Staatsexamen Chemie Antiaromat: Als Antiaromaten bezeichnet man Stoffe, die die ersten drei Bedingungen eines Aromaten erfüllen (cyclisch, planar, konjugierte Doppelbindungen), statt 4n+2 π-Elektronen jedoch 4n πElektronen besitzen. Bsp.: Cyclobutadien, Carbeniumion: Oxepin positiv geladenes Kohlenstoffatom Stabilität: Nach der Anzahl der organischen Reste unterscheidet man primäre (+CH2R), sekundäre (+CHR2) und tertiäre Carbeniumionen (+CR3). Wenn der Rest R eine Vinylgruppe oder einen Arylrest (z. B. Phenylrest) darstellt, ist das Carbeniumion mesomeriestabilisiert. Für die Einschätzung der relativen Stabilität verschiedener Carbeniumionen sind die mesomeren Einflüsse (M-Effekt) wichtiger als die induktiven Effekte (I-Effekte) und die Hyperkonjugation. Ist keine Mesomeriestabilisierung möglich, so nimmt die Stabilität der Carbeniumionen durch den I-Effekt mit der Anzahl der Reste R von primär zu tertiär zu. Konfigurationsisomere: Besitzen zwei Moleküle die gleiche Konstitution, also dieselbe Reihenfolge in der Verknüpfung der Atome, aber einen unterschiedlichen räumlichen Bau, so handelt es sich um Konfigurationsisomere. Alle Stereoisomere, außer den Konformeren, sind Konfigurationsisomere. Beispiele sind also cis-transIsomere und Enantiomere. Valenzisomere: Bindungsisomere (auch Valenzisomere) unterscheiden sich in der Anzahl und/oder Position von σ- und π-Bindungen (wie etwa für C3H4, Propadien und Propin). Konstitutionsisomere Pyrimidin: Pyrazin: Pyridazin: 1 AW Piperidin: Neopren: Carbaminsäureester: Isocyanat: Nitrosamin: Hydrochinon: Fluoren: Decalin: Hydrazon: Olefin: Alken Alken + Ozon: 2 AW Wohl-Ziegler-Reaktion: radikalische Bromierung von Alkenen in Allylstellung, Radikalinitiator Azobisisobutyronitril (AIBN) Startreaktion: 1) Zerfall von AIBN 2) Bildung des Bromradikals 3) H-Abstraktion am Edukt Kettenpropagation: 1) Bildung von Brom und Succinimid unter Synproportionierung des Broms 2) Bildung des Produktes = N-Bromsuccinimid Maleinsäure/ Fumarsäure: Ethylbutyrat = Buttersäureethylester 3 AW pKS-Werte: Blausäure Ameisensäure 9,4 3,7 Ziegler-Ruggli-Verdünnungsprinzip: Das Ziegler-Ruggli-Verdünnungsprinzip (auch Ruggli-ZieglerPrinzip) besagt, dass eine intramolekulare chemische Reaktion gegenüber der intermolekularen Reaktion bei hoher Verdünnung bevorzugt ist, da die Wahrscheinlichkeit der intermolekularen Reaktion im Vergleich zur intramolekularen Reaktion immer geringer wird. Es beruht darauf, dass die Wahrscheinlichkeit, dass die Enden eines Moleküls zueinander finden (intramolekulare Reaktion) unabhängig von der Konzentration der Moleküle ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei verschiedene Moleküle aufeinander treffen (intermolekulare Reaktion), nimmt jedoch mit der Verdünnung ab. Guanidin: Guanin: Adenin: Cytosin: Thymin: Harnsäure: Coffein: 4 AW Polymorphie = Auftreten mehrerer Kristallstrukturen bei ein und derselben chemischen Substanz Bsp.: Phosphor Zinn Calciumcarbonat Siliciumdioxid Allotropie = chemisches Element tritt im gleichenAggregatzustand in zwei oder mehr Strukturformen auf, die sich physikalisch und in ihrer chemischen Reaktionsbereitschaft voneinander unterscheiden = Modifikationen eines chemischen Elements Bsp.: Kohlenstoff Phosphor Sauerstoff Zinn Schwefel Selen Eisen Hydrazin: Ozon Borane: Unangenehm stechender Geruch Das Ozonmolekül ist gewinkelt gebaut Ozon ist giftig Ozon entsteht aus Sauerstoff bei UV-Betrahlung Ozon kann zur Trinkwasserdesinfizierung dienen Borane sind Borwasserstoffverbindungen (Borhydride) und deren Derivate. 5 AW Polyethylenglycol: Chloral: Lewis Säure/ Basen: Eine Lewis-Säure ist ein elektrophiler Elektronenpaarakzeptor, kann also Elektronenpaare anlagern. Bsp.: Verbindungen mit unvollständigem oder instabilem Elektronenoktett, alle Metallkationen, die als Zentralatome in chemischen Komplexen auftreten können Eine Lewis-Base ist dementsprechend ein Elektronenpaardonator, der Elektronenpaare zur Verfügung stellen kann. Bsp.: Verbindungen mit Atomen mit mindestens einem freien Elektronenpaar, das 1 Einfachbindung ausbilden kann. Bsp.: Ammoniak, Alkene, Cyanid, Fluorid und beliebige andere Anionen, Wasser oder Kohlenstoffmonoxid Brönsted-Säuren Können Anionen sein Die korrespondierende Base ist immer auch eine Lewis-Base Sie können Kationen sein Sie können Neutralstoffe sein Konzept der harten und weichen Säuren und Basen nach Pearson „Harte Säuren verbinden sich bevorzugt mit harten Basen, weiche Säuren bevorzugt mit weichen Basen“ Elektronegativität und Polarisierbarkeit der Teilchen wird betrachtet Harte Säuren geringe EN, geringe P. H+, Na+, K+, Fe3+ Harte Basen hohe EN, geringe P. OH-, F-, SO42-, O2Weiche Säuren hohe EN, hohe P. Cu+, Ag+, I2, Fe2+ Weiche Basen geringe EN, hohe P. I-, SCN-, R2S Gerichtete Bindungsarten Atombindung Wasserstoffbrückenbindung Koordinative Bindung Ungerichtete Bindungsarten Ionenbindung Van der Waals-Bindung 6 AW PSE: α-Strahlen: bestehen aus Heliumkernen Durchmesser von Atomen/ Atom-Ionen Innerhalb einer Periode des PSE nimmt der Durchmesser von links nach rechts ab Innerhalb einer Hauptgruppe des PSE nimmt er von oben nach unten zu Bei Elektronenabgabe aus einem Atom nimmt er ab Bei Elektronenaufnahme hin zu einem Atom-Anion nimmt er zu Ionisierungsenergie Nimmt im PSE von links nach rechts zu und von oben nach unten ab genau entgegengesetzt zum Atomradius Elektronenaffinität Verhält sich wie die Ionisierungsenergie Genauso: Coulomb-Kraft (zwischen Kern und Valenzelektronen) Bei Chlor größer als bei Fluor Die Elektronenaffinität gehört zu den sich periodisch ändernden Eigenschaften der Elemente innerhalb des PSE Es handelt sich um den Energiebetrag, der bei Aufnahme eines Elektrons durch ein Neutralatom freigesetzt oder benötigt wird 7 AW Metallischer Charakter Nimmt im PSE von links nach rechts ab und von oben nach unten zu Quecksilber ist als einziges Metall bei Raumtemperatur flüssig Gitterenergie Ist ein Maß für die Bindungsstärke zwischen Ionen im Kristall Ermöglicht die exotherme Bildung von Salzen aus den Elementen Nimmt mit der Ionenladung zu Nimmt mit kleiner werdendem Ionenradius zu Kann über den Born-Haber-Kreisprozess ermittelt werden Metallkomplexe In Metallkomplexen liefern die Liganden (= Lewis-Basen) die Bindungselektronen für die Komplexbindung Chelatkomplexe besitzen im Vergleich zu Komplexen mit einzähnigen Liganden oft erheblich größere Bildungskonstanten und lassen sich durch Ligandenaustausch aus Komplexen einfacher Liganden herstellen o Der Austausch einfacher durch mehrzähnige Liganden ist mit einer Zunahme der Entropie verbunden o Bei der Bildung von Chelatkomplexen auf Komplexen einfacher Liganden werden mehr Teilchen freigesetzt, als vor der Reaktion vorhanden waren o Die Geometrie der Komplexe wird nicht durch die Art der Liganden beeinflusst Cis/trans-Isomerie bei Komplexen o Planar-quadratische Komplexe o Oktaedrische Komplexe Elemente, die in ihren Komplexen die Oxidationsstufe +6 erreichen: o Chrom o Eisen o Mangan o Platin Chelatkomplexe o Die Bildung von Fünf- oder Sechsringchelaten ist besonders begünstigt o Die Zahl der Liganden ist geringer als die Koordinationszahl des Zentralatoms o Sie spielen eine wichtige Rolle in der Komplexometrie o EDTA ist ein sechszähniger Chelatligand Löslichkeiten Sulfide: Chromate: Sulfate: Hydroxide: Carbonate: Halogenide: HgS < CuS < Ag2S < CdS/ PbS < ZnS < NiS < FeS < MnS PbCrO4 < Ag2CrO4 < BrCrO4 BaSO4 < PbSO4 < CaSO4 Fe(OH)3 < Al(OH)3 < Cr(OH)3 < Fe(OH)2 < Mg(OH)2 BaCO3 < CaCO3 AgI < AgBr < AgCl < CaF2 < BaF2 < PbCl2 8 AW LöMi-beteiligte Vorgänge Ionisation Dissoziation Solvatation Kristallisation Sulurylchlorid Es hat eine (verzerrt) tetraedrische Raumanordnung Thermolyse führt zu Chlorradikalen Hydrolyse führt zu Schwefelsäure Es kann aus Chlor und Schwefeldioxid dargestellt werden Chemisches Gleichgewicht Die Geschwindigkeiten von Hin- und Rückreaktion sind gleich Bei gasförmigen Reaktionsteilnehmern hat der Druck einen starken Einfluss auf die Gleichgewichtslage Reversibilität ist Voraussetzung Die Konzentrationen der Edukte und Produkte sind konstant Freie Enthalpie der Reaktion erreicht ein Minimum Entropie erreicht ein Maximum ΔG = 0 Pro Zeiteinheit entstehen ebenso viele Produkte, wie auch wieder in Edukte zerfallen Gleichgewichtskonstante für aA + bB cC + dD Spannungsreihe (Normalpotentiale bei 25°C) Negative Potentiale: K/K+ < Ca/Ca2+ < Na/Na+ < Mg/Mg2+ < Mn/Mn2+ < Zn/Zn2+ < Cr/Cr3+ < Fe/Fe2+ < Cd/Cd2+ < Ni/Ni2+ < Sn/Sn2+ < Pb/Pb2+ E0 = 0V: H2/H+ Positive Potentiale: Sn2+/Sn3+ < Cu/Cu2+ < Cu/Cu+ < I-/I2 < Fe2+/Fe3+ < Ag/Ag+ < Hg/Hg2+ < Pt/Pt2+ < Au/Au3+ In der Spannungsreihe werden die Redox-Paare nach ihrem Standardpotential geordnet Die Potentiale werden auf die Standard-Wasserstoff-Elektrode bezogen Metalle mit negativem Standardpotential bezeichnet man als unedel Die Potentialdifferenz zwischen zwei Halbzellen wird auch als elektromotorische Kraft bezeichnet Metalle Oberflächenglanz Gute Wärmeleitfähigkeit Abnehmende elektrische Leitfähigkeit bei steigender Temperatur 9 AW Chemische Reaktion Bedingungen für den freiwilligen und spontanen Ablauf o Es darf keine kinetische Hemmung bestehen o Sie muss exergonisch ablaufen Kinetik o Für Reaktionen 1. Ordnung ist die Halbwertszeit unabhängig von der Ausgangskonzentration o Bei Reaktionen 1. Ordnung verringert sich die Edukt-Ausgangskonzentration nach 10 Halbwertszeiten auf etwa 1 Promille o Der radioaktive Zerfall folgt einer Reaktion 1. Ordnung o Die Gesamtgeschwindigkeit einer Reaktion kann nicht größer sein, als die Geschwindigkeit des langsamsten Teilschritts o Die Arrhenius-Gleichung beschreibt die Abhängigkeit der Geschwindigkeitskonstanten einer Reaktion von der Aktivierungsenergie und der Temperatur Reversibel und isotherm geführte Reaktion im geschlossenen System o Die Entropie S ist eine Zustandsfunktion Für ideal kristalline Stoffe ist die Entropie am absoluten Nullpunkt gleich null o ΔS ist gleich der mit der Umwelt ausgetauschten Wärmemenge dividiert durch die Reaktionstemperatur (in K) o ΔG = ΔH – T · ΔS o ΔH ist gleich der Summe aus ΔG und T · ΔS Wenn alle Reaktanten und Produkte gasförmig sind, kann das Stoffmengenverhältnis der beteiligten Teilchen auch als Volumenverhältnis ausgedrückt werden Katalysatoren o Sie erniedrigen die Aktivierungsenergie einer Reaktion o Sie bilden oft kurzlebige Zwischenverbindungen mit dem Substrat o Sie erhöhen die Reaktionsgeschwindigkeit o Sie haben keinen Einfluss auf die Reaktionsenthalpie der Gesamtreaktion Halogenwasserstoffe Iodwasserstoff/ Iodwasserstoffsäure o Iodwasserstoffsäure eignet sich als Reagenz zur Spaltung von Dialkylethern o Iodwasserstoff ist eine stärkere Säure als Fluorwasserstoff o Iodwasserstoff ist unter Normalbedingungen gasförmig o Bei hoher Temperatur (500°C) zersetzt sich Iodwasserstoff in die Elemente Iod und Wasserstoff o Iodwasserstoff ist ein stärkeres Reduktionsmittel als Fluorwasserstoff Unter den Halogenwasserstoffen besitzt HF die größte Bindungsenergie HCl besitzt ein größeres Dipolmoment als HI Die Elektronegativitätsdifferenz zwischen Halogen und Wasserstoff ist bei HF am größten Iodwasserstoff ist eine stärkere Säure als Fluorwasserstoff Fluorwasserstoff hat einen höheren Siedepunkt als Chlorwasserstoff 10 AW Edelgase Helium o Wird aus Erdgasen gewonnen o Besitzt des tiefsten Siedepunkt aller Edelgase o Kann keine stabilen, isolierbaren chemischen Verbindungen mit anderen Elementen bilden Kommen in der Natur vor Kommen in elementarer Form nur atomar vor Alle Edelgase treten als Bestandteile der Luft auf Von allen Edelgasen in der Luft weist Argon die höchste Konzentration auf Argon ist ein oft verwendetes Schutzgas Wasserstoff Ist das im Weltall am häufigsten vorkommende Element Entsteht bei der Umsetzung von Zink mit Salzsäure Ist – in molekularer Form – eine extrem schwache Säure Bildung von molekularem Wasserstoff (H2) aus atomarem Wasserstoff (H·) o Die H2-Bildung ist ein exothermer Prozess o Aus paramagnetischem H· wird diamagnetischer H2 o Das Energieniveau des bindenden Molekülorbitals in H2 ist niedriger als das Energieniveau des 1s-Atomorbitals im H· o Die Bindungselektronen besitzen antiparallelen Spin (Pauli-Prinzip) Halogene In der Gruppe der Halogene Fluor, Chlor, Brom, Iod nimmt o Der Schmelzpunkt vom Fluor zum Iod zu o Der Kovalenzradius vom Fluor zum Iod zu o Die 1. Ionisierungsenergie vom Fluor zum Iod ab o Die Elektronegativität vom Fluor zum Iod a o Das Standardpotential Halogen/Halogenid vom Fluor zum Iod geringere positive Werte an Bilden alle Salze Chlor o Ausgangsprodukte/ Methoden Anodische Oxidation von Chlorid (2 Cl- Anode (Wasser) Cl2) Umsetzung von Salzsäure mit Braunstein (4 HCl + MnO2 Cl2 + MnCl2 + 2 H2O) Umsetzung von Chlorkalk mit Salzsäure (2 HCl + CaCl(OCl) Cl2 + CaCl2 + H2O) Katalytische Oxidation von HCl mit Luftsauerstoff (4 HCl + O2 Katalysator 2 Cl2 + H2O) 11 AW Calciumhydrogencarbonat (Ca(HCO3)2) Ursache temporärer Wasserhärte Hydroxylamin Es ist eine Brönsted-Base Es ist ein amidentes Nucleophil Es ist eine schwächere Säure als Salpetrige Säure Mit Aldehyden bilden sich Oxime Metalloxide Mit überschüssiger konzentrierter NaOH-Lösung glatt löslich o ZnO o As2O3 Kohlendioxid Schwerer als Luft Sein Dipolmoment beträgt null Es ist isoelektrisch mit dem Azid-Ion Seine gesättigte wässrige Lösung reagiert sauer Es kann im wässrigen Milieu zur Auflösung von Calciumcarbonat führen Alaun: KAl(SO4)2 · 12 H2O Spinell: CoAl2O4 Erdalkalimetalle und ihre Verbindungen Der Betrag der Hydratationsenergie nimmt mit der Größe des Erdalkali-Ions ab Die Wasserlöslichkeit der Erdalkalisulfate nimmt mit zunehmender Kationengröße ab Magnesiumhydroxid ist eine schwächere Base als Bariumhydroxid Calciumcarbonat ist im Unterschied zu Calciumhydrogencarbonat schwer löslich Calciumfluorid ist schwer wasserlöslich Die Löslichkeit der Hydroxide nimmt mit steigender Kernladungszahl zu Die Löslichkeit der Carbonate nimmt mit steigender Kernladungszeit ab Die thermische Beständigkeit der Carbonate nimmt mit steigender Kernladungszeit zu Nucleophile Substitution am Aromaten Sie kann als Additions-Eliminations-Reaktion oder als Eliminations-Additions-Reaktion ablaufen Am Benzenring steigern Substituenten mit Elektronen ziehenden Eigenschaften die Reaktivität Optische Reinheit: Quotient aus der gemessenen spezifischen Drehung eines Enantiomerengemisches und der spezifischen Drehung des reinen Enantiomers 12 AW Radikalreaktionen Radikalische Halogenierung von Propan o Bei hoher Temperatur (ca. 600°C) entsteht ein Produktgemisch aus 1-Chlorpropan und 2-Chlorpropan etwa im Verhältnis 3:1 [Sieden-Sonnenlicht-Seitenkette] o Bei 25°C enthält das Produktgemisch mehr 2-Chlorpropan als statistisch zu erwarten ist o Intermediär spaltet ein Chloratom ein Wasserstoffatom vom Propan ab o Primäres und sekundäres C-Radikal unterscheiden sich in ihrer Stabilität Bei einer radikalischen Addition (AR) an ein unsymmetrisches Alken erhält man das AntiMarkovnikov-Produkt Eine Radikalreaktion wird durch sogenannte „Radikalstarter“ initiiert Die radikalische Seitenkettenhalogenierung aromatischer Alkylverbindungen erfolt in Anwesenheit von UV-Licht Tertiäre Alkyl-Radikale werden aus den entsprechenden Kohlenwasserstoffen leichter gebildet als primäre Alkyl-Radikale Addition von Brom an Alkene Die Reaktion wird durch Entfärben der Bromlösung sichtbar Die Bildung der Dibromverbindung aus der Zwischenstufe ähnelt der nucleophilen Ringöffnung von Epoxiden Symmetrische Akene liefern – abhängig von ihrer Konfiguration – Racemate oder mesoVerbindungen Nomenklatur IUPAC-Nomenklatur o Acetessigsäureethylester Ethyl-3-oxobutanoat 3-Oxobutansäureethylester Pentandisäure Heptandisäure H2S2O4 H2S2O8 o Glutarsäure o Pimelinsäure o Dithionige Säure o Peroxodischwefelsäure Trivialnamen o HgS Zinnober o Na2SO4 · 10 H2O Glaubersalz o NaNO3 Chilesalpeter o CaCO3 Kreide o MgSO4 · 7 H2O Bittersalz Substitutive Nomenklatur (Substituenten im Präfix) o –NO o –F o –OCH3 o –SCH3 13 AW Alkalimetalle Caesium komm nicht elementar in der Natur vor Die Schmelzpunkte der Metalle nehmen mit wachsender relativer Atommasse ab Die ionisierungsenergie nimmt vom Lithium zum Caesium hin kontinuierlich ab Die Hydratationsfähigkeit der Kationen sinkt vom Lithium zum Caesium hin kontinuierlich ab Sie sind starke Redukationsmittel Sie bilden an feuchter Luft Hydroxide Sie haben ein niedriges Ionisierungspotential CsClO4 ist in Wasser sehr schwer löslich Nitrierung von Aromaten Unter „Nitriersäure“ versteht man eine Mischung aus konzentrierter Salpeter- und Schwefelsäure Als nitrierendes Argens dient normalerweise das Nitryl-Ion NO2+ Bei der Nitrierung von Nitrobenzen stellt der Aromat das Nucleophil dar Die Nitrierung von Aromaten ist in der Regel irreversibel Halbacetal: Acetal: Entsteht beim Erwärmen eines Ketons in wasserfreiem Methanol in Gegenwart von katalytischen Mengen HCl Ketal: Reaktionsprodukt eines Ketons mit einem mehrwertigen Alkohol Vicinales Diol: An zwei benachbarten C-Atomen sitzt jeweils eine OH-Gruppe Lacton: Molekül in dem eine Esterbindung zwischen einer Hydroxy- und einer Carboxygruppe desselben Moleküls aufgebaut wird, sodass unter Kondensation ein Ring entsteht Phenolether: 14 AW Tetrahydroisochinolin: Resorcin: pKB-Werte: Pyridin Methylamin Ammoniak Anilin 8,8 3,3 4,7 9,3 Sulfonamid: Diazoverbindung: R1R2C=N2 Azoverbindung: Hydroxamsäure: [Tautomerie] Thionthiolcarbonsäure: Hydrolyse Aminal Amin + Keton Lactam Aminosäure Hydroxamsäure Carbonsäure + Hydroxylamin β-Ketoester Keton + Alkohol + CO2 Aminal: Halbaminal: 15 AW Lactam: Molekül, das eine Amid-Bindung zwischen einer Amino- und einer Carboxygruppe desselben cyclischen Moleküls enthält Zucker α-D-Glucose und β-D-Glucose o bilden mit Phenylhydrazin das gleiche Osazon o sind Diastereomere o sind Anomere o stehen in wässriger Lösung miteinander im Gleichgewicht D-Glucose o Glucose bildet in wässriger Lösung durch Mutarotation Anomere o Die cyclische Form mit sechsgliedrigem Ringsystem wird als Glucopyranose bezeichnet o Glucose ist epimer zu Galactose Löslichkeitsprodukt (Salze) Ist das Produkt der Konzentrationen A+ und B- in der Lösung eines Salzes der Zusammensetzung AB kleiner als das Löslichkeitsprodukt, so liegt keine gesättigte Lösung vor Das Löslichkeitsprodukt ist von der Temperatur abhängig Ein Salz der allgemeinen Zusammensetzung AB kristallisiert aus einer Lösung aus, wenn das Produkt der Konzentrationen von A+ und B- das Löslichkeitsprodukt überschreitet Das Löslichkeitsprodukt von NaCl in Wasser wird durch gleichionige Zusätze, z.B. durch Zugabe von HCl, erniedrigt Lösungsmittel LöMi, die zur Autoprotolyse befähigt sind o Flüssiges Ammoniak o Wasserfreie Schwefelsäure o Eisessig o Methanol Interes LöMi für Umsetzungen mit Lithiumaluminiumhydrid o Diethylether Vergleich: Diethylether Ethanol o Ethanol hat den höheren Siedepunkt o Ether ist in Wasser schlechter löslich o Ethanol bildet leichter Wasserstoffbrücken aus 16 AW Aminosäuren Basische Aminosäuren o Arginin o Lysin Das Lysin-Anion kann 3 Protonen aufnehmen L-Lysin besitzt die (S)-Konfiguration Das einfach positiv geladene Lysin-Kation besitzt eine Carboxylat-Funktion Decarboxylierung liefert ein Pentan-1,5-diamin o Hydroxylysin o Ornithin o Citrullin Neutrale, unpolare Aminosäuren o Glycin o Alanin o Valin o Leucin o Isoleucin Neutrale, polare Aminosäuren o Serin o Threonin Saure Aminosäuren o Asparaginsäure o Glutaminsäure Amide o Asparagin o Glutamin Aromatische Aminosäuren o Phenylalanin o Tyrosin o Tryptophan o Histidin Heterocyclische Aminosäuren o Prolin o Hydroxyprolin Schwefelhaltige Aminosäuren o Cystein o Cystin o Methionin Aminosäuren mit Chiralitätszentrum o Glutamin o Histidin o Leucin o Cystein 17 AW Orbitale Werden durch 3 Quantenzahlen charakterisiert o Hauptquantenzahl n o Nebenquantenzahl l o Magnetquantenzahl m o Spinquantenzahl s gibt Spin der Elektronen im Orbital an Sind Orte hoher Aufenthaltswahrscheinlichkeit der Elektronen Können nach dem Pauli-Prinzip maximal 2 Elektronen aufnehmen Schwefelwasserstoff/ Sulfide/ Schwefelverbindungen Schwefelwasserstoff kann aus Sulfiden wie FeS mit Salzsäure in Freiheit gesetzt werden Arsen(III)- und Quecksilber(II)-Ionen lassen sich auch ins stark saurer Lösung (pH < 1) als Sulfide ausfällen Schwefelwasserstoff besitzt reduzierende Eigenschaften, beispielsweise gegenüber Sauerstoff und Chlor Schwefelwasserstoff wird auch als Sulfan bezeichnet Säuert man Lösungen von Alkalipolysulfiden an, so bilden sich als Zerfallsprodukte Schwefelwasserstoff und Schwefel Schweflige Säure ist eine zweibasige Säure Durch Kochen von Natriumsulfit-Lösung mit Schwefel gewinnt man Natriumthiosulfat Peroxomonoschwefelsäure lässt sich zu Schwefelsäure und H2O2 hydrolysieren Das monomere Gasmolekül SO3 stellt geometrisch ein planares, gleichseitiges Dreieck dar Stickstoff/ Stickstoffverbindungen Die thermische Zersetzung von Ammoniumnitrat liefert N2O Stickstoffdioxid reagiert mit Wasser zu einem Gemisch von HNO2 und HNO3 Beim Erhitzen konzentrierter wässriger Ammoniumnitrit-Lösung entsteht N2 Bei der Einwirkung halbkonzentrierter Salpetersäure auf metallisches Kupfer entsteht aus HNO3 hauptsächlich NO Königswasser Bei der Herstellung von Königswasser entstehen Chlor und Nitrosylchlorid In Königswasser werden Silber und Gold oxidiert Es wird aus 1 Teil konzentrierter Salpetersäure und 3 Teilen konzentrierter Salzsäure hergestellt Königswasser löst Quecksilbersulfid Alkalimetalle Natrium wird durch Schmelzelektrolyse von NaCl gewonnen Alkalimetalle sind Reduktionsmittel Alkalimetalle lösen sich in flüssigem wasserfreien Ammoniak mit blauer Farbe 18 AW Borsäure Acidität liegt folgender Reaktion zugrunde: Amalgame: Legierungen von Quecksilber mit anderen Metallen Elektrophile aromatische Substitution Reversibel o Sulfonierung Irreversibel o Friedel-Crafts-Alkylierung o Nitrierung o Gattermann-Koch-Synthese o Chlorierung Chloroform Entsteht beim Behandeln von Chloralhydrat mit wässrigem Alkali Kann als Trichlorid der Orthoameisensäure aufgefasst werden Reagiert unter Lichteinwirkung mit O2 zu Phosgen [COCl2] und HCl Geht bei längerer Einwirkung von wässriger Alkalihydroxid-Lösung in Formiat als Endprodukt über Ist nicht brennbar Metallorganische Verbindungen Bei der Reaktion von Grignard-Verbindungen mit Kohlendioxid erhält man (nach Hydrolyse) Carbonsäuren Bei der Reaktion von Grignard-Verbindungen mit Ketonen erhält man (nach Hydrolyse) tertiäre Alkohole Bei der Reaktion von Grignard-Verbindungen mit Aldehyden erhält man (nach Hydrolyse) sekundäre Alkohole Lithiumalkyle entstehen durch Einwirkung von metallischem Lithium auf Alkylhalogenide in Ether Homologe Reihen Dicarbonsäuren o Oxalsäure o Malonsäure o Bernsteinsäure o Glutarsäure o Adipinsäure o Pimelinsäure o Korksäure, Suberinsäure o Sebacinsäure 19 AW Phenol Bildung o Alkalischmelze von Natriumbenzensulfonat o Hydrolyse von Chlorbenzen o Spaltung von Cumolhydroperoxid o Verkochen von Phenyldiazoniumchlorid Anilin Kann durch katalytische Hydrierung von Nitrobenzen gewonnen werden Kann technisch durch Ammonolyse von Clorbenzen gewonnen werden Kann katalytisch zu Cyclohexylamin hydriert werden Kann mit Acetylchlorid in Acetanilid überführt werden Semicarbazon: Ketole: / / Ketoalkohole [Keto-Enol-Tautomerie] Urethan: Chinon: para-Chinon: ortho-Chinon: Dioxan: Benzodioxol: Neutronen [C = N − NH − CO − NH2] Sind Bestandteile von α-Teilchen Sind ungeladen Werden bei Kernreaktionen nicht von den Protonen abgestoßen 20 AW Gefrierpunktserniedrigungen Rohrzucker < NaCl < K2SO4 < K3[Fe(CN)6] Metallhydroxide Amphotere Metallhydroxide o Zn(OH)2 o Al(OH)3 Ammoniak Haber-Bosch-Verfahren o 3 H2 + N2 2 NH3 + 92,2 kJ o Das Gleichgewicht kann durch Erhöhung des Drucks nach rechts verschoben werden o Die Reaktion ist exotherm Nebengruppenelemente Bilden oft paramagnetische Ionen Bilden oft farbige Ionen Besitzen ausgeprägten Metallcharakter Besitzen als Kationen im Allgemeinen eine Tendenz zur Komplexbildung Oberflächenaktive Stoffklassen Alkalisalze höherer Fettsäuren Alkalisalze höherer Sulfonsäuren Alkalisalze der Schwefelsäuremonoester mit höheren Alkoholen Höhere quartäre Ammoniumhalogenide Alkohole Synthese o Carbonsäure + LiAlH4 o Keton + NaBH4 o HCHO + H3C – MgBr Alkohole Thiole o Thiole sind stärker sauer als Alkohole o Thiolat-Ionen sind stärkere Nucleophile als Alkoholat-Ionen o Alkohole besitzen höhere Siedepunkte als Thiole Aus Trichloracetaldehyd bildet sich mit Ethanol ein chirales Halbacetal Ketone Das Carbonylkohlenstoffatom ist sp2-hybridisiert Das Sauerstoffatom reagiert als Nucleophil Das Carbonylkohlenstoffatom wird nucleophil angegriffen Der Siedepunkt des Ketons ist höher als der des entsprechenden Kohlenwasserstoffs 21 AW Paraldehyd Ist bei Raumtemperatur eine charakteristisch riechende Flüssigkeit Ist in Alkalilauge beständig Zeigt keine Aldehydreaktionen Löst sich in Wasser und in organischen LöMi Keten: Decarboxylierung Beim Erhitzen in saurer wässriger Lösung ist bevorzugt mit Decarboxylierung zu rechnen: Carbonsäuregruppe in β-Position zur Carbonylgruppe Imidazol Bei Zugabe von einem Äquivalent Mineralsäure wird Imidazol bevorzugt an N3 protoniert Imidazol ist stärker basisch als Pyrrol Imidazol ist eine aromatische Verbindung Polyurethane Edukte für die Synthese o Hexamethylendiisocyanat o Butan-1,4-diol 22 AW