ASTROKURIER V EREINSZEITSCHRIFT « DER M OERSER A STRONOMISCHEN O RGANISATION E .V. Entdecker und Erfinder Teil 2: Friedrich Wilhelm Herschel « Visuelle Astronomie Teil 2: Instrumentelle Grundlagen « Objekte der Saison Hubble´s Veränderlicher Nebel 1 1999 ASTROKURIER INTERN Liebe Leser des ASTROKURIERS, leider ist mir beim letzten ASTROKURIER ein dicker Fehler unterlaufen: Ich habe manche Briefumschläge - leider trotz Beratung durch die gelben Kollegen - unterfrankiert. Es tut mir leid, wenn dadurch Nachporto bezahlt werden mußte. Es wird nicht wieder vorkommen Wir haben in diesem AK zusätzlich zu den Artikeln sehr viele Rezensionen (unsere Bibliothek wächst mächtig weiter) und Ankündigungen, daher ist er etwas dicker geworden. Viel Spaß beim Lesen, noch ist er ja nicht so schwer wie manche Computer-Zeitschrift! Helmut Gröll TITELBILD QUIET PLEASE, DAY SLEEPER, dieses Schild habe ich an der Wand des Astronomen-Gebäudes am Lick-Observatorium in Californien gesehen. Dieser Spruch trifft wahrscheinlich hinterher auf alle zu, die die Artikel über „Deep-Sky“ und „Visuelle Astronomie“ in diesem AK in der Praxis überprüfen werden. INHALT 2 3 4 5 7 13 24 ASTROKURIER-INTERN M.A.O.-Intern Entdecker und Erfinder, Teil 2 (Tristan Benninghofen) Objekte der Saison: Hubble´s Veränderlicher Nebel (Volker Heesen) Visuelle Astronomie, Teil 2 (Helmut Gröll) Buchbesprechungen Ankündigungen NÄCHSTER ASTROKURIER Fortsetzung der Artikelserie „Visuelle Astronomie (Teil 3)“ . . . und natürlich Eure Artikel ! ! ! (Redaktionsschluß: 31.03.1999) Wer Bücher besprechen will, kann sich gerne an die Redaktion wenden. Wir erhalten ständig neuerschiene Bücher aus allen Gebieten der Astronomie und Raumfahrt. Impressum: Fertigstellung: 12.02.1999 ASTRO-KURIER, Vereinszeitschrift der Moerser Astronomischen Organisation e.V., Postfach 101811, 47443 Moers, Telefon: 02841 / 170364, eMail: [email protected], Home-Page: www.physik.de/MAO Bankverbindung: Postbank Essen, Kto. 310481-432 (BLZ 360 100 43) Redaktion: Helmut Gröll, Telefon: 0177 / 2578 393, eMail: [email protected] Erscheinungsweise: Vierteljährlich, Auflage: 100 «2« M.A.O.-INTERN VOLLVERSAMMLUNG Am 29. Januar fand unsere diesjährige Vollversammlung statt. Neben dem allgemeinen Rückblick auf das Jahr 1998, der Vorschau auf 1999 und dem Kassenbericht, gab es die M.A.O.-typische Vorstandswahl. In den Ämtern bestätigt wurden der Vorsitzende Helmut Gröll, der Geschäftsführer Hans Schremmer und der technische Beauftragte Helge Philipp. Da er zur Zeit in Dresden studiert, gab Marco Menzer das Amt des Schatzmeisters ab. Neu gewählt wurde der bisherige wissenschaftliche Beauftragte Michael Kunze. Sein ehemaliges Amt übernahm Jeannine Selbach, die neu im Vorstand ist. Das Protokoll wird in den nächsten Tagen in unseren Vereinsräumen ausliegen. ASTRONOMISCHES ABENTEUER CAMP Die Vorbereitungen laufen auf vollen Touren. Martin Thorn hat wieder das alle Fäden in der Hand und erwartet natürlich - wie 1998 - ein volles Jugendlager. ASTRONOMISCHE TAGUNG AM NIEDERRHEIN Zusammen mit den Krefelder und Rheinhausener Sternfreunden planen wir unser ATN 1999. Die Tagung findet diesmal in der Mercator-Halle in Duisburg statt (siehe S. 27). CCD-KAMERA Die M.A.O.-CCD-Kamera nimmt langsam Formen an. Hans ist kräftig am löten! Wer hier noch mitarbeiten möchte, ist herzlich willkommen. TODO-LISTE Es gibt neuerdings eine ToDo-Liste am weißen Brett. Bitte schaut einmal nach, ob ihr nicht irgendeine interessante (oder weniger interessante, aber trotzdem wichtige) Arbeit übernehmen könnt. Ansprechpartner sind jeweils genannt. BÜCHERREGALE UND ORDNUNG Wir haben neue Bücherregale, die aber zur Zeit gestrichen werden. Nach einigen aktiven Streichtagen fleißiger M.A.O.ten werden die Regale in Kürze ihren neuen Standort einnehmen. Danken möchte ich den Helfern, die sich an den StreichAufräumaktionen beteiligt haben. Helmut Gröll «3« ENTDECKER UND ERFINDER (TEIL 2) FRIEDRICH WILHELM HERSCHEL von Tristan Benninghofen Hallo, und hier bin ich wieder beim 2. Teil von Entdecker und Erfinder. Diesmal habe ich über Friedrich Wilhelm Herschel geschrieben, und wünsche euch beim Lesen viel Spaß. Es war damals eine Familie wie jede andere. Die Herschels stammten aus Sachsen und hatten seit 1618 eine Bierbrauerei und eine Fischerei. Wilhelm Herschel wurde 1738 in Hannover geboren und hatte 5 Geschwister. Über eine abgeschlossene Schulbildung war damals leider keine Rede denn er wurde vom Alltag und dem Haushalt überfallen. Er war sehr musikalisch und komponierte mit viel Beifall, denn er arbeitete als Musiker im Dienst des Militärs in England. Friedrich war mit seinem Regiment nach England über in den Krieg gegangen. Doch in England gefiel ihn das Leben viel besser und er zog nach dem 7-jährigen Krieg nach England hinüber. Zunächst arbeitete er als Notenschreiber, Organist, Leiter kleiner Militärskapellen und dann war es erst so weit das er mit der Astronomie und der Himmelsbeobachtung anfing. Er ließ die Musik etwas fallen und begab sich mehr der Astronomie hin, doch die Verhältnisse in England waren auch nicht viel besser als in Deutschland und daher konnte er sich kein Teleskop leisten. So begab er sich an das Werk der Spiegelschleiferei. Die Geschäfte liefen einigermaßen gut, so daß er auch noch Unterkunft für seine Schwester leisten konnte. Sie half ihn bei der Arbeit und im Haushalt. Herschel hatte nur 7 bis 10 Fuß große Spiegelteleskope gebaut, doch so wie es kommen mußte, gelang es ihm ein 20 Fuß großes Teleskop zu bauen, welches einen Durchmesser von 33 cm hatte. Und nun hatte er keine Zeit mehr für die Musik und gab sie fast auf, dennoch schenkte er den Himmel seine Augen und gab nicht zum großen Erfolg auf. Am Abend des 13. März 1781 bemerkte Herschel ein Stern der ihm ungewöhnlich vorkam. Er betrachtete ihn genauer und dachte es wäre ein Komet. Es sprach sich sehr schnell herum „Der Herschel hat Hallos... usw.“, jedoch war seine Entdekkung ein großer Fortschritt, denn mit diesem Fall beschäftigten sich Wissenschaftler aus der ganzen Umgebung. Die Wissenschaftler hatten Recht, denn es war kein Komet, es war nämlich der Planet „Uranus“. Nachdem der Uranus entdeckt wurde, war Herschel nicht mehr zu stoppen, denn nun widmete er seine Zeit den Doppelsternen zu ... ... mehr über Wilhelm Herschel im nächsten ASTROKURIER!!! «4« OBJEKTE DER SAISON „HUBBLE´S VERÄNDERLICHER NEBEL“ von Volker Heesen Am Winterhimmel gibt es neben dem Orion-Nebel noch einige andere Objekte, die für kleine Teleskope etwas hergeben. Einer von diesen ist Hubble´s Veränderlicher Nebel (NGC 2261), der mir bei einer Beobachtung am 15.01.1997 auf dem Oermter Berg positiv aufgefallen ist. Wie man diesen Nebel erfolgreich beobachtet und um seine interessante Hintergrundgeschichte soll es im folgenden gehen. Wenn im Verlauf einer klaren mondlosen Winternacht der Orion im Süden seine Höchststellung erklommen hat, dann scheint der gesamte Himmel im Glanz der Sterne zu erstrahlen. Im Süden leuchten dann der funkelnde Sirius, der rote Beteigeuze und Prokyon im fahlen weiß. Dabei bilden die drei Sterne zusammen das Winterdreieck, als Gegenstück zum Sommerdreieck, das in der warmen Jahreszeit auffällig ist. Genau durch das Winterdreieck schlängelt sich das schwach leuchtende Band der Wintermilchstraße und dort befindet sich auch das Sternbild Einhorn (lat. Monoceros). Seine „auffälligsten“ Sterne sind allerdings kaum heller als 4. Größenklasse. Aus diesem Grund ist das Einhorn recht unbekannt, dennoch hält es einige Schätze für den Deep-Sky-Beobachter bereit, die das Aufsuchen durchaus lohnen. Zu nennen wären da der Rosettennebel und der Weihnachtsbaum-Sternhaufen (NGC 2264). Ganz in der Nähe der beiden Objekte - nur wenige Bogenminuten südlich - finden wir ein weiteres interessantes Objekt: „Hubble´s Veränderlicher Nebel“, der im NGC-Katalog die Nummer 2261 erhalten hat. Entdeckt wurde der Nebel, der eine kometenähnliche, annähernd dreieckige Form besitzt, im Jahre 1783 von Sir William Herschel. Es handelt sich dabei um einen Reflexionsnebel, der von dem Stern R Monocerotis illuminiert wird. Schon 1861 wurde die Veränderlichkeit von R Monocerotis entdeckt und im Jahre 1916 entdeckte Dr. E. Hubble (der Entdecker der Expansion der Universums), daß auch der Nebel selbst veränderlich ist. Sowohl Größe und Helligkeit als auch einzelne Strukturen ändern sich von Tag zu Tag und von Woche zu Woche. Die Veränderungen sind zwar nur gering, aber über die Jahre und Jahrzehnte treten ganz erhebliche Schwankungen auf. Die Strukturveränderungen konnten sich die Astrophysiker schließlich nur so erklären, daß der beleuchtende Stern in seiner nahen Umgebung von Staubwolken umkreist wird. Deren sich stetig ändernder Licht- und Schattenwurf, auf die aussenliegenden Nebelmassen projiziert, erzeugt die Veränderungen. Die Bewegung der äußeren Nebelmassen selbst kann die beobachteten Variationen nicht erklären, da sie sich dann mit nahezu Lichtgeschwindigkeit bewegen müßten, was ausgeschlossen ist. «5« Aber nicht nur der Nebel selbst, sondern auch der Stern gab den Astronomen zunächst einige Rätselm auf. Das Hauptproblem bei der Untersuchnung des Sternes war, daß er mit einem nur 5 Bogensekunden messenden sehr kleinen Nebelknoten assoziiert ist, was die Trennung der Spektren von Nebel und Stern schwierig macht. Man entdeckte schließlich, daß seine Helligkeit im Laufe eines Jahres um etwa eine Größenklasse schwankt, die aber von einigen kürzeren und schwächeren Schwankungen überlagert ist. Zudem deutet seine starke Emission im Infraroten auf das Vorhandensein einer protoplanetaren Staubscheibe hin, die das Licht des Sterns abschwächt und als Wärmestrahlung weiter gibt. Die Entfernung des Nebel wird mit etwa 2600 Lichtjahren angegeben, da man vermutet, daß er der Gruppe um den Weihnachtsbaum-Sternhaufen angehört, dessen Entfernung bekannt ist. Unter dieser Annahme hat der Nebel eine Größe von 0,7 Lichtjahren und der beleuchtende Stern die 15-fache Leuchtkraft der Sonne. Beobachtungen: Wir finden Hubble´s Veränderlichen Nebel etwa auf halben Wege zwischen Prokyon, dem Hauptstern im kleinen Hund, und Beteigeuze, dem roten Schulterstern des Orion (RA: 6h39m, Dec: +8,7o) Zum Aufsuchen stellt man am besten γ Geminorum (Alchema) im Sucher ein und schwenkt dann über ξ Geminorum etwa 6o (ein Suchergesichtsfeld) nach Süden bis zum Weihnachtsbaum-Sternhaufen, den man schon im Sucher deutlich erkennen kann. Mit Blick durch das Teleskop schwenkt man nun über zwei Sterne etwa 1o nach Süden und dann sollte man bei der niedrigsten Vergrößerung den Nebel deutlich erkennen können. Mit einer Länge von etwa einer Bogenminute ist er zwar recht klein, bei einer Gesamthelligkeit von etwa 9 mag besitzt er aber eine hohe Flächenhelligkeit. Da es sich um einen Reflexionsnebel handelt, bleiben Nebelfilter wirkungslos, man sollte sie herausnehmen und dafür ordentlich vergrößern, was auch den Hintergrund dunkler macht. Da der Nebel eine beachtliche Flächenhelligkeit besitzt, sollte es nicht schwer fallen schon mit Teleskopöffnungen um 10 cm auch bei aufgehelltem Stadthimmel seine kometenhafte Form und den Stern R Monocerotis an seinem Südende zu erkennen. Wer mit einem größeren Teleskop beobachtet, kann natürlich auch versuchen die Nebelstrukturen und deren Veränderungen zu erfassen, wobei man wohl eine Öffnung von mindestens zwölf Zoll ansetzen muß (siehe auch (2)). Jedoch macht man in jedem Fall unabhängig von der Teleskopgröße eine interessante Beobachtung, insbesondere dann, wenn man sich vorstellt, die Wirkung eines dynamischen Prozesses zu sehen, der vor 2600 Jahren stattgefunden hat, und wohl auch heute noch stattfindet. Viel Spaß beim Beobachten! «6« Literatur: (1) Burnham´s Celestial Handbook, Volume 2, Seite 1202 ff (2) SuW 1/1997, Objekt des Monats (3) Erich Karkoschka, Atlas für Himmelsbeobachter Karte E7 ist zum Aufsuchen hilfreich NGC 2261 Hubble´s Veränderlicher Nebel Instr.: Meade Explorer 4500 Vergr.: 140x Datum: 15.01.1997 Ort: Oermter Berg Beob.: Volker Heesen VISUELLE ASTRONOMIE MIT EINER EINFÜHRUNG IN DAS STAR-HOPPING (2. Teil: Instrumentelle Grundlagen) von Helmut Gröll 3.2 Der Feldstecher Der Feldstecher ist eines der schönsten Instrumente zum Beobachten des Himmels. Er ist in fast allen Preislagen zu haben (ab ca. 70 DM bis hin zu weit über 1000 DM). Er ist leicht zu transportieren und hat ein - im Vergleich zum Fernrohr riesiges Gesichtsfeld. Für Anfänger ist wichtig: Der Feldstecher dreht das Bild nicht auf den Kopf, wie z.B. das Teleskop. «7« Ein paar Dinge sind aber zu beachten, um dauerhaft Freude am Instrument zu haben. Auf dem Feldstecher sind zwei Angaben eingraviert oder aufgedruckt: z.B. 10 X 50 oder 20 X 70. Die erste Zahl ist die Vergrößerung und die zweite Zahl die Öffnung des Objektivs in mm. Je größer die Öffnung ist, umso mehr Licht sammelt unser Gerät. Wir können also schwächere Himmelsobjekte beobachten. Je größer die Vergrößerung ist, umso feinere und schwächere Details werden sichtbar (die Auflösung steigt) aber das Gesichtsfeld wird kleiner. Wir können also nur ein kleineres Himmelsareal gleichzeitig beobachten. Hierzu ein paar Tips: Ich empfehle die persönlich maximal mögliche Öffnung, d.h.: « « « Abb. 3.2.1.: Der Feldstecher Geldbeutel nehmen und Angebote anschauen. Damit ist schon die größtmögliche Öffnung festgelegt. Astronomische Börsen besuchen (z.B. die Amateurastronomische Tagung am Niederrhein „ATN“ - die nächste ist am 23.10.1999 in Duisburg oder den astronomischen Tausch- und Trödeltreff „ATT“ - jedes Jahr in Essen -) und die möglichen Geräte der passenden Preisklasse in die Hand nehmen. Nicht zu jedem Feldstecher entwickelt man ein „Gefühl“ Kleinere - aber qualitativ bessere - Instrumente den größeren bevorzugen. Die optimale Vergößerung ergibt sich aus dem Verhältnis Öffnung geteilt durch Vergrößerung, das ist die Austrittspupille (AP) des Instruments. Ein Gerät mit der Angabe 7 X 50 hat eine AP von etwas über 7 mm und eines mit 10 X 50 hat eine AP von ungefähr 5 mm. Die AP ist der Durchmesser des Lichtbündels, das aus dem Feldstecher herauskommt, nur wenn dieses Lichtbündel komplett in unser Auge fällt, nutzen wir die volle Leistungsfähigkeit des Feldstechers. Die Eintrittspupille (EP) ist, wie in Kapitel 3.1 erläutert, vom Alter abhängig und bei jedem ein bißchen «8« anders (Jeder sollte sich seine eigene ausmessen, dazu dient z.B. das Pupillenlineal, das auch in der M.A.O. vorhanden ist). Wer sich für eine Öffnung von 50 mm entschieden hat, sollte sich z.B. für das 10 X 50 entscheiden, damit hat man sich für einen weiten Altersbereich eingedeckt. Ein Feldstecher gehört auf ein Stativ. Nur damit läßt es sich ruhig beobachten und es werden Einzelheiten sichtbar, die mit der bloßen wackeligen Handbeobachtung verloren gehen. Hierzu gibt es im Photohandel passende Stativ-Adapter. Zusammen mit einem etwas stabileren Photostativ sind wir dann komplett ausgestattet. 3.3 Das Fernrohr Es gibt verschiedene Typen von Teleskopen. Grundsätzlich bestehen sie aus Linsen, Spiegeln oder einer Kombination daraus. Jedes Fernohr hat Vor- und Nachteile. Sind diese Eigen-schaften bekannt, kann so ein Gerät optimal genutzt werden. Deep-Sky bedeutet in der Regel schwache Objekte. Ein Fernrohr mit einer möglichst großen Öffnung ist anzuraten. Wer schon einmal auf einer Star-Party war, kennt solche "Licht-Eimer". Öffnungen von 18" oder 30", also rund 45 oder 76 cm, sind schon wahre Wunderwerke. Allerdings sind sie auch für viele unerschwinglich oder aus räumlichen Gründen nicht einsetzbar. Hier gelten ein paar einfache Tips: Tip 3.3.1 Je größer die Öffnnung des Teleskops, desto schöner sind die Deep Sky-Objekte zu sehen. Wir schauen auch tiefer in das Weltall hinein. Tip 3.3.2 Wenn es klar ist, ist ein griffbereites "kleines" Teleskop einem "großen", das nur auf dem Wunschzettel existiert, deutlich überlegen!. Tip 3.3.3 Ein kleines, leichtes und damit handliches Teleskop, das 50 oder mehr Einsätze pro Jahr auf dem Buckel hat, ist einem großen und schweren Gerät mit einem Einsatz pro Jahr deutlich überlegen. Tip 3.3.4 Wer genügend Geld hat, der kauft sich ein "kleines" und ein "großes" Teleskop! Tip 3.3.5 Alternativ kauft man sich ein "kleines" Teleskop und tritt einem Verein mit einem "großen" Teleskop bei! Kommen wir zu den einzelnen Fernrohrtypen. Wir unterscheiden Grundsätzlich zwischen Refraktoren, also Linsenfernrohren und Reflektoren, den Spiegelfernrohren. Kombinationen daraus nennt man katadioptrische Fernrohre. Die Zeichnungen der einzelnen Teleskop-Typen hat mir freundlicherweise Hans Schremmer zur Verfügung gestellt. «9« 3.3.1 Refraktoren Linsenteleskope oder Refraktoren sind die klassischen Teleskope. Am Eintritt des Gerätes sitzt das Objektiv (2 oder 3 Linsen kombiniert) und am Austritt ein Okular (2 - 5 Linsen, manchmal auch mehr). Das Objektiv erzeugt im Brennpunkt ein Bild - das sogenannte Fokalbild - des eingestellten Objektes. Bei einer Brennweite von einem Meter erscheint der Mond ca. 1 cm groß, Planeten nur einen Millimeter oder kleiner. Das Okular vergrößert dieses Bild wie eine Lupe und macht es für das Auge sichtbar. Abb. 3.3.1: Der Refraktor Refraktoren sind sehr gute astronomische Instrumente, jedoch im Verhältnis zu ihrer Objektivöffnung sehr teuer. Linsen erzeugen Farbfehler (z.B. farbige Ränder um die Planetenscheiben) die entweder durch lange Brennweiten (unhandliches, weil langes Fernrohr) oder aufwendig konstruierte und kombinierte Linsen (teueres Fernrohr) vermindert oder beseitigt werden. Um Amateuren wirklich große Öffnungen zu bieten, werden diese Fernrohre normalerweise nicht verwendet. In der Regel besitzen "bezahlbare" und tragbare Refraktoren Öffnungen von 2" bis 6" (Allen metrischen Bemühungen zum Trotz ist in der Astronomie das Zoll = 2,54 cm noch sehr beliebt!) 3.3.2 Reflektoren Reflektoren oder Spiegelteleskope bestehen in der Regel aus zwei Spiegeln daher der Name - und dem Okular. Das Prinzip ist das gleiche wie beim Refraktor, allerdings ist hier das Objektiv ein Hohlspiegel, der das Licht im Brennpunkt fokussiert. Damit das Fokalbild mit dem Okular betrachtet werden kann, ohne mit dem Kopf vor dem Hauptspiegel im Strahlengang rum zu wurschteln, wird das Licht mit «10« einem zweiten Spiegel, dem Fangspiegel, umgelenkt. Entweder im rechten Winkel aus der Achse heraus, dann nennen wir dieses ein Newton-Teleskop, oder zum Hauptspiegel zurück und durch eine Bohrung durch ihn hindurch, dann heißt es Cassegrain-Teleskop. Beim Cassegrain ist der Abbildung 3.3.2: Der Newton-Reflektor zweite Spiegel nicht plan, sondern nach außen gewölbt und erzeugt damit eine viel höhere Brennweite als der Hauptspiegel alleine - allerdings bei sehr kompakter Bauweise. Lenkt der Fangspiegel das Licht knapp am Hauptspiegel vorbei, so heißt dieses System Schiefspiegler, weil alle Spiegel schief sind. Während beim Newton und Cassegrain jeweils ein Fangspiegel im Strahlengang montiert ist, treten erstens Lichtverluste und zweitems Beugungserscheinungen auf, die die Auflösung und den Kontrast dieser Teleskope gegenüber dem Refraktor (bei gleicher Öffnung) vermindern. Diesen Effekt kennt der Schiefspiegler nicht. Daher ist letzterer das ideale Planetenfernrohr. Für die Deep Sky-Beobachtung ist der Newton sehr beliebt, weil er die größte Öffnung für das geringste Geld bietet. Wer ihn sogar als sogenannten Dobson kauft oder baut, spart sich obendrein noch die hohen Kosten einer aufwendigen Montierung. Für Star-Hopper ist dies die billigste, aber nicht die schlechteste, Möglichkeit Öffnung zu bekommen. Hier sind 12" bis 18" für normal verdienende Amateure locker drin. Ich möchte allerdings keinen Gigantomatismus verbreiten: Normale Spiegel-Fernrohre haben immer noch Öffnungen von 4" bis 8". Hierfür gibt es eine Riesenauswahl von wunderschönen Nebeln und Galaxien, wie wir später noch sehen werden. 3.3.3 Katadioptrische Fernrohre Katadioptrische Fernrohre sind Kombinationen aus Spiegel und Linsen. Beliebtestes und bekanntestes Exemplar ist der Schmidt-Cassegrain. Das Teleskop ist vom Typ her ein waschechtes Cassegrain, besitzt allerdings eine speziell geformte Korrekturlinse im Eintritt. Jedes Fernrohr erzeugt Abbildungsfehler, diese "Linse" auch - allerdings entgegengesetzt, so daß sich bestimmte Fehler wieder aufheben. Schmidt-Cassegrains oder kurz "SCT´s" genannt sind sehr beliebt, weil ein paar «11« bekannte Hersteller diesen Typ in großen Stückzahlen herstellen und damit auch preiswert anbieten können. Dieses Teleskop baut sehr kompakt, ist schnell aufgebaut und bietet ein reichhaltiges Zubehörprogramm. Es liegt bei Abbildung 3.3.4: Der Schmidt-Cassegrain gleicher Öffnung preislich oberhalb des Newton, liegt aber deutlich unterhalb des Refraktors. Öffnungen von mehr als 12" werden schnell sehr teuer und schwer tragbar, sind daher selten anzutreffen. Das Maksutov-Teleskop hat ähnliche Vor- und Nachteile wie das SCT, hier sind nur die Korrektionslinse und der Sekundärspiegel anders aufgebaut. Manche streiten sich über die Unterschiede zwischen SCT und Maksutov, ich halte jedoch beide Abbildung 3.3.5: Der Maksutow für vergleichbar. Zu den katadioptrischen Fernrohren muß - der Vollständigkeithalber - auch der Schiefspiegler genannt werden. Ab 6" Öffnung sollte man ihm noch eine Korrekturlinse in den Strahlengang einbauen, damit haben wir eine Spiegel- / Linsenkombination vorliegen. Es gibt sehr viele verschiedene Unterarten von Teleskopen, für unsere Zwecke sollte diese Auswahl erst einmal reichen. Abbildung 3.3.3: Der Schiefspiegler Hinweis: Die Fernrohrzeichnungen stammen von Hans Schremmer und wurden mit seiner freundlichen Erlaubnis abgedruckt! Fortsetzung im nächsten ASTRO-KURIER «12« DIE MARS-MISSION Pathfinder, Sojourner und die Eroberung des Roten Planeten 76 Farbfotos, 17 3D Bilder, 87 s/w Fotos, 16 Grafiken 160 Seiten, mit 3D Brille, gebunden ISBN 3-405-15461-8 BLV Verlagsgesellschaft mbH, München Alle Medien haben von der aufregenden Marsmission berichtet. Ein Großteil der Menschen starten auf die Fernseher oder schauten sich aktuell die neusten Fotos des kleinen Pathfinder im Internet an. Das vorliegende Buch ist eine erstklassige Ergänzung zu all den Informationen, die in den Medien gesendet wurden. Mit vielen, beeindruckenden Bildern, die die Mission mit sich gebracht hat, wird das Abenteuer Pathfinder und Sojourner wiedergegeben. In einer wunderbaren Druckqualität werden nicht nur “normale” Fotos gezeigt, sondern das Buch wird durch 17 hervorragende 3D Bilder bereichert. Die mitgelieferte 3D Brille bringt den Eindruck auf dem Mars zu stehen. Beginnend mit: - Landung im Ares Vallis Rundblick im Trockental Von Viking 1 bis Pathfinder Vom Winde verweht und vielen weiteren Themen wird die Marsmission sehr schön und eindrucksvoll, vor allem aber leicht verständlich, dargestellt und in vielen Details beschrieben. Fazit: Dieses hochaktuelle Buch ist einfach ein Muß für jeden Raumfahrtfan und interessierten Amateurastronom. Michael Kunze «13« REDSHIFT 3 MULTIMEDIA ASTRONOMIE CD-ROM für Windows 95/98 1998 United Soft Media Verlag GmbH Vor mir liegt die komplett überarbeitete, deutschsprachige Version von Redshift. Die Installation (empfohlen wird mindestens ein Pentium 100MHz PC mit 16MB RAM - jedoch sollte man schon einen schnelleren PC benutzen, um in den vollen Genuß der Animationen zu kommen) geht zügig vonstatten und nimmt 11MB Platz auf der Festplatte ein. Ist er noch nicht installiert, so wird der Microsoft Internet Explorer installiert, der noch einmal 68MB Plattenspeicher frißt. Die CD bleibt natürlich während des Programmbetriebes im Laufwerk, denn die umfangreichen Informationen lassen sich nur dort sinnvoll speichern. Gegenüber den Vorgängerversionen fällt insbesondere auf, daß sich die Oberfläche dem Windows-Standard angenähert hat. Dies führt zu einer leichteren Bedienbarkeit des Programms und sieht auch gar nicht schlecht aus, wie man auf dem folgenden Bild erahnen kann. Auf der linken Seite erkennt man eine Leiste mit Kontrollobjekten, die zur Einstellung von Datum und Uhrzeit (+/- ca. 9999 Jahre), Standort (Koordinaten auf Erde oder auf beliebigen Himmelskörpern oder Raumsonden) und Zielobjekt (da wo man hinschaut) dienen. Alle Steuerelemente aufzuführen würde hier zu weit «14« führen. Es muß jedoch erwähnt werden, daß Redshift 3 praktisch alles simulieren kann, was des Astronomen Herz begehrt. Die anfänglich etwas verwirrende Riesenvielfalt an Einstellmöglichkeiten läßt sich anhand eines Trickfilms, der die wichtigsten Möglichkeiten beschreibt und einer umfangreichen Onlinehilfe entwirren. Das 86seitige gedruckte Handbuch hilft hierbei auch weiter. Am Anfang wird man sicherlich auf den Katalog der Führungen zurückgreifen, die vorgefertigte Planetariumssequenzen bietet bei denen alle Einstellungen schon werksseitig erfolgt sind. Später wird man diese Einstellungen variieren und völlig neue Dinge im Redshift-Universum entdecken. Gut gefallen hat mir die Kategorie “Himmelskalender” bei der Ereignisse wie Mondphasen und Konjunktionen des aktuellen Monats berechnet und angezeigt werden. Zu jedem Ereignis gibt es erklärenden Text und eine Grafik. Außerdem wird eine Übersichtsgrafik über die Planetenpositionen auf der Ekliptik geboten, die zoom- und verschiebbar ist. Die letzten beiden Optionen erinnern an die Grafiken im “Himmelsjahr” und sind in dieser Online-Variante bestimmt nicht fehl am Platze. Was passiert jedoch, wenn neue Objekte, wie Kometen am Himmel auftauchen? Wird so eine CD dann nicht nutzlos? Nun, früher war dies vielleicht einmal so. Heute im Zeitalter des Internet ist dies nicht mehr der Fall. Klickt man in der Rubrik “Neues”, zum Beispiel auf “Sonnensystem” gelangt man auf eine Internetseite (so man denn Zugriff aufs Netz der Netze hat) und kann sich aktuelle Informationen herunterladen. Erwähnt werden muß noch die Rubrik “Bibliothek”, die ein umfangreiches Astronomisches Lexikon und die schon von den alten Redshift-Versionen bekannte Fotogalerie enthält. Die große Datenfülle der mitgelieferten Objekte wird in Redshift sehr ansprechend präsentiert. Für Sterne gibt es da die folgenden Dialogboxen, die die Position des Sterns im All relativ zu anderen Sternen (3dimensionale, drehbare Grafik) oder die Position im Hertzsprung-Russel-Diagramm anzeigt. «15« Redshift besticht im Vergleich zu anderen “Multimedia” Applikation durch die vielfältigen Möglichkeiten der Interaktion. Hier wird endlich einmal nicht nur auf vorgefertigte Videos gesetzt. Der Nutzer kann jeden Punkt des uns bekannten Universums selbst erforschen und sich so eine eigene Vorstellung von unserer Welt erarbeiten. Redshift ist in diesem Bereich das beste auf dem Markt befindliche Werkzeug. Hans Schremmer KOSMOS HIMMELSJAHR 1999 CD-ROM, 1998 United Soft Media Diese CD stellt die PC-Variante des beliebten Buches “Kosmos-Himmelsjahr” dar. Auch hier gibt es für das Jahr 1999 eine Sonnenfinsternisbrille dazu. Die Oberfläche des Programms ist nicht WindowsKonform sondern ein wenig futuristisch. Die Software wird mit der Maus bedient wobei man nicht auf die Idee kommen sollte eine Pop-up-Grafik mit der ESCTaste zu schließen – hierdurch wird nämlich das gesamte Programm - ohne Rückfrage - beendet. Das Angebot der Software gliedert sich grob in die Module: Erläuterungen, Himmelsjahr, Jahresübersicht, Tabellator (kein Schreibfehler!), Führungen und Archiv. Das Kapitel Erläuterungen ist recht umfangreich und erklärt anhand von Texten und Grafiken die Grundlagen der Himmelskunde. Himmelsjahr ist das Hauptmodul, in dem die Informationen sortiert nach Monaten betrachtet werden können. Hier gibt es unter dem Punkt “Media Base” Grafiken von ausgewählten Ansichten von Himmelsausschnitten, eine dreh- und zoombare Sternkarte und ein nett gemachtes Video, welches den aktuellen Sternenhimmel erklärt. Gezeigt wird eine Sternkarte mit eingezeichneten Sternbildern. Ein Sprecher erklärt die wichtigsten Sternbilder und gibt auch Informationen zur Mythologie, wobei auch Sinnbilder eingeblendet werden, die das Verständnis der Namengebung der Sternbilder erleichtern. Zitat: “Perseus, das antike Vorbild von James Bond, rettete die schöne Meerestochter (Andromeda)...” Der Punkt “Ereignisse” zeigt eine Tabelle mit den Mondphasen, Konjunktionen usw. des Monats an. Diese Tabelle kann ausgedruckt werden. Der Punkt “Astrofacts” zeigt Daten zur Erde mit einer Animation der Erddre«16« hung. Diese Informationen sind auch für die anderen Planeten verfügbar. Hierbei ist die Animation der Planetenrotation recht interessant, da jeweils die Rotation der Erde gleichzeitig dargestellt wird. Man kann so die Rotationsdauern, Neigungen zur Ekliptik und die Planetengrößen vergleichen. Neben den Planeten gibt es jeweils ein Monatsthema (im August natürlich die Finsternis) und Rubriken zu Planetoiden, Sternschnuppen und Sternen. Das Modul Jahresüberblick liefert eine schnelle Übersicht über Planetenläufe, Feiertage, Finsternisse und Konjunktionen. Das Modul Tabellator zeigt eine Übersicht zu den Daten Aufgang, Kulmination und Untergang von Sonne, Mond und Planeten für jeden Tag des Monats an. Fährt man über die Spalte für den Mond, so erhält man die aktuelle Mondphase angezeigt. Der Tabellator ist konfigurierbar. Man hat die Möglichkeit, selbst zu bestimmen in welcher Spalte welches Objekt angezeigt wird. Die selbst erstellte Konfiguration läßt sich auf die Festplatte abspeichern, damit man nicht jedesmal seine Spezialtabelle neu erstellen muß. Der Ausdruck der Tabelle ist möglich, aber wenig professionell gelöst – die Spalten liegen beim Wechsel von ein- zu zweizahligen Tagesdaten nicht untereinander. Das Modul Führungen enthält 7 Videos mit Themen wie “Sich am Himmel zurecht finden” und “Frühjahr”, “Sommer”, “Herbst” und “Winter”. Hier werden recht nett astronomische Sachverhalte vermittelt. Das Modul Archiv schließlich enthält noch zwei nützliche Optionen. Zum einen kann man durch Eingabe einen Ortsnamens den ortsansässigen Verein finden (Moers ist enthalten). Zum Anderen stehen die Texte der einzelnen Monate zur Ausgabe auf die Festplatte bereit. Sie lassen sich von dort in ein beliebiges Textverarbeitungsprogramm einlesen und ausdrucken. Wirklich wertvoll wird diese Option, wenn man im Besitz eines Palmtops ist, auf den man dann das Himmelsjahr in wirklich kompakter Form mit sich herumtragen kann! Übrigens kann man sich auch alle druckbaren Tabellen in Textform beschaffen, wenn man als Standarddrucker “Universal/Nur Text” eingibt und in eine Datei drucken läßt. Bleibt noch zu erwähnen, daß auch ein Internet-Link-Verzeichnis angeboten wird, mit dem schnell alles wichtige zur Astronomie aufgefunden werden kann. «17« Mir hat die Himmelsjahr-1999 CD recht gut gefallen. Die erläuternden Texte und Videos sind für Einsteiger in die Astronomie sicherlich eine gute Hilfe sich am Himmel zurechtzufinden. Die Möglichkeit der Ausgabe der Texte und Daten auf die Festplatte ist ein deutlicher Vorteil gegenüber der gedruckten Version des Himmelsjahres. Für die schnelle Übersicht werde ich jedoch auch weiterhin die Papierversion vorziehen. Vielleicht sollten beide Versionen als Bundle zu einem ermäßigten Preis angeboten werden da sie sich ja gegenseitig ergänzen können. Hans Schremmer KOSMISCHE WOLKEN James B. Kaler Spektrum Verlag ISBN 3-8274-0256-5 Der Autor, Professor für Astronomie an der Universität von Illinois in Urbana-Champaign, hat sich durch seine Forschung zur Sternentwicklung und Sternspektroskopie international einen Namen gemacht. In Führenden Astronomie Zeitschriften, wie "Astronomy" und "Sky & Telescope", hat er zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten publiziert und mehrere Bücher über diese Themen geschrieben. Seine fachliche Kompetenz spiegelt sich in diesem Werk wieder. Er berichtet umfassend über: Zwischen den Sternen Der Vorstoß in die Nebel Dunkler Staub Die Erschließung des Spektrums Moleküle Sternentstehung Die Destillation der Planeten Von Planeten zu planetarischen Nebeln und wieder zurück Wege zu größter Pracht und neuer Schöpfung Kosmische Kreisläufe Außerdem werden weitere, ergänzende Literaturhinweise gegeben. Michael Kunze «18« RAUMSONDE GALILEO Dirk H. Lorenzen 72 zum Teil farbige Abbildungen KOSMOS-Verlag ISBN 3-440-07557-5 Die spektakuläre Reise der Raumsonde Galileo wird in diesem Buch gut illustriert und sachlich dargestellt. Mit vielen, zum Teil zu vielen Bildern wird der Text veranschaulicht und die Dramatik des Abenteuers gezeigt. Das Buch umfaßt folgende Gliederung: Auf dem Weg zu Jupiter Die Technik an Bord Galileo "spürt" sein Ziel Jupiter - der rasende Riese Die große Mondtour So werden für den Laien und Amateurastronomen alle wichtigen Informationen in übersichtlichen Abschnitten gesammelt und leicht verständlich dargestellt. Alle, die einen Überblick über die Raumsonde Galileo und ihre Mission haben wollen, ist diese Buch empfehlenswert. Michael Kunze MISSION JUPITER Daniel Fischer 269 Seiten, über 100 Farb- und sw-Abbildungen, Gebunden mit Schutzumschlag Birkhäuser Verlag AG ISBN 3-7643-5832-7 Schon heute gilt die Reise der Raumsonde Galileo als eine der spektakulärsten der Raumfahrtgeschichte. Außerdem zur Erforschung von Jupiter und seinen Monden zu eines der erfolgreichsten Unternehmen der NASA. «19« 1989 begann die Reise der Raumsonde Galileo und im Dezember 1995 schwenkte die Sonde in eine Umlaufbahn um den Riesenplaneten ein. Der Autor Daniel Fischer, in der Amateurastronomenszene bekannt und beliebt, erzählt wieder auf seine faszinierende Art die Galileo-Story von Anfang an. Planung und Bau, Instrumente, der Start sowie der sechsjährige Flug wird anschaulich und leichtverständlich beschrieben und ausgewertet. Diese Werk ist eine aktuelle, spannende und informative Darstellung des Abenteuers der Jupitersonde. Sie bietet dem begeisterten Amateur sowie dem professionellen Astronom einen Überblick über das größte Abenteuer der Weltraumfahrt. Aber auf für Laien ist dieses Buch empfehlenswert. Michael Kunze DAS HUBBLE-UNIVERSUM Neue Bilder und Erkenntnisse Daniel Fischer, Hilmar Duerbeck erschienen im Birkhäuser-Verlag, 1998 ISBN 3-7643-5785-1 Der Vorgänger des Buches erschien 1995 im gleichen Verlag und konnte sich eines guten Zuspruches erfreuen. In den drei Jahren, die seitdem vergangen sind, kreiste das Hubble-Teleskop weiter um die Erde und machte viele aufregende Entdeckungen. So haben es sich die Autoren Fischer und Duerbeck abermals zum Ziel gesetzt, ein allgemeinverständliches Buch zu schreiben, das diese neuen Erkenntnisse mit Hilfe von Text und Bild der interessierten Öffentlichkeit zugänglich macht. Den Anfang des Buches macht eine Momentaufnahme der leistungsfähigsten Teleskope, die den Astronomen derzeit zu Verfügung stehen, wobei die Vor-und Nachteile der Satellitengestützten Beobachtung erwähnt werden. Es folgt eine kurze Geschichte des Hubble-Teleskops, wobei seine Ziele und Erfolge aber auch die entstandenen Probleme skiziert werden. Hier wird auch erklärt, wie man das in der Erdumlaufbahn stationierte Teleskop im Laufe der Zeit verbessert, und als es notwendig war, auch repariert hat. Im nächsten Kapitel wir der Blick weit weg von der Erde bis an den Rand des sichtbaren Universums gerichtet um den Grundfragen der Kosmologie nachzugehen. Hier wird dann das weltberühmte Hubble Deep Field nicht nur als Bild vorgestellt, sondern auch in aller Ausführlichkeit besprochen, was mit weiteren Bildern und Grafiken gut dokumentiert wird. Des weitern wird noch erklärt, worum es sich bei der Kosmologie überhaupt handelt und was sie untersucht. Hier wird direkt ein grosses Plus des Buches deutlich: Der Leser wird in die behandelte Thematik zu«20« nächst eingeführt und versteht daher die untersuchte Problematik viel besser. Im weiteren Verlauf des Kapitels werden Galaxien, Quasare, Gravitationslinsen und das Rätsel der Gammasstrahlenausbrüche behandelt, wobei zur Verdeutlichung fast ausschliesslich die Bilder des Hubble-Teleskops vewendet werden. Besonders beeindruckend fand ich die Beschreibung des Effektes der Gravitationslinsen, der ja bekanntlich aus der Raumkrümmung durch Massen herrührt, und von Hubble sehr plastisch bildlich festgehalten werden konnte; ein solches Bild ziert die Titelseite des Buches. Im nächsten Kapitel werden die Sterne als die Bausteine der Galaxien behandelt. Im Adlernebel kann man die Geburt von Sternen mitverfolgen, das berühmte Bild von der Globule im Adlernebel wird ausführlich erläutert. Im Orionnebel wuden die Staubscheiben um gerade entstandene Sterne entdeckt, aus denen später einmal Planeten entstehen könnten. Danach wird dem Leser offenbart, das man entgegen der oft geäusserten Aussage, man könnte keine Sterne im Teleskop sehen, mit dem Hubble-Teleskop die nächsten Riesensterne durchaus auflösen kann, z.B. Beteigeuze. Im weiteren geht es um die Supernova 1987A, Neutronensterne und Planetarische Nebel, die mit ihren verschiedensten Formen und Farben das Auge immer wieder erneut fesseln. Im dritten Kapitel wenden sich die Autoren wieder unserer nächsten Umgebung zu: Das Planetensystem. Der Leser, der schon einmal das Vergnügen hatte selbst einen Planeten im Teleskop zu erblicken, wird begeistert sein von dem enormen Detail, das die Hubble-Bilder von den Planeten zeigen, die auf den ersten Blick mit Sondenaufnahmen zu verwechseln sind. Ausführlich erläutert werden Pluto, Neptun, Uranus, Saturn, Jupiter und Mars. Pluto zeigt ausschliesslich im Hubble-Teleskop Details, auf Neptun sieht Hubble Wolkenbänder, die Ringe und Monde des Uranus werden gezeigt, Saturn und Jupiter haben Polarlichter, die man noch nie so gut gesehen hat,und auf Mars sind Wolken und Sandstürme zu bewundern. Auch fliessen einige Detailbilder von Hale-Bopp und eine Oberfächenkarte des Planetoiden (4)Vesta ein. Im vierten und letzten Kapitel wird eine Zwischenbilanz der Forschungsergebnisse von Hubble gezogen und den Blick in die Zukunft gerichtet. Die NASA hat schon einen Nachfolger im Blick: Es soll ein Teleskop der 8-Meter Klasse im Weltraum stationiert werden; zum Vergleich: Hubble hat einen Spiegeldurchmesser von 2,3 Metern. In noch fernerer Zukunft sollen dann mit Hife eines Weltrauminterferometers sogar erdähnliche Planeten um andere Sonnen entdeckt werden... Zusammenfassung: Das Buch "Hubble-Universum" ist ein wüdiger Nachfolger seines Vorgängers. Es werden nicht nur neue Bilder von Hubble auf Hochglanzpapier gezeigt, sondern das Kernstück des Buches ist der Text, der den Leser nicht nur informiert, sondern auch einen Teil der Faszination vermittelt, die die Wissenschaft der Astronomie ausmacht. Die Bilder bekommen so einen viel höheren Wert, «21« da man im Detail versteht was sie zeigen und wo ihre Besonderheit liegt. Beeindruckend fand ich überdies die Aktualität der Bilder, wodurch man wirlich über den neuesten Stand der Erkenntnisse unterrichtet wird. Insgesamt kann ich daher eine eindeutige Kaufempfehlung aussprechen, zumal man sich damit ein Stück Wissenschaftsgeschichte in den Schrank stellt, auf das man immer wieder zurückgreifenkann. Volker Heesen GESCHICHTE DER ASTRONOMIE Von den Anfängen bis zur Gegenwart Jürgen Hamel 352 Seiten, über 30 Farbund über 80 sw-Abb. Gebunden mit Schutzumschlag Birkhäuser, Basel Berlin Boston ISBN 3-6743-5787-8 Nimmt man das Buch von Jürgen Hamel, von dem ich schon einige Einzelabhandlungen über berühmte Astronomen und deren Geschichte gelesen habe, in die Hand, so fällt einem die solide - von Birkhäuser bekannte - Qualität auf. Aufgrund der vielen Seiten kommt sofort Respekt auf, da hat sich wohl jemand Mühe bei der Datensammlung gegeben. Dieser Eindruck bestätigt sich beim Lesen, Hamel brachte erstaunlich viele Informationen und Details zu Papier. Der Anspruch, die gesamte Geschichte der Astronomie - von den Sumerern bis in die Gegenwart abzudecken, ist hoch. Hamel wird diesem Anspruch gerecht. Das Buch enthält eine ausgewogene Sammlung von Bildern, es wirkt dadurch nicht überladen. Um das Buch zu lesen, braucht man Zeit, aber es lohnt sich. Helmut Gröll «22« DAS ERKLÄRTE UNIVERSUM Malcolm S. Longair aus dem englischen übersetztvon H. Poesler 1998, 253 Seiten, 119 Abb., gebunden Springer-Verlag, Berlin Heidelberg New York ISBN 3-540-63597-1 Wer möchte nicht wissen, wie Sterne geboren werden oder Galaxien entstehen? Schwarze Löcher und die Zukunft unseres Universums sind weitere Fragen, die in Sternwarten und Planetarien gerne gestellt werden. Malcolm S. Longair versucht hier Antworten zu geben. Die einzelnen Kapitel laden schon zum schmökern ein, auch wenn man sich noch keine Fragen zurecht gelegt hat: Eine kurze Reise durch das bekannte Universum Die Geburt der Sterne und der große kosmische Zyklus Die Entstehung der Quasare Die Entstehung der Galaxien Der Anfang des Universums Mit der Hilfe farbiger Photos und Zeichnungen und anschaulicher Graphiken werden viele Phänomene des Weltalls erläutert. Die weiterführende Literatur ist unterteilt in Deutsch und Englisch, das ist für ein aus dem englischen übersetztes Werk nicht selbstverständlich. Neben dem Register schließt das Buch mit einem Glossar mit den wichtigsten Begriffen ab. Helmut Gröll KOSMOS WETTERJAHR 1999 Bernd Eisert, Richard Heinrich, Gabriele Reich 192 Seiten, 55 Farbfotos und 50 Zeichnungen Einband kartoniert Kosmos-Verlag, Stuttgart 1998 ISBN 3-440-07693-8 Das Buch beginnt mit einer kurzen Einführung in die Wetterregeln, den Naturkalender und Wetterbeobachtungen. Danach geht es in die einzelnen Monate des Jahres. Es werden typische Informationen über «23« das Wetter in dem entsprechenden Monat aufgelistet und teilweise mit Hintergrund belegt, dazu gehören Winde, Niederschläge und Temperaturen. Im Anschluß gibt es jeweils ein Monatsthema, ähnlich wie im Kosmos Himmelsjahr. Am Ende des Buches - nach dem Schwerpunktthema Klimaforschung - finden sich Hinweise über eigene Wettermessungen, Anschriften der Wetterdienste incl. interessanter Internetadressen. Jede Menge interessante Tabellen, wie zum Beispiel ein Pollenflugkalender, Literatur und Glossar, bilden den Abschluß. Wer nicht gerade zu den Wetterexperten zählt, für den ist das Buch sicherlich eine große Bereicherung. Helmut Gröll «24« 21. ASTRONOMISCHES ABENTEUER CAMP AAC (2. BIS 10. APRIL 1999) Das AAC ist das astronomische Jugendlager der Moerser Astronomischen Organisation und der Vereinigung der Sternfreunde. Die Windmühle am Rande des kleinen Ortes Mehr, zwischen Kleve und Nimwegen, wird zur Osterzeit wieder der Treffpunkt von astronomiebegeisterten Jugendlichen aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland. Die Mühle liegt im niederrheinischen Naturschutzgebiet „Die Düffel“ und bietet Platz für ca. 20 Personen. Wer eine Woche Astronomie und Abenteuer erleben möchte, für den ist die Teilnahme an diesem Jugendlager ein Muß! In zwei Arbeitsgruppen werden die Teilnehmer verschiedene astronomische Projekte theoretisch und praktisch erarbeiten. Beobachtungen werden gemeinsam geplant, durchgeführt und ausgewertet. Hier ist für jeden etwas dabei, auch für Anfänger der Astronomie. Das Mühlengelände bietet für nächtliche Beobachtungen ideale Voraussetzungen. Zahlreiche Instrumente stehen hierfür zur Verfügung. Dazu gehört auch ein SW-Fotolabor. Dem Kennenlernen der Teilnehmer untereinander dient das nichtastronomische Programm, mit Gruppenspielen, Nachtwanderungen und Fahradtouren. Das 21. AAC findet zu Ostern 1999 statt. Teilnehmen können Jugendliche ab 16 Jahren. Weitere Informationen gibt es von: Astronomisches Abenteuer Camp c/o Martin Thorn Diestedder Str. 14 D-59510 Lippetal-Herzfeld Tel.: 0 29 23 - 84 38 oder direkt per eMail: [email protected] «25« NIEDERRHEINISCHER ASTROFOTOWETTBEWERB 1998/99 Die Interessengemeinschaft Niederrheinischer Astronomievereine (INA) bestehend aus den Vereinen Moerser Astronomische Organisation, Rudolf-RömerSternwarte Duisburg-Rheinhausen und der Vereinigung Krefelder Sternfreunde lädt alle Amateurastronomen und Hobbyfotografen der Region zur Teilnahme ein. Die Eingänge werden als Dia oder Abzüge (ab 10x15cm2) erwartet Es gibt sechs Wettbewerbskategorien: Sonne, Sternfelder, Mond, Deep Sky Planeten, Der ästhetische Himmel. (zusätzlich gibt es noch eine Kategorie auch für Nicht-Astronomen mit künstlerisch und technisch anspruchsvollen Fotografien von Landschaft und Nachthimmel, Himmelsobjekten und atmosphärischen Phänomenen) Einsendeschluß ist der 31.5.1999. Die besten Bilder werden auf der 4. Astronomischen Tagung am Niederrhein, veranstaltet von der INA am 23.10.1999 in Duisburg, präsentiert und prämiert Teilnehmen dürfen alle Hobbyfotografen mit Wohnsitz in den Postleitzahlbezirken beginnend mit den Ziffern 40 bis 47. Die Jury ist angehalten, bei der Bewertung die technischen Voraussetzungen und den Ort der Aufnahme zu berücksichtigen, um auch Amateuren mit einfacheren Geräten Chancengleichheit zu gewähren Achtung: eine zusätzliche Wettbewerbskategorie „Sonnenfinsternis 1999“ ist für den Sommer 1999 geplant. Für weitere Informationen zum Wettbewerb wenden Sie sich einfach an die INA-Sternwarte in Ihrer Nähe: Teilnahmeformulare und weitere Informationen zum Wettbewerb erhalten Sie gegen einen frankierten Rückumschlag bei Ihrer INA-Sternwarte: Moerser Astronomische Organisation Postfach 10 18 11, 47408 Moers, Telefon 02841-17 03 64* Email: [email protected] Rudolf-Römer-Sternwarte Postfach 14 18 07, 47208 Duisburg, Telefon 02065-75 012* Verein Krefelder Sternfreunde Postfach 2964, 47729 Krefeld (* Freitags abends ab 19.30 Uhr) «26« «27« 22. März 1999 1930 in der VHS - Moers, Kastell 5 Dr. Werner E. Celnik Totale Sonnenfinsternisse 1998 und 1999