwischen Pflanzen und vor allem an Windkanten zu finden.
Sie kommt auf Kalk vor.
Über die weiße Silberwurz und die Gämsheide – Anpassung an rauhe Bedingungen
Die Weiße Silberwurz gehört zu den Rosengewächsen (wie beispielsweise auch unsere Obstsorten).
Sie gehört zu jenen Pflanzen, die sich an das Leben oberhalb der Waldgrenze sehr gut angepasst
haben. Diese Regionen sind geprägt von extremen Wetterverhältnissen mit Regen, Wind und Schnee.
Pflanzen, die an solchen Standorten erfolgreich wachsen möchten, legen sich ganz dicht an den
Boden. So auch die Silberwurz, die manchen Stellen ganze „Teppiche“ bilden kann. Ihre
Blattunterseite ist silbrig weiß und sie kommt auf Kalk vor.
Ihre „Schwesterpflanze“ ist die Gämsheide, ebenfalls eine Polsterpflanze, die allerdings auf
silikatischem Untergrund vorkommt. Ihre Blüte ähnelt jener der Kuhschelle, weshalb sie in Bayern
auch „Mei liabs Herrgottsharle“ bezeichnet wird.
4.) Tipps und Tricks für´s Beobachten:
Schmetterlinge beobachtet man am besten bei Schönwetter um die Mittagszeit, weil da die
Schmetterlinge am aktivsten sind. Bei Wind und Wolken sind Schmetterlinge nicht sehr aktiv.
Grundsätzlich ist zum Bestimmen der Schmetterlinge auch die Unterseite ihrer Flügel wichtig.
Tagfalter haben kleine Kügelchen auf den Fühlern
Insekten sind häufiger in hohen Gräsern bei schönen Wetter zu finden.
Bei Vögelbeobachtungen macht eine gewählte Weglänge von 500 – 1.000 m Sinn. Entlang dieser
Strecke werden Vogelsichtungen gezählt. Sollte man auf einer Strecke einen Vogel mehrmals sehen,
8
bitte nur einmal notieren, da es sich vermutlich immer um dasselbe Individuum handelt bzw. da es
sonst sein könnte, dass man denselben Vogel öfters zählt.
Mehrfachzählungen nur notieren, wenn ich mehrere Vögel gemeinsam also simultan sehe. (z.B. Zwei
Adler nebeneinander im Flug, einen Schwarm Alpendohlen,…)
Bei Einzelbeobachtungen immer Punktkoordinaten des Standortes des Beobachters/der
Beobachterin angeben
Bei der Pflanzenbestimmung möglichst keine Pflanzen ausreißen! Der letzte, also der höchste
Pflanzenstandort ist der wichtigste! Diesen bitte unbedingt notieren.
Blühende Pflanzen sind einfacher zu bestimmen als vor oder nach der Blüte, sich vielleicht am Anfang
darauf konzentrieren.
5.) Materialien, die man für´s Beobachten braucht:
-
-
-
Kescher:
o Bastelanleitung: in einen alten Federballschläger wird ein ganz dünner Vorhangstoff
eingenäht
Becherlupe: Im Spielwarenhandel erhältlich
o Beim Einfangen eines Insektes sollte ein frisches grünes Blatt in den Becher gegen die
trockene Luft im Inneren hinzugegeben werden
Kleine Lupe
6.) Rund um die Muttekopf Hütte (1.934 m Seehöhe), Lechtaler Alpen
Insekten und Spinnentiere:
- Gebirgsweißling
- Schnellkäfer = „Klickkäfer“ (Elateridae): können sich mit Hilfe eines Sprungapparates (Feder)
-
in die Luft „schnellen“, dabei ist ein „klickendes“ Geräusch zu hören
Solitäre Bienen: allein lebende Bienen; Bienen ohne Hofstaat
Rote Samtmilbe (Trombidium holosericeum)
Steinhummel (Bombus lapidarius)
Eulen (Noctuidae)
Rüsselkäfer (Curculionidae):
o Mausrüssler
Wolfsspinne (Lycosidae): bauen keine Netze, sondern lauern ihrer Beute auf; haben kräftige
Kieferklauen
Zikaden
Baldachinspinne (Linyphiidae): bauen Netze, die leicht gewölbt wie ein Baldachin sind
Mohrenfalter (Erebia)
Braunauge (Lasiommata maera)
Vögel:
siehe Artenliste von Florian Lehne
- Zaunkönig (Troglodytes troglodytes): kleiner Vogel mit unglaublich lauter Stimme; einer der
-
kleinsten Vögel in Europa, kommt von der Stadt bis in die höchsten Regionen vor
Buchfink (Fringilla coelebs): kommt vom Tal bis in die Berge vor
9
-
Gebirgsstelze ((Motacilla cinerea): weist einen gelben Bauch auf; meist beim Wasser zu
finden
Bachstelze (Motacilla alba)
Bergpieper (Anthus spinoletta): Typischer Ruf piep-piep-piep-piep-piep ins chneller Abfolge
Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros): eigentlicher Lebensraum befindet sich am Berg
Wintergoldhähnchen (Regulus regulus): wiegt 5g und kann im Winter nicht alleine überleben,
sondern braucht andere Wintergoldhähnchen zum kuscheln
Pflanzen:
- Kalkglockenenzian (Gentiana clusii)
- Kreuzblümchen (Polygala sp.)
- Buchsblättriges Kreuzblümchen (Polygala chamaebuxus)
- Blauer Eisenhut (Aconitum napellus)
- Aurikel (Primula auricula)
- Alpen-Mannstreu
- Steinrose (Daphne sp.)
7.) Literaturtipps:
- Karl Wilhelm Harde,František Severa; Der Kosmos Käferführer, Die Käfer Mitteleuropas
- Pareys Buch der Insekten von Michael Chinery (Portofrei)
- Der Kosmos Vogelführer: Alle Arten Europas, Nordafrikas und Vorderasiens
- Was blüht denn da? Kosmos Pflanzenführer, einfaches Bestimmen nach Blütenfarben
- Für Fortgeschrittene und Profis: Flora Helvetica und Flora Vegetativa
- J.F. Gokcezade, B.-A. Gereben-Krenn, J. Neumayer & H.W. Krenn, 2010:
Feldbestimmungsschlüssel für die Hummeln Österreichs, Deutschlands und der Schweiz
10
11
Vielfalt bewegt! Alpenverein
Muttekopfhütte vom 24.06. – 25.06.2016
Artenliste VÖGEL
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
Spezies / dt. Name
Spezies / wissensch. Name
Alpenbraunelle
Alpendohle
Bachstelze
Berglaubsänger
Bergpieper
Birkenzeisig
Buchfink
Eichelhäher
Erlenzeisig
Gartenrotschwanz
Gebirgsstelze
Gimpel
Haubenmeise
Hausrotschwanz
Heckenbraunelle
Klappergrasmücke
Kolkrabe
Misteldrossel
Mäusebussard
Mönchsgrasmücke
Ringdrossel
Rotkehlchen
Singdrossel
Sommergoldhähnchen
Stieglitz
Tannenmeise
Turmfalke
Waldbaumläufer
Weidenmeise
Wintergoldhähnchen
Zaunkönig
Zilpzalp
Prunella collaris
Pyrrhocorax graculus
Motacilla alba
Phylloscopus bonelli
Anthus spinoletta
Carduelis flammea
Fringilla coelebs
Garrulus glandarius
Carduelis spinus
Phoenicurus phoenicurus
Motacilla cinerea
Pyrrhula pyrrhula
Lophophanes cristatus
Phoenicurus ochruros
Prunella modularis
Sylvia curruca
Corvus corax
Turdus viscivorus
Buteo buteo
Sylvia atricapilla
Turdus torquatus
Erithacus rubecula
Turdus philomelos
Regulus ignicapilla
Carduelis carduelis
Periparus ater
Falco tinnunculus
Certhia familiaris
Poecile montanus
Regulus regulus
Troglodytes troglodytes
Phylloscopus collybita
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