Krautsäume an Waldrändern erkennen und bewerten

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Krautsäume an Waldrändern erkennen und
bewerten
Autoren:
Manuel Babbi
ZHAW, Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen
Forschungsgruppe Vegetationsanalyse
Grüental, Postfach
8820 Wädenswil
Christoph Düggelin
Eidg. Forschungsanstalt WSL
Wissenschaftlicher Dienst LFI
Zürcherstrasse 111
8903 Birmensdorf
Finanzierung:
Das Projekt wurde durch das Programm LFI von der Eidg. Forschungsanstalt WSL finanziert.
Copyright © 2016
Krautsäume an Waldrändern erkennen und bewerten
Inhaltsverzeichnis
Einleitung und Ausgangslage
3
Ziel
3
Vorgehen
3
Unterschiedliche Bewertungsmethoden
4
Präsenz und Qualität von Krautsäumen
5
Krautsaumtypen und charakteristische Pflanzenarten
8
Fettwiese
8
Fromental
12
Magerwiese trocken
18
Magerwiese feucht
22
Hochstauden
27
Literatur und Bildquellen
31
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Krautsäume an Waldrändern erkennen und bewerten
Einleitung und Ausgangslage
Die Bewertung von Waldrändern erfolgt im Schweizerischen Landesforstinventar (LFI) aufgrund der Beurteilung
verschiedener ökologischer Parameter (Brassel & Lischke, 1999). Ein wichtiger Parameter ist hierbei die
Krautsaumbreite. Im Rahmen des Forschungsprojekts Ökologische Bewertung von Waldrändern in der Schweiz
(„Harmonisierung Waldrandschlüssel“) (Babbi & Krüsi, 2014) hat sich gezeigt, dass die erfassten Angaben zum
Krautsaum bei den LFI-Waldrandaufnahmen wenig zuverlässig und stark personenabhängig sind. Diese Erkenntnis
gewinnt zusätzlich an Bedeutung mit der Tatsache, dass der beobachtete Qualitätsverlust der Waldränder zwischen
dem LFI3 und dem LFI4b primär auf einer Verschlechterung der Krautsäume basiert (Düggelin, 2014). Eine
Hinterfragung ob es sich nun um einen tatsächlichen oder beurteilungsbedingten Qualitätsverlust handelt ist somit
naheliegend. Auch bei der Beurteilung des Waldrandes nach der Methode Krüsi (Krüsi, 2014) hat sich gezeigt, dass
der gewichtige Parameter „Krautsaum“ im Feld schwierig zu bewerten ist (Blattner & Widmer, 2015).
Ziel
Die vorliegende Arbeit soll eine gut illustrierte Grundlage bilden, welche dazu beiträgt, dass Krautsäume von
Waldrändern in zukünftigen LFI-Untersuchungen einfacher, robuster und jahreszeitenunabhängiger beurteilt werden
können als bisher. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen sowohl bei der Instruktion der Feldmitarbeiter, als auch bei
einer allfälligen Präzisierung der Feldaufnahmeanleitung verwendbar sein. Zudem sollen die Unterschiede der
Krautsaumbeurteilung nach Methode LFI (Keller, 2013) und nach Methode Krüsi (Krüsi, 2014) aufgezeigt werden.
Vorgehen
Für die Untersuchung wurden 7 LFI-Waldränder, 9 Waldränder aus einer Semesterarbeit (Blattner & Widmer, 2015)
und 2 Waldränder aus einer Bachelorarbeit (Spirig, 2010) ausgewählt. Die Waldränder lagen in den Kantonen
Aargau, Schwyz, St. Gallen und Zürich (vgl. Anhang 1). Bei der Auswahl wurde darauf geachtet, dass möglichst die
ganze Bandbreite verschiedener Krautsaumtypen abgedeckt war. Diese Waldränder wurden gleichzeitig von einem
Spezialisten der LFI-Methode und einem Spezialisten der Krüsi-Methode jeweils im Frühling (07.-09.04.2015) und
Sommer (18.-20.08.2015) aufgesucht und nach der jeweiligen Methode bewertet. Die Ergebnisse wurden vor Ort
diskutiert und Schwierigkeiten, Differenzen und mögliche Beurteilungshilfen festgehalten. Dieses Vorgehen bildete in
Kombination mit einem vertieften Literaturstudium die Grundlage für die in Form von Flussdiagrammen erarbeiteten
Entscheidungshilfen, ob ein Krautsaum gemäss LFI-Definition vorhanden ist oder nicht, und welchem Typ
Krautsaum dieser entspricht. Zusätzlich wurden die in den Flussdiagrammen verwendeten Pflanzenarten und
Krautsaumtypen mit Bildern und spezifischen Merkmalen erklärt.
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Krautsäume an Waldrändern erkennen und bewerten
Unterschiedliche Bewertungsmethoden
Die Methoden LFI und Krüsi zur Bewertung des Krautsaums unterscheiden sich in mehreren Punkten. Einige
Parameter sind hingegen sehr ähnlich. Oft liegen die Unterschiede bei verschieden definierten Grenzwerten. Andere
Parameter, wie z.B. der minimale Deckungsgrad oder der Krautsaumtyp (Qualität), werden nur in der Methode Krüsi
erhoben (Tab. 1).
Tab. 1: Unterschiede bei der Bewertung des Krautsaums zwischen den Methoden LFI und Krüsi.
LFI
Krüsi
Krautsaumlänge
Ein Krautsaum muss mehr als auf
der haben Taxationsstrecke (>25 m)
vorhanden sein, damit er in der
Folge bewertet wird.
Es ist keine Mindestlänge definiert.
Die Länge des Krautsaums wird
immer entlang des gesamten zu
beurteilenden 100 m langen
Waldrandabschnitts in % geschätzt.
Anzahl Messpunkte
3 (bei 0 m, 25 m und 50 m)
5 (bei 0 m, 25 m, 50 m, 75 m und
100 m)
Beurteilung am Messpunkt
Linie
Streifen von 0.5 m Breite.
Krautsaumbreite (LFI) bzw. –tiefe
(Krüsi)
Kann zwischen 0.1 und 50 m liegen
(Angabe auf eine Dezimalstelle
genau).
Kann zwischen 0.5 m und 10.1 m
liegen. Ab 10.1 m wird die
Maximalpunktzahl (8 Punkte)
zugeteilt (Angabe auf eine
Dezimalstelle genau).
Deckungsgrad (Minimum)
Nicht definiert.
An einem Messpunkt müssen die
unverholzten Pflanzen auf dem
Beurteilungsstreifen mindestens
75% der Bodenfläche bedecken.
Lage des Krautsaums
Kann dem Wirtschaftswald, dem
Waldmantel oder dem Strauchgürtel
vorgelagert sein.
Kann dem Wirtschaftswald, dem
Waldmantel oder dem Strauchgürtel
vorgelagert sein.
Messen der Krautsaumbreite (LFI)
bzw. –tiefe (Krüsi)
Horizontaldistanz zwischen den
äussersten Zweigen des
Strauchgürtels (Gehölzpflanzen von
0.5 m Höhe bis 11.9 cm BHD) bzw.
der Bestockungsgrenze (wenn der
Strauchgürtel fehlt) und dem
äusseren Ende des Krautsaums.
Horizontaldistanz zwischen
äusserstem Blatt der äussersten
Gehölzpflanzen von 1 bis 4 m Höhe
oder der Stammmitte des äussersten
Baumes des Waldmantels (bei
fehlendem Strauchgürtel) oder der
Grenze zwischen Wirtschaftswald
und Waldrandbereich (≙ der ersten
Baumreihe des Wirtschaftswaldes /
bei fehlendem Strauchgürtel) und
der Grenze des Kulturlands, Strasse,
Wegs, Bachs oder Weidezauns.
Den Krautsaum überragende
Gehölze
Falls ein Strauchgürtel vorhanden ist
(auf mehr als der halben
Taxationsstrecke (> 25 m)
mindestens 1.0 m breit), dürfen
Gehölze von 0.5 m Höhe bis 11.9
cm BHD den Krautsaum nicht
überlagern.
Gehölze mit 1 bis 4 m Höhe dürfen
den Krautsaum nicht überlagern.
Wuchshöhe des Krautsaums
Muss bei Gehölzpflanzen kleiner als
0.5 m betragen.
Muss bei Gehölzpflanzen kleiner als
1.0 m betragen.
Wechsel von Waldrandelementen
Es wird nur die äusserste
Krautsaumfläche beurteilt.
Krautsaum und z.B. Strauchgürtel
können sich in der
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Krautsäume an Waldrändern erkennen und bewerten
Krautsaumflächen innerhalb des
Strauchgürtels werden der
Strauchgürtelbreite zugeordnet.
Tiefenausdehnung abwechseln.
Dabei ist die Krautsaumtiefe die
Summe aller Krautsaumteilflächen.
Weidezaun
Ist nicht automatisch eine Grenze
(das Vieh kann unterhalb des
Zaunes durch fressen oder die
Beweidung kann sehr extensiv sein).
Wird als Grenze angesehen (ausser
wenn z.B. Hochstauden ganz
offensichtlich in die Weide
hineinwachsen und von den Kühen
nicht gefressen werden).
Naturschutzgebiet
Ein Krautsaum ist mit hoher
Wahrscheinlichkeit vorhanden, aber
nicht zwingend.
Ein Krautsaum ist automatisch
vorhanden, wenn die Fläche in
einem Naturschutzgebiet liegt und
naturschutzwürdig ist.
Krautsaumtyp (Qualität)
Ist nur für den Entscheid relevant, ob
ein Krautsaum vorhanden ist oder
nicht (vorhanden falls nicht gedüngt
und nicht oder nur extensiv gemäht
oder beweidet).
Der Krautsaumtyp (Qualität) wird
entlang des gesamten zu
beurteilenden 100 m langen
Waldrandabschnitts beurteilt. Zur
Auswahl stehen die Typen Fett,
Fromental, Mager und Hochstauden.
Präsenz und Qualität von Krautsäumen
Die nachfolgenden Schemas helfen bei den Fragen, ob ein Krautsaum vorhanden ist (Abb. 1) und falls ja, welche
ökologische Qualität der Krautsaum hat (Abb. 2). Die Schemas wurden für die Methode Krüsi optimiert. Als
Entscheidungshilfe können die Schemas – insbesondere einzelne Merkmale wie der Schnittzeitpunkt sowie die
charakteristischen Pflanzenarten für die relevanten Lebensräume inkl. Fotos (Abb. 3 - 29) – auch im Rahmen des
LFI verwendet werden.
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Krautsäume an Waldrändern erkennen und bewerten
Teilschlüssel Krautsaumtiefe
Entscheid ob ein Krautsaum vorhanden ist
1.
Gibt es eine offensichtliche Grenze (Zaun, Fahrweg, Acker,
Bach, Kunstwiese, Bewirtschaftungsgrenze), die unmittelbar (<
0.5 m) vom Strauchgürtel entfernt liegt und/oder beträgt der
Gesamtdeckungsgrad der Vegetation des Krautsaums < 75 %?
Weitere Schritte
ja
Krautsaumtiefe: 0 m
Krautsaumtyp: fett
nein
2.
Gibt es eine offensichtliche Grenze (Zaun, Fahrweg, Acker,
Bach, Kunstwiese, Bewirtschaftungsgrenze), die maximal 3 m
und mindestes 0.5 m vom Strauchgürtel entfernt liegt?
ja
Krautsaumtiefe: messen
Krautsaumtyp: bestimmen
nein
3.
Befindet sich der Waldrand in einem Naturschutzgebiet
(erkennbar z.B. durch eine Hinweistafel) und ist die
Freilandvegetation tatsächlich naturschutzwürdig (keine
Fettwiese)?
ja
Krautsaumtiefe: >10.1 m
Krautsaumtyp: "mager"
nein
Wird das angrenzende Offenland intensiv bewirtschaftet?
4.
Anzeichen für intensive Nutzung:
Gehäuftes Vorkommen von
Klee-Arten (T. repens und T. pratense )
Raygräser (L. perennne und L. multiflorum )
Löwenzahn (T. officinale )
ja
Krautsaumtiefe: 0 m
Krautsaumtyp: "fett"
Erster Schnitttermin: frei
nein
Wird das angrenzende Offenland extensiv bewirtschaftet?
5.
Anzeichen für extensive Nutzung:
unterschiedliche Wuchsformtypen mit verschiedenen
Wiesenblumen und verschiedenen Gräsern
ja
Krautsaumtiefe: messen
Krautsaumtyp: bestimmen
Schnitttermine:
Talgebiet: 15. Juni
Bergzone 1 & 2: 1. Juli
Bergzone 3 & 4: 15. Juli
Abb. 1: Vorgehen bei der Ermittlung der Krautsaumtiefe bei der Methode Krüsi.
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Krautsäume an Waldrändern erkennen und bewerten
Teilschlüssel Krautsaumtyp
Im Rahmen des LFI muss
entschieden werden, ob die
Fläche vor dem Waldrand
intensiv oder extensiv
bewirtschaftet wird.
Dominierende Pflanzenarten im Krautsaum
Italienisches Raygras (Lolium multiflorum )
Englisches Raygras (Lolium perenne )
1.
Wird die Fläche als mager
(trocken oder feucht) bzw. als
Hochstauden beurteilt, kann von
einer extensiven
Bewirtschaftung ausgegangen
werden. Der Krautsaum muss
beurteilt werden.
Die Schritte 2 bis 5 sind vor
allem für die Ermittlung der
Krautsaumqualität im Rahmen
der Methode Krüsi relevant.
ja
fett
Löwenzahn (Taraxacum officinale )
Klee-Arten (Trifolium repens und T. pratense )
Wird die Fläche als fett beurteilt,
kann von einer intensiven
Bewirtschaftung ausgegangen
werden und der Krautsaum
muss nicht beurteilt werden.
Wird die Fläche als Fromental
beurteilt, kann nicht per se von
einer intensiven oder extensiven
Bewirtschaftung ausgegangen
werden. Weitere Punkte wie die
Umgebung oder der
Schnittzeitpunkt müssen für den
Entscheid, ob ein Krautsaum
vorhanden ist oder nicht,
beachtet werden.
Krautsaumtyp
nein
2.
Glatthafer/Fromental (Arrhenatherum elatius )
Wolliges Honiggras (Holcus lanatus )
Wiesenschwingel (Festuca pratensis aggr.)
Fiederzwenke (Brachypodium pinnatum aggr.) *
ja
Fromental
Wiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare )
Feld-Witwenblume (Knautia arvensis )
nein
Aufrechte Trespe (Bromus erectus )
3.
Wiesensalbei (Salvia pratensis )
Wundklee (Anthyllis vulneraria )
Blutroter Storchenschnabel (G. sanguineum )
ja
mager
(trocken)
ja
mager
(feucht)
ja
Hochstauden
nein
Blaues Pfeifengras (Molinia caerulea )
Wollgräser (Eriophorum sp.)
4.
Orchideen
Sphagnen
nein
Keine der oben genannten Pflanzen kommen
vor. Insbesondere sind vorhanden:
5.
Spierstaude (Filipendula ulmaria )
Grosse Brennnessel (Urtica dioica )
Adlerfarn (Pteridium aquilinum )
Liste nicht abschliessend
* kein typischer Vertreter von Fromentalw iesen. Die Fiederzw enke kommt eher auf
mageren Wiesen und in lichten Wäldern vor. Im Krautsaum ein Spezialfall, da die
Fiederzw enke hier oft dominiert und Krautsäume artenarm w erden.
Abb. 2: Vorgehen bei der Ermittlung des Krautsaumtyps bei der Methode Krüsi.
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Krautsäume an Waldrändern erkennen und bewerten
Krautsaumtypen und charakteristische Pflanzenarten
Nachfolgend werden die in der Methode Krüsi definierten Lebensräume bzw. Krautsaumtypen und die jeweils
typischen darin vorkommenden Pflanzenarten dargestellt (Abb. 3 - 29).
Fettwiese
Abb. 3: Beispiele für Fettwiesen.
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Krautsäume an Waldrändern erkennen und bewerten
Die 11- bis 20-blütigen, 10-30 mm langen und lang
begrannten Ährchen sitzen mit der Schmalseite in
Aushöhlungen der Ährenspindel.
Der Triebgrund ist meist rot-violett.
Die Öhrchen sind deutlich ausgebildet und oft
triebumfassend.
Die Blattunterseite ist stark glänzend und die Blätter
sind bis zu 10 mm breit.
Abb. 4: Italienisches Raygras (Lolium multiflorum)
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Die 4- bis 10-blütigen, 8-20 mm langen und
unbegrannten Ährchen sitzen mit der Schmalseite an
der Ährenachse.
Der Triebgrund ist auffällig rot-violett gefärbt und z.T.
fein behaart.
Bei den jungen Blättern sind die Öhrchen sehr
ausgeprägt. Zusammen mit dem gefalteten jüngsten
Blatt und den unterseits auffällig glänzenden Blättern
sind sie das Markenzeichen von L. perenne.
Auf der Oberseite ist die, bei den
Erneuerungssprossen 3-4 mm breite, meist
dunkelgrüne, Blattspreite deutlich gerieft. Die
Halmblätter sind z.T. bis 6 mm breit.
Abb. 5: Englisches Raygras (Lolium perenne)
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Krautsäume an Waldrändern erkennen und bewerten
Die Pflanze wird bis 30 cm hoch und ist 1köpfig (gelb). Der Stängel ist hohl und alle Blätter sind in einer
grundständigen Rosette angeordnet. Die Blätter sind meist stark fiederteilig (variabel).
Abb. 6: Löwenzahn (Taraxacum officinale)
Die Pflanze wird bis 20 cm hoch. Die niederliegenden und an den Knoten wurzelnden Stängel können bis 1 m lang
werden. Die weissen Blütenstände sitzen einzeln in den Blattachseln, auf langen, aufrechten Stielen.
Abb. 7: Weissklee (Trifolium repens)
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Die Pflanze wird bis 40 cm hoch. Die Stängel wachsen im Gegensatz zu Trifolium repens aufrecht. Die Teilblätter
sind oval und die Blüten bis 1.5 cm lang.
Abb. 8: Rotklee (Trifolium pratense)
Fromental
Abb. 9: Beispiele für Fromentalwiesen.
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Die 80-120 cm hohen Halme tragen eine ca. 20 cm
lange, silbrig glänzende, vielästige lockere Rispe,
welche nur während der Blütezeit ausgebreitet ist.
Die meist etwas gedrehte und überhängende, ca. 4-10
mm breite Blattspreite ist auf der Oberseite meist
locker behaart und im unteren Teil scharf gekielt.
Das Blatthäutchen ist 1-3 mm lang, meist etwas
gezähnt oder geschlitzt.
Typisch ist der helle Kragen aussen am Blattgrund.
Gut zu sehen ist auch, dass sich der Kiel der Spreite
auf der z.T. locker behaarten Blattscheide fortsetzt.
Abb. 10: Französisches Raygras (Arrhenatherum elatius)
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Die blühenden Halme sind bis 100 cm hoch und tragen
eine 10-20 cm lange, 2-ästige, weiss-rosa Rispe.
Die ganze Pflanze ist weich und gleichmässig mit ca. 1
mm langen Haaren dicht besetzt. Auch die Ober- und
Unterseite der 5-8 mm breiten, oberseits fein gerieften
Blattspreiten sind dicht wollig behaart. Wegen der
weichen und dichten wolligen Behaarung ist die Art
auffällig grau-grün.
Das Blatthäutchen ist 1-2 mm lang, gezähnt und auf
der Fläche behaart.
Die rot-violetten Nerven am Triebgrund sind
zusammen mit der wolligen Behaarung das
Markenzeichen von Holcus lanatus.
Abb. 11: Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
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Die 10-120 cm hohen Halme tragen eine schmale,
lockere, meist rot überlaufene und einseitig
überhängende, 10-20 cm lange, zuunterst 2-ästige
Rispe, die vor und nach der Blütezeit eng
zusammengezogen ist.
Der Triebgrund ist wie bei Lolium multiflorum auffällig
rot-violett gefärbt.
Die 3-8 mm breiten Blattspreiten sind auf der
Oberseite deutlich gerieft und auf der Unterseite wie
bei Lolium multiflorum auffallend glänzend.
Typisch sind die krallenförmigen, triebumfassenden
Öhrchen, die am Rand nicht bewimpert sind.
Charakteristisch ist auch das nur 0.5-1 mm lange,
derbe, grünliche Blatthäutchen.
Abb. 12: Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
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Die 50-120 cm hohen Halme tragen eine ca. 10 cm
lange, aufrechte, zweizeilige Ähre mit meist 6-8
Ährchen.
Die Halmknoten sind meist auffällig dicht behaart.
Auch die Blattscheiden sind im Allgemeinen lang
behaart.
Typisch sind die ausgeprägten 4-8 mm breiten
Zwenkenblätter, d.h. die Blattspreiten sind
ausgesprochen lanzettlich und zum Blattgrund hin
stark verschmälert. Die Unterseite ist matt und hat
einen mehr oder weniger ausgeprägten weissen Kiel
bzw. Mittelnerv. Im Herbst verfärbt sich die Blattspreite
orange-gelb.
Der helle Blattgrund trägt auf der Aussenseite oft einen
auffälligen Haarkranz. Der weisse Mittelnerv auf der
Unterseite der Blattspreite setzt sich auf der
Blattscheide fort.
Abb. 13: Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum)
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Krautsäume an Waldrändern erkennen und bewerten
Die Pflanze wird bis 80 cm hoch. Der Stängel ist meist verzweigt und wenigköpfig. Die mittleren ungeteilten,
gezähnten Stängelblätter sind gegen den Grund hin verbreitert und umfassen den Stängel mit kleinen Zipfeln. Die
Hüllblätter sind braunrandig.
Abb. 14: Wiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare)
Die Pflanze wird 30-100 cm hoch, hat ungleich lange borstige Haare, mit oder ohne Drüsen. Die unteren Blätter sind
meist ungeteilt, lanzettlich, ganzrandig und gestielt. Die oberen Blätter sind meist fiederteilig, mit einem grösseren
Endlappen, welcher jedoch kürzer ist als das übrige Blatt. Die Blütenfarbe variiert zwischen blau bis (rot)violett.
Abb. 15: Feld-Witwenblume (Knautia arvensis)
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Krautsäume an Waldrändern erkennen und bewerten
Magerwiese trocken
Abb. 16: Beispiele für trockene Magerwiesen.
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Krautsäume an Waldrändern erkennen und bewerten
Die ca. 100 cm hohen Halme tragen eine grosse,
lockere, vielästige Rispe mit 18-40 mm langen,
begrannten Ährchen.
Die Blattscheiden sind – wie bei allen einheimischen
Bromus-Arten – hochgeschlossen, d.h. dauerhaft
verwachsen. Bei B. erectus sind zumindest die unteren
Scheiden zudem meist lang und abstehend behaart.
Typisch sind die am Rand mit 1-3 mm langen Haaren
auffällig bewimperten, 3-6-mm breiten Blattspreiten.
Auffällig sind auch die im Durchlicht weissen
Längsrillen.
Manchmal sind die Knoten auffällig rot gefärbt. Sie
sind zudem deutlich breiter als hoch.
Abb. 17: Aufrechte Trespe (Bromus erectus)
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Krautsäume an Waldrändern erkennen und bewerten
Die Pflanze wird 30-60 cm hoch. Sie ist oft verzweigt und +/- behaart. Die Grundständigen Blätter sind lange
gestielt, herz-eiförmig, unregelmässig stumpf gezähnt und runzlig. Die Blüten sind blau und weisen eine helmartig
gewölbte Oberlippe auf.
Abb. 18: Wiesensalbei (Salvia pratensis)
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Krautsäume an Waldrändern erkennen und bewerten
Die behaarte, aufrechte oder aufsteigende Pflanze wird zwischen 15-60 cm hoch. Die Blätter sind unpaarig
gefiedert (1-5 Fiederpaare), wobei das Endteilblatt am grössten ist. In seltenen Fällen sind sämtliche Blätter
ungeteilt. Die Blüten sind in dichten, kopfigen Blütenständen, welche von radiär geteilten Hüllblättern umgeben sind,
angeordnet. Der Kelch ist weisshaarig und aufgeblasen.
Abb. 19: Wundklee (Anthyllis vulneraria)
Der niederliegende oder aufsteigende, meist gabelig verzweigte und abstehend behaarte Stängel wird zwischen 3050 cm lang. Die Blätter sind im Umriss rundlich bis nierenförmig und fast bis zum Grund 7teilig und bis 6 cm breit.
Die Abschnitte bestehen aus 2-4 lineal –lanzettlichen, ganzrandigen Zipfeln. Die Blüten sind purpurrot und einzeln.
Die Kronblätter sind vorne seicht und unregelmässig ausgerandet und 15-20 mm lang.
Abb. 20: Blutroter Storchenschnabel (Geranium sanguineum)
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Krautsäume an Waldrändern erkennen und bewerten
Magerwiese feucht
Abb. 21: Beispiele für feuchte Magerwiesen.
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Krautsäume an Waldrändern erkennen und bewerten
Die 30-100 cm hohen Halme tragen eine 10-30 cm
lange, meist auffällig dunkelviolette Rispe mit langen,
meist anliegenden Seitenästen. Konten entlang der
Halme fehlen.
Der weiss-rosa gefärbte und flaschenförmig verdickte
Triebgrund gehört wie der Haarkranz zu den
Markenzeichen. Das jüngste Blatt ist eingerollt und die
Blattspreite ist zum Blattgrund hin auffällig
verschmälert (Zwenkenblatt).
Die 3-6 mm breiten Blattspreiten sind vor allem im
Bereich des Blattgrundes locker mit 2-3 mm langen
Haaren besetzt, beidseits matt, oberseits und am
weisslich-knorpeligen Rand rau und oft leicht nach
oben eingerollt.
Anstelle eines Blatthäutchens hat es einen ca. 0.5 mm
langen Wimpernkranz. Gut zu sehen sind die Büschel
von 2-3 mm langen Haaren an der Stelle der Öhrchen.
Abb. 22: Blaues Pfeifengras (Molinia caerulea)
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Krautsäume an Waldrändern erkennen und bewerten
Im unteren Teil sind die Stängel im Querschnitt rund, im oberen Teil oft 3kantig. Die Blüten sind in vielblütigen,
kopfigen Ähren angeordnet. Je nach Art gibt es mehrere Ähren oder eine endständige Ähre. Die weissen
Perigonborsten sind zur Fruchtzeit auffallend verlängert und bilden kugelige bis eiförmige, weisswollige Knäuel (2-5
cm im Durchmesser).
Abb. 23: Wollgräser (Eriophorum sp.)
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Krautsäume an Waldrändern erkennen und bewerten
Geflecktes Knabenkraut (Dactylorhiza maculata)
Männliches Knabenkraut (Orchis mascula)
Grosses Zweiblatt (Listera ovata)
Sumpf-Stendelwurz (Epipactis palustris)
Abb. 24: Orchideen
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Krautsäume an Waldrändern erkennen und bewerten
Abb. 25: Torfmoose (Sphagnum sp.)
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Krautsäume an Waldrändern erkennen und bewerten
Hochstauden
Abb. 26: Beispiele für Hochstaudenfluren.
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Krautsäume an Waldrändern erkennen und bewerten
Die Pflanze wird 0.5-2 m hoch und ist oben verzweigt. Die Blätter sind unterbrochen mit 2-5 Paaren von grossen
Teilblättern und dazwischen mit sehr kleinen zusätzlichen Teilblättchen gefiedert. Das Endteilblatt ist gross und 35lappig. Die zahlreichen Blüten sind klein, weiss und haben meist 5 Kronblätter.
Abb. 27: Mädesüss (Filipendula ulmaria)
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Krautsäume an Waldrändern erkennen und bewerten
Die dunkelgrüne, mehrjährige Pflanze kann bis über 1 m hoch werden. Charakteristisch sind die Brennhaare am
Stängel und an den Blättern. Die Blätter sind länglich-herzförmig, meist über 5 cm lang und grob gezähnt. Die
hängenden Blütenstände sind länger als die Blattstiele.
Abb. 28: Brennnessel (Urtica dioica)
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Krautsäume an Waldrändern erkennen und bewerten
Der grösste einheimische Farn kann bis 3 m hoch werden. Die 2-3fach gefiederten Blätter sind lang gestielt, ledrig
und unterseits meist dicht behaart. Die Spreite ist im Umriss meist 3eckig.
Abb. 29: Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
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Krautsäume an Waldrändern erkennen und bewerten
Literatur und Bildquellen
App iGräser (2015): Gräser der Schweiz und Deutschlands. https://www.zhaw.ch/de/lsfm/dienstleistung/institut-fuerumwelt-und-natuerliche-ressourcen/igraeser/ (Abgerufen am 27.11.2015).
Babbi, M. & Krüsi B.O. (2014): Ökologische Bewertung der Waldränder in der Schweiz. Vergleich der Methoden LFI
und Krüsi, Umrechnung der LFI Ökotonwerte in Krüsi-Punktzahlen und Beurteilung der Qualitätsentwicklung in den
letzten 20 Jahren (LFI2 – LFI4). ZAHW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW, Institut für
Umwelt und Natürliche Ressourcen IUNR, Wädenswil. 54 S.
Blattner, M. & Widmer, S. (2015): Einfluss von Wüchsigkeit und Exposition eines Standorts auf den Erfolg von
ökologischen Waldrandaufwertungen. Semesterarbeit. Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
ZHAW, Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen IUNR, Wädenswil. Unveröffentlicht. 46 S.
Brassel, P & Lischke, H. (Red.) (1999): Schweizerisches Landesforstinventar, Methoden und Modelle der
Zweitaufnahme 1993-1995. Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL, Birmensdorf.
Manuskript 16.
Düggelin, C. (2014): Internes Dokument. Strukturvielfalt des Waldrandes LFI3-LFLFI4b. Eidgenössische
Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL, Birmensdorf. Unveröffentlicht. 3 S.
Keller, M. (Red.) (2013): Schweizerisches Landesforstinventar. Feldaufnahme-Anleitung 2013. Eidgenössische
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Krüsi, B.O. (2013): Waldrandschlüssel. Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW, Wädenswil.
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Spirig, T. (2010): Ökologische Aufwertung von Waldrändern im Kanton Schwyz: Ausgangszustand und konkrete
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Umwelt und Natürliche Ressourcen IUNR, Wädenswil. Unveröffentlicht. 69 S.
Wikimedia Commons (2015): A database of freely usable media files to which anyone can contribute.
https://commons.wikimedia.org/ (Abgerufen am 27.11.2015).
Info Flora (2015): Das nationale Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. https://www.infoflora.ch/de/
(Abgerufen am 27.11.2015).
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