Die geheimnisvolle Welt des Spielens

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Quarks & Co | Die geheimnisvolle Welt des Spielens | 22.01.2013
http.//www.quarks.de
Die geheimnisvolle Welt des Spielens
Alle spielen: Tiere und Menschen, Kinder und Erwachsene, Männer und Frauen,
Alte und Junge. Das Spiel ist kein unnützer Zeitvertreib, sondern existenzieller
Bestandteil unseres Lebens - es kann gesund, aber auch krank machen; Quarks &
Co taucht ein in die Welt des Spiels und erklärt, welchen Einfluss es auf die
kindliche Entwicklung hat und warum Männer anders spielen als Frauen.
Redaktion:
Jonathan Focke
Autoren:
Jens Hahne,
Ilka aus der Mark
Mike Schaefer,
Silvio Wenzel
Faszination Spielen
Spielend groß werden
Das Als-ob-Spiel
Tierisch verspielt
Verbotenes Spiel
Die Spielifizierung des Alltags
Assistenz:
Ein Spiel – zwei Welten
Miryam Hauf
Fördern durch Spielen
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Faszination Spielen
Warum das Spiel uns alle in seinen Bann zieht
Alle spielen: Kinder und Erwachsene, Männer und Frauen, Alte und Junge. Doch
von außen betrachtet wirkt Spielen ganz schön verrückt: Die Menschenbabys
verbrauchen wertvolle Zeit mit Aktivitäten, die offenbar nicht dem Überleben
dienen. Und auch die Älteren konzentrieren sich beim Spielen auf Objekte, die zu
rein gar nichts nütze sind. Sie verschwenden scheinbar ihre Zeit, ohne einen
rationalen Plan zu verfolgen. Trotzdem zieht das Spielen uns alle in seinen Bann.
Sehen Sie faszinierende Zeitlupenaufnahmen von spielenden Menschen - im
Quarks-Film.
Filmautor: Mike Schaefer
Linktipp:
Lew S. Wygotski: Das Spiel und seine Bedeutung
http://www.th-hoffmann.eu/archiv/wygotski/wygotski.1933.pdf
„Im Spiel ist das Kind quasi einen Kopf größer als in Wirklichkeit“ - ist einer der
Kernsätze des russisches Psychologen Lew Wygotski. 1933 fasste er in diesem
Aufsatz seine wichtigsten Erkenntnisse über das Kinderspiel auf nur 15 Seiten
zusammen. Wygotski hat einen enormen Einfluss auf die moderne
Entwicklungspsychologie des Spiels. Sein Ansatz fasziniert Wissenschaftler bis
heute
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Literaturtipps:
Lasst unsere Kinder spielen! Der Schlüssel zum Erfolg
Autor:
André Frank Zimpel
Verlagsangaben:
Vandenhoeck & Ruprecht
ISBN-10: 3525701292, ISBN-13: 978-3525701294
Sonstiges:
158 Seiten, 17,99 €
Ein Buch zur Psychologie des Spiels, das auch für interessierte Laien gut lesbar
ist. André Frank Zimpel von der Universität Hamburg erklärt, warum Spielen für
Kinder keineswegs nur nutzloser Zeitvertreib ist und warum gerade freies und
unkontrolliertes Spiel für die Entwicklung förderlich sein könnte. Spannend
besonders dort, wo es um die wichtigsten Spielpädagogen und ihre Theorien
geht, und welche neuen neurobiologischen Erkenntnisse Zimpels Thesen stützen
könnten. Übersichtlich gegliedert, interessant auch durch Zusammenfassungen
und Anleitung zu Selbstbeobachtungen am Schluss jedes Kapitels.
Psychologie des Kinderspiels
Vom frühesten Spielen bis zum Computerspiel
Autor:
Hans Mogel
Verlagsangaben:
3. aktualisierte und erweiterte Auflage 2008, Springer
ISBN-10: 3540466231, ISBN-13: 978-3540466239
Sonstiges:
262 Seiten, 32,95 €
Hans Mogel hat sich in der empirischen Beobachtung des Kinderspiels in neuerer
Zeit verdient gemacht. In einem aufwändigen Projekt, gefördert von der
Deutschen Forschungsgemeinschaft, wurden zahlreiche Experimente auf Video
festgehalten und akribisch ausgewertet. Sie bilden einen Kern des Buches, darum
herum entwirft Mogel eine ausführliche Gesamtbetrachtung des Kinderspiels.
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Psychologie des Spiels
Autor:
Rolf Oerter
Verlagsangaben:
2. Auflage 2011, Beltz
ISBN-10: 3407220464, ISBN-13: 978-3407220462
Sonstiges:
344 Seiten, 19,95 €
Rolf Oerter ist einer der bedeutendsten deutschen Spieleforscher. Über
Jahrzehnte hat er das Kinderspiel wissenschaftlich beobachtet - viele der dabei
protokollierten Szenen werden im Buch ausgewertet. Davon ausgehend entwirft
Oerter einen „handlungstheoretischen“ Ansatz der Spielpsychologie mit dem er
Selbstzweck, Ritual, Wiederholung und Realitätskonstruktion beim Spielen
untersucht.
„Die Vernunft ist mir noch nicht begegnet“
Zum konstitutiven Verhältnis von Spiel und Erkenntnis
Autorin:
Natasha Adamowsky (Hg.)
Verlagsangaben:
Transkript
ISBN-10: 3899423526, ISBN-13: 978-3899423525
Sonstiges:
288 Seiten, 26,80 €
„Bei der Wissenschaft hört das Spielen auf!“ - könnte man wegen strengen
Regeln im Wissenschaftsbetrieb glauben. Aber ebenso klar scheint es, dass neue
Ideen und revolutionäre Konzepte kreativen Umgang mit Bewährtem erfordern.
„Spielerisches um die Ecke denken“ gehört unverzichtbar dazu. Wie aber hängen
nun Spiel und Erkenntnis genauer zusammen? Elf Autoren gehen in
„Gedankenexperimenten“ aus verschiedenen Perspektiven dieser Frage nach.
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Spielend groß werden
Wann Kinder was spielen
Wenn ein Kind geboren wird, ist es fast hilflos. Seine Bewegungen sind
unkoordiniert, es kann nicht alleine essen und sich nicht durch Sprache
ausdrücken. Beim Spielen lernt das Kind in immer komplexer werdenden
Handlungen vieles, was es für seine Entwicklung braucht. Dabei interessiert es
sich jeweils für solche Spiele, die gerade zu seiner Entwicklungsstufe passen vom einfachen Funktionsspiel wie dem Greifen nach Gegenständen bis zum
richtigen Regelspiel wie zum Beispiel „Mensch ärgere dich nicht“.
Sehen Sie im Quarks-Film in welchem Alter Kinder was spielen.
Filmautor: Silvio Wenzel
Linktipp:
Spiellabor der Uni Göttingen
https://exp.psych.bio.uni-goettingen.de/abt4/kindskoepfe/presse.htm
Im Spiellabor der Universität Göttingen haben die Wissenschaftler nur eines im
Kopf: spielen, spielen, spielen. Sie versuchen so herauszufinden, in welchem Alter
Kinder verschiedene kognitive Fähigkeiten entwickeln. Die Ergebnisse
veröffentlichen sie dann auf dieser Internetseite. Eine immer wieder aufs Neue
verblüffende Lektüre.
Literaturtipp:
Babyjahre – die frühkindliche Entwicklung aus biologischer Sicht
Autor:
Remo Largo
Verlagsangaben:
Piper
ISBN:
978-3-492-25762-6
Sonstiges:
584 Seiten, 12,95 Euro
Ein der Klassiker, wenn es um die Beschreibung der gesamten Entwicklung eines
Kindes geht. Auch dem Spielverhalten von Kindern in ihren ersten vier
Lebensjahren ist ein Kapitel des Buches gewidmet. Diese 90 Seiten offenbaren
viele Details über die spezifische Entwicklung des Spielverhaltens.
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Das Als-ob-Spiel
Wie Spielen auf das Leben vorbereitet
Wenn Kinder mit Holzklötzchen „essen spielen“, tun sie so „als ob“: Da wird mit
fiktiven Messern geschnitten, imaginäre Portionen werden aufgeteilt und
„gegessen“ – und wehe, jemand isst aus Versehen “das Messer“! Professor
Hannes Rakoczy und sein Team von der Universität Göttingen haben mit
psychologischen Versuchen bewiesen, dass Kinder solche Spielsituationen von
realen Situationen deutlich unterscheiden können. Das kindliche Spiel ist viel mehr
als die Imitation der Erwachsenen-Welt: Die Wissenschaftler vermuten, dass das
Als-ob-Spiel in der Entwicklung von Kindern eine Grundlage für unser
gesellschaftliches Zusammenleben legen könnte – denn auch das beruht darauf,
mit anderen zusammen Regeln zu erfinden und sie einzuhalten.
Quarks & Co hat sich das Als-ob-Spiel ganz genau angeschaut.
Filmautor: Mike Schaefer
Linktipp:
Spielforschung bei den „Göttinger Kindsköpfen“
https://exp.psych.bio.uni-goettingen.de/abt4/kindskoepfe/index.htm
Webseite der Forschungsgruppe „Entwicklungspsychologie“ an der Universität
Göttingen. Das Psychologenteam um Prof. Hannes Rakoczy hat sich mit einem
eigenen Spielzentrum auf die Erforschung kindlichen Verhaltens spezialisiert und
untersucht auch das Spielverhalten von Kindern in spannenden Experimenten. Auf
der Webseite wird gut verständlich über die Ergebnisse der Forschung berichtet.
Übrigens: Eltern können hier auch ihre Kinder für Studien anmelden.
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Tierisch verspielt
Was die Wissenschaft über spielende Tiere weiß
Schildkröten beschäftigen sich mit Ringen, Komodowarane veranstalten mit ihren
Wärtern ein Tauziehen. Und selbst bei in Gefangenschaft lebenden Kraken haben
Forscher beobachtet, dass die Tiere Legosteine von Arm zu Arm weitergeben,
ohne dass ein bestimmter Sinn dieser Handlung erkennbar war.
Ein Spielsignal bei Hunden ist der
typisch gebogene Rücken.
Das Spielverhalten der Tiere gibt Wissenschaftlern viele Rätsel auf: Ist das, was in
unserem Augen wie Spielen aussieht, für die Tiere auch Spiel? Oder hat es für sie
eine ganz andere Bedeutung? Heute sind sich einige Verhaltensbiologen ziemlich
sicher, dass selbst solche Tiere spielen, denen man es gar nicht zugetraut hätte.
Woran man das Spiel erkennt
Bei Säugetieren fällt es noch am leichtesten, ein Verhalten als Spiel zu
identifizieren. Hunde etwa zeigen vor dem Spielen sogenannte Spielsignale. Sie
strecken die Vorderbeine aus und signalisieren damit: Das, was jetzt kommt, ist
kein Ernst. Ich will nur spielen! Eine ähnliche Funktion hat bei vielen Primaten wie
etwa Gorillas ein weit geöffneter Mund, das sogenannte Open-Mouth-Face. Bei
Vögeln ist Spielverhalten schon schwieriger zu erkennen. Um sicher zu sein, dass
ein Tier wirklich spielt, richten sich viele Wissenschaftler nach fünf Kriterien, die
der US-Verhaltensbiologe Gordon Burghardt für das Tier-Spiel entwickelt hat:
1. Das Verhalten ist „unvollständig funktional“ in dem Kontext, in dem es
erscheint. Das heißt: Wenn eine Katze eine Maus jagt und frisst, ist der Kontext
die Jagd. Wirft eine Katze eine Maus immer wieder in die Luft, ohne die Maus zu
fressen, dann spielt sie höchstwahrscheinlich.
2. Das Verhalten ist spontan, lustvoll, sich selbst belohnend oder freiwillig.
3. Das Verhalten unterscheidet sich von anderen, für diese Tierart üblichen
Verhaltensweisen durch Übertreibung oder durch den Zeitpunkt, zu dem es in
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Erscheinung tritt. Rangkämpfe treten zum Beispiel oft schon spielerisch bei
Jungtieren auf, ohne dass sie bereits ernste Folgen für das Zusammenleben der
Gruppe hätten.
4. Das Verhalten wird öfter wiederholt. Allerdings nicht in einer immer gleichen
Form wie bei Stereotypien, die Tiere in Gefangenschaft entwickeln können. Zum
Beispiel zeigt ein Eisbär im Zoo, der seit Wochen ständig im Kreis läuft, eher kein
Spielverhalten, sondern leidet unter einer krankhaften Störung.
5. Das Verhalten kommt in Situationen vor, in denen das Tier frei von Stress ist,
also nicht hungrig oder krank ist und auch nicht von Fressfeinden bedroht wird.
Wer spielt, dem geht es gut
Mit diesen fünf Kriterien glauben einige Verhaltensbiologen, Spielverhalten auch
bei Tieren zu erkennen, denen man Spielen gar nicht zugetraut hätte Schildkröten zum Beispiel. „Pigface“, eine inzwischen verstorbene afrikanische
Weichschildkröte im National Zoo in Washington, begann in den 1980er Jahren,
sich die eigene Haut aufzukratzen. Eine Reaktion auf die reizarme Umwelt in
Selbst Kraken sollen Spielverhalten
zeigen.
Gefangenschaft, vermuteten die Tierpfleger. Daraufhin gaben sie dem Tier eine
Reihe von Objekten wie zum Beispiel Kugeln, Stangen und Schläuche. Pigface
begann zu spielen und die Selbstverletzungen gingen zurück.
Heute ist Spielverhalten für viele Wissenschaftler ein sicherer Indikator dafür, dass
es einem Tier gut geht.
Tiere spielen ähnlich wie Kinder
Wissenschaftler unterteilen das Spielverhalten der Tiere in drei Hauptkategorien:
In die Kategorie „Bewegungsspiele“ gehören zum Beispiel Fohlen, die
umherspringen. „Objektspiele“ beobachten die Verhaltensbiologen auch bei
bestimmten Papageienarten und Rabenvögeln. Letztere lassen beispielsweise im
Flug kleine Objekte fallen und fangen diese wieder auf. Das „soziale Spiel“ kommt
vor allem bei Tieren vor, die auch sozial leben. Dazu gehören beispielsweise viele
Säugetiere oder einige Vogelarten. Bei jungen Löwen sind zum Beispiel
„Spielkämpfe“ beliebt.
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Bewegungsspiele, Objektspiele und soziale Spiele lassen sich auch bei spielenden
Kindern erkennen. Allerdings ist das Spielen von Kindern oft wesentlich
komplexer. Tiere zeigen kein so kompliziertes Regelspiel, wie es zum Beispiel für
Brett- oder Kartenspiele nötig wäre.
Das Spielverhalten der Keas ist gut
belegt. Sie gelten als besonders
intelligente Tiere.
Warum Tiere spielen
Es gibt eine ganze Reihe von Theorien darüber, warum Tiere spielen. Relativ einig
sind sich viele Wissenschaftler, dass junge Säugetiere durch das Spielen auf ihr
späteres Leben vorbereitet werden. Spielerische Kämpfe zum Beispiel können auf
spätere, reale Rangkämpfe vorbereiten. Die Tiere lernen dadurch, wie weit sie bei
ihrem Gegenüber gehen können, wer der Stärkere ist oder wie man sich verhält,
um Konflikte zu vermeiden. Außerdem trainieren sie dadurch Reflexe sowie
Muskelkraft.
Eine Schwäche dieser Theorie ist, dass sie eigentlich nur Spielverhalten erklärt,
dessen Vorteil in der Zukunft eintritt, also dann, wenn die Tiere erwachsen sind. Es
gibt jedoch eine Reihe von Tieren, die auch als Erwachsene noch spielen. Bei
Affen zum Beispiel kann Spiel unter Erwachsenen die Funktion haben, soziale
Bindungen zu knüpfen. Bei Wölfen wurde beobachtet, dass einige Individuen
anscheinend durch Spiel Konflikte in der Gruppe schlichten.
Schwer zu überprüfen
Wie auch immer man Spielverhalten definiert und erklärt, beweisen lassen sich die
meisten Theorien nur schwer. Die Schwierigkeit der Wissenschaftler: Sie müssten
zwei Tiergruppen einer Art vergleichen, während die eine Gruppe spielt und die
andere nicht. Doch das Spielverhalten lässt sich nur schwer unterdrücken. Die
nicht-spielende Gruppe sollte ja ansonsten völlig „normal“ aufwachsen – also
ohne Bewegungseinschränkungen oder Beruhigungs-Medikamente.
Ein fiktives Beispiel macht das Problem der Verhaltensforscher deutlich: Nehmen
wir an, Wissenschaftler wollen herausfinden, ob spielende Jungtiere später
bessere Jäger werden. Sie unterdrücken das Spielverhalten, indem sie die Tiere
festbinden. Die Tiere spielen nicht mehr. Das Problem: Mit dieser Methode haben
die Wissenschaftler auch die Entwicklung der Muskulatur eingeschränkt. Warum
später die Tiere, deren Spielverhalten unterdrückt wurde, schlechtere Jäger sind,
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bleibt damit unklar. Entweder liegt es daran, dass sie nicht gespielt haben oder
daran, dass ihre Muskeln schlechter entwickelt sind. Ganz abgesehen davon
wären solche Versuche natürlich auch ethisch problematisch.
Über das Sozialverhalten können
junge Löwen lernen, sich und andere
Tiere in der Gruppe besser
einzuschätzen.
Jens Hahne
Lesetipp
Buchtitel:
The Genesis of Animal Play: Testing the Limits
Autor:
Gordon M. Burghardt
Verlagsangaben:
MIT Press, Cambridge, 2005
ISBN-10: 0262524694
Sonstiges:
518 Seiten, ca. 25 Euro
In dem englischsprachigen Fachbuch stellt Gordon Burghardt die wichtigsten
Theorien zum Spielverhalten der Tiere dar und entwickelt seine Definition, die von
einigen anderen Verhaltensbiologen, die sich mit dem Thema beschäftigen,
übernommen wurde.
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Verbotenes Spiel
Wenn Spiele den Zeitgeist offenbaren
Zu allen Zeiten gab es Spiele, die verboten waren. Zur Zeit der Römischen
Republik zum Beispiel das Glücksspiel: Die Römer spielten heimlich in Tavernen
und wer erwischt wurde, musste mit hohen Geldstrafen rechnen. Im Mittelalter
galten Kartenspiele als „Machwerk des Teufels“ und wurden öffentlich verbrannt,
weil sie angeblich die „göttliche Ordnung“ durcheinander brachten. Und in den
Ostblockstaaten war das kapitalistische Monopoly bei den Machthabern verpönt.
Selbst in den 1980er-Jahren waren in der BRD Spiele verboten, die im Nachhinein
völlig harmlos erscheinen.
Tauchen Sie ein in die Vergangenheit der verbotenen Spiele, die auch immer ein
Spiegel der Gesellschaft ihrer Zeit waren.
Filmautor: Silvio Wenzel
Linktipp:
Verbotene Spiele in der DDR
http://nachgemacht.blogspot.de/
In der DDR waren viele Spiele verboten oder durften zumindest nicht hergestellt
werden. Doch Not macht erfinderisch und so haben die Menschen unzählige der
Spiele heimlich im Keller nachgebaut. Die Macher dieses Blogs sammeln nun
möglichst viele dieser Spiele und präsentieren sie in einer Ausstellung.
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Literaturtipps:
Volles Risiko – Glücksspiel von der Antike bis heute
Herausgeber:
Badisches Landesmuseum Karlsruhe
ISBN: 978-3-7650-8387-7
Sonstiges:
288 Seiten, 14,95 Euro, zu beziehen über das Badische
Landesmuseum Karlsruhe unter www.landesmuseum.de
Dieses Buch ist ein wahrer Goldschatz für jeden, der sich mit dem Thema
“Verbotene Spiele” intensiv beschäftigen möchte. Dieser reich bebilderte
Ausstellungskatalog der gleichnamigen Ausstellung entführt in die
verschiedensten Epochen der menschlichen Geschichte und präsentiert
spannende und manchmal unglaubliche Geschichten rund um das Verbot von
Spielen.
Monopoly – Das Spiel, die Stadt und das Glück
Autor:
Andreas Tönnesmann
Verlagsangaben:
Verlag Klaus Wagenbach, ISBN: 978-3803151810
Sonstiges:
144 Seiten, 22,90 Euro
Ein ganzes Buch über ein einzelnes Brettspiel? Richtig. Und nach der Lektüre
muss man sagen: absolut zu recht! Denn die Erfolgsgeschichte dieses Spiels ist
einen genauen Blick in seine Geschichte wert. Und dieser Blick wird nicht auf
einer einzigen Seite langweilig.
Spiele der Menschheit – 5.000 Jahre Kulturgeschichte der
Gesellschaftsspiele
Autor:
Ulrich Schädler
Verlagsangaben:
WBG Darmstadt, ISBN: 978-3-534-21020-6
Sonstiges:
224 Seiten, 29,90 Euro
Auch wenn es in diesem Buch nicht um verbotene Spiele geht –die Geschichte
des Spiels ist mindestens genauso spannend. Der Autor nimmt uns mit auf eine
Reise durch die Jahrtausende und zeigt, welche Spiele die Menschen im Laufe
der Geschichte fasziniert haben.
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Die Spielifizierung des Alltags
Wie man den menschlichen Spieltrieb nutzen kann
Wenn spielerische Mechanismen in Situationen eingesetzt werden, die mit Spielen
eigentlich nichts zu tun haben, sprechen Fachleute von Gamification. Meist
handelt es sich um eine Schnittstelle zwischen Handy- oder Computerspielen und
der Realität. Apps für das Smartphone sollen zum Beispiel motivieren, unsere
Hausarbeit zu machen. Auch die Idee, einen Flaschencontainer zum Spiel zu
machen, gehört dazu: Wo das Licht aufleuchtet, müssen die Flaschen rein. Gegen
Punkte – versteht sich. Spiele können uns motivieren, Dinge zu tun, die wir sonst
nicht so gerne machen. Aber unser Spieltrieb könnte auch ausgenutzt werden, um
an unsere Daten zu kommen oder uns an Produkte und Dienstleistungen zu
binden.
Der Quarks-Film über die Kraft unseres Spieltriebs – jetzt angucken.
Filmautor: Jens Hahne
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Ein Spiel - zwei Welten
Warum Frauen anders spielen als Männer
Männer mögen nicht nur andere Spiele als Frauen, sie spielen auch ganz anders.
Das zeigen Studien, in denen mehrere Tausend Männer und Frauen nach ihren
Spielvorlieben und -gewohnheiten befragt wurden. Das unterschiedliche
Spielverhalten wirft die Frage auf, warum Mann und Frau so anders spielen. Die
Wissenschaftler streiten über die richtige Erklärung...
Ein Spiel – zwei Welten. Der Quarks-Film.
Filmautorin: Ilka aus der Mark
Literaturtipp:
Von Natur aus anders. Die Psychologie der Geschlechterunterschiede
Autorin:
Doris Bischof-Köhler
Verlagsangaben:
Kohlhammer, 4. überarbeitete Auflage, Stuttgart 2011
ISBN:
978-3-17-021625-9
Sonstiges:
29,90 €, 367 Seiten
Doris Bischof-Köhler hat sich ihr Leben lang mit dem Thema
Geschlechterunterschiede beschäftigt. Die Professorin für Psychologie ist davon
überzeugt, dass Unterschiede zwischen Mann und Frau angeboren sind und
belegt diese These mit einer umfassenden Sammlung wissenschaftlicher Arbeiten.
„Von Natur aus anders“ ist ein wissenschaftliches Lehrbuch, aber verständlich und
unterhaltsam geschrieben - auch für interessierte Laien eine bereichernde Lektüre.
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Fördern durch spielen
Im Spiel ist das Lernen „kinderleicht“
An der Universität Hamburg fördern der Psychologe André Frank Zimpel und sein
Team Kinder mit Entwicklungsdefiziten auf scheinbar einfache Weise: Sie spielen
mit ihnen. Dabei entlocken sie den Kindern die in ihnen bereits schlummernden
Fähigkeiten - und jede Menge Selbstbewusstsein. Die Forscher vermuten: Spiel
ist eine besonders effektive Strategie des Lernens. Voraussetzung ist, dass der
Spielende weder unter- noch überfordert ist. Dann setzt das Spiel positive
Emotionen frei, sorgt für Erfolgserlebnisse und bringt das spielende Kind in einen
„Flow“-Zustand, bei dem es alles um sich rum vergisst – aber nie mehr das, was
es beim Spielen lernt.
Lernen durch spielen – sehen Sie mehr im Quarks-Film.
Filmautor: Mike Schaefer
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Impressum:
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln
Verantwortlich:
Quarks & Co
Claudia Heiss
Redaktion:
Jonathan Focke
Gestaltung:
Designbureau Kremer & Mahler, Köln
Bildrechte:
Alle: © WDR, außer:
Seite 7: Imago
Seite 8: Prof. Michael Kuba
Seite 9: Zoo Frankfurt, Sabine Binger
Seite 10: Imago
© WDR 2013
Seite 16
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