LUFTWAFFEN DEUTSCHER LUFTWAFFENRING e.V. REVUE 57. Jahrgang - Nr. 2 - Juni 2009 - Schutzgebühr 5,- € - Z 3954 Eurofighter und Phantom im Jagdgeschwader 74 Der Luftkrieg über Bernkastel Foto: Fleet-Air-Arm-Archive 26. November 1944 Luftwaffen-Revue - Rheinallee 55 - 53173 Bonn Postverstriebsstück, Gebühr bezahlt REDAKTION Aus der Redaktion der Luftwaffen-Revue Sehr verehrte Leser und Abonnenten. Diese Ausgabe der Luftwaffenrevue ist nun fast wieder pünktlich erschienen und die folgenden Ausgaben werden sich wieder zu den Zeitpunkten bei Ihnen im Briefkasten einfinden, zu denen sie auch angekündigt werden. Interne Umstände erforderten einen kompletten Wechsel im Redaktionsteam und ich freue mich, heute als der neue Chefredakteur und Verleger diese Zeilen an Sie richten zu dürfen. Wir werden sicherlich nicht ein für Sie völlig neues Heft gestalten, sondern sanft und behutsam versuchen, die Symbiose zwischen Geschichte und aktuellem Geschehen noch gelungener als bisher darzustellen. Hier möchte ich aber auch einen Appell an die Mitglieder des DLwR richten, sich wieder mehr in die redaktionelle Sphäre einzubinden und die Redaktion mit Material in Wort und Bild aus der Geschichte der Deutschen Luftwaffe zu versorgen. Nutzen Sie hierzu bitte möglichst den Weg über das Internet via Email. [email protected] Aber auch Kommentare und Meinungen unserer Leser sollten in den zukünftigen Ausgaben wieder verstärkt zum tragen kommen und einen festen Bereich der Zeitschrift regelmäßig mit Leben erfüllen. So sollte das Verbandsleben wieder einen höheren Stellenwert in den folgenden Ausgaben erhalten, was aber auch unabdingbar Ihre Mithilfe erfordert. Ohne Informationen von Ihnen an die Redaktion, kann keine erfolgreiche Publizierung von Informationen aus dem Verbandsleben erfolgen. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, den Stellenwert der Luftwaffen-Revue weiter zu erhöhen und zu verbessern. Ich freue mich auf Ihre Mitarbeit. Ihr Hans Peter Killeit Redaktion der Luftwaffen-Revue Gemeinsam arbeiten und wirken, so wie diese beiden Maschinen vor dem phantastischen Hintergrund des Matterhorns es symbolisieren. Eine MIG-29 und eine F-18 gemeinsam im Schweizer Luftraum der Alpen. (Bild: Luftwaffe) 2 LuftwaffenRevue Deutscher Luftwaffenring e.V. Bonn, 30.05.2009 - Die Redaktion - An Alle Mitglieder und Freunde des Deutschen Luftwaffenring e.V. Liebe Freunde, Kameraden und Förderer. Unsere erste Hürde in der Präsidentschaft der „European Partnership of Airforce Associations (EPAA)“ ist mit gutem Erfolg genommen. Wie ich früher berichtet habe, wurde die Präsidentschaft turnusgerecht mit Wirkung vom 01.01.09 von Frankreich an uns übergeben. Wir tragen diese Verantwortung nun für zwei Jahre, bevor wir sie dann in 2011 an Italien weitergeben. Die EPAA hat sich die Europäische Einheit auf die Fahnen geschrieben. In ihrem Fall die Einheit aller Luftwaffenverbände in Europa. Und sie kommt gut voran mit diesem Vorhaben. Die erste Hürde, von der ich eingangs gesprochen habe, war das halbjährliche Treffen des Steering Committee’s der EPAA, einem Gremium, bestehend aus Vertretern aller beteiligter Staaten, das Entscheidungen für die nationalen Präsidenten vorbereitet. Diese Tagung wird von der EPAA Präsidentschaft, also von uns in diesen zwei Jahren, ausgerichtet. Oberst a.D. Thomsen hatte sich bereit erklärt, die Vorbereitung zu übernehmen. Dank seiner nimmermüden und weitsichtigen Planung wurde die Tagung zu einem viel gelobten und zukunftweisenden Erfolg. Besonders die Entscheidungen zur Einbindung der jungen Generation, zur Beteiligung an humanitären Aktivitäten und zur beschleunigten Erweiterung der EPAA geben Zeugnis von der Qualität dieser Tagung. Oberst Thomsen sei hierfür Lob und Anerkennung gezollt. Nicht unerwähnt darf an dieser Stelle die gute Unterstützung des Luftwaffenamtes und seiner Führung bleiben, ohne die unsere Arbeit erheblich erschwert gewesen wäre. So konnten wir bei herrlichem Wetter das Ambiente des Wahner Kasinos genießen und unseren ausländischen Gästen einen bleibenden Eindruck von deutscher Gastfreundschaft und Kultur geben. EPAA meint Europäisch, EPAA meint tief sitzende Freundschaft, EPAA meint Völkerverständigung, EPAA meint alle die Qualitäten, die unser Leben in Europa so lebenswert und sicher machen, denn EPAA vertritt die, die unsere Sicherheit garantieren – unsere Luftwaffen-Soldaten. Ich denke, diese Gemeinschaft ist es wert, von uns gefördert, mitgetragen und zeitweise geführt zu werden. Geben wir der EPAA in unseren zwei Jahren die richtigen Impulse. Dieses Vorwort steht hoffentlich auch für eine Luftwaffen-Revue, die wieder pünktlich kommt. Die Umstellung auf eine neue Druckerei und ein neues Redaktionsteam hat nicht nur Nerven sondern auch Zeit gekostet. Ich bitte Sie alle um Nachsicht für die Verspätungen und danke für Ihre Geduld. Wir leben in turbulenten Zeiten, die auch am DLwR nicht ohne Einfluss vorbei gehen. Lassen Sie uns diese Herausforderungen so meistern, wie wir Soldaten gewohnt sind, Schwierigkeiten zu überwinden- mit Kameradschaft und Weitsicht. Ihr Dierk-Peter Merklinghaus Brigadegeneral a.D. 2. Quartal 2009 3 LUFTWAFFE Die fliegenden Kampfverbände der Luftwaffe Die Luftwaffe besitzt sieben fliegende Kampfverbände. Davon drei Jagdbomber-, sowie drei Jagdgeschwader und das Aufklärungsgeschwader 51 „Immelmann“. In den nächsten Ausgaben möchten wir Ihnen die sieben „Fliegenden Kampfverbände“ der Luftwaffe ein wenig näher vorstellen. In dieser Ausgabe geben wir Ihnen einen kurzen Überblick zu allen 7 Kampfverbänden und einen ersten Bericht zum Aufklärungsgeschwader 51 „Immelmann“. tung und Krisenbewältigung sowie zur Unterstützung von Bündnispartnern, auch über das Bundesgebiet hinaus, im Vordergrund. Das Aufklärungsgeschwader 51 „Immelmann“ ist der einzige fliegende Verband der Luftwaffe, der über die Fähigkeit zur bemannten Taktischen Luftaufklärung verfügt. Damit hat das jüngste Luftwaffengeschwader auch in der von Grund auf erneuerten Bundeswehr des 21. Jahrhunderts einen festen Platz. Das Jagdbombergeschwader 31 „Boelcke“ gehört zu den ältesten fliegenden Einsatzverbänden der Bundeswehr. Mit Beginn des Jahres 2001 hat das Geschwader federführend in der Luftwaffe die Fähigkeit zum Einsatz von Präzisionswaffen mit dem Panavia PA 200 Tornado hergestellt. Das Jagdbombergeschwader 32 leistet seinen Beitrag zur Erfüllung der Landes- und Bündnisverteidigung. Inzwischen stehen jedoch für die Bundeswehr Einsätze der Konfliktverhü- 4 fenverband ab April 2004 mit dem Eurofighter ausgerüstet. Hier wurden die Grundlagen für den Flugbetrieb mit dem modernsten Waffensystem der Luftwaffe geschaffen. Das Jagdbombergeschwader 33 leistet gemeinsam mit den verbündeten Streitkräften einen fortwährenden Beitrag für den Frieden Europas. Neben der Teilnahme an nationalen und NATO-Übungen stellt das Jagdbombergeschwader 33 die Bewachung von USEinrichtungen in Deutschland sicher. Das Geschwader ist seit dem 15. Januar 1957 auf dem Fliegerhorst Büchel/ Cochem beheimatet. Das Jagdgeschwader 74 stellt die Alarmrotte für den süddeutschen Luftraum. Der in Neuburg an der Donau beheimatete Verband wurde als erstes Einsatzgeschwader der Luftwaffe auf den Eurofighter umgerüstet. Das Jagdgeschwader 71 „Richthofen“ hat seit über 40 Jahren seinen Standort in Wittmund, Ostfriesland. Zum Geschwader gehören neben der Kaserne in der Stadt Wittmund und dem Flugplatz Wittmundhafen weitere Liegenschaften im Landkreis Wittmund sowie in angrenzenden Landkreisen. Das Jagdgeschwader 73 „Steinhoff“ bildet alle Piloten, die in Deutschland den Eurofighter fliegen, auf diesem Waffensystem aus. Es ist in Laage, bei Rostock, Mecklenburg-Vorpommern, stationiert und wurde mit Außerdienststellung der MiG 29 als erster Luftwaf- Bei Bedarf stellt das Geschwader Flugzeuge und Personal der NATO-Eingreiftruppe, kurz NRF, oder für andere, durch den Bundestag legitimierte Auslandeinsätze zur Verfügung. Quelle für Texte und Bilder: Luftwaffe.de LuftwaffenRevue LUFTWAFFE Das Aufklärungsgeschwader 51 „Immelmann“ wasserzielen mit den Lenkflugkörpern „HARM“ und „KORMORAN“. Oberst Karsten Stoye führt das Aufklärungsgeschwader 51 „Immelmann“ seit dem 2. November 2007. Fliegerhorst kennen lernen konnten. Hierbei präsentierte das Geschwader die Vielfalt der für die Auftragserfüllung notwendigen Berufsfelder und ermöglichte einen Einblick in den technischen und fliegerischen Bereich des Geschwaders sowie das Fotolabor und die Fliegerhorstfeuerwehr. Historischer Rückblick Besichtigung der Fachbereiche Aus dem Aufklärungsgeschwader 51 aus Bremgarten, das 1993 außer Dienst gestellt wurde und dem Aufklärungsgeschwader 52 aus Leck wurde dann zum 1.Januar 1994 in Kropp/ Jagel das Aufklärungsgeschwader 51 „Immelmann“ aufgestellt. So wurde die Tradition des Namens der 51 und das Wappentier des Aufklärungsgeschwader 52, der Panther im neuen Aufklärungsgeschwader 51. Bei den praktischen Arbeiten hatten die Soldaten und zivilen Mitarbeiter die Gelegenheit den Schülerinnen den Arbeitsalltag anschaulich darzustellen. Ob bei der Instandsetzungsstaffel Fachgruppe „Triebwerk“ Bauteile ersetzen oder von den Soldaten der Luftbildstaffel die Arbeiten in einem Fotolabor erklären lassen, es blieb spannend und informativ bis zum Schluss. In einem der Herzstücke des Geschwaders, dem Fachbereich Optronik, wurden den Mädchen die Einsatzmöglichkeiten der bis zu 100 Kilogramm schweren Kameras, aber auch die Funktionsweise des Infrarotsensors erläutert. Die „Girlies“ bei der Feuerwehr hatten sogar die Gelegenheit, in den größten Löschfahrzeugen der Region mitzufahren und unter fachlicher Anleitung ein kleines Feuer zu löschen. Andere Mädchen hatten die Möglichkeit, dem Traumberuf eines Piloten etwas näher zu kommen. Der Tagesablauf des fliegenden Personals, von der Flugplanung bis zum Anziehen der fliegerischen Ausrüstung, wurde den Teilnehmerinnen anschaulich dargestellt. Der Kommodore Das Aufklärungsgeschwader 51 „Immelmann“ ist der einzige fliegende Verband der Luftwaffe, der über die Fähigkeit zur bemannten Taktischen Luftaufklärung verfügt. Ausgerüstet mit 46 allwetter-flugfähigen Kampfflugzeugen vom Typ Tornado, moderner Aufklärungssensorik sowie einer verlegefähigen Auswerteanlage gehört das Geschwader zu den Einsatzkräften der Bundeswehr. Seit dem 1. Januar 2005 ist das Geschwader auch mit der Rolle der „Seekriegsführung aus der Luft“ beauftragt. Auftrag im Frieden Das Herstellen und Erhalten der personellen und materiellen Einsatzbereitschaft, die Beteiligung an Einsätzen zur Landes- und Bündnisverteidigung und an Einsätzen unter dem Mandat der Vereinten Nationen. Hilfe im Rahmen des Katastrophenschutzes sowie Demonstration der militärischen Präsenz und Flüge im Rahmen der Amtshilfe für Behörden des Bundes und der Länder. Auftrag in der Krise Zusätzlich zum Auftrag im Frieden erfolgt die Erhöhung der personellen und materiellen Einsatzbereitschaft, die Intensivierung der taktischen Ausbildung zur Erhöhung der Einsatzbereitschaft auch im Rahmen der Krisenbewältigung. Statt Schule - Erlebnistag auf dem Fliegerhorst „Immelmann“ Kropp/Jagel, 12.05.2009. Dieses Jahr kamen über 40 „Girlies“ und ein Junge, alle im Alter von 11 bis 16 Jahren, aus ganz Schleswig Holstein zur Luftwaffe, um das vielfältige Angebot dieses Tages zu nutzen. Nach der Begrüßung und der Kurzvorstellung der Aufgaben des Geschwaders wurde den Schülerinnen und dem Schüler ein Tornado-Flugzeug zur Besichtigung bereitgestellt. Dabei wurden nicht nur die technischen Details erklärt, sondern die Mädchen hatten auch die Gelegenheit in das Cockpit, den Arbeitsplatz des fliegenden Personals, zu schauen. Auftrag im Einsatz / Verteidigungsfall Unterstützung der militärischen Operationen durch Aufklärung der gegnerischen Land- und Seestreitkräfte, der Kampfanlagen sowie der Führungsund Versorgungseinrichtungen. Darüber hinaus die Zielaufklärung, die Feststellung der eigenen Waffenwirkung und die Bekämpfung von Über- 2. Quartal 2009 Eine Teilnehmerin am Tornado (Quelle: Luftwaffe/Matthias Nehls) Nach einem Gruppenfoto vor einem „Jet“ wurden die Mädchen in kleinere Gruppen eingeteilt, so dass sie die verschiedenen Fachbereiche auf dem Ein ereignisreicher Tag geht zu Ende Zum Abschluss der Veranstaltung hatten die Besucherinnen, bei kühlen Getränken und etwas Süßem, noch die Möglichkeit, sich über die Einstellungsvoraussetzungen bei der Bundeswehr zu informieren. Dazu war Hauptfeldwebel Ingo Möller von der Wehrdienstberatung aus Schleswig nach Jagel gekommen. Viele Mädchen verließen das Geschwader in der Hoffnung die „Immelmänner“ im Rahmen eines Schülerpraktikums im Sommer wiederzusehen. Texte, Logos und Bilder: Luftwaffe, Matthias Nehls 5 LUFTWAFFE Luftwaffe Suchen und Retten Ein Tag bei SAR 41 in Nörvenich Wenn im Bereitschaftsraum das Telefon klingelt, muss es schnell gehen: Ein Einsatz für SAR 41. Schnell nimmt der Pilot Oberleutnant Mario Weber (29) den Flugauftrag aus dem Fax und verschafft sich auf der Karte einen Überblick, wohin er gleich fliegen soll. Ein kurzer Blick auf das aktuelle Wetter, die Treibstoffberechnung, eventuelle fliegerische Besonderheiten. Unterdessen entfernt Bordtechniker Stabsfeldwebel Uwe Peters (46) die Sicherungsleinen vom Hauptrotor des Hubschraubers, während Luftrettungsmeister Stabsfeldwebel Mario Rader (41) schnell einen Blick auf die Rettungsgeräte wirft. Schon läuft die Turbine der Bell UH-1D an, der Rotor nimmt Drehzahl auf. Startfreigabe von Nörvenich Tower für German Air Force 795, und schon sind wir auf dem Weg zum Einsatzgebiet. „Nach spätestens 15 Minuten sind wir in der Luft. In der Regel geht es allerdings schneller“, verrät Mario Rader. ein Flugzeugwrack. Trümmer sind im Umkreis verstreut, drei Menschen winken. Offensichtlich konnte der Pilot eine Notlandung machen. In einer Lichtung setzen wir auf. Stabsfeldwebel Peter entfernt die Sicherungsleinen. (Quelle: Luftwaffe/Stefan Bitterle) Sieben Tage die Woche, 24 Stunden am Tag bereit Stabsfeldwebel Rader wirft einen schnellen Blick auf das Rettungsgerät. Quelle: Luftwaffe/Stefan Bitterle) So sähe ein realistisches Szenario aus, wie er in den Vorschriften der zivilen UNO-Luftfahrtunterorganisation im Anhang 12 vorgesehen ist und von deutschen Verkehrsbehörden an die SAR-Hubschrauber der Luftwaffe und Marine delegiert wurde. Heute aber machen wir nur einen Übungsflug, um uns mit dem Gelände vertraut zu machen. Einmal pro Woche, jeden Dienstag, wird die Crew in Nörvenich abgelöst, der Dienst dauert sieben Tage, 24 Stunden am Tag. Den größten Teil der Zeit verbringt die Besatzung mit Warten. Mario Weber und Uwe Peters waren noch nicht in Nörvenich, deshalb weist Mario Rader die beiden in das Einsatzgebiet ein. Der Auftrag: Suche nach einem vermissten Luftfahrzeug in der Eifel. Eine zweimotorige zivile Piper Seneca V mit drei Menschen an Bord von Paris nach Köln wird vermisst. Die Höchstflugdauer, wie sie im Flugplan vermerkt wurde, ist überschritten. Jetzt kann das Flugzeug nicht mehr in der Luft sein. Damit man es peilen kann, verfügt es über einen so genannten Emergency Locator Transmitter (ELT). Der sendet auf einer einheitlichen Notfunkfrequenz ein Peilsignal, das durch einen starken Stoß wie einen Aufprall oder auch von Hand durch den Piloten ausgelöst werden kann. Nach zwanzig Minuten finden wir in einem Waldstück Nach dem Take Off fliegen wir nach Nordosten Richtung Köln: Die Uniklinik in Lindenthal ist das erste Ziel. 90 Knoten zeigt der Fahrtmesser, wir fliegen in nur 900 Fuß Höhe, etwa 200 Meter über dem Boden. Der Tower vom Flughafen Köln/Bonn erteilt uns die Einfluggenehmigung in die Kontrollzone. In nur sechs Minuten sind wir da. Von hier geht es weiter zur Kinderklinik Amsterdamer Straße. Bei den aktuellen Sichten von 50 Kilometern mit ein paar Regenschauern ist sie mit ein paar Hinweisen von Mario Rader leicht zu finden. Der Luftrettungsmeister sitzt hinten. Als Ortskundiger unterstützt er Bordtechniker Peters, der 6 vorne links sitzt und ständig zwischen Fenster und seiner Sichtflug-Karte hinund herschaut. Rader kann von seinem Sitz auch eine Patiententrage überwachen, die quer vor ihm eingebaut ist. Darüber die Konsolen von Herz- und Kreislaufüberwachungsinstrumenten und eine Sauerstoffanlage. Von Haken in der Decke baumeln Infusionsbeutel mit Kochsalzlösung. Wenn es ganz kompliziert wird, würde Rader auch die Seilwinde bedienen. Über dem Nationalpark Eifel (Quelle: Luftwaffe/Stefan Bitterle) Geflogen wird nach Sicht Der Hubschrauber wird morgens um halb acht von der Besatzung aus dem Bunker gezogen und ist dann ständig einsatzbereit: Der Sprit reicht für knapp drei Stunden, geflogen wird nach Sicht – 800 Meter nach vorn muss der Pilot sehen können, frei von Wolken bleiben und den Boden im Blick, das sind die Mindestanforderungen. In der kalten Jahreszeit sind solche Wetterlagen keine Seltenheit. Wir fliegen nach Westen, über Düren in das Tagebaugebiet bei Bergheim. Winzig sehen die gigantischen Braunkohlebagger aus. Fast ein wenig verloren stehen sie in den terrassenförmigen Flözen. Über der Kante der Grube schüttelt der Hubschrauber leicht, auch sonst ist es bockig an dem kalten Frühlingsvormittag – „Rückseitenwetter“ sagen die Flieger dazu. Wenn wir jetzt in die Grube hineinflögen, wären wir unter dem Meeresspiegel. Manches Flugzeug hat sich da schon verrechnet und ist abgestürzt, deshalb lassen wir das lieber bleiben. Vor uns jetzt die Ausläufer der Eifel. Menschenleer liegt der Hürtgenwald südlich von Aachen unter uns. „Der Wald, in dem die Drachen wohnen, LuftwaffenRevue LUFTWAFFE hat ihn der Kriegsberichterstatter Ernest Hemingway genannt“, erläutert Mario Rader. Hemingway hat die amerikanischen Truppen auf dem Weg nach Köln begleitet. Hier im Hürtgenwald hatten die Amerikaner während der Kämpfe um Aachen Ende 1944 empfindliche Verluste erlitten. Der Höhenmesser zeigt mittlerweile fast 2.000 Fuß. Um unsere Höhe über Grund konstant zu halten, müssen wir natürlich allmählich steigen. Links und rechts drehen die mächtigen Rotoren von Windkraftanlagen. Die Leitstelle von Simmerath, einem kleinen Eifelort, krächzt im Funk. „Wir arbeiten mit den zivilen Rettungsstellen gut zusammen“, sagt Rader. „Gerade hier im Nationalpark Eifel sind am Wochenende wahre Heerscharen von Besuchern auf den Straßen, auch viele Motorradfahrer. Da werden wir oft dazu gerufen.“ ICE-Katastrophe im niedersächsischen Eschede“, erinnert sich Bordtechniker Peters. „Ich war damals beim SARKommando in Erfurt und wir sind damals sofort hingeflogen.“ Ein bleibendes Erlebnis, das dem 46jährigen in Erinnerung geblieben ist. Aber auch die zahlreichen folgenden Einsätze, bei denen er helfen konnte. „Viele Menschen schreiben uns später und bedanken sich bei uns. Das hinterlässt ein gutes Gefühl.“ Mit 5000 Flugstunden ist Peters schon ein alter Hase. Pi- den. Dazu ist der mittlere Transporthubschrauber zu groß und zu schwer. lot Mario Weber hingegen hat gerade seine Ausbildung abgeschlossen und schiebt seinen ersten SAR-Dienst. Erst einen Einsatz hat der 29jährige Oberleutnant geflogen – vorgestern hat er einen Patienten in eine Spezialklinik überführt. „Powerline“, ruft Peters und macht den Piloten auf eine Hochspannungsleitung aufmerksam. Die sieht man oft sehr spät, weil sie so dünn sind. „Einmal haben wir erst nach der Landung gesehen, dass da auf der Wiese lauter grüne Pfosten rumstanden, die wir fast mitgenommen hätten. Da sieht man dann beim Start zweimal raus.“ Das Wetter ist schlechter geworden. Unter den Scheibenwischern klebt Schnee. Zwischen Schauern können wir die Rurtalsperre erkennen und die markante Gebäudeanlage von Vogelsang. Rechts die Kaserne des Luftwaffenversorgungsregiment Mechernich, in der Ortsmitte ein Krankenhaus. „Auf dem Dach können wir mit zehn Tonnen Gewicht landen“, sagt Mario Rader. Künftig wird das nicht mehr gehen. Wenn die betagte UH1D der modernen und größeren NH90 weicht, werden nicht mehr so viele Rettungsflüge stattfin- Im Landeanflug zum Helipad (Quelle: Luftwaffe/Stefan Bitterle) Höchste Konzentration Starker Rückenwind schiebt uns mit fast 30 Knoten über Zülpich zurück nach Nörvenich. Am rechten Horizont ist die markante Silhouette des Siebengebirges sichtbar, vor uns im Norden der Kirchturm von Kerpen als Anflughilfe. Zusammenarbeit mit zivilen Stellen Wobei SAR 41 kein Rettungshubschrauber im eigentlichen Sinn ist. Deshalb gehört zur Standardbesatzung auch kein Notarzt. Heute gibt es in Deutschland ein flächendeckendes Netz von zivilen Rettungshubschraubern des Katastrophenschutzes und etwa des ADAC oder anderer kommerzieller Anbieter. Sie sind auf Flughäfen und bei Krankenhäusern stationiert und können jeden Punkt in Deutschland binnen weniger Minuten erreichen. Sollte das jedoch nicht ausreichen, können die Behörden auch die SAR-Kommandos der Bundeswehr um Unterstützung bitten. Das geschieht über das Rescue Co-Ordination Center beim Lufttransportkommando in Münster. Bordtechniker hält Ausschau nach Hindernissen (Quelle: Luftwaffe/Stefan Bitterle) „Viele Gerettete bedanken sich bei uns“ „Mein erster Einsatz war 1998 bei der 2. Quartal 2009 Nur noch 500 Fuß zeigt der Höhenmesser an, Nörvenich Tower gibt uns die Einfluggenehmigung in die Kontrollzone und die Landeerlaubnis. Nochmal höchste Konzentration – Rader hat die rechte Tür geöffnet, um den Piloten einweisen zu können. Viel Platz ist nicht zwischen den Bäumen rund um das Hubschrauberlandefeld. Nach einer Stunde Flug setzen wir wieder sicher auf. Während Bordtechniker Peters dafür sorgt, dass der Hubschrauber wieder vollgetankt wird, erledigt Pilot Weber den Papierkrieg und Luftrettungsmeister Rader kocht uns erst mal einen Kaffee. Debriefing. Der Flug ist gut gelaufen, die beiden neuen Kameraden sind vertraut mit der Area. Immer erreichbar Jetzt heißt es wieder Warten. Lesen, ein bisschen Sport, Laufen in der Umgebung des Hangars – immer erreichbar und in Reichweite. Ein großer Fernse- 7 LUFTWAFFE her steht im Aufenthaltsraum – zeigen Serien wie Medicopter 112 die Realität ? Die Männer lachen. „Ich sehe mir das gar nicht erst an“, sagt Bordmechaniker Peters, die anderen beiden nicken beifällig. Manchmal wird es eng bei den Einsätzen, sagen die drei Männer. Und manchmal geht es auch nicht gut aus. Es sind auch SAR-Besatzungsangehörige bei SAR-Einsätzen ums Leben gekommen. „1994 sind unsere Kameraden in Mannheim abgestürzt“, erinnert sich Rader. „Das war ein schlimmes Erlebnis für mich. Aber insgesamt ist es ein sehr befriedigender und abwechslungsreicher Beruf, der mir viel Spaß macht.“ Search and Rescue (SAR) Verantwortlich dafür sind die Bundesländer. Bei länderübergreifenden Schadenslagen ist das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, zum Teil auch das Bundesinnenministerium und das Bundesverteidigungsministerium zuständig. Luftrettung Im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung stellt den SAR-Dienst die deutsche Bundeswehr. Ihre Aufgaben sind die Ortung von überfälligen, vermissten oder im Extremfall von abgestürzten Luftfahrzeugen sowie die Rettung der Besatzung und der Passagiere. Sofern SAR- und Militäraufgaben dem nicht entgegenstehen und genügend Kapazitäten vorhanden sind, kann auch im Rahmen der Amtshilfe bei Notfällen zu Lande und zu Wasser geholfen werden. Alarmierung Mit Search and Rescue (SAR - Suchen und Retten) wird international ein meist staatlicher Such- und Rettungsdienst für die Bereiche Luft- und Seefahrt bezeichnet. Er dient dazu, in Not geratenen Flugzeugen und Besatzungen zu helfen. Diesen Dienst muss nach Annex 12 der International Civil Aviation Organization (ICAO) jedes Mitgliedland stellen. Die ICAO ist die Unterorganisation der Vereinten Nationen für Zivilluftfahrt, die Standards für den Luftverkehr eingeführt hat. Die ICAO wurde nach dem Abkommen über die Internationale Zivilluftfahrt vom 7. Dezember 1944 in Chicago gegründet. Mit dem Eintritt in die ICAO im Jahre 1956 hat auch die Bundesrepublik Deutschland die Verpflichtung übernommen, einen solchen SAR-Dienst zu stellen. Am 1. April 1959 übernahm auf dem niedersächsischen Fliegerhorst Faßberg das erste SAR-Kommando seinen Dienst. Oftmals ist der SAR-Dienst in vorhandene Rettungsdienste, Militär oder Polizei eingegliedert. darüber hinaus auch Verwaltungen und freiwillige Organisationen wie der Katastrophenschutz. 8 Die Anforderung von SAR-Einheiten wird dann notwendig, wenn ein Luftoder Wasserfahrzeug in eine Notlage gerät oder vermisst wird. Meist wird von den Betroffenen selbst oder von den koordinierenden Stellen zunächst die örtlich zuständige Rettungsleitstelle, die Polizei oder die Feuerwehr informiert. Sofern die jeweilige Leitstelle Hilfe von SAR-Einheiten benötigt, setzt sie sich mit der zuständigen SAR-Leitstelle in Verbindung. Die Alarmierung der SAR-Hubschrauber erfolgt dann über die SAR-Leitstelle im nordrhein-westfälischen Münster für den Festlandbereich beziehungsweise über die SAR-Leitstelle Glücksburg für die Gebiete über der Nord- und Ostsee. Anfordernde Stelle ist also die Luftaufsicht oder eine andere Institution, die alarmierende und entsendende (befehlsbefugte) Zentrale jedoch die SARLeitstelle. Seit 1959 haben SAR-Kommandos der Bundeswehr in über 250.000 Einsätzen 190.000 Menschen gerettet. Festakt 50 Jahre SAR beim LTG 61 in Penzing Pünktlich um 11 Uhr begann am Donnerstag, 2. April, an einem strahlenden Frühlingsvormittag auf dem Fliegerhorst Landsberg der Festakt anlässlich des 50jährigen Bestehens des Such- und Rettungsdienstes (SAR) der Bundeswehr. Der Einladung waren zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland gefolgt. Anwesend waren der Stellvertreter des Inspekteurs der Luftwaffe, Generalleutnant Manfred Lange, sowie Vertreter aus Politik und Wirtschaft, außerdem viele ehemalige Angehörige des Geschwaders. Nachdem der Kommandeur des Lufttransportkommandos, Generalmajor Hans-Werner Ahrens, mit dem Gastgeber und Kommodore des Lufttransportgeschwaders 61, Oberst Ludger Bette, die Paradeformation abgeschritten hatte, erinnerte General Ahrens in seiner Rede an die Indienststellung des ersten SAR-Kommandos am 1. April 1959 auf dem niedersächsischen Fliegerhorst Faßberg. „Sie selbst können stolz auf Ihre Leistung sein“ „Search and Rescue – also Suchen und Retten, das war und ist unser Motto von Anbeginn an“, erklärte der General und unterstrich in seiner Rede auch die gute Zusammenarbeit mit zivilen Stellen bei der Bewältigung von Naturkatastrophen und Großschadenslagen. „Ich bin stolz auf alle, die sich auf Luftfahrzeugen der Bundeswehr, vor allem von Luftwaffe und Marine, sowie in den Leitstellen im SAR-Dienst eingesetzt und bewährt haben“, sagte General Ahrens zum Abschluss seiner Rede. „Sie selbst können stolz auf Ihre Leistungen sein, für alle Aktiven auch zugleich als Verpflichtung, in der Zukunft nicht nachzulassen und mit gesundem Selbstvertrauen neue Herausforderungen anzunehmen.“ Können und Professionalität unter Beweis gestellt General Ahrens bat die Anwesenden auch, der Toten zu gedenken, die in Ausübung ihres Hilfsdienstes ihr Leben verloren. Seit 1959 haben Hubschrauber der Luftwaffe und Marine in über 250.000 Einsätzen über 190.000 Menschen geholfen und bei Ereignissen wie der Flutkatastrophe in Hamburg 1962 oder dem ICE-Unglück in Eschede 1998 ihr Können und ihre Professionalität unter Beweis gestellt. Heute stehen den insgesamt 6.300 Mitgliedern des Kommandos bundesweit an zehn Standorten Hubschrauber zur Verfügung, um Menschen in lebensgefährlichen Situationen zu helfen. LuftwaffenRevue LUFTWAFFE Im Einsatz für ISAF Ein Tag im Einsatzgeschwader Mazar-e Sharif Mazar-e Sharif, 10.03.2009. Es ist 3 Uhr morgens. Die Lage im Camp Marmal ist angespannt, aber ruhig. Eine Änderung der Lage kann jederzeit erfolgen. Die Bedrohungslage insgesamt im Norden Afghanistans ist niedrig – es liegen keine konkreten Anzeichen für bevorstehende Angriffe vor. Alles geht seinen gewohnten Gang im Einsatzgeschwader Mazar-e Sharif. Dunkel und mächtig stehen die Transalls auf der „Platte“. Die Dunkelheit wird nur durch das umherwandernde Fahrlicht und das regelmäßige Blinken orangefarbenen Warnlichtes von drei Fahrzeugen durchzuckt. Der Sprengstoffexperte des EOD (Explosive Ordnance Disposal), der Flugplatzmeister und der Fahrer der Kehrmaschine, im Fachjargon „Kehrblasgerät“, beginnen ihren Dienst. Sie sorgen für einen sauberen Bereich – sauber, was die EOD-Lage angeht, sauber, was den FOD Bereich (Foreign Objects Damage) angeht und sauber, was die Sicherheit beim Betreiben des Flugplatzes Mazar-e Sharif und den eigentlichen Flugbetrieb in irgendeiner Art und Weise beeinträchtigen könnte. mit ihrem Gepäck, das gleich von einer „K 9 – Einheit“ - einer Hundeführereinheit abgeschnüffelt werden wird, denn heute ist wieder einmal „OutDay“. Abschleusung nennt sich das Ganze. Supergutgelaunte Soldatinnen und Soldaten mischen sich unter die Dienstreisenden und bevölkern nach und nach die Abflughalle, um gleich via Termez nach Hause zu fliegen. In der PAX-Halle verabschiedet man sich, klopft sich gegenseitig auf die Schulter, wünscht sich alles Gute und verspricht sich zu melden, wenn man wieder zu Hause ist. Neidische Blicke ernten diejenigen, die bereits als sichtbares Zeichen dessen, dass ihr Einsatz nun endet, ihr Verbandsabzeichen anstelle des hier gewohnten NATO-ISAF Patchs tragen. Erst einmal zurück auf deutschem Boden darf das Abzeichen der ISAF-Zugehörigkeit nicht mehr getragen werden. Objektschützer in Aktion (Quelle: Luftwaffe/Herbert Albring) Feuerwehr – allzeit bereit (Quelle: Luftwaffe/Herbert Albring) Immer bereit – im Camp und außerhalb Tornado der italienischen Luftwaffe (Quelle: Luftwaffe/Jürgen Sickmann) In der PAX-Halle, der Passagierabfertigung am Rande der Flight, flammt das Licht auf. Irgendjemand kocht Kaffee, den die abfliegenden Soldatinnen und Soldaten der einzelnen Einheiten des Camps gleich dankbar genießen werden. Es ist kalt, in der Nacht hat es auf den Bergen wieder geschneit und da kommt der heiße Kaffee gerade recht. Die ersten Passagiere werden ab 4 Uhr erwartet. Es sind wie immer die Spieße, die vor ihren „Out-Fliegern“ als Erste eintrudeln. Die Abflieger sind beladen 2. Quartal 2009 es eng. Der Fliegerarzt mit dem Fliegerarztgehilfen, der Flugsicherheitsoffizier und der Flugsicherheitsmeister, die MedEvac Crews der Transall und die zwei MedEvac CH 53 Besatzungen, sowie die Ärtzeteams, das Personal der Operationszentrale und die Einsatzbereitschaften. Zwei Gruppen der Objektschutzgruppe sind noch draußen, noch draußen von der Nacht zuvor, in der „Blue Box“, der AOO (Aera of Operations), einer willkürlich festgelegten imaginären Grenze kilometerweit um das Camp Marmal herum gezogen. In den Landkarten ist sie als großzügiges Rechteck in blau um das Camp und die Startbahn herum eingezeichnet – deshalb „Blue Box“. Die AOO ist rund 400 Quadratkilometer groß. Die Flughafenfeuerwehr hat schon längst gefrühstückt – sie haben 24/7 Bereitschaft. Immer bereit - wie so viele im Camp. Sie werden gleich an das Ende der Startbahn verlegen, um dort ihren Tagesdienst zu versehen. Wenn die Feuerwehr „das Kabel eingehangen hat“, soll heißen, wenn die Fanganlage für die Jets bereit ist, kann der Platz geöffnet werden – wenn ATC (Air Traffic Control) bereit ist. Deswegen fahren die Towerbesatzung und der Wettermann gleich mit hinüber zum Tower des Flughafens Mazar-e Sharif auf der anderen Seite des Camps. Sie alle haben sich mitten in der Nacht untereinander gemeldet und die einzelnen Dienste abgerufen. Denn wenn nur einer von den Spezialisten fehlt, wird Objektschutz in der Nacht Die Objektschützer der Luftwaffe waren die ganze Nacht über draußen unterwegs - außerhalb des Camps - so wie jede Nacht, auch 24/7. Das Maingate wird ebenfalls von ihnen betrieben rund um die Uhr. Bevor das erste Flugzeug kurz vor 7 Uhr zur Startbahn rollt, haben weitere Objektschützer ihre „Counter Manpad“ Kontrollpunkte besetzt, um die an- und abfliegenden Flugzeuge zu sichern. Die Tagschicht der Objektschützer hat mit der Operationszentrale, dem JOC (Joint Operations Center), den Nachtpatrouillen, den Turmwachen, den Einsatzstabsoffizieren, den Lagezentren und mit allen der Sicherheit verschriebenen Personen und Einrichtungen „gekoppelt“, wie sie es nennen; das heißt, die notwendigen Informationen ausgetauscht. Als Luftwaffensoldaten kennen sie sich aus mit dem „Fliegerenglisch“ und den ständig wechselnden An- und Abflugverfahren im Einsatz. Man kennt sich und man 9 LUFTWAFFE kennt die Eigenheiten, aber auch die Fähigkeiten voneinander. Hier macht es sich wieder bezahlt, dass die Objektschützer immer in der Nähe eines Flugplatzes stationiert sind. Sie kennen die neuralgischen Punkte um den jeweiligen Platz herum und sie wissen, wann ein Flugzeug den meisten Schutz braucht. Zu der Objektschutzgruppe gehören die EOD-Kräfte, die Feuerwehr, die Luftwaffenpioniere, die Startbahninstandsetzungsfachleute und die Hundeführer mit ihren Drogen- und Sprengstoffsuchhunden. Sie sind es, die allen ISAF-Flügen die Sicherheit garantieren, die für den Betrieb der Forward Support Base Mazar-e Sharif so wichtig ist. Die verschiedenen Luftfahrzeuge im Camp (Quelle: Luftwaffe/Jürgen Sickmann) Jets, Hubschrauber und Transportmaschinen Mittlerweile haben sich die riesigen Tore der Tornado-Halle aufgeschoben. Die Recce-Tornados werden auf die Platte geschleppt. Techniker erledigen letzte Arbeiten an den Aufklärungstornados, die im Dienste der ISAF rund 50 Prozent der Aufklärungsergebnisse liefern. Die Hubschrauber werden ebenfalls aus der CH 53 Halle geschleppt - immer im Zweierpack. Sie stehen zur ständigen Verfügung des Commanders RC North und bilden darüber hinaus eine ständige MedEvac-Bereitschaft. Langsam kündigt ein leichtes Morgengrau den Sonnenaufgang an. Die ersten Transalls mit den Zielen Termez, Kabul, Kandahar, Herat oder auch Dushanbe oder Kunduz starten kurz nacheinander. Eine kurze Verschnaufpause kehrt ein, bevor schon das erste Flugzeug landet. Cross Service und Entladen ist angesagt. Die Soldatinnen und Soldaten des LUZ sind wieder gefragt. Nachdem sie die Transalls früh morgens beladen haben, entladen sie nun in Windeseile und Präzision die schwere Iljuschin. Hunderte von Ton- 10 nen Material wuchten sie so Woche für Woche aus den Flugzeugen heraus und in die Flugzeuge hinein. Bremslauf (Quelle: Luftwaffe/Herbert Albring) Auf die Minute geplant Betriebsamkeit um die Tornados herum macht sich bemerkbar. Es dauert nicht mehr lange und die Tornados werden irgendwo in Afghanistan wieder die Filme in ihren Spezialkameras füllen. Die Piloten sind schon „ready to step“. Ihre Einsatzanweisung haben sie bereits gestern durch die ATO – die Air Tasking Order aus dem CAOC (Combined Air Operations Center) im arabischen Scheichtum Qatar erhalten. Der gesamte Luftraum über Afghanistan wird auf Wunsch der Afghanen von den Amerikanern von dort aus überwacht. Die Crews haben ihren Einsatz stundenlang auf die Minute genau geplant. Details wie Flugroute, eventuelle Rendezvous mit Tankern und das Aufklärungsgebiet sowie den Weg dorthin in einem für diese Mission reservierten Luftkorridor wurden schon am Vortag geplant. Es folgt ein Wetterbriefing und letzte Informationen zu den Flugdaten sowie ein detailliertes Crewbriefing. Die Luftfahrzeugbesatzungen steigen in die Maschinen und beginnen mit den letzten Checks. Es wird wie immer eine „Two ship“ Mission - zwei Flugzeuge pro Mission, zwei Missionen am Tag, geflogen – der Sicherheit wegen, aber auch der Auswerteergebnisse wegen. Ein Tornado wird die senkrechten Bilder aus der Luft machen und der Zweite wird das Objekt von der Seite mit der schwenkbaren Kamera „beleuchten“. So werden die Auswerter der Recce Ground Station es leichter haben, ein dreidimensionales Bild mit ihrem Report zu fertigen. Die Tornados rollen zu der Arming Area, in der die Sicherungsstifte der Flares gezogen werden. Mit diesen Scheinzielen wird der Schutz der Tornados gegen Infrarot - Raketen gewährleistet. Kurz nach den Tornados macht sich die schwer beladene Iljushin vom Typ IL-76 TD auf den Weg nach Deutschland. Amerikanische C 17 und C 130 Hercules, norwegische, ungarische, und schwedische Maschinen werden folgen. Die ersten Transall kommen wieder herein, zwischendurch ein MedEvac Flug – zum Glück ein Trainingsflug der so wichtigen und auch einzigartigen fliegenden Rettungskette. Sie stellt zu jeder Zeit sicher, dass verwundete oder verletzte Soldaten sicher und schnellstmöglich einer adäquaten medizinischen Versorgung zugeführt werden. Diese fliegende Rettungskette über Mazar-e Sharif und Termez nach Deutschland ist Vorbild und auch Helfer für viele Nationen und besteht aus dem Hubschrauber CH 53, der C-160 Transall und dem MedEvac-Airbus der Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung (FlBschft BMVg). Sie alle stehen 24/7 mit Personal bereit – in Afghanistan und auch in Deutschland. Je nach Lage können alle Maschinen oder Teile der fliegenden Rettungskette, inklusiv der Challenger der FlBschft BMVg, eingesetzt werden. Recce-Tornado über Afghanistan (Quelle: Luftwaffe/Herbert Albring) Luftaufklärung Plötzlich fliegt ein Tornado mit dem Wappen des Einsatzgeschwaders Mazar-e Sharif am Lufteintritt wie aus dem Nichts über die Runway. Er kündigt die kurz bevorstehende Landung der Tornados aus der ersten Runde an. Für den Außenstehenden sieht es aus wie eine betriebsame Hektik, die jetzt ausbricht. Das geübte Auge jedoch sieht einen organisierten, schnellen, präzisen und vor allen Dingen professionellen Arbeitsablauf. Jede Frau und jeder Mann findet schnell ihren Platz.Noch bei laufenden Triebwerken, bevor die Besatzung aussteigt, werden die Infrarotdaten des GAF Recce-Pods (German Airforce Reconnaissance – Aufklärung) ausgelesen. Ein zweiter Mann wechselt bereits die Filmrollen in den hochauflösenden Spezialkameras. Während LuftwaffenRevue LUFTWAFFE die Besatzungen noch mit Aussteigen und einem ersten Debriefing mit den Technikern beschäftigt sind, werden die „erflogenen“ Nassfilme bereits in der Recce-Ground Station (RGS) entwickelt. Die Infrarotdaten sind schon „lange“ in Bearbeitung. Die Luftbildauswerter fertigen nun einen Report, der so genau ist, dass man sich ohne die eigentlichen Bilder zu sehen, nur durch Lesen des Reports selbst ein Bild machen kann, wie es am Boden aussieht. Und diese Bilder sind aus sicherer Höhe aufgenommen worden, vielleicht zum Nachtflug starten. Letzte Arbeiten Mittlerweile kommen die Transall Immer bereit – CH-53 in Mazar-e Sharif (Quelle: Luftwaffe/Herbert Albring) Betrieb auf der Platte (Quelle: Luftwaffe/Jürgen Sickmann) ohne dass es jemand bemerkt hat. Die zweite „Runde“ am Nachmittag wird ebenfalls so ablaufen, bis die Italiener mit ihren Tornados die dritte „Runde“ wieder herein, und Neuankömmlinge werden wieder in der PAX von ihren jeweiligen Spießen in Empfang genommen und eingewiesen und mit allem Notwendigen versorgt, das sie für ihre Zeit im Camp benötigen. Dunkelheit bricht herein. Zeit für die Spezialisten der EOD-Truppe zu ihrer täglichen Gräbenfahrt zu starten. Hierbei werden alle Durchlasse und Brücken, Straßen und Gräben um das Camp Marmal herum abgesucht. Die Feuerwehrsirene ertönt. Signal für die Tagschicht, in die Bereitschaft des allgemeinen Brand- schutzes im Camp zu wechseln. Die Tornados und die Hubschrauber werden wieder in die Hallen geschleppt, wo letzte Arbeiten abgeschlossen werden. Sollte jedoch etwas Größeres, wie ein Triebwerkswechsel oder ähnliches anstehen, wird auch schon einmal durchgearbeitet. Flinke Gabelstapler sortieren Gepäck, Kisten und Paletten noch so lange hin und her, bevor es im „LUZ“ und „ZUP“ (Luftumschlagszug und Zentraler Umschlagsplatz) morgen früh weiterverteilt wird. Die Towerbesatzung und die Wetterleute vom ATC kommen wieder rein und die Tore zu der Startbahn des Mazar-e Sharif werden geschlossen für heute – wenn nicht ein dringender Med-Evac Flug oder ein Notfall eintritt. Es ist Mitternacht. Iljuschin IL-76 TD Bild: Jürgen Keune 2. Quartal 2009 11 GESCHICHTE Chronologie eines Luftkrieges Der Kreis Bernkastel 1939 - 1945 Der Autor Hans-Günther Ploes, geboren 1963, ist in Traben-Trarbach aufgewachsen und fand dort als Jugendlicher zufällig einige Flugzeugteile, die ihn neugierig machten und nachfragen ließen. Daraus entwickelte sich eine Leidenschaft, Flugzeug-Absturzstellen des Zweiten Weltkriegs zu suchen und die menschlichen Schicksale zu klären. In mühevoller Arbeit hat er zunächst seinen Heimatkreis erforscht und anschließend sein Arbeitsfeld über die gesamte Eifel und letztlich ganz Deutschland ausgedehnt. Inzwischen ist er als Experte bekannt und selbst bei amerikanischen Behörden gefragt. Er arbeitet seit langem mit der Arbeitsgemeinschaft Luftkriegsgeschichte Rheinland zusammen. Den Lesern der Luftwaffenrevue wird jetzt in mehreren Teilen seine Arbeit im Kreis Bernkastel vorgestellt. Chronologie eines Luftkrieges Der Kreis Bernkastel 1939 - 1945 Der europäische Konflikt, der sich nach Machtergreifung Hitlers gegen Ende der dreißiger Jahre zuspitzt, kulminiert am 1. September 1939 mit dem Überfall Deutschlands auf Polen. Deutschland ist wieder in einen Krieg verwickelt, den Zweiten Weltkrieg. Während im Osten deutsche Einheiten auf Warschau zumarschieren und die Deutsche Luftwaffe den Luftraum über Polen kontrolliert, ist die Lage im Reich trotz der sofortigen Kriegserklärung von Frankreich und Großbritannien weitgehend ruhig. Nur vereinzelte Aufklärungsflüge stören diese Ruhe an der deutschen Westgrenze. Der sogenannte Sitzkrieg hat den Frieden abgelöst. Zum Schutz der Grenzen sind einige Jagdverbände der Luftwaffe vom Polenfeldzug ausgeklammert worden. Einer dieser Jagdverbände ist das Jagdgeschwader 53 (JG 53), dessen mit Messerschmitt Bf 109 ausgerüsteten Gruppen zu Beginn des Krieges auf Flugplätze im Südwesten Deutschlands, wie z. B. Trier-Euren und Hoppstädten bei Birkenfeld, verlegt werden. Auch die Briten handeln sofort. Zur 12 Sicherung der Ostgrenze Frankreichs entsendet das Königreich die ”British Expeditionary Force” sowie die ”Advanced Air Striking Force” der ”Royal Air Force” (RAF), die die Bodentruppen taktisch unterstützen soll. Zu diesen Kräften gehören neben Jagdverbänden, die mit Hawker Hurricane und Gloster Gladiator ausgerüstet sind, Teil 1 sieg. Auch für die 18 Sqdn. ist es ein erstes Mal. Seit Ende des Ersten Weltkrieges ist dies ihr erster Flugzeugverlust während einer Kampfhandlung. Aber es sollte noch schlimmer für sie kommen. Nur wenige Kilometer weiter wird eine zweite Maschine der 18 Sqdn. von deutschen Jagdflugzeugen gestellt. Hier gelingt es den Deutschen Bristol Blenheim auch leichte Bomber- sowie Aufklärungsverbände. Diese fliegen überwiegend Bristol Blenheim und Fairey Battle, zwei Flugzeugtypen, die schon zu Beginn des Sitzkrieges als technisch veraltet gelten. Im Gegensatz zur Fairey Battle, die aus diesem Grund nur noch bis zum kommenden Sommer in den Frontverbänden der RAF fliegen wird, bleibt die Bristol Blenheim bis 1942 ein Bestandteil vieler kämpfender Verbände der RAF. In den ersten beiden Monaten des Krieges finden über dem Kreisgebiet nur vereinzelt Überflüge statt. Dies ändert sich am Morgen des 30. Oktober 1939. Zu dieser Zeit starten drei Bristol Blenheim der 18 Sqdn. von Metz aus zu einem Aufklärungsflug über der Siegfriedlinie. Nur kurze Zeit später startet auch der Stabsschwarm der III. Gruppe des JG 53 (III/JG 53) zur Bekämpfung feindlicher Aufklärer. Über Trier erhalten sie Sichtkontakt mit einer einzelnen Maschine, welche sofort angegriffen wird. Vom Bordschützen der Blenheim unbemerkt, schieben sich die deutschen Jagdflugzeuge an die feindliche Maschine heran, und nach nur wenigen Feuerstößen stürzt der zweimotorige Bomber brennend bei Niederemmel ab. Die erst vor kurzem aufgestellte III Gruppe vermeldet ihren ersten Luft- erst nach einer Kurbelei, die entscheidenden Treffer der britischen Maschine zuzufügen. Diese bricht in der Luft auseinander, und die Trümmer schlagen unweit von Malborn in Wiesen und Äckern ein. Neben den Materialverlusten hat die 18 Sqdn. auch ihre ersten 6 Toten zu verzeichnen, da es keinem der Besatzungsmitglieder gelingt, erfolgreich abzuspringen. Nach diesem ersten dramatischen Ereignis bleibt es bis zum Frankreichfeldzug eher ruhig. Es sind aber immer wieder Flugzeuge zu beobachten, deren Zahl bis zum 10. Mai 1940 weiter wächst. Am Morgen dieses Tages marschieren schließlich deutsche Truppen in die Benelux-Staaten ein, womit der Frankreichfeldzug eröffnet ist. Für wenige Tage herrscht im Kreisgebiet ein Flugbetrieb, wie er in diesem Maßstab erst wieder vier Jahre später auftreten wird. Trotz dieses erhöhten Flugaufkommens sind weiterhin keine Vorfälle innerhalb des Kreisgebietes zu vermelden. Mit Ende des Frankreichfeldzuges und der Verlagerung der Front in weiter entfernte Gebiete kehrt im Westen des Reiches langsam wieder Ruhe ein. Der Krieg geht jedoch weiter, und es kommt nach wie vor zu vereinzelten, jetzt nächtlichen Überflügen britischer LuftwaffenRevue GESCHICHTE Bomber. Am 21. September 1940 fallen schließlich die ersten Bomben auf Morbach und Longkamp. nennenswerten Vorfällen soll es aber erst im Jahr 1943 kommen. In der Nacht vom 16. auf den 17. Ap- Arado Ar 66 Doppeldecker Tagsüber wird die Ruhe nur selten von ebenso vereinzelten deutschen Maschinen gestört. Diese gehören meist zu im Westen des Reiches und in Frankreich angesiedelten Flugzeugführerschulen. Jäh unterbrochen wird dieser Frieden auf Abruf am 27. August 1941. Am Nachmittag dieses Tages fliegen drei Arado Ar 66 Doppeldecker der Flugzeugführerschule A/B 2 in Luxeuil entlang der Mosel. Über Wintrich stoßen zwei von ihnen plötzlich zusammen und stürzen sofort ab. Einem Flugschüler gelingt es noch auszusteigen, und er landet mit seinem Fallschirm unweit der Absturzstelle seines Flugzeuges. Der Flugzeugführer der anderen Ar 66 hat nicht soviel Glück und stirbt in den Trümmern seiner Maschine. Im Juni 1941 erfolgt der Angriff auf Rußland, was jedoch an der Luftlage im Westen nur wenig ändert. Dagegen sind zwei andere, ebenfalls entfernte Ereignisse sehr viel entscheidender für die weitere Entwicklung des Luftkrieges in diesem Raum. Mit dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbour am 6. Dezember 1941 werden zum einen die Amerikaner in diesen Krieg verwickelt, und zum anderen übernimmt im Sommer 1942 Air Marshall Arthur T. Harris die Leitung des ”RAF Bomber Command”. Diese Ereignisse werden den Luftkrieg über Deutschland in den folgenden Jahren bis zum Kriegsende bestimmen. Trotz der ersten Tausend-BomberAngriffe auf deutsche Industriestädte und des Aufbaus der amerikanischen Luftflotten in Europa ist das Jahr 1942 im Kreisgebiet noch weitgehend durch Überflüge geprägt, die gegen Jahresende jedoch an Intensität und Dauer immer weiter ansteigen. Zu weiteren 2. Quartal 2009 ril 1943 sind das Hauptangriffsziel des ”RAF Bomber Command” die SkodaWerke in Pilsen. Zur Verwirrung der deutschen Abwehr erfolgt gleichzeitig ein Ablenkungsangriff auf Mannheim. Auf dem Rückweg von diesem Einsatz gerät eine Short Stirling der 15 Sqdn. in das Feuer eines deutschen Nachtjägers. Tödlich getroffen, stürzt die brennende Maschine wie eine Fackel zu Boden, um schließlich noch vor dem Aufschlag auseinanderzubrechen. Der Rumpf mit fünf Besatzungsmitgliedern schlägt bei Heinzerath in einem Tal auf. Das Heck mit dem Heckturm und dem darin eingeschlossenen Heckschützen landet in einem Acker zwischen Heinzerath und Rapperath. Wie durch ein Wunder kann sich der Bordmechaniker, trotz seiner schweren Brandverletzungen, mit dem Fallschirm retten. Er bleibt in einem Baum bei Rapperath hängen, aus dem ihm Anwohner heraushelfen. Am Tag nach dem Absturz landet bei Heinzerath ein Fieseler Storch mit dem Flugzeugführer des deutschen Nachtjägers, der die Stirling in der vergangenen Nacht abgeschossen hat. Er besichtigt die Absturzstelle und fliegt danach sofort weiter. Aber nicht nur über dem Reichsgebiet erhöht sich die Flugtätigkeit. Auch im Atlantik spüren die deutschen U- Boot-Fahrer immer mehr die alliierte Luftüberlegenheit. Um dieser Gefahr entgegenzutreten, wird an der französischen Atlantikküste innerhalb des Kampfgeschwaders 40 (KG 40) eine Staffel mit Ju 88 aufgestellt, die allein die Aufgabe hat, die deutschen U-Boote gegenüber alliierten U-Boot-Jägern zu schützen. Im Herbst 1942 wird hieraus die V. Gruppe KG 40. Im Sommer 1943 erfolgt schließlich die Umbenennung in I. Gruppe Zerstörergeschwader 1 (I/ZG 1). Etwa zur gleichen Zeit wird auch die III/ZG 1 am Atlantik neu aufgestellt. Die ursprüngliche I/ZG 1 bzw. III/ZG 1 werden in I/ZG 26 und II/ZG 26 umbenannt. Die bis dahin in Italien stationierte und mit Messerschmitt Bf 110 ausgerüstete II/ZG 1 wird schließlich am 1. August 1943 ebenfalls zur Jagd auf U-Boot-Jäger an die Atlantikküste verlegt. Am 2. August 1943, während der Überführung der II/ZG 1, muß der Gruppenkommandeur mit seiner Bf 110 bei Burtscheid infolge einer Motorstörung bruchlanden. Dabei schlägt er mit seinem Kopf auf das Reflexvisier, so daß er in Trier in einem Krankenhaus behandelt werden muß. Bordfunker und Bordmechaniker der Maschine kommen weitgehend mit dem Schrecken davon. Die schwer beschädigte Maschine wird unverzüglich demontiert und abtransportiert. Fast vier Monate später ist es wiederum ein deutscher Nachtjäger, der einen Erfolg über einen britischen Bomber über dem Kreisgebiet erringen kann. In der Nacht vom 26. auf den 27. November 1943 ist das Hauptangriffsziel der Verbände des ”RAF Bomber Command” die Reichshauptstadt Berlin. Auch in dieser Nacht erfolgt ein Ablenkungsangriff, dieses Mal auf Stuttgart. Während des Einflugs der Maschinen hängt sich ein deutscher Nachtjäger an das Heck einer Handley Page ”Halifax” der 76 Sqdn. Erst spät bemerkt der Heckschütze den Nachtjäger und eröffnet das Feuer auf die deutsche Maschine. Doch es ist schon zu spät. Im gleichen Moment eröffnet auch der Nachtjäger das Feuer und der Heckschütze bricht in seinem Drehturm tödlich getroffen zusammen. Der zweite Feuerstoß trifft die beiden Motoren der rechten Tragfläche, so daß die Hydraulik ausfällt. Ohne Hydraulik können die Bombenklappen nicht geöffnet werden, was ein Abwerfen der Bomben unmöglich macht. Voll beladen, mit dem größten Teil des Sprits und mit zwei stehenden Motoren auf einer Seite, ist an einen 13 GESCHICHTE Weiterflug nicht zu denken. Der Pilot gibt den Befehl abzuspringen und die noch lebenden Besatzungsmitglieder steigen einer nach dem anderen aus. Als letzter springt der Pilot, der kurz darauf im Schnee landet. Seine Flucht wird noch in der Nacht beendet, und auch die anderen noch lebenden Besatzungsmitglieder geraten in Gefangenschaft. Obwohl die ersten schweren Tagangriffe der Amerikaner auf den Südwesten des Reichsgebiets schon im August 1943 erfolgten, sind Luftkämpfe bisher nur selten zu verzeichnen. Dies ändert sich am 29. Januar 1944. An diesem Tag fliegt die ”US 8th Air Force” einen Angriff auf Frankfurt. Beim Rückflug der Verbände kommt es zu schweren Luftkämpfen über dem Hunsrück. Deutsche Jagdflugzeuge und Zerstörer versuchen einerseits die amerikanischen Bomber an der Rückkehr zu hindern, andererseits werden sie hart vom amerikanischen Begleitschutz bedrängt. Über Rhaunen kommt es dabei zu einer wilden Kurbelei, bei der schließlich zwei deutsche Messerschmitt Bf 110 in der Luft zusammenstoßen. Eine der beiden Maschinen, eine Bf 110 des Nachtjagdgeschwaders 102 (NJG 102), verliert dabei einen Motor, der bei Weitersbach in einem Acker aufschlägt. Der Bordfunker kann sich noch rechtzeitig mit dem Fallschirm retten, der Flugzeugführer springt jedoch aus zu geringer Höhe ab, und sein Fallschirm öffnet sich nicht mehr. Er wird unweit der Aufschlagstelle seiner Maschine bei Rhaunen tot aufgefunden. Auch der Flugzeugführer der zweiten an diesem Zusammenstoß beteiligten Maschine, einer Bf 110 des ZG 76, entschließt sich auszusteigen. Er überlebt den Absprung verletzt, sein Bordfunker verbrennt jedoch bei Rhaunen in den Trümmern des Flugzeuges. Wenige Kilometer weiter, bei Sensweiler stößt eine weitere angeschlagene Bf 110 des ZG 76 durch die Wolkendecke. Nachdem sie eine Schleife gezogen hat und beide Besatzungsmitglieder unverletzt abspringen konnten, schlägt die Maschine unweit von Wirschweiler in einem Tälchen auf. Der 29. Januar 1944 war zu Ende, die Angriffe auf Frankfurt sollten jedoch weitergehen. Ende März holt das ”RAF Bomber Command” zu einem Doppelschlag auf die Stadt am Main aus. In der Nacht vom 18. auf den 19. März 1944 stürzt dabei ein sich auf dem Rückflug befindender und von der deutschen Flak getroffener Bomber bei 14 Wolf ab. Die Besatzung der ”Halifax” der 424 Sqdn. der ”Royal Canadian Air Force” (RCAF) konnte sich schon lange vorher mit dem Fallschirm retten, so daß in den Trümmern nur Reste der Ladung (viele Stabbrandbomben) gefunden werden. Nur vier Nächte später erfolgt der zweite Angriff des ”RAF Bomber Command” auf Frankfurt. In dieser Nacht sind es wieder die deutschen Nachtjäger, die über dem Kreisgebiet zuschlagen. Zuerst wird eine sich auf dem Rückflug befindende Handley Page ”Halifax” der 425 Sqdn. RCAF bei Niederemmel von einem Nachtjäger des Nachtjagdgeschwaders 6 (NJG 6) abgeschossen. Aus der in der Luft auseinanderbrechenden Maschine können sich nur der Bombenschütze und ein Bordschütze mit dem Fallschirm retten. Ähnlich ergeht es einer AVRO ”Lancaster” der 44 Sqdn., die bei Brauneberg von einem deutschen Nachtjäger abgeschossen wird. Die Maschine stürzt mit ohrenbetäubendem Lärm zu Boden und schlägt zwischen Mosel und Kreisstraße auf. Nur der Navigator BF 109 sowie der Bordfunker und der Bordmechaniker können sich hier retten. Im Laufe des Frühjahrs 1944 verstärken sich die amerikanischen Angriffe auf deutsche Industrieziele immer mehr. Knapp drei Monate nach dem ersten Luftkampf am Tage können die Bewohner entlang der Mosel bei Bernkastel einen weiteren beobachten. Am 13. April 1944 fliegt die ”US 8th Air Force” einen Angriff auf die Kugellagerfabriken in Schweinfurt. Während des Einfluges kommt es zu Luftkämpfen im Hunsrückraum. Eine deutsche Messerschmitt Bf 109 des JG 1 wird dabei von mehreren amerikanischen Jägern gestellt und entlang der Mosel gejagt. Über Burgen entschließt sich der deutsche Flugzeugführer auszusteigen, und er landet mit seinem Fallschirm schwerverletzt unweit des Ortes. Seine Maschine reißt einen Trichter in einer Sumpfwiese bei Hirzlei. Der verletzte Flugzeugführer wird schließlich mit einem Krankenwagen nach Bernkastel in das dortige Lazarett gebracht. Einen Monat später ist es wieder das JG 1, das über der Mosel in Luftkämpfe verwickelt wird. Angriffsziel der Amerikaner am 12. Mai 1944 ist die deutsche Erdölindustrie in Merseburg und Brüx. Die II. Gruppe des JG 1 startet an diesem Morgen mit ihren Focke-Wulf FW 190 zum Abfangen der amerikanischen Bomberpulks und stellt diese schließlich im Raum Koblenz, wo es zu einem Frontalangriff auf die Bomber kommt. Die Deutschen können sich nach diesem Angriff nicht ausruhen, da sie sofort vom Begleitschutz der Bomber angegriffen werden. P-47 ”Thunderbolt” der ”78th Fighter Group” (78th FG) jagen in den nächsten Minuten die deutschen Maschinen quer über Mosel und Hunsrück. Nachdem schon drei deutsche Maschinen dem amerikanischen Feuer zum Opfer gefallen sind, ereilt eine weitere FW 190 das Schicksal. Aus der Eifel kommend, stürzt die deutsche Maschine, von einer P-47 verfolgt, zwischen Wehlen und ZeltingenRachtig in die Mosel. Obwohl der deutsche Flugzeugführer die Kabinenhaube noch abwirft, gelingt es ihm nicht mehr auszusteigen. Er wird später tot aus der Mosel geborgen. Der amerikanische Pilot fliegt noch eine Schleife und fotografiert die Absturzstelle mit seiner Bordkamera. Auch auf dem Hunsrück spielt sich in diesen Minuten ein Drama ab. Von zwei P-47 gejagt, versucht ein deutscher Flugzeugführer mit seiner Maschine im Tiefstflug zu entkommen. Bei Bäsch erhält er Treffer in der linken Tragfläche, woraufhin die sich dort befindende Munition explodiert, die linke Fläche abknickt, seine Maschine über diese abkippt und in die Bäume stürzt. Der Flugzeugführer hat nicht die geringste Chance auszusteigen. So wie dieser gehen immer häufiger Luftkämpfe zu Ungunsten deutscher Piloten aus. Einerseits wird die alliierte Luftüberlegenheit immer erdrückender, andererseits verschlechtert sich der Ausbildungstand der neuen Flugzeugführer immer mehr. Hinzu kommen, bedingt durch Rohstoffmangel und vor allem auch Mangel an Fachkräften in der Flugzeugindustrie, zunehmende Verarbeitungsmängel an den Maschinen. Trotz der immer düsterer werdenden Kriegslage stemmt sich die deutsche Luftwaffe weiterhin mit allen noch zur Verfügung stehenden Kräften gegen die alliierten Einflüge. Noch besetzen deutsche Armeen den größten Teil Europas. Hans-Günther Ploes LuftwaffenRevue GESCHICHTE Die Aufklärungsflieger der Luftwaffe im II. Weltkrieg 4-motoriger Fernaufklärer Ju 290 (Bild: Bundesarchiv) In Fortsetzung der begonnenen Serie über die Langstreckenaufklärung der damaligen Luftwaffe berichten wir heute über den zeitlich längsten Feindflug der 1.(F) 124. Unser Mitglied, OTL a.D. Werner Horst, hat hierzu das Kriegstagebuch des Lt Adolf Haiss mit seinem Eintrag vom 23.08.1942 ausgewertet und den folgenden Bericht mit Bildmaterial zur Verfügung gestellt. Er verdeutlicht in eindrucksvoller Weise, wie damals eine Besatzung stets auf sich allein gestellt war, ohne jede Unterstützung fernab der Heimat operieren musste, wobei die Navigation bei derartigen Langstreckenflügen im polaren Bereich über See höchste Anforderungen an das Können des Beobachters und Flugzeugführers stellte. Die Redaktion gibt hierzu einige Erläuterungen am Schluss des folgenden Artikels. 29. Feindflug: Ju 88 G2+CH, FF Lt Dietsche – BO Lt Haiss Start: 10:00 h in Kirkens, Landung: 20:45 in Kirkens Auszug aus dem Kriegstagebuch “Sonderauftrag: Durch V-Männer wurde in Erfahrung gebracht, dass der nächste Geleitzug nicht wie bisher üblich von Westen, sondern durch die Bering Strasse und Kara-See in Richtung Murmansk bzw. Archangelsk steuert. Meine Besatzung erhielt daher den Auftrag, das angebliche Geleit in ei- 2. Quartal 2009 nem bestimmten Bereich der Kara-See zu suchen. Wir fliegen mit 2 unter den Tragflächen angebrachten Zusatzbehältern, den so genannten ’Dödeln’. Flugweg: Von Kirkens Kurs NO nach Nowaja Semlja. Mit Koppelnavigation einwandfrei an der Matotschkin Schar angekommen, Flughöhe 3500 m, Reihenbild der Matotschkin Schar, Wolkenuntergrenze 4000 m, 2/10 Cu, Sicht 100 km. Von dort flogen wir Kurs SO in die Kara-See und nach 45 min Flugzeit Südkurs an die Nordspitze der Waigatsch Insel. Das angebliche Geleit war nicht auffindbar. Wir konnten feststellen, dass die Kara Strasse eisfrei war. An der Nordspitze der Waigatsch Insel fotografierten wir einige Siedlungen und flogen dann an der Ostküste dieser Insel weiter nach Süden, bis wir gegen 16:00 Uhr das Festland erreichten (Nordspitze des Urals) auf der JugorskiHalbinsel, und wir flogen so erstmalig über asiatischem Gebiet. Das Wetter hatte sich hier leider verschlechtert, wir flogen in eine ’Waschküche’ hinein und mussten auf 50-100 m herunter. In dieser Gegend hatten wir mit unserer Bodenstelle keine Funkverbindung mehr. In 100 m Höhe flogen wir durch die Waigatsch Strasse und mit der HK habe ich von kleineren Ansiedlungen Aufnahmen gemacht. Vor Chabarowo sichteten wir einen russischen Eisbrecher der Deshner-Klasse. An der Nordweststrecke der vorstehenden Landzunge von Chabarowo überflogen wir eine Küstenbatterie, die unser Bordschütze mit einigen Feuerstössen aus seinem Doppel-MG begrüßte. Nach etwa einer weiteren 1/2 Flugstunde erreichten wir die Petschora-Mündung und die Ansiedlung Narjan Mar. Narjan Mar hat eine kleine holzverarbeitende Industrie und dient auch als Versorgungsstützpunkt für die russische Funk- und Wetterstation auf Nowaja Semlja. Etwa 2-3 km südlich dieser Ansiedlung befindet sich ein Seeflugplatz; wir konnten dort etwa 4-6 gewasserte Flugzeuge vom Typ MBR II und III feststellen und fotografieren. In gebührendem Abstand flogen wir dann zwischen der Kolgujew-Insel und der Halbinsel Kanin und später entlang der Kola-Halbinsel auf Heimatkurs. Im letzten Dämmerlicht und buchstäblich mit dem letzten Tropfen Sprit kehrten wir ungerupft nach Kirkens zurück. Die Staffel stand schon Todesängste aus, zumal sie ja über 2 Stunden überhaupt keinen Funkkontakt mit uns mehr hatte. Mit diesem Flug von 10,75 Stunden haben wir den zeitlich längsten Feindflug der Staffel erflogen.“ Werner Horst Anmerkung der Redaktion Derartig lange Flüge über See stellten damals höchste Anforderungen an das navigatorische Können und Geschick der Besatzungen einer Ju 88. Es gab für diesen Flugzeugtyp noch kein GPS, keine funkbasierte Hyperbelnavigation wie LORAN (Long Range Navigation) oder ein Trägheitsnavigationssystem und auch kein Bordradar. Des Weiteren 15 GESCHICHTE waren Standortbestimmungen mittels Querpeilungen zu Sendestationen an Land über dem Eismeer und vor allem im Tiefflug so gut wie nicht möglich. Auch die Astronavigation schied über See teilweise aus, da wegen der Sichtaufklärung meistens unterhalb der Wolkendecke geflogen wurde und die Ju 88 nicht die Voraussetzungen für diese Navigationsart bot. Was also übrig blieb, war das Koppelnavigationsverfahren allein mittels Kompass und Uhr, das ein relativ hohes Risiko wegen ungenauer Bestimmung der Fluggeschwindigkeit über Grund (See) sowie Kompassmissweisungen in sich barg und von der Besatzung eine enorme Erfahrung verlangte. Die Koppelnavigation über See, für sich allein gesehen, ist daher nur in bestimmtem Maße relativ hinreichend genau, weil sie zur Erreichung einer höheren Präzision zusätzliche navigatorische Methoden der Kontrolle verlangt und für die Durchführung bestimmter Aufgaben aus folgenden Gründen nicht immer ausreichend sein kann: 1. Die Genauigkeit nimmt mit zunehmender Flugzeit und größer werdendem Abstand von der eigenen Startbasis ab. 2. Die Ausnutzung von Hilfsmitteln (Funkpeilung) wird durch Maßnahmen des Feindes gestört oder verhindert. 3. Die Bodenorganisation steht aus verschiedenen Gründen nicht in allen Fällen in dem erforderlichen Umfang zur Verfügung. 4. Die Genauigkeit und Anwendbarkeit des Verfahrens ist abhängig von der Tageszeit. Diese Nachteile entfallen bei der An- 16 wendung der astronomischen Standlinie, die für die Führung von Flugzeugen verwandt werden kann. Unter der astronomischen Standlinie versteht man in der Flugnavigation die Linie, auf der sich ein Flugzeug auf Grund der Höhenwinkelmessung eines Gestirns im Augenblick der Beobachtung befindet. Sie verläuft als Kreis um den Bildpunkt des beobachteten Gestirns. Für die Ermittlung der astronomischen Standlinie ist die Ausrüstung des Flugzeuges mit Beobachtungs- und Auswertegeräten erforderlich. Für die Bestimmung derselben ist das Messen der Höhen von mindestens zwei verschiede- nen Gestirnen notwendig, deren Richtungsunterschied wie bei Funkpeilungen möglichst 90° betragen soll. Hilfsmittel zur Ermittlung der astronomischen Standlinie sind Beobachtungsgeräte, Auswertegeräte, Tafeln, Vordrucke und Zubehör. Beobachtungsgeräte, die zur Messung der Gestirnshöhe damals verwandt wurden, waren sog. Libellenoktanten. Die Bestimmung der genauen Zeit erfolgte mit Hilfe der Beobachtungsuhr (B-Uhr), die auf das Chronometer abgestimmt wurde, welches im Flugvorbereitungsraum aufgestellt war und dessen Stand täglich durch Zeitsignale festgestellt und im Chronometertagebuch vermerkt wurde. Das Zubehör umfasste das Beleuchtungsgerät, die Auswertemappe, das astronomische Jahrbuch, den Sternglobus (Bodengerät) und das erwähnte Chronometer (Bodengerät). Diese Ausrüstung stand den Ju 88 Besatzungen jedoch nicht zur Verfügung. Sie war z.B. bei dem 4-motorigen Fernaufklärer Ju 290 (siehe Bild Seite 15) vorhanden, der über dem Atlantik eingesetzt wurde und eine Flugdauer um die 18 Stunden erreichte. Vor diesem Hintergrund waren die Ju 88 Fernaufklärer über dem Eismeer als navigatorische Meister ihres Faches zu betrachten. Yorck Esken LuftwaffenRevue GESCHICHTE Tiefangriff auf feindliche Stellungen am Berg Mitridat bei Kertsch / Krim Im Nachlass des vor einigen Jahren verstorbenen Fliegers Friedrich Bächle finden sich zahlreiche Dokumente und ein umfangreicher Photobestand, die über einen längeren Zeitraum hinweg für ein geplantes, aber niemals realisiertes Buch zu den Einsätzen des Kampfgeschwaders 26 im Zweiten Weltkrieg gesammelt worden sind. In den Akten sind auch zwei Berichte eines ehemaligen Piloten des Kampfgeschwader 4 „General Wever“ erhalten geblieben. Wegen der sehr detaillierten Angaben haben diese Berichte durchaus einen dokumentarischen Wert und sind daher nachfolgend im Originalwortlaut wiedergegeben. Axel Paul † Datum: 10.12.1943 - Ort: Fliegerhorst Sarabus - Ziel: Feindliche Stellungen südlich Kertsch - Zeit: 10.00 Uhr - Flugzeug: Heinkel He 111 H-16 , Rumpfkennzeichen 6N + BH - Einheit: 1.Staffel , I.Gruppe , Kampfgeschwader 4 „General Wever“. Besatzung: Leutnant Puklitsch Feldwebel Pietsch Oberfeldwebel Schwarz Unteroffizier Streicher Flugzeugführer Beobachter Bordfunker Bordschütze Beladung: 8 x Flamm-C 250 – Bomben Wetter: Tiefliegende Wolkendecke Start: 09.15 Uhr - Landung: 10.55 Uhr In den 80er Jahren hatten Mitglieder der AG Luftkriegsgeschichte Rheinland Gelegenheit zur Besichtigung einer Heinkel He 111 im Luftwaffen-Museum Uetersen. Bei den deutschen Angriffsoperationen auf der Krim Anfang Dezember 1943 zur Beseitigung des feindlichen Landekopfes Eltigen südlich Kertsch sind nach anfänglich guten Erfolgen die Vorwärtsbewegungen unserer Truppen zum Stillstand gekommen, weil die aus dem Landekopf nach Norden in Richtung Kertsch ausgebrochenen starken Feindkräfte sich am Fuße des Berges Mitridat mit Partisanen vereinigt haben und dort bei ständiger Zufuhr frischer Kräfte hartnäckigen Widerstand leisten. Dadurch ist die deutsche Flanke vor dem Landekopf Eltigen wie auch die deutsche Front vor dem zweiten feindlichen Landekopf nördlich Kertsch von rückwärts bedroht. Zur Unterstützung des Heeresangriffes, mit dem diese kritische Lage bereinigt werden soll, ist dringend Luftunterstützung angefordert worden. Die Schlachtflieger in Bagerowo, die üblicherweise dafür vorgesehen sind, können wegen der Wetterlage nicht starten. Also ergeht der Befehl des I. Fliegerkorps an uns Kampfflieger. Wir stellen nun eine Kette aus erfahrenen Besatzungen zusammen und legen den Angriffsablauf auf die Sekunde genau fest. Mit der Infanterie werden die Ablauf- und Zielpunkte abgesprochen und die gegenseitigen Erkennungssignale vereinbart. Fliegertücher, Rauchzeichen und Leuchtkugeln sollen die dicht vor der anzugreifenden Feindanlage verlaufende HKL markieren. Für das Gelingen des Unternehmens ist von entscheidender Bedeutung, die Flammbomben genau in der befohlenen Minute in den eng begrenzten Zielraum zu werfen, weil sonst die gleichzeitig zum Angriff antretende eigene Truppe gefährdet würde. Das bedeutet für uns: Neben absolut sicherer Navigation bei sehr schlechtem Wetter engster Verbandsflug in 30 m Höhe bis über das Ziel. Wir starten im Verband von der breiten Betonbahn in Sarabus und bleiben im Tiefflug unter den Wolken. Ab Feodosia, wo wir das Schwarze Meer erreichen, fliegen wir über Wasser die Küste entlang. In Höhe des Landekopfes Eltigen erreichen wir unseren Ablaufpunkt, schwenken nach links ein und fliegen hinweg über das Schlachtfeld der vergangenen Tage mit unübersehbaren Mengen von zerstörtem Kriegsgerät dem Angriffsziel entgegen. Den Markierungen nach sind wir auf Kurs, jetzt ist die Front nicht mehr weit. Wir öffnen die Bombenklappen, die Flugzeuge fliegen zum Greifen nahe nebeneinander. Da, vor uns, ein orangefarbenes Rauchzeichen und aufsteigende Leuchtkugeln – die HKL! Neben einigen Sturm-Geschützen sind Fliegertücher ausgelegt, das Ziel taucht vor uns auf: Mehrere kasernenartige Häuserblocks mit Bunkern und Feldstellungen ringsum, aus denen uns heftiges Abwehrfeuer entgegenschlägt. Im engen Verbandsflug werfen wir die Flammbomben gleichzeitig, alle liegen genau im Ziel. Steilkurven wir nach links weg, weil der Berg vor uns in den Wolken Flamm C 250 liegt. Im Abdrehen beobachten wir die gewaltige Feuerentwicklung unserer Bomben, die GebäuBrandbombe de und auch die Anlagen daneben stehen in hellen Flammen. In die Sturmgeschütze kommt Bewegung - der Angriff rollt an. Beim Verlassen des Schlachtfeldes fliegen wir den Strand des ehemaligen Landekopfes entlang und können uns anhand der zahlreichen ausgebrannten Panzer und Landungsboote ein Bild vom Ausmaß dieses deutschen Abwehrerfolges machen, von dem wir bislang nur im OKW-Bericht gehört hatten. Über See fliegen wir im jetzt aufgelockerten Verband die gleiche Strecke zurück und landen um 10.55 Uhr wieder in Sarabus. Am Abend des gleichen Tages ruft eine höhere Heeresdienststelle an und spricht uns den Dank für die wirksame Unterstützung aus. Durch die Wirkung unserer Bomben sei der Feindwiderstand zusammengebrochen und die Lage konnte wieder bereinigt werden. Auch das I. Fliegerkorps spricht der Kampfgruppe seine Anerkennung aus. 2. Quartal 2009 17 GESCHICHTE Der 26. November 1944 Am Vormittag dieses Sonntags startete die 8. amerikanische Luftflotte mit 1.073 viermotorigen Bombern und 668 Begleitjägern von England aus. Die B-17- und B-24 Bomber hatten den Auftrag, in der norddeutschen Tiefebene mehrere Verkehrsknotenpunkte und Standorte der Treibstoffindustrie zu zerstören. Aus diesem starken Verband lösten sich gegen Mittag 300 Bomber der 1. und 2. Bomberdivision und eine entsprechende Anzahl an Begleitjägern, um die Hydrierwerke in Hannover-Misburg anzugreifen, die synthetisches Benzin herstellten. Die alliierten Flugzeuge näherten sich von Norden her Nahe der Ziegelei Krückeberg geborgenes Metallteil mit der Ziffernfolge dem Raum Braunschweig/Hannover. „373“. Es stammt aus Erwin Seiferts Maschine. Auf deutscher Seite flogen dieser Armada unter anderem 120 Jagdflieger des JG 301 entgegen, deren drei Gruppen mit ihren FW 190 Maschinen nördlich von Braunschweig von den Horsten Salzwedel, Sachau, Stendal und Solpke starteten. Südlich, zwischen Braunschweig und Hannover, traf das JG 301 auf den Bomber-Verband. Beim Angriff mussten sich die deutschen Jagdflieger gleichzeitig gegen die alliierten Begleitjäger vom Typ P-51 Mustang wehren. Die zahlreichen harten Luftkämpfe erstreckten sich auf das Gebiet Braunschweig, Hannover, Deister, Süntel und den Weserraum bei Hameln. Im Bereich des Bergebataillons VII (Wunstorf) stürzten sechs B-24 Bomber und zwei P-51 ab. Zwanzig Amerikaner konnten nur noch tot geborgen werden. Das JG 301 verlor bei den Luftkämpfen insgesamt 26 Jagdflieger, davon allein sechs in (oder in der Nähe von) Eimbeckhausen. Direkt über Wunstorf kam Fähnrich Voigt von der 10./JG 301 ums Leben. Seine Maschine bohrte sich vermutlich im Bereich des heutigen Hallenbades in das Erdreich. Soldaten des Fliegerhorsts beerdigten am 2. Dezember 1944 auf Veranlassung des Geschwaderangehörigen Fritz Yung zwölf der in unserem Raum ums Leben gekommenen Flieger des JG 301 auf dem Wunstorfer Friedhof. Auf Grund schwerster Verbrennungen konnten zwei der Beigesetzten nicht identifiziert werden. Sie ruhten daher als „Unbekannter deutscher Jagdflieger“ im Gräberfeld IX des Wunstorfer Friedhofs. Das 13. Opfer, den zunächst vermissten Feldwebel Helmut Tiemann, fand man erst am 18. Dezember 1944. Er wurde Heiligabend desselben Jahres beigesetzt, jedoch 1946 in seine Heimat überführt. Die Gebeine der nunmehr zwölf in Wunstorf verbliebenen Jagdflieger erfuhren in den 60er Jahren eine Umbettung. Jedoch erfolgte dabei bei einem der unbekannten Jagdflieger keine Graböffnung. Daher bewirkten Helmut Brunner vom Kirchenkreisamt Neustadt und die Suchgruppe Timmermann am 10. Oktober 1989 eine Graböffnung im Gräberfeld IX, Reihe 2, Nr. 5. Dabei wurden die Gebeine des unbekannten Toten vermessen und Aufnahmen des Gebisses gemacht. Erst im Jahre 1990 konnte ein bis dahin Auf Grund eines Gutachtens, in dem man die Aufnahmen des Geunbekannter Jagdflieger als Erich Steibisses mit Fotos des Jagdfliegers Erich Steidel verglich, konnte dessen del identifiziert werden. Identität mit dem bis dahin unbekannten Jagdflieger später bewiesen werden. Jetzt galt es, den letzten Unbekannten der Luftschlacht vom 26. November 1944, der neben Steidel im Grab Nr. 6 lag, zu identifizieren. Wiederum war es Brunner, diesmal zusammen mit der Suchgruppe Bethke, der zunächst die damalige Absturzstelle des Toten ermittelte. Nach schwierigen Recherchen vor Ort in Krückeberg (Hessisch-Oldendorf) gelang es Brunner 1992, ein Metallteil der abgestürzten Maschine zu finden, das die Ziffernfolge 373 aufwies. Ein Vergleich dieser Ziffernfolge mit der namentlichen Verlustmeldung des JG 301 ergab, dass es die letzten drei Ziffern der Werksnummer der Maschine (202373) des Erwin Seifert war! (Heiner Wittrock) 20 LuftwaffenRevue GESCHICHTE Die türkische Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg Die stärkste Luftwaffe auf dem Balkan bei Beginn des 2. Weltkrieges - Teil 2 Fortsetzung des Berichtes aus Heft 1-2009 Die tödlich verunglückten türkischen Flugschüler sind auf dem Friedhof Brokwood in der Nähe von London beerdigt. Junge türkische Aufklärer-, Bomberund Jagdpiloten, die schon erste Erfahrungen auf ihrem Einsatztyp hatten, wurden 1943 in Gruppen zu je vier Teilnehmern nach Ägypten geschickt, um bei den dort stationierten RAF Staffeln weiterausgebildet zu werden. Dieses Intensivtraining dauerte in der Regel ca. 40 Tage. Nach Abschluss ihres Trainings kehrten sie in die Türkei zurück, um bei den heimischen Staffeln weiterhin ihren Dienst zu versehen. Da die Türkei erhebliche Schwierigkeiten hatte, moderne Flugzeuge aus dem Ausland zu beschaffen, wurde zeitweise ein unnachsichtiges Verfahren gegen die Piloten angewandt, die durch einen Flugunfall zur Beschädigung oder gar Zerstörung des Flugzeugs beigetragen hatten: Ihnen wurde nach einer Gerichtsverhandlung die Fluglizenz entzogen und sie wurden zu den Bodenstreitkräften abkommandiert. Hier sollten sie dann für den Rest ihrer Dienstzeit bei der Grundausbildung der Rekruten eingesetzt werden. Doch den türkischen Verantwortlichen wurde sehr schnell deutlich, dass diese radikale Maßnahme eher kontraproduktiv als hilfreich war. Daher wurde dieses Verfahren nur für eine kurze Zeit angewandt und die betreffenden Piloten wurden wieder zu ihren Staffeln abkommandiert. Flugzeuglieferungen und andere Probleme Ab 1942 hatte die Türkei sehr viele Flugzeuge im Rahmen des Lend-Lease Abkommens von den Alliierten erhalten. Da diese Flugzeuge in der Regel aus den Beständen der RAFME (RAF Middle East) kamen, wurden sie direkt aus den Frontverbänden abgezogen und an die Türkei geliefert. Die Flugzeuge wurden dabei gewöhnlich von türkischen Besatzungen in die Türkei überführt. Allerdings war der technische Zustand dieser Flugzeuge sehr bescheiden. Viele Flugzeuge trugen deutlich noch die 2. Quartal 2009 Spuren der letzten Kampfhandlungen und waren nur notdürftig repariert. Einige Flugzeuge hatten nur noch eine Lebensdauer von weniger als 100 Flug- FW 190 Hurricane stunden. Auch wenn die Anzahl der gelieferten Flugzeuge recht beeindruckend war, war doch der militärische Nutzen dieser Flugzeuge recht gering. Besonders die Tomahawk/Kittyhawk Jagdflugzeuge, die im Rahmen dieses Abkommens an die Türkei geliefert wurden, waren so abgenutzt, dass ein täglicher Einsatz in den Staffeln nur begrenzt möglich war. Daher wurden diese Flugzeuge, die zwar als vollwertige Jagdflugzeuge geliefert wurden, von der türkischen Luftwaffe aber nur als Trainingsflugzeuge für die einsatzfähigen Jagdpiloten eingesetzt. Mit diesen Flugzeugtypen konnten die Jagdpiloten dann Flugerfahrung auf einem modernen Typ sammeln und gleichzeitig konnte die Abnutzung anderer kriegswichtiger Typen, wie z.B. der Spitfire, während der täglichen Trainingsflüge weitgehend geschont werden. Ein anderes Problem war in der türkischen Luftwaffe selbst vorhanden. Sie war zwar innerhalb kürzester Zeit mit modernem Fluggerät ausgestattet worden, doch waren die Utensilien, die für einen ordentlichen Flugbetrieb notwendig waren, nicht immer mitgeliefert worden. Auch die Flugplätze selbst waren in der Regel für moderne Typen, wie z.B. die als Torpedobomber eingesetzte Bristol Bisley, nicht geeignet. Von diesen Flugplätzen konnte man sicherlich mit den stoffbespannten Breguet 19 aus Vorkriegszeiten ungehindert den Tagesbetrieb durchführen. Aber die Maschinen waren in der Zwischenzeit schwerer und in der Wartung aufwendiger geworden. Die ganze Infrastruktur hinkte den eingesetzten Typen erheblich nach. Ein weiteres Problem waren die Mannschaften selbst. Junge Mechaniker und Piloten, die z.B. in Großbritannien oder in den USA ausgebildet worden waren, hatten auch die jeweilige Mentalität aus dem Ausland mit nach Hause gebracht. Aber in den türkischen Staffeln mussten sie sich zunächst der preußischen Befehls- und Umgangsstruktur, die noch aus der Zeit des 1. Weltkriegs stammte, unterordnen. Hier hatten die Senioroffiziere natürlich das Sagen. Auch wenn ein junger Baltimore-Pilot in Großbritannien gelernt hatte, beim Fliegen das Funksprechgerät zu benutzen, konnte das nicht immer durchgeführt werden, weil einfach die Kopfhörer für die Piloten noch nicht beschafft worden waren. Für die Seniorpiloten der Staffel war das kein besonderes Problem, hatten sie doch z.B. bei ihren Breguet 19 sowieso keins gehabt. Sie sahen daher auch keine Notwendigkeit, mit Nachdruck die Kopfhörer beim Generalstab zu verlangen. Also wurde ohne diese nützlichen Hilfsmittel geflogen. Die Folge davon waren unnötige Flugunfälle in dieser Zeit, weil einfach die jungen Piloten nicht in dem erforderlichen Maße auf das im Ausland Erlernte zurückgreifen konnten. Ähnliche Probleme waren auch bei den Mechanikern vorhanden. Abgesehen von den nur spärlich oder manchmal gar nicht vorhandenen Ersatzteilen, war der Übergang von stoffbespannten Flugzeugen aus der Vorkriegszeit zu Hochleistungsflugzeugen wie der FW 190 sowieso ein nicht leicht zu bewältigendes Unterfangen. Auch durch Wartungsfehler ist sicherlich manches Flugzeug in dieser Zeit abgestürzt. Der Ploesti Angriff der USAAF Im Jahre 1942 hatten die Alliierten die Seewege soweit unter Kontrolle gebracht, dass der Treibstofftransport auf dem Seewege für die Achsenmächte erheblich unterbunden werden konnte. Daher waren sie umso mehr auf die Erdöllieferungen aus Rumänien angewiesen. Zu dieser Zeit förderte Rumänien monatlich ca. eine Million Tonnen Erdöl, die zum größten Teil an die Achsenmächte exportiert wurde. Die aus Rumänien gelieferte Menge entsprach beinahe einem Drittel des Gesamtver- 21 GESCHICHTE brauchs der Achsenmächte. Um auch diese Möglichkeit der Treibstoffversorgung zu unterbinden, wurde die „Halpro“ Einheit unter dem Kommando von Oberst Halverson beauftragt, die Erdölraffinerien in Ploesti/Rumänien zu zerstören. Diese Bombereinheit, mit ihren 22 B24D Liberator Bombern, war im Juni 1942 auf dem RAF Stützpunkt Fayid in Ägypten stationiert. Gemäß dem Angriffsplan sollten die Bomber bewusst den Luftraum der neutralen Türkei verletzen, da sonst die Reichweite der schwer beladenen Bomber nicht ausreichte, um Rumänien zu erreichen. Sie sollten somit, nachdem sie das Mittelmeer überflogen hatten, über das türkische Taurus Gebirge in Richtung Çanakkale- Istanbul fliegen, um die Schwarzmeerküste Rumäniens zu erreichen. Nach dem Angriff sollten sie dieselbe Route zurückfliegen und im Irak landen. Als die letzten Vorbereitungen abgeschlossen wurden, starteten in der Nacht vom 11./12. Juni 1942 13 Liberator von ihrem Stützpunkt Fayid/Ägypten. Aber eine Maschine musste aus technischen Gründen gleich nach dem Start den Flug abbrechen. Da auch die anderen Flugzeuge technische Schwierigkeiten meldeten, versuchten die 12 B-24D, anstatt wie vorgesehen im Verband, sich nunmehr vereinzelt zum Ziel durchzuschlagen. In den Morgenstunden über Ploesti angekommen, verhinderten die Wetterverhältnisse einen gezielten Bombenangriff. Einzeln flogen sie hoch das Ziel an und warfen ihre Bombenlast praktisch blind ab. Ohne viel Schaden anzurichten, traten die 12 Bomber wieder einzeln den Heimflug an. Nur fünf der Bomber konnten aber wie vorgesehen im Irak landen. Drei mussten aus Spritmangel in Syrien zwischenlanden. Die „Town Hall“ wurde auf dem Rückflug von einer Me 109 attackiert und dabei schwer beschädigt. Sie schaffte es dennoch, sich in den türkischen Luftraum zu retten und auf dem Flugplatz bei Adapazari, der sich gerade im Bau befand, notzulanden. Auch drei weitere B-24D Bomber, die „Little Eva“, „Blue Goose“ und die „Brooklyn Rambler“ zogen es vor, in Ankara/Türkei notzulanden. Wegen der türkischen Neutralität wurden die Besatzungen und Flugzeuge interniert. Die verletzten Besatzungsmitglieder wurden ärztlich versorgt und in einem Hotel in Ankara untergebracht. Sie konnten sich in der Stadt, wenn auch nur unter Be- 22 wachung, relativ frei bewegen. Um keine diplomatischen Verwicklungen zu provozieren, erklärte die US Regierung, dass die B-24D Bomber der Türkei gehörten und die Besatzungen die Maschinen nur in die Türkei überführt hätten. Allerdings bestand die US Regierung darauf, die als streng geheim eingestuften Norden-Bombenzielgeräte aus allen notgelandeten Maschinen auszubauen und zurückzuverlangen. Im August 1942 wurde dann auch endgültig beschlossen, dass die neuen Bomber in die türkische Luftwaffe einverleibt und bei der „1. Tayyare Alayi“ in Eskisehir ihren Dienst antreten sollten. Einige der internierten US-Besatzungen wurden ausgesucht, um als Ausbilder für die türkischen Besatzungen zu dienen. Die drei flugfähigen B-24D wurden dann von amerikanischen Besatzungen unter türkischer Aufsicht nach Eskisehir überflogen. Einige der internierten US-Besatzungen schafften es, eine Maschine für eine Flucht vorzubereiten. Unter dem Vorwand, regelmäßig die Triebwerke zu testen, konnten sie nach einiger Zeit bei jedem Probelauf bei der „Brooklyn Rambler“ soviel Treibstoff bunkern, dass sie einen Fluchtversuch wagen konnten. Sie hatten vor, von Eskisehir aus auf eine RAF Basis auf Zypern zu fliehen. Am 15.12.1942 war es dann soweit. Um die Mittagszeit, als sich die Mehrheit der auf der Basis stationierten türkischen Soldaten in der Kantine befand, bestiegen die Fluchtwilligen nach und nach die Maschine. Einem türkischen Mechaniker kam die ganze Sache allerdings ein wenig komisch vor. Doch bevor er überhaupt reagieren konnte, wurden die Türen fest verschlossen und die Triebwerke gestartet. Hastig wurde der Start durchgeführt. In dem ganzen Durcheinander konnte erst nach ca. einer halben Stunde eine türkische Martin M.139WT gestartet werden, die die Verfolgung aufnehmen sollte. Doch die von Hauptmann Ibrahim Metel geflogene Martin M.139WT war zu langsam, als dass sie die Liberator einholen konnte. Die „Brooklyn Rambler“ konnte somit ungehindert das Taurus-Gebirge überfliegen und befand sich auch kurz danach über dem Mittelmeer. Kurz vor Erreichen Zyperns wurde sie von einer Spitfire der RAF abgefangen. Eine Liberator mit türkischen Hoheitszeichen im Anflug auf die RAF Basis auf Zypern, das musste dem englischen Jagdpiloten verdächtig vorkommen. Um nicht zu provozieren, fuhr die Besatzung des Bombers das Fahrwerk aus. Die Spitfire eskortierte die Liberator bis zum Flugplatz in Nicosia, wo der Bomber sicher landen konnte. Die Geflüchteten wurden dann von den Engländern nach Tel-Aviv und anschließend nach Ägypten gebracht, wo sie wieder zu ihrer „Halpro“ Einheit trafen. Die „gestohlene“ Maschine wurde gründlich überholt, bevor sie wieder am 27.03.1943 der türkischen Luftwaffe zurückgegeben wurde. Auch einigen anderen internierten Besatzungsmitgliedern gelang die Flucht aus der Türkei. Mit Hilfe gefälschter Dokumente schafften sie es, mit der Eisenbahn bis nach Syrien zu entkommen und sich den Alliierten wieder anzuschließen. Da der erste Angriff auf Ploesti nicht erfolgreich war, plante die USAAF (United Staates Army Air Force) einen erneuten Angriff auf die Anlagen. Unter dem Code-Namen „Tidal Wave“ versuchten am 01.08.1943 insgesamt 178 B-24D Bomber von Benghazi/ Libyen aus, diesesmal im Tiefflug, Ploesti zu bombardieren. Doch nach dem erfolglosen Angriff im Juni 1942 waren die Verteidigungsanlagen um Ploesti erheblich verstärkt worden. Dementsprechend waren die Verluste der B-24 Einheiten so groß, dass dieser Sonntag als „Black Sunday“ in die Geschichte der USAAF einging. Nach dem Angriff mussten diesesmal sieben angeschlagene B-24 Bomber in der Türkei notlanden, eines musste sogar vor Manavgat in der See notwassern. Die in Çardak, Çorlu, Gaziemir und Torbali gelandeten Bomber meldeten später, dass sie von FW-190 Jagdflugzeugen angegriffen worden seien. Leider ist nicht dokumentiert, ob es sich dabei um deutsche oder türkische FW-190 gehandelt hat. Auch ist eine Zuordnung der Maschinen, welche auf welchem Platz gelandet ist, nicht möglich. Erwähnenswert ist noch die Tatsache, dass einige Maschinen, die nicht auf einem gesicherten Flugplatz landen konnten, von der türkischen Landbevölkerung beschädigt wurden. Um aus den Maschinen Fallschirmseide, Decken, Taschenlampen, Radios und ähnliche nützliche Utensilien zu entnehmen, hat man sich mit Äxten und Spitzhacken Zugang zu den Maschinen verschafft. Dementsprechend waren auch die Aufwendungen groß, um anschließend den Vandalismusschaden wieder zu reparieren. Später in 1944 landeten vereinzelt weitere fünf B-24 Bomber in der Türkei. LuftwaffenRevue GESCHICHTE Sechs dieser Maschinen wurden in der türkischen Luftwaffe eingesetzt. Sie bekamen die türkischen Nummern 4001-4006 zugewiesen. Die 4003 wurde umgebaut und stand in den Jahren 1944-45 als persönliches Transportflugzeug dem Oberbefehlshaber der türkischen Streitkräfte, Generalmajor Kasim Orbay, zur Verfügung. Die Rolle der Türkei bei diesem zweiten Angriff auf Ploesti ist bis dato nicht näher untersucht worden. Gerüchten zufolge soll dabei eine türkische He 111F1 einen Aufklärungsflug über Ploesti geflogen haben. Dafür wurde zunächst eine He 111F-1 im Jahre 1943 zu einer Aufklärungsmaschine umgebaut. Die ganze Bombenausrüstung wurde dabei ausgebaut und die Maschine wurde mit Kameras ausgerüstet. Nach offiziellen türkischen Unterlagen soll diese schwarz angestrichene Maschine bis 1946 bei der Kartographie Abteilung (Harita Genel Komutanligi) eingesetzt worden sein. Nach bis dato von offizieller Seite unbestätigten Informationen soll 1943 diese schwarze Heinkel in der Dämmerung einen Aufklärungsflug über Ploesti geflogen haben. Eine einzelne Maschine deutschen Fabrikats hätte bei den deutsch/ rumänischen Verteidigern Ploestis keinen Verdacht beschworen und diese türkische Heinkel hätte ungehindert Aufnahmen von den Raffinerieanlagen machen können. Die türkischen Aufnahmen wären den USA zur Verfügung gestellt worden, die dann am 01.08.1943 ihren zweiten Angriff auf Ploesti geflogen hätten. Die Geschichte wird zeigen, wann endlich Klarheit in diese Angelegenheit gekommen ist. Im Jahre 1972 hat ein türkischer Taucher das Wrack der „Hadley´s Harem” vor der Küste Manavgat´s wiederentdeckt. Dennoch dauerte es bis Juni 1995, bis die Maschine aus dem Meer geborgen werden konnte. Die Leichen der beiden Piloten wurden geborgen und 1997 in den USA feierlich bestattet. Die Nase der „Hadley´s Harem” wird im Rahmi M. Koç Museum in Hasköy/Istanbul ausgestellt. Das erste türkische Radar Im September 1944 erhielt die Türkei ihr erstes Radargerät. Es wurde aus Großbritannien geliefert und am Flugplatz Etimesgut/ Ankara aufgestellt. Die Eichung der Anlage wurde mit 2. Quartal 2009 Hilfe der Hurricane Jagdflugzeuge des 1.Batallion/ 4. Luftregiment durchgeführt. Im Oktober 1944 wurde auch die Radaranlage in Yesilköy/ Istanbul in Betrieb gesetzt. Marineflugzeuge in der türkischen Luftwaffe Die Marinefliegerabteilung der türkischen Luftwaffe war in den dreißiger Jahren ausschließlich mit Flugbooten der Typen Savoia 16 Bis/M, S59, Supermarine Southampton II und Walrus Mk.II ausgestattet. Sie waren bei der Marinestaffel (Deniz Tayyare Bölügü) in Güzelyali südlich von Izmir stationiert und wurden hauptsächlich für Aufklärungsaufgaben über See eingesetzt. Zur Schiffsbekämpfung oder ähnlichen Aktivitäten, wie es während des 2. Weltkriegs von den kriegführenden Nationen durchgeführt wurden, waren die türkischen Marineflieger weder zahlenmäßig noch technologisch in der Lage. Das sah auch die türkische Führung in der Mitte des 2. Weltkriegs ein. Die Zeit der Flugboote war endgültig vorbei und so wurde die Marinestaffel 1943 zugunsten der 105. Torpedo-Bomber Gruppe (Torpedo Bombardiman Grubu) aufgelöst. Die neue Gruppe wurde mit der Lieferung des landgestützten Torpedobombers Bristol Blenheim Mk.V Bisley ausgestattet. Allerdings waren die Bisleys schon bei ihrer Lieferung in einem schlechten Zustand, so dass ihre Einsatzrate sehr niedrig war. Deshalb wurde sie nach kurzem Einsatz schon 1944 durch die Bristol Beaufort Mk.I/ II ersetzt. Trotzdem waren die Tage der türkischen Marinefliegerei gezählt. Denn schon 1946 wurde die Marineabteilung der Luftwaffe aufgelöst und ihre Aufgaben wurden von anderen Staffeln der türkischen Luftwaffe selbst übernommen. Es dauerte bis 1971 bis wieder Marineflugzeuge in der Türkei Dienst taten. Die türkische Marine setzte dann die neu beschafften Grumman S-2 Tracker zur Aufklärung und U-Boot-Bekämpfung ein. Die Türkei unter Druck Der britische Premierminister Winston Churchill kannte die Türkei noch aus dem 1.Weltkrieg. Als „Erster Seelord“ war er 1915 der maßgebliche Initiator bei dem für beide Seiten äußerst verlustreichen Gallipoli Unternehmen an den türkischen Dardanellen. Wäh- rend des 1.Weltkriegs hatten die Briten vergeblich versucht, mit Hilfe der ANZAAC- Truppen an der türkischen Küste zu landen. Nach dem GallipoliFiasko musste damals der junge Churchill sein Amt aufgeben. Um so mehr versuchte daher Churchill im 2. Weltkrieg als Premierminister, die Türkei auf Seiten der Alliierten zum Kriegseintritt zu bewegen. Vor allem dachte er daran, die Türkei in einen riesigen „Flugzeugträger“ zu verwandeln, von der die alliierten Flugzeuge ungehindert starten und landen konnten. Um den Kriegeintritt der Türkei vor Ort mit dem türkischen Staatspräsidenten Ismet Inönü zu verhandeln, kam Winston Churchill am 30.01.1943 mit seiner C-87, einem umgebauten B-24 Bomber, zu einem Kurzbesuch nach Adana/ Türkei. Churchill versprach, dass wenn die Türkei bis August 1943 in den Krieg einträte, sie mit verstärkten Waffenlieferungen beliefert würde. Die Türkei willigte scheinbar ein und wurde weiterhin mit alliierten Waffenlieferungen beliefert. Doch sie konnte sich mit diplomatischen Winkelzügen einem Kriegseintritt entziehen. Verärgert über den türkischen Nichteintritt in den Krieg, verzögerte Churchill daraufhin die Waffenlieferungen an die Türkei. Bei dem alliierten Treffen in Kairo am 03.12.1943 kam es auch zu einem weiteren Treffen zwischen Churchill und Inönü. Dieses Mal war auch der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt dabei. Während dieses Treffens wurde dem türkischen Staatschef unmissverständlich mitgeteilt, dass wenn die Türkei bis Februar 1944 nicht in den Krieg auf Seiten der Alliierten einträte, die Waffenhilfe an die Türkei ganz eingestellt würde. Als die Türkei nicht wie erwartet in den Krieg eintrat, wurde im März 1944 die britische und im April1944 US-amerikanische Waffenhilfe an die Türkei eingestellt. Zu diesem Zeitpunkt war auch die Lieferung von je fünf umgebauten Vickers Wellington Bombern und Short Sunderland Flugbooten im Gespräch. Als allerdings die Waffenlieferung eingestellt wurde, wurde auch die Lieferung dieser Flugzeuge storniert. Kurz darauf bestellte die Türkei fünf Junkers Ju52/3m aus Deutschland, die auch im April 1944 geliefert wurden. Die neuen Ju-52/3m wurden bei der staatlichen Fluggesellschaft Devlet Hava Yollari (DHY) bis 1946 im Passagierdienst eingesetzt. Die DHY war während des 2. Weltkriegs mit dem stoffbespannten 23 GESCHICHTE Doppeldecker der englischen Typenreihen De Havilland DH-86B Dragon Express und DH-89 Dragon Rapide/ Dominie 1 aus Vorkriegszeiten ausgestattet, so dass mit der Einführung der modernen Ju-52/3m eine deutliche Leistungssteigerung der Flotte erreicht werden konnte. Die Türkei hatte vom 08.01.1943 bis Anfang 1944 ca. 55.000 Tonnen Chrom an Deutschland geliefert und bis zum 31.12.1944 sollten noch weitere 135.000 Tonnen folgen. Doch der alliierte Druck auf die Türkei wurde dermaßen verstärkt, dass die Türkei ihre Erzlieferungen an Deutschland am 21.04.1944 einstellen musste. Aber auch dann ließ der Druck nicht nach und die Türkei stellte am 02.08.1944 auch die diplomatischen Beziehungen zu Nazi-Deutschland ein. Am 06.01.1945 wurden dann auch die Beziehungen zu Japan eingestellt. Als dann die Alliierten auf der Konferenz von Jalta/Krim beschlossen, dass in den neu zu gründenden Vereinten Nationen nur Mitglieder aufgenommen werden sollten, die bis zum 01.03.1945 den Krieg an Nazi-Deutschland erklärt hatten, erklärte dann die Türkei am 23.02.1945, also kurz vor Ablauf der Frist, den von ihr seit Jahren erwarteten Krieg an Nazi-Deutschland. Gleichzeitig erklärte sie auch den Krieg an Japan. Da aber zu diesem Zeitpunkt der Krieg in Europa ohnehin kurz vor dem Ende stand, nahm die Türkei an keinen Kriegshandlungen mehr teil. Da Japan sowieso weit entfernt war, kam es auch gegen dieses Land nicht zu irgendwelchen kriegerischen Handlungen. Die Türkei nach dem 2. Weltkrieg Die Sowjetunion (UdSSR) kam aus dem 2. Weltkrieg, trotz immenser Verluste, als Siegermacht heraus. Sie fühlte sich allerdings bei ihrem neu erweckten Anspruch zur Supermacht von der Türkei stark eingeschränkt. Denn hervorgerufen durch die Meerenge bei den Dardanellen, konnte die Türkei mit nur rel. geringen Mitteln die UdSSR daran hindern, schnell aus dem Schwarzen Meer ins Mittelmeer und somit zu potentiellen Krisenherden in Europa oder im Nahen Osten zu gelangen. Deshalb begann die UdSSR schon im Jahre 1946 die Türkei massiv unter Druck zu setzen. Sie beanspruchte für sich ein Mitspracherecht am Bosporus und bei den Dardanellen und behauptete sogar, 24 die östlichen Gebiete der Türkei Ardahan und Kars würden der UdSSR gehören. Entsprechend den Moskauer Vorstellungen sollten am Bosporus und an den Dardanellen sowjetische Truppen stationiert werden, was natürlich die türkische Souveränität in Frage stellte und deshalb von der türkischen Regierung grundlegend abgelehnt wurde. Um gegen alle Eventualitäten gerüstet zu sein, kaufte die Türkei 1947 schnell neben anderen Flugzeugen auch 142 Mosquitos und 174 Spitfires aus Großbritannien ein, die nach dem Krieg in Massen günstig zu haben waren. Trotzdem konnte sie dem Moskauer Druck nicht lange alleine standhalten und fragte daher im selben Jahr bei den USA um Hilfe nach. Zum selben Zeitpunkt war im Nachbarland Griechenland ein blutiger Bürgerkrieg im Gange. Der 2. Weltkrieg war in dem Nachbarland direkt in den griechischen Bürgerkrieg übergangen, der sich bald als Stellvertreterkrieg der beiden politischen Pole entpuppte. Die griechischen Kommunisten, welche die Hauptlast des Partisanenkampfes gegen die Besatzung der deutschen Wehrmacht getragen hatten, versuchten nun, die Herrschaft über das befreite Griechenland zu erlangen. Sie wurden dabei von der Sowjetunion unterstützt, stießen jedoch auf vornehmlich royalistische Gegenwehr, die von Großbritannien und den USA unterstützt wurde. Als nu auch die Türkei von der UdSSR bedrängt wurde, fasste die USA den Beschluss, Griechenland und der Türkei gemeinsam zu helfen und am 12.03.1947 brachte Präsident Harry Truman das Anliegen vor dem Kongress zur Sprache. Schon am 22.05.1947 beschloss dann der Kongress, diesen beiden Staaten Hilfe in der Höhe von $400 Millionen zukommen zu lassen. Davon sollten $100 Millionen zur Modernisierung der türkischen Streitkräfte eingesetzt werden. Davon wiederum waren $26.750.000 Millionen für die türkische Luftwaffe vorgesehen. Eine Kommission der USAAF unter der Leitung von Generalmajor E.S. Hoag wurde in die Türkei gesandt, um die Lage vor Ort zu sondieren. Nach Beendigung der Arbeiten gab die Kommission am 15.07.1947 ihren Bericht ab. Sie empfahl von den vorgesehenen $26.750.000 Millionen, $4.894.000 für die Beschaffung neuer Flugzeuge auszugeben, während der Rest des Betrages für die infrastrukturelle Moder- nisierung der Flugplätze und anderer wichtigen Einrichtungen investiert werden sollte. Gemäß dem Bericht sollten damit 180 P-51 Mustang Jagdflugflugzeuge, 30 A-26 Invader Bomber, 16 P-61 Black Widow Nachtjäger, 66 C-47 Skytrain Transporter, acht OA-10 Catalina Amphibiumflugzeuge, 100 AT-6 Texan Ausbildungsflugzeuge und 127 AT-11 Kansan Verbindungsflugzeuge beschafft werden. Doch später entschied man sich gegen die Einführung der P-51 und für die Beschaffung von P-47D Thunderbolt, die für die türkischen Verhältnisse als besser geeignet erschien. Weil auch die USAAF selbst die P-51 weiterhin einsetzen wollte, wurde auch die Ersatzteilversorgung der P-51 als kritisch gesehen. Letztendlich wurden somit 180 P-47D Thunderbolt Jagdbomber an die Türkei geliefert. Auch verzichtete man auf die Auslieferung der P-61 und OA-10. Die P-47, A-26 und C-47 wurden von den in Europa stationierten Einheiten der USAAF abgezogen und an die Türkei übergeben. Die Ausbildungs- und Verbindungsflugzeuge hingegen wurden mit Schiffen aus den USA in die Türkei gebracht. In der Übergangszeit vom Ende des 2. Weltkriegs bis zur Etablierung einer neuen Weltordnung, war die türkische Luftwaffe nunmehr mit modernem und kampferprobtem Material in einer genügenden Anzahl ausgerüstet. Auch waren die Besatzungen und Mannschaften weitaus besser ausgebildet, als dieses zu Beginn des 2. Weltkriegs der Fall war. Die Neuorientierung der Weltordnung konnte die Türkei somit gelassener abwarten. Dieses ließ auch nicht lange auf sich warten, denn kurz nach dem Ende des 2. Weltkriegs fand sich die Türkei einem neuen Krieg, dieses Mal dem Kalten Krieg, gegenübergestellt. Schon bahnten sich auch die ersten Grenzkonflikte mit dem kommunistischen bulgarischen Nachbarn an, als sich am 16.02.1948 zwei türkische Spitfires aus Bursa (1. Batallion, 5. Luftregiment) bei schlechter Sicht in den bulgarischen Luftraum verflogen. Unteroffizier Kemal Menderes wurde dabei von der bulgarischen Flak bei Varna abgeschossen und verlor sein Leben. Oberleutnant Talat Ülkü hingegen wurde zur Landung gezwungen und inhaftiert. Erst nach langwierigen Verhandlungen durften Pilot und Maschine wieder das Land verlassen. Als die Neuorientierung der WeltordLuftwaffenRevue GESCHICHTE nung abgeschlossen und die Welt in zwei Blöcke aufgeteilt war, musste auch die Türkei sich für eine Seite entscheiden. Sie entschied sich für den Westen und trat schließlich am 18.02.1952 dem westlichen Verteidigungsbündnis, der NATO, bei. Die im 2. Weltkrieg in der Türkei notgelandeten Flugzeuge der kriegführenden Nationen: Während des 2. Weltkriegs landeten viele Flugzeuge der kriegführenden Nationen auf türkischem Territorium. Alle gelandeten Flugzeuge wurden beschlagnahmt. Einige wurden repariert und von der türkischen Luftwaffe eingesetzt, bis sie aus Ersatzteilmangel ausgesondert werden mussten. Andere Maschinen hingegen wurden zur Ersatzteilgewinnung ausgeschlachtet. Die Flugzeugbesatzungen wurden in Vickers Wellington (RAF): Am 14.02.1941 flog eine britische Wellington gegen einen Berg in der Nähe von Köycegiz/ Mugla. Die siebenköpfige Besatzung verlor dabei ihr Leben. Heinkel (Luftwaffe): Am 19.05.1941 wurde ein zweimotoriges Heinkel Aufklärungsflugzeug von den Flak-Geschützen in der Gegend von Çanakkale angeschossen. Das Flugzeug machte eine Notlandung und wurde nach Büyükdere gebracht. Die zweiköpfige Besatzung hingegen wurde interniert. Dornier Do 17 (Luftwaffe): Am 24.05.1941 hatte sich ein deutscher Do 17 Aufklärer verflogen und landete auf dem Flugplatz von Antalya. Das vollkommen intakte Flugzeug wurde zur KTF nach Kayseri gebracht und die dreiköpfige Beatzung interniert. Savoia-Marchetti S.M.84 (italienische Luftwaffe): Am 25.05.1941 machte die italienische S.M.84 wegen Triebwerksschaden eine Notlandung auf dem Strand von Antalya. Das Flugzeug grub sich dabei in den Sand und wurde zerstört. Die sechsköpfige Besatzung wurde interniert. Loire Bomber (französische Luftwaffe): Am 09.07.1941 machte ein französischer Loire Bomber wegen Triebwerksschaden eine Notlandung auf dem Flugplatz von Antalya. Das Flugzeug wurde dabei zerstört und die sechsköpfige Besatzung interniert. Dewoitine D.520 (französische Luftwaffe): Am 11.07.1941 landete eine D.520 wegen Triebwerksschaden in der Gegend von Manavgat. Das Flugzeug wurde dabei zerstört und der Pilot interniert. Einsitziges deutsches SeeAufklärungsflugzeug (Luftwaffe): Am 19.07.1941 stürzte ein einsitziges deutsches See-Aufklärungsflugzeug bei Enez/ Edirne in die See. Der Pilot verlor dabei sein Leben. Das Wrack der Maschine wurde an Land gezogen. Junkers Ju 88 (Luftwaffe): Am 07.08.1941 machte eine Ju 88 wegen Triebwerksschaden eine Notlandung in der See bei Fethiye. Das Flugzeug wurde dabei zerstört und das Wrack wurde an Land gezogen. Die vierköpfige Besatzung wurde interniert. Heinkel HE 111 der Regel interniert. Sehr zum Ärger der Alliierten durften aber deutsche Besatzungen kurze Zeit später das Land wieder verlassen. Savoia-Marchetti S.M.81 Pipistrello (italienische Luftwaffe): Am 08.09.1940 machte ein italienischer Bomber S.M.81 in der Nähe von Kas/ Antalya eine Notlandung und versank im Meer. Von der sechsköpfigen Besatzung wurden fünf an das Rote Kreuz übergeben, einer wurde interniert. Savoia-Marchetti S.M. 84 (italienische Luftwaffe): Am 25.05.1941 landete eine S.M. 84 wegen Treibstoffmangel in der Gegend von Fethiye. Das vollständig intakte Flugzeug wurde unter türkischer Aufsicht nach Kayseri überführt. Danach wurde die fünfköpfige Besatzung der Maschine interniert. Dewoitine D.520 (französische Luftwaffe): Am 15.06.1941 landete eine D.520 wegen Triebwerksschaden in der Gegend von Finike. Das Flugzeug wurde dabei zerstört und der Pilot interniert. Cant Z.1007 Alcione (italienische Luftwaffe): Am 09.09.1940 machte eine italienische Cant Z.1007 in der Gegend Dalyan/ Derme eine Notlandung. Die Maschine wurde von der Besatzung brennend aufgegeben. Die sechsköpfige Besatzung wurde interniert. Junkers Ju 88 (Luftwaffe): Am 15.06.1941 hatte eine deutsche Ju 88 wegen Motorschaden eine Notlandung beim Dorf Nusrettin/ Anamur gemacht. Das Flugzeug wurde dabei zerstört und die dreiköpfige Besatzung interniert. Savoia-Marchetti S.M.79 Sparviero (italienische Luftwaffe): Am 13.01.1941 machte eine italienische S.M.79 eine Notlandung auf dem Strand von Antalya. Das Flugzeug grub sich dabei in den Sand und wurde zerstört. Martin Maryland (französische Luftwaffe): Am 29.06.1941 machte ein französischer Martin Maryland Bomber wegen Triebwerksschaden in der Gegend von Fethiye eine Notlandung. Das Flugzeug wurde dabei zerstört und die dreiköpfige Besatzung interniert. 2. Quartal 2009 Sowjetischer Bomber: Am 07.08.1941 landete ein zweimotoriger sowjetischer Bomber auf dem Flugplatz von Çaycuma/ Zonguldak. Die dreiköpfige Besatzung bat um politisches Asyl in der Türkei. Cant (italienische Luftwaffe): Am 21.08.1941 machte eine Cant in der Nähe von Fethiye eine Notlandung. Das Flugzeug wurde dabei zerstört. Die Besatzung wurde wahrscheinlich von einem italienischen U-Boot aufgenommen. Unbekanntes italienisches Flugzeug: Am 25.08.1941 hatte ein italienisches Flugzeug in der Gegend von Fethiye eine Notlandung gemacht. Die Besatzung konnte aber nicht aufgespürt werden. Sowjetischer Bomber: Am 03.12.1941 musste ein sowjetischer Bomber wegen Treibstoffmangel in der Gegend von Rize notlanden. Die fünfköpfige Besatzung wurde interniert. Cant Z.1007 Alcione (italienische Luftwaffe): Am 17.12.1941 machte eine Cant Z.1007 wegen Treibstoffmangel eine Notlandung in der Nähe von Köycegiz/ Mugla. Das Flugzeug wurde dabei zerstört und die 25 GESCHICHTE fünfköpfige Besatzung interniert. Messerschmitt Me 109:(Luftwaffe): Am 08.05.1942 musste eine Me 109 wegen Treibstoffmangel in der Gegend von Bafra/ Samsun notlanden. Dabei machte die Maschine Bruch und wurde zerstört. Der Pilot wurde interniert. Hawker Hurricane (RAF): Am 01.06.1942 musste eine Hurricane der RAF wegen Triebwerksschaden in der Gegend von Tarsus notlanden. Der Pilot wurde interniert. Unbekanntes deutsches Flugzeug (Luftwaffe): Am 09.06.1942 wurde beobachtet, wie ein deutsches Flugzeug vor Trabzon in die See stürzte. Die Besatzung konnte nicht gerettet werden. Keine weiteren Angaben konnten ermittelt werden. Sowjetisches Iljuschin Jagdflugzeug: Am 18.06.1942 musste ein sowjetisches Iljuschin Jagdflugzeug wegen Treibstoffmangel in der Gegend von Hasankale notlanden. Dabei machte die Maschine Bruch und wurde zerstört. Der Pilot wurde interniert. Junkers Ju 88 (Luftwaffe): Am 11.07.1942 musste eine Ju 88 wegen Triebwerksschaden in der Gegend von Trabzon notlanden. Die Maschine machte dabei Bruch und wurde zerstört. Die vierköpfige Besatzung wurde interniert. Heinkel He 111 (Luftwaffe): Am 16.07.1942 musste eine He 111 wegen Triebwerksschaden in der Gegend von Trabzon notlanden. Die Maschine machte dabei Bruch und wurde zerstört. Die vierköpfige Besatzung wurde interniert. Heinkel He 111 (Luftwaffe): Am 29.07.1942 hatte sich eine He 111 verflogen und musste wegen Treibstoffmangel in der Gegend von Antalya notlanden. Dabei machte die Maschine Bruch und wurde zerstört. Die vierköpfige Besatzung wurde interniert. von Kars notlanden. Die Maschine brannte bei der Landung aus. Die vierköpfige Besatzung konnte gerettet werden und wurde interniert. Bristol Blenheim Mk.I (kroatische Luftwaffe): Am 02.10.1942 versuchte eine Blenheim Mk.I der Kroatischen Luftwaffe nach Syrien zu flüchten. Als der Treibstoff ausging, musste die Blenheim in der Gegend von Dinar notlanden. Das Flugzeug war vollständig intakt und wurde bei den Flugzeugwerken in Kayseri (KTF) überholt. Die dreiköpfige Besatzung wurde interniert. Junkers Ju 88 (Luftwaffe): Am 29.10.1942 landete eine Ju 88 in der Gegend von Samsun. Die Maschine wurde nach der Landung von seiner Besatzung verbrannt. Es wurde beobachtet, wie die vierköpfige Besatzung in einem Schlauchboot ins Schwarze Meer flüchtete und von einem deutschen Wasserflugzeug gerettet wurde. Bristol Blenheim Mk.I (kroatische Luftwaffe): Am 02.11.1942 flüchtete eine Blenheim Sowjetisches Schulflugzeug: Am 24.03.1943 stürzte ein sowjetisches Schulflugzeug in der Gegend von Kars ab. Die zweiköpfige Besatzung wurde dabei getötet. Jugoslawisches Schulflugzeug: Am 18.04.1943 flüchtete ein jugoslawisches Schulflugzeug in die Türkei und landete in der Gegend von Çatalca. Die fünfköpfige Besatzung wurde interniert. Unbekanntes englisches Flugzeug: Am 26.04.1943 machte ein unbekanntes zweimotoriges englisches Flugzeug eine Notlandung an der türkischen Küste. Das Flugzeug versank im Meer. Bristol Beaufighter (RAF): Am 30.04.1943 machte eine Beaufighter wegen Triebwerksschaden eine Notlandung in Gaziemir/ Izmir. Das Flugzeug war, abgesehen von dem Triebwerksschaden, vollkommen intakt. Von der zweiköpfigen Besatzung fehlte jede Spur. Bristol Beaufighter Mk.VI (RAF): Am 01.05.1943 musste die von der Flak angeschossene Beaufighter Mk.VI (JL 519) in der Türkei notlanden. Mk.I der Kroatischen Luftwaffe in die Türkei und landete in der Nähe von Mugla. Die dreiköpfige Besatzung bat um politisches Asyl in der Türkei. Die bei der Landung beschädigte Blenheim wurde bei den Flugzeugwerken in Kayseri (KTF) repariert. Heinkel He 111 (Luftwaffe): Am 03.12.1942 hatte sich eine He 111 verflogen und musste wegen Treibstoffmangel in der Gegend von Inebolu notlanden. Dabei machte die Maschine Bruch und wurde zerstört. Die vierköpfige Besatzung wurde interniert. Junkers Ju 88 (Luftwaffe): Am 23.08.1942 musste eine Ju 88 wegen Treibstoffmangel in der Gegend von Trabzon notlanden. Die Maschine blieb vollständig intakt und die vierköpfige Besatzung wurde interniert. Messerschmitt Me 109 (Luftwaffe): Am 22.01.1943 verflog sich eine Me 109, die ihren sowjetischen Jägern entkommen wollte und landete in der Gegend von Zara. Das vollkommen intakte Flugzeug wurde auseinandermontiert und nach Kayseri gebracht. Der Pilot wurde interniert. Junkers Ju 88 (Luftwaffe): Am 18.09.1942 musste eine an der Kaukasus Font von sowjetischen Jagdflugzeugen angeschossene Ju 88 in der Gegend Martin Marauder Mk.I (RAF): Am 15.02.1943 musste eine Marauder Mk.I (FK 143) wegen Motorschadens in Gaziemir/Izmir notlanden. Das Flugzeug 26 war, abgesehen von dem Triebwerksschaden, vollkommen intakt. Die sechsköpfige Besatzung wurde interniert. Supermarine Spitfire (RAF): Am 04.05.1943 musste eine Spitfire wegen Triebwerksschaden in der Gegend von Aydin notlanden. Das Flugzeug war, abgesehen von dem Triebwerksschaden, vollkommen intakt. Das Flugzeug wurde auseinandermontiert und nach Gaziemir/ Izmir gebracht. Der Pilot wurde interniert. Unbekanntes italienisches Flugzeug: Am 17.06.143 landete ein unbekanntes italienisches Flugzeug in der Gegend von Kas. Die dreiköpfige Besatzung konnte fliehen. Unbekanntes italienisches Flugzeug: Am 20.06.143 landete ein unbekanntes italienisches Flugzeug in der Gegend von Kas. Das Flugzeug wurde zerstört aufgefunden. Dornier See-Aufklärungsflugzeug: Am 21.06.1943 verflog sich ein Dornier See-Aufklärungsflugzeug und landete in der Gegend von Kesan. Das Flugzeug wurde auseinandermontiert und nach Büyükdere gebracht. Die zweiköpfige Besatzung wurde interniert. LuftwaffenRevue GESCHICHTE Unbekanntes englisches Transportflugzeug: Am 18.9.1943 musste ein unbekanntes englisches Transportflugzeug in der See vor Bodrum notwassern. Das Flugzeug versank im Meer. Was mit der vierköpfigen Besatzung passierte, konnte nicht festgestellt werden. Douglas Dakota Mk.I (RAF): Am 19.09.1943 musste die Dakota Mk.I (FD 806) in der Bucht von Kerme (Ören) notlanden. Supermarine Spitfire PR Mk.IV(T) (RAF): Am 26.09.1943 hatte die Spitfire PR Mk.IV(T) (BR 644), die sich auf einem Aufklärungsflug über der Ägäis befand, eine Notlandung auf der Strasse Mugla-Marmaris gemacht. Das vollkommen intakte Flugzeug wurde auseinandermontiert und nach Gaziemir/ Izmir gebracht. Der Pilot wurde interniert. Unbekanntes englisches Flugzeug: Am 03.10.1943 stürzte ein unbekanntes englisches Flugzeug in die See vor Milas. Was mit der Besatzung passierte, konnte nicht festgestellt werden. North American B-25 Mitchel (USAAF): Am 25.10.1943 landete eine B-25 der USAAF wegen Triebwerksproblemen in der Nähe von Ezine. Das Flugzeug wurde zerstört. Von der siebenköpfigen Besatzung verstarb einer, sechs wurden interniert. Unbekanntes englisches Flugzeug: Am 04.10.1943 stürzte ein unbekanntes englisches Flugzeug in der Gegend von Kirgincik in die See. Was mit der zweiköpfigen Besatzung passierte, konnte nicht festgestellt werden. Unbekanntes englisches Flugzeug: Am 04.10.1943 stürzte ein unbekanntes englisches Flugzeug in der Gegend von Karatoprak in die See. Was mit dem Piloten passierte, konnte nicht festgestellt werden. Supermarine Spitfire (RAF): Am 24.10.1943 hatte eine Spitfire eine Notlandung in der Gegend von Mugla gemacht. Das vollkommen intakte Flugzeug wurde auseinandermontiert und nach Gaziemir/ Izmir gebracht. Der Pilot wurde interniert. Supermarine Spitfire (RAF): Am 24.10.1943 stürzte eine Spitfire in der Gegend von Bodrum ab. Was mit dem 2. Quartal 2009 Piloten passierte, konnte nicht festgestellt werden. Douglas Dakota Mk.I (RAF): Am 01.11.1943 wurde die Dakota Mk.I (FD 829) mit leeren Treibstofftanks im türkischen Luftraum aufgegeben. Das Flugzeug stürzte in der Gegend von Ermenek ab. Was mit der Besatzung passierte, konnte nicht festgestellt werden. Rumänisches Schulflugzeug: Am 01.11.1943 flüchtete ein rumänisches Schulflugzeug in die Türkei und landete in Yesilköy/ Istanbul. Die Besatzung wurde interniert. Douglas Dakota Mk.I (RAF): Am 16.11.1943 musste die Dakota Mk.I (FD 790) in der Bucht von Kerme (Ören) notlanden. Supermarine Spitfire Mk.VC(T) (RAF): Am 21.11.1943 machte die Spitfire Mk.VC(T) (JL 329) wegen Triebwerksproblemen in der Nähe von Kalkan/ Kas eine Notlandung. Das Flugzeug wurde dabei zerstört und der Pilot interniert. Vickers Wellington (RAF): Am 16.01.1944 machte eine Wellington wegen Treibstoffmangel eine Notlandung in der Gegend von Mecidiyeköy (europäischer Teil der Türkei). Das Flugzeug wurde dabei zerstört und die fünfköpfige Besatzung interniert. Vickers Wellington Mk.XIII (RAF): Am 12.02.1944 wurde die Wellington Mk.XIII (HZ 977) beim Angriff auf einen Schiffskonvoi von der Flak getroffen und musste in der Nähe von Orak-Ada in der See notlanden. Lockheed Ventura Mk.V (RAF): Am 03.03.1944 wurde die Ventura Mk.V (FP 658), der bei einem Nachtflug der Treibstoff ausgegangen war, in Haragedik verlassen aufgefunden. Consolidated B-24 Liberator (USAAF): Am 15.04.1944 machte eine B-24 eine Notlandung auf dem Flugplatz Sarigazi/ Istanbul. Das Flugzeug war leicht beschädigt. Die Besatzung wurde interniert. Junkers Ju 88 (Luftwaffe): Am 19.05.1944 landete eine Junkers Ju 88 auf dem Flugplatz Gaziemir/ Izmir. Das Flugzeug war vollständig intakt. Boeing B-17 Flying Fortress (USAAF): Am 05.06.1944 landete eine B-17 auf dem Flugplatz Yesilköy/ Istanbul. Das Flugzeug war vollständig intakt und die Besatzung wurde interniert. Consolidated B-24 Liberator (USAAF): Am 08.06.1944 machte eine B-24 eine Notlandung auf dem Flugplatz Sarigazi/ Istanbul. Keine weiteren Informationen konnten ermittelt werden. Consolidated B-24 Liberator (USAAF): Am 12.06.1944 machte eine B-24 wegen Treibstoffproblemen eine Notlandung auf dem Flugplatz Etimesgut/Ankara. Das Flugzeug war vollständig intakt. Die Besatzung wurde interniert. Consolidated B-24 Liberator (USAAF): Am 10.08.1944 machte eine B-24 eine Notlandung auf dem Flugplatz Köseköy/ Izmit. Das Flugzeug war leicht beschädigt. Vickers Wellington (RAF): Am 10.08.1944 machte eine Wellington eine Notlandung in der Gegend von Sarigazi/ Istanbul. Das Flugzeug brannte aus und die Besatzung wurde interniert. Consolidated B-24 Liberator (USAAF): Am 19.08.1944 landete eine B-24 auf dem Flugplatz Yesilköy/ Istanbul. Das Flugzeug war vollständig intakt und die Besatzung wurde interniert. Unbekanntes Flugzeug: Am 23.08.1944 machte eine unbekannte Maschine eine Notlandung in Marmaris. Es wird angenommen, dass es eine amerikanische Maschine war. Das Flugzeug brannte aus. Keine weiteren Informationen konnten ermittelt werden. Avia B-71: Im August 1944 desertierte ein B-71 Bomber (eine Weiterentwicklung aus der Tupolev SB-2M-100A) der Slowakischen Luftwaffe in die Türkei. Die Besatzung bat zunächst um politisches Asyl in der Türkei und trat später der in Afrika kämpfenden Freien Tschechischen Luftwaffe bei. Hawker Hurricane (Rumänische Luftwaffe): Am 02.09.1944 flüchtete eine rumänische Hurricane in die Türkei und landete auf dem Flugplatz Çorlu (europäischer Teil 27 GESCHICHTE der Türkei). Am Bord waren der Pilot und seine Ehefrau. Beide baten um politisches Asyl in der Türkei. Deutsches SeenotRettungsflugzeug: Am 07.09.1944 landete ein deutsches Seenot-Rettungsflugzeug im Hafen von Izmir. Das Flugzeug war vollständig intakt und die Besatzung wurde interniert. Savoia Bomber (Rumänische Luftwaffe): Am 08.09.1944 landete ein rumänischer Savoia Bomber auf dem Flugplatz Güvercinlik/ Ankara. Das Flugzeug war vollständig intakt. Bulgarisches Seeflugzeug: Am 09.09.1944 landete ein bulgarisches Seeflugzeug in der Gegend von Beykoz/ Istanbul. Das Flugzeug war vollständig intakt. Der Pilot bat um politisches Asyl in der Türkei. Martin B-26 Marauder (RAF): Am 16.09.1944 landete eine B-26 auf dem Flugplatz von Antalya. Das Flugzeug war leicht beschädigt. Die Besatzung wurde interniert. Yakovlev Yak-7 (sowjetische Luftwaffe): Am 24.09.1944 landete eine sowjetische Yak-7 in der Gegend von Babaeski. Das doppelsitzige Flugzeug war vollständig intakt und die Besatzung wurde interniert. Yakovlev Yak-9 (sowjetische Luftwaffe): Am 24.09.1944 landete eine sowjetische Yak-9 in der Gegend von Saray. Das Flugzeug war vollständig intakt und der Pilot wurde interniert. Zweisitziges rumänisches Ausbildungsflugzeug: Am 01.10.1944 landete ein zweisitziges 28 rumänisches Ausbildungsflugzeug in der Gegend von Enez. Das Flugzeug war vollständig intakt. Die Besatzung bat um politisches Asyl in der Türkei. Leutnant Ibrahim Oray 25 März 1943 Eisenbahnunglück Grumman Hellcat Mk.I (Royal Navy): Am 04.10.1944 machte die Hellcat (JV 126) der englischen Royal Navy eine Notlandung auf dem Flugplatz Gökova. Das Flugzeug wurde dabei beschädigt und der Pilot interniert. Leutnant Saim Parlak 17 Juli 1943 Trainingsflug Unbekanntes Deutsches Flugzeug (Luftwaffe): Anfang 1945 landete in der Nacht ein zweisitziges deutsches Flugzeug auf dem Militärflugplatz von Izmir. Die Besatzung gab bekannt, dass sie sich verflogen hätte und deshalb versehentlich in der Türkei gelandet wäre. Nach der Landung gelang es einem Besatzungsmitglied, alle wichtigen Dokumente zu vernichten. Genauere Angaben zu dem Vorfall konnten leider nicht ermittelt werden. Leutnant Esat Sasmaz 23 August 1943 Trainingsflug Leutnant Hakki Akarçay 03/04 September 1943 von deutschen Nachtjägern abgeschossen Leutnant Ömer Sümercan 21 September 1943 Trainingsflug Heinkel He 111 (Luftwaffe): Ende Februar 1945 wurde eine Staffel aus Bursa (2. Batallion, 5. Luftregiment) auf den Flugplatz Sarigazi bei Istanbul verlegt, um den Luftraum über der türkischen Metropole besser schützen zu können. Während dieser Einsatzperiode wurden einmal vier FW 190A-3 der Alarmrotte gleichzeitig gestartet, um einen einfliegenden Bomber abzufangen. Der Verband unter der Leitung von Hauptmann Haydar Gürsan und Oberleutnant Ibrahim Tozan identifizierte den unbekannten Eindringling als eine deutsche He 111. Als die He 111 ihr Fahrwerk ausfuhr, eskortierten die vier FW 190 den Bomber zum Flugplatz Yesilköy/Istanbul, wo die He 111 sicher landen konnte. Leutnant Kemal Gülçeken 10 Januar 1944 Trainingsflug Die während ihrer Ausbildung in Großbritannien tödlich verunglückten türkischen Flugschüler: Leutnant Hüdai Toros 10 November 1944 Trainingsflug Leutnant Resit Nalbant 16/17 August 1942 Trainingsflug Leutnant Nizamettin Sengün 18/19 September 1942 Trainingsflug Leutnant Ali Aksu 21 Januar 1943 Trainingsflug Leutnant Mustafa Görez 04 August 1944 Trainingsflug Leutnant Fethi Ang 24 September 1944 Trainingsflug Leutnant Emin Dönmez 25 Oktober 1944 Trainingsflug Leutnant Abdullah Ay 04 April 1945 Fahrradunfall Hiermit beenden wir diese Bericht über die Türkische Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg und danken dem Autor für seine Mühe und Sorgfalt bei der Recherche und Aufbereitung. Text + Photos: Archiv Deniz/ Nikolajsen. LuftwaffenRevue ARCHIV Das Flugbuch-Archiv Arbeitsgemeinschaft Luftkriegsgeschichte Rheinland Als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Luftkriegsgeschichte Rheinland unter dem Vorsitz von Professor Horst Schuh, möchte ich den werten Leser auf ein spannendes Projekt aufmerksam machen. Im Laufe von fast 20 Jahren habe ich mit Unterstützung der Traditionsgemeinschaft Boelcke e. V. und des Deutschen Luftwaffenring e. V. eine, für Deutschland sehr große Flugbuchsammlung zusammengestellt: - - - Flugbücher 1. und 2. Weltkrieg Bordbücher Ballonbücher (1. Weltkrieg) Das Flugbucharchiv sucht Flugbücher aller deutschen Verbände als Kopie, so auch Ihre Flugbücher. Ich möchte Sie daher bitten, unsere Sammlung durch vollständige Kopien der Flugbücher zu erweitern, die in Ihrem Bestand sind. Sinn dieser Sammlung ist es, eine Kopiesammlung von Flugbüchern zu erstellen, da man nicht weiß, was später einmal mit dem originalen Flugbuch passiert. Die Erfahrung hat gezeigt, daß viele Flugbücher nach dem Tode des ehemaligen Fliegers weggeworfen, verschenkt oder verkauft werden. Deutsche Fluggeschichte wird in Deutschland geschrieben, daher möchten wir alle erreichbaren Flugbücher kopieren und in unserem Archiv verfügbar halten, um ernsthafte Historiker bei ihren Forschungsarbeiten und Buchprojekten zu unterstützen. Hier ein Überblick über den aktuellen Bestand: - - 277 Aktenordner mit 2510 Namen der Flugbucheigner aller deutschen fliegenden Verbände mit zusammen ca. 2,9 Mill. Flügen 6 Aktenordner mit 59 Namen der Flugbucheigner des 1. Weltkrieges Die Anzahl der eigentlichen Flugbücher ist wesentlich höher, da z. B. Ritter von Greim schon 5 Flugbücher hatte, andere aber auch 15 Stück. Gesucht werden aber auch Bordbücher der Flugzeuge oder militärischen Ballonfahrer. Es gibt zwei Möglichkeiten, die Kopien zu erstellen: Entweder kopieren Sie selber, oder Sie schicken mir die Flugbücher gut verpackt immer als Einschreiben zu. Ich habe hier einen großen Kopierer stehen. Die Flugbücher schicke ich dann spätestens nach 14 Tagen per Einschreiben zurück. Wenn Ihnen Unkosten durch das Kopieren entstehen, bin ich gerne zur Kostenerstattung bereit. Hier meine Adresse: Walter Waiss Weißdornweg 20a D – 41468 Neuss 02131 – 101087 [email protected] 2. Quartal 2009 29 VERBAND Mitglied werden im Deutschen Luftwaffenring e.V. (gegründet 1952) Tradition und Moderne treffen hier in einer einzigartigen Mischung aufeinander. In der Zeitschrift Luftwaffen-Revue als Organ des Verbandes werden sowohl historische als auch aktuelle Themen der Luftwaffe behandelt. Wir würden uns freuen, auch Sie als Mitglied bzw. Abonnent gewinnen zu dürfen. Kontaktieren Sie uns unter den nachstehenden Kommunikationsdaten: Deutscher Luftwaffenring e.V. Rheinallee 55, 53173 Bonn, Telefon: 0228 - 53 68 55 29 [email protected] Ehrentafel Werner Dietrich 39288 Burg geb. 23.05.1932 - gest. 13.09.2008 Axel M. Paul 53359 Rheinbach geb. 04.08.1961 - gest. 06.02.2009 Wir gedenken in Ehrfurcht der verstorbenen Kameraden. 30 LuftwaffenRevue SERVICE Buchbesprechungen Chronik Kampfgeschwader Nr. 27 Boelcke Walter Waiss Band VI, Teil 5: 01.01.1944 – 31.12.1944 Helios Verlag Aachen 459 Seiten, fest gebunden mit Schutzumschlag 610 Fotos, Format 20,6 x 29.3 cm ISBN 978-3-938208-85-4 Euro 49,90 In bewährter Form liegt jetzt Band VI der Chronik vor, der im Textteil den gesamten Zeitraum von 1944 umfasst. Aus einer Vielzahl von Berichten, verbunden mit den klar aufgeschlüsselten Verlusten, formt sich ein Bild des Geschehens an der Front und zeichnet gleichzeitig durch die chronologische Zeitabfolge den Verlauf des Krieges nach. Es ist, wie der Herausgeber selbst sagt, nur ein kleiner Ausschnitt, der 2. Quartal 2009 aber gerade durch die Worte der Geschwaderangehörigen die Sinnlosigkeit umso deutlicher erkennen lässt. Dennoch werden auch Gegensätze sichtbar: Einerseits Freude über „erfolgreiche“ Einsätze, aus denen Flugzeug und Besatzung unversehrt zurückkommen, und andererseits Trauer um Kameraden, die vermisst oder gefallen sind. Trauer um Menschen, mit denen die Überlebenden manchmal Jahre im Einsatz waren. Im umfangreichen Bildteil spiegeln sich diese Eindrücke. Die Fotos zeigen nicht nur die Begeisterung des Fliegens während der Ausbildung oder im Manöver, sondern auch, welche Zerstörungen die abgeworfenen Bomben verursachen. Dabei sind die vergleichenden Querverweise des Autors zu Krieg und Kriegsende hervorzuheben, Fotos, die ihre eigene Sprache sprechen. Somit ist diese Chronik tatsächlich nicht nur für jene Leser interessant, die ohnehin die historischen Fakten kennen, sondern gerade auch für junge Menschen, die sich diesen „totalen Krieg“ kaum vorstellen können. (WB) Kampfgeschwader 1 „Hindenburg“ Aufgestellt von Oberst a.D. Dipl.Ing. Gerhard Baeker unter Mitarbeit von Heinz Abitz, Harald Wendorff und anderen 274 Seiten, Paperback ISBN 978-3-00-022380-8 Euro 19,50 zu bestellen bei: Oskar Gebert Kinzigstr. 26 77694 Kehl Der Autor gehörte als Hauptmann und Kommandeur sowie Technischer Offizier während des gesamten Krieges dem Kampfgeschwader 1 „Hindenburg“ an. Er starb, 89jährig, vor Vollendung seiner Arbeit über die Geschichte seines Geschwaders. Über Jahre war er, der sich wieder in den Dienst der Bundeswehr gestellt hatte, Vorsitzender des Traditionsverbandes KG 1 „Hindenburg“. Eingeleitet wird das Buch mit einer Kurzbiographie Paul von Hindenburgs (dem Namensgeber des KG 1), verbunden mit einer Darstellung der politischen Situation nach dem Ersten Weltkrieg bis hin zur Machtergreifung Hitlers. Es folgt eine knappe Beschreibung über den Aufbau der Luftwaffe im Allgemeinen, die in den organisatorischen und personellen Aufbau des Kampfgeschwaders „Hindenburg“ übergeht sowie die Tätigkeiten während dieser Aufbauphase ab 1934 zeigt. In einzelne Kapitel gegliedert, werden die verschiedenen Fronteinsätze einschließlich der Verluste an Besatzungen und Maschinen geschildert, ebenso Verlegungen, Umgruppierungen, Umschulungen auf andere Flugzeugtypen und Flugplätze. Der Autor schreibt teilweise sehr sachlich aus militärischer Sicht und gleichzeitig aus dem Gedankengut der Zeit. Seine eigenen Erinnerungen und Erfahrungen fließen selbstverständlich in den Text ein. Etwa die Hälfte des Buches ist einer tabellarischen Aufstellung der Stellenbesetzung und der Verlustliste des KG 1 „Hindenburg“ vorbehalten. Das Buch erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Der Traditionsverband möchte vielmehr die Erinnerung aufrechterhalten und an die folgenden Generationen weitergeben. (WB) 31 SERVICE Buchbesprechungen Fliegerhorst Wunstorf dene Luftkrieg im Wunstorfer Raum erstmals präzise beschrieben. handlung Weber (Tel. 05031/4961) oder direkt beim Autor (heiner.wittrock@ onlinehome.de/ Tel. 05031/14500 zum Preis von 19,90 Euro zu erwerben.(sch) Fronteinsätze eines Stuka-Fliegers Mittelmeer und Ostfront 1943 – 1944 2 cm Flak auf dem Fliegerhorst Wunstorf Das Buch beeindruckt besonders durch seine akribischen Recherchen auch im zivilen Umfeld des Flugplatzes und beschreibt u. a. die Integration der Soldaten in der Bevölkerung und die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen auf die Stadt Wunstorf. Teil 1 Der Fliegerhorst des Dritten Reiches (1934 – 1945) Heiner Wittrock 192 Seiten, Paperback, 17 x 24 cm Euro 19,90 Der Autor legt die Neuauflage eines Buches vor, das es verdient, über den lokalen Raum hinaus gelesen zu werden. Bei Nöpke (nahe Neustadt a. Rbge.) notgelandeter alliierter Bomber (B-17) Eindringlich ist auch die Spurensuche nach den gefallenen deutschen Jagdpiloten der Luftschlacht am 26. November 1944 geschildert. 1992 gelingt es einer Suchgruppe, den letzten unbekannten Toten der Kampfhandlungen zu identifizieren. Verabschiedung einer Besatzung der II. Gruppe KG 27 zum Überfall auf Polen am 01.09.1939 Auf 192 Seiten Text und mit 120 Schwarz – Weiß – Fotos wird die Geschichte des Fliegerhorstes Wunstorf von 1934 bis 1945 dargestellt. Ferner enthält das Buch die detaillierte Chronik der II./KG 27 „Boelcke“ bis März 1940. Darüber hinaus wird die Belegung des Wunstorfer Flugplatzes durch andere Geschwader während der Kriegszeit und der damit verbun- 32 Erheblicher Bombenschaden am 7. April 1945 an Halle 2 Im Anhang befinden sich neben Zeittafel und Index zahlreiche Anlagen, wie z. B. eine detaillierte Aufstellung aller Flugzeuge (mit Werknummern), die von den Briten bei Kriegsende in Wunstorf vorgefunden wurden. Das Buch ist in der Wunstorfer Buch- Aus der Dokumentation: „Der Krieg von unten“ Hans-Peter Eisenbach 120 Seiten, fest gebunden, 103 Abbildungen 17 x 23,5 cm ISBN 978-3-938208-96-0 Euro 18,50 Der Autor, Oberstleutnant a. D. der Bundesluftwaffe, erhält 2005 den fliegerischen Nachlaß eines 1944 an der Ostfront abgestürzten Stuka-Flugzeugführers. Aus beruflichem Interesse beginnt er auf Grund dieser Unterlagen zu recherchieren. Entstanden ist ein Buch, das das kurze Fliegerleben eines jungen Mannes minutiös nachzeichnet. Die Grundlagen dazu bilden vor allem die Flugbücher, ergänzt durch viele Fotos. Der Leser durchläuft mit ihm, ein wenig Phantasie vorausgesetzt, „hautnah“ die Stationen seiner Ausbildung, die Schulungen auf den unterschiedlichen Flugzeugtypen sowie Front- und Feindflüge. Einsatzgebiet ist von Februar bis Ende November 1943 Griechenland. Dort startet er von verschiedenen Flugplätzen zu 40 Feindflügen im östlichen Mittelmeer. Anfang Dezember folgt LuftwaffenRevue SERVICE Buchbesprechungen die Verlegung nach Sarajewo, wo drei Feindflüge zur Bekämpfung der Partisanen dokumentiert sind. Mitte Januar beginnt die Verlegung an die Ostfront über mehrere Zwischenstationen und Schulung auf Schleppen von Lastenseglern. Am 28. Februar 1944 startet er von seinem Einsatzflughafen Dorpat in Estland zu seinem ersten Feindflug an die Ostfront, dem noch weitere 30 folgen sollen. Die eingeschobenen Darstellungen der militärischen Lage der jeweiligen Einsatzorte vervollständigen das Bild, das aus Sicht des jungen Fliegers entstanden ist. Auf seinem 78. Feindflug stürzt er südöstlich von Ostrow bei Utkino durch Flaktreffer ab. Das Schicksal von ihm und seinem Bordfunker konnte nicht geklärt werden. Mit großer Wahrscheinlichkeit ruhen beide in ihrer Maschine in russischer Erde. Waltraud Busch Es wird von einem „Insider“, der die Geheimdienstarbeit in Ost und West über Jahrzehnte aus dienstlicher und privater Sicht beobachten und bewerten konnte, eine Gesamtübersicht zu den Strukturen westlicher Geheimdienste und ihren wichtigsten Arbeitsmethoden und Quellen für das Operationsgebiet Mitteleuropa, insbesondere im geteilten Deutschland, gegeben. Rezension zum Buch „Was wußte der Westen?“ Für Luftfahrtinteressierte gibt es mehrere interessante Hinweise zum Umfang und zu den Zielstellungen westlicher Spionageflüge über dem Territorium der Staaten des Warschauer Vertrages, zur Aufklärung sowjetischer Militärflugplätze auf deutschem Boden und zur eingesetzten Flugzeugtechnik. (Hier wird allerdings ein alter Fehler bundesdeutscher Luftfahrtliteratur kolportiert - es gab nie eine Mig-16 im Bestand der sowjetischen Luftstreitkräfte). Besonders positiv ist der umfangreiche, textbezogene Quellennachweis und das Personenregister zu nennen - eine wirkliche und wertvolle Ausnahme im umfangreichen Angebot der einschlägigen Literatur. Autor: Friedrich-Wilhelm Schlomann Es fällt aufmerksamen Beobachtern auf, daß in letzter Zeit verstärkt Beiträge zur „Geschichte des Kalten Krieges“ mit dem Schwerpunkt Deutschland und Mitteleuropa veröffentlicht werden. Hier ordnet sich die soeben beim Helios Verlag erschienene Arbeit von Friedrich-Wilhelm Schlomann „Was wusste der Westen?“ ein. 2. Quartal 2009 Lesenswert ist diese Arbeit auch deshalb, weil viele bereits bekannte „Operationen“ und Agentenschicksale wie auch für den „Normalleser“ erstmals nachlesbare Geheimdienstaktionen zeitlich und strukturell eingeordnet werden. Interessant sind auch kritische Bewertungen zu bereits vorliegenden Veröffentlichungen ehemaliger Ost-Geheimdienstspezialisten, insbesondere des DDR-Geheimdienstes MfS. Bei der Bewertung der Fakten lässt der Autor mehr als deutlich seine bürgerliche Geschichtsauffassung und seine politische Grundhaltung durchblicken. So verrät z. B. die Behauptung des Autors im Vorwort dieses Buches, wonach die Hauptmotivation der amerikanischen „Geheimdienstarbeit“ darin bestand, eine zweite „Pearl Harbor Überraschung“ zu verhindern, eine sehr einseitige Sicht der Dinge. Diese „Angst“ ist in gleicher Form auch auf der russischen Seite bis heute wahrnehmbar. Hier führt bei vielen Menschen auf allen Entscheidungsebenen die Erinnerung an den deutschen Überfall im Juni 1941 zu vergleichbaren Reaktionen. Bei dem Versuch, diesen dramatischen Zeitabschnitt des Kalten Krieges von verschiedenen Positionen aus zu betrachten, kommt man nicht an der Erkenntnis vorbei, dass sich beide ehemals verantwortlichen gesellschaftlichen und politischen „Blöcke“ in allen Lebensbereichen mit dem klaren Ziel bekämpft haben, die jeweils andere Seite zurückzudrängen und gegebenenfalls zu beseitigen. Nur so sind die riesigen und weit verzweigten Aufwendungen auf beiden Seiten u. a. auch im Bereich der geheimdienstlichen Tätigkeit, wie sie in diesem Buch überdeutlich für den NATO-Bereich dargestellt werden, zu erklären. Bei der zukünftigen historischen Arbeit auf diesem Gebiet sollte die Geschichte der beiden deutschen Staaten im Kalten Krieg als eine Geschichte ihrer Interaktion beschrieben werden. Die DDR war ohne ihr „Gegenüber“ im Westen nicht denkbar und auch die Bundesrepublik ist maßgeblich durch das Vorhandensein des anderen deutschen Staates im Osten geprägt worden. Der Autor gibt selbst die Belege für diese These, wenn er z. B. die Unterstützung der Partisanenaktivitäten im Baltikum und in der Ukraine bis zum Ende der 50ziger Jahre durch Geheimdienstaktivitäten anführt. Diese einschränkenden Bemerkungen schmälern in keiner Weise den Wert dieses Buches als umfassende Gesamtdarstellung der Geheimdienstaktivitäten auf westlicher Seite während des Kalten Krieges. Nach dem Lesen dieses Buches u. a. einschlägigen Veröffentlichungen kommt der Rezensent zu einer einzigen vernünftigen Schlussfolgerung! Diese Dinge und Abläufe dürfen sich im zukünftigen Zusammenleben der Menschen auf dieser Erde nicht wiederholen. Dr. Peter Kobbe 33 IMPRESSUM Die Bundesgeschäftsstelle gibt bekannt Ab sofort ist eine eigene Telefon- und Faxnummer für den Deutschen Luftwaffenring e. V. in Bonn – Bad Godesberg, Rheinallee 55, frei geschaltet: 0228 – 53 68 55 29 Übergangsweise können auch noch die vorherigen Kommunikationsdaten genutzt werden Telefonnummer Fax-Nummer 0228 – 36 10 07 0228 – 36 10 08 Zeitschrift für die Luftwaffe in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sowie die gesamte Luftfahrt. Verbandsorgan des Deutschen Luftwaffenringes e.V. (gegründet 1952) Herausgeber: Deutscher Luftwaffenring e.V. Rheinallee 55, 53173 Bonn, Telefon: 0228 - 53 68 55 29 Telefax: 0228 - 36 10 08 www.Luftwaffen-revue.de Redaktion & Layout: Hans Peter Killeit - NetteVerlag Autoren: Dierk-Peter Merklinghaus, Heiner Wittrock, Tuncay Deniz, Hans-Günther Ploes, Walter Waiss, Werner Horst, Waltraud Busch (wb), Horst Schuh (sch), Yorck Esken, Axel Paul † DEUTSCHER LUFTWAFFENRING e.V. Liebe Leser, zur Verfügung gestellte Artikel/Bilder: Presse-Infozentrum der Luftwaffe (PrInfoZLw) Coverfoto: Luftwaffe/Jörg Adam Druck & Vertrieb: NetteVerlag - Hans Peter Killeit Falltorfeld 21 41334 Nettetal Anzeigenverwaltung: Deutscher Luftwaffenring e.V. an dieser Stelle drucken wir Ihre Zuschriften ab. Wir möchten Sie bitten, uns diese - wie auch Ihre Beiträge auf elektronischem Weg als Mail zukommen zu lassen. Erscheinungsweise: März - Juni - September - Dezember Das erleichtert uns die Arbeit. Natürlich besteht auch weiterhin die Möglichkeit, Texte per Post über die Geschäftsstelle in Bonn (Anschrift siehe oben) zu schicken. Bezugspreis (Schutzgebühr): 20,- Euro jährlich incl. Versandkosten/Inland, für Ausland zzgl 5,- Euro, im Voraus zahlbar. Weiterhin freuen wir uns ebenfalls über Ihre Mitarbeit in Form von Beiträgen. Setzen Sie sich dafür ebenfalls über die genannte Email-Adresse mit uns in Verbindung oder direkt über den Luftwaffenring. 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Die Redaktion behält sich vor, falls nicht anders vereinbart, Beiträge zu überarbeiten und auch zu kürzen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Gewähr übernommen. DEUTSCHER LUFTWAFFENRING e.V. BONN (DLwR) Geschäftsstelle: Rheinallee 55 53173 Bonn Telefon (0228) 53 68 55 29 Bundesvorstand Arbeitsgemeinschaften / Fachgruppen Bundesvorsitzender Brig.Gen. a.D. Dierk-Peter Merklinghaus Humboldtstraße 15, 53115 Bonn Arbeitsgemeinschaft Luftkriegsgeschichte Rheinland (DLwR) Horst Schuh, Konrad-v.-Hochstaden-Str. 22 53881 Euskirchen Tel.: 02225 - 164632 E-Mail: [email protected] Stellvertreter des Bundesvorsitzenden 1. Oberst a.D. Fritz Thomsen Borsigallee 2, 53125 Bonn 2. Oberst d.R. Horst Schuh Konrad-v.-Hochstaden-Straße 22 53881 Euskirchen Bundesgeschäftsführer Dipl. Ing. Horst Obbelode Wevelinghoverstr. 73, 41334 Nettetal Schatzmeister Dipl. Ing. Horst Obbelode Wevelinghoverstr. 73, 41334 Nettetal Sozialreferent Hauptmann a.D. Hans-Dieter Müller Württembergische Straße 14, 10707 Berlin Tel. 030 - 861 26 57 Beisitzer Peter Heidrich, Pegasusstraße 40, 16321 Bernau Dipl. Ing. Wilhelm F. Noller, Maxenlohe 1, 90562 Heroldsberg Justitiar und Controller Dr. jur. utr. Peter Zimmermann PR- und Internet-Beauftragter Oberstleutnant a.D. Dipl.-Ing. Yorck Esken Steinkaule 70, 53757 Sankt Augustin Tel.: 02241 - 8445987 Email: [email protected] Untergliederung Verband Berlin-Brandenburg (DLwR) Vorsitzender: Peter Heidrich Pegasusstr. 40, 16321 Bernau Tel.: 03338 - 766213 E-Mail: [email protected] Verband Bonn (DLwR) Vorsitzender: Erhard Ziemer Am Pleiser Wald 49, 53757 St. Augustin Tel.: 02241 - 335422 Verband Bremerhaven (DLwR) Vorsitzender: Hans Prott Lüneburger Straße 35, 27572 Bremerhaven Tel.: 0471 - 71726 Verband Northeim (DLwR) Vorsitzender: Klaus Müller Am Markt 16, 37154 Northeim Tel.: 05551 - 4327 Verband Hamburg (DLwR) Vorsitzender: Jürgen Dierks Wählingsallee 1, 22459 Hamburg Tel.: 040 - 5508316 Verband Nürnberg-Roth (DLwR) Vorsitzender: Dipl. Ing. Wilhelm F. Noller Maxenlohe 1, 90562 Heroldsberg Tel.: 0911 - 5180544 I.P.M.S. Deutschland e.V. Vorsitzender: Volker Helms Alte Dorfstr. 26a, 19065 Godern Tel.: 03860 - 8697 E-Mail: [email protected] Luftfahrthistorische Sammlung Flugplatz Finow, Biesenthaler Straße 16244 Finowfurt Vorsitzender: Dr. Peter Kobbe Tel.: 03335 - 7233 Fax: 03335 - 326224 E-Mail: [email protected] www.luftfahrt-museum-finowfurt.de Förderverein Ehemaliger Fliegerhorst Venlo e.V. Jürgen Hexels Windmühlenweg 18, 41334 Nettetal Tel.: 02153 - 5043 Fax: 01212 - 510818330 E-Mail: [email protected] Angeschlossene Traditionsverbände Kameradschaft ehem. Transportflieger Geschäftsführer: Peter Briegel Akazienstraße 14, 86899 Landsberg Tel.: 08191 - 46929 Deutsche Lastensegler Luftlande-Fliegerkameradschaft e.V. Vorsitzender: Dieter Heckmann Einsteinstr. 15, 52353 Düren Telefon / Fax: 02421 - 87960 E-mail: [email protected] KG 1 „Hindenburg“ Vorsitzender: Oskar Gebert Kinzigstr. 26, 77694 Kehl Tel.: 07851 - 2825 Fax: 07851 - 482674 KG General Wever 4 Wilhelm Schultze, Im Winkel 5, 31185 Hoheneggelsen Telefon: 05129 / 360 LG 1 und KG 6 Karl Geyr, Diezweg 38, 81477 München Tel./Fax: 089 - 797076 Kampfgeschwader 2 Hartmut Holzapfel Richard-Wagner-Str. 19, 37269 Eschwege Tel./Fax: 05651 - 13174 KG 30 Karl Bühler, OTL a.D. Aribo Str. 11, 83700 Rottach-Egern Tel.: 08022 - 28445 KG 55 Hilmar Jordan Blumenstr. 15, 35463 Fernwald-Albach Kameradschaft Kampfgruppe 100 Kampfgeschwader 100 Hans Gaenshirt, Eichrodtstraße 4, 79117 Freiburg, Tel.: 0761 - 65019 Gemeinschaft Ehemaliger der 1. Staffel (F) Aufklärungsgr. 124 Werner Horst Stettiner Straße 15, 53119 Bonn Kameradschaft des ehemaligen FlakRgt.12 Wolfg.-V. Böltzig, Friedrichstadt Leipziger Str. 60/10.2, 10117 Berlin Tel.: 030 - 2082767 Traditionsgemeinschaft JaboG 43 e.V. Oberstleutnant a.D. Udo Reinsch Liegnitzer Straße 8, 26215 Wiefelstede Tel.: 0179 - 6907592 Sonstige Verbände, mit denen wir kameradschaftlich verbunden sind Gemeinschaft der Flieger Deutscher Streitkräfte e.V. Geschäftsführer: Gert Overhoff Dahlienweg 1, 53757 St. Augustin Freundeskreis der Luftwaffe e.V. Generalsekretär: GenMaj a.D. Botho Engelin, im Haus der Luft- und Raumfahrt, Godesberger Allee 70, 53175 Bonn Ln-Truppe/Führungsdienste GenMaj a.D. Siegfried Poschwatta Hans-Vollmike-Str. 76, 53842 Troisdorf Bund deutscher Fallschirmjäger e.V. Geschäftsstelle: Kortumstr. 68, 47057 Duisburg, Tel.: 0203 - 3461498 Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger e.V. GF und Leiter der Sektion Berlin-Brandenburg: Dipl.-Kfm. Jürgen Heinze, Ottokarstraße 15, 12105 Berlin, Tel. + Fax: 030 - 75653756 Förderverein Luftwaffenmuseum der Bundeswehr e.V. Geschäftsführer: Andreas Bonsted, Postfach 450222, 12172 Berlin Stiftung Butzweilerhof Köln, Gebäude 1 Präsident: Dr. Edgar Mayer Butzweilerstr. 35-39, 50829 Köln Tel.: 0221 - 593538 Fax: 0221 - 5952229 Kameradschaftliche Vereinigung der Marineflieger (KMF) Vorsitzender: Kapitän zur See Gert Kiehnle, Timmermannallee 5, 27580 Bremerhaven Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr Generalsekretariat Provinzialstraße 91, 53127 Bonn Tel.: 0228 - 2590910 Die Verbände werden gebeten, die Angaben auf Richtigkeit zu überprüfen und uns auch künftig Änderungen in der Anschrift bekanntzugeben. Sollte die Aufnahme einer Telefon-Nummer gewünscht werden, so bitten wir um Mitteilung. Helios Verlags- und Buchvertriebsgesellschaft Hans Peter Eisenbach Frank Güth, Axel Paul, Horst Schuh Mittelmeer und Ostfront 1943-44 Fliegerschicksale in Eifel, Rheinund Moselland Fronteinsätze eines Stuka-Fliegers 120 Seiten, fest gebunden, 103 Abbildungen, 17 x 23,5 cm ISBN 978-3-938208-96-0 Vom Feindflug nicht zurückgekehrt 3. Aufla ge 160 Seiten, fest gebunden mit Schutzumschlag, 212 Abbildungen, Großformat 28,5 x 24 cm ISBN 978-3-938208-97-7 18,50 € 29,70 € Walter Waiss Walter Waiss Teil 4: 01.01.1943 - 31.12.1943 Teil 5: 01.01.1944 - 31.12.1944 Chronik Kampfgeschwader Nr. 27 Boelcke - Band V 478 Seiten, fest gebunden mit Schutzumschlag, 460 Abbildungen, Großformat 20,6 x 29,3 cm ISBN 978-3-938208-49-6 49,90 € 459 Seiten, fest gebunden mit Schutzumschlag, 610 Fotos, Großformat 20,6 x 29,3 cm, ISBN 978-3-938208-85-4 49,90 € Schuck, Walter Wolfgang Gückelhorn, Detlev Paul Erinnerungen an die Luftkämpfe beim Jagdgeschwader 5 und 7 Einsatzgeschichte der V2 aus Eifel, Hunsrück und Westerwald 1944/45 Abschuss! Von der Me 109 zur Me 262 248 Seiten, fest gebunden mit Schutzumschlag, 284 Abbildungen und Fotos, Großformat 23 x 28 cm, ISBN 978-3-938208-44-1 38,50 € V2 gefrorene Blitze 224 Seiten, fest gebunden, Schutzumschlag, 398 Fotos/Abbildungen, 64 Zeichnungen, 75 Tabellen, Großformat, 28 x 23 cm, ISBN 978-3-938208-43-4 34,00 € Wolfgang Gückelhorn Wolfgang Gückelhorn, Detlev Paul Geheimer Rüstungsbetrieb in Eisenbahntunnels der Eifel für V2 Bodenanlagen Abschüsse, Abstürze und Einschläge der fliegenden Bombe aus der Eifel und dem Rechtsrheinischen 1944/45 Lager Rebstock 112 Seiten, fest gebunden mit Schutzumschlag, 154 Abbildungen, Großformat 29 x 24 cm ISBN 3-938208-30-9 26,80 € Helios Chronik Kampfgeschwader Nr. 27 Boelcke - Band VI Verlags- und Buchvertriebsgesellschaft Versandkostenfreie Auslieferung V1 - „Eifelschreck“ 208 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag, 232 Fotos, 72 Zeichnungen, 80 Tabellen, Großformat 22,5 x 28 cm ISBN 3-933608-94-5 32,50 € Postfach 39 01 12, 52039 Aachen Telefon: 0241 55 54 26 Fax: 0241-55 84 93 eMail: [email protected] www.helios-verlag.de