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ISSN 0 178 476507193 F • P.b.b. GZ 06Z036931 M • www.biokreis.de • www.bionachrichten.de
DEZ 2014 / JAN 2015
„Ich bin bio und brilliant!“
Marketing im ökologischen Landbau
TTIP... und ihre Folgen für die Bio-Branche.
Soja aus dem Rottal? Erste Anbauversuche.
„original unverpackt“ Der verpackungslose Supermarkt in Berlin.
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Alles eine Frage
der Haltung !
Frohe Weihnachten
Zum schönsten Fest des Jahres bieten wir Ihnen:
edle Weihnachtssalamis und weihnachtlich gewürzten Schinken
sowie eine Vielfalt an marinierten und vorgefertigten
Braten von Rind, Lamm, Schwein & Pute.
Frisches Weihnachtsgeflügel mit tollen
Rezepten vervollständigen unser Weihnachtsangebot 2014.
Liebe Leserinnen und Leser,
stellen Sie sich vor, Sie haben ein tolles Produkt und niemand weiß davon. Das
wird jeder, der etwas verkaufen will, schnell ändern. Er wird von seinem Produkt
erzählen, schwärmen, es zeigen und die Leute testen lassen. Marketing betreibt
jeder, der ein Produkt herstellt und aus dessen Verkauf sein Geld verdient. Das
gab es schon immer, es ist nichts Neues; nur die Instrumente dafür haben sich in
den letzten Jahrzehnten verändert und neue Möglichkeiten bereitgestellt. Wurden
Waren einst auf dem Markt angepriesen, stehen heute Internet, soziale Medien
und vieles mehr zur Verfügung. Marketing kann einfach oder sehr professionell
sein, aber im Wettbewerb um die Kunden ist es das „A und O“, wie die Expertin
Prof. Dr. Monika Gerschau im Interview erklärt (S. 32).
Der rege Informationsfluss unserer Zeit ermöglicht es andersherum, den Markt
genau zu beobachten, zuzuhören und die Bedürfnisse des Kunden aufzuspüren.
Kann ich diese bedienen, gilt es laut zu antworten; im anderen Fall: die eigenen
Produkte und Dienstleistungen anzupassen.
Weihnachtsschinken
geschnitten
Christbaumsalami
mit Hanfmantel
Die Bedürfnisse der Kunden haben sich verändert. Immer mehr Verbraucher
setzen sich kritisch mit Produktion und Qualität von Lebensmitteln auseinander,
sind fordernder geworden in ihrem Blick. Eine große Aufgabe für die Biobranche
ist es heute daher, Transparenz zu schaffen. Eine Aufgabe, die sich die Biofach
auch 2015 mit dem Schwerpunktthema „Organic 3.0“ auf die Fahne schreibt und
daraus sowohl Kampagne als auch Event macht. Die Ernährungswissenschaftlerin und Foodtrendforscherin Hanni Rüttler, die dazu eine Studie durchgeführt
hat, kommt zu dem Ergebnis: „Der Blick muss weg vom Produkt hin zu den
Bedürfnissen der Kunden. Es geht nicht nur um den Kaufakt, sondern auch um
Themen wie Verpackung, Lagerung und Entsorgung.“
Informieren Sie sich in unserem Titelthema „Marketing im ökologischen Landbau“ über Werkzeuge und Möglichkeiten, lassen Sie sich inspirieren und nutzen
Sie die Wintermonate, um sich ein paar Gedanken über das eigene Marketing
zu machen!
Weihnachtssalami
mit Kirschwasser
Darüber hinaus wünsche ich Ihnen eine ruhige und gemütliche Adventszeit, ein
schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Ihre
Chiemgauer Naturfleisch GmbH
Hagenau 13 D-83308 Trostberg
www.chiemgauer-naturfleisch.de
shop.c-nf.de
-3-
bioNachrichten ––– Inhalt
bioNachrichten ––– Inhalt
INFO
-4-
BIOKREIS
TITEL - MARKETING IN DER
ÖKOLOGISCHEN LANDWIRTSCHAFT
BIOWELT
32
„Marketing ist das A und O!“
Agrarmarketing-Expertin Prof. Dr. Monika
Gerschau im Interview.
44
Nachhaltig leben: Auffüllen statt Auspacken
„original unverpackt“. In Berlin gibt es den ersten
verpackungslosen Supermarkt.
34
Den eigenen Hof präsentieren
Marketing in der ökologischen Landwirtschaft.
46
36
„Herausstechen statt anpassen“
Marketing in der ökologischen Verarbeitung.
Reise: Im Land der Vulkane,
Mayas und Kaffeeplantagen
Zu Besuch bei Kaffeebauern in Guatemala: eine
Woche in einer anderen Welt.
38
Bauer sucht User
Die Homepage als digitales Schaufenster
für den Hofladen.
40
Frisch, knackig, bio
Slogans aus der Öko-Branche.
42
Ansprechend, einheitlich, wiedererkennbar
Verpackungen vom Verband als
Marketing-Instrumente.
43
Achtung! Neue Regeln
für Lebensmittel-Kennzeichnung!
Ab Dezember gelten neuen Vorschriften der EU.
06
08
Termine
14
Landwirte fragen, Berater antworten
Notizen
10
US-Bio-Recht für den EU-Bio-Markt?
Folgen der TTIP (Transatlantische Handels und
Investitionspartnerschaft) für die Bio-Branche.
16
Soja aus dem Rottal
Ein Erfahrungsbericht über den
ersten Anbauversuch.
18
Vielfalt auf dem Feld
Mischfruchtanbau als effizientes
und spannendes Verfahren.
20
Schatzkammern, Bratwürste und
das bayerische Bio-Siegel
Der Biokreis-Verarbeitertag 2014
in Herrmannsdorf.
12
Kommentar
Kulap: Einsatz für das Bestmögliche.
21
Rund um die Bio-Imkerei
Biokreis-Fachseminar lockte 50 Imker nach Passau.
22 Öko-Erlebnistage 2014
Impressionen.
24
Auf dem Traktor durch die Republik
Die Landwirte Wolfgang Engel und
Antonius Halbe und ihre Deutschlandtour.
26
Aktuelles
30
Verarbeiter-Porträt: Klein und fein
Seit 91 Jahren produzieren die Hörrleins
in Adelsdorf Spezialitäten in Konserven.
48
Lukullisches aus dem Wald
Das Restaurant im Haus zur Wildnis ist nicht nur
ein Ausflugslokal für Bayerwald-Touristen.
50
Marktplatz
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NRW-Warenbörse
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Verlosung / Personalien
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Bücher / Vorschau / Impressum
-5-
INFO ––– Termine
Anzeige
Veranstaltungen und Termine
Weitere Informationen bzw. Links zu den Veranstaltungen auf dieser Seite finden Sie auf
www.biokreis.de unter dem Menüpunkt „Termine“
Biokreis
in Bayern
12. Dezember, 10 Uhr bis ca. 16 Uhr
Workshop: Einstieg in die Milchziegenhaltung
Ort: Restaurant Birnis,
Ludwigstraße 2 (Stadtplatz), 84524 Neuötting
Programm: Informationen zum Einstieg in die ökologische Milchziegenhaltung (Richtlinien, Umstellung),
Vorstellung der Wasserburger Biokäse Manufaktur (als
möglicher Milch-Abnehmer), anschließend Besichtigung
des Biokreis-Betriebes Eineder in Winhöring
Anmeldung: bitte bis 8.12. an Birte Hauschild,
[email protected] bzw. Tel. 0851 - 75650-13
24. Januar, 10 Uhr
Die Biohennen – eine starke Gemeinschaft sucht neue
Mitglieder. Gesucht werden Interessenten
für Legehennen und Mast.
Ort: Die Biohennen AG, Habichtstraße 42, 85088 Vohburg, Telefon: 08457 - 93 45-0
Termine
anderer
Veranstalter
Kurse an der LHVHS Lauda
10. bis 12. Januar
Geflügelhaltung für Direktvermarkter
26. bis 28. Januar
Umstellung auf pfluglosen Ackerbau
15. Januar, 10 bis 15.15 Uhr
LLH-Pflanzenbauberatung für Öko-Betriebe
Veranstalter: Landesbetrieb
Landwirtschaft Hessen (LLH)
Ort: Stadthalle Baunatal,
An der Stadthalle, 34225 Baunatal
Anmeldung: bis 13. Januar 2015
Tel. +49 (0) 561 - 72 99 333 oder
Tel.: +49 (0) 6441 - 92 89 702
Fax: +49 (0) 611 - 327 609 219
[email protected]
16. bis 25. Januar
Internationale Grüne Woche, Berlin
31. Januar, 11.30 – 18 Uhr
Fachseminar „Jetzt Biobäcker werden!“
Ort: Firma Alfred Pfersich GmbH & Co. KG,
Messerschmittstr. 23, 89231 Neu-Ulm
Anmeldung: bitte bis zum 17. Januar 2015 an
Rebecca Martin, Firma Pfersich, Tel: 0731-7079120,
E-Mail: [email protected]. Die Kosten für die
Veranstaltung betragen inklusive Mittagessen 95,00 Euro
pro Teilnehmer.
5. März, 11 bis 16 Uhr
Mitgliederversammlung des
Biokreis Erzeugerring Bayern e.V.
Ort: Biohotel Hörger, Hohenbercha 38, 85402 Kranzberg
14. März, 11-16 Uhr
Mitgliederversammlung des Biokreis e.V.
Ort: Biohotel Hörger, Hohenbercha 38, 85402 Kranzberg
06. bis 08. Februar
Kulturgeschichte der Obstgehölze
Grundkurs im Obstbaumschnitt
13. bis 15. Februar
Naturgemäßer Obstbau – Aufbaukurs
21. bis 22. Januar
Hofübergabe-Seminar
LVHS Niederalteich
26. Januar, 19 Uhr
Neue Impulse im Ökologischen Landbau in Hessen
Aktuelles aus der Vermarktung
Veranstalter: Landwirtschaftliche Woche Südhessen
Ort: 64579 Gernsheim, Stadthalle
11. bis 14. Februar
BioFach, Nürnberg
6. bis 8. März
Bundestagung der Lern- und Schulbauernhöfe
Wetzlar
INFO ––– Notizen
Notizen ––– INFO
Notizen
Legegemeinschaft sucht Bauern
Neumarkter Lammsbräu schreibt Nachhaltigkeitspreis aus
Die Biohennen AG mit aktuell 34 Mitgliedern sucht aufgrund steigender Nachfrage weitere Bauern. Die Legegemeinschaft
mit der Eiermarke „Die Biohennen 100% Biofutter“ braucht Verstärkung. Auch für das Projekt „hahn-henne-ei“ werden
weitere zukunftsorientierte Bauern für die Legehennenhaltung sowie für die Mast gesucht. Voraussetzung für die Aufnahme
in die Biohennen AG ist die bäuerliche Ausrichtung und die Umstellung auf biologische Erzeugung. Familienbetriebe,
die sich mit der Legehennenhaltung ein Nebeneinkommen sichern wollen, sind ebenso willkommen wie Bauern, die auf
Geflügel als Haupteinkommen umstellen wollen. Die Biohennen
Das Engagement für eine lebenswerte Zukunft will Neumarkter Lammsbräu auch im neuen Jahr wieder mit dem Nachhaltigkeitspreis belohnen und ruft Einzelpersonen, Vereine, Institutionen, Unternehmen, Medienschaffende und LammsbräuMitarbeiter zur Bewerbung auf. Die Unterlagen können online unter www.lammsbraeu.de ausgefüllt oder per E-Mail
angefordert werden unter [email protected]. Bewerbungsschluss ist der 28. Februar 2015. Der
mit insgesamt 10 000 Euro dotierte Nachhaltigkeitspreis wird am 18. Juni 2015 feierlich übergeben.
Neumarkter Lammsbräu
Mehr Infos unter Tel. 08457-9345-0 oder [email protected].
Infotag: Samstag 24.01.2015
Beginn: 10 Uhr
Ort: Die Biohennen AG, Habichtstraße 42, 85088 Vohburg
Bayern belohnt seine Biobauern
Hoffmann hat Top-Glühwein Deutschlands
Die Zeitschrift Selection hat im September bei einer Blindverkostung die drei Glühweine des Privatweinguts Gerhard
Hoffmann aus dem pfälzischen Göcklingen mit der hohen Sternen- und Punktezahl als Gold und Toplevel Gold ausgezeichnet. Dabei erhielt der rote Glühwein in der Kategorie „Klassischer Glühwein rot“ mit 34 von 35 Punkten die beste
5-Sterne-Wertung und führt somit die Bestenliste in dieser Kategorie an. Mit 29 von 35 Punkten und vier Sternen gehört
der „Johannesfeuer“ (Johannisbeer-Glühwein) ebenfalls zu den Spitzenreitern. Ab drei Sterne gelten die getesteten Produkte
als überdurchschnittlich. Ganz aus dem Rahmen und jeglicher Kategorie fiel die „Raureifperle“ mit 4 Sternen und 29 von
35 Punkten. „Raureifperle“ ist ein Glühwein in Seccoart, der kalt getrunken wird.
Privatweingut Hoffmann
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Neumarkter Lammsbräu gewinnt Nachhaltigkeitspreis
Der Deutsche Lokale Nachhaltigkeitspreis ZeitzeicheN in der Kategorie Unternehmen (Sonderpreis) geht an die Neumarkter
Lammsbräu, Gebr. Ehrnsperger KG, nach Neumarkt (Bayern), prämiert für langjährige Ausstrahlung des Nachhaltigskeitsengagements in die Region. „Diese Auszeichnung bedeutet uns viel, denn sie unterstreicht unser Credo: Unternehmen
können viel dafür tun, dass nicht nur ihr Betrieb, sondern die gesamte Region nachhaltiger wird.“ Durch den Bezug von
Braurohstoffen aus der Region und starkes Engagement für Artenschutz, Wasserschutz, Ökolandbauförderung und gegen
Agrogentechnik in der Region hat Lammsbräu maßgeblich mit dazu beigetragen, dass es im Landkreis Neumarkt seit Jahren
überdurchschnittlich viel Öko-Landbau gibt: Mit 7,6 Prozent liegt der Flächenanteil deutlich über dem deutschlandweiten
Schnitt von 6,4 Prozent (Quellen: AELF Neumarkt, Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft).
Neumarkter Lammsbräu/GRÜNE LIGA Berlin
Supportstelle für ökologische Pflanzenzüchtungsforschung
Mit Beginn des Oktobers 2014 wurde am Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) eine Supportstelle für die
ökologische Pflanzenzüchtungsforschung eingerichtet. Initiiert wurde sie von einem Aktionsbündnis, bestehend aus dem
Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) in der Schweiz und in Deutschland, den Verbänden der Ökologischen
Landwirtschaft in Deutschland, der Stiftung Mercator Schweiz und der Software AG-Stiftung. Ziel dieser auf fünf Jahre
finanzierten Supportstelle ist unter anderem, ökologische Pflanzenzüchter dabei zu unterstützen, Gelder aus öffentlichen
Förderprogrammen für Forschung und Landwirtschaft in Deutschland, der Schweiz und der Europäischen Union zu gewinnen.
Software AG-Stiftung
Die Leistungen der Betriebe des Ökologischen Landbaus in Bayern werden ab dem Jahr 2015 mit 273 Euro pro Hektar
honoriert. Landwirtschaftsminister Helmut Brunner gibt mit der vollen Ausschöpfung der vom Bund gegebenen Möglichkeiten ein deutliches Signal seiner Wertschätzung für die bayerischen Biobauern und verfolgt damit seine Zielsetzungen für
die Initiative BioRegio Bayern 2020 konsequent weiter. Mit dieser Initiative werden strukturelle Verbesserungen für den
Ökolandbau in Bildung, Beratung, Forschung und Markterschließung entwickelt, und die ökologische Produktion soll
ausgehend vom Jahr 2012 bis 2020 verdoppelt werden.
lvö
Biokreis-Landwirtin als Fernseh-Köchin
Claudia Fenzel vom Biokreis-Betrieb Hafninger Weiderind in Tiefenbach (Landkreis Passau) kocht nun gelegentlich für das
Bayerische Fernsehen. Etwa alle vier Wochen läuft die „Landküche mit Claudia“ innerhalb der Sendung „Wir in Bayern“, in
der die Köchin des Lindenkellers, ein kleines Wirtshaus für geschlossene Gesellschaften, ihre Rezepte preisgibt. Sendetermine
können unter www.facebook.com/HafningerWeiderind oder www.facebook.com/pages/Lindenkeller/715883091777294
abgefragt werden. Auch auf der Internetseite www.lindenkeller.com können unter der Rubrik „Wir in Bayern – Rezepte“
alle bisher erschienenen Kochbeiträge und die dazugehörigen Rezepte angesehen werden. Die gesamten „Wir in Bayern“Sendungen sind in der Internet-Mediathek des Bayerischen Rundfunks zu finden. Lindenkeller
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INFO ––– Agrarpolitik
Agrarpolitik ––– INFO
dem US-Recht, aber nicht eigenem Recht entsprechen, in
den EU-Markt gelangen.
Bio-Logo neben Gentechnikhinweis
Folgen der TTIP (Transatlantische Handels- und
Investitionspartnerschaft) für die Bio-Branche.
Von Hans-Peter Schmidt
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Bio-Brei und Bio-Kekse für Kleinkinder (Getreidebeikost)
gab es schon in den 1980er-Jahren. 1991 wurde „Bio“ im
EU-Recht geregelt. Das Diätrecht veränderte sich. Nun
musste ein Mindestgehalt an Vitamin B12 erreicht werden.
Der natürliche Gehalt des Getreides genügte nicht. Dass
man Mineralien und Vitamine (Synthetika) zugeben darf,
soweit dies „gesetzlich vorgeschrieben“ ist, steht seit 1993
im EU-Bio-Recht. „Aminosäuren und andere Stickstoffverbindungen“ kamen 1997 hinzu. So gab es Säuglingsanfangsnahrung als „Bio“, weil die Pflichtwerte des Diätrechts
eingehalten werden konnten.
Falsch verstanden, sagte nun der Gerichtshof der Europäischen Union in Luxemburg (EuGH) am 05.11.20141. Er
antwortete auf eine Auslegungsfrage des Verwaltungsgerichts
München. „Gesetzlich vorgeschrieben“ sei nur das, was man
beifügen muss, damit ein Lebensmittel überhaupt vermarktet werden darf, aber nicht das, was ihm beigefügt wird,
damit es einem bestimmten Zweck genügen kann. Zum
Beispiel dem Zweck, ein Diätprodukt, so auch ein Produkt
für Säuglinge oder Kleinkinder, zu sein. Oder dem Zweck,
mit einem Health Claim bezüglich der gesundheitlichen Bedeutung von Eisen angeboten zu werden. Oder dem Zweck,
der Nahrungsergänzung mit Eisen und einem Vitamin für
Schwangere zu dienen.
Die Flasche mit einem Biosaft mit der Eisenverbindung und
dem Vitamin, bezüglich derer das Münchener Gericht seine
Frage nach Luxemburg stellt, wäre nach diesem Gedanken
als solche auch ohne die hinzugefügte Eisenverbindung verkehrsfähig, aber eben nur als Lebensmittel des allgemeinen
Verzehrs. Entsprechend für die Säuglingsanfangsmilch: Wird
das Produkt zum Verzehr nach dem dritten Lebensjahr angeboten, braucht es synthetische Zugaben nicht. Diese neue
Auslegung würde viele Bioprodukte für kleinere Kinder verhindern.
Gleichbehandlung vor dem Gesetz?
Was wäre dann nach Auffassung des EuGHs überhaupt
„gesetzlich vorgeschrieben“? Zum Beispiel das, was man in
Großbritannien Getreidemehl zugeben muss, damit es nationale Mindestwerte für Eisen, für Thiamin, Vitamin B1
und für Niacin, ein Vitamin des B-Komplexes, erreicht. Erst
damit kann es als Mehl verkauft werden.
Das war aber nicht das letzte Wort des Gerichtshofs. Ganz
im Gegenteil. Im Verfahren in Luxemburg war der Anspruch
auf Gleichbehandlung mit US-Bio-Unternehmen diskutiert
worden: Kann es sein, dass man ein Lebensmittel, wenn es
in New Jersey (USA) für den EU-Markt als Bioprodukt abgepackt wurde, in München mit dem EU-Bio-Logo in den
Verkehr bringen darf, weil es dem US-Bio-Recht entspricht,
dass man das gleiche Produkt aber, wenn es in München
gepackt wurde, nicht als „Bio“ anbieten dürfe, weil das EUBio-Recht eine Anforderung stellt, die das US-Bio-Recht
nicht kennt?
Die Generalanwältin des EuGH, Eleanor Sharpston aus
Großbritannien, sagte den Vertretern der EU-Kommission,
dass dies doch eine Frage des „equal treatment under the
law“ sei, der Gleichbehandlung vor dem Gesetz. Sie formulierte Zweifel. Der EuGH klärte diese nicht, sondern sagte,
er könne die Frage, was aus dem Grundrecht auf Gleichbehandlung für das Biounternehmen in Bayern folge, noch
nicht beantworten. Das Münchener Gericht habe nicht
danach gefragt. Die anderen Mitgliedstaaten hätten diesen
Aspekt nicht erkennen können und daher dazu nicht Stellung genommen. Der EuGH lege das Unionsrecht aber in
einem partizipatorischen Diskurs mit den Mitgliedstaaten
aus. Dazu kann es erst kommen, wenn das Münchener Gericht dem EuGH auch diese weitere Frage stellt.
Ganz schön wirr…
Was ist der Sinn der komplexen Diskussionen über ein neues EU-Bio-Recht, nachdem die EU-Kommission über das
Gleichwertigkeitsabkommen de facto US-Bio-Recht für den
EU-Bio-Markt eingeführt hat? Und was ist der Sinn der
hochgestochenen, weitgreifenden Worte, die man 2006 als
Ziele in das EU-Bio-Recht aufgenommen hat? An ihnen
hat sich nun der EuGH orientiert. Ohne Gesetzesänderung
oder Gleichheitsanwendung des US-Bio-Rechts wird man in
der EU Säuglingsmilch und Kleinkinderkekse nicht mehr in
Bioqualität anbieten können. Ein hausgemachtes Problem.
Besser hätte man 2006 auf die Forderung nach Aufnahme
der leeren Worte in das EU-Bio-Recht verzichtet. Sie waren
keine Erfindung der EU-Kommission, sondern so von vielen
Akteuren des Sektors gewünscht.
Der Autor Hanspeter Schmidt ist Rechtsanwalt in Freiburg im Breisgau und
spezialisiert auf Fragen des EU-Bio-Rechts (www.hpslex.de).
IHR STARKER PARTNER
WENN ES UM
BIOFUTTER GEHT.
US-Bio – EU-Bio: erhebliche Unterschiede
Wieso kommt es auf das US-Bio-Recht an? Es weist erhebliche Unterschiede zum EU-Bio-Recht auf. Dazu gehört
auch das breite Beifügen von Synthetika. Auf der Biofach
2012 hatte die EU-Kommission mit den USA einen völkerrechtlichen Vertrag über die wechselseitige Anerkennung des
Biorechts als gleichwertig geschlossen - nach zehnjährigen
Verhandlungen. Produkte aus den USA, die dem US-BioRecht entsprechen, aber dem EU-Bio-Recht nicht genügen,
wurden damit zur Vermarktung als „Bio“ in der EU freigegeben.
Würde es bei der vorläufigen Antwort des EuGH bleiben,
könnte und müsste das bayerische Biounternehmen die
Fläschchen mit Biosaft und der Eisenverbindung in New
Jersey für den EU-Markt verpacken und nach München
schicken lassen. Möglicherweise hat es aber einen Anspruch
auf Gleichbehandlung seiner Produktion in Bayern. Was
zeigt das? Es zeigt, dass das Bio-Gleichwertigkeitsabkommen
mit den USA große Bedeutung für die Praxis hat. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte es im März 2014 als Beispiel
dafür genannt, dass die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (englisch TTIP) funktionieren werde.
Der Fall zeigt, dass es um die Gleichbehandlung der eigenen
Unternehmen geht und nicht nur darum, ob Produkte, die
EuGH, Urteil vom 05.11.2014, C-137/13, Herbaria Kräuterparadies. Der Verfasser dieses Beitrags war in Luxemburg anwaltlicher Vertreter im Vorabentscheidungsverfahren.
1
Das Abkommen hat viele weitere praxisrelevante Folgen: Die
Linsen, die mit einem hohen Glyphosatgehalt als Bioprodukte aus den USA kommen, wären auch dann weiter mit
dem EU-Bio-Logo in der EU verkehrsfähig, wenn in das
neue EU-Bio-Recht, wie die EU-Kommission im März 2014
vorschlug, ein strenger, niedriger Dezertifizierungsgrenzwert
aufgenommen würde. Wenn das US-Bio-Recht für Glyphosatspuren vorsieht, dass diese fünf Prozent des allgemeinen
US-Grenzwerts erreichen dürfen, ist dies der Maßstab für
die Verkehrsfähigkeit als Bioprodukt in der EU, nicht das
EU-Bio-Recht.
Auch US-Bio-Verbraucher wünschen keine Gentechnik.
So gilt auch im US-Bio-Recht das Verbot der Gentechnik.
Man darf sie nicht gezielt einsetzen. Wenn ein US-Bio-Bauer
Saatgut verwendet, von dem er weiß, dass es gentechnisch
verändert ist, ist dies in den USA in Ordnung, wenn er eigentlich gentechnikfreies Saatgut einsetzen wollte, sich gentechnikfreies aber nicht besorgen konnte. In der EU müssen
Lebensmittel, bei denen eine Zutat mehr als 0,9 Prozent
gentechnische Veränderung aufweist, den Hinweis „<Zu-
tat> aus gentechnisch veränderter <Feldfrucht>“ tragen...“.
Mit diesem Hinweis dürfen sie nicht als „Bio“ angeboten
werden. Das gilt nicht für US-Bio-Produkte. Kommen sie
auf den EU-Bio-Markt, steht das EU-Bio-Logo neben dem
Gentechnikhinweis.
Anzeigen
US-Bio-Recht für den EU-Bio-Markt?
MÜHLE UND MISCHFUTTERWERK GMBH
A-4982 Obernberg am Inn, Mühlberg 3
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-11-
INFO ––– Agrarpolitik
Kulap:
Einsatz für
das Bestmögliche
Bio-Wirtshaus „Zum Fliegerbauer“
Kommentar von Sepp Brunnbauer
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Für die Beibehaltung der Kulap-Förderung wird in Bayern ab dem kommenden Jahr eine staatliche Zuwendung
in Höhe von 273 Euro/Hektar gewährt. Wir freuen uns
ganz besonders über diese Entscheidung, weil es lange Zeit
nicht nach so einer Entwicklung ausgesehen hat. Ursprünglich gab der GAK-Rahmenplan eine maximale Förderhöhe
von 234 Euro vor. Erst als im Sommer dieses Jahres dieser
Rahmen deutlich erweitert wurde, war bei der Förderhöhe für die Beibehaltung deutlich mehr Spielraum gegeben.
Die bayerischen Bioverbände und ihr Zusammenschluss,
die LVÖ, wollten die Leistungen der bayerischen Biobauern
entsprechend honoriert sehen. Auch kann die Initiative des
bayerischen Landwirtschaftsministers mit „BioRegio 2020“
nur dann Erfolg haben, wenn wirklich alle Möglichkeiten
ausgeschöpft werden, die das bayerische Kulap-Programm
bietet.
Andere Interessensgruppen hätten sich mit weniger zufrieden gegeben, so dass Minister Helmut Brunner mit seinem
Wunsch nach einer deutlichen Verbesserung auch in den
eigenen Reihen mit den Bioverbänden lange Zeit alleine
dastand. In zahlreichen persönlichen Gesprächen der LVÖ,
aber auch der Geschäftsführung und des Vorstands des
Biokreis-Erzeugerrings Bayern mit dem Minister wurde
immer deutlich gemacht, wie wichtig diese Erhöhung ist.
Gerade vor dem Hintergrund gestiegener Produktionskosten, erhöhter Richtlinienstandards und einem vermehrten
Kontrollaufwand war dieses klare Zeichen einer deutlichen
Erhöhung der Förderung bayerischer Biobauern von Seiten
des Ministers wichtig und richtig.
Ein ganz besonderer Dank gilt hier Staatsminister Brunner,
der sich gegen Vorbehalte aus den eigenen Reihen, aber auch
von Seiten der konventionellen Kollegen durchgesetzt hat.
Es macht deutlich, dass der Minister ernsthaft daran interessiert ist, den ökologischen Landbau in Bayern nach vorne
zu bringen.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang aber auch das Selbstverständnis der Biobauern. Es geht beim Kulap nicht um
Almosen oder Geschenke von Seiten des Staates. Das Kulap
honoriert Leistungen der Landwirte für Natur und Umwelt
und stellt einen Ausgleich für Mehraufwand und Minderertrag dar. Dies gilt es auch bei Pachtverhandlungen deutlich
zu machen, wenn der Verpächter davon ausgeht, dass neben
der Flächenprämie auch die Kulap-Förderung an ihn durchgereicht werden sollte.
Es gibt noch viel zu tun. Gerade werden die Feinheiten im
Kulap verhandelt. Auch hier sind die Berater der Erzeugerringe gefordert, mit den Verantwortlichen im Ministerium
die allgemeinen Rahmenbedingungen, die Frage der Kombinierbarkeit einzelner Maßnahmen, aber auch die Praxistauglichkeit des Programms mitzugestalten.
Es gehört zu unseren Aufgaben, die Interessen unserer Mitgliedsbetriebe auf politischer Ebene zu vertreten – nicht
immer ist das von Erfolg gekrönt. In diesem Fall ist uns viel
gelungen - auch, weil die bayerischen Bioverbände politisch
an einem gemeinsamen Strang gezogen haben, um für ihre
Mitgliedsbetriebe nicht das Mögliche, sondern das Bestmögliche zu erreichen.
Der Biokreis wünscht
seinen Mitgliedern,
Unterstützern
und Freunden
sowie allen Lesern
der bioNachrichten
ein gesegnetes Weihnachtsfest
und ein gesundes, neues
(Bio-) Jahr!
Genießen Sie im Winter köstlichen
Enten- und Gänsebraten
und reservieren Sie bitte rechtzeitig
für Ihre Weihnachtsfeier!
Wir bieten Platz für bis zu 90 Gäste an.
Silvester mit Bio-Menü
Auch für Vegetarier
Lassen Sie sich auf unserer Terrasse
vom 210 o -Panorama-Feuerwerk verzaubern
und begrüßen Sie in familiärem Rahmen
das Neue Jahr!
Die Geschenkidee:
Gutscheine für das Silvester-Bio-Menü
oder für ein unterhaltsames
Krimi-Dinner im Januar 2015
Krimi & Dinner „Drudenblut“
Freitag, 16. Januar 2015, 19 Uhr
www.biowirtshaus.de
Menüs
Buffets
Catering in Bio-Qualität
auch außer Haus
oder zur Abholung
Ökologisches Zentrum Stelzlhof
Die Mitarbeiter vom
ökologischen Zentrum Passau - Stelzlhof e. V.
wünschen ein gesegnetes Weihnachtsfest
und ein gesundes, neues Jahr!
Ökologisches Zentrum Passau-Stelzlhof e.V.
Ökostation des Bund Naturschutz für Niederbayern
Stelzlhof 1 94032 Passau
Telefon: 0851. 9 66 93 66
Stadtbus-Linie 6 / Stelzlhof
www.stelzlhof.de
BIOKREIS ––– Fachberatung
Landwirte fragen – Berater antworten
Magen-Darm-Würmer bei Rindern
Strohkalkulation für den Winter
Ich beabsichtige, meine Mutterkühe zukünftig in einem Zweiraumlaufstall zu halten. Mit welchem
Strohbedarf muss ich über den Winter kalkulieren?
Im nächsten Jahr wollen wir auf unserem Betrieb mit der Weide für Jungrinder beginnen. Ein großer
Problempunkt ist hierbei noch der Befall der Rinder mit Magen-Darm-Würmern. Was kann man
dagegen machen?
Monika Huber:
Der Laufstall mit zwei Funktionsbereichen, zum Beispiel vier Meter Fressbereich (planbefestigt oder auf
Spalten) und acht Meter tiefer, eingestreuter Liegebereich, ist nach wie vor das häufigste Stallsystem in
der Mutterkuhhaltung. Wichtig ist, dass der Liegebereich eine ausreichende Größe, sprich Raumtiefe
aufweist. Dies spart Stroh, weil der rückwärtige Bereich dann wirklich dem Liegen vorbehalten bleibt.
In einem solchen System ist bei einer gut sechsmonatigen Stallphase mit etwa sechs Kilo Stroh pro Tier
und Tag zu rechnen, also etwa 1200 Kilo, oder anders ausgedrückt, rund vier übliche Quaderballen
je Großvieheinheit und Winterperiode. Dort, wo diese Werte erheblich unterschritten werden oder
nicht täglich eingestreut wird, leidet oft unweigerlich die Sauberkeit der Tiere.
Innere Parasiten wie Magen-Darm-Würmer gehören zu den wichtigsten Infektionserregern weidender
Rinder und können den Tierbesatz in der Aufzucht erheblich beeinträchtigen. Ein gutes Management
ist hierzu also unerlässlich. Generell sind chemisch-synthetische Wurmmittel im Ökolandbau erlaubt,
ein Nachweis für einen Befall wird jedoch immer benötigt. Doch durch die regelmäßige Anwendung
haben sich bei den Parasiten auch schon einige Resistenzen gebildet. Eine systematische Behandlung
mit Anthelminthika (chemische Wurmmittel) zur Vorbeugung ist daher oft kritisch zu sehen. Eine
Alternative ist ein Weidemanagement, welches den Infektionsdruck nachhaltig reguliert. Ziel hierbei
ist nicht, eine Wurmfreiheit zu erhalten, sondern den Befall so zu reduzieren, dass es für das Tier und
den Tierhalter tolerierbar ist. Wichtig zu wissen ist, dass erstweidende Rinder, im Gegensatz zu Schafen
und Ziegen, eigene Abwehrkräfte mobilisieren und eine gewisse Immunität aufbauen können. Für
weitere Fragen zu diesem System stehe ich Ihnen natürlich gerne zur Verfügung.
Nährwert-Tabelle bei Honig
Kalkung des Bodens
Ich möchte ein eigenes Honig-Etikett haben. Muss ich dort eine Nährwert-Tabelle angeben?
Wann ist eine Kalkung sinnvoll?
Hubert Dietrich:
Julia Schwimmer:
Nach der Lebensmittel-Informationsverordnung, die spätestens am 13.12.2014 umgesetzt sein muss,
ist auf allen Lebensmitteln, die eine Verarbeitung erfahren haben, eine Nährwert-Tabelle erforderlich.
Ausnahmen davon sind nach der Lebensmittel-Informationsverordnung, Anhang V, Ziffer 1: „Unverarbeitete Erzeugnisse, die nur aus einer Zutat oder Zutatenklasse bestehen;“ Das trifft auf Honig
zu. Anhang V, Ziffer 19: „Lebensmittel, einschließlich handwerklich hergestellter Lebensmittel, die
direkt in kleinen Mengen von Erzeugnissen durch den Hersteller an den Endverbraucher oder an lokale
Einzelhandelsgeschäfte abgegeben werden, die die Erzeugnisse unmittelbar an den Endverbraucher
abgeben.‘ Für Honig ohne irgendwelche Zusätze benötigt man deshalb keine Nährwert-Tabelle. Wenn
aber jemand Honig mit Zimt oder Nüssen vermischt und diese Gebinde nicht direkt an den Endverbraucher abgegeben werden, ist eine Nährwert-Tabelle auf dem Etikett anzubringen. Diese Regel gilt
selbstverständlich auch für alle anderen Lebensmittel sinngemäß.
Vorausgesetzt, bei einem schwach lehmigen Sand liegt der pH-Wert bei circa 6,0, ist eine Kalkung mit
10-15 dt CaO/ha alle drei Jahre sinnvoll. Diese Kalkmenge ist abhängig von Bodenart und pH-Wert.
Unabhängig vom pH-Wert kann der Anteil an wasserlöslichem Kalzium im Boden untersucht werden,
um etwa eine Überversorgung zu verhindern. Dies lohnt sich eventuell bei Mangelerscheinungen an
der Kultur bezüglich Bor oder Mangan. Auftretender Schachtelhalm kann ebenfalls durch die pHhebende Wirkung des Kalziums eingeschränkt werden. Auch gegen Schädlinge wie Kokzidien kann
eine Kalkung nützlich sein. Entsprechend der Wirkung empfehle ich die Ausbringung nach der Ernte
auf die Stoppeln (tragfähiger Boden). Vor der Saat (Winterung/Sommerung) und auch im jungen
Getreidebestand ist im Winter eine Kalkung möglich. Grünland kalkt man optimalerweise während
der Vegetationsruhe.
Futter-Mist/Gülle-Kooperation
Maßnahmen gegen die Ackerkratzdistel
In meiner Nachbarschaft befindet sich ein viehloser Betrieb. Kann ich mit ihm eine Kooperation für
einen Futter-Mist/Gülle-Austausch eingehen?
Ich habe Ackerkratzdisteln auf einem meiner Felder. Wie kann ich sie bekämpfen?
Jörn Bender:
David Hierenbach:
Wenn dieser Betrieb beim Biokreis oder einem anderen ökologischen Anbauverband ist, kann eine Kooperation eingegangen werden. Dabei ist zu beachten, dass auf allen Flächen der Kooperationspartner
maximal 1,4 Dungeinheiten (DE) (1 DE = ca. 80 kg N) pro ha und Jahr ausgebracht werden dürfen.
Ist der mögliche Kooperationspartner EU-Bio, kann keine Kooperation eingegangen werden. Dann
kann je nach Verfügbarkeit von Betriebsmitteln in folgender Reihenfolge vorgegangen werden. Zukauf
von: Biokreis-Betrieben, anderen anerkannten Öko-Verbandsbetrieben, EG-öko-VO- Betrieben, von
konventionellen Betrieben nur mit Ausnahmegenehmigung und im Rahmen der Biokreis-Richtlinien
und EG-öko-VO. Dies muss dokumentiert werden. Geht es um den Zukauf von Mist, darf konventioneller Mist (außer Schweine- und Geflügelmist) zugekauft werden. Auch dies muss dokumentiert
werden und darf 40 kg N/ha nicht überschreiten.
Toni Reisinger:
Die Ackerkratzdistel ist ein ausdauerndes Wurzelunkraut, das auf fast allen Böden vorkommt. Sie
bevorzugt nährstoffreiche tiefgründige Böden und kommt oft nach Verdichtungen vor. Ist sie einmal
etabliert, lässt sie sich nur noch schwer bekämpfen. Deshalb sollte man schon vorbeugend gegen die
Distel vorgehen. Die beste Bekämpfungsmethode ist die Fruchtfolge. Die Distel wird am stärksten
geschwächt durch ein intensiv genutztes Kleegras mit mindestens drei Schnitten. Durch den Schnitt
und das schnelle Wachstum des Kleegrases wird der Distel das Licht genommen und sie kann keine
Reservestoffe in ihre Wurzeln einlagern. Je nach Befall wäre ein zwei- bis sogar dreijähriges Kleegras
die beste Bekämpfung. Doch dies ist oft nicht möglich oder zu teuer. Durch dichte Zwischenfrüchte,
Wechsel von Sommer- und Winterungen und intensive Bodenbearbeitung kann man der Distel ebenfalls zusetzen. Man sollte auch versuchen, keine Verdichtungen durch zu nasse Bodenbearbeitung zu
verursachen, da die Distel dies bevorzugt.
BIOKREIS ––– Fachberatung
Diese Seite:
Sojaanbau mit 50 cm
Reihenabstand
Bild: Alex Kögel
Soja aus dem Rottal?
Linke Seite:
Bild 1: Unterschiedliche
Abreife der Sorten
ES Mentor (links) und
Merlin (rechts)
Bild 2: Gehackte Reihe
mit Verschüttung
Ein Erfahrungsbericht über den ersten Anbauversuch.
Von Peter Krauß
kleinerer Teil wurde zu Demonstrationszwecken unmittelbar vor der Saat
in einem großen Kübel per Hand mit
Biodoz zusätzlich geimpft. Wie oben
erwähnt ohne erkennbaren Unterschied, was die Knöllchenbildung
oder andere Merkmale angeht. Zum
frühestmöglichen Zeitpunkt, bei uns
der 24. Mai, wurde das erste Mal, und
zwar im Zweiblattstadium, mit Gänsefußscharen im Frontanbau gehackt.
Im Vierblattstadium wurde am 4. Juni
erneut gehackt und am 13. Juni das
dritte Mal mit anschließendem Striegeln. Da der Boden sehr hart war,
konnte der Striegel zwar nichts gegen
das Unkraut ausrichten, aber er hat die
durchs Hacken entstandenen Brocken
wieder etwas eingeebnet. Das war im
Hinblick auf das Dreschen nicht ganz
Bilder:Julia Hilmer
Über das Ökowertschöpfungskettenprojekt wurde ich angesprochen, ob
ich nicht Interesse hätte, mich dem
Soja-Demo-Netzwerk anzuschließen.
Dafür sollte ich auf einer Fläche Soja
mit einer Demonstrationsanlage anbauen. Das hat mich sofort angesprochen, da ich bereits in der Vergangenheit an der Pflanze interessiert war,
mich aber die Unkrautproblematik
und der damals niedrigere Marktpreis
eher abgeschreckt haben. Durch verschiedene Gespräche mit Kollegen
wurde mir bewusst, dass das Unkraut
überwiegend ein konventionelles Problem ist, da hier Herbizide fehlen. Als
Biobauer hingegen stehen uns Verfahren und Techniken zur Verfügung,
um das Unkraut einzudämmen. So war
ich gleich mit Begeisterung dabei und
habe zusammen mit dem BiokreisBerater Alex Kögel einen Anbauplan
erstellt. Die Besucher des Feldtages
am 27. Juni konnten dann auf meiner
Fläche die Sorten Merlin, ES Mentor,
Lissabon und Sultana besichtigen, außerdem zwei Impfvarianten und unterschiedliche Hackintensitäten. Soviel
vorab: Bis auf die Sortenunterschiede
wie Reifezeitpunkt und Korngröße,
Schotenansatz und so weiter konnten
optisch keine weiteren Unterschiede
festgestellt werden.
Hohe Triebkraft der Keimlinge
Auf dem Schlag wurde die Fruchtfolge Kleegras – Winterweizen – Soja
angebaut. Da der Winterweizen stark
verunkrautet war, wurde nach der
Ernte zweimal gegrubbert und dann
gepflügt. Mitte April kam der Flügelschargrubber zur Unkrautbekämpfung
und Ende April die Kreiselegge zum
Einsatz. Zur Saatbeetbereitung fuhr
ich erneut mit der Kreiselegge über den
Acker und erzielte damit ein sehr feines
Saatbeet. Nach mehrmaligem Messen
war am 5. Mai die Bodentemperatur
bei 10-11 °Celsius und ich konnte mit
meinem Einzelkornsägerät Monosem
zur Tat schreiten. Das Warten hat sich
gelohnt, da Kollegen, die bei geringeren Temperaturen gesät hatten, einen
deutlich schlechteren Feldaufgang
erreichten. Gesät wurde sechsreihig
mit 50 cm Reihenabstand und 3,5
cm Saatabstand, die Saatstärke betrug
65 Körner pro Quadratmeter. Kurz
darauf kam ein Gewitter mit starken
Regenfällen, wodurch der Boden stark
verschlämmte. Durch die erstaunlich
hohe Triebkraft der Keimlinge kam es
trotz der verhärteten Oberfläche zu einem gleichmäßigen Feldaufgang.
Tierische Feinde: Tauben
Ein Großteil des Saatgutes wurde bereits als „FixFertig-Saatgut“ geimpft
vom Saatguthandel bezogen. Ein
unerheblich. Neben dem Unkraut hat
der Soja auch tierische Feinde. Aus der
Luft verursacht die Taube die höchsten Fraßschäden. Diese bekam ich gut
mit meiner erprobten Vogelscheuche
(Flugdrachen) in den Griff. Vom Boden aus haben die Schnecken die erste
Reihe ohne Gegenwehr aufgefressen.
Ernte circa
25 Dezitonnen pro Hektar
Vor der Ernte sind wir zu dritt die
Reihen abgelaufen, um herausgehackte Steine aufzulesen und somit eine
sehr tiefe Mähdreschereinstellung zu
gewährleisten. Gedroschen wurde am
12. Oktober. Probleme machte dabei
die Sorte ES Mentor durch den späten
Reifezustand. Die Bohnen wurden hier
noch grün mitgeerntet. Dadurch wur-
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de das schonende Trocknen auf meiner
Wagentrocknung in die Länge gezogen. Dass die Sorte aufgrund der späten Abreife für diesen Standort nicht
geeignet ist, ist besonders schade, da sie
sich in Sachen Bohnengröße, Wüchsigkeit und Höhe des Schotenansatzes
(geringere Ernteverluste) positiv von
den anderen absetzt. Die Ernte ging
bislang nicht in die Vermarktung und
somit über keine Waage. Deshalb wird
der Ertrag bisher auf 25 Dezitonnen
pro Hektar geschätzt. Das Projekt läuft
noch weitere zwei Jahre und dafür werde ich die Anbaufläche des Sojas noch
vergrößern.
Weitere Infos zum Sojaanbau und zum Projekt
findet man auf der Seite www.sojafoerderring.de.
Der Autor Peter Krauß ist Biokreis-Landwirt in
Ering (Landkreis Rottal-Inn).
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BIOKREIS ––– Fachberatung
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Nährstoffe können umfangreicher genutzt werden
durch ein Gemenge von zwei oder mehr Arten. Verschiedene Arten unterscheiden sich im Wurzelwerk
und dem Nährstoffentzug. Dies ist auch wesentlich
bei der Vermeidung von Nährstoffverlusten durch
Auswaschung und Verlagerung. Krankheiten wie
etwa Septoria tritici, die sich zum Beispiel nur auf
Gräserarten entwickelt, können durch Bestände mit
verschiedenen Kulturen in der Ausbreitung behindert werden. Dies gilt, weil nicht eine Wirtspflanze
neben der anderen steht, wie etwa im reinen Winterweizen. Der Erbsenkäfer kann wiederum mit Getreide nichts anfangen und sich im Mischbestand
weniger stark ausbreiten. Somit ist der Schaden und
der Befallsdruck in Zukunft geringer.
Mischfruchtanbau als effizientes und spannendes Verfahren.
Von Julia Schwimmer
Ertragssicherheit
Bilder: Biokreis
-18-
Mischfruchtanbau bedeutet, dass mehrere Früchte miteinander angebaut werden. Dieser Anbau unterscheidet sich
darin deutlich von der weit verbreiteten Reinsaat. In der
Regel werden die Mischkulturen gemeinsam ausgesät, der
Anbau erfolgt häufig für die Fütterung. Selten geht es um
den Anbau von Marktfrüchten. Interessant sind für die
Körnernutzung Gemenge aus Getreide und Leguminosen.
Außerdem werden auch Ölfrüchte mit Getreide oder Leguminosen gemischt, insbesondere Leindotter. Bei richtigen
Futterbaugemengen, etwa Luzerne mit Rotklee kombiniert,
werden die Kulturen nicht druschreif. Verwertet wird die
Gesamtpflanze. Es werden auch Begrünungsmischungen
angebaut mit dem Ziel, Bodenhumus, -struktur und NVorrat zu verbessern.
arbeiten können. Wir setzen bei der Aussaat, bei der Pflege
der Kultur und zur Ernte Technik ein, die auf die Kulturart
optimal ausgerichtet ist. Nachteile kann dieses Vorgehen
dennoch haben. Reinkulturen sind empfindlich gegenüber
äußeren Einflüssen. Dazu zählen Krankheiten, Schädlinge,
Konkurrenz durch Beikräuter und letztlich die Witterung
an sich. Veränderte Wetterverhältnisse kann ein Feldbestand
mit nur einer Getreideart schlecht kompensieren. Regnet
es unerwartet stark, entwickelt sich Gerste eventuell nicht
mehr optimal. Gerste mag keine nassen Füße, Hafer kann
mit feuchten Bedingungen relativ gut umgehen. Werden
diese Kulturen gemischt angebaut, wirken sich überdurchschnittliche Niederschläge auf dieser Fläche wenig negativ
auf den Ertrag/ha aus.
Die Natur als Vorbild
Widerstandsfähigkeit
Beschäftigen wir uns mit Pflanzengemeinschaften, welche
vom menschlichen Einfluss weitgehend unberührt bleiben,
fällt uns Wesentliches auf. Beispielsweise auf einer Streuobstwiese kann ein sehr dichter Bestand von verschiedenen
Gräsern und Kräutern miteinander gedeihen. Die Arten sind
teilweise aus dem Samenvorrat im Boden gekeimt wie der
Große Wiesenknopf. Solche Arten sind standorttypisch und
können sich gut entwickeln. Auf einen Quadratmeter kommen bis zu 89 verschieden Arten1. Diese natürliche Vielfalt
ist gewiss ein Vorbild, wenn wir von der Reinsaat abweichen
möchten. Gewöhnlich kultivieren wir einzelne Arten, zum
Beispiel Weichweizen. Die Pflanzenarten werden alleine
angebaut, um sie rein ernten zu können, entsprechend den
Ansprüchen des Verbrauchers. Für die technische Abwicklung hat dies den Vorteil, dass wir effizient und flächenstark
Gemengeanbau ist so wertvoll, weil dabei wesentliche
Grundregeln des Ackerbaus beachtet werden: Die Früchte
sollen den Boden rasch bedecken, um unerwünschte Beikräuter zu unterdrücken. Damit sich ein dichter Bestand
etablieren kann, ist ein gleichmäßiger Aufgang der Saat nötig. Werden mehrere Arten gemeinsam ausgesät, treten selten
Lücken im Bestand auf. Durch die Aussaat verschiedener
Samenarten auf einer Fläche bestehen unterschiedliche Ansprüche für die Keimung. Ist das Saatbett auf einer Fläche
unterschiedlich beschaffen, können verschiedene Samenarten damit relativ gut umgehen. Unterschiede können auftreten bei der Lagerungsdichte des Bodens, der Bodenfeuchte
oder der Bodendurchlüftung. Die Durchlüftung etwa wirkt
sich auf die Erwärmbarkeit des Bodens aus, somit auf die
direkten Bedingungen des Keimens. Im Boden vorhandene
1
Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Artenreiches Grünland. Ergebnisorientierte Grünlandnutzung., 2014
Rundum steigt mit der Mischfrucht gewöhnlich
die Ertragssicherheit. Mehrerträge können Mischfrüchten auch unterstellt werden. Dafür vergleicht
man annähernd den Ertrag der Mischfrucht am
besten mit den Einzelerträgen der eingemischten
Saatarten. Die Einzelerträge werden entsprechend
der prozentualen Aussaatmenge umgerechnet. Kann
das Erntegut nach Arten getrennt werden, lässt es
sich genauer kalkulieren. Sind für Sommergerste
140 kg/ha Aussaatstärke üblich, für die Körnererbse
160 kg/ha, rechnet man die „Reinerträge“ entsprechend der gemischten Aussaatstärke um. Annahme:
Gerste und Erbse bringen alleine jeweils 40 dt/ha.
Im Gemenge sät man 20 Prozent der Sommergerste
und 80 Prozent der Erbse. So vergleicht man den
Mischfruchtanbau auch mit 32 dt/ha Erbsen + 8
dt/ha Gerste. Für den Anbau verschiedener Kulturarten gleichzeitig gilt Übergreifendes: Saat- und
Erntezeitpunkt sind möglichst gleich. Im Gemenge
mit Getreide muss die Saatstärke der Leguminose
möglichst hoch angesetzt werden, weil die Leguminose der konkurrenzschwächere Partner ist.2 Eine
Entmischung des Saatengemenges im Saatgutbehälter bei der Aussaat gilt es zu verhindern, um einen
gleichmäßigen Aufwuchs zu ermöglichen. Mischt
man zum Beispiel Leindotter zu Getreide, kommt
es in der Regel zu einer Entmischung. Deshalb kann
die getrennte Aussaat sinnvoll sein. Bei Futterbaugemengen beanspruchen die Samen ein feines Saatbett,
daher ist eine Blank- oder Untersaat üblich.2
Als gängiges Beispiel kann folgende Mischfrucht für
die Rinderfütterung genutzt werden: 80 kg Erbsen +
40 kg Hafer + 40 kg Sommergerste3.
2
Geschäftsstelle Bundesprogramm Ökologischer
Landbau(BÖLN) in der Bundesanstalt für Landbau und Ernährung, Anbau von Gemengen im ökologischen Landbau., 1.
Auflage, Göttingen 2003
3
http://www.oekolandbau.de/erzeuger/pflanzenbau/speziellerpflanzenbau/koernerleguminosen/ getreide-leguminosengemenge/> Kulturdatenblatt Getreide Leguminosengemenge, 11.12.13
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Veranstaltungen ––– BIOKREIS
Schatzkammern,
Bratwürste und das
bayerische Bio-Siegel
bürokratischen Aufwand führen. So erging aus der Runde
der dringende Appell ans Ministerium: Gestaltet die Kriterien für das Siegel einfach! Schafft mit dem bayerischen
Bio-Siegel kein bürokratisches Monster, dessen Vorgaben die
Verarbeiterbetriebe nicht realisieren und die die durch den
Siegeldschungel ohnehin schon verunsicherten Verbraucher
nicht verstehen können!
Anschließend stellte Hans-Peter Wagner seine Biobäckerei
Wagner GmbH in Ruderting bei Passau vor, und gab wertvolle Tipps für die Umstellung auf 100 Prozent bio: Das
handwerkliche Können in der Verarbeitung, um rundum
qualitativ hochwertige Produkte anbieten zu können; geschultes, von bio überzeugtes Verkaufspersonal - und eine
gelungene Kommunikation mit den Kunden zur Unterneh-
Der Biokreis-Verarbeitertag 2014 in Herrmannsdorf.
Von Heidi Kelbetz
oben: Teilnehmer am Verarbeitertag 2014
vor der Herrmannsdorfer Handwerkstatt,
mit Karl Schweisfurth (ganz links)
und Dr. Michael Lüdke (3.v.r.).
links: Sigrid Pfersich (Bäckereigroßhandel Pfersich)
und Marlene Ladenburger (Heimatsmühle in Aalen)
mörsern Gewürze für die Bratwürste.
Erst das Vergnügen, dann die Arbeit: Am Freitag stand zunächst eine Führung durch das Areal des „Bio-LeuchturmBetriebs“ Herrmannsdorfer Landwerkstätten auf dem Programm. Betriebsleiter Karl Schweisfurth zeigte und erklärte
mit viel Herzblut seine Schweinezucht, die Biogasanlage,
die „symbiotische Landwirtschaft“ (eine Fläche, auf der sich
Rinder, Schweine, Hühner, Enten und Perlhühner gegenseitig das Gras kurz halten oder vor dem Habicht warnen), die
Warmfleischmetzgerei und die „Schatzkammern“, in denen
die köstlichen und kostbaren Herrmannsdorfer Schinken
und Salamis dicht an dicht zur Reifung hängen.
Nach Kaffee und Kuchen gings in der „Herrmannsdorfer
Handwerkstatt“ um die Wurst. Metzgermeister Johannes
Kratzer zerlegte eine halbe Sau, gab dabei viel Wissenswertes
rund um das Schlachten und Verwerten von Tieren weiter,
und stellte die für die Bratwürste benötigten Teile bereit.
Dann waren die Teilnehmer dran: Gewürze vorbereiten,
wolfen, mit dem Wurstfüller das Brät schön gleichmäßig in
Schaf-Saitlinge füllen, abdrehen – und fertig! Die selbstgemachten Bratwürste boten zusammen mit einem kräftigen
Rotwein oder einem süffigen Schweinsbräu den idealen Rahmen, um sich kennenzulernen und auszutauschen.
Am Samstag stellte Dr. Michael Lüdke, Referent im bayerischen Landwirtschaftsministerium für die inhaltliche Ausgestaltung des bayerischen Bio-Siegels, die Pläne der Staatsregierung für die Auszeichnung von in Bayern verarbeiteten
und verpackten Bio-Lebensmitteln vor. Diese sehen zwei
Siegel-Varianten vor: Eine kennzeichnet den Inhalt von 100
Prozent Bio-Rohstoffen, eine zweite auch deren 100-prozentige Herkunft aus Bayern. Besonders auf die zweite Variante erhielt Dr. Lüdke die erhoffte rege Rückmeldung der
Biokreis-Verarbeiter, die die bisher vorgesehenen Regelungen
für nicht praktikabel hielten. Denn 100 Prozent bio aus
Bayern ist nur bei sehr wenigen Produkten machbar, und
die Möglichkeit, bei Nicht-Verfügbarkeit aus Bayern für bis
zu ein Drittel der Zutaten pflanzlichen Ursprungs Ausnahmeanträge zu stellen, würde zu einem unüberschaubaren
Zum Schluss der Veranstaltung präsentierte Sepp Brunnbauer, Geschäftsführer des Biokreis e.V., die vorläufigen
Vorstellungen des Verbandes zu einer notwendig gewordenen Überarbeitung der Gebührenordnung für Verarbeiter.
Von Seiten der anwesenden Mitglieder gingen konstruktive
Vorschläge hierzu ein, die der Verband berücksichtigen wird,
um dann auf der kommenden Mitgliederversammlung einen Vorschlag zur Neugestaltung der Gebührenordnung zur
Abstimmung vorzulegen. Die Rückmeldungen zum Verarbeitertag waren durchwegs positiv: Sowohl die Teilnehmer
als auch die Mitarbeiter des Biokreis freuen sich schon jetzt
auf den Verarbeitertag 2015!
Rund um die Bio-Imkerei
Biokreis-Fachseminar lockte 50 Imker nach Passau.
Von Heidi Kelbetz
ganz links: Walter Herzog (Landkäserei Herzog) und
Franz Strobl (1. Vorstand Biokreis) beim Wursten.
Wie macht man eigentlich Bratwürste? Wie sehen die Pläne
für das bayerische Bio-Siegel oder für eine neue Gebührenordnung im Biokreis aus? Was passiert bei der Betriebsumstellung auf 100 Prozent bio – und was schmeckt besser,
Rotwein oder Schweinsbräu? Der Biokreis-Verarbeitertag am
24. und 25. Oktober bei den Herrmannsdorfer Landwerkstätten in Glonn bei München gab Antworten, warf neue
Fragen auf und bot eine gelungene Mischung aus Informationen, Anregungen, Diskussionen und Geselligkeit für die
anwesenden Biokreis-Mitglieder.
mensphilosophie oder den Hintergründen von notwendigen
Preiserhöhungen, gerade auch über die neuen Medien.
Zu einem ganztägigen Fachseminar für Imker rund um
die Themen Erzeugung von Bio-Honig, dessen Qualität
und Vermarktung hatte der Biokreis am 15. November ins
Wirtshaus zum Fliegerbauer am Passauer Stelzlhof geladen.
Die Resonanz war groß: Rund 50 Imker und Imkerinnen
reisten teils weite Strecken an, um sich über eine mögliche
Umstellung oder zu ihrer bereits bestehenden Bio-Imkerei
weiter zu informieren.
Der Biokreis-Berater für Imkerei, Hubert Dietrich, erklärte den Umstellungsinteressierten die dafür notwendigen
Maßnahmen sowie die Richtlinien des Biokreis. Um die
für die Prüfung notwendigen Angaben machen zu können,
um die Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten, aber natürlich
auch, um das eigene Tun überblicken und daraus lernen zu
können, legte er allen Imkern insbesondere eine sorgfältige
Dokumentation ans Herz. Dazu zählen ein Standortplan mit
Flugradien, das Anlegen von Stockkarten und Völkerlisten,
das Führen eines Bestands- und eines Honigbuchs sowie das
Erstellen einer jährlichen Verkaufsstatistik samt Inventur.
Darüber hinaus empfahl er, das eigene Wachs und auch den
Pollen in regelmäßigen Abständen untersuchen zu lassen,
um frühzeitig auf Unstimmigkeiten reagieren zu können.
Die Frage nach unerwünschten Rückständen im Honig
war zentrales Thema des Vortrags von Frank Filodda, seit
20 Jahren verantwortlich für den Honigeinkauf bei der seit
2003 auch bio-zertifizierten Firma Fürstenreform in Braunschweig. Auf der einen Seite erwarten die Verbraucher von
Die Referenten beim
Imkerseminar (v.l.):
Hubert Dietrich (Biokreis),
Frank Filodda (Fürstenreform)
und Helmut Prenzyna
(Honig –EG Regensburg).
„Bio-Honig“ eine Garantie auf Rückstandsfreiheit, auf der
anderen Seite kann Honig nicht (viel) besser sein als die
Umwelt, in der die Biene Nektar und Pollen sammelt. Die
Problematik wird durch die immer feiner werdenden Analyseinstrumente, die selbst geringste Mengen von Rückständen
an Pestiziden, Varroaziden oder auch natürlich vorkommenden Alkaloiden ans Licht bringen, eher noch verschärft.
Helmut Prenzyna, Vorsitzender der Honig-Erzeugergemeinschaft Regensburg, nannte als die zwei Grundbausteine für
einen auch finanziellen Erfolg mit der Imkerei das Angebot
eines rundum guten Produktes sowie die Ausarbeitung einer
sinnvollen Preisstrategie. Hierbei gilt es, die eigene Arbeitszeit mit einzuberechnen, den Honig also nicht unter Wert
zu verkaufen! Für die Wahl des Absatzweges sieht er die
Notwendigkeit einer klaren Entscheidung: Wer sich für die
Direktvermarktung entscheidet, wählt die volle Gewinnspanne und die größtmögliche Kundennähe – muss aber
in die Vermarktung ähnlich viel Zeit investieren wie in die
Erzeugung des Honigs. Wer sich lieber verstärkt der Imkerei
widmet, kann – da die Lieferung direkt an den Großhändler
fast unmöglich ist – seinen Honig zu einem guten Preis
an die Honig-Erzeugergemeinschaft Regensburg liefern.
Ermöglicht wurde das für alle Teilnehmer kostenfreie Seminar durch die Firma dennree, die 10 Cent pro Glas des
in Zusammenarbeit mit dem Biokreis entstandenen „Bayerischen Blütenhonigs“ für die Förderung der Bio-Imkerei an
den Biokreis weitergibt. Dafür noch einmal ein herzliches
Dankeschön!
BIOKREIS ––– Veranstaltungen
Veranstaltungen ––– BIOKREIS
Öko-Erlebnistage 2014
Tiergarten Nürnberg, Gerald Kamphaus
Schloss Hemhofen, Julia Schwimmer
Kronester, Rhön, Gerald Kamphaus
Hermannsdorfer Landwerkstätten,
Glonn,
Monika Huber
Müßighof, Weißenburg, Julia Schwimmer
Dapont, Egglham, Birte Hauschild
BIOKREIS ––– Mitglieder
Auf dem Traktor durch die Republik
Die Landwirte Wolfgang Engel und Antonius Halbe
haben ihre Deutschlandtour geschafft.
Von Jörn Bender
Biokreis-Landwirt Wolfgang Engel
aus Wenden in Nordrhein-Westfalen
hat im Sommer 2014 gemeinsam mit
seinem Freund Antonius Halbe die
deutsche Staatsgrenze mit Traktor
und Wohnwagen abgefahren (die bN
berichteten bereits). Im Interview
spricht Wolfgang Engel über fünf
Wochen und 4883 Kilometer, bei
denen etwa 15 800 Euro an Spenden
für den Deutschen Kinderhospizverein gesammelt werden konnten.
Wahnsinnig positiv – wir haben unglaublich viele Einzelspenden erhalten,
die uns immer wieder emotional berührt haben, zumal sie oft von nicht
gerade wohlhabenden Menschen
stammten. Bei Volksfesten wurden
spontane Sammelaktionen aus dem
Boden gestampft und einmal haben
wir sogar 500 Euro überreicht bekommen.
für den Anbau von
Bio-Leguminosen
(Erbsen/Ackerbohnen/Lupinen)
Feuerwehrfest gefeiert, dort waren wir
von einer Abordnung des heimischen
Schützenvereins Wenden-Heid begrüßt worden. Eine tolle Spendenbereitschaft gab es auch beim Haxenfest
in Wyhl am Kaiserstuhl. Dauerhaft
erinnern werden wir uns zudem sicher
an einen unbeabsichtigten Abstecher
auf die Autobahn A 94… Was uns
beinahe überrascht hat: Trotz unseres
ungewöhnlichen Gefährtes hatten wir
auf der ganzen Tour nicht eine Polizeikontrolle, keinen Unfall und nur eine
kleine Panne gleich am zweiten Tag.
Wie gestaltete sich unterwegs
Euer Tagesablauf?
Welche besonderen Erlebnisse
gab es sonst während der langen
Reise?
Geschlafen wurde in der Regel im
Wohnwagen, gegessen haben wir aber
vor Ort immer auswärts in Bistros,
Bauernhofcafés und so weiter. Dabei
hat uns das durchwegs gute Wetter
viele schöne Biergartenaufenthalte ermöglicht. Wir sind rund 130 Kilometer täglich gefahren und haben vor Ort
oft zunächst die Gemeindeverwaltung
angesteuert. Dort gab es meist bereits
die erste Spende. Im Tagesverlauf haben wir uns dann in der Region umgeschaut und Menschen auf die Aktion
angesprochen, um weitere finanzielle
Unterstützung zu erhalten.
In Pirna waren wir bei einer kleinen
Privatbrauerei, wo man uns bat, für
einen guten Bekannten, der als Pastor drei Kirchen in einer ländlichen
Pfarrei in Marienberg betreut, ein
Fässchen Bier auf die nächste Tagesetappe mitzunehmen. Aus der Übergabe der Fracht folgte ein wunderschöner
Abend am Lagerfeuer mit einem ganz
liebenswürdigen Pastor als Gastgeber. In Erinnerung blieben uns auch
die besten Bratkartoffeln, die wir in
Brandenburg zum Frühstück aufgetischt bekamen. In Schönau am Königssee haben wir ein unvergessliches
Auf zwei Biokreis-Betrieben wurden
wir herzlich begrüßt, auf dem Ferienhof Kinker bei Füssen und dem Weingut Hoffmann bei Landau in der Pfalz,
wo wir unter anderem die Weinberge
besichtigt haben. Außerdem wurden
wir auf dem Stelzlhof in Passau von
Geschäftsführer Sepp Brunnbauer
empfangen. Gefreut hat uns auch die
Unterstützung unseres Landesverbandes – einerseits mit hilfreichen Adressen und zum anderen in Form einer
Spende für die Aktion. Bei all diesen
Beteiligten möchten wir uns ganz herzlich bedanken!
Wolfgang Engel und Antonius Halbe mit BiokreisGeschäftsführer Sepp Brunnbauer beim Empfang
auf dem Stelzlhof.
In Schönau am Königssee erwartete Wolfgang Engel
und Antonius Halbe ein Überraschungsbesuch des
heimatlichen Schützenvereins.
und Bio-Ölsaaten
(Soja, Sonnenblumen, Raps, Leinsaat)
Stabile Preise über mehr­
jährige Verträge möglich.
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Wie war der Biokreis in die Tour
involviert?
-25-
Bilder:
Halbe/Engel/Biokreis
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-24-
Wie waren die Reaktionen
darauf?
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Das Gespann der Deutschlandumrunder vor dem Biokreis-Ferienhof
von Familie Kinker aus Roßhaupten.
BIOKREIS ––– Aktuelles
Aktuelles ––– BIOKREIS
Aktuelles aus der Mitte
Aktuelles aus NRW
Neuer Geschäftsführer für Biokreis Mitte
Bernd Müller wird ab dem neuen Jahr die Geschicke im
Biokreis-Erzeugerring Mitte führen. Der 33-jährige Ingenieur für Agrarökonomie und gelernte Metzger und Landwirt
kommt gebürtig aus Würzburg und lebt mit seiner Frau in
Gießen. Dort ist er derzeit an der Universität beschäftigt
und befasst sich als wissenschaftlicher Mitarbeiter mit Agrarpolitik, Umweltökonomie und Qualitätsmanagement.
Seinen Beratungsschwerpunkt sieht Bernd Müller in der
Mutterkuhhaltung. „Was die Geschäftsführung betrifft,
ist meiner Meinung nach eine Entwicklung über mehrere
Jahre von zentraler Bedeutung. Neben der Präsentation des
Biokreis nach außen wird es auch um den Aufbau von Vermarktungsstrukturen gehen“, sagt er. „Meine Stärken sehe
ich in der Projektplanung, der Vernetzung von Personen
und dem Erarbeiten neuer Konzepte im Bereich der landwirtschaftlichen Erzeugung und Vermarktung.“
Ökolandbau-Modellregionen gesucht!
-26-
Auch das Bundesland Hessen hat nun einen Wettbewerb „Ökolandbau-Modellregionen Hessen“ ausgeschrieben. Dieser soll
einen Anreiz bieten, das ökologische Bewusstsein in der Landbewirtschaftung, aber auch im Konsum weiter zu entwickeln.
Angesprochen werden sollen die Menschen in hessischen Regionen, insbesondere die Akteure der Regionalentwicklung,
Landwirtschaft und des Verbraucherschutzes sowie die politisch Verantwortlichen.
LEADER Regionen, aber auch Gemeindeverbände und Landkreise außerhalb dieser Regionen mit öffentlicher oder privater
Rechtsform können sich bewerben. Ihre Ideen und Projekte zur Weiterentwicklung der ökologischen Erzeugung und Lebensmittelwirtschaft werden vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
mit Unterstützung einer Jury bewertet und ausgewählt. Das Ministerium hat hierfür einen Kriterienkatalog erarbeitet.
Unterschieden werden die Bereiche:
• Landwirtschaft und Ökologische Erzeugung
• Verarbeitung und Vermarktung, Tourismus und Gastronomie
• Verbraucherverhalten und Umweltbildung
Die schriftlichen Ausführungen zur Projektdarstellung sollen nicht mehr als zehn DIN A 4-Seiten umfassen. Die ausgewählten Regionen erhalten zur Unterstützung ihrer Entwicklungskonzepte als Ökolandbau-Modellregion eine Projektmanagerin/
einen Projektmanager für zwei Jahre mit bis zu 75 Prozent der Personalkosten, maximal 50 000 Euro pro Jahr bezuschusst.
Die Bewerbung muss bis zum 28. Februar 2015 vorliegen.
Bewerbungen sind zu richten an:
Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Referat VII9
Mainzer Straße 80
65189 Wiesbaden
Achtung Direktvermarkter - Angebote
im Geflügelbereich
Mehrere Biokreis-Mitglieder bieten inzwischen ein gutes
Angebot an ökologischem Schlachtgeflügel. Unter anderem
Gänse, Puten und Masthähnchen werden von Mitgliedern
im Großraum Münsterland, Ost- und Südwestfalen beziehungsweise Lippe professionell erzeugt. Für andere Betriebe,
etwa mit Direktvermarktung von Lamm- oder Rindfleisch,
eröffnen sich hier interessante Möglichkeiten zur Kooperation, um den eigenen Kunden eine noch größere Produktpalette oder saisonale Besonderheiten anbieten zu können.
Je ein Betrieb in Ost- und Südwestfalen bietet zudem auch
Möglichkeiten einer Lohnschlachtung von Geflügel an.
Kontaktdaten erhalten Sie in Ihrer Biokreis-Geschäftsstelle
unter Tel. 02733-124455.JB
Gemeinsame Projekte der LVÖ NRW aufgeschoben
Aus übergeordneten haushalterischen Gründen hat das Landwirtschaftsministerium in Düsseldorf im Jahr 2014 keine
Förderung für Beratungsprojekte der Landesvereinigung Ökologischer Landbau NRW gewähren können. Ausgearbeitete
Projektansätze in den Bereichen Tierwohl, Geflügelausläufe, Sauenhaltung sowie im Segment Ziegenmilch werden daher
erst im Jahr 2015 weiter verfolgt werden können. Ein in diesem Zusammenhang vom Biokreis NRW geplantes Seminar
zum Themenkomplex „Tierwohl in der Rinderhaltung“ wurde aus diesem Grunde abgesagt und ebenfalls in Richtung
Frühjahr 2015 verschoben.
JB
-27Biokreis Exkursionen 2015 und 2016
Der erste Aufruf zu einer Rückmeldung bezüglich der Exkursionen 2015 (Allgäu) und 2016 (Orkney) ist wie erwartet auf
breite Resonanz gestoßen. Die Tour ins Allgäu ist demzufolge beinahe schon wieder ausgebucht und auch über 30 Mitglieder
haben schon jetzt Interesse an der Fahrt nach Orkney im Jahr 2016 bekundet. Dabei scheint sich die Flugzeug-Variante
mit einem etwa viertägigen Aufenthalt auf Orkney durchzusetzen. In Kürze werden wir allen Mitgliedern, die Interesse an
der Fahrt ins Allgäu geäußert haben, Anmeldeformulare für die Fahrt vom 1. bis 5. Juli 2015 zukommen lassen. Wer sich
bislang noch nicht gemeldet hat und noch mitfahren möchte, sollte baldmöglichst die NRW-Geschäftsstelle (Tel. 02733124455) kontaktieren. Dort wird die aktuelle Teilnehmer- und Nachrückerliste geführt.
JB
Patura-Bestellung abgewickelt
Ebenfalls große Resonanz gab es bezüglich der zweiten Sammelbestellung von Ausrüstungsgegenständen für die Tierhaltung
in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Patura. Nach einer ersten Aktion zum Jahreswechsel 2012/13 hat der aktuelle
Sammeleinkauf zu einem Bestellvolumen von alleine rund neunzig Panels (Gitter für Treibeanlagen) sowie zahlreichen
weiteren Komponenten geführt. Gerade die in der Rinderhaltung sinnvoll einzusetzenden Panels konnten für die Mitglieder des Biokreis NRW zu einem extrem günstigen Vorzugspreis angeboten werden. Die Sammelbestellung wurde zudem
wiederum mit einem Gemeinschaftseinkauf für Mineralfutter kombiniert.
EL
Infos per E-Mail erwünscht?
Der Biokreis NRW versendet in regelmäßigen Abständen aktuelle Informationen sowie besondere Angebote und Gesuche
per E-Mail. Wenn Sie diese Infos aktuell noch nicht erhalten, können Sie gerne in der NRW-Geschäftsstelle Ihre E-MailAdresse angeben, um in den Verteiler aufgenommen zu werden. Natürlich können Sie sich auf gleichem Wege dort auch
abmelden, falls Sie nicht mehr angeschrieben werden möchten oder sich z.B. Ihre E-Mail-Adresse geändert hat.
EL
BIOKREIS ––– Aktuelles
Anzeige
Aktuelles
Neues für´s Rind von der EuroTier
Trends von der weltweiten Leitmesse für Tierhaltung in Hannover.
Von Jörn Bender
Die Messe EuroTier in Hannover gilt als Stimmungsbarometer für die europäische Nutztierhaltung. Auch 2014 zeigten
sich interessante neue Produktdetails im Hinblick auf die
Rinderhaltung:
Neues aus der Box
Im Bereich der Liegeboxen im Boxenlaufstall fielen unter
anderem zwei Neuerungen ins Auge: Die Firma Hartmann
wirbt bei ihrem sogenannten IQ-Stall mit Einstreu sparenden Teilmatratzen, also einer neuartigen Kombination aus
Tiefbox in der hinteren Boxenhälfte und Matratze im vorderen Boxenbereich, wo die Vorderbeine der Kuh nicht ganz
so empfindlich sind. Beim Matratzenspezialisten Kraiburg
konnte die neue, ab Mai 2015 verfügbare WELA LongLine
in Augenschein genommen werden. Nicht als Einzelmatte,
sondern als Bahnenware bietet die 30 Millimeter starke,
der Wingflex ähnelnde Matte gute Komforteigenschaften.
Anders als bei den jeweils 60 Millimeter starken Wingflexoder KEW-Plus-Matratzen dürfte die einfach zu montierende WELA LongLine ohne weitere Einstreu allerdings im
Ökobereich nicht ausreichend komfortabel sein.
Verbesserte Klappe
Neu konstruiert wurde der rückwärtige Windenrahmen am
Anzeige
-28-
Klauenpflege- und Behandlungsstand K 14 von Texas Trading. Mit einer schlankeren Form bietet dieser nun besseren
Zugriff und mehr Bewegungsfreiheit bei der Arbeit am Tier.
Durchdachte Abtrennung
Eine funktionale Abtrennung zur Tierbehandlung etwa in
der Abkalbebox hat das Unternehmen Patura neu im Programm. Die Abtrennung kann wahlweise links oder rechts
vom Tier montiert werden und bietet aufklappbare Segmente im Bereich der Flanke und des Unterbauches/Beine des
Tieres. Zum seitlichen Abtrennungselement gibt es zwei
passende Fressgittervarianten, die sowohl ein Hinlegen des
Tieres als auch einen Notausstieg bei festliegenden Tieren
ermöglichen.
Engagement
Mit viel Einsatz war auch Biokreis-Landwirt Dietmar Winter im Zuge der EuroTier im Einsatz. Der Limousin-Züchter
präsentierte seinen zweieinhalbjährigen, reinerbig genetisch
hornlosen Zuchtbullen Lasar PP aus deutscher Zucht und
mit einem RZF von 120 während der gesamten Messe am
Stand des Bundesverbandes Deutscher Fleischrinderzüchter.
Der beeindruckende Bulle ist im Gemeinschaftsbesitz der
Betriebe Winter (NRW) und Watz (Hessen).
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BIOKREIS ––– Verarbeiter-Porträt
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Klein und fein
Bild: Hörrlein Feinkost
Seit 91 Jahren produzieren die Hörrleins in Adelsdorf
Spezialitäten in Konserven.
Von Ronja Zöls
Christina und
Hans-Peter Hörrlein.
-30-
Im Jahr 1923, als Johann Hörrlein
seine Firma Hörrlein Feinkost im
fränkischen Adelsdorf bei Höchstadt
gründete, handelte der junge Großhändler mit Gewürzen, Tee und Kren
und kam damals schon bis Thüringen und Sachsen. Er versorgte viele
Hausier-Händler aus dem Frankenland. Nach dem 2. Weltkrieg begann
er mit dem Reiben, Konservieren
und Veredeln des Meerrettichs. In
den 60er-Jahren wurden in Adelsdorf
erstmals große Mengen von Gurken,
die der Jungunternehmer Woche für
Woche an den Sammelstellen der
Bauern in der Umgebung abholte,
verarbeitet. Auch Rote Beete und
Sellerie gehörten damals zum Herstellungsprogramm.
Heute wird zwar der Meerrettich nicht
mehr bei den Bauern abgeholt, sondern die Bauern liefern ihre Ernte in
den großen Hof, wo täglich die Lkws
abgeladen werden, aber immer noch
kennen die Hörrleins ihre Landwirte,
die 1992 für sie auf Bio umgestellt
haben. „Damals ging der Trend in
Richtung ökologisch, viele Verbraucher wollten keine Zusatzstoffe mehr
in ihren Lebensmitteln“, sagt Christina
Hörrlein (25), verantwortlich für Marketing und Vertrieb. „Mein Vater hat
sich damals spezialisiert und das Sortiment erweitert.“ Rund 50 Bioprodukte stellt das Unternehmen mittlerweile
her und heute geht es keineswegs mehr
nur um Meerrettich. Auch Senf, Gourmetsaucen, Antipasti und Knoblauch,
Aufstriche, Pastasaucen, Pesto und
Dressings finden in Gläsern ihren Weg
in Einzelhandel und Naturkostläden.
Dabei ist aber „konventionell“ nicht
vom Tisch. „Wir haben viele Private-
Label-Kunden, die unsere Produkte unter ihrer Marke vertreiben, die
wollen wir weiter versorgen“, erklärt
Christina Hörrlein.
Rezepturen entstehen
im eigenen Labor
Zwischen 60 000 und 80 000 Gläser
verlassen am Tag die Fabrik. Herz der
4000 Quadratmeter großen Produktionsfläche: das Labor. Man kann es
sich wie eine Küche voller Reagenzgläser vorstellen. Hier werden Produkte
entwickelt, Temperatur, Stabilität, Vakuum und Haltbarkeit getestet. Koch
und Produktentwickler Roger Walther, der über Zusatzqualifizierungen
in den Bereichen Lebensmitteltechnik
und Qualitätssicherung verfügt, entwickelt Ideen hier im Haus. Sind diese gelungen und auch geeignet für die
Produktion, werden sie zum Sortiment
hinzugefügt und neben dem Verkauf in
Deutschland in 28 Länder exportiert.
Christina Hörrlein, Tochter von Firmeninhaber Hans-Peter Hörrlein, hat
von klein auf Einblicke in die Lebensmittelproduktion bekommen. „Ernährung war bei uns ständig Thema“,
erinnert sie sich. Schon immer habe
sie daher ein Bewusstsein für Zutaten gehabt, sich beim Einkaufen die
Listen der Inhaltsstoffe durchgelesen.
Jetzt lernt sie an der Seite ihres Vaters
weiter, „was gibt es Besseres?“, sagt sie.
„Tradition und Erfahrung sind unsere wichtigsten Argumente. Wir sind
ein Familienbetrieb und wollen keine
Großunternehmer werden“, so Christina Hörrlein. Ihnen sei wichtig, die
Mitarbeiter fair zu behandeln, eine
hohe Qualität zu bieten und außerdem
ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.
„Wir gehören nicht zu den billigsten,
aber das möchten wir auch nicht.“
Außerdem liege es den Hörrleins am
Herzen, die umliegenden Bauern zu
unterstützen und von ihnen unterstützt zu werden, „so dass der Kreis
der Regionalität sich schließt“.
Drei Spatzen: die Exklusivmarke
Tradition ist die eine Seite, Neues zu
schaffen die andere. So baut das Unternehmen seit Dezember 2013 die neue
Marke „Drei Spatzen“ auf. Der Name
geht auf ein Gedicht von Christian
Morgenstern zurück. „Drei Spatzen“
ist die Hörrlein-Exklusivmarke für BioFeinkostläden und hat sich von einer
kleinen Idee zu einem riesigen Konzept
entwickelt. Produkte sind derzeit 20
Top-Renner der Hörrlein-Marke mit
verfeinerten Rezepturen. Vermarktet
wird das Ganze mit handgezeichneten Etiketten, Verkostungen, bestickten T-Shirts, einem Plüschspatzen…
„Wir haben hier unserer Fantasie freien Lauf gelassen.“ Nun will man die
Marke wachsen lassen, aber nicht zu
sehr. Insgesamt soll sie klein und fein
bleiben. Genau wie das Unternehmen
und seine Produkte.
Name:
Hörrlein Feinkost
International GmbH
Standort:
Adelsdorf Erlangen-Höchstadt
(Mittelfranken)
Unternehmensgründung: 1923
Geschäftsführung:
Hans-Peter Hörrlein
Mitarbeiterzahl: 30-35
Produktionszweig:
biologische und konventionelle
Feinkost in Konserven
TITEL ––– Interview
Interview ––– TITEL
„Marketing ist das A und O!“
Welche konkreten Möglichkeiten haben Landwirte,
Marketing zu betreiben?
Der Direktvermarkter hat unendlich viele Instrumente. Da wäre zum einen die
Produktgestaltung: Für welche Sorte, welche Rasse entscheidet er sich? Wie weit
kommt er den Kunden auf dem Absatzweg entgegen? Das alles sind MarketingEntscheidungen. Der Aktionsbereich wird schmaler, sobald ein Händler dazwischen ist. Andererseits ist es wichtig, nicht nur das Produkt, sondern auch das
Image im Auge zu haben. Wenn ein Geldgeber, etwa eine Bank, ein Unternehmen
bereits kennt, wird ein Kredit leichter gegeben. Sich mit Berufskollegen zusammenzuschließen, Verbandsstrukturen zu nutzen, ist in der Ansprache von Presse
und Politik ratsam. Auf diese Weise lassen sich auch gemeinsame Ziele erreichen.
Eigentlich betreiben es alle und doch wissen es die wenigsten. Prof. Dr. Monika
Gerschau beschäftigt sich an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf mit
Agrarmarketing und spricht im Interview über die Möglichkeiten von ökologischen Erzeugern und Verarbeitern, sich und ihre Produkte zu positionieren.
Von Ronja Zöls
Faktor Zeit: Fast alle Landwirte haben zu wenig davon.
Ist da Marketing überhaupt möglich?
Marketing soll optimalerweise in jede Aktivität einfließen. Wer zum Beispiel
sein Sortiment erweitern will, denkt im Marketing-Sinn darüber nach, weil er
den Markt beobachtet hat. Persönlich Kontakt zur Presse aufzunehmen, ist aber
sicherlich ein Zusatzaufwand und lohnt sich kurzfristig gesehen scheinbar nicht.
Andererseits funktionieren manche Dinge, wie etwa eine Stallerweiterung oder
ähnliches, besser, wenn man die öffentliche Meinung auf seiner Seite hat.
Frau Prof. Dr. Gerschau, wie wichtig ist Marketing
im ökologischen Landbau?
Ich würde sagen, es ist das A und O. Im Gegensatz zum konventionellen Bereich,
in dem landwirtschaftliche Rohprodukte seit jeher mehr oder weniger automatisch
abgesetzt wurden, musste man für die neuen und ungewöhnlichen Bio-Produkte
erst einen Markt bilden. Es bestand also die Notwendigkeit für aktives Vermarkten. Anfangs bezeichnete man dies aber nicht als Marketing.
Wie ist die Motivation unter den Landwirten, sich bewusst
mit Marketing auseinanderzusetzen?
Kann man die Selbstdarstellung, die Präsentation des
eigenen Hofes bereits als Marketing bezeichnen?
Bild: privat
Ganz genau. In der Landwirtschaft steht das so genannte Beziehungsmarketing
im Zentrum. Früher hatten viele die Einstellung: Die PR soll der Verband machen. Heute ist das Verständnis dafür viel größer, dass jeder Einzelne gefragt ist
und etwas tun kann.
Wie sieht es bei den ökologischen Verarbeitern aus?
Das heißt, auch jeder Einzelne hat die Möglichkeit, zum
positiven Image von Bio beizutragen…
Bei ihnen ist Marketing einfach selbstverständlicher.
Er kann und er muss. Ein Bio-Landwirt muss nach außen erklären können, was
er macht. Aber das muss letztlich jeder Unternehmer.
Worin besteht hier die Herausforderung?
Im Unterschied zur Rohstofferzeugerstufe passiert mit den Produkten etwas und
hier gibt es ein großes Misstrauen in der Verbraucherschaft. Die Herausforderung
besteht darin, Transparenz zu schaffen und eine aufrichtige Handlungsweise zu
vermitteln, die auch noch wirtschaftlich sein muss. Denn am Ende soll sich
nach dem Willen der meisten Verbraucher das Endprodukt äußerlich nicht vom
konventionellen Produkt unterscheiden. Kartoffelchips sollen wie Kartoffelchips
aussehen und wie Kartoffelchips schmecken – ob konventionell oder bio.
Ist Marketing nur für Direktvermarkter ein Thema?
Nein. Auch ohne Direktabsatz hat jeder Landwirt Kunden, etwa den Verarbeiter
oder den Handelsunternehmer. Auf jeder Stufe, auf der Ware übergeht, entsteht
die Notwendigkeit von Marketing, und so kann jeder Landwirt auf der einen
Seite Beschaffungsmarketing, auf der anderen Seite Absatzmarketing betreiben.
Es geht also prinzipiell um Business-to-Business-Marketing und um Businessto-Consumer-Marketing.
Geht es denn heute überhaupt noch ganz ohne Marketing?
Nein, weil keiner alleiniger Anbieter ist, es gibt jede Menge Wettbewerb. Aber
man muss Marketing nicht studiert haben, um Beziehungen zu den Anspruchsgruppen um sich herum aufbauen zu können. Ein Landwirt kann natürlich sagen:
Mein Produkt ist gut und ich überlasse es dem Zufall, dass sich das herumspricht.
Wenn aber ein Mitbewerber seine gute Qualität besser kommunizieren kann, wird
der andere das Nachsehen haben.
-33-
Bisher sind es eher Einzelne, die in dieser Hinsicht was voranbringen wollen. Aber
die Tendenz setzt sich mehr und mehr durch. Mittlerweile bietet der Bauernverband eine Seminarreihe und Ämter bieten entsprechende Schulungen an. Ich
denke, dass einige Landwirte Interesse an diesem Thema haben, aber die aktive
Öffentlichkeitsarbeit in der Landwirtschaft steht insgesamt noch am Anfang.
Marketing-Mix
Produktpolitik:
Was wird dem Kunden
angeboten (z.B. Produktinnovation, -verbesserung,
-differenzierung) und welche Leistungen kann der
Kunde erwarten (Serviceleistungen, Sortimentsplanung u.v.m.)?
Preispolitik:
Zu welchen Konditionen
(Preise, Rabatte, Boni und
Skonti, Lieferbedingungen, Zahlungsbedingungen) wird dem Kunden
ein Angebot unterbreitet?
Distributionspolitik:
Wo (Vertriebssysteme, Verkaufsorgane) und mit welchem Lieferservice (Logistik) werden die Waren
angeboten?
Kommunikationspolitik:
Wie wird der Kontakt zu
Kunden, Medien, Geschäftspartnern und Mitarbeitern
gepflegt (PR, Messen u.v.m.)?
TITEL ––– Marketing Landwirte
Werner (Bild oben) und Siglinde Beck (Mitte vorne)
nutzen verschiedene Marketing-Strategien zur
Vermarktung ihrer Produkte.
Den eigenen Hof
präsentieren
Mundpropaganda und soziale Medien
„Immer wichtiger sind soziale Medien wie Facebook oder
Twitter“, weiß Andreas Sauer. Dabei können die Kinder des
Hofes mit einbezogen werden, da sich diese auf dem Sektor
oft besser auskennen als die Eltern. Die Mundpropaganda
funktioniere nur bei regionaler Vermarktung, erziele aber
oft sehr positive Ergebnisse. Des Weiteren könne man bei
regionalen Produkten einiges mit der Verpackung erreichen,
indem eine auffällige Gestaltung, Werbesprüche oder besonderes Material gewählt werden. Auch die Anwesenheit auf
Märkten ist empfehlenswert. Für Pressemitteilungen können
Verbandsstrukturen genutzt werden, in der Verbandszeitung
bietet sich die Möglichkeit für Anzeigen.
Marketing in der ökologischen Landwirtschaft.
Von Veronika Kinateder
Chancen bei der Direktvermarktung
-34-
Auf dem Holunderhof am nördlichen Riesrand in einem
kleinen Ort namens Lohe, der zur Stadt Oettingen (Schwaben) gehört, wird Ackerbau betrieben. Eine Mutterkuhherde, Esel, Hühner und Schweine gehören zum Hof. Und
auch der Hofladen gehört seit Oktober 2013 dazu. Hier
verkauft die Betreiberfamilie Beck ein umfangreiches Sortiment an selbstgemachten Köstlichkeiten wie Marmelade,
Öle, verschiedene Gewürze, Geschenkkörbe und vieles mehr.
Aber auch Erlebnisse wie Kurse, Kräuter- und Eselwanderungen gehören zum Angebot.
Business-to-Business
„Besonders wichtig ist es mir, die naheliegenden Bauern
zu unterstützen, indem ich deren Produkte in mein Sortiment im Hofladen aufnehme“, betont die zweifache
Mutter Siglinde Beck (42). Vor allem Zwiebeln, Kartoffeln
und Käse kauft sie von den umliegenden Höfen. Dinkel,
Emmer, Fleisch und Eier sind Eigenprodukte. Geben und
Nehmen – eine Form von Business-to-Business-Marketing,
die sich lohnt. Siglinde Beck vermarktet die Produkte von
den anderen Höfen und diese machen wiederum Werbung
für ihren sehr liebevoll gestalteten Hofladen. „Marketing ist
heutzutage sehr wichtig“, erklärt Siglinde Beck. Nicht nur
die unmittelbare Erscheinung nach außen spiele eine Rolle,
sondern auch der Auftritt im Internet. So hat ein Bekannter
der Familie Beck ein Logo für die Internetseite gestaltet und
diese sehr anschaulich und übersichtlich strukturiert. Dort
können sich Interessierte über den Hofladen, die Kräuterwanderungen und das Hofprogramm informieren.
Der Besuch als Erlebnis
„Vor allem der Hofladentag ist bei den Leuten sehr beliebt.
Dieser findet immer am ersten Freitag im Monat statt“, erklärt Siglinde Beck. Dabei werden neue Produkte, wie zum
Beispiel Brote, Kekse mit Gewürzen oder verschiedene Aufstriche in Form einer Verkostung vorgestellt. Siglinde Beck
empfiehlt den Kunden außerdem Rezepte. Wenn der Hofladentag wieder ansteht, schaltet sie rechtzeitig eine Zeitungsanzeige in den regionalen Blättern. Auch Verbandsstrukturen
werden auf dem Holunderhof genutzt. So bieten die Becks
ihre Produkte in der Warenbörse der bioNachrichten an. Außerdem wird Verpackungsmaterial vom Biokreis verwendet.
In Zukunft ist geplant, die Herstellung von hofeigenen
Produkten noch zu steigern und mehr Kurse und Wanderungen anzubieten. Außerdem gibt es heuer zum siebten
mal in Folge ein Hoffest in Form eines Weihnachtsmarktes.
Dort können Besucher selbst gebastelte Waren bewundern
und nebenbei Holunderpunsch und verschiedenes Gebäck
genießen. „Viele Leute, die von weiter her auf unseren Hof
kommen, empfinden ihren Besuch im Hofladen als Erlebnis“, erzählt Siglinde Beck. Ob jung oder alt, jede Altersgruppe kommt auf den Holunderhof. Im Laufe der Zeit hat
sich ein breites Netz an Stammkunden gebildet. Das vor
dem Laden angebrachte Hofschild zeigt neuen Besuchern
den Weg.
Sich mit dem eigenen Hof identifizieren
„Grundsätzlich macht jeder Biolandwirt unbewusst Marketing. Wenn er zum Beispiel mit seinem Gespann mit 50
km/h in den Ort reinfährt, ist das auch schon Marketing
– im negativen Sinn“, bringt es Josef Brunnbauer, Geschäftsführer des Biokreis e.V. auf den Punkt. Jeder Landwirt leiste
mit seinem Verhalten nach außen den wesentlichen Beitrag
dazu, welches Bild die Verbraucher von der Landwirtschaft
haben. „Die wenigsten Landwirte setzen sich abends nach
getaner Arbeit noch vor den Computer und tüfteln irgendwelche Marketingstrategien aus“, ist sich Andreas Sauer,
Inhaber der „grünen“ Werbeagentur Grüne Helden in Rondeshagen (Schleswig-Holstein), klar. Wichtig sei es, sich als
Landwirt mit und über den eigenen Hof zu identifizieren
und diesen zu präsentieren. Das angebrachte Hofschild ist
ein erster Schritt. Verkostungen und Produktdemonstrationen sind sogenannte Verkaufsförderungen und stellen eine
Form des Marketings, speziell der Kommunikationspolitik,
dar. Sie stimulieren unmittelbar und kurzfristig den Absatz.
Außerdem besteht die Möglichkeit, Info-Broschüren über
die selbstgemachten Kreationen, Kochrezepte und Ähnliches
auszulegen.
Mechthild Högemann von der Marktforschungsinstitution
Produkt & Markt in Wallenhorst (Osnabrück), ein international führendes Institut im Bereich Agribusiness Research,
sagt: „Grundsätzlich ist es für Biolandwirte mit Direktvermarktung immer am einfachsten, Marketing zu betreiben, da
ihre Produkte und der Hofladen etliche Möglichkeiten dazu
bieten.“ Dabei gehe es um die Frage: Wie interessant sind
meine Produkte? Wie attraktiv sind mein Hofladen, meine
Warenpräsentation und die Aktionsflächen? Bei den Aktionsflächen sei auf gute Deko zu achten. Dabei könne man
sich viel vom Handel abschauen. Beim Besuch der Kunden
im hofeigenen Laden sei ein gutes und informierendes Verkaufsgespräch das A und O. „Fünfzig Prozent der Verkäufe
hängen vom Verkäufer ab“, so Mechthild Högemann. Wichtig sei, dass dieser sehr gut über die Produkte Bescheid weiß
und den Kunden davon überzeugen kann. Hierbei helfen
Schulungen oder ein spezielles Verkaufstraining.
-35-
Aktiv für sich werben
Kritisch hinterfragt werden sollte auch das Potential des
Standortes. Wenn der Hofladen beispielsweise sehr abgelegen
ist, wird mehr Marketing nötig sein und die Kosten für die
Werbung fallen höher aus. „Bei selbstgestalteten Hofprospekten ist eine aktive Distribution wichtig“, sagt Mechthild
Högemann. Das heißt, dass die Flyer auf Märkten verteilt
oder per Post versendet werden. Direktvermarkter, die beispielsweise Saisonfrüchte wie Erdbeeren anbieten, sind auf
Werbeanzeigen oder Ankündigungen in lokalen Zeitschriften angewiesen, um möglichst viele Personen anzusprechen.
Der Fokus einer Werbeanzeige liegt auf dem Text; dieser soll
knapp und konkret formuliert sein und eine ansprechende
Überschrift enthalten. Die Wintermonate eignen sich optimal für die Überarbeitung der Annoncen.
Die Autorin Veronika Kinateder ist derzeit Praktikantin beim Biokreis und
studiert Wirtschaftsingenieurwesen Agrarmarketing und Management an der
Hochschule Weihenstephan/Triesdorf.
Bilder: Holunderhof
TITEL ––– Marketing Verarbeiter
„Herausstechen
statt anpassen“
Marketing in der ökologischen Verarbeitung.
Von Veronika Kinateder
Bilder: mymuesli
-36-
Die Ästhetik von Müsli: ein wichtiger Bestandteil des Unternehmenskonzepts, mit dem sich mymuesli in kürzester
Zeit nach oben katapultiert hat. Das innovative Lebensmittelunternehmen um die drei Geschäftsführer Hubertus
Bessau, Philipp Kraiss und Max Wittrock (Bild oben, von
rechts nach links) besteht erst seit 2007 und beschäftigt
bereits mehr als 300 Mitarbeiter. Die mymuesli-Produkte
sind beliebt und finden sowohl online als auch offline reißenden Absatz. Fünfzehn eigene Läden sind mittlerweile
eröffnet und auch in vielen deutschen, österreichischen und
schweizer Ladengeschäften sind die Flocken-, Frucht-, und
Nussgemische erhältlich. Marketing sei für den Erfolg des
Unternehmens von großer Bedeutung gewesen, sagt Max
Wittrock, der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.
Zurzeit beschäftigen sich bei mymuesli fünfzehn Mitarbeiter mit allen Themen rund ums Marketing.
Tolles Outfit, nette Geschichte
„Wir lieben schöne Verpackungen und Ästhetik und bieten
ein Premium-Müsli an, da achten wir natürlich auch sehr
auf Marketing und Kommunikation“, betont Max Wittrock.
Doch Bio oder Öko allein reiche als Differenzierungsmerkmal nicht mehr aus, da heute auch viele andere Unternehmen Bio-Produkte anbieten. So ginge es hauptsächlich
darum, sich von diesen zu unterscheiden, sprich herauszustechen anstatt sich anzupassen, indem man zum Beispiel
eine besondere Verpackung kreiert oder, wie bei mymuesli,
eine interessante Geschichte zur Produkt- beziehungsweise
Unternehmensgründung zu erzählen hat. Die drei früheren
Passauer Studenten Philipp Kraiss, Hubertus Bessau und
Max Wittrock, die in ihrer WG die Müslis per Hand aus
Tupperware-Behältern mixten, machen heute laut eigener
Aussage einen „Umsatz von mehreren Millionen Euro“ pro
Jahr. Der Erfolg von mymuesli lasse sich so erklären, dass das
Unternehmen sich vor allem auf das Produkt konzentriere,
„damit Menschen den anderen davon erzählen“, erklärt Max
Wittrock. Ein großer Vorteil sei, dass das Produkt an sich
ein wesentliches Kriterium habe, das andere nicht haben:
566 Billiarden Kombinationsmöglichkeiten, um sich selbst
ein Müsli zusammenzustellen. Dieser Vorteil zeichnete sich
schnell an den Verkaufszahlen ab.
Übers Internet bekannt
„In den ersten Monaten haben wir durch die massenhafte
Müsliproduktion gar keine Zeit für Marketing gehabt“, erklärt Max Wittrock. Statt dessen haben viele Medienberichte
und Blogs im Internet die Idee von mymuesli verbreitet.
Dies habe den Bekanntheitsgrad des jungen Unternehmens
erheblich gesteigert. Doch leider vermisse man das Alleinstellungsmerkmal heute bei vielen Produkten beziehungsweise Angeboten, stellt Max Wittrock fest. Später habe mymuesli dann mit einem möglichst geringen Budget verschiedene
Marketing-Kanäle mittels Maßnahmen, die gut zu messen
sind, ausprobiert. Funktioniert einer, investiert mymuesli
mehr. Gerade online lasse sich fast alles messen - sei es über
Facebook oder E-Mail-Kampagnen. Es koste zwar eine Menge Aufwand, doch dieser lohne sich, da genau ersichtlich
sei, welcher Kanal - wie Newsletter, Bannerkampagnen und
so weiter - am erfolgreichsten ist. Auch auf der mymuesliHomepage wird dem User einiges geboten. So ist auf dem
Müsliblog nachzulesen, wie sich das junge Unternehmen
entwickelt hat und wie es sich Tag für Tag weiterentwickelt.
Strategie und Analyse
Zentral für ein erfolgreiches Marketing sei vor allem, eine
Strategie zu verfolgen, zu wissen: Was will ich erzählen?
Kann ich damit mein Produkt bekannter machen und mehr
verkaufen? Zum anderen lohne sich die Analyse, um zu sehen, wie effektiv meine Marketing-Maßnahmen sind und ob
ich meinen Erfolg etwa anhand der Verkaufszahlen messen
kann. „Das Wichtigste ist, sich mit seinem Produkt zu identifizieren und über dieses zu kommunizieren, sich kompetente Leute an die Seite zu stellen und letztlich eine Strategie
zu entwickeln“, sagt auch Andreas Sauer, Geschäftsführer
der Grünen Helden. Die Grünen Helden sind eine „grüne“
Netzwerkagentur in Rodeshagen (Schleswig Holstein), die
den Service einer Werbeagentur anbietet. Dabei unterstützen
sie vor allem Unternehmungen, die das Ziel verfolgen, „eine
bessere Welt zum Wohle aller“ zu schaffen.
Gedanken, Gefühle, Ereignisse
Bei der Entwicklung einer Strategie müssen folgende Fragen
beantwortet werden: Welche Werbe- und Kommunikationsmittel sind vorhanden? Mit und über welche Medien will
ich kommunizieren? Wie kann ich meine Zielgruppe am
besten erreichen? „Das Problem ist, dass viele eine wirklich tolle Idee haben, aber Schwierigkeiten, diese auch in
die Öffentlichkeit zu transportieren. Und leider reicht es
heutzutage meist auch nicht mehr aus, nur eine Anzeige in
den Zeitungen zu schalten, um über das neue Produkt zu
informieren“, meint Andreas Sauer.
Zunächst gehe es darum, das Produkt zu positionieren, das
heißt auf besondere Art und Weise zu kreieren, und zwar
so, dass es im Kopf des Kunden bleibt und dieser damit bestimmte Gedanken, Gefühle oder Ereignisse verbindet. Dies
funktioniere am besten mit auffälligen Werbeslogans, Verpackungen und so weiter. Auch soziale Medien wie Facebook
oder Twitter spielen eine immer größere Rolle. Deshalb kann
man auch diese marketingstrategisch einbinden, Kontakte
knüpfen und potentielle Verteiler nutzen, die das Produkt,
ähnlich wie bei mymuesli, bekannter machen.
Zu beachten sei, dass bei überregionalen Produkten ein
spezielles Angebot oder sogar ein Gewinnspiel entwickelt
werden sollte, da eine Verköstigung oder Zweitplatzierung
im Laden oftmals nicht ausreichen wird. Bei regionaler Vermarktung genüge aber eine Anzeige in regionalen Zeitungen,
eine kleine Veranstaltung wie Tag der offenen Tür oder eine
Verköstigung vollkommen. Wichtig sei hierbei der Wiedererkennungswert des eigenen Produktes, um sich von anderen
Unternehmen zu unterscheiden.
Die Autorin Veronika Kinateder ist derzeit Praktikantin beim Biokreis und
studiert Wirtschaftsingenieurwesen Agrarmarketing und Management an der
Hochschule Weihenstephan/Triesdorf.
-37-
TITEL ––– Online-Marketing
links: David Odenthal präsentiert sein Portal „Natürlich Heimat.de“,
ein digitaler Marktplatz für regionale Anbieter.
-38-
Bild: Loris Grillet; www.loriskumo.com
Die Homepage als digitales
Schaufenster für den Hofladen.
Von Peter Schmidt
Quelle: http://www.natuerlich-heimat.de/tl_files/iphone.jpg
Bauer sucht User
oben: Wer heute Internetseiten programmieren lässt, sollte von vorn herein darauf achten,
dass sie auch auf mobilen Endgeräten funktionieren.
Bild: Odenthal
Es gibt sie noch – die bäuerlichen Internet-Totalverweigerer.
Aber sie sind die Ausnahme. Bauer geht online. Egal, ob
Direktvermarkter oder liefernder Landwirt – im Netz sind
die meisten keine Anfänger mehr. Doch die Potenziale, die
sich gerade vermarktenden Bauern bieten, werden nur selten
ausgeschöpft. Keine Zeit, keine Lust, die Arbeit in Stall und
Acker scheint wichtiger. Doch das Internet ist auch echte
Vermarktungshilfe, die sich lohnt.
oder nur tageweiser Direktverkauf ), die im Netz zu finden
sind, haben Chancen auf die neue Kundschaft. Es klingelt
dann öfter das Telefon: „Ich hab Sie im Internet gefunden,
haben Sie geöffnet?“ Oder ähnlich. Selbst wenn nicht – per
Telefon lassen sich neue Kundinnen und Kunden gewinnen,
die dann bei der nächsten Verkaufsaktion angemailt werden
können.
Zunächst mal: Sich im Internet vermarkten ist schon etwas
anderes als per Elster die Steuererklärung abzugeben oder
per Elan landwirtschaftliche Anträge zu bearbeiten. Doch
es macht Sinn, sich mit den Chancen im weltweiten Netz
zu beschäftigen. Die meisten, die sich im Netz zeigen, sind
Direktvermarkter – doch es gibt noch viel zu viele OnlineAbstinenzler. „Eine Sackgasse“, findet Birgit Jacquemin,
Referentin für Agrarmarketing bei der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen: „Ohne Homepage kommen
vermarktende Betriebe nicht mehr aus.“ Sie schätzt, dass es
immer noch mindestens 30 Prozent der Direktvermarkter
ohne probieren – „doch die Zeiten von Telefon- und Zeitungswerbung neigen sich langsam dem Ende zu“. Denn
die Kundschaft, die Bauernhof-Produkte sucht, setzt sich
vor den Rechner, sucht, klickt und mailt.
Doch von vorn: Zunächst braucht es eine eigene Homepage,
eine Internetpräsenz. Das ist kein Zauberwerk, muss aber
auch nicht unbedingt vom Landwirt oder der Landwirtin
selbst zusammen gebaut werden. Wer klassische BilligOnline-Baukästen nutzt, die von technischen Dienstleistern angeboten werden, macht sich einerseits viel Arbeit.
Andererseits sieht eine Seite irgendwie wie die andere aus.
Es lohnt sich, einen nicht zu teuren Internet-Experten zu
beauftragen. Die gibt es. Und die sollten unbedingt eine
Homepage realisieren, die über ein Redaktionssystem gepflegt wird. So genügen einfache Computer-Kenntnisse,
um die Seite aktuell zu halten. Solche Redaktionssysteme
heißen zum Beispiel contao (empfehlenswert), typo 3 (sehr
umfangreich), aber auch joomla oder wordpress. Alle haben
ihre Praxistauglichkeit bereits bewiesen.
Übrigens: Auch Laien können Programmierer verblüffen.
Ein paar geschickte Anforderungen genügen. Wer zum Beispiel über Suchmaschinen gut gefunden werden will, achtet
unter anderem darauf, dass
• in den ersten - grob kalkuliert - 150 Zeichen der Startseite
die Schlüsselbegriffe vorkommen, die man vermarkten will
– zum Beispiel also Ort und Milchprodukte oder ähnliches.
Auch Biokreis-Betriebe finden ihre Kundschaft nicht immer
um die Ecke im eigenen Dorf. Biokunden (auch „regional
& bio“-Kunden) fahren wieder vermehrt „ihre“ Bauern an,
suchen das authentische Einkaufserlebnis. Und wer heute
sucht, schlägt nicht mehr nach, sondern googelt, sucht also
im Internet. Landwirte mit Vermarktung (egal ob Hofladen
Online vermarkten für Anfänger
Wenn es kürzer geht, noch besser.
• im Seitentitel wichtige Schlüsselbegriffe vorkommen – also
„Bio-Gemüse aus Oberbayern“ oder auch „Masthähnchen
aus dem Siegerland“.
Mit etwas Glück erhält man eine solche Internetseite je nach
Anbieter für 1000 bis 1500 Euro. Wichtig: Wer heute Internetseiten programmieren lässt, sollte von vorn herein darauf
achten, dass sie auch auf mobilen Endgeräten funktionieren.
Wer es kontrollieren will, kann dies zum Beispiel unter www.
responsinator.com – ein einfacher Test, der zeigt, wie multifunktional eine Seite sein kann.
Juristische Fallstricke
Damit wäre der erste Schritt getan. Eine Homepage, auf der
sich jahrelang nichts ändert, versinkt einerseits bei den Suchmaschinen ganz weit unten. Außerdem finden die InternetNutzer die Seiten einfach langweilig. Denn die Kundschaft,
die übers Netz kommt, will öfter mal was Neues lesen, will
klicken und stöbern wie in den guten alten Büchern. Darum
also:
• Per Redaktionssystem öfter mal frische Infos ins Netz stellen – also Verkaufstermine, Beginn der Erntesaison, Geburt
von Kälbern und vieles mehr. Die Menschen wollen unterhalten werden.
• Ein paar Links anbieten – zu befreundeten Landwirten,
zum Biokreis, zur Tourismusregion und anderen sinnvollen
Internetzielen.
• Gern gesehen sind auch kleine Videos – zur Not mit dem
Smartphone gemacht und bei Youtube, dem Videokanal,
eingestellt und verlinkt. Aber das ist was für Fortgeschrittene.
Wer seine Seiten aktualisiert, sollte aber auf jeden Fall einige
Dinge beachten. Denn das Internet kann voller juristischer
Fallstricke sein. Typische Risikoquellen sind:
• Falsches oder fehlendes Impressum
• Verletzung von Urheberrechten – gerade Bilder werden
gerne einfach aus dem Internet kopiert oder von Bilddatenbanken gekauft. Diese aber ändern hin und wieder die
Geschäftsbedingungen und plötzlich ist die Nutzung nicht
mehr erlaubt. Also gilt hier: selber machen oder selber machen lassen.
• Filme oder Karikaturen und Symbole sind ebenfalls oft
geschützt – wer so etwas nutzen will, sollte Fotografen,
Zeichner, Filmemacher fragen und erst bei Erlaubnis die
Dinge nutzen.
-39-
Präsenz zählt
Wer erstmal im Internet präsent ist, hat quasi einen Anker geworfen und kann sich nun überlegen, wie man das
Medium online weiter nutzen kann. Während so etwas wie
Facebook aufwändig ist, ist die Nutzung von Datenbanken
einfacher. So etwas bieten die Landwirtschaftskammern
(in NRW unter dem Namen Landservice), so etwas bieten
auch private Anbieter und nicht zuletzt auch der Biokreis.
Wichtig: Datenbanken gibt es zahlreiche, manche meinen,
damit wäre sogar Geld zu verdienen. Doch in den meisten
Fällen lohnt es nicht, für solche Einträge Geld zu bezahlen.
Kostenlos geht es zum Beispiel bei:
• www.taste-of-heimat.de – noch in der Entwicklung
• www.erzeuger-direkt.de – bei den Suchmaschinen weit
oben
• www.hofladen-bauernladen.info - bei den Suchmaschinen
weit oben
• www.dein-bauerladen.de – ein junges Informationsportal
• www.bio-einkaufsfuehrer-bayern.de – als ein Beispiel für
regionale Einkaufsführer
• www.biokreis.de – hier finden alle vermarktenden Höfe
unseres Verbandes eine Plattform
• www.oekolandbau.de – Informationsportal der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
Der Autor
Peter Schmidt ist
Biokreis-Landwirt
und Journalist.
Er berät Landwirte
auch bei der Umsetzung von InternetAktivitäten.
TITEL ––– Slogans
-40-
Slogans ––– TITEL
-41-
TITEL ––– Verpackungen
Verpackungen ––– TITEL
Ansprechend,
einheitlich,
wiedererkennbar
Achtung! Neue Regeln für Lebensmittel-Kennzeichnung!
Ab Dezember müssen neue Vorschriften der EU eingehalten werden. Die Lebensmittel-Informationsverordnung (LMIV) sorgt ab Dezember 2014 europaweit einheitlich für Verbesserungen bei der Lesbarkeit der Lebensmittel-Kennzeichnung und der
Kennzeichnung von Imitaten und Allergenen. Ab dem 13. Dezember 2014 müssen
die Vorschriften der EU-Verordnung 1169/2011 betreffend die Information der Verbraucher über Lebensmittel eingehalten werden. Die Nährwertkennzeichnungspflicht
gilt ab Dezember 2016. Die LMIV sorgt für Vorgaben zur besseren Lesbarkeit, eine
klarere Kennzeichnung von Lebensmittelimitaten, eine verbesserte Allergenkennzeichnung verpackter Lebensmittel und die obligatorische Allergenkennzeichnung
loser Ware sowie eine verpflichtende Nährwertkennzeichnung.
Verpackungen vom Verband
als Marketing-Instrument.
Von Heidi Scheitza
Die Regelungen im Einzelnen:
-42Bild: Stefanie Raith
Egal ob im Bio-Supermarkt, im Hofladen oder beim Ab-Hof-Verkauf - es
gelten die gleichen Regeln: Optisch
ansprechend, appetitlich und hygienisch müssen die Produkte präsentiert
werden, damit beim Kunden die Lust
zum Kauf angeregt wird. Aber auch
die Einheitlichkeit der Verpackungsmaterialien ist von großer Wichtigkeit.
Nicht nur, dass die Warenpräsentation
ordentlich und aufgeräumt aussieht,
nein, die richtige Verpackung weist
auch auf die Verbandszugehörigkeit
hin und klärt im Idealfall über die regionale faire Erzeugung der Produkte
auf. Außerdem erkennt der Käufer am
Verbandslogo auf der Verpackung die
Produkte wieder und somit kann eine
langfristige Kundenbindung entstehen.
Das Verbandslogo oder Siegel, das sogenannte Branding, soll sich in den
Köpfen der Konsumenten „einbrennen“, damit diese, wenn sie mit der
Qualität zufrieden waren, auch künftig
auf die Produkte zurückgreifen.
Verbandsmitglieder
stützen sich gegenseitig
Der mit dem Verbandslogo bedruckte
Einkaufs-Shopper, die Papierhenkeltasche, die Backwarentüte, das Einwickelpapier für Wurst und Käse, die
Eierschachtel: Das alles wird zu Hause
in der Küche an die Herkunft der Lebensmittel erinnern, und der Kunde
wird daran denken, von welchem Bauernhof, aus welchem Hofladen oder wo
am Marktstand er den würzigen Schinken, den wunderbar gereiften Käse, die
schmackhaften Eier oder die knusprigen
Backwaren geholt hat. Das richtige Verpackungsmaterial ist deshalb von enor-
mer Wichtigkeit. Bei in Zeitungspapier
eingewickeltem Gemüse wird sich bei
keinem Käufer ein Bild im Kopf positionieren, das ihn an bereits gekaufte
und qualitativ hochwertige Bioprodukte erinnert. Kein einziger Kundenkontakt sollte durch unprofessionelle
Warenpräsentation aufs Spiel gesetzt
werden. Jeder Käufer muss bei jedem
Einkauf erneut wieder auf das Verbandslogo und den damit verbundenen hohen Qualitätsstandard aufmerksam gemacht werden. Und je häufiger
Verpackungen mit Verbandslogo in
Umlauf gebracht werden, desto höher
wird die Bekanntheit des Erzeugerverbandes und desto mehr stützen sich die
Verbandsmitglieder gegenseitig.
Die Autorin Heidi Scheitza ist beim Biokreis für den Einkauf und Vertrieb von Verpackungsmaterialien zuständig.
Allergenkennzeichnung: Bestimmte Stoffe, die Allergien
oder Unverträglichkeiten auslösen können, müssen im Zutatenverzeichnis auf verpackten Lebensmitteln hervorgehoben werden. Auch bei nicht verpackten Lebensmitteln, sogenannter „loser Ware“, ist die genaue Kennzeichnung dieser
Stoffe künftig verpflichtend. Die Mitgliedstaaten sind jedoch
befugt, die Art und Weise der Kennzeichnung dieser Stoffe
bei loser Ware national zu regeln.
Brennwert und Nährwertangaben: Vorgeschrieben ist die
Angabe vom Brennwert (Energiegehalt), von Fett, gesättigten Fettsäuren, Kohlenhydraten, Zucker, Eiweiß und Salz in
einer Tabelle („Nährwerttabelle“). Zur besseren Vergleichbarkeit müssen die Nährstoffgehalte immer bezogen auf 100
Gramm (g) oder 100 Milliliter (ml) angegeben werden.
Mindestschriftgröße: Alle verpflichtenden Informationen
müssen gut lesbar sein und mindestens in 1,2 mm großer
Schrift - bezogen auf das kleine „x“, also den mittleren Buchstabenteil - gedruckt werden.
Lebensmittel-Imitate und „Klebefleisch“: Zum Schutz der
Verbraucher vor Täuschung wurden für Lebensmittel-Imitate
spezielle Kennzeichnungsvorschriften festgelegt. Bei der Verwendung von Lebensmittel-Imitaten muss der ersatzweise
verwendete Stoff in unmittelbarer Nähe des Produktnamens
angegeben werden. Die Schriftgröße der Imitatkennzeichnung muss mindestens 75 Prozent der Größe des Produktnamens betragen. „Klebefleisch“ muss künftig mit einem
speziellen Hinweis („aus Fleischstücken zusammengefügt“)
gekennzeichnet werden.
Herkunftskennzeichnung für Fleisch: Nachdem die
Herkunftskennzeichnung für Rindfleisch bereits seit dem
Jahr 2000 vorgeschrieben ist, wird ab April 2015 auch für
Schweine-, Schaf-, Ziegen- und Geflügelfleisch die Herkunftsangabe verpflichtend. Einzelheiten sind auf EU-Ebene im Dezember 2013 festgelegt worden. Die Europäische
Kommission hat zudem die Herkunftskennzeichnung von
Fleisch als Zutat in verarbeiteten Produkten geprüft und
dazu am 17. Dezember 2013 einen Bericht vorgelegt (mehr
Infos auf www.bmel.de).
Raffinierte Öle und Fette pflanzlicher Herkunft: Wenn
pflanzliche Öle und Fette im Zutatenverzeichnis mit der
Bezeichnung „pflanzliche Öle“ bzw. „pflanzliche Fette“ zusammengefasst werden, muss sich unmittelbar danach eine
Liste mit den Angaben der speziellen pflanzlichen Herkunft
anschließen (zum Beispiel Palmöl, Sojaöl). Der Hinweis auf
ein gehärtetes Öl oder Fett muss gegebenenfalls mit dem
Ausdruck „ganz gehärtet“ oder „teilweise gehärtet“ versehen
sein.
Koffeinhaltige Lebensmittel: Für Kinder, Schwangere und
Stillende gibt es Warnhinweise auf bestimmten koffeinhaltigen Lebensmitteln, beispielsweise Energy Drinks.
Angabe des Einfrierdatums: Bei eingefrorenem Fleisch,
eingefrorenen Fleischzubereitungen und eingefrorenen unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Einfrierdatum
angegeben werden.
BMEL
-43-
BIOWELT ––– Nachhaltig leben
Auffüllen statt Auspacken
„original unverpackt“: In Berlin gibt es den ersten verpackungslosen Supermarkt.
Von Katharina Rein-Fischböck und Laura Henningson
Bild:Katharina Massmann
Bild: Jendrik SchroÌ
Tipps zum Sparen von Verpackungsmüll:
• Immer Korb oder Stofftüte zum Einkaufen mitbringen.
• Spezielle Brot- oder Lebensmittelsäckchen verwenden. Für Papiertüten werden
ebenfalls viele Bäume gefällt.
• Gemüse muss nicht zwingend sofort in Plastiktüten verpackt werden,
einfach nach dem Bezahlen in die mitgebrachten Beutel.
• Vor allem in kleinen Läden wird der Käse an der Käsetheke gerne in die
mitgebrachten Dosen gefüllt.
• Auf Coffee-to-go verzichten.
• Bei großen Familien lohnt sich eine Bestellung beim Biogroßhändler. Dort
bekommt man viele Produkte in viel größeren Mengen und somit weniger
Verpackung.
Mehr Infos zu „original unverpackt“ unter: www.original-unverpackt.de
Ehrlich gesagt ist der Alltag als umweltbewusster Mensch in Berlin ziemlich angenehm. Gemüse und Obst
gibt’s von einem Hof, der solidarische
Landwirtschaft betreibt. Das Auto
muss meist in der Garage stehen bleiben oder wurde schon längst gegen
ein Fahrrad oder Elektro-Bike eingetauscht. Klamotten sind Secondhand
oder vom Flohmarkt, und aus der
Steckdose kommt Strom aus erneuerbaren Energien. In diesem Herbst
waren wir sogar mit Freunden im
Berliner Umland und haben Äpfel,
Birnen und Nüsse direkt vom Baum
„geräubert“ und zu Hause zu Marmelade, Eingemachtem und Chutney
verarbeitet. Aber eine Sache ärgert
uns immer wieder: der viele scheinbar
unvermeidbare Verpackungsmüll, der
durch den Einkauf im Super- oder Biomarkt entsteht. Wie kann man diesen
Müll bei Nudeln, Milch, Reis, Nüssen
und so weiter reduzieren? 16 Millionen
Tonnen Verpackungsmüll fallen jährlich weltweit an, viel davon besteht
aus Plastik. Plastikpartikel finden sich
inzwischen in den Mägen zahlreicher
Fische und Meeresvögel. In Wäldern,
Parks und vor der eigenen Haustür
liegt der Plastikmüll. Es gibt viele verschiedene Arten von Kunststoff. Fast in
jedem Produkt werden mehrere Sorten
Plastik verarbeitet. Da sich diese nur
schwer voneinander trennen lassen,
hat Plastik eine geringe Wiederverwertungsquote.
Neugierde und Begeisterung
„original unverpackt (OU)“ heißt der
erste Lebensmittelladen ohne Verpackungsmüll. Am 13. September öffnete er in Berlin seine Türen, bereits
in der zweiten Woche machten wir uns
auf nach Kreuzberg, um den OU zu
inspizieren. Wir fuhren gleich als ganze Gruppe, da im Freundeskreis die
Neugierde groß war. Und wir wurden
nicht enttäuscht. Der Laden handelt
mit circa 300 unverpackten Produkten.
Von der Zahnpasta in Tablettenform,
Spül- und Waschmittel aus Tanks bis
zu den großen Abfüllbehältern für Nudeln, Reis, Mehl, Hülsenfrüchte, Gewürze und Müsli ist alles ohne lästige
Verpackung zu haben.
Der Einkaufsprozess ist anfänglich
etwas ungewohnt. Zu Beginn wiegt
man mitgebrachte Beutel, Tupperdosen und Gläser ab. Dann füllt man aus
den Bulk Bins (Spendersystemen) die
gewünschte Menge ab. Am Ende des
Einkaufs werden die vollen Behälter
wieder gewogen. und die Gewichtsdifferenz multipliziert mit dem Produktpreis ergibt den zu bezahlenden Betrag.
Vermeiden statt Recyceln
Der Laden selbst ist sehr einfach eingerichtet. Optisch gesehen wirkt der OU
wie ein moderner Tante-Emma-Laden:
Im Eingangsbereich befindet sich eine
große Ladentheke und frische Waren
wie Obst und Gemüse. Der Rest des
Ladens wirkt auf den ersten Blick
sehr steril, denn bunte Verpackungen,
schrille Werbung und laute Musik
fehlen gänzlich - fast etwas kühl und
unfreundlich. Doch nach und nach
kommt hier das Gefühl auf, dass die
Leute entspannter sind und mehr Zeit
haben, ihre Lebensmittel mit Bedacht
auszuwählen. Wie früher eben, aber
irgendwie moderner...
Die Idee zum verpackungsfreien Einkauf entwickelten die beiden Berliner
Bild: Jendrik SchroÌ
Die Gründerinnen
Milena Glimbovski und Sara Wolf.
Gründerinnen Milena Glimbovski und
Sara Wolf aus Frust am bestehenden
System und dem Willen, das Problem
an der Substanz anzugehen. Vermeiden
statt Recyceln – im Fachjargon Precycling genannt. Seit Ende 2012 wurde
das Konzept geplant. Eine Crowdfunding-Aktion brachte dem Team
115 000 Euro. Weitere Förderungen
und Auszeichnungen, zum Beispiel
vom Bundeswirtschaftsministerium
als Kultur- und Kreativpiloten, führten
dann zur Realisierung des Projektes.
Strenge Hygienebedingungen
Die angebotenen Produkte sind sorgfältig ausgewählt und selbst getestet.
So, sagen die beiden Gründerinnen,
„entfällt die Qual der Wahl“ bei den
Kunden. Die meistens Lebensmittel
sind bio, viele davon regional. Doch
auch konventionelle Produkte werden
angeboten. Wichtig für die Konzeptionierung war die enge Zusammenarbeit
Bild: Jendrik SchroÌ
mit der Gesundheitsbehörde, da bei
unverpackten Waren strenge Hygienebedingungen eingehalten werden
müssen. Spontane Einkäufer, die keine Verpackung mitgebracht haben,
können im Laden selbst zwischen
verschiedenen Mehrwegverpackungen wählen oder sich diese über ein
Pfandsystem leihen.
Insgesamt ist das Angebot leider noch
etwas begrenzt und manche Dinge
wie Hygieneartikel, frischer Käse und
Fleischwaren sucht der Kunde vergeblich. Dies ist laut Aussage eines
Angestellten auf die Herausforderung
zurückzuführen, Anbieter und Hersteller zu finden, die ihre Produkte ohne
Plastikverpackung in großer Stückzahl in Mehrwegbehältern anbieten.
Deswegen sei es auch zu einer mehrmaligen Verschiebung der Eröffnung
gekommen. Auch die Logistik mit den
vielen unterschiedlichen Lieferanten
sei ein komplizierter Prozess, der nicht
so einfach umzusetzen sei. Aber es werde mit viel Energie daran gearbeitet,
den Kunden noch mehr unverpackte
Lebens- und Gebrauchsmittel anbieten
zu können.
Franchise-Unternehmer gesucht
Ist die Idee neu? Nein, ist sie nicht.
Doch noch nie gab es einen ganzen
Laden verpackungsfrei. Aber auch viele andere Menschen machen sich darüber Gedanken, wie Müll eingespart
werden kann. So findet man in zahlreichen kleinen Bioläden in Berlin einen
Teil der Produkte schon seit Langem
verpackungsfrei, während die meisten
Menschen noch damit kämpfen, keine Plastiktüten mehr zu benutzen. Der
OU bietet die radikale Konsequenz
davon. Um diese Art und Weise des
Einkaufs zu verbreiten, werden nun
Franchiseunternehmer gesucht, die
weitere Filialen in anderen Städten eröffnen wollen.
BIOWELT ––– Reise
Reise ––– BIOWELT
Im Land der Vulkane,
Mayas und Kaffeeplantagen
die Frauen danach unzählige Tortillas, die auf dem offenen
Feuer auf einer Steinplatte gebacken werden. Früh morgens
ziehen die Männer mit ihren Macheten los, um auf den
Kaffeeplantagen zu arbeiten, in ihren Taschen Tortillas fürs
Mittagessen.
Zu Besuch bei Kaffeebauern in Guatemala:
eine Woche in einer anderen Welt.
Von Lea Oriana Kluge
-46-
Nach fünf Stunden holpriger Fahrt mit einem Minibus
über Feldwege sind wir endlich da. Angekommen hoch in
den Bergen. Vor uns erstreckt sich ein weites, grünes Tal
und so weit das Auge reicht: überall Kaffee. Wir sind in den
Cuchumantanes, einer Gebirgskette im Nord-Westen Guatemalas, nicht weit von der mexikanischen Grenze entfernt.
Hier wollen wir eine Woche bei einer Kaffee-Kooperative
wohnen und so viel wie möglich über den Anbau der schwarzen Bohnen lernen. Mit meiner Kommilitonin Anna bin ich
in den Semesterferien nach Guatemala aufgebrochen. Sechs
Wochen lang sind wir hier, um unser Spanisch zu verbessern,
das Land und seine Menschen und auch die Landwirtschaft
kennen zu lernen.
Guatemala liegt in Zentralamerika, südlich von Mexiko.
Obwohl das Land sich nur über eine Fläche vergleichbar
mit der Bayerns und Baden-Württembergs gemeinsam erstreckt, könnte es vielfältiger und reicher nicht sein. Reich
an Flora, Fauna und Kultur. Im Norden liegt Guatemala an
der Karibik, im Süden ziehen sich lange, von Vulkangestein
geschwärzte Pazifikstrände die Küste entlang. Die Landschaft
ist geprägt von dichtem Regenwald, langen, hohen Gebirgsketten und immer wieder von Vulkanen. Vier davon sind
noch immer aktiv. Trotz seiner relativ kleinen Größe kann
man in Guatemala fast jede Klimazone antreffen: vom tropischen Tiefland im Süden über gemäßigte Zonen im Hochland bis zum subtropischen Tiefland im Nordwesten. Dementsprechend vielfältig gestaltet sich auch die Landwirtschaft.
Landwirtschaft der Selbstversorgung
In allen Regionen des Landes betreiben die Menschen Subsistenzwirtschaft und bauen Mais, Bohnen und Gemüse
für den Eigenbedarf an. Im tropischen Tiefland werden
Viehherden gehalten, und riesige Bananen- und Zuckerrohrplantagen prägen das Landschaftsbild. Im Tiefland
im Norden findet man vor allem Palmölplantagen. In den
höheren Lagen wird Kardamom kultiviert - und natürlich
Kaffee. Und überall Mais: An den steilsten und steinigsten
Berghängen, auf gerade frisch abgebrannten Waldflächen
oder in Mischkultur mit Bananenstauden oder Pinien. So
Bilder: Lea Oriana Kluge
Kaffeebüsche im Schatten großer Bäume
beeindruckend wie das Landschaftsbild ist auch die Bevölkerung des „Landes des ewigen Frühlings“: Diese setzt sich zu
gleichen Teilen aus „Ladinos“, spanischsprachigen Mestizien,
und Maya zusammen, wobei letztere keine Einheit bilden.
Insgesamt gibt es über 20 Mayastämme, die alle eine andere
Sprache sprechen.
Wohnhäuser auf den Feldern
Die ersten zwei Wochen verbringen wir in Antigua, einer
alten spanischen Kolonialstadt. Dort belegen wir einen Spanischkurs, denn in Guatemala spricht fast niemand Englisch. Dann machen wir uns auf den Weg hoch in die Berge.
Dorthin, wo der Kaffee wächst. Bei unseren Kaffeebauern
angekommen leben wir für eine Woche in einer anderen
Welt. Um uns herum nur Berge, steile Abhänge, holprige
Straßen, die einfache, bunt angestrichene Häuser säumen.
Ihre Dächer sind flach, nach der Ernte wird hier der Kaffee
in der Sonne getrocknet. Bis zur nächsten größeren Stadt
fährt man vier Stunden mit dem Auto. Selbst zur nächsten
Kirche sind es vierzig Minuten Fußmarsch. Die Menschen
leben in Häusern direkt an oder auf ihren Kaffeefeldern, so
auch die Familie unserer Gastmutter Viviana. Ihre Familie
ist groß. Sie allein hat acht Kinder zur Welt gebracht, dazu
kommen noch deren Ehefrauen- und männer und deren
Kinder. Das Leben der Frauen spielt sich hier hauptsächlich
immer noch im Haus und in der Küche ab. Das Leben der
Männer draußen auf den Feldern.
In dem Zimmer, in dem wir untergebracht sind, stehen zwei
große Maissilos, die einmal im Jahr aufgefüllt werden. Bald
lernen wir auch, warum. Nicht umsonst glaubten die Maya,
dass die Menschen aus Mais geschaffen sind und verehrten
ihn als heilige Pflanze. Noch heute ist Mais Grundnahrungsmittel der meisten Guatemalteken. Daraus werden Tortillas
hergestellt, flache Fladen aus Maismehl - das Äquivalent zu
unserem Brot, das zu allen Mahlzeiten gegessen wird. Um
vier Uhr morgens stehen die Frauen unserer Gastfamilie auf,
um Tortillas für den Tag zuzubereiten. Zuerst werden Maiskörner gekocht, dann geschrotet und per Hand auf einem
Stein zu einem Mais-Wasser-Brei gemahlen. Daraus formen
Die Assosiacion ADESC ist eine Kooperative von 80 Kaffeeproduzenten, die auf relativ kleinen Parzellen mit Hilfe
der ganzen Familie Kaffee anbauen. Die getrockneten, dann
noch grünen Kaffeebohnen werden in einem Lagerhaus in
großen Jutesäcken gesammelt. Diese werden ausschließlich
nach Europa oder in die Vereinigten Staaten exportiert, wo
sie dann geröstet und verkauft werden. Im Büro der Organisation sitzt Arnoldo, der unseren Besuch organisiert hat.
Mit ihm steigen wir auf steinigen Wegen und Trampelpfaden
die Berge hinauf und besuchen Produzenten von ADESC.
Einer von ihnen ist Marlon, der uns seine Plantage zeigt.
Die Parzellen befinden sich alle an steilen Berghängen, die
meisten terrassiert. Hier reihen sich die schulterhohen Büsche aneinander. Jetzt sind die Bohnen noch grün, im Laufe
des Jahres werden sie langsam rot werden, bis man sie dann
von Dezember bis Ende Januar erntet. Damit die Ernte
nicht verbrennt, stehen die Kaffeebüsche im Schatten unter
größeren Bäumen. So stehen zwischen dem Kaffee immer
wieder Avocado- oder Pfirsichbäume. Am Boden zwischen
den Kaffeesträuchern finden wir sogar Erdbeeren und Tomatenpflanzen.
In Guatemala trinkt man Instantkaffee
Abends sitzen wir mit Vivianas Familie in der Küche und sie
erzählen uns von ihrem Leben in den Bergen. Etwas anderes
als die Arbeit mit dem Kaffee gibt es hier nicht. Viele junge
Männer machen sich deswegen auf in Richtung Norden,
versuchen illegal die Grenze zu den Vereinigten Staaten zu
überqueren. Dort arbeiten sie dann ein paar Jahre, bis sie
genug Geld zusammengespart haben, um sich selbst Land
zurück in der Heimat kaufen zu können. Über die Gefahren der Grenzüberquerung oder das unangenehme Leben als
Fremder im neuen Land reden sie nicht. Jetzt sind sie wieder
da, und ihnen und ihrer Familie geht es gut. Viel haben sie
nicht, und das Wenige, das sie haben, teilen sie mit uns.
In unserer verbleibenden Zeit in Guatemala reisen wir mit
bunt bemalten Bussen durchs Land und bekommen fast keinen Kaffee mehr zu trinken. Denn obwohl in Guatemala der
feinste und hochwertigste Kaffee angebaut wird, trinkt man
hierzulande meistens leider nur Instantkaffee. Die wertvollen
Bohnen finden schnell ihren Weg ins Ausland. Den Kaffee
unserer Kooperative haben wir entweder nur frisch zubereitet
von Viviana bekommen, die die Bohnen vorher selbst in
ihrem Lehmofen geröstet und auf einem Stein gemahlen
hat. Sonst gibt es ihn nur im Supermarkt - aber in Europa...
Die Autorin Lea Oriana Kluge (rechts im Bild) studiert Ökolandbau und Vermarktung an der
Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde und hat Guatemala auf eigene Faust bereist.
Bild 1:
Der Pacaya ist
einer der aktivsten
Vulkane der Welt.
Bild 2:
Nany,
Vivianas Tochter,
bei der
TortillaZubereitung.
Bild 3:
Die antike
Maya-Stadt Tikal
befindet sich in den
Regenwäldern im
nördlichen
Guatemala.
-47-
BIOWELT ––– Das bioRestaurant
Das bioRestaurant ––– BIOWELT
Lukullisches aus dem Wald
Das Restaurant im Haus zur Wildnis ist nicht
nur ein Ausflugslokal für Bayerwald-Touristen.
Von Ronja Zöls
-48-
Wir sitzen mitten im Wald und essen. Die Sonne scheint und man kann dieses
Jahr auch Ende Oktober noch draußen und damit mitten im Wald sitzen und
essen. Kein Picknick, nein, ein gutes gekochtes, anspruchsvolles und hochwertiges Essen verspeisen wir hier mitten im Wald. Und wenn es schneien würde,
könnten wir auch mitten im Wald sitzen und essen. Denn sämtliche Seiten des
Restaurants im Haus zur Wildnis in Ludwigsthal (Landkreis Regen, Niederbayern) sind verglast und draußen sieht man nichts als Bäume – und vielleicht ab
und zu einen Wolf.
Als das Besucherzentrum des Nationalparks Bayerischer Wald „Haus zur Wildnis“
im Jahr 2006 eröffnet wurde, waren eigentlich nur Stehtische und Selbstbedienung als gastronomisches Angebot vorgesehen. Ein kleines Stück ist von dem
Konzept geblieben, denn die Inneneinrichtung kommt mit den langen Tischen
und der wenig gemütlichen Atmosphäre eher im Kantinen-Outfit daher. Doch
Bernhard Bachl (45), der bei der Ausschreibung den Zuschlag erhielt, hat das
Restaurant kulinarisch zu etwas ganz Besonderem gemacht. Auch wenn in erster
Linie Urlauber und Wanderer an den Biertischen vor dem Haus zur Wildnis
sitzen, eine „Touristenschwemme“ ist das hier nicht. Statt Pommes – die Küche
verfügt nicht einmal über eine Friteuse – stehen ausgesuchte Speisen auf der Karte,
das meiste in Bio-Qualität, fast alles regional. Fleisch, Fisch und vegetarische Gerichte sind darunter, vorwiegend traditionell bayerisch, bodenständig – aber nicht
nur. Ergänzt wird die Auswahl noch durch eine umfangreiche Tageskarte und ein
beachtliches Kuchen- und Pralinenbuffett. Nicht zu vergessen: Konditormeister
Bachl serviert seinen Gästen hausgemachtes Eis!
Wir sitzen im Wald und trinken erst einmal eine Aronia-Schorle, während wir
auf das Essen warten. Sie ist zuckerfrei und fruchtig-rauchig, erfrischend und
speziell im Geschmack, kein Standardgetränk, das man überall bekommt. Lange müssen wir nicht warten, denn in weniger als zehn Minuten kommen der
Schweinebraten mit Dampfbiersoße, Sauerkraut und Semmelknödel (9,40 Euro)
und das Waidlergulasch nach „Wildbret Art“ mit Steinpilzen und böhmischen
Knödeln (12,50 Euro).
Auffallend zart ist das Bratenfleisch, ohne Fett, es liegt in einer leicht gebundenen
Soße, die die Rustikalität des Gerichts etwas glättet. Den Bieranteil schmeckt man
auf angenehme Weise heraus und sie harmoniert optimal mit dem Kümmel auf
der Kruste. Der Knödel ist relativ weich, aber sehr gut im Geschmack, das Kraut
ist weder verkocht noch zu hart, weder zu sauer noch zu fad.
Das Waidlergeschnetzelte macht schon Lust, als es auf den Tisch gestellt wird,
denn der Duft der Steinpilze steigt sogleich in die Nase und die von Natur aus
eher trockenen, aber hier flauschigen, lockeren böhmischen Knödel will man
sofort in der dicken braunen Tunke wälzen. Das funktioniert prima, die geschmacklich eher zurückhaltenden fluffigen Scheiben profitieren von der kräftigen
delikaten Soße und ergeben ein harmonisches Ganzes - gemeinsam mit den Preiselbeeren und der Kresse eine perfekte Komposition. Das Rindfleisch ist weich,
fast schon zerfallen, die Steinpilze haben noch ein wenig Biss.
Bild: http://www.bayerwaldpraline.de
Bilder: Ronja Zöls
Bernhard Bachl ist seit jeher
ein „Öko“. Hier im Bayerischen
Wald hat er als Betreiber eines
Bio-Restaurants seinen Traumjob
gefunden.
Die Hauptspeisen – solide und köstlich. Eigentlich will man ganz bald wieder
herkommen und mehr probieren. Was man aber auf gar keinen Fall verpassen
darf, sind die Süßspeisen des Chefs. Wir naschen am Nusseis, das zwar nicht
so cremig ist, wie man das aus den italienischen Eisdielen kennt, aber dafür
mürbe und butterweich und herrlich nach Haselnuss schmeckt. Auch die selbst
gemachten Pralinen dürfen wir nicht auslassen. Sie sind alle mit Spirituosen aus
regionalen Brennereien gefüllt, wie etwa die Lusen-Kugel mit klarem Schnaps aus
Himbeere, Heidelbeere, Brombeere und Schlehe. Das Kuchenbuffett ist üppig,
alle Kuchen und Torten werden ohne Backpulver, sondern nur durch Aufschlagen
von Eiweiß zubereitet.
Die Liebe zum Detail ist im Restaurant im Haus zur Wildnis zu spüren – auch
wenn hier an manchen Tagen bis zu 300 Essen rausgehen. Und so verwundert es
nicht, dass inzwischen auch viele Einheimische die Küche von Bernhard Bachl
und seinen Köchen schätzen und den Weg durch den Nationalpark gehen, um
hier im einzigen Bio-Restaurant im Landkreis zu sitzen und zu essen. Mitten
im Wald.
Rechte Seite:
Links unten:
Das Besucherzentrum des
Nationalparks Bayerischer
Wald wurde 2006 eröffnet.
Rechts oben: Schweinebraten
mit Dampfbiersoße,
Sauerkraut und
Semmelknödel.
Rechts unten: Waidlergulasch nach „ Wildbret Art“
mit Steinpilzen und
böhmischen Knödeln.
Bild: Wikipedia
Gastronomie
Haus zur Wildnis
Ludwigsthal
94227 Lindberg
Tel.: 09922/500 21 33
Öffnungszeiten:
Vom 26.12. bis 31.03.
täglich 9.30 bis 17 Uhr
Vom 01.04. bis einschließlich
1. Novemberwoche
täglich 9.30 bis 18 Uhr
BIOWELT ––– Marktplatz
Marktplatz ––– BIOWELT
Anzeige
Warenbörse-Angebote
BioStroh; in Quaderballen zu verkaufen Email: [email protected] od.
Tel. 08531/910 269; Stefan Gerauer,
94060 Pocking; Tel. 08531/8594;
*Biokreis
6 Ha Biomais als Körner, Siloballen
oder getrocknete Ganzpflanzencobs.;
Lieferung in Ballen oder Cobs im Bigpack; Baur, 86751 Mönchsdeggingen;
Tel. 01713338098; *Biokreis
Hafer; Ernte 10.08.2014 ca. 12,5%
Wasser ca. 4,5 to; Josef Bernecker,
91795 Eberswang; Tel. 0160/98 62
95 01; *Biokreis
-50-
Futtergetreide; Ca. 200 dt. W-Weizen
(E-Antonius), ca. 170 dt Hafer (Bio
Max), ca. 50 dt Körnermais (von
2011), ca. 15 dt Roggen (von 2013)
f. Futter od. Zwisch.-Frucht; Matthias Tafelmeier, 84405 Dorfen; Tel.
0808/6215; *Biokreis
Getrocknete Mais-Cobs; Biete 50
Tonnen getrocknete Mais-Cobs (AWare), Christian Angermeyer, Ederheim, Tel.: 0160/ 96213119; Christian Angermeyer, 86739 Ederheim; Tel.
09081/2720130; *Biokreis
Futterkartoffeln; Tobias Kübler, 91334
Hemhofen; Tel. 0152/2682 3966;
*Biokreis
Roggen und Triticale; Biete ca. 7 t
Roggen & 15 t Triticale zum Verkauf,
Walter Willibald, Parsberg, Tel.: 94925
390; Willibald Walter GdbR, 92331
Parsberg; Tel. 0949/25390; *Biokreis
Heu-u. Silageballen; Verkaufe 1.
Schnitt 2014 Heurundballen 14
Stck,Quaderballen 15 Stck, Silageballen 25 stck; Josef Hollweck, 92334
Berching Henneberg; Tel. 08460/505;
*Biokreis
Bio Heu; in Rundballen; Gerhard und
Ingrid Hufnagl, 85309 Pörnbach; Tel.
0844/6424; *Biokreis
Futter, andere Regionen
Futterhafer; 10 t; Konrad Krähling,
35110 Frankenau; Tel. 06455-8271;
*Biokreis
75 x Rundballen-Grassilage; 1. und/
oder 2. Schnitt, ca. 75 Rundballen
Grassilage, 1,25m Durchmesser, Gebot
für 75 Ballen ab 1000,00 €; Thomas
Fischbach, 36137 Bimbach; Tel. 01724007701; *Biokreis
Quaderballen Heulage 2. Schnitt;
Wolfgang Bandt, 33428 Harsewinkel;
Tel. 0152 246 066 25; *Biokreis
Konsumware
Bayern
Senfkörner gereinigt, ca. 22 dt., auch
in Kleinm. abzugeben; Josef Lenz,
84435 Lengdorf; Tel. 08083/1676;
*Biokreis
Hokkaido rot; durchschnittlich 1,5 kg,
1 € pro Stück oder kg, mehrere tonnen
vorhanden; Stümpfl, 87719 Mindelheim; Tel. 0162-8622321; *Biokreis
Speisekartoffeln Agria + Futterkartoffeln; Josef Stegmeier, 86697 Oberhausen; Tel. 08431 471 38 oder 08431
583 212; *Biokreis
Leckere Kartoffel; Agria ca. 10 tonnen
lose oder abgepackt schöne Speiseware;
Jakob Stümpfl, 86830 Schwabmünchen; Tel. 01734923456; *Biokreis
Mensch & Land
alle Regionen
Rollende Kunden im Hofladen. Ihr
Hof im „Landvergnügen“-Reiseführer.
Bisher über 230 teilnehmende Betriebe. Anmeldung 100 % kostenfrei. Anmeldeschluss: 15.01.2015
www.landvergnuegen.com/anmeldung
Bio-Almhütte, Bayern, in wunderschöner Lage, Landkreis Traunstein, 60 qm, ganzjährig ab 29 €
pro Person/Tag, Tel. 08683/89110
www.winklbauer.de
sonstige Betriebsmittel
Bayern
Biodinkelspelz für Einstreu abzugeben.
Gute Saugfähigkeit, Preis m³ 1 Euro
zzgl.Fracht, Ledermühle Kummert,
Tel. 0943/3461; Helmut Kummert,
92507 Nabburg; Tel. 0943/3461;
*Biokreis
Technik/Maschinen
Bayern
Heutechnik; Achtung Pferdehalter:
5 Stck.Heureinigungsmaschinen von
Lanker/Schweiz, gut erhalten, zu
verkaufen. [email protected] od. Tel. 0911/5454840;
Gerd Schlieper, 90480 Nürnberg; Tel.
09115/454840;*Biokreis
Stahlträger; biete zum Verkauf: 2
Stahlträger 200x200, Länge 16,5 m
in sehr gutem Zustand. Preis: VB;
Rainer Hämmerle, 87775 Salgen; Tel.
08265/733606; *Biokreis
Fahr-Ladewagen; biete zum Verkauf
Fahr-Ladewagen Typ WE-322 LS
inkl. Zapfwelle in sehr gutem Zustand.
Preis: VB; Rainer Hämmerle, 87775
Salgen; Tel. 08265/733606; *Biokreis
Ölmühle (mehr Infos per Tel.); Severin Schmölz, 87637 Seeg; Tel.
08364/986227; *Biokreis
Güllebelüftungsgerät 300,-- €; Josef Lenz, 84435 Lengdorf; Tel.
08083/1676; *Biokreis
Pflanzmaschine; Firma Lauwers
Becherpflanzmaschine,4 Reihen a
75cm kann auch verstellt werden,
für Presstopf und Speedies alles funkioniert sofort einsatzbereit.; Jakob
Stümpfl, 86830 Schwabmünchen; Tel.
01734923456; *Biokreis
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z
t
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015
2014 / 2
Baden-Württemberg
MF 235; MF 235, 4200 Betr. Std,
Baujahr 78, 5200 Euro; Stefanie
Wolf, 88339 Bad Waldsee; Tel.
0177/7992607; *Biokreis
Tiere
alto.
Futter, Bayern
Triticale/Erbsen; Mischung ca 70/30
ca. 15to; Jakob Stümpfl, 86830
Schwabmünchen; Tel. 0173/4923456;
*Biokreis
KWS Sorten für den
ökologischen Landbau
Bayern
Fordern Sie den aktuellen Katalog auch gerne per Fax mit Ihren
Adressdaten* an unter der Nummer: (0 55 61) 311 95 008
Absetzer; Deutsch Angus, 14 Monate,
11 männl., 6 weibl. zur weiteren Mast
abzugeben.; Georg Deinböck, 84494
Lohkirchen; Tel. 0863/7240; *Biokreis
Betrieb/Firma
Deutsch Angus Bullen und Jungbullen; Biete rote und schwarze DA Jungbullen, Herdbuch, gute Abstammung,
Weidegewohnt, zur Zucht oder Mast.
Geb. von 11/2013 bis 04/2014 sowie
2 Stück rote DA Bullen 20 Monate alt
zur Zucht oder Mast.; Helmut Ott,
91346 Wiesenttal; Tel. 0919-6367;
*Biokreis
Mastschweine; DL u. Pit und Schwäbisch Hällisch u. Pit Kreuzungen zu
verkaufen; Reinhardt, 94474 Vilshofen; Tel. 08541/910831; *Biokreis
Ansprechpartner
Straße
PLZ/Ort
Oder ganz einfach über das Internet unter:
www.kws.de/organic-mail
Bettina Jorek
Tel.: (0 55 51) 908 11 50
[email protected]
KWS Klostergut
Wiebrechtshausen
37154 Northeim
www.kws.de/organic
-51-
*Die Datenschutzerklärung (u.a. Erhebung, Verarbeitung und Nutzung personenbezogener Daten) finden Sie ebenfalls unter www.kws.de/organic-mail
Futter
BIOWELT ––– Marktplatz
Verlosung / Personalien ––– BIOWELT
NRW und Mitte Warenbörse
Tiere, Baden-Württemberg
1 Braunviehkalbin, Braunviehkuh; 1
Braunviehkalbin und 1 Braunviehkuh
mit 3. Kalb tragend; Bruno Briegel,
88353 Kißlegg; Tel. 07563-3125;
*Biokreis
BV Kalbin; BV Kalbin alte Zuchtrichtung, Kalbung Dez.2014; Julian Niessen, 88267 Vogt; Tel. 07529-974719;
*Biokreis
Tiere, andere Regionen
6 Jungbullen; HF oder HF-Kreuzung,
ca. 9 Monate alt, gut im Futter zu
verkaufen.; Metzger-Petersen, 25885
Oster-Ohrstedt; Tel. 04626/18580;
*Biokreis
-52-
Limousin Jungbullen; Wunderschöne
Limousin Jungbullen aus leistungsorientierter Zucht anzubieten. Geb.
im Dezember 2013 und Januar 2014.
Dirk Schoof, 25761 Hedwigenkoog;
Tel. 0151/54746196; *Biokreis
Uckermärker (Fleckvieh x Charolais);
3 Jahre alt; Stefan Ehrk, 24321 Klamp;
Tel. 04381/4371; *Biokreis
Warenbörse-Gesuche
Futter
Futter, Bayern
BioHeu; in Quaderballen zu kaufen
gesucht; Alois Bernhard, 87452 Altusried; Tel. 0837/3432; *Biokreis
Futter, andere Regionen
Suche Körnermais; Karl-Wilhelm
Wetzel, 37284 Waldkappel; Tel.
05656/4288; *Biokreis
Angebote
Angus-Herdbuchtiere, Kühe mit und
ohne Kalb, gekörte Bullen, Tel. 05643488
Deckfähige Fleckvieh- Rinder und tragende Fleckvieh-Kühe, gen. hornlos,
Stroh RB 1,50m scheunengelagert,
Silage Ackerfutter und Heu RB , Preis
VS, Raum Vogelsberg/ Rhön, Tel.
06054-6113 o. 0170-3102636
Mehrere ruhige, gut bemuskelte, gen.
hornlose Limousin-Herdbuch-Zuchtbullen zu verkaufen. Bio-Limousinzucht Josef Hubbeling, Vreden, Tel.
02564-97472 oder 0177-8617410
Deckbullen, vorwiegend Charolais,
z.T. auch Limousin auf Anfrage abzugeben, Tel. 0172-2790613
Bl. Aquitaine Jungbullen aus Herdbuchzucht laufend zu verkaufen ,Tel.
06455-8950, 0172-8061909
Rinder-Schermaschine (Lister) zu verkaufen, VB 180,-€, Tel. 02723-3132
4,5 t Tonnen Roggen, 50 Siloballen
1,30m und 120-150 RB erstklassiges Heu von 2013 zu verkaufen, Tel.
06468-7047
Aubrac Bullenabsetzer sowie deckfähige Bullen (Söhne von Velco u. Narbon)
und Quaderballen Heu und Heulage,
Tel. 0152-24606625
Charolais, 1-2 deckfähige Rinder und
Absetzer sowie Heu-u. Silagerundballen ca. 1,25-1,30m zu verkaufen, Tel.
05691-5855
Hafer ca.5-6t , zu verkaufen, Tel.
0151-17703926
Verlosung
Mit dem Mond durchs Gartenjahr 2015
Zum Beginn des neuen Jahres verlosen wir wieder drei Exemplare des
Kalenders „Mit dem Mond durchs Gartenjahr 2015. Leben und Arbeiten
in Harmonie mit Mond und Planeten“.
Der Mondkalender informiert über die besten Tage für Aussaat, Pflege und
Ernte im Garten und den Einfluss des Mondes auf Heilpflanzen, Haarschnitt, Warzen, auch Ernährung und Gesundheit. Weitere Themen sind
zunehmender und abnehmender Mond, auf- und absteigender Mond, der
Mond in den Sternzeichen, Planetenaspekte, die Tagesrhythmen im Gemüsegarten sowie Holzgewinnung und Most-, Bier- und Schnapserzeugung.
Wer ein Exemplar gewinnen möchte, schickt eine E-Mail mit Adresse an:
Silage-RB, ca. 60 Stck.,1.+2. Schnitt,
Tel. 0175-9992014, Kreis Olpe
Bulle, Rotes Höhenvieh, 13 Monate
alt, im Herdbuch sowie mehrere Coburger Fuchs Schafe unterschiedlichen
Alters zu verkaufen, Tel. 02750-389
[email protected] oder eine Postkarte an
bioNachrichten, Biokreis e.V., Stelzlhof 1, 94034 Passau.
Viel Glück!
4 deckfähige Fleckvieh-Kreuzungsrinder, * Dez.2012 - März 2013, Tel.
0170-3253755
Gesuche
Je ein Buch mit dem Titel „Chiemgau schmeckt. Gerichte und Gesichter – vom Acker auf den Teller“ aus der OktoberVerlosung haben gewonnen: Sonja Frey, 82346 Andechs, und Bianca Lange, 39164 Stadt-Wanzleben-Börde.
Der Biokreis NRW sucht für mehrere
Mastbetriebe ständig männliche Absetzer (möglichst keine Einzeltiere)
der gängigen Fleischrassen aus dem
Großraum NRW zu aktuellen Preisnotierungen, Tel. 02733-124455
Der Biokreis freut sich über neue Kreativität: Stefanie Raith ist seit November
für die Grafik zuständig und hat bereits diese Ausgabe der bioNachrichten neu
gestaltet. Die 30-jährige Passauerin hat Kulturgestaltung in Schwäbisch Hall studiert und im Anschluss freischaffend Projekte bearbeitet. In ihrer Freizeit kocht
und liest sie gern, geht ins Kino und wandern. Im Biokreis wird sie sich künftig
auch mit der grafischen Umsetzung von Flyern, Broschüren, Plakaten und Werbemitteln beschäftigen. „Es macht mir Spaß, Kommunikation funktional und
ästhetisch zu gestalten“, sagt Stefanie Raith.
Tragende Fleckvieh - Färsen (-Fleisch)
sowie Selbstfang - Fressgitter gesucht,
Tel. 02983-507 oder 0171-7039731
Langfristig Bio-Stroh gesucht, Tel.
0177-8617410
Bezüglich aller o.g. Angebote und zur Abgabe
von Angeboten und Gesuchen für die nächste
Ausgabe können sie sich auch unter 02733124455 an die Biokreis Geschäftsstelle wenden!
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bioNachrichten
Anzeigen/Heidi Scheitza
Stelzlhof 1, 94034 Passau
Tel.: 0851 / 75 65 0-15
Fax 0851 / 75 65 0 -25
[email protected]
Die nächste Ausgabe der
bioNachrichten
erscheint am
05. Februar 2015
Anzeigenschluss:
15. Januar 2015
-53-
Personalien
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BIOWELT ––– Bücher / Vorschau / Impressum
Anzeigen
Bücher
Foodmonopoly. Das riskante Spiel
mit billigem Essen
Mit der Kuh auf du…
Es war die erste Ausgabe - und schon ein grandioser Erfolg: Über 25 000 Anhänger regionaler,
traditioneller Küche wollten bei der deutschen
Antwort auf den Osteria d‘Italia dabei sein; für
den renommierten Gastrokritiker der FAZ, Jürgen Dollase, war der Wegweiser für Genießer
„wichtigstes Thema der Saison“.
Während sich Gault Millau und Michelin der
elitären Spitzengastronomie widmen, setzt der
Slow Food Genussführer andere Akzente: Die
Kriterien sind einfach anders: Regional geht vor
international, handwerklich vor extravagant,
bezahlbar vor hochpreisig. Das Essen ist lokal,
gesund, fair - und häufig auch bio.
Mit der zweiten Ausgabe will Slow Food diesen
Weg weiterverfolgen und noch erweitern: Neben
der Aufnahme über 120 neuer Lokale wird es
noch mehr Hinweise und Tipps zum kulinarischen Genuss geben, von der Kleinbrauerei bis
zur Fischerkate um die Ecke. Die Schnecke hält
unbeirrt Kurs - mit inzwischen über 400 Restaurants in ganz Deutschland.
Niemals zuvor waren Lebensmittel in so großer
Fülle und so billig verfügbar wie heute - und
doch wird unsere Ernährung immer eintöniger. Was die Landwirtschaft weltweit unter den
Bedingungen der Industrie erzeugt, landet zumeist zu Spottpreisen im Discounter oder im
Fast-Food-Restaurant. Was zählt, sind der beste
Standort und niedrige Kosten. Der Markt zwingt
die Bauern, gegen die Natur zu wirtschaften und
deren Belastbarkeitsgrenzen zu überschreiten.
Die Autoren sind zu den Brennpunkten der
Lebensmittelproduktion gereist: Sie besuchten
die Rohstoffbörse in Chicago, die Rinderzucht
in Brasilien und Modelle der Selbstversorgung in
Afrika. Ihr Fazit: Die Situation ist schlimm, aber
nicht hoffnungslos. Trotz wachsender Weltbevölkerung, steigendem Welthunger und ungebrochener Profitgier haben sie Beispiele gefunden,
wie eine alternative Landwirtschaft möglich ist
- für Essen, das „bio“, gesund und fair ist.
Normalerweise erwartet man von einem Landtierarzt, dass er Kälbchen auf die Welt hilft, Koliken beseitigt oder aggressive Stiere besänftigt.
Dass er aber auch eingreifen muss, wenn eine
Kuh Damenunterwäsche gefressen hat, ein Papagei durch widrige Umstände zum Alkoholiker
geworden ist oder ein Kater aus Seelenleid ob
der Scheidung seines Herrchens die Nahrungsaufnahme verweigert, wird man nicht unbedingt
erwarten.
Diese und ähnliche Geschichten finden sich in
dem köstlich geschriebenen Buch, das dem Leser die Höhen und Tiefen im Leben eines Landtierarztes so richtig zu Herzen bringt. Auch die
menschlich-berührende Seite kommt dabei zum
Tragen, etwa in der Geschichte vom traurigen
Weihnachtsgeschenk eines kleinen Buben oder
in jener vom Holzknecht, der täglich auf die Alm
steigt, um seine Schweine mit Sonnenmilch einzureiben.
Slow Food Deutschland e.V. (Hrsg.): Slow Food
Genussführer Deutschland 2015. oekom-Verlag
2014, 448 S., 19,95 Euro
Ann-Helen Meyer von Bremen, Gunnar Rundgren:
Foodmonopoly. Das riskante Spiel mit billigem Essen. oekom-Verlag 2014, 240 S., 19,95 Euro
Hans Christ: Mit der Kuh auf du.. Heitere Episoden aus dem Leben eines Landtierarztes. Leopold
Stocker Verlag, 240 S., zwölf Strichzeichnungen,
19,90 Euro
Vorschau bioNachrichten Februar/März:
Bild: Stefanie Falkner
-54-
Slow Food Genussführer
Deutschland 2015
Geflügel: Mit diesem Thema werden wir uns in den nächsten bioNachrichten sehr umfassend auseinandersetzen. Dabei soll es um das Huhn als Ganzes gehen - um das Tier, das
Eier legt und Fleisch liefert. Wir schauen uns die verschiedenen Betriebsformen an und
sprechen über Nutzungskonzepte und Rassen. Außerdem fragen wir nach, was sich in der
Forschung so tut und rücken auch mal Enten und Gänse in den Fokus.
Impressum
Herausgeber:
Biokreis e.V.
Stelzlhof 1
D-94034 Passau
Tel.: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 0
Fax: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 25
eMail: [email protected]
www.biokreis.de
Auflage:
4000
Gründer:
Heinz Jacob
Redaktion:
Ronja Zöls
Josef Brunnbauer
Autoren:
Jörn Bender
Hubert Dietrich
Birte Hauschild
Laura Henningson
David Hierenbach
Julia Hilmer
Monika Huber
Heidi Kelbetz
Veronika Kinateder
Lea Kluge
Katharina Rein-Fischböck
Toni Reisinger
Heidi Scheitza
Hans-Peter Schmidt
Peter Schmidt
Julia Schwimmer
Satz und Layout:
Stefanie Raith
Titelbild:
Stefanie Raith
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Erzeugerring e.V. enthalten.
Gedruckt auf
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landwirtschaftliche Erzeugung
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Tel.: 0851 / 75 65 0-11
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Birte Hauschild
Beratung landwirtschaftliche
Erzeugung Niederbayern
Tel.: 0851 / 75650-13
Mobil: 0176 / 22872078
[email protected]
Stefanie Bender
Sekretariat
Tel.: 02733 / 12 44 55
[email protected]
Biokreis Erzeugerring Mitte e. V.
Brigitte Brust
Zertifizierung, Sekretariat
Tel.: 0851 / 75 65 0-18
[email protected]
David Hierenbach
Beratung landwirtschaftliche
Erzeugung Allgäu
Tel.: 07522 / 912722
Mobil: 0157 / 79750750
[email protected]
Bernd Müller
(ab Januar 2015)
Tel.: 0176 / 830 68 531
bioNachrichten
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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 0851 / 75 65 0-23
[email protected]
Julia Schwimmer
Beratung landwirtschaftliche
Erzeugung Nordbayern
Mobil: 0151 / 57373626
[email protected]
Ronja Zöls
Redaktion bioNachrichten
Tel.: 0851 / 75650-16
[email protected]
Gerald Kamphaus
Beratung Verarbeitung
Tel.: 09354 / 909150
Mobil: 0170 / 80640322
[email protected]
Anton Reisinger
Beratung landwirtschaftliche
Erzeugung Oberpfalz
Tel.: 09472 / 9117397
Mobil: 0171 / 1977610
[email protected]
Heidi Scheitza
Anzeigen, Mediaberatung,
Verpackungs- und Werbematerial
Tel.: 0851 / 75 65 0-15
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Monika Huber
Beratung landwirtschaftliche
Erzeugung Oberbayern
Tel.: 08683 / 8919981
Mobil: 0170 / 5533175
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Stefanie Raith
Grafik
Tel.: 0851 / 75 65 0-19
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Stelzlhof 1, D-94034 Passau
Tel.: +49 (0) 851 / 7 56 50 – 0
Fax: +49 (0) 851 / 7 56 50 – 25
eMail: [email protected]
Biokreis Erzeugerring Bayern e. V.
Stelzlhof 1, D-94034 Passau
Tel.: +49 (0) 851 / 7 56 50 – 20
Fax: +49 (0) 851 / 7 56 50 – 21
eMail: [email protected]
Biokreis Erzeugerring NRW e. V.
Dammstraße 19, D-57271 Hilchenbach
Tel.: 02733 / 12 44 55
Fax: 02733 / 12 44 57
eMail: [email protected]
Biokreis Erzeugerring Mitte e. V.
Im Diemeltal 12, D-34508 Willingen
Tel.: 05632 / 71 93
Fax: 05632 / 960 70 54
eMail: [email protected]
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