ISSN 0 178 476507193 F • P.b.b. GZ 06Z036931 M • www.biokreis.de • www.bionachrichten.de DEZ 2014 / JAN 2015 „Ich bin bio und brilliant!“ Marketing im ökologischen Landbau TTIP... und ihre Folgen für die Bio-Branche. Soja aus dem Rottal? Erste Anbauversuche. „original unverpackt“ Der verpackungslose Supermarkt in Berlin. Anzeige Alles eine Frage der Haltung ! Frohe Weihnachten Zum schönsten Fest des Jahres bieten wir Ihnen: edle Weihnachtssalamis und weihnachtlich gewürzten Schinken sowie eine Vielfalt an marinierten und vorgefertigten Braten von Rind, Lamm, Schwein & Pute. Frisches Weihnachtsgeflügel mit tollen Rezepten vervollständigen unser Weihnachtsangebot 2014. Liebe Leserinnen und Leser, stellen Sie sich vor, Sie haben ein tolles Produkt und niemand weiß davon. Das wird jeder, der etwas verkaufen will, schnell ändern. Er wird von seinem Produkt erzählen, schwärmen, es zeigen und die Leute testen lassen. Marketing betreibt jeder, der ein Produkt herstellt und aus dessen Verkauf sein Geld verdient. Das gab es schon immer, es ist nichts Neues; nur die Instrumente dafür haben sich in den letzten Jahrzehnten verändert und neue Möglichkeiten bereitgestellt. Wurden Waren einst auf dem Markt angepriesen, stehen heute Internet, soziale Medien und vieles mehr zur Verfügung. Marketing kann einfach oder sehr professionell sein, aber im Wettbewerb um die Kunden ist es das „A und O“, wie die Expertin Prof. Dr. Monika Gerschau im Interview erklärt (S. 32). Der rege Informationsfluss unserer Zeit ermöglicht es andersherum, den Markt genau zu beobachten, zuzuhören und die Bedürfnisse des Kunden aufzuspüren. Kann ich diese bedienen, gilt es laut zu antworten; im anderen Fall: die eigenen Produkte und Dienstleistungen anzupassen. Weihnachtsschinken geschnitten Christbaumsalami mit Hanfmantel Die Bedürfnisse der Kunden haben sich verändert. Immer mehr Verbraucher setzen sich kritisch mit Produktion und Qualität von Lebensmitteln auseinander, sind fordernder geworden in ihrem Blick. Eine große Aufgabe für die Biobranche ist es heute daher, Transparenz zu schaffen. Eine Aufgabe, die sich die Biofach auch 2015 mit dem Schwerpunktthema „Organic 3.0“ auf die Fahne schreibt und daraus sowohl Kampagne als auch Event macht. Die Ernährungswissenschaftlerin und Foodtrendforscherin Hanni Rüttler, die dazu eine Studie durchgeführt hat, kommt zu dem Ergebnis: „Der Blick muss weg vom Produkt hin zu den Bedürfnissen der Kunden. Es geht nicht nur um den Kaufakt, sondern auch um Themen wie Verpackung, Lagerung und Entsorgung.“ Informieren Sie sich in unserem Titelthema „Marketing im ökologischen Landbau“ über Werkzeuge und Möglichkeiten, lassen Sie sich inspirieren und nutzen Sie die Wintermonate, um sich ein paar Gedanken über das eigene Marketing zu machen! Weihnachtssalami mit Kirschwasser Darüber hinaus wünsche ich Ihnen eine ruhige und gemütliche Adventszeit, ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Ihre Chiemgauer Naturfleisch GmbH Hagenau 13 D-83308 Trostberg www.chiemgauer-naturfleisch.de shop.c-nf.de -3- bioNachrichten ––– Inhalt bioNachrichten ––– Inhalt INFO -4- BIOKREIS TITEL - MARKETING IN DER ÖKOLOGISCHEN LANDWIRTSCHAFT BIOWELT 32 „Marketing ist das A und O!“ Agrarmarketing-Expertin Prof. Dr. Monika Gerschau im Interview. 44 Nachhaltig leben: Auffüllen statt Auspacken „original unverpackt“. In Berlin gibt es den ersten verpackungslosen Supermarkt. 34 Den eigenen Hof präsentieren Marketing in der ökologischen Landwirtschaft. 46 36 „Herausstechen statt anpassen“ Marketing in der ökologischen Verarbeitung. Reise: Im Land der Vulkane, Mayas und Kaffeeplantagen Zu Besuch bei Kaffeebauern in Guatemala: eine Woche in einer anderen Welt. 38 Bauer sucht User Die Homepage als digitales Schaufenster für den Hofladen. 40 Frisch, knackig, bio Slogans aus der Öko-Branche. 42 Ansprechend, einheitlich, wiedererkennbar Verpackungen vom Verband als Marketing-Instrumente. 43 Achtung! Neue Regeln für Lebensmittel-Kennzeichnung! Ab Dezember gelten neuen Vorschriften der EU. 06 08 Termine 14 Landwirte fragen, Berater antworten Notizen 10 US-Bio-Recht für den EU-Bio-Markt? Folgen der TTIP (Transatlantische Handels und Investitionspartnerschaft) für die Bio-Branche. 16 Soja aus dem Rottal Ein Erfahrungsbericht über den ersten Anbauversuch. 18 Vielfalt auf dem Feld Mischfruchtanbau als effizientes und spannendes Verfahren. 20 Schatzkammern, Bratwürste und das bayerische Bio-Siegel Der Biokreis-Verarbeitertag 2014 in Herrmannsdorf. 12 Kommentar Kulap: Einsatz für das Bestmögliche. 21 Rund um die Bio-Imkerei Biokreis-Fachseminar lockte 50 Imker nach Passau. 22 Öko-Erlebnistage 2014 Impressionen. 24 Auf dem Traktor durch die Republik Die Landwirte Wolfgang Engel und Antonius Halbe und ihre Deutschlandtour. 26 Aktuelles 30 Verarbeiter-Porträt: Klein und fein Seit 91 Jahren produzieren die Hörrleins in Adelsdorf Spezialitäten in Konserven. 48 Lukullisches aus dem Wald Das Restaurant im Haus zur Wildnis ist nicht nur ein Ausflugslokal für Bayerwald-Touristen. 50 Marktplatz 52 NRW-Warenbörse 53 Verlosung / Personalien 54 Bücher / Vorschau / Impressum -5- INFO ––– Termine Anzeige Veranstaltungen und Termine Weitere Informationen bzw. Links zu den Veranstaltungen auf dieser Seite finden Sie auf www.biokreis.de unter dem Menüpunkt „Termine“ Biokreis in Bayern 12. Dezember, 10 Uhr bis ca. 16 Uhr Workshop: Einstieg in die Milchziegenhaltung Ort: Restaurant Birnis, Ludwigstraße 2 (Stadtplatz), 84524 Neuötting Programm: Informationen zum Einstieg in die ökologische Milchziegenhaltung (Richtlinien, Umstellung), Vorstellung der Wasserburger Biokäse Manufaktur (als möglicher Milch-Abnehmer), anschließend Besichtigung des Biokreis-Betriebes Eineder in Winhöring Anmeldung: bitte bis 8.12. an Birte Hauschild, [email protected] bzw. Tel. 0851 - 75650-13 24. Januar, 10 Uhr Die Biohennen – eine starke Gemeinschaft sucht neue Mitglieder. Gesucht werden Interessenten für Legehennen und Mast. Ort: Die Biohennen AG, Habichtstraße 42, 85088 Vohburg, Telefon: 08457 - 93 45-0 Termine anderer Veranstalter Kurse an der LHVHS Lauda 10. bis 12. Januar Geflügelhaltung für Direktvermarkter 26. bis 28. Januar Umstellung auf pfluglosen Ackerbau 15. Januar, 10 bis 15.15 Uhr LLH-Pflanzenbauberatung für Öko-Betriebe Veranstalter: Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) Ort: Stadthalle Baunatal, An der Stadthalle, 34225 Baunatal Anmeldung: bis 13. Januar 2015 Tel. +49 (0) 561 - 72 99 333 oder Tel.: +49 (0) 6441 - 92 89 702 Fax: +49 (0) 611 - 327 609 219 [email protected] 16. bis 25. Januar Internationale Grüne Woche, Berlin 31. Januar, 11.30 – 18 Uhr Fachseminar „Jetzt Biobäcker werden!“ Ort: Firma Alfred Pfersich GmbH & Co. KG, Messerschmittstr. 23, 89231 Neu-Ulm Anmeldung: bitte bis zum 17. Januar 2015 an Rebecca Martin, Firma Pfersich, Tel: 0731-7079120, E-Mail: [email protected]. Die Kosten für die Veranstaltung betragen inklusive Mittagessen 95,00 Euro pro Teilnehmer. 5. März, 11 bis 16 Uhr Mitgliederversammlung des Biokreis Erzeugerring Bayern e.V. Ort: Biohotel Hörger, Hohenbercha 38, 85402 Kranzberg 14. März, 11-16 Uhr Mitgliederversammlung des Biokreis e.V. Ort: Biohotel Hörger, Hohenbercha 38, 85402 Kranzberg 06. bis 08. Februar Kulturgeschichte der Obstgehölze Grundkurs im Obstbaumschnitt 13. bis 15. Februar Naturgemäßer Obstbau – Aufbaukurs 21. bis 22. Januar Hofübergabe-Seminar LVHS Niederalteich 26. Januar, 19 Uhr Neue Impulse im Ökologischen Landbau in Hessen Aktuelles aus der Vermarktung Veranstalter: Landwirtschaftliche Woche Südhessen Ort: 64579 Gernsheim, Stadthalle 11. bis 14. Februar BioFach, Nürnberg 6. bis 8. März Bundestagung der Lern- und Schulbauernhöfe Wetzlar INFO ––– Notizen Notizen ––– INFO Notizen Legegemeinschaft sucht Bauern Neumarkter Lammsbräu schreibt Nachhaltigkeitspreis aus Die Biohennen AG mit aktuell 34 Mitgliedern sucht aufgrund steigender Nachfrage weitere Bauern. Die Legegemeinschaft mit der Eiermarke „Die Biohennen 100% Biofutter“ braucht Verstärkung. Auch für das Projekt „hahn-henne-ei“ werden weitere zukunftsorientierte Bauern für die Legehennenhaltung sowie für die Mast gesucht. Voraussetzung für die Aufnahme in die Biohennen AG ist die bäuerliche Ausrichtung und die Umstellung auf biologische Erzeugung. Familienbetriebe, die sich mit der Legehennenhaltung ein Nebeneinkommen sichern wollen, sind ebenso willkommen wie Bauern, die auf Geflügel als Haupteinkommen umstellen wollen. Die Biohennen Das Engagement für eine lebenswerte Zukunft will Neumarkter Lammsbräu auch im neuen Jahr wieder mit dem Nachhaltigkeitspreis belohnen und ruft Einzelpersonen, Vereine, Institutionen, Unternehmen, Medienschaffende und LammsbräuMitarbeiter zur Bewerbung auf. Die Unterlagen können online unter www.lammsbraeu.de ausgefüllt oder per E-Mail angefordert werden unter [email protected]. Bewerbungsschluss ist der 28. Februar 2015. Der mit insgesamt 10 000 Euro dotierte Nachhaltigkeitspreis wird am 18. Juni 2015 feierlich übergeben. Neumarkter Lammsbräu Mehr Infos unter Tel. 08457-9345-0 oder [email protected]. Infotag: Samstag 24.01.2015 Beginn: 10 Uhr Ort: Die Biohennen AG, Habichtstraße 42, 85088 Vohburg Bayern belohnt seine Biobauern Hoffmann hat Top-Glühwein Deutschlands Die Zeitschrift Selection hat im September bei einer Blindverkostung die drei Glühweine des Privatweinguts Gerhard Hoffmann aus dem pfälzischen Göcklingen mit der hohen Sternen- und Punktezahl als Gold und Toplevel Gold ausgezeichnet. Dabei erhielt der rote Glühwein in der Kategorie „Klassischer Glühwein rot“ mit 34 von 35 Punkten die beste 5-Sterne-Wertung und führt somit die Bestenliste in dieser Kategorie an. Mit 29 von 35 Punkten und vier Sternen gehört der „Johannesfeuer“ (Johannisbeer-Glühwein) ebenfalls zu den Spitzenreitern. Ab drei Sterne gelten die getesteten Produkte als überdurchschnittlich. Ganz aus dem Rahmen und jeglicher Kategorie fiel die „Raureifperle“ mit 4 Sternen und 29 von 35 Punkten. „Raureifperle“ ist ein Glühwein in Seccoart, der kalt getrunken wird. Privatweingut Hoffmann -8- Neumarkter Lammsbräu gewinnt Nachhaltigkeitspreis Der Deutsche Lokale Nachhaltigkeitspreis ZeitzeicheN in der Kategorie Unternehmen (Sonderpreis) geht an die Neumarkter Lammsbräu, Gebr. Ehrnsperger KG, nach Neumarkt (Bayern), prämiert für langjährige Ausstrahlung des Nachhaltigskeitsengagements in die Region. „Diese Auszeichnung bedeutet uns viel, denn sie unterstreicht unser Credo: Unternehmen können viel dafür tun, dass nicht nur ihr Betrieb, sondern die gesamte Region nachhaltiger wird.“ Durch den Bezug von Braurohstoffen aus der Region und starkes Engagement für Artenschutz, Wasserschutz, Ökolandbauförderung und gegen Agrogentechnik in der Region hat Lammsbräu maßgeblich mit dazu beigetragen, dass es im Landkreis Neumarkt seit Jahren überdurchschnittlich viel Öko-Landbau gibt: Mit 7,6 Prozent liegt der Flächenanteil deutlich über dem deutschlandweiten Schnitt von 6,4 Prozent (Quellen: AELF Neumarkt, Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft). Neumarkter Lammsbräu/GRÜNE LIGA Berlin Supportstelle für ökologische Pflanzenzüchtungsforschung Mit Beginn des Oktobers 2014 wurde am Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) eine Supportstelle für die ökologische Pflanzenzüchtungsforschung eingerichtet. Initiiert wurde sie von einem Aktionsbündnis, bestehend aus dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) in der Schweiz und in Deutschland, den Verbänden der Ökologischen Landwirtschaft in Deutschland, der Stiftung Mercator Schweiz und der Software AG-Stiftung. Ziel dieser auf fünf Jahre finanzierten Supportstelle ist unter anderem, ökologische Pflanzenzüchter dabei zu unterstützen, Gelder aus öffentlichen Förderprogrammen für Forschung und Landwirtschaft in Deutschland, der Schweiz und der Europäischen Union zu gewinnen. Software AG-Stiftung Die Leistungen der Betriebe des Ökologischen Landbaus in Bayern werden ab dem Jahr 2015 mit 273 Euro pro Hektar honoriert. Landwirtschaftsminister Helmut Brunner gibt mit der vollen Ausschöpfung der vom Bund gegebenen Möglichkeiten ein deutliches Signal seiner Wertschätzung für die bayerischen Biobauern und verfolgt damit seine Zielsetzungen für die Initiative BioRegio Bayern 2020 konsequent weiter. Mit dieser Initiative werden strukturelle Verbesserungen für den Ökolandbau in Bildung, Beratung, Forschung und Markterschließung entwickelt, und die ökologische Produktion soll ausgehend vom Jahr 2012 bis 2020 verdoppelt werden. lvö Biokreis-Landwirtin als Fernseh-Köchin Claudia Fenzel vom Biokreis-Betrieb Hafninger Weiderind in Tiefenbach (Landkreis Passau) kocht nun gelegentlich für das Bayerische Fernsehen. Etwa alle vier Wochen läuft die „Landküche mit Claudia“ innerhalb der Sendung „Wir in Bayern“, in der die Köchin des Lindenkellers, ein kleines Wirtshaus für geschlossene Gesellschaften, ihre Rezepte preisgibt. Sendetermine können unter www.facebook.com/HafningerWeiderind oder www.facebook.com/pages/Lindenkeller/715883091777294 abgefragt werden. Auch auf der Internetseite www.lindenkeller.com können unter der Rubrik „Wir in Bayern – Rezepte“ alle bisher erschienenen Kochbeiträge und die dazugehörigen Rezepte angesehen werden. Die gesamten „Wir in Bayern“Sendungen sind in der Internet-Mediathek des Bayerischen Rundfunks zu finden. Lindenkeller Anzeige -9- INFO ––– Agrarpolitik Agrarpolitik ––– INFO dem US-Recht, aber nicht eigenem Recht entsprechen, in den EU-Markt gelangen. Bio-Logo neben Gentechnikhinweis Folgen der TTIP (Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft) für die Bio-Branche. Von Hans-Peter Schmidt -10- Bio-Brei und Bio-Kekse für Kleinkinder (Getreidebeikost) gab es schon in den 1980er-Jahren. 1991 wurde „Bio“ im EU-Recht geregelt. Das Diätrecht veränderte sich. Nun musste ein Mindestgehalt an Vitamin B12 erreicht werden. Der natürliche Gehalt des Getreides genügte nicht. Dass man Mineralien und Vitamine (Synthetika) zugeben darf, soweit dies „gesetzlich vorgeschrieben“ ist, steht seit 1993 im EU-Bio-Recht. „Aminosäuren und andere Stickstoffverbindungen“ kamen 1997 hinzu. So gab es Säuglingsanfangsnahrung als „Bio“, weil die Pflichtwerte des Diätrechts eingehalten werden konnten. Falsch verstanden, sagte nun der Gerichtshof der Europäischen Union in Luxemburg (EuGH) am 05.11.20141. Er antwortete auf eine Auslegungsfrage des Verwaltungsgerichts München. „Gesetzlich vorgeschrieben“ sei nur das, was man beifügen muss, damit ein Lebensmittel überhaupt vermarktet werden darf, aber nicht das, was ihm beigefügt wird, damit es einem bestimmten Zweck genügen kann. Zum Beispiel dem Zweck, ein Diätprodukt, so auch ein Produkt für Säuglinge oder Kleinkinder, zu sein. Oder dem Zweck, mit einem Health Claim bezüglich der gesundheitlichen Bedeutung von Eisen angeboten zu werden. Oder dem Zweck, der Nahrungsergänzung mit Eisen und einem Vitamin für Schwangere zu dienen. Die Flasche mit einem Biosaft mit der Eisenverbindung und dem Vitamin, bezüglich derer das Münchener Gericht seine Frage nach Luxemburg stellt, wäre nach diesem Gedanken als solche auch ohne die hinzugefügte Eisenverbindung verkehrsfähig, aber eben nur als Lebensmittel des allgemeinen Verzehrs. Entsprechend für die Säuglingsanfangsmilch: Wird das Produkt zum Verzehr nach dem dritten Lebensjahr angeboten, braucht es synthetische Zugaben nicht. Diese neue Auslegung würde viele Bioprodukte für kleinere Kinder verhindern. Gleichbehandlung vor dem Gesetz? Was wäre dann nach Auffassung des EuGHs überhaupt „gesetzlich vorgeschrieben“? Zum Beispiel das, was man in Großbritannien Getreidemehl zugeben muss, damit es nationale Mindestwerte für Eisen, für Thiamin, Vitamin B1 und für Niacin, ein Vitamin des B-Komplexes, erreicht. Erst damit kann es als Mehl verkauft werden. Das war aber nicht das letzte Wort des Gerichtshofs. Ganz im Gegenteil. Im Verfahren in Luxemburg war der Anspruch auf Gleichbehandlung mit US-Bio-Unternehmen diskutiert worden: Kann es sein, dass man ein Lebensmittel, wenn es in New Jersey (USA) für den EU-Markt als Bioprodukt abgepackt wurde, in München mit dem EU-Bio-Logo in den Verkehr bringen darf, weil es dem US-Bio-Recht entspricht, dass man das gleiche Produkt aber, wenn es in München gepackt wurde, nicht als „Bio“ anbieten dürfe, weil das EUBio-Recht eine Anforderung stellt, die das US-Bio-Recht nicht kennt? Die Generalanwältin des EuGH, Eleanor Sharpston aus Großbritannien, sagte den Vertretern der EU-Kommission, dass dies doch eine Frage des „equal treatment under the law“ sei, der Gleichbehandlung vor dem Gesetz. Sie formulierte Zweifel. Der EuGH klärte diese nicht, sondern sagte, er könne die Frage, was aus dem Grundrecht auf Gleichbehandlung für das Biounternehmen in Bayern folge, noch nicht beantworten. Das Münchener Gericht habe nicht danach gefragt. Die anderen Mitgliedstaaten hätten diesen Aspekt nicht erkennen können und daher dazu nicht Stellung genommen. Der EuGH lege das Unionsrecht aber in einem partizipatorischen Diskurs mit den Mitgliedstaaten aus. Dazu kann es erst kommen, wenn das Münchener Gericht dem EuGH auch diese weitere Frage stellt. Ganz schön wirr… Was ist der Sinn der komplexen Diskussionen über ein neues EU-Bio-Recht, nachdem die EU-Kommission über das Gleichwertigkeitsabkommen de facto US-Bio-Recht für den EU-Bio-Markt eingeführt hat? Und was ist der Sinn der hochgestochenen, weitgreifenden Worte, die man 2006 als Ziele in das EU-Bio-Recht aufgenommen hat? An ihnen hat sich nun der EuGH orientiert. Ohne Gesetzesänderung oder Gleichheitsanwendung des US-Bio-Rechts wird man in der EU Säuglingsmilch und Kleinkinderkekse nicht mehr in Bioqualität anbieten können. Ein hausgemachtes Problem. Besser hätte man 2006 auf die Forderung nach Aufnahme der leeren Worte in das EU-Bio-Recht verzichtet. Sie waren keine Erfindung der EU-Kommission, sondern so von vielen Akteuren des Sektors gewünscht. Der Autor Hanspeter Schmidt ist Rechtsanwalt in Freiburg im Breisgau und spezialisiert auf Fragen des EU-Bio-Rechts (www.hpslex.de). IHR STARKER PARTNER WENN ES UM BIOFUTTER GEHT. US-Bio – EU-Bio: erhebliche Unterschiede Wieso kommt es auf das US-Bio-Recht an? Es weist erhebliche Unterschiede zum EU-Bio-Recht auf. Dazu gehört auch das breite Beifügen von Synthetika. Auf der Biofach 2012 hatte die EU-Kommission mit den USA einen völkerrechtlichen Vertrag über die wechselseitige Anerkennung des Biorechts als gleichwertig geschlossen - nach zehnjährigen Verhandlungen. Produkte aus den USA, die dem US-BioRecht entsprechen, aber dem EU-Bio-Recht nicht genügen, wurden damit zur Vermarktung als „Bio“ in der EU freigegeben. Würde es bei der vorläufigen Antwort des EuGH bleiben, könnte und müsste das bayerische Biounternehmen die Fläschchen mit Biosaft und der Eisenverbindung in New Jersey für den EU-Markt verpacken und nach München schicken lassen. Möglicherweise hat es aber einen Anspruch auf Gleichbehandlung seiner Produktion in Bayern. Was zeigt das? Es zeigt, dass das Bio-Gleichwertigkeitsabkommen mit den USA große Bedeutung für die Praxis hat. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte es im März 2014 als Beispiel dafür genannt, dass die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (englisch TTIP) funktionieren werde. Der Fall zeigt, dass es um die Gleichbehandlung der eigenen Unternehmen geht und nicht nur darum, ob Produkte, die EuGH, Urteil vom 05.11.2014, C-137/13, Herbaria Kräuterparadies. Der Verfasser dieses Beitrags war in Luxemburg anwaltlicher Vertreter im Vorabentscheidungsverfahren. 1 Das Abkommen hat viele weitere praxisrelevante Folgen: Die Linsen, die mit einem hohen Glyphosatgehalt als Bioprodukte aus den USA kommen, wären auch dann weiter mit dem EU-Bio-Logo in der EU verkehrsfähig, wenn in das neue EU-Bio-Recht, wie die EU-Kommission im März 2014 vorschlug, ein strenger, niedriger Dezertifizierungsgrenzwert aufgenommen würde. Wenn das US-Bio-Recht für Glyphosatspuren vorsieht, dass diese fünf Prozent des allgemeinen US-Grenzwerts erreichen dürfen, ist dies der Maßstab für die Verkehrsfähigkeit als Bioprodukt in der EU, nicht das EU-Bio-Recht. Auch US-Bio-Verbraucher wünschen keine Gentechnik. So gilt auch im US-Bio-Recht das Verbot der Gentechnik. Man darf sie nicht gezielt einsetzen. Wenn ein US-Bio-Bauer Saatgut verwendet, von dem er weiß, dass es gentechnisch verändert ist, ist dies in den USA in Ordnung, wenn er eigentlich gentechnikfreies Saatgut einsetzen wollte, sich gentechnikfreies aber nicht besorgen konnte. In der EU müssen Lebensmittel, bei denen eine Zutat mehr als 0,9 Prozent gentechnische Veränderung aufweist, den Hinweis „<Zu- tat> aus gentechnisch veränderter <Feldfrucht>“ tragen...“. Mit diesem Hinweis dürfen sie nicht als „Bio“ angeboten werden. Das gilt nicht für US-Bio-Produkte. Kommen sie auf den EU-Bio-Markt, steht das EU-Bio-Logo neben dem Gentechnikhinweis. Anzeigen US-Bio-Recht für den EU-Bio-Markt? MÜHLE UND MISCHFUTTERWERK GMBH A-4982 Obernberg am Inn, Mühlberg 3 Tel. 0043-7758 / 2210, Fax-DW 4 www.wiesbauer-muehle.at WIESB0000_Inserat_56x84.indd 1 23.10.2008 16:03:44 Uhr -11- INFO ––– Agrarpolitik Kulap: Einsatz für das Bestmögliche Bio-Wirtshaus „Zum Fliegerbauer“ Kommentar von Sepp Brunnbauer -12- Für die Beibehaltung der Kulap-Förderung wird in Bayern ab dem kommenden Jahr eine staatliche Zuwendung in Höhe von 273 Euro/Hektar gewährt. Wir freuen uns ganz besonders über diese Entscheidung, weil es lange Zeit nicht nach so einer Entwicklung ausgesehen hat. Ursprünglich gab der GAK-Rahmenplan eine maximale Förderhöhe von 234 Euro vor. Erst als im Sommer dieses Jahres dieser Rahmen deutlich erweitert wurde, war bei der Förderhöhe für die Beibehaltung deutlich mehr Spielraum gegeben. Die bayerischen Bioverbände und ihr Zusammenschluss, die LVÖ, wollten die Leistungen der bayerischen Biobauern entsprechend honoriert sehen. Auch kann die Initiative des bayerischen Landwirtschaftsministers mit „BioRegio 2020“ nur dann Erfolg haben, wenn wirklich alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, die das bayerische Kulap-Programm bietet. Andere Interessensgruppen hätten sich mit weniger zufrieden gegeben, so dass Minister Helmut Brunner mit seinem Wunsch nach einer deutlichen Verbesserung auch in den eigenen Reihen mit den Bioverbänden lange Zeit alleine dastand. In zahlreichen persönlichen Gesprächen der LVÖ, aber auch der Geschäftsführung und des Vorstands des Biokreis-Erzeugerrings Bayern mit dem Minister wurde immer deutlich gemacht, wie wichtig diese Erhöhung ist. Gerade vor dem Hintergrund gestiegener Produktionskosten, erhöhter Richtlinienstandards und einem vermehrten Kontrollaufwand war dieses klare Zeichen einer deutlichen Erhöhung der Förderung bayerischer Biobauern von Seiten des Ministers wichtig und richtig. Ein ganz besonderer Dank gilt hier Staatsminister Brunner, der sich gegen Vorbehalte aus den eigenen Reihen, aber auch von Seiten der konventionellen Kollegen durchgesetzt hat. Es macht deutlich, dass der Minister ernsthaft daran interessiert ist, den ökologischen Landbau in Bayern nach vorne zu bringen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang aber auch das Selbstverständnis der Biobauern. Es geht beim Kulap nicht um Almosen oder Geschenke von Seiten des Staates. Das Kulap honoriert Leistungen der Landwirte für Natur und Umwelt und stellt einen Ausgleich für Mehraufwand und Minderertrag dar. Dies gilt es auch bei Pachtverhandlungen deutlich zu machen, wenn der Verpächter davon ausgeht, dass neben der Flächenprämie auch die Kulap-Förderung an ihn durchgereicht werden sollte. Es gibt noch viel zu tun. Gerade werden die Feinheiten im Kulap verhandelt. Auch hier sind die Berater der Erzeugerringe gefordert, mit den Verantwortlichen im Ministerium die allgemeinen Rahmenbedingungen, die Frage der Kombinierbarkeit einzelner Maßnahmen, aber auch die Praxistauglichkeit des Programms mitzugestalten. Es gehört zu unseren Aufgaben, die Interessen unserer Mitgliedsbetriebe auf politischer Ebene zu vertreten – nicht immer ist das von Erfolg gekrönt. In diesem Fall ist uns viel gelungen - auch, weil die bayerischen Bioverbände politisch an einem gemeinsamen Strang gezogen haben, um für ihre Mitgliedsbetriebe nicht das Mögliche, sondern das Bestmögliche zu erreichen. Der Biokreis wünscht seinen Mitgliedern, Unterstützern und Freunden sowie allen Lesern der bioNachrichten ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes, neues (Bio-) Jahr! Genießen Sie im Winter köstlichen Enten- und Gänsebraten und reservieren Sie bitte rechtzeitig für Ihre Weihnachtsfeier! Wir bieten Platz für bis zu 90 Gäste an. Silvester mit Bio-Menü Auch für Vegetarier Lassen Sie sich auf unserer Terrasse vom 210 o -Panorama-Feuerwerk verzaubern und begrüßen Sie in familiärem Rahmen das Neue Jahr! Die Geschenkidee: Gutscheine für das Silvester-Bio-Menü oder für ein unterhaltsames Krimi-Dinner im Januar 2015 Krimi & Dinner „Drudenblut“ Freitag, 16. Januar 2015, 19 Uhr www.biowirtshaus.de Menüs Buffets Catering in Bio-Qualität auch außer Haus oder zur Abholung Ökologisches Zentrum Stelzlhof Die Mitarbeiter vom ökologischen Zentrum Passau - Stelzlhof e. V. wünschen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes, neues Jahr! Ökologisches Zentrum Passau-Stelzlhof e.V. Ökostation des Bund Naturschutz für Niederbayern Stelzlhof 1 94032 Passau Telefon: 0851. 9 66 93 66 Stadtbus-Linie 6 / Stelzlhof www.stelzlhof.de BIOKREIS ––– Fachberatung Landwirte fragen – Berater antworten Magen-Darm-Würmer bei Rindern Strohkalkulation für den Winter Ich beabsichtige, meine Mutterkühe zukünftig in einem Zweiraumlaufstall zu halten. Mit welchem Strohbedarf muss ich über den Winter kalkulieren? Im nächsten Jahr wollen wir auf unserem Betrieb mit der Weide für Jungrinder beginnen. Ein großer Problempunkt ist hierbei noch der Befall der Rinder mit Magen-Darm-Würmern. Was kann man dagegen machen? Monika Huber: Der Laufstall mit zwei Funktionsbereichen, zum Beispiel vier Meter Fressbereich (planbefestigt oder auf Spalten) und acht Meter tiefer, eingestreuter Liegebereich, ist nach wie vor das häufigste Stallsystem in der Mutterkuhhaltung. Wichtig ist, dass der Liegebereich eine ausreichende Größe, sprich Raumtiefe aufweist. Dies spart Stroh, weil der rückwärtige Bereich dann wirklich dem Liegen vorbehalten bleibt. In einem solchen System ist bei einer gut sechsmonatigen Stallphase mit etwa sechs Kilo Stroh pro Tier und Tag zu rechnen, also etwa 1200 Kilo, oder anders ausgedrückt, rund vier übliche Quaderballen je Großvieheinheit und Winterperiode. Dort, wo diese Werte erheblich unterschritten werden oder nicht täglich eingestreut wird, leidet oft unweigerlich die Sauberkeit der Tiere. Innere Parasiten wie Magen-Darm-Würmer gehören zu den wichtigsten Infektionserregern weidender Rinder und können den Tierbesatz in der Aufzucht erheblich beeinträchtigen. Ein gutes Management ist hierzu also unerlässlich. Generell sind chemisch-synthetische Wurmmittel im Ökolandbau erlaubt, ein Nachweis für einen Befall wird jedoch immer benötigt. Doch durch die regelmäßige Anwendung haben sich bei den Parasiten auch schon einige Resistenzen gebildet. Eine systematische Behandlung mit Anthelminthika (chemische Wurmmittel) zur Vorbeugung ist daher oft kritisch zu sehen. Eine Alternative ist ein Weidemanagement, welches den Infektionsdruck nachhaltig reguliert. Ziel hierbei ist nicht, eine Wurmfreiheit zu erhalten, sondern den Befall so zu reduzieren, dass es für das Tier und den Tierhalter tolerierbar ist. Wichtig zu wissen ist, dass erstweidende Rinder, im Gegensatz zu Schafen und Ziegen, eigene Abwehrkräfte mobilisieren und eine gewisse Immunität aufbauen können. Für weitere Fragen zu diesem System stehe ich Ihnen natürlich gerne zur Verfügung. Nährwert-Tabelle bei Honig Kalkung des Bodens Ich möchte ein eigenes Honig-Etikett haben. Muss ich dort eine Nährwert-Tabelle angeben? Wann ist eine Kalkung sinnvoll? Hubert Dietrich: Julia Schwimmer: Nach der Lebensmittel-Informationsverordnung, die spätestens am 13.12.2014 umgesetzt sein muss, ist auf allen Lebensmitteln, die eine Verarbeitung erfahren haben, eine Nährwert-Tabelle erforderlich. Ausnahmen davon sind nach der Lebensmittel-Informationsverordnung, Anhang V, Ziffer 1: „Unverarbeitete Erzeugnisse, die nur aus einer Zutat oder Zutatenklasse bestehen;“ Das trifft auf Honig zu. Anhang V, Ziffer 19: „Lebensmittel, einschließlich handwerklich hergestellter Lebensmittel, die direkt in kleinen Mengen von Erzeugnissen durch den Hersteller an den Endverbraucher oder an lokale Einzelhandelsgeschäfte abgegeben werden, die die Erzeugnisse unmittelbar an den Endverbraucher abgeben.‘ Für Honig ohne irgendwelche Zusätze benötigt man deshalb keine Nährwert-Tabelle. Wenn aber jemand Honig mit Zimt oder Nüssen vermischt und diese Gebinde nicht direkt an den Endverbraucher abgegeben werden, ist eine Nährwert-Tabelle auf dem Etikett anzubringen. Diese Regel gilt selbstverständlich auch für alle anderen Lebensmittel sinngemäß. Vorausgesetzt, bei einem schwach lehmigen Sand liegt der pH-Wert bei circa 6,0, ist eine Kalkung mit 10-15 dt CaO/ha alle drei Jahre sinnvoll. Diese Kalkmenge ist abhängig von Bodenart und pH-Wert. Unabhängig vom pH-Wert kann der Anteil an wasserlöslichem Kalzium im Boden untersucht werden, um etwa eine Überversorgung zu verhindern. Dies lohnt sich eventuell bei Mangelerscheinungen an der Kultur bezüglich Bor oder Mangan. Auftretender Schachtelhalm kann ebenfalls durch die pHhebende Wirkung des Kalziums eingeschränkt werden. Auch gegen Schädlinge wie Kokzidien kann eine Kalkung nützlich sein. Entsprechend der Wirkung empfehle ich die Ausbringung nach der Ernte auf die Stoppeln (tragfähiger Boden). Vor der Saat (Winterung/Sommerung) und auch im jungen Getreidebestand ist im Winter eine Kalkung möglich. Grünland kalkt man optimalerweise während der Vegetationsruhe. Futter-Mist/Gülle-Kooperation Maßnahmen gegen die Ackerkratzdistel In meiner Nachbarschaft befindet sich ein viehloser Betrieb. Kann ich mit ihm eine Kooperation für einen Futter-Mist/Gülle-Austausch eingehen? Ich habe Ackerkratzdisteln auf einem meiner Felder. Wie kann ich sie bekämpfen? Jörn Bender: David Hierenbach: Wenn dieser Betrieb beim Biokreis oder einem anderen ökologischen Anbauverband ist, kann eine Kooperation eingegangen werden. Dabei ist zu beachten, dass auf allen Flächen der Kooperationspartner maximal 1,4 Dungeinheiten (DE) (1 DE = ca. 80 kg N) pro ha und Jahr ausgebracht werden dürfen. Ist der mögliche Kooperationspartner EU-Bio, kann keine Kooperation eingegangen werden. Dann kann je nach Verfügbarkeit von Betriebsmitteln in folgender Reihenfolge vorgegangen werden. Zukauf von: Biokreis-Betrieben, anderen anerkannten Öko-Verbandsbetrieben, EG-öko-VO- Betrieben, von konventionellen Betrieben nur mit Ausnahmegenehmigung und im Rahmen der Biokreis-Richtlinien und EG-öko-VO. Dies muss dokumentiert werden. Geht es um den Zukauf von Mist, darf konventioneller Mist (außer Schweine- und Geflügelmist) zugekauft werden. Auch dies muss dokumentiert werden und darf 40 kg N/ha nicht überschreiten. Toni Reisinger: Die Ackerkratzdistel ist ein ausdauerndes Wurzelunkraut, das auf fast allen Böden vorkommt. Sie bevorzugt nährstoffreiche tiefgründige Böden und kommt oft nach Verdichtungen vor. Ist sie einmal etabliert, lässt sie sich nur noch schwer bekämpfen. Deshalb sollte man schon vorbeugend gegen die Distel vorgehen. Die beste Bekämpfungsmethode ist die Fruchtfolge. Die Distel wird am stärksten geschwächt durch ein intensiv genutztes Kleegras mit mindestens drei Schnitten. Durch den Schnitt und das schnelle Wachstum des Kleegrases wird der Distel das Licht genommen und sie kann keine Reservestoffe in ihre Wurzeln einlagern. Je nach Befall wäre ein zwei- bis sogar dreijähriges Kleegras die beste Bekämpfung. Doch dies ist oft nicht möglich oder zu teuer. Durch dichte Zwischenfrüchte, Wechsel von Sommer- und Winterungen und intensive Bodenbearbeitung kann man der Distel ebenfalls zusetzen. Man sollte auch versuchen, keine Verdichtungen durch zu nasse Bodenbearbeitung zu verursachen, da die Distel dies bevorzugt. BIOKREIS ––– Fachberatung Diese Seite: Sojaanbau mit 50 cm Reihenabstand Bild: Alex Kögel Soja aus dem Rottal? Linke Seite: Bild 1: Unterschiedliche Abreife der Sorten ES Mentor (links) und Merlin (rechts) Bild 2: Gehackte Reihe mit Verschüttung Ein Erfahrungsbericht über den ersten Anbauversuch. Von Peter Krauß kleinerer Teil wurde zu Demonstrationszwecken unmittelbar vor der Saat in einem großen Kübel per Hand mit Biodoz zusätzlich geimpft. Wie oben erwähnt ohne erkennbaren Unterschied, was die Knöllchenbildung oder andere Merkmale angeht. Zum frühestmöglichen Zeitpunkt, bei uns der 24. Mai, wurde das erste Mal, und zwar im Zweiblattstadium, mit Gänsefußscharen im Frontanbau gehackt. Im Vierblattstadium wurde am 4. Juni erneut gehackt und am 13. Juni das dritte Mal mit anschließendem Striegeln. Da der Boden sehr hart war, konnte der Striegel zwar nichts gegen das Unkraut ausrichten, aber er hat die durchs Hacken entstandenen Brocken wieder etwas eingeebnet. Das war im Hinblick auf das Dreschen nicht ganz Bilder:Julia Hilmer Über das Ökowertschöpfungskettenprojekt wurde ich angesprochen, ob ich nicht Interesse hätte, mich dem Soja-Demo-Netzwerk anzuschließen. Dafür sollte ich auf einer Fläche Soja mit einer Demonstrationsanlage anbauen. Das hat mich sofort angesprochen, da ich bereits in der Vergangenheit an der Pflanze interessiert war, mich aber die Unkrautproblematik und der damals niedrigere Marktpreis eher abgeschreckt haben. Durch verschiedene Gespräche mit Kollegen wurde mir bewusst, dass das Unkraut überwiegend ein konventionelles Problem ist, da hier Herbizide fehlen. Als Biobauer hingegen stehen uns Verfahren und Techniken zur Verfügung, um das Unkraut einzudämmen. So war ich gleich mit Begeisterung dabei und habe zusammen mit dem BiokreisBerater Alex Kögel einen Anbauplan erstellt. Die Besucher des Feldtages am 27. Juni konnten dann auf meiner Fläche die Sorten Merlin, ES Mentor, Lissabon und Sultana besichtigen, außerdem zwei Impfvarianten und unterschiedliche Hackintensitäten. Soviel vorab: Bis auf die Sortenunterschiede wie Reifezeitpunkt und Korngröße, Schotenansatz und so weiter konnten optisch keine weiteren Unterschiede festgestellt werden. Hohe Triebkraft der Keimlinge Auf dem Schlag wurde die Fruchtfolge Kleegras – Winterweizen – Soja angebaut. Da der Winterweizen stark verunkrautet war, wurde nach der Ernte zweimal gegrubbert und dann gepflügt. Mitte April kam der Flügelschargrubber zur Unkrautbekämpfung und Ende April die Kreiselegge zum Einsatz. Zur Saatbeetbereitung fuhr ich erneut mit der Kreiselegge über den Acker und erzielte damit ein sehr feines Saatbeet. Nach mehrmaligem Messen war am 5. Mai die Bodentemperatur bei 10-11 °Celsius und ich konnte mit meinem Einzelkornsägerät Monosem zur Tat schreiten. Das Warten hat sich gelohnt, da Kollegen, die bei geringeren Temperaturen gesät hatten, einen deutlich schlechteren Feldaufgang erreichten. Gesät wurde sechsreihig mit 50 cm Reihenabstand und 3,5 cm Saatabstand, die Saatstärke betrug 65 Körner pro Quadratmeter. Kurz darauf kam ein Gewitter mit starken Regenfällen, wodurch der Boden stark verschlämmte. Durch die erstaunlich hohe Triebkraft der Keimlinge kam es trotz der verhärteten Oberfläche zu einem gleichmäßigen Feldaufgang. Tierische Feinde: Tauben Ein Großteil des Saatgutes wurde bereits als „FixFertig-Saatgut“ geimpft vom Saatguthandel bezogen. Ein unerheblich. Neben dem Unkraut hat der Soja auch tierische Feinde. Aus der Luft verursacht die Taube die höchsten Fraßschäden. Diese bekam ich gut mit meiner erprobten Vogelscheuche (Flugdrachen) in den Griff. Vom Boden aus haben die Schnecken die erste Reihe ohne Gegenwehr aufgefressen. Ernte circa 25 Dezitonnen pro Hektar Vor der Ernte sind wir zu dritt die Reihen abgelaufen, um herausgehackte Steine aufzulesen und somit eine sehr tiefe Mähdreschereinstellung zu gewährleisten. Gedroschen wurde am 12. Oktober. Probleme machte dabei die Sorte ES Mentor durch den späten Reifezustand. Die Bohnen wurden hier noch grün mitgeerntet. Dadurch wur- Anzeige de das schonende Trocknen auf meiner Wagentrocknung in die Länge gezogen. Dass die Sorte aufgrund der späten Abreife für diesen Standort nicht geeignet ist, ist besonders schade, da sie sich in Sachen Bohnengröße, Wüchsigkeit und Höhe des Schotenansatzes (geringere Ernteverluste) positiv von den anderen absetzt. Die Ernte ging bislang nicht in die Vermarktung und somit über keine Waage. Deshalb wird der Ertrag bisher auf 25 Dezitonnen pro Hektar geschätzt. Das Projekt läuft noch weitere zwei Jahre und dafür werde ich die Anbaufläche des Sojas noch vergrößern. Weitere Infos zum Sojaanbau und zum Projekt findet man auf der Seite www.sojafoerderring.de. Der Autor Peter Krauß ist Biokreis-Landwirt in Ering (Landkreis Rottal-Inn). Nutzen auch Sie die Chancen des Speisesoja-Anbaus: BOHNE SUCHT BAUER Landwirte gesucht! Der Sojaanbau in Deutschland ist in den letzten Jahren zu einer interessanten Option geworden. Für den weiteren Ausbau unseres erfolgreichen Anbauprojekts suchen wir heimische Landwirte, die im Vertragsanbau in die Speisesojaproduktion einsteigen wollen. Beim Verbraucher haben regionale Produkte und fleischlose Ernährung mittlerweile einen hohen Stellenwert Durch Züchtungsfortschritte existieren Sorten, die sich durch gute Erträge auszeichnen Sie erhalten von uns eine garantierte Abnahme Ihres Ernte-Ertrages Mit unserem Know-how unterstützen wir Sie beim Sojaanbau Naturkost Ernst Weber GmbH Schäftlarnstr. 10 · 81371 München Tel. +49 / 89 / 746342 – 55 od. 58 · Fax +49 / 89 / 746342 – 22 e-mail: [email protected] · www.naturkostweber.de Saatgutbestellung über [email protected] Tel. +49 / 8137 / 9318853 · Fax +49 /8137 / 9318653 BIOKREIS ––– Fachberatung Fachberatung ––– BIOKREIS Anzeigen Nährstoffe können umfangreicher genutzt werden durch ein Gemenge von zwei oder mehr Arten. Verschiedene Arten unterscheiden sich im Wurzelwerk und dem Nährstoffentzug. Dies ist auch wesentlich bei der Vermeidung von Nährstoffverlusten durch Auswaschung und Verlagerung. Krankheiten wie etwa Septoria tritici, die sich zum Beispiel nur auf Gräserarten entwickelt, können durch Bestände mit verschiedenen Kulturen in der Ausbreitung behindert werden. Dies gilt, weil nicht eine Wirtspflanze neben der anderen steht, wie etwa im reinen Winterweizen. Der Erbsenkäfer kann wiederum mit Getreide nichts anfangen und sich im Mischbestand weniger stark ausbreiten. Somit ist der Schaden und der Befallsdruck in Zukunft geringer. Mischfruchtanbau als effizientes und spannendes Verfahren. Von Julia Schwimmer Ertragssicherheit Bilder: Biokreis -18- Mischfruchtanbau bedeutet, dass mehrere Früchte miteinander angebaut werden. Dieser Anbau unterscheidet sich darin deutlich von der weit verbreiteten Reinsaat. In der Regel werden die Mischkulturen gemeinsam ausgesät, der Anbau erfolgt häufig für die Fütterung. Selten geht es um den Anbau von Marktfrüchten. Interessant sind für die Körnernutzung Gemenge aus Getreide und Leguminosen. Außerdem werden auch Ölfrüchte mit Getreide oder Leguminosen gemischt, insbesondere Leindotter. Bei richtigen Futterbaugemengen, etwa Luzerne mit Rotklee kombiniert, werden die Kulturen nicht druschreif. Verwertet wird die Gesamtpflanze. Es werden auch Begrünungsmischungen angebaut mit dem Ziel, Bodenhumus, -struktur und NVorrat zu verbessern. arbeiten können. Wir setzen bei der Aussaat, bei der Pflege der Kultur und zur Ernte Technik ein, die auf die Kulturart optimal ausgerichtet ist. Nachteile kann dieses Vorgehen dennoch haben. Reinkulturen sind empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen. Dazu zählen Krankheiten, Schädlinge, Konkurrenz durch Beikräuter und letztlich die Witterung an sich. Veränderte Wetterverhältnisse kann ein Feldbestand mit nur einer Getreideart schlecht kompensieren. Regnet es unerwartet stark, entwickelt sich Gerste eventuell nicht mehr optimal. Gerste mag keine nassen Füße, Hafer kann mit feuchten Bedingungen relativ gut umgehen. Werden diese Kulturen gemischt angebaut, wirken sich überdurchschnittliche Niederschläge auf dieser Fläche wenig negativ auf den Ertrag/ha aus. Die Natur als Vorbild Widerstandsfähigkeit Beschäftigen wir uns mit Pflanzengemeinschaften, welche vom menschlichen Einfluss weitgehend unberührt bleiben, fällt uns Wesentliches auf. Beispielsweise auf einer Streuobstwiese kann ein sehr dichter Bestand von verschiedenen Gräsern und Kräutern miteinander gedeihen. Die Arten sind teilweise aus dem Samenvorrat im Boden gekeimt wie der Große Wiesenknopf. Solche Arten sind standorttypisch und können sich gut entwickeln. Auf einen Quadratmeter kommen bis zu 89 verschieden Arten1. Diese natürliche Vielfalt ist gewiss ein Vorbild, wenn wir von der Reinsaat abweichen möchten. Gewöhnlich kultivieren wir einzelne Arten, zum Beispiel Weichweizen. Die Pflanzenarten werden alleine angebaut, um sie rein ernten zu können, entsprechend den Ansprüchen des Verbrauchers. Für die technische Abwicklung hat dies den Vorteil, dass wir effizient und flächenstark Gemengeanbau ist so wertvoll, weil dabei wesentliche Grundregeln des Ackerbaus beachtet werden: Die Früchte sollen den Boden rasch bedecken, um unerwünschte Beikräuter zu unterdrücken. Damit sich ein dichter Bestand etablieren kann, ist ein gleichmäßiger Aufgang der Saat nötig. Werden mehrere Arten gemeinsam ausgesät, treten selten Lücken im Bestand auf. Durch die Aussaat verschiedener Samenarten auf einer Fläche bestehen unterschiedliche Ansprüche für die Keimung. Ist das Saatbett auf einer Fläche unterschiedlich beschaffen, können verschiedene Samenarten damit relativ gut umgehen. Unterschiede können auftreten bei der Lagerungsdichte des Bodens, der Bodenfeuchte oder der Bodendurchlüftung. Die Durchlüftung etwa wirkt sich auf die Erwärmbarkeit des Bodens aus, somit auf die direkten Bedingungen des Keimens. Im Boden vorhandene 1 Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Artenreiches Grünland. Ergebnisorientierte Grünlandnutzung., 2014 Rundum steigt mit der Mischfrucht gewöhnlich die Ertragssicherheit. Mehrerträge können Mischfrüchten auch unterstellt werden. Dafür vergleicht man annähernd den Ertrag der Mischfrucht am besten mit den Einzelerträgen der eingemischten Saatarten. Die Einzelerträge werden entsprechend der prozentualen Aussaatmenge umgerechnet. Kann das Erntegut nach Arten getrennt werden, lässt es sich genauer kalkulieren. Sind für Sommergerste 140 kg/ha Aussaatstärke üblich, für die Körnererbse 160 kg/ha, rechnet man die „Reinerträge“ entsprechend der gemischten Aussaatstärke um. Annahme: Gerste und Erbse bringen alleine jeweils 40 dt/ha. Im Gemenge sät man 20 Prozent der Sommergerste und 80 Prozent der Erbse. So vergleicht man den Mischfruchtanbau auch mit 32 dt/ha Erbsen + 8 dt/ha Gerste. Für den Anbau verschiedener Kulturarten gleichzeitig gilt Übergreifendes: Saat- und Erntezeitpunkt sind möglichst gleich. Im Gemenge mit Getreide muss die Saatstärke der Leguminose möglichst hoch angesetzt werden, weil die Leguminose der konkurrenzschwächere Partner ist.2 Eine Entmischung des Saatengemenges im Saatgutbehälter bei der Aussaat gilt es zu verhindern, um einen gleichmäßigen Aufwuchs zu ermöglichen. Mischt man zum Beispiel Leindotter zu Getreide, kommt es in der Regel zu einer Entmischung. Deshalb kann die getrennte Aussaat sinnvoll sein. Bei Futterbaugemengen beanspruchen die Samen ein feines Saatbett, daher ist eine Blank- oder Untersaat üblich.2 Als gängiges Beispiel kann folgende Mischfrucht für die Rinderfütterung genutzt werden: 80 kg Erbsen + 40 kg Hafer + 40 kg Sommergerste3. 2 Geschäftsstelle Bundesprogramm Ökologischer Landbau(BÖLN) in der Bundesanstalt für Landbau und Ernährung, Anbau von Gemengen im ökologischen Landbau., 1. Auflage, Göttingen 2003 3 http://www.oekolandbau.de/erzeuger/pflanzenbau/speziellerpflanzenbau/koernerleguminosen/ getreide-leguminosengemenge/> Kulturdatenblatt Getreide Leguminosengemenge, 11.12.13 Einfach gut! DE-006-ÖKO-Kontrollstelle Vielfalt auf dem Feld Hochwertige Mineral-, Diät- und Ergänzungsfutter für Biobetriebe NEUHEIT Natur Rinder Immuno P Natürlicher Tränkezusatz Das natürliche Wirkstoffpräparat Elektrolyttränke Trouw Nutrition Deutschland GmbH • 86664 Burgheim Tel. 08432 89-0 • Fax 08432 89-150 • www.milkivit.de • [email protected] Naturkost-Pfandsystem praktisch. bewährt. NAPF 1,5 Maße: 40 x 30 x 18 cm NAPF-Kasten als Klappbox Durch das Einklappen des Kastens wird eine Volumenreduktion bis zu 80% erreicht. Die platzsparende Lösung bei Rücktransport und Lagerung. NAPF 2 Maße: 40 x 30 x 26 cm NAPF 3 NAPF 3 K Maße: 60 x 40 x 21 cm NAPF 3,5 NAPF 3,5 K Maße: 60 x 40 x 26 cm Ringoplast GmbH • 49824 Ringe Telefon 0 59 44/93 45-0 [email protected] www.ringoplast.de BIOKREIS ––– Veranstaltungen Veranstaltungen ––– BIOKREIS Schatzkammern, Bratwürste und das bayerische Bio-Siegel bürokratischen Aufwand führen. So erging aus der Runde der dringende Appell ans Ministerium: Gestaltet die Kriterien für das Siegel einfach! Schafft mit dem bayerischen Bio-Siegel kein bürokratisches Monster, dessen Vorgaben die Verarbeiterbetriebe nicht realisieren und die die durch den Siegeldschungel ohnehin schon verunsicherten Verbraucher nicht verstehen können! Anschließend stellte Hans-Peter Wagner seine Biobäckerei Wagner GmbH in Ruderting bei Passau vor, und gab wertvolle Tipps für die Umstellung auf 100 Prozent bio: Das handwerkliche Können in der Verarbeitung, um rundum qualitativ hochwertige Produkte anbieten zu können; geschultes, von bio überzeugtes Verkaufspersonal - und eine gelungene Kommunikation mit den Kunden zur Unterneh- Der Biokreis-Verarbeitertag 2014 in Herrmannsdorf. Von Heidi Kelbetz oben: Teilnehmer am Verarbeitertag 2014 vor der Herrmannsdorfer Handwerkstatt, mit Karl Schweisfurth (ganz links) und Dr. Michael Lüdke (3.v.r.). links: Sigrid Pfersich (Bäckereigroßhandel Pfersich) und Marlene Ladenburger (Heimatsmühle in Aalen) mörsern Gewürze für die Bratwürste. Erst das Vergnügen, dann die Arbeit: Am Freitag stand zunächst eine Führung durch das Areal des „Bio-LeuchturmBetriebs“ Herrmannsdorfer Landwerkstätten auf dem Programm. Betriebsleiter Karl Schweisfurth zeigte und erklärte mit viel Herzblut seine Schweinezucht, die Biogasanlage, die „symbiotische Landwirtschaft“ (eine Fläche, auf der sich Rinder, Schweine, Hühner, Enten und Perlhühner gegenseitig das Gras kurz halten oder vor dem Habicht warnen), die Warmfleischmetzgerei und die „Schatzkammern“, in denen die köstlichen und kostbaren Herrmannsdorfer Schinken und Salamis dicht an dicht zur Reifung hängen. Nach Kaffee und Kuchen gings in der „Herrmannsdorfer Handwerkstatt“ um die Wurst. Metzgermeister Johannes Kratzer zerlegte eine halbe Sau, gab dabei viel Wissenswertes rund um das Schlachten und Verwerten von Tieren weiter, und stellte die für die Bratwürste benötigten Teile bereit. Dann waren die Teilnehmer dran: Gewürze vorbereiten, wolfen, mit dem Wurstfüller das Brät schön gleichmäßig in Schaf-Saitlinge füllen, abdrehen – und fertig! Die selbstgemachten Bratwürste boten zusammen mit einem kräftigen Rotwein oder einem süffigen Schweinsbräu den idealen Rahmen, um sich kennenzulernen und auszutauschen. Am Samstag stellte Dr. Michael Lüdke, Referent im bayerischen Landwirtschaftsministerium für die inhaltliche Ausgestaltung des bayerischen Bio-Siegels, die Pläne der Staatsregierung für die Auszeichnung von in Bayern verarbeiteten und verpackten Bio-Lebensmitteln vor. Diese sehen zwei Siegel-Varianten vor: Eine kennzeichnet den Inhalt von 100 Prozent Bio-Rohstoffen, eine zweite auch deren 100-prozentige Herkunft aus Bayern. Besonders auf die zweite Variante erhielt Dr. Lüdke die erhoffte rege Rückmeldung der Biokreis-Verarbeiter, die die bisher vorgesehenen Regelungen für nicht praktikabel hielten. Denn 100 Prozent bio aus Bayern ist nur bei sehr wenigen Produkten machbar, und die Möglichkeit, bei Nicht-Verfügbarkeit aus Bayern für bis zu ein Drittel der Zutaten pflanzlichen Ursprungs Ausnahmeanträge zu stellen, würde zu einem unüberschaubaren Zum Schluss der Veranstaltung präsentierte Sepp Brunnbauer, Geschäftsführer des Biokreis e.V., die vorläufigen Vorstellungen des Verbandes zu einer notwendig gewordenen Überarbeitung der Gebührenordnung für Verarbeiter. Von Seiten der anwesenden Mitglieder gingen konstruktive Vorschläge hierzu ein, die der Verband berücksichtigen wird, um dann auf der kommenden Mitgliederversammlung einen Vorschlag zur Neugestaltung der Gebührenordnung zur Abstimmung vorzulegen. Die Rückmeldungen zum Verarbeitertag waren durchwegs positiv: Sowohl die Teilnehmer als auch die Mitarbeiter des Biokreis freuen sich schon jetzt auf den Verarbeitertag 2015! Rund um die Bio-Imkerei Biokreis-Fachseminar lockte 50 Imker nach Passau. Von Heidi Kelbetz ganz links: Walter Herzog (Landkäserei Herzog) und Franz Strobl (1. Vorstand Biokreis) beim Wursten. Wie macht man eigentlich Bratwürste? Wie sehen die Pläne für das bayerische Bio-Siegel oder für eine neue Gebührenordnung im Biokreis aus? Was passiert bei der Betriebsumstellung auf 100 Prozent bio – und was schmeckt besser, Rotwein oder Schweinsbräu? Der Biokreis-Verarbeitertag am 24. und 25. Oktober bei den Herrmannsdorfer Landwerkstätten in Glonn bei München gab Antworten, warf neue Fragen auf und bot eine gelungene Mischung aus Informationen, Anregungen, Diskussionen und Geselligkeit für die anwesenden Biokreis-Mitglieder. mensphilosophie oder den Hintergründen von notwendigen Preiserhöhungen, gerade auch über die neuen Medien. Zu einem ganztägigen Fachseminar für Imker rund um die Themen Erzeugung von Bio-Honig, dessen Qualität und Vermarktung hatte der Biokreis am 15. November ins Wirtshaus zum Fliegerbauer am Passauer Stelzlhof geladen. Die Resonanz war groß: Rund 50 Imker und Imkerinnen reisten teils weite Strecken an, um sich über eine mögliche Umstellung oder zu ihrer bereits bestehenden Bio-Imkerei weiter zu informieren. Der Biokreis-Berater für Imkerei, Hubert Dietrich, erklärte den Umstellungsinteressierten die dafür notwendigen Maßnahmen sowie die Richtlinien des Biokreis. Um die für die Prüfung notwendigen Angaben machen zu können, um die Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten, aber natürlich auch, um das eigene Tun überblicken und daraus lernen zu können, legte er allen Imkern insbesondere eine sorgfältige Dokumentation ans Herz. Dazu zählen ein Standortplan mit Flugradien, das Anlegen von Stockkarten und Völkerlisten, das Führen eines Bestands- und eines Honigbuchs sowie das Erstellen einer jährlichen Verkaufsstatistik samt Inventur. Darüber hinaus empfahl er, das eigene Wachs und auch den Pollen in regelmäßigen Abständen untersuchen zu lassen, um frühzeitig auf Unstimmigkeiten reagieren zu können. Die Frage nach unerwünschten Rückständen im Honig war zentrales Thema des Vortrags von Frank Filodda, seit 20 Jahren verantwortlich für den Honigeinkauf bei der seit 2003 auch bio-zertifizierten Firma Fürstenreform in Braunschweig. Auf der einen Seite erwarten die Verbraucher von Die Referenten beim Imkerseminar (v.l.): Hubert Dietrich (Biokreis), Frank Filodda (Fürstenreform) und Helmut Prenzyna (Honig –EG Regensburg). „Bio-Honig“ eine Garantie auf Rückstandsfreiheit, auf der anderen Seite kann Honig nicht (viel) besser sein als die Umwelt, in der die Biene Nektar und Pollen sammelt. Die Problematik wird durch die immer feiner werdenden Analyseinstrumente, die selbst geringste Mengen von Rückständen an Pestiziden, Varroaziden oder auch natürlich vorkommenden Alkaloiden ans Licht bringen, eher noch verschärft. Helmut Prenzyna, Vorsitzender der Honig-Erzeugergemeinschaft Regensburg, nannte als die zwei Grundbausteine für einen auch finanziellen Erfolg mit der Imkerei das Angebot eines rundum guten Produktes sowie die Ausarbeitung einer sinnvollen Preisstrategie. Hierbei gilt es, die eigene Arbeitszeit mit einzuberechnen, den Honig also nicht unter Wert zu verkaufen! Für die Wahl des Absatzweges sieht er die Notwendigkeit einer klaren Entscheidung: Wer sich für die Direktvermarktung entscheidet, wählt die volle Gewinnspanne und die größtmögliche Kundennähe – muss aber in die Vermarktung ähnlich viel Zeit investieren wie in die Erzeugung des Honigs. Wer sich lieber verstärkt der Imkerei widmet, kann – da die Lieferung direkt an den Großhändler fast unmöglich ist – seinen Honig zu einem guten Preis an die Honig-Erzeugergemeinschaft Regensburg liefern. Ermöglicht wurde das für alle Teilnehmer kostenfreie Seminar durch die Firma dennree, die 10 Cent pro Glas des in Zusammenarbeit mit dem Biokreis entstandenen „Bayerischen Blütenhonigs“ für die Förderung der Bio-Imkerei an den Biokreis weitergibt. Dafür noch einmal ein herzliches Dankeschön! BIOKREIS ––– Veranstaltungen Veranstaltungen ––– BIOKREIS Öko-Erlebnistage 2014 Tiergarten Nürnberg, Gerald Kamphaus Schloss Hemhofen, Julia Schwimmer Kronester, Rhön, Gerald Kamphaus Hermannsdorfer Landwerkstätten, Glonn, Monika Huber Müßighof, Weißenburg, Julia Schwimmer Dapont, Egglham, Birte Hauschild BIOKREIS ––– Mitglieder Auf dem Traktor durch die Republik Die Landwirte Wolfgang Engel und Antonius Halbe haben ihre Deutschlandtour geschafft. Von Jörn Bender Biokreis-Landwirt Wolfgang Engel aus Wenden in Nordrhein-Westfalen hat im Sommer 2014 gemeinsam mit seinem Freund Antonius Halbe die deutsche Staatsgrenze mit Traktor und Wohnwagen abgefahren (die bN berichteten bereits). Im Interview spricht Wolfgang Engel über fünf Wochen und 4883 Kilometer, bei denen etwa 15 800 Euro an Spenden für den Deutschen Kinderhospizverein gesammelt werden konnten. Wahnsinnig positiv – wir haben unglaublich viele Einzelspenden erhalten, die uns immer wieder emotional berührt haben, zumal sie oft von nicht gerade wohlhabenden Menschen stammten. Bei Volksfesten wurden spontane Sammelaktionen aus dem Boden gestampft und einmal haben wir sogar 500 Euro überreicht bekommen. für den Anbau von Bio-Leguminosen (Erbsen/Ackerbohnen/Lupinen) Feuerwehrfest gefeiert, dort waren wir von einer Abordnung des heimischen Schützenvereins Wenden-Heid begrüßt worden. Eine tolle Spendenbereitschaft gab es auch beim Haxenfest in Wyhl am Kaiserstuhl. Dauerhaft erinnern werden wir uns zudem sicher an einen unbeabsichtigten Abstecher auf die Autobahn A 94… Was uns beinahe überrascht hat: Trotz unseres ungewöhnlichen Gefährtes hatten wir auf der ganzen Tour nicht eine Polizeikontrolle, keinen Unfall und nur eine kleine Panne gleich am zweiten Tag. Wie gestaltete sich unterwegs Euer Tagesablauf? Welche besonderen Erlebnisse gab es sonst während der langen Reise? Geschlafen wurde in der Regel im Wohnwagen, gegessen haben wir aber vor Ort immer auswärts in Bistros, Bauernhofcafés und so weiter. Dabei hat uns das durchwegs gute Wetter viele schöne Biergartenaufenthalte ermöglicht. Wir sind rund 130 Kilometer täglich gefahren und haben vor Ort oft zunächst die Gemeindeverwaltung angesteuert. Dort gab es meist bereits die erste Spende. Im Tagesverlauf haben wir uns dann in der Region umgeschaut und Menschen auf die Aktion angesprochen, um weitere finanzielle Unterstützung zu erhalten. In Pirna waren wir bei einer kleinen Privatbrauerei, wo man uns bat, für einen guten Bekannten, der als Pastor drei Kirchen in einer ländlichen Pfarrei in Marienberg betreut, ein Fässchen Bier auf die nächste Tagesetappe mitzunehmen. Aus der Übergabe der Fracht folgte ein wunderschöner Abend am Lagerfeuer mit einem ganz liebenswürdigen Pastor als Gastgeber. In Erinnerung blieben uns auch die besten Bratkartoffeln, die wir in Brandenburg zum Frühstück aufgetischt bekamen. In Schönau am Königssee haben wir ein unvergessliches Auf zwei Biokreis-Betrieben wurden wir herzlich begrüßt, auf dem Ferienhof Kinker bei Füssen und dem Weingut Hoffmann bei Landau in der Pfalz, wo wir unter anderem die Weinberge besichtigt haben. Außerdem wurden wir auf dem Stelzlhof in Passau von Geschäftsführer Sepp Brunnbauer empfangen. Gefreut hat uns auch die Unterstützung unseres Landesverbandes – einerseits mit hilfreichen Adressen und zum anderen in Form einer Spende für die Aktion. Bei all diesen Beteiligten möchten wir uns ganz herzlich bedanken! Wolfgang Engel und Antonius Halbe mit BiokreisGeschäftsführer Sepp Brunnbauer beim Empfang auf dem Stelzlhof. In Schönau am Königssee erwartete Wolfgang Engel und Antonius Halbe ein Überraschungsbesuch des heimatlichen Schützenvereins. und Bio-Ölsaaten (Soja, Sonnenblumen, Raps, Leinsaat) Stabile Preise über mehr­ jährige Verträge möglich. Dreher Agrarrohstoffe GmbH [email protected] www. agrarrohstoffe.eu Telefon: 07520/91489­0 2014-04_DA_Kleinanzeige_Partner_1.indd 5 03.06.14 20:03 Wie war der Biokreis in die Tour involviert? -25- Bilder: Halbe/Engel/Biokreis Anzeigen -24- Wie waren die Reaktionen darauf? Suche langfristige Partner Das Gespann der Deutschlandumrunder vor dem Biokreis-Ferienhof von Familie Kinker aus Roßhaupten. BIOKREIS ––– Aktuelles Aktuelles ––– BIOKREIS Aktuelles aus der Mitte Aktuelles aus NRW Neuer Geschäftsführer für Biokreis Mitte Bernd Müller wird ab dem neuen Jahr die Geschicke im Biokreis-Erzeugerring Mitte führen. Der 33-jährige Ingenieur für Agrarökonomie und gelernte Metzger und Landwirt kommt gebürtig aus Würzburg und lebt mit seiner Frau in Gießen. Dort ist er derzeit an der Universität beschäftigt und befasst sich als wissenschaftlicher Mitarbeiter mit Agrarpolitik, Umweltökonomie und Qualitätsmanagement. Seinen Beratungsschwerpunkt sieht Bernd Müller in der Mutterkuhhaltung. „Was die Geschäftsführung betrifft, ist meiner Meinung nach eine Entwicklung über mehrere Jahre von zentraler Bedeutung. Neben der Präsentation des Biokreis nach außen wird es auch um den Aufbau von Vermarktungsstrukturen gehen“, sagt er. „Meine Stärken sehe ich in der Projektplanung, der Vernetzung von Personen und dem Erarbeiten neuer Konzepte im Bereich der landwirtschaftlichen Erzeugung und Vermarktung.“ Ökolandbau-Modellregionen gesucht! -26- Auch das Bundesland Hessen hat nun einen Wettbewerb „Ökolandbau-Modellregionen Hessen“ ausgeschrieben. Dieser soll einen Anreiz bieten, das ökologische Bewusstsein in der Landbewirtschaftung, aber auch im Konsum weiter zu entwickeln. Angesprochen werden sollen die Menschen in hessischen Regionen, insbesondere die Akteure der Regionalentwicklung, Landwirtschaft und des Verbraucherschutzes sowie die politisch Verantwortlichen. LEADER Regionen, aber auch Gemeindeverbände und Landkreise außerhalb dieser Regionen mit öffentlicher oder privater Rechtsform können sich bewerben. Ihre Ideen und Projekte zur Weiterentwicklung der ökologischen Erzeugung und Lebensmittelwirtschaft werden vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz mit Unterstützung einer Jury bewertet und ausgewählt. Das Ministerium hat hierfür einen Kriterienkatalog erarbeitet. Unterschieden werden die Bereiche: • Landwirtschaft und Ökologische Erzeugung • Verarbeitung und Vermarktung, Tourismus und Gastronomie • Verbraucherverhalten und Umweltbildung Die schriftlichen Ausführungen zur Projektdarstellung sollen nicht mehr als zehn DIN A 4-Seiten umfassen. Die ausgewählten Regionen erhalten zur Unterstützung ihrer Entwicklungskonzepte als Ökolandbau-Modellregion eine Projektmanagerin/ einen Projektmanager für zwei Jahre mit bis zu 75 Prozent der Personalkosten, maximal 50 000 Euro pro Jahr bezuschusst. Die Bewerbung muss bis zum 28. Februar 2015 vorliegen. Bewerbungen sind zu richten an: Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Referat VII9 Mainzer Straße 80 65189 Wiesbaden Achtung Direktvermarkter - Angebote im Geflügelbereich Mehrere Biokreis-Mitglieder bieten inzwischen ein gutes Angebot an ökologischem Schlachtgeflügel. Unter anderem Gänse, Puten und Masthähnchen werden von Mitgliedern im Großraum Münsterland, Ost- und Südwestfalen beziehungsweise Lippe professionell erzeugt. Für andere Betriebe, etwa mit Direktvermarktung von Lamm- oder Rindfleisch, eröffnen sich hier interessante Möglichkeiten zur Kooperation, um den eigenen Kunden eine noch größere Produktpalette oder saisonale Besonderheiten anbieten zu können. Je ein Betrieb in Ost- und Südwestfalen bietet zudem auch Möglichkeiten einer Lohnschlachtung von Geflügel an. Kontaktdaten erhalten Sie in Ihrer Biokreis-Geschäftsstelle unter Tel. 02733-124455.JB Gemeinsame Projekte der LVÖ NRW aufgeschoben Aus übergeordneten haushalterischen Gründen hat das Landwirtschaftsministerium in Düsseldorf im Jahr 2014 keine Förderung für Beratungsprojekte der Landesvereinigung Ökologischer Landbau NRW gewähren können. Ausgearbeitete Projektansätze in den Bereichen Tierwohl, Geflügelausläufe, Sauenhaltung sowie im Segment Ziegenmilch werden daher erst im Jahr 2015 weiter verfolgt werden können. Ein in diesem Zusammenhang vom Biokreis NRW geplantes Seminar zum Themenkomplex „Tierwohl in der Rinderhaltung“ wurde aus diesem Grunde abgesagt und ebenfalls in Richtung Frühjahr 2015 verschoben. JB -27Biokreis Exkursionen 2015 und 2016 Der erste Aufruf zu einer Rückmeldung bezüglich der Exkursionen 2015 (Allgäu) und 2016 (Orkney) ist wie erwartet auf breite Resonanz gestoßen. Die Tour ins Allgäu ist demzufolge beinahe schon wieder ausgebucht und auch über 30 Mitglieder haben schon jetzt Interesse an der Fahrt nach Orkney im Jahr 2016 bekundet. Dabei scheint sich die Flugzeug-Variante mit einem etwa viertägigen Aufenthalt auf Orkney durchzusetzen. In Kürze werden wir allen Mitgliedern, die Interesse an der Fahrt ins Allgäu geäußert haben, Anmeldeformulare für die Fahrt vom 1. bis 5. Juli 2015 zukommen lassen. Wer sich bislang noch nicht gemeldet hat und noch mitfahren möchte, sollte baldmöglichst die NRW-Geschäftsstelle (Tel. 02733124455) kontaktieren. Dort wird die aktuelle Teilnehmer- und Nachrückerliste geführt. JB Patura-Bestellung abgewickelt Ebenfalls große Resonanz gab es bezüglich der zweiten Sammelbestellung von Ausrüstungsgegenständen für die Tierhaltung in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Patura. Nach einer ersten Aktion zum Jahreswechsel 2012/13 hat der aktuelle Sammeleinkauf zu einem Bestellvolumen von alleine rund neunzig Panels (Gitter für Treibeanlagen) sowie zahlreichen weiteren Komponenten geführt. Gerade die in der Rinderhaltung sinnvoll einzusetzenden Panels konnten für die Mitglieder des Biokreis NRW zu einem extrem günstigen Vorzugspreis angeboten werden. Die Sammelbestellung wurde zudem wiederum mit einem Gemeinschaftseinkauf für Mineralfutter kombiniert. EL Infos per E-Mail erwünscht? Der Biokreis NRW versendet in regelmäßigen Abständen aktuelle Informationen sowie besondere Angebote und Gesuche per E-Mail. Wenn Sie diese Infos aktuell noch nicht erhalten, können Sie gerne in der NRW-Geschäftsstelle Ihre E-MailAdresse angeben, um in den Verteiler aufgenommen zu werden. Natürlich können Sie sich auf gleichem Wege dort auch abmelden, falls Sie nicht mehr angeschrieben werden möchten oder sich z.B. Ihre E-Mail-Adresse geändert hat. EL BIOKREIS ––– Aktuelles Anzeige Aktuelles Neues für´s Rind von der EuroTier Trends von der weltweiten Leitmesse für Tierhaltung in Hannover. Von Jörn Bender Die Messe EuroTier in Hannover gilt als Stimmungsbarometer für die europäische Nutztierhaltung. Auch 2014 zeigten sich interessante neue Produktdetails im Hinblick auf die Rinderhaltung: Neues aus der Box Im Bereich der Liegeboxen im Boxenlaufstall fielen unter anderem zwei Neuerungen ins Auge: Die Firma Hartmann wirbt bei ihrem sogenannten IQ-Stall mit Einstreu sparenden Teilmatratzen, also einer neuartigen Kombination aus Tiefbox in der hinteren Boxenhälfte und Matratze im vorderen Boxenbereich, wo die Vorderbeine der Kuh nicht ganz so empfindlich sind. Beim Matratzenspezialisten Kraiburg konnte die neue, ab Mai 2015 verfügbare WELA LongLine in Augenschein genommen werden. Nicht als Einzelmatte, sondern als Bahnenware bietet die 30 Millimeter starke, der Wingflex ähnelnde Matte gute Komforteigenschaften. Anders als bei den jeweils 60 Millimeter starken Wingflexoder KEW-Plus-Matratzen dürfte die einfach zu montierende WELA LongLine ohne weitere Einstreu allerdings im Ökobereich nicht ausreichend komfortabel sein. Verbesserte Klappe Neu konstruiert wurde der rückwärtige Windenrahmen am Anzeige -28- Klauenpflege- und Behandlungsstand K 14 von Texas Trading. Mit einer schlankeren Form bietet dieser nun besseren Zugriff und mehr Bewegungsfreiheit bei der Arbeit am Tier. Durchdachte Abtrennung Eine funktionale Abtrennung zur Tierbehandlung etwa in der Abkalbebox hat das Unternehmen Patura neu im Programm. Die Abtrennung kann wahlweise links oder rechts vom Tier montiert werden und bietet aufklappbare Segmente im Bereich der Flanke und des Unterbauches/Beine des Tieres. Zum seitlichen Abtrennungselement gibt es zwei passende Fressgittervarianten, die sowohl ein Hinlegen des Tieres als auch einen Notausstieg bei festliegenden Tieren ermöglichen. Engagement Mit viel Einsatz war auch Biokreis-Landwirt Dietmar Winter im Zuge der EuroTier im Einsatz. Der Limousin-Züchter präsentierte seinen zweieinhalbjährigen, reinerbig genetisch hornlosen Zuchtbullen Lasar PP aus deutscher Zucht und mit einem RZF von 120 während der gesamten Messe am Stand des Bundesverbandes Deutscher Fleischrinderzüchter. Der beeindruckende Bulle ist im Gemeinschaftsbesitz der Betriebe Winter (NRW) und Watz (Hessen). en ull e Deckb hornlos en uf zu verka ucht z s g n u z u e Kr e i d r ü f d n i ! e i rW d n a e m r h c No r e d Fris aus . . . n e b e i l r e V e t i Gen k zum Twoplus Deutschland • Frohnerthof • 54533 Oberkail Leistungen von Twoplus: Verkauf von Sperma der Rassen Normande, Holstein, Montbeliarde, Jersey und Norwegisches Rotvieh Tel.: 0 65 67 - 96 0 96 9 • Fax: 0 65 67 - 13 45 www.twoplus.info [email protected] Vertrieb von Freifall-Futtermischwagen und Stalleinrichtung BIOKREIS ––– Verarbeiter-Porträt Anzeigen Klein und fein Bild: Hörrlein Feinkost Seit 91 Jahren produzieren die Hörrleins in Adelsdorf Spezialitäten in Konserven. Von Ronja Zöls Christina und Hans-Peter Hörrlein. -30- Im Jahr 1923, als Johann Hörrlein seine Firma Hörrlein Feinkost im fränkischen Adelsdorf bei Höchstadt gründete, handelte der junge Großhändler mit Gewürzen, Tee und Kren und kam damals schon bis Thüringen und Sachsen. Er versorgte viele Hausier-Händler aus dem Frankenland. Nach dem 2. Weltkrieg begann er mit dem Reiben, Konservieren und Veredeln des Meerrettichs. In den 60er-Jahren wurden in Adelsdorf erstmals große Mengen von Gurken, die der Jungunternehmer Woche für Woche an den Sammelstellen der Bauern in der Umgebung abholte, verarbeitet. Auch Rote Beete und Sellerie gehörten damals zum Herstellungsprogramm. Heute wird zwar der Meerrettich nicht mehr bei den Bauern abgeholt, sondern die Bauern liefern ihre Ernte in den großen Hof, wo täglich die Lkws abgeladen werden, aber immer noch kennen die Hörrleins ihre Landwirte, die 1992 für sie auf Bio umgestellt haben. „Damals ging der Trend in Richtung ökologisch, viele Verbraucher wollten keine Zusatzstoffe mehr in ihren Lebensmitteln“, sagt Christina Hörrlein (25), verantwortlich für Marketing und Vertrieb. „Mein Vater hat sich damals spezialisiert und das Sortiment erweitert.“ Rund 50 Bioprodukte stellt das Unternehmen mittlerweile her und heute geht es keineswegs mehr nur um Meerrettich. Auch Senf, Gourmetsaucen, Antipasti und Knoblauch, Aufstriche, Pastasaucen, Pesto und Dressings finden in Gläsern ihren Weg in Einzelhandel und Naturkostläden. Dabei ist aber „konventionell“ nicht vom Tisch. „Wir haben viele Private- Label-Kunden, die unsere Produkte unter ihrer Marke vertreiben, die wollen wir weiter versorgen“, erklärt Christina Hörrlein. Rezepturen entstehen im eigenen Labor Zwischen 60 000 und 80 000 Gläser verlassen am Tag die Fabrik. Herz der 4000 Quadratmeter großen Produktionsfläche: das Labor. Man kann es sich wie eine Küche voller Reagenzgläser vorstellen. Hier werden Produkte entwickelt, Temperatur, Stabilität, Vakuum und Haltbarkeit getestet. Koch und Produktentwickler Roger Walther, der über Zusatzqualifizierungen in den Bereichen Lebensmitteltechnik und Qualitätssicherung verfügt, entwickelt Ideen hier im Haus. Sind diese gelungen und auch geeignet für die Produktion, werden sie zum Sortiment hinzugefügt und neben dem Verkauf in Deutschland in 28 Länder exportiert. Christina Hörrlein, Tochter von Firmeninhaber Hans-Peter Hörrlein, hat von klein auf Einblicke in die Lebensmittelproduktion bekommen. „Ernährung war bei uns ständig Thema“, erinnert sie sich. Schon immer habe sie daher ein Bewusstsein für Zutaten gehabt, sich beim Einkaufen die Listen der Inhaltsstoffe durchgelesen. Jetzt lernt sie an der Seite ihres Vaters weiter, „was gibt es Besseres?“, sagt sie. „Tradition und Erfahrung sind unsere wichtigsten Argumente. Wir sind ein Familienbetrieb und wollen keine Großunternehmer werden“, so Christina Hörrlein. Ihnen sei wichtig, die Mitarbeiter fair zu behandeln, eine hohe Qualität zu bieten und außerdem ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. „Wir gehören nicht zu den billigsten, aber das möchten wir auch nicht.“ Außerdem liege es den Hörrleins am Herzen, die umliegenden Bauern zu unterstützen und von ihnen unterstützt zu werden, „so dass der Kreis der Regionalität sich schließt“. Drei Spatzen: die Exklusivmarke Tradition ist die eine Seite, Neues zu schaffen die andere. So baut das Unternehmen seit Dezember 2013 die neue Marke „Drei Spatzen“ auf. Der Name geht auf ein Gedicht von Christian Morgenstern zurück. „Drei Spatzen“ ist die Hörrlein-Exklusivmarke für BioFeinkostläden und hat sich von einer kleinen Idee zu einem riesigen Konzept entwickelt. Produkte sind derzeit 20 Top-Renner der Hörrlein-Marke mit verfeinerten Rezepturen. Vermarktet wird das Ganze mit handgezeichneten Etiketten, Verkostungen, bestickten T-Shirts, einem Plüschspatzen… „Wir haben hier unserer Fantasie freien Lauf gelassen.“ Nun will man die Marke wachsen lassen, aber nicht zu sehr. Insgesamt soll sie klein und fein bleiben. Genau wie das Unternehmen und seine Produkte. Name: Hörrlein Feinkost International GmbH Standort: Adelsdorf Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken) Unternehmensgründung: 1923 Geschäftsführung: Hans-Peter Hörrlein Mitarbeiterzahl: 30-35 Produktionszweig: biologische und konventionelle Feinkost in Konserven TITEL ––– Interview Interview ––– TITEL „Marketing ist das A und O!“ Welche konkreten Möglichkeiten haben Landwirte, Marketing zu betreiben? Der Direktvermarkter hat unendlich viele Instrumente. Da wäre zum einen die Produktgestaltung: Für welche Sorte, welche Rasse entscheidet er sich? Wie weit kommt er den Kunden auf dem Absatzweg entgegen? Das alles sind MarketingEntscheidungen. Der Aktionsbereich wird schmaler, sobald ein Händler dazwischen ist. Andererseits ist es wichtig, nicht nur das Produkt, sondern auch das Image im Auge zu haben. Wenn ein Geldgeber, etwa eine Bank, ein Unternehmen bereits kennt, wird ein Kredit leichter gegeben. Sich mit Berufskollegen zusammenzuschließen, Verbandsstrukturen zu nutzen, ist in der Ansprache von Presse und Politik ratsam. Auf diese Weise lassen sich auch gemeinsame Ziele erreichen. Eigentlich betreiben es alle und doch wissen es die wenigsten. Prof. Dr. Monika Gerschau beschäftigt sich an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf mit Agrarmarketing und spricht im Interview über die Möglichkeiten von ökologischen Erzeugern und Verarbeitern, sich und ihre Produkte zu positionieren. Von Ronja Zöls Faktor Zeit: Fast alle Landwirte haben zu wenig davon. Ist da Marketing überhaupt möglich? Marketing soll optimalerweise in jede Aktivität einfließen. Wer zum Beispiel sein Sortiment erweitern will, denkt im Marketing-Sinn darüber nach, weil er den Markt beobachtet hat. Persönlich Kontakt zur Presse aufzunehmen, ist aber sicherlich ein Zusatzaufwand und lohnt sich kurzfristig gesehen scheinbar nicht. Andererseits funktionieren manche Dinge, wie etwa eine Stallerweiterung oder ähnliches, besser, wenn man die öffentliche Meinung auf seiner Seite hat. Frau Prof. Dr. Gerschau, wie wichtig ist Marketing im ökologischen Landbau? Ich würde sagen, es ist das A und O. Im Gegensatz zum konventionellen Bereich, in dem landwirtschaftliche Rohprodukte seit jeher mehr oder weniger automatisch abgesetzt wurden, musste man für die neuen und ungewöhnlichen Bio-Produkte erst einen Markt bilden. Es bestand also die Notwendigkeit für aktives Vermarkten. Anfangs bezeichnete man dies aber nicht als Marketing. Wie ist die Motivation unter den Landwirten, sich bewusst mit Marketing auseinanderzusetzen? Kann man die Selbstdarstellung, die Präsentation des eigenen Hofes bereits als Marketing bezeichnen? Bild: privat Ganz genau. In der Landwirtschaft steht das so genannte Beziehungsmarketing im Zentrum. Früher hatten viele die Einstellung: Die PR soll der Verband machen. Heute ist das Verständnis dafür viel größer, dass jeder Einzelne gefragt ist und etwas tun kann. Wie sieht es bei den ökologischen Verarbeitern aus? Das heißt, auch jeder Einzelne hat die Möglichkeit, zum positiven Image von Bio beizutragen… Bei ihnen ist Marketing einfach selbstverständlicher. Er kann und er muss. Ein Bio-Landwirt muss nach außen erklären können, was er macht. Aber das muss letztlich jeder Unternehmer. Worin besteht hier die Herausforderung? Im Unterschied zur Rohstofferzeugerstufe passiert mit den Produkten etwas und hier gibt es ein großes Misstrauen in der Verbraucherschaft. Die Herausforderung besteht darin, Transparenz zu schaffen und eine aufrichtige Handlungsweise zu vermitteln, die auch noch wirtschaftlich sein muss. Denn am Ende soll sich nach dem Willen der meisten Verbraucher das Endprodukt äußerlich nicht vom konventionellen Produkt unterscheiden. Kartoffelchips sollen wie Kartoffelchips aussehen und wie Kartoffelchips schmecken – ob konventionell oder bio. Ist Marketing nur für Direktvermarkter ein Thema? Nein. Auch ohne Direktabsatz hat jeder Landwirt Kunden, etwa den Verarbeiter oder den Handelsunternehmer. Auf jeder Stufe, auf der Ware übergeht, entsteht die Notwendigkeit von Marketing, und so kann jeder Landwirt auf der einen Seite Beschaffungsmarketing, auf der anderen Seite Absatzmarketing betreiben. Es geht also prinzipiell um Business-to-Business-Marketing und um Businessto-Consumer-Marketing. Geht es denn heute überhaupt noch ganz ohne Marketing? Nein, weil keiner alleiniger Anbieter ist, es gibt jede Menge Wettbewerb. Aber man muss Marketing nicht studiert haben, um Beziehungen zu den Anspruchsgruppen um sich herum aufbauen zu können. Ein Landwirt kann natürlich sagen: Mein Produkt ist gut und ich überlasse es dem Zufall, dass sich das herumspricht. Wenn aber ein Mitbewerber seine gute Qualität besser kommunizieren kann, wird der andere das Nachsehen haben. -33- Bisher sind es eher Einzelne, die in dieser Hinsicht was voranbringen wollen. Aber die Tendenz setzt sich mehr und mehr durch. Mittlerweile bietet der Bauernverband eine Seminarreihe und Ämter bieten entsprechende Schulungen an. Ich denke, dass einige Landwirte Interesse an diesem Thema haben, aber die aktive Öffentlichkeitsarbeit in der Landwirtschaft steht insgesamt noch am Anfang. Marketing-Mix Produktpolitik: Was wird dem Kunden angeboten (z.B. Produktinnovation, -verbesserung, -differenzierung) und welche Leistungen kann der Kunde erwarten (Serviceleistungen, Sortimentsplanung u.v.m.)? Preispolitik: Zu welchen Konditionen (Preise, Rabatte, Boni und Skonti, Lieferbedingungen, Zahlungsbedingungen) wird dem Kunden ein Angebot unterbreitet? Distributionspolitik: Wo (Vertriebssysteme, Verkaufsorgane) und mit welchem Lieferservice (Logistik) werden die Waren angeboten? Kommunikationspolitik: Wie wird der Kontakt zu Kunden, Medien, Geschäftspartnern und Mitarbeitern gepflegt (PR, Messen u.v.m.)? TITEL ––– Marketing Landwirte Werner (Bild oben) und Siglinde Beck (Mitte vorne) nutzen verschiedene Marketing-Strategien zur Vermarktung ihrer Produkte. Den eigenen Hof präsentieren Mundpropaganda und soziale Medien „Immer wichtiger sind soziale Medien wie Facebook oder Twitter“, weiß Andreas Sauer. Dabei können die Kinder des Hofes mit einbezogen werden, da sich diese auf dem Sektor oft besser auskennen als die Eltern. Die Mundpropaganda funktioniere nur bei regionaler Vermarktung, erziele aber oft sehr positive Ergebnisse. Des Weiteren könne man bei regionalen Produkten einiges mit der Verpackung erreichen, indem eine auffällige Gestaltung, Werbesprüche oder besonderes Material gewählt werden. Auch die Anwesenheit auf Märkten ist empfehlenswert. Für Pressemitteilungen können Verbandsstrukturen genutzt werden, in der Verbandszeitung bietet sich die Möglichkeit für Anzeigen. Marketing in der ökologischen Landwirtschaft. Von Veronika Kinateder Chancen bei der Direktvermarktung -34- Auf dem Holunderhof am nördlichen Riesrand in einem kleinen Ort namens Lohe, der zur Stadt Oettingen (Schwaben) gehört, wird Ackerbau betrieben. Eine Mutterkuhherde, Esel, Hühner und Schweine gehören zum Hof. Und auch der Hofladen gehört seit Oktober 2013 dazu. Hier verkauft die Betreiberfamilie Beck ein umfangreiches Sortiment an selbstgemachten Köstlichkeiten wie Marmelade, Öle, verschiedene Gewürze, Geschenkkörbe und vieles mehr. Aber auch Erlebnisse wie Kurse, Kräuter- und Eselwanderungen gehören zum Angebot. Business-to-Business „Besonders wichtig ist es mir, die naheliegenden Bauern zu unterstützen, indem ich deren Produkte in mein Sortiment im Hofladen aufnehme“, betont die zweifache Mutter Siglinde Beck (42). Vor allem Zwiebeln, Kartoffeln und Käse kauft sie von den umliegenden Höfen. Dinkel, Emmer, Fleisch und Eier sind Eigenprodukte. Geben und Nehmen – eine Form von Business-to-Business-Marketing, die sich lohnt. Siglinde Beck vermarktet die Produkte von den anderen Höfen und diese machen wiederum Werbung für ihren sehr liebevoll gestalteten Hofladen. „Marketing ist heutzutage sehr wichtig“, erklärt Siglinde Beck. Nicht nur die unmittelbare Erscheinung nach außen spiele eine Rolle, sondern auch der Auftritt im Internet. So hat ein Bekannter der Familie Beck ein Logo für die Internetseite gestaltet und diese sehr anschaulich und übersichtlich strukturiert. Dort können sich Interessierte über den Hofladen, die Kräuterwanderungen und das Hofprogramm informieren. Der Besuch als Erlebnis „Vor allem der Hofladentag ist bei den Leuten sehr beliebt. Dieser findet immer am ersten Freitag im Monat statt“, erklärt Siglinde Beck. Dabei werden neue Produkte, wie zum Beispiel Brote, Kekse mit Gewürzen oder verschiedene Aufstriche in Form einer Verkostung vorgestellt. Siglinde Beck empfiehlt den Kunden außerdem Rezepte. Wenn der Hofladentag wieder ansteht, schaltet sie rechtzeitig eine Zeitungsanzeige in den regionalen Blättern. Auch Verbandsstrukturen werden auf dem Holunderhof genutzt. So bieten die Becks ihre Produkte in der Warenbörse der bioNachrichten an. Außerdem wird Verpackungsmaterial vom Biokreis verwendet. In Zukunft ist geplant, die Herstellung von hofeigenen Produkten noch zu steigern und mehr Kurse und Wanderungen anzubieten. Außerdem gibt es heuer zum siebten mal in Folge ein Hoffest in Form eines Weihnachtsmarktes. Dort können Besucher selbst gebastelte Waren bewundern und nebenbei Holunderpunsch und verschiedenes Gebäck genießen. „Viele Leute, die von weiter her auf unseren Hof kommen, empfinden ihren Besuch im Hofladen als Erlebnis“, erzählt Siglinde Beck. Ob jung oder alt, jede Altersgruppe kommt auf den Holunderhof. Im Laufe der Zeit hat sich ein breites Netz an Stammkunden gebildet. Das vor dem Laden angebrachte Hofschild zeigt neuen Besuchern den Weg. Sich mit dem eigenen Hof identifizieren „Grundsätzlich macht jeder Biolandwirt unbewusst Marketing. Wenn er zum Beispiel mit seinem Gespann mit 50 km/h in den Ort reinfährt, ist das auch schon Marketing – im negativen Sinn“, bringt es Josef Brunnbauer, Geschäftsführer des Biokreis e.V. auf den Punkt. Jeder Landwirt leiste mit seinem Verhalten nach außen den wesentlichen Beitrag dazu, welches Bild die Verbraucher von der Landwirtschaft haben. „Die wenigsten Landwirte setzen sich abends nach getaner Arbeit noch vor den Computer und tüfteln irgendwelche Marketingstrategien aus“, ist sich Andreas Sauer, Inhaber der „grünen“ Werbeagentur Grüne Helden in Rondeshagen (Schleswig-Holstein), klar. Wichtig sei es, sich als Landwirt mit und über den eigenen Hof zu identifizieren und diesen zu präsentieren. Das angebrachte Hofschild ist ein erster Schritt. Verkostungen und Produktdemonstrationen sind sogenannte Verkaufsförderungen und stellen eine Form des Marketings, speziell der Kommunikationspolitik, dar. Sie stimulieren unmittelbar und kurzfristig den Absatz. Außerdem besteht die Möglichkeit, Info-Broschüren über die selbstgemachten Kreationen, Kochrezepte und Ähnliches auszulegen. Mechthild Högemann von der Marktforschungsinstitution Produkt & Markt in Wallenhorst (Osnabrück), ein international führendes Institut im Bereich Agribusiness Research, sagt: „Grundsätzlich ist es für Biolandwirte mit Direktvermarktung immer am einfachsten, Marketing zu betreiben, da ihre Produkte und der Hofladen etliche Möglichkeiten dazu bieten.“ Dabei gehe es um die Frage: Wie interessant sind meine Produkte? Wie attraktiv sind mein Hofladen, meine Warenpräsentation und die Aktionsflächen? Bei den Aktionsflächen sei auf gute Deko zu achten. Dabei könne man sich viel vom Handel abschauen. Beim Besuch der Kunden im hofeigenen Laden sei ein gutes und informierendes Verkaufsgespräch das A und O. „Fünfzig Prozent der Verkäufe hängen vom Verkäufer ab“, so Mechthild Högemann. Wichtig sei, dass dieser sehr gut über die Produkte Bescheid weiß und den Kunden davon überzeugen kann. Hierbei helfen Schulungen oder ein spezielles Verkaufstraining. -35- Aktiv für sich werben Kritisch hinterfragt werden sollte auch das Potential des Standortes. Wenn der Hofladen beispielsweise sehr abgelegen ist, wird mehr Marketing nötig sein und die Kosten für die Werbung fallen höher aus. „Bei selbstgestalteten Hofprospekten ist eine aktive Distribution wichtig“, sagt Mechthild Högemann. Das heißt, dass die Flyer auf Märkten verteilt oder per Post versendet werden. Direktvermarkter, die beispielsweise Saisonfrüchte wie Erdbeeren anbieten, sind auf Werbeanzeigen oder Ankündigungen in lokalen Zeitschriften angewiesen, um möglichst viele Personen anzusprechen. Der Fokus einer Werbeanzeige liegt auf dem Text; dieser soll knapp und konkret formuliert sein und eine ansprechende Überschrift enthalten. Die Wintermonate eignen sich optimal für die Überarbeitung der Annoncen. Die Autorin Veronika Kinateder ist derzeit Praktikantin beim Biokreis und studiert Wirtschaftsingenieurwesen Agrarmarketing und Management an der Hochschule Weihenstephan/Triesdorf. Bilder: Holunderhof TITEL ––– Marketing Verarbeiter „Herausstechen statt anpassen“ Marketing in der ökologischen Verarbeitung. Von Veronika Kinateder Bilder: mymuesli -36- Die Ästhetik von Müsli: ein wichtiger Bestandteil des Unternehmenskonzepts, mit dem sich mymuesli in kürzester Zeit nach oben katapultiert hat. Das innovative Lebensmittelunternehmen um die drei Geschäftsführer Hubertus Bessau, Philipp Kraiss und Max Wittrock (Bild oben, von rechts nach links) besteht erst seit 2007 und beschäftigt bereits mehr als 300 Mitarbeiter. Die mymuesli-Produkte sind beliebt und finden sowohl online als auch offline reißenden Absatz. Fünfzehn eigene Läden sind mittlerweile eröffnet und auch in vielen deutschen, österreichischen und schweizer Ladengeschäften sind die Flocken-, Frucht-, und Nussgemische erhältlich. Marketing sei für den Erfolg des Unternehmens von großer Bedeutung gewesen, sagt Max Wittrock, der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Zurzeit beschäftigen sich bei mymuesli fünfzehn Mitarbeiter mit allen Themen rund ums Marketing. Tolles Outfit, nette Geschichte „Wir lieben schöne Verpackungen und Ästhetik und bieten ein Premium-Müsli an, da achten wir natürlich auch sehr auf Marketing und Kommunikation“, betont Max Wittrock. Doch Bio oder Öko allein reiche als Differenzierungsmerkmal nicht mehr aus, da heute auch viele andere Unternehmen Bio-Produkte anbieten. So ginge es hauptsächlich darum, sich von diesen zu unterscheiden, sprich herauszustechen anstatt sich anzupassen, indem man zum Beispiel eine besondere Verpackung kreiert oder, wie bei mymuesli, eine interessante Geschichte zur Produkt- beziehungsweise Unternehmensgründung zu erzählen hat. Die drei früheren Passauer Studenten Philipp Kraiss, Hubertus Bessau und Max Wittrock, die in ihrer WG die Müslis per Hand aus Tupperware-Behältern mixten, machen heute laut eigener Aussage einen „Umsatz von mehreren Millionen Euro“ pro Jahr. Der Erfolg von mymuesli lasse sich so erklären, dass das Unternehmen sich vor allem auf das Produkt konzentriere, „damit Menschen den anderen davon erzählen“, erklärt Max Wittrock. Ein großer Vorteil sei, dass das Produkt an sich ein wesentliches Kriterium habe, das andere nicht haben: 566 Billiarden Kombinationsmöglichkeiten, um sich selbst ein Müsli zusammenzustellen. Dieser Vorteil zeichnete sich schnell an den Verkaufszahlen ab. Übers Internet bekannt „In den ersten Monaten haben wir durch die massenhafte Müsliproduktion gar keine Zeit für Marketing gehabt“, erklärt Max Wittrock. Statt dessen haben viele Medienberichte und Blogs im Internet die Idee von mymuesli verbreitet. Dies habe den Bekanntheitsgrad des jungen Unternehmens erheblich gesteigert. Doch leider vermisse man das Alleinstellungsmerkmal heute bei vielen Produkten beziehungsweise Angeboten, stellt Max Wittrock fest. Später habe mymuesli dann mit einem möglichst geringen Budget verschiedene Marketing-Kanäle mittels Maßnahmen, die gut zu messen sind, ausprobiert. Funktioniert einer, investiert mymuesli mehr. Gerade online lasse sich fast alles messen - sei es über Facebook oder E-Mail-Kampagnen. Es koste zwar eine Menge Aufwand, doch dieser lohne sich, da genau ersichtlich sei, welcher Kanal - wie Newsletter, Bannerkampagnen und so weiter - am erfolgreichsten ist. Auch auf der mymuesliHomepage wird dem User einiges geboten. So ist auf dem Müsliblog nachzulesen, wie sich das junge Unternehmen entwickelt hat und wie es sich Tag für Tag weiterentwickelt. Strategie und Analyse Zentral für ein erfolgreiches Marketing sei vor allem, eine Strategie zu verfolgen, zu wissen: Was will ich erzählen? Kann ich damit mein Produkt bekannter machen und mehr verkaufen? Zum anderen lohne sich die Analyse, um zu sehen, wie effektiv meine Marketing-Maßnahmen sind und ob ich meinen Erfolg etwa anhand der Verkaufszahlen messen kann. „Das Wichtigste ist, sich mit seinem Produkt zu identifizieren und über dieses zu kommunizieren, sich kompetente Leute an die Seite zu stellen und letztlich eine Strategie zu entwickeln“, sagt auch Andreas Sauer, Geschäftsführer der Grünen Helden. Die Grünen Helden sind eine „grüne“ Netzwerkagentur in Rodeshagen (Schleswig Holstein), die den Service einer Werbeagentur anbietet. Dabei unterstützen sie vor allem Unternehmungen, die das Ziel verfolgen, „eine bessere Welt zum Wohle aller“ zu schaffen. Gedanken, Gefühle, Ereignisse Bei der Entwicklung einer Strategie müssen folgende Fragen beantwortet werden: Welche Werbe- und Kommunikationsmittel sind vorhanden? Mit und über welche Medien will ich kommunizieren? Wie kann ich meine Zielgruppe am besten erreichen? „Das Problem ist, dass viele eine wirklich tolle Idee haben, aber Schwierigkeiten, diese auch in die Öffentlichkeit zu transportieren. Und leider reicht es heutzutage meist auch nicht mehr aus, nur eine Anzeige in den Zeitungen zu schalten, um über das neue Produkt zu informieren“, meint Andreas Sauer. Zunächst gehe es darum, das Produkt zu positionieren, das heißt auf besondere Art und Weise zu kreieren, und zwar so, dass es im Kopf des Kunden bleibt und dieser damit bestimmte Gedanken, Gefühle oder Ereignisse verbindet. Dies funktioniere am besten mit auffälligen Werbeslogans, Verpackungen und so weiter. Auch soziale Medien wie Facebook oder Twitter spielen eine immer größere Rolle. Deshalb kann man auch diese marketingstrategisch einbinden, Kontakte knüpfen und potentielle Verteiler nutzen, die das Produkt, ähnlich wie bei mymuesli, bekannter machen. Zu beachten sei, dass bei überregionalen Produkten ein spezielles Angebot oder sogar ein Gewinnspiel entwickelt werden sollte, da eine Verköstigung oder Zweitplatzierung im Laden oftmals nicht ausreichen wird. Bei regionaler Vermarktung genüge aber eine Anzeige in regionalen Zeitungen, eine kleine Veranstaltung wie Tag der offenen Tür oder eine Verköstigung vollkommen. Wichtig sei hierbei der Wiedererkennungswert des eigenen Produktes, um sich von anderen Unternehmen zu unterscheiden. Die Autorin Veronika Kinateder ist derzeit Praktikantin beim Biokreis und studiert Wirtschaftsingenieurwesen Agrarmarketing und Management an der Hochschule Weihenstephan/Triesdorf. -37- TITEL ––– Online-Marketing links: David Odenthal präsentiert sein Portal „Natürlich Heimat.de“, ein digitaler Marktplatz für regionale Anbieter. -38- Bild: Loris Grillet; www.loriskumo.com Die Homepage als digitales Schaufenster für den Hofladen. Von Peter Schmidt Quelle: http://www.natuerlich-heimat.de/tl_files/iphone.jpg Bauer sucht User oben: Wer heute Internetseiten programmieren lässt, sollte von vorn herein darauf achten, dass sie auch auf mobilen Endgeräten funktionieren. Bild: Odenthal Es gibt sie noch – die bäuerlichen Internet-Totalverweigerer. Aber sie sind die Ausnahme. Bauer geht online. Egal, ob Direktvermarkter oder liefernder Landwirt – im Netz sind die meisten keine Anfänger mehr. Doch die Potenziale, die sich gerade vermarktenden Bauern bieten, werden nur selten ausgeschöpft. Keine Zeit, keine Lust, die Arbeit in Stall und Acker scheint wichtiger. Doch das Internet ist auch echte Vermarktungshilfe, die sich lohnt. oder nur tageweiser Direktverkauf ), die im Netz zu finden sind, haben Chancen auf die neue Kundschaft. Es klingelt dann öfter das Telefon: „Ich hab Sie im Internet gefunden, haben Sie geöffnet?“ Oder ähnlich. Selbst wenn nicht – per Telefon lassen sich neue Kundinnen und Kunden gewinnen, die dann bei der nächsten Verkaufsaktion angemailt werden können. Zunächst mal: Sich im Internet vermarkten ist schon etwas anderes als per Elster die Steuererklärung abzugeben oder per Elan landwirtschaftliche Anträge zu bearbeiten. Doch es macht Sinn, sich mit den Chancen im weltweiten Netz zu beschäftigen. Die meisten, die sich im Netz zeigen, sind Direktvermarkter – doch es gibt noch viel zu viele OnlineAbstinenzler. „Eine Sackgasse“, findet Birgit Jacquemin, Referentin für Agrarmarketing bei der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen: „Ohne Homepage kommen vermarktende Betriebe nicht mehr aus.“ Sie schätzt, dass es immer noch mindestens 30 Prozent der Direktvermarkter ohne probieren – „doch die Zeiten von Telefon- und Zeitungswerbung neigen sich langsam dem Ende zu“. Denn die Kundschaft, die Bauernhof-Produkte sucht, setzt sich vor den Rechner, sucht, klickt und mailt. Doch von vorn: Zunächst braucht es eine eigene Homepage, eine Internetpräsenz. Das ist kein Zauberwerk, muss aber auch nicht unbedingt vom Landwirt oder der Landwirtin selbst zusammen gebaut werden. Wer klassische BilligOnline-Baukästen nutzt, die von technischen Dienstleistern angeboten werden, macht sich einerseits viel Arbeit. Andererseits sieht eine Seite irgendwie wie die andere aus. Es lohnt sich, einen nicht zu teuren Internet-Experten zu beauftragen. Die gibt es. Und die sollten unbedingt eine Homepage realisieren, die über ein Redaktionssystem gepflegt wird. So genügen einfache Computer-Kenntnisse, um die Seite aktuell zu halten. Solche Redaktionssysteme heißen zum Beispiel contao (empfehlenswert), typo 3 (sehr umfangreich), aber auch joomla oder wordpress. Alle haben ihre Praxistauglichkeit bereits bewiesen. Übrigens: Auch Laien können Programmierer verblüffen. Ein paar geschickte Anforderungen genügen. Wer zum Beispiel über Suchmaschinen gut gefunden werden will, achtet unter anderem darauf, dass • in den ersten - grob kalkuliert - 150 Zeichen der Startseite die Schlüsselbegriffe vorkommen, die man vermarkten will – zum Beispiel also Ort und Milchprodukte oder ähnliches. Auch Biokreis-Betriebe finden ihre Kundschaft nicht immer um die Ecke im eigenen Dorf. Biokunden (auch „regional & bio“-Kunden) fahren wieder vermehrt „ihre“ Bauern an, suchen das authentische Einkaufserlebnis. Und wer heute sucht, schlägt nicht mehr nach, sondern googelt, sucht also im Internet. Landwirte mit Vermarktung (egal ob Hofladen Online vermarkten für Anfänger Wenn es kürzer geht, noch besser. • im Seitentitel wichtige Schlüsselbegriffe vorkommen – also „Bio-Gemüse aus Oberbayern“ oder auch „Masthähnchen aus dem Siegerland“. Mit etwas Glück erhält man eine solche Internetseite je nach Anbieter für 1000 bis 1500 Euro. Wichtig: Wer heute Internetseiten programmieren lässt, sollte von vorn herein darauf achten, dass sie auch auf mobilen Endgeräten funktionieren. Wer es kontrollieren will, kann dies zum Beispiel unter www. responsinator.com – ein einfacher Test, der zeigt, wie multifunktional eine Seite sein kann. Juristische Fallstricke Damit wäre der erste Schritt getan. Eine Homepage, auf der sich jahrelang nichts ändert, versinkt einerseits bei den Suchmaschinen ganz weit unten. Außerdem finden die InternetNutzer die Seiten einfach langweilig. Denn die Kundschaft, die übers Netz kommt, will öfter mal was Neues lesen, will klicken und stöbern wie in den guten alten Büchern. Darum also: • Per Redaktionssystem öfter mal frische Infos ins Netz stellen – also Verkaufstermine, Beginn der Erntesaison, Geburt von Kälbern und vieles mehr. Die Menschen wollen unterhalten werden. • Ein paar Links anbieten – zu befreundeten Landwirten, zum Biokreis, zur Tourismusregion und anderen sinnvollen Internetzielen. • Gern gesehen sind auch kleine Videos – zur Not mit dem Smartphone gemacht und bei Youtube, dem Videokanal, eingestellt und verlinkt. Aber das ist was für Fortgeschrittene. Wer seine Seiten aktualisiert, sollte aber auf jeden Fall einige Dinge beachten. Denn das Internet kann voller juristischer Fallstricke sein. Typische Risikoquellen sind: • Falsches oder fehlendes Impressum • Verletzung von Urheberrechten – gerade Bilder werden gerne einfach aus dem Internet kopiert oder von Bilddatenbanken gekauft. Diese aber ändern hin und wieder die Geschäftsbedingungen und plötzlich ist die Nutzung nicht mehr erlaubt. Also gilt hier: selber machen oder selber machen lassen. • Filme oder Karikaturen und Symbole sind ebenfalls oft geschützt – wer so etwas nutzen will, sollte Fotografen, Zeichner, Filmemacher fragen und erst bei Erlaubnis die Dinge nutzen. -39- Präsenz zählt Wer erstmal im Internet präsent ist, hat quasi einen Anker geworfen und kann sich nun überlegen, wie man das Medium online weiter nutzen kann. Während so etwas wie Facebook aufwändig ist, ist die Nutzung von Datenbanken einfacher. So etwas bieten die Landwirtschaftskammern (in NRW unter dem Namen Landservice), so etwas bieten auch private Anbieter und nicht zuletzt auch der Biokreis. Wichtig: Datenbanken gibt es zahlreiche, manche meinen, damit wäre sogar Geld zu verdienen. Doch in den meisten Fällen lohnt es nicht, für solche Einträge Geld zu bezahlen. Kostenlos geht es zum Beispiel bei: • www.taste-of-heimat.de – noch in der Entwicklung • www.erzeuger-direkt.de – bei den Suchmaschinen weit oben • www.hofladen-bauernladen.info - bei den Suchmaschinen weit oben • www.dein-bauerladen.de – ein junges Informationsportal • www.bio-einkaufsfuehrer-bayern.de – als ein Beispiel für regionale Einkaufsführer • www.biokreis.de – hier finden alle vermarktenden Höfe unseres Verbandes eine Plattform • www.oekolandbau.de – Informationsportal der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung Der Autor Peter Schmidt ist Biokreis-Landwirt und Journalist. Er berät Landwirte auch bei der Umsetzung von InternetAktivitäten. TITEL ––– Slogans -40- Slogans ––– TITEL -41- TITEL ––– Verpackungen Verpackungen ––– TITEL Ansprechend, einheitlich, wiedererkennbar Achtung! Neue Regeln für Lebensmittel-Kennzeichnung! Ab Dezember müssen neue Vorschriften der EU eingehalten werden. Die Lebensmittel-Informationsverordnung (LMIV) sorgt ab Dezember 2014 europaweit einheitlich für Verbesserungen bei der Lesbarkeit der Lebensmittel-Kennzeichnung und der Kennzeichnung von Imitaten und Allergenen. Ab dem 13. Dezember 2014 müssen die Vorschriften der EU-Verordnung 1169/2011 betreffend die Information der Verbraucher über Lebensmittel eingehalten werden. Die Nährwertkennzeichnungspflicht gilt ab Dezember 2016. Die LMIV sorgt für Vorgaben zur besseren Lesbarkeit, eine klarere Kennzeichnung von Lebensmittelimitaten, eine verbesserte Allergenkennzeichnung verpackter Lebensmittel und die obligatorische Allergenkennzeichnung loser Ware sowie eine verpflichtende Nährwertkennzeichnung. Verpackungen vom Verband als Marketing-Instrument. Von Heidi Scheitza Die Regelungen im Einzelnen: -42Bild: Stefanie Raith Egal ob im Bio-Supermarkt, im Hofladen oder beim Ab-Hof-Verkauf - es gelten die gleichen Regeln: Optisch ansprechend, appetitlich und hygienisch müssen die Produkte präsentiert werden, damit beim Kunden die Lust zum Kauf angeregt wird. Aber auch die Einheitlichkeit der Verpackungsmaterialien ist von großer Wichtigkeit. Nicht nur, dass die Warenpräsentation ordentlich und aufgeräumt aussieht, nein, die richtige Verpackung weist auch auf die Verbandszugehörigkeit hin und klärt im Idealfall über die regionale faire Erzeugung der Produkte auf. Außerdem erkennt der Käufer am Verbandslogo auf der Verpackung die Produkte wieder und somit kann eine langfristige Kundenbindung entstehen. Das Verbandslogo oder Siegel, das sogenannte Branding, soll sich in den Köpfen der Konsumenten „einbrennen“, damit diese, wenn sie mit der Qualität zufrieden waren, auch künftig auf die Produkte zurückgreifen. Verbandsmitglieder stützen sich gegenseitig Der mit dem Verbandslogo bedruckte Einkaufs-Shopper, die Papierhenkeltasche, die Backwarentüte, das Einwickelpapier für Wurst und Käse, die Eierschachtel: Das alles wird zu Hause in der Küche an die Herkunft der Lebensmittel erinnern, und der Kunde wird daran denken, von welchem Bauernhof, aus welchem Hofladen oder wo am Marktstand er den würzigen Schinken, den wunderbar gereiften Käse, die schmackhaften Eier oder die knusprigen Backwaren geholt hat. Das richtige Verpackungsmaterial ist deshalb von enor- mer Wichtigkeit. Bei in Zeitungspapier eingewickeltem Gemüse wird sich bei keinem Käufer ein Bild im Kopf positionieren, das ihn an bereits gekaufte und qualitativ hochwertige Bioprodukte erinnert. Kein einziger Kundenkontakt sollte durch unprofessionelle Warenpräsentation aufs Spiel gesetzt werden. Jeder Käufer muss bei jedem Einkauf erneut wieder auf das Verbandslogo und den damit verbundenen hohen Qualitätsstandard aufmerksam gemacht werden. Und je häufiger Verpackungen mit Verbandslogo in Umlauf gebracht werden, desto höher wird die Bekanntheit des Erzeugerverbandes und desto mehr stützen sich die Verbandsmitglieder gegenseitig. Die Autorin Heidi Scheitza ist beim Biokreis für den Einkauf und Vertrieb von Verpackungsmaterialien zuständig. Allergenkennzeichnung: Bestimmte Stoffe, die Allergien oder Unverträglichkeiten auslösen können, müssen im Zutatenverzeichnis auf verpackten Lebensmitteln hervorgehoben werden. Auch bei nicht verpackten Lebensmitteln, sogenannter „loser Ware“, ist die genaue Kennzeichnung dieser Stoffe künftig verpflichtend. Die Mitgliedstaaten sind jedoch befugt, die Art und Weise der Kennzeichnung dieser Stoffe bei loser Ware national zu regeln. Brennwert und Nährwertangaben: Vorgeschrieben ist die Angabe vom Brennwert (Energiegehalt), von Fett, gesättigten Fettsäuren, Kohlenhydraten, Zucker, Eiweiß und Salz in einer Tabelle („Nährwerttabelle“). Zur besseren Vergleichbarkeit müssen die Nährstoffgehalte immer bezogen auf 100 Gramm (g) oder 100 Milliliter (ml) angegeben werden. Mindestschriftgröße: Alle verpflichtenden Informationen müssen gut lesbar sein und mindestens in 1,2 mm großer Schrift - bezogen auf das kleine „x“, also den mittleren Buchstabenteil - gedruckt werden. Lebensmittel-Imitate und „Klebefleisch“: Zum Schutz der Verbraucher vor Täuschung wurden für Lebensmittel-Imitate spezielle Kennzeichnungsvorschriften festgelegt. Bei der Verwendung von Lebensmittel-Imitaten muss der ersatzweise verwendete Stoff in unmittelbarer Nähe des Produktnamens angegeben werden. Die Schriftgröße der Imitatkennzeichnung muss mindestens 75 Prozent der Größe des Produktnamens betragen. „Klebefleisch“ muss künftig mit einem speziellen Hinweis („aus Fleischstücken zusammengefügt“) gekennzeichnet werden. Herkunftskennzeichnung für Fleisch: Nachdem die Herkunftskennzeichnung für Rindfleisch bereits seit dem Jahr 2000 vorgeschrieben ist, wird ab April 2015 auch für Schweine-, Schaf-, Ziegen- und Geflügelfleisch die Herkunftsangabe verpflichtend. Einzelheiten sind auf EU-Ebene im Dezember 2013 festgelegt worden. Die Europäische Kommission hat zudem die Herkunftskennzeichnung von Fleisch als Zutat in verarbeiteten Produkten geprüft und dazu am 17. Dezember 2013 einen Bericht vorgelegt (mehr Infos auf www.bmel.de). Raffinierte Öle und Fette pflanzlicher Herkunft: Wenn pflanzliche Öle und Fette im Zutatenverzeichnis mit der Bezeichnung „pflanzliche Öle“ bzw. „pflanzliche Fette“ zusammengefasst werden, muss sich unmittelbar danach eine Liste mit den Angaben der speziellen pflanzlichen Herkunft anschließen (zum Beispiel Palmöl, Sojaöl). Der Hinweis auf ein gehärtetes Öl oder Fett muss gegebenenfalls mit dem Ausdruck „ganz gehärtet“ oder „teilweise gehärtet“ versehen sein. Koffeinhaltige Lebensmittel: Für Kinder, Schwangere und Stillende gibt es Warnhinweise auf bestimmten koffeinhaltigen Lebensmitteln, beispielsweise Energy Drinks. Angabe des Einfrierdatums: Bei eingefrorenem Fleisch, eingefrorenen Fleischzubereitungen und eingefrorenen unverarbeiteten Fischereierzeugnissen muss das Einfrierdatum angegeben werden. BMEL -43- BIOWELT ––– Nachhaltig leben Auffüllen statt Auspacken „original unverpackt“: In Berlin gibt es den ersten verpackungslosen Supermarkt. Von Katharina Rein-Fischböck und Laura Henningson Bild:Katharina Massmann Bild: Jendrik SchroÌ Tipps zum Sparen von Verpackungsmüll: • Immer Korb oder Stofftüte zum Einkaufen mitbringen. • Spezielle Brot- oder Lebensmittelsäckchen verwenden. Für Papiertüten werden ebenfalls viele Bäume gefällt. • Gemüse muss nicht zwingend sofort in Plastiktüten verpackt werden, einfach nach dem Bezahlen in die mitgebrachten Beutel. • Vor allem in kleinen Läden wird der Käse an der Käsetheke gerne in die mitgebrachten Dosen gefüllt. • Auf Coffee-to-go verzichten. • Bei großen Familien lohnt sich eine Bestellung beim Biogroßhändler. Dort bekommt man viele Produkte in viel größeren Mengen und somit weniger Verpackung. Mehr Infos zu „original unverpackt“ unter: www.original-unverpackt.de Ehrlich gesagt ist der Alltag als umweltbewusster Mensch in Berlin ziemlich angenehm. Gemüse und Obst gibt’s von einem Hof, der solidarische Landwirtschaft betreibt. Das Auto muss meist in der Garage stehen bleiben oder wurde schon längst gegen ein Fahrrad oder Elektro-Bike eingetauscht. Klamotten sind Secondhand oder vom Flohmarkt, und aus der Steckdose kommt Strom aus erneuerbaren Energien. In diesem Herbst waren wir sogar mit Freunden im Berliner Umland und haben Äpfel, Birnen und Nüsse direkt vom Baum „geräubert“ und zu Hause zu Marmelade, Eingemachtem und Chutney verarbeitet. Aber eine Sache ärgert uns immer wieder: der viele scheinbar unvermeidbare Verpackungsmüll, der durch den Einkauf im Super- oder Biomarkt entsteht. Wie kann man diesen Müll bei Nudeln, Milch, Reis, Nüssen und so weiter reduzieren? 16 Millionen Tonnen Verpackungsmüll fallen jährlich weltweit an, viel davon besteht aus Plastik. Plastikpartikel finden sich inzwischen in den Mägen zahlreicher Fische und Meeresvögel. In Wäldern, Parks und vor der eigenen Haustür liegt der Plastikmüll. Es gibt viele verschiedene Arten von Kunststoff. Fast in jedem Produkt werden mehrere Sorten Plastik verarbeitet. Da sich diese nur schwer voneinander trennen lassen, hat Plastik eine geringe Wiederverwertungsquote. Neugierde und Begeisterung „original unverpackt (OU)“ heißt der erste Lebensmittelladen ohne Verpackungsmüll. Am 13. September öffnete er in Berlin seine Türen, bereits in der zweiten Woche machten wir uns auf nach Kreuzberg, um den OU zu inspizieren. Wir fuhren gleich als ganze Gruppe, da im Freundeskreis die Neugierde groß war. Und wir wurden nicht enttäuscht. Der Laden handelt mit circa 300 unverpackten Produkten. Von der Zahnpasta in Tablettenform, Spül- und Waschmittel aus Tanks bis zu den großen Abfüllbehältern für Nudeln, Reis, Mehl, Hülsenfrüchte, Gewürze und Müsli ist alles ohne lästige Verpackung zu haben. Der Einkaufsprozess ist anfänglich etwas ungewohnt. Zu Beginn wiegt man mitgebrachte Beutel, Tupperdosen und Gläser ab. Dann füllt man aus den Bulk Bins (Spendersystemen) die gewünschte Menge ab. Am Ende des Einkaufs werden die vollen Behälter wieder gewogen. und die Gewichtsdifferenz multipliziert mit dem Produktpreis ergibt den zu bezahlenden Betrag. Vermeiden statt Recyceln Der Laden selbst ist sehr einfach eingerichtet. Optisch gesehen wirkt der OU wie ein moderner Tante-Emma-Laden: Im Eingangsbereich befindet sich eine große Ladentheke und frische Waren wie Obst und Gemüse. Der Rest des Ladens wirkt auf den ersten Blick sehr steril, denn bunte Verpackungen, schrille Werbung und laute Musik fehlen gänzlich - fast etwas kühl und unfreundlich. Doch nach und nach kommt hier das Gefühl auf, dass die Leute entspannter sind und mehr Zeit haben, ihre Lebensmittel mit Bedacht auszuwählen. Wie früher eben, aber irgendwie moderner... Die Idee zum verpackungsfreien Einkauf entwickelten die beiden Berliner Bild: Jendrik SchroÌ Die Gründerinnen Milena Glimbovski und Sara Wolf. Gründerinnen Milena Glimbovski und Sara Wolf aus Frust am bestehenden System und dem Willen, das Problem an der Substanz anzugehen. Vermeiden statt Recyceln – im Fachjargon Precycling genannt. Seit Ende 2012 wurde das Konzept geplant. Eine Crowdfunding-Aktion brachte dem Team 115 000 Euro. Weitere Förderungen und Auszeichnungen, zum Beispiel vom Bundeswirtschaftsministerium als Kultur- und Kreativpiloten, führten dann zur Realisierung des Projektes. Strenge Hygienebedingungen Die angebotenen Produkte sind sorgfältig ausgewählt und selbst getestet. So, sagen die beiden Gründerinnen, „entfällt die Qual der Wahl“ bei den Kunden. Die meistens Lebensmittel sind bio, viele davon regional. Doch auch konventionelle Produkte werden angeboten. Wichtig für die Konzeptionierung war die enge Zusammenarbeit Bild: Jendrik SchroÌ mit der Gesundheitsbehörde, da bei unverpackten Waren strenge Hygienebedingungen eingehalten werden müssen. Spontane Einkäufer, die keine Verpackung mitgebracht haben, können im Laden selbst zwischen verschiedenen Mehrwegverpackungen wählen oder sich diese über ein Pfandsystem leihen. Insgesamt ist das Angebot leider noch etwas begrenzt und manche Dinge wie Hygieneartikel, frischer Käse und Fleischwaren sucht der Kunde vergeblich. Dies ist laut Aussage eines Angestellten auf die Herausforderung zurückzuführen, Anbieter und Hersteller zu finden, die ihre Produkte ohne Plastikverpackung in großer Stückzahl in Mehrwegbehältern anbieten. Deswegen sei es auch zu einer mehrmaligen Verschiebung der Eröffnung gekommen. Auch die Logistik mit den vielen unterschiedlichen Lieferanten sei ein komplizierter Prozess, der nicht so einfach umzusetzen sei. Aber es werde mit viel Energie daran gearbeitet, den Kunden noch mehr unverpackte Lebens- und Gebrauchsmittel anbieten zu können. Franchise-Unternehmer gesucht Ist die Idee neu? Nein, ist sie nicht. Doch noch nie gab es einen ganzen Laden verpackungsfrei. Aber auch viele andere Menschen machen sich darüber Gedanken, wie Müll eingespart werden kann. So findet man in zahlreichen kleinen Bioläden in Berlin einen Teil der Produkte schon seit Langem verpackungsfrei, während die meisten Menschen noch damit kämpfen, keine Plastiktüten mehr zu benutzen. Der OU bietet die radikale Konsequenz davon. Um diese Art und Weise des Einkaufs zu verbreiten, werden nun Franchiseunternehmer gesucht, die weitere Filialen in anderen Städten eröffnen wollen. BIOWELT ––– Reise Reise ––– BIOWELT Im Land der Vulkane, Mayas und Kaffeeplantagen die Frauen danach unzählige Tortillas, die auf dem offenen Feuer auf einer Steinplatte gebacken werden. Früh morgens ziehen die Männer mit ihren Macheten los, um auf den Kaffeeplantagen zu arbeiten, in ihren Taschen Tortillas fürs Mittagessen. Zu Besuch bei Kaffeebauern in Guatemala: eine Woche in einer anderen Welt. Von Lea Oriana Kluge -46- Nach fünf Stunden holpriger Fahrt mit einem Minibus über Feldwege sind wir endlich da. Angekommen hoch in den Bergen. Vor uns erstreckt sich ein weites, grünes Tal und so weit das Auge reicht: überall Kaffee. Wir sind in den Cuchumantanes, einer Gebirgskette im Nord-Westen Guatemalas, nicht weit von der mexikanischen Grenze entfernt. Hier wollen wir eine Woche bei einer Kaffee-Kooperative wohnen und so viel wie möglich über den Anbau der schwarzen Bohnen lernen. Mit meiner Kommilitonin Anna bin ich in den Semesterferien nach Guatemala aufgebrochen. Sechs Wochen lang sind wir hier, um unser Spanisch zu verbessern, das Land und seine Menschen und auch die Landwirtschaft kennen zu lernen. Guatemala liegt in Zentralamerika, südlich von Mexiko. Obwohl das Land sich nur über eine Fläche vergleichbar mit der Bayerns und Baden-Württembergs gemeinsam erstreckt, könnte es vielfältiger und reicher nicht sein. Reich an Flora, Fauna und Kultur. Im Norden liegt Guatemala an der Karibik, im Süden ziehen sich lange, von Vulkangestein geschwärzte Pazifikstrände die Küste entlang. Die Landschaft ist geprägt von dichtem Regenwald, langen, hohen Gebirgsketten und immer wieder von Vulkanen. Vier davon sind noch immer aktiv. Trotz seiner relativ kleinen Größe kann man in Guatemala fast jede Klimazone antreffen: vom tropischen Tiefland im Süden über gemäßigte Zonen im Hochland bis zum subtropischen Tiefland im Nordwesten. Dementsprechend vielfältig gestaltet sich auch die Landwirtschaft. Landwirtschaft der Selbstversorgung In allen Regionen des Landes betreiben die Menschen Subsistenzwirtschaft und bauen Mais, Bohnen und Gemüse für den Eigenbedarf an. Im tropischen Tiefland werden Viehherden gehalten, und riesige Bananen- und Zuckerrohrplantagen prägen das Landschaftsbild. Im Tiefland im Norden findet man vor allem Palmölplantagen. In den höheren Lagen wird Kardamom kultiviert - und natürlich Kaffee. Und überall Mais: An den steilsten und steinigsten Berghängen, auf gerade frisch abgebrannten Waldflächen oder in Mischkultur mit Bananenstauden oder Pinien. So Bilder: Lea Oriana Kluge Kaffeebüsche im Schatten großer Bäume beeindruckend wie das Landschaftsbild ist auch die Bevölkerung des „Landes des ewigen Frühlings“: Diese setzt sich zu gleichen Teilen aus „Ladinos“, spanischsprachigen Mestizien, und Maya zusammen, wobei letztere keine Einheit bilden. Insgesamt gibt es über 20 Mayastämme, die alle eine andere Sprache sprechen. Wohnhäuser auf den Feldern Die ersten zwei Wochen verbringen wir in Antigua, einer alten spanischen Kolonialstadt. Dort belegen wir einen Spanischkurs, denn in Guatemala spricht fast niemand Englisch. Dann machen wir uns auf den Weg hoch in die Berge. Dorthin, wo der Kaffee wächst. Bei unseren Kaffeebauern angekommen leben wir für eine Woche in einer anderen Welt. Um uns herum nur Berge, steile Abhänge, holprige Straßen, die einfache, bunt angestrichene Häuser säumen. Ihre Dächer sind flach, nach der Ernte wird hier der Kaffee in der Sonne getrocknet. Bis zur nächsten größeren Stadt fährt man vier Stunden mit dem Auto. Selbst zur nächsten Kirche sind es vierzig Minuten Fußmarsch. Die Menschen leben in Häusern direkt an oder auf ihren Kaffeefeldern, so auch die Familie unserer Gastmutter Viviana. Ihre Familie ist groß. Sie allein hat acht Kinder zur Welt gebracht, dazu kommen noch deren Ehefrauen- und männer und deren Kinder. Das Leben der Frauen spielt sich hier hauptsächlich immer noch im Haus und in der Küche ab. Das Leben der Männer draußen auf den Feldern. In dem Zimmer, in dem wir untergebracht sind, stehen zwei große Maissilos, die einmal im Jahr aufgefüllt werden. Bald lernen wir auch, warum. Nicht umsonst glaubten die Maya, dass die Menschen aus Mais geschaffen sind und verehrten ihn als heilige Pflanze. Noch heute ist Mais Grundnahrungsmittel der meisten Guatemalteken. Daraus werden Tortillas hergestellt, flache Fladen aus Maismehl - das Äquivalent zu unserem Brot, das zu allen Mahlzeiten gegessen wird. Um vier Uhr morgens stehen die Frauen unserer Gastfamilie auf, um Tortillas für den Tag zuzubereiten. Zuerst werden Maiskörner gekocht, dann geschrotet und per Hand auf einem Stein zu einem Mais-Wasser-Brei gemahlen. Daraus formen Die Assosiacion ADESC ist eine Kooperative von 80 Kaffeeproduzenten, die auf relativ kleinen Parzellen mit Hilfe der ganzen Familie Kaffee anbauen. Die getrockneten, dann noch grünen Kaffeebohnen werden in einem Lagerhaus in großen Jutesäcken gesammelt. Diese werden ausschließlich nach Europa oder in die Vereinigten Staaten exportiert, wo sie dann geröstet und verkauft werden. Im Büro der Organisation sitzt Arnoldo, der unseren Besuch organisiert hat. Mit ihm steigen wir auf steinigen Wegen und Trampelpfaden die Berge hinauf und besuchen Produzenten von ADESC. Einer von ihnen ist Marlon, der uns seine Plantage zeigt. Die Parzellen befinden sich alle an steilen Berghängen, die meisten terrassiert. Hier reihen sich die schulterhohen Büsche aneinander. Jetzt sind die Bohnen noch grün, im Laufe des Jahres werden sie langsam rot werden, bis man sie dann von Dezember bis Ende Januar erntet. Damit die Ernte nicht verbrennt, stehen die Kaffeebüsche im Schatten unter größeren Bäumen. So stehen zwischen dem Kaffee immer wieder Avocado- oder Pfirsichbäume. Am Boden zwischen den Kaffeesträuchern finden wir sogar Erdbeeren und Tomatenpflanzen. In Guatemala trinkt man Instantkaffee Abends sitzen wir mit Vivianas Familie in der Küche und sie erzählen uns von ihrem Leben in den Bergen. Etwas anderes als die Arbeit mit dem Kaffee gibt es hier nicht. Viele junge Männer machen sich deswegen auf in Richtung Norden, versuchen illegal die Grenze zu den Vereinigten Staaten zu überqueren. Dort arbeiten sie dann ein paar Jahre, bis sie genug Geld zusammengespart haben, um sich selbst Land zurück in der Heimat kaufen zu können. Über die Gefahren der Grenzüberquerung oder das unangenehme Leben als Fremder im neuen Land reden sie nicht. Jetzt sind sie wieder da, und ihnen und ihrer Familie geht es gut. Viel haben sie nicht, und das Wenige, das sie haben, teilen sie mit uns. In unserer verbleibenden Zeit in Guatemala reisen wir mit bunt bemalten Bussen durchs Land und bekommen fast keinen Kaffee mehr zu trinken. Denn obwohl in Guatemala der feinste und hochwertigste Kaffee angebaut wird, trinkt man hierzulande meistens leider nur Instantkaffee. Die wertvollen Bohnen finden schnell ihren Weg ins Ausland. Den Kaffee unserer Kooperative haben wir entweder nur frisch zubereitet von Viviana bekommen, die die Bohnen vorher selbst in ihrem Lehmofen geröstet und auf einem Stein gemahlen hat. Sonst gibt es ihn nur im Supermarkt - aber in Europa... Die Autorin Lea Oriana Kluge (rechts im Bild) studiert Ökolandbau und Vermarktung an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde und hat Guatemala auf eigene Faust bereist. Bild 1: Der Pacaya ist einer der aktivsten Vulkane der Welt. Bild 2: Nany, Vivianas Tochter, bei der TortillaZubereitung. Bild 3: Die antike Maya-Stadt Tikal befindet sich in den Regenwäldern im nördlichen Guatemala. -47- BIOWELT ––– Das bioRestaurant Das bioRestaurant ––– BIOWELT Lukullisches aus dem Wald Das Restaurant im Haus zur Wildnis ist nicht nur ein Ausflugslokal für Bayerwald-Touristen. Von Ronja Zöls -48- Wir sitzen mitten im Wald und essen. Die Sonne scheint und man kann dieses Jahr auch Ende Oktober noch draußen und damit mitten im Wald sitzen und essen. Kein Picknick, nein, ein gutes gekochtes, anspruchsvolles und hochwertiges Essen verspeisen wir hier mitten im Wald. Und wenn es schneien würde, könnten wir auch mitten im Wald sitzen und essen. Denn sämtliche Seiten des Restaurants im Haus zur Wildnis in Ludwigsthal (Landkreis Regen, Niederbayern) sind verglast und draußen sieht man nichts als Bäume – und vielleicht ab und zu einen Wolf. Als das Besucherzentrum des Nationalparks Bayerischer Wald „Haus zur Wildnis“ im Jahr 2006 eröffnet wurde, waren eigentlich nur Stehtische und Selbstbedienung als gastronomisches Angebot vorgesehen. Ein kleines Stück ist von dem Konzept geblieben, denn die Inneneinrichtung kommt mit den langen Tischen und der wenig gemütlichen Atmosphäre eher im Kantinen-Outfit daher. Doch Bernhard Bachl (45), der bei der Ausschreibung den Zuschlag erhielt, hat das Restaurant kulinarisch zu etwas ganz Besonderem gemacht. Auch wenn in erster Linie Urlauber und Wanderer an den Biertischen vor dem Haus zur Wildnis sitzen, eine „Touristenschwemme“ ist das hier nicht. Statt Pommes – die Küche verfügt nicht einmal über eine Friteuse – stehen ausgesuchte Speisen auf der Karte, das meiste in Bio-Qualität, fast alles regional. Fleisch, Fisch und vegetarische Gerichte sind darunter, vorwiegend traditionell bayerisch, bodenständig – aber nicht nur. Ergänzt wird die Auswahl noch durch eine umfangreiche Tageskarte und ein beachtliches Kuchen- und Pralinenbuffett. Nicht zu vergessen: Konditormeister Bachl serviert seinen Gästen hausgemachtes Eis! Wir sitzen im Wald und trinken erst einmal eine Aronia-Schorle, während wir auf das Essen warten. Sie ist zuckerfrei und fruchtig-rauchig, erfrischend und speziell im Geschmack, kein Standardgetränk, das man überall bekommt. Lange müssen wir nicht warten, denn in weniger als zehn Minuten kommen der Schweinebraten mit Dampfbiersoße, Sauerkraut und Semmelknödel (9,40 Euro) und das Waidlergulasch nach „Wildbret Art“ mit Steinpilzen und böhmischen Knödeln (12,50 Euro). Auffallend zart ist das Bratenfleisch, ohne Fett, es liegt in einer leicht gebundenen Soße, die die Rustikalität des Gerichts etwas glättet. Den Bieranteil schmeckt man auf angenehme Weise heraus und sie harmoniert optimal mit dem Kümmel auf der Kruste. Der Knödel ist relativ weich, aber sehr gut im Geschmack, das Kraut ist weder verkocht noch zu hart, weder zu sauer noch zu fad. Das Waidlergeschnetzelte macht schon Lust, als es auf den Tisch gestellt wird, denn der Duft der Steinpilze steigt sogleich in die Nase und die von Natur aus eher trockenen, aber hier flauschigen, lockeren böhmischen Knödel will man sofort in der dicken braunen Tunke wälzen. Das funktioniert prima, die geschmacklich eher zurückhaltenden fluffigen Scheiben profitieren von der kräftigen delikaten Soße und ergeben ein harmonisches Ganzes - gemeinsam mit den Preiselbeeren und der Kresse eine perfekte Komposition. Das Rindfleisch ist weich, fast schon zerfallen, die Steinpilze haben noch ein wenig Biss. Bild: http://www.bayerwaldpraline.de Bilder: Ronja Zöls Bernhard Bachl ist seit jeher ein „Öko“. Hier im Bayerischen Wald hat er als Betreiber eines Bio-Restaurants seinen Traumjob gefunden. Die Hauptspeisen – solide und köstlich. Eigentlich will man ganz bald wieder herkommen und mehr probieren. Was man aber auf gar keinen Fall verpassen darf, sind die Süßspeisen des Chefs. Wir naschen am Nusseis, das zwar nicht so cremig ist, wie man das aus den italienischen Eisdielen kennt, aber dafür mürbe und butterweich und herrlich nach Haselnuss schmeckt. Auch die selbst gemachten Pralinen dürfen wir nicht auslassen. Sie sind alle mit Spirituosen aus regionalen Brennereien gefüllt, wie etwa die Lusen-Kugel mit klarem Schnaps aus Himbeere, Heidelbeere, Brombeere und Schlehe. Das Kuchenbuffett ist üppig, alle Kuchen und Torten werden ohne Backpulver, sondern nur durch Aufschlagen von Eiweiß zubereitet. Die Liebe zum Detail ist im Restaurant im Haus zur Wildnis zu spüren – auch wenn hier an manchen Tagen bis zu 300 Essen rausgehen. Und so verwundert es nicht, dass inzwischen auch viele Einheimische die Küche von Bernhard Bachl und seinen Köchen schätzen und den Weg durch den Nationalpark gehen, um hier im einzigen Bio-Restaurant im Landkreis zu sitzen und zu essen. Mitten im Wald. Rechte Seite: Links unten: Das Besucherzentrum des Nationalparks Bayerischer Wald wurde 2006 eröffnet. Rechts oben: Schweinebraten mit Dampfbiersoße, Sauerkraut und Semmelknödel. Rechts unten: Waidlergulasch nach „ Wildbret Art“ mit Steinpilzen und böhmischen Knödeln. Bild: Wikipedia Gastronomie Haus zur Wildnis Ludwigsthal 94227 Lindberg Tel.: 09922/500 21 33 Öffnungszeiten: Vom 26.12. bis 31.03. täglich 9.30 bis 17 Uhr Vom 01.04. bis einschließlich 1. Novemberwoche täglich 9.30 bis 18 Uhr BIOWELT ––– Marktplatz Marktplatz ––– BIOWELT Anzeige Warenbörse-Angebote BioStroh; in Quaderballen zu verkaufen Email: [email protected] od. Tel. 08531/910 269; Stefan Gerauer, 94060 Pocking; Tel. 08531/8594; *Biokreis 6 Ha Biomais als Körner, Siloballen oder getrocknete Ganzpflanzencobs.; Lieferung in Ballen oder Cobs im Bigpack; Baur, 86751 Mönchsdeggingen; Tel. 01713338098; *Biokreis Hafer; Ernte 10.08.2014 ca. 12,5% Wasser ca. 4,5 to; Josef Bernecker, 91795 Eberswang; Tel. 0160/98 62 95 01; *Biokreis -50- Futtergetreide; Ca. 200 dt. W-Weizen (E-Antonius), ca. 170 dt Hafer (Bio Max), ca. 50 dt Körnermais (von 2011), ca. 15 dt Roggen (von 2013) f. Futter od. Zwisch.-Frucht; Matthias Tafelmeier, 84405 Dorfen; Tel. 0808/6215; *Biokreis Getrocknete Mais-Cobs; Biete 50 Tonnen getrocknete Mais-Cobs (AWare), Christian Angermeyer, Ederheim, Tel.: 0160/ 96213119; Christian Angermeyer, 86739 Ederheim; Tel. 09081/2720130; *Biokreis Futterkartoffeln; Tobias Kübler, 91334 Hemhofen; Tel. 0152/2682 3966; *Biokreis Roggen und Triticale; Biete ca. 7 t Roggen & 15 t Triticale zum Verkauf, Walter Willibald, Parsberg, Tel.: 94925 390; Willibald Walter GdbR, 92331 Parsberg; Tel. 0949/25390; *Biokreis Heu-u. Silageballen; Verkaufe 1. Schnitt 2014 Heurundballen 14 Stck,Quaderballen 15 Stck, Silageballen 25 stck; Josef Hollweck, 92334 Berching Henneberg; Tel. 08460/505; *Biokreis Bio Heu; in Rundballen; Gerhard und Ingrid Hufnagl, 85309 Pörnbach; Tel. 0844/6424; *Biokreis Futter, andere Regionen Futterhafer; 10 t; Konrad Krähling, 35110 Frankenau; Tel. 06455-8271; *Biokreis 75 x Rundballen-Grassilage; 1. und/ oder 2. Schnitt, ca. 75 Rundballen Grassilage, 1,25m Durchmesser, Gebot für 75 Ballen ab 1000,00 €; Thomas Fischbach, 36137 Bimbach; Tel. 01724007701; *Biokreis Quaderballen Heulage 2. Schnitt; Wolfgang Bandt, 33428 Harsewinkel; Tel. 0152 246 066 25; *Biokreis Konsumware Bayern Senfkörner gereinigt, ca. 22 dt., auch in Kleinm. abzugeben; Josef Lenz, 84435 Lengdorf; Tel. 08083/1676; *Biokreis Hokkaido rot; durchschnittlich 1,5 kg, 1 € pro Stück oder kg, mehrere tonnen vorhanden; Stümpfl, 87719 Mindelheim; Tel. 0162-8622321; *Biokreis Speisekartoffeln Agria + Futterkartoffeln; Josef Stegmeier, 86697 Oberhausen; Tel. 08431 471 38 oder 08431 583 212; *Biokreis Leckere Kartoffel; Agria ca. 10 tonnen lose oder abgepackt schöne Speiseware; Jakob Stümpfl, 86830 Schwabmünchen; Tel. 01734923456; *Biokreis Mensch & Land alle Regionen Rollende Kunden im Hofladen. Ihr Hof im „Landvergnügen“-Reiseführer. Bisher über 230 teilnehmende Betriebe. Anmeldung 100 % kostenfrei. 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Futter, Bayern Triticale/Erbsen; Mischung ca 70/30 ca. 15to; Jakob Stümpfl, 86830 Schwabmünchen; Tel. 0173/4923456; *Biokreis KWS Sorten für den ökologischen Landbau Bayern Fordern Sie den aktuellen Katalog auch gerne per Fax mit Ihren Adressdaten* an unter der Nummer: (0 55 61) 311 95 008 Absetzer; Deutsch Angus, 14 Monate, 11 männl., 6 weibl. zur weiteren Mast abzugeben.; Georg Deinböck, 84494 Lohkirchen; Tel. 0863/7240; *Biokreis Betrieb/Firma Deutsch Angus Bullen und Jungbullen; Biete rote und schwarze DA Jungbullen, Herdbuch, gute Abstammung, Weidegewohnt, zur Zucht oder Mast. Geb. von 11/2013 bis 04/2014 sowie 2 Stück rote DA Bullen 20 Monate alt zur Zucht oder Mast.; Helmut Ott, 91346 Wiesenttal; Tel. 0919-6367; *Biokreis Mastschweine; DL u. Pit und Schwäbisch Hällisch u. Pit Kreuzungen zu verkaufen; Reinhardt, 94474 Vilshofen; Tel. 08541/910831; *Biokreis Ansprechpartner Straße PLZ/Ort Oder ganz einfach über das Internet unter: www.kws.de/organic-mail Bettina Jorek Tel.: (0 55 51) 908 11 50 [email protected] KWS Klostergut Wiebrechtshausen 37154 Northeim www.kws.de/organic -51- *Die Datenschutzerklärung (u.a. Erhebung, Verarbeitung und Nutzung personenbezogener Daten) finden Sie ebenfalls unter www.kws.de/organic-mail Futter BIOWELT ––– Marktplatz Verlosung / Personalien ––– BIOWELT NRW und Mitte Warenbörse Tiere, Baden-Württemberg 1 Braunviehkalbin, Braunviehkuh; 1 Braunviehkalbin und 1 Braunviehkuh mit 3. Kalb tragend; Bruno Briegel, 88353 Kißlegg; Tel. 07563-3125; *Biokreis BV Kalbin; BV Kalbin alte Zuchtrichtung, Kalbung Dez.2014; Julian Niessen, 88267 Vogt; Tel. 07529-974719; *Biokreis Tiere, andere Regionen 6 Jungbullen; HF oder HF-Kreuzung, ca. 9 Monate alt, gut im Futter zu verkaufen.; Metzger-Petersen, 25885 Oster-Ohrstedt; Tel. 04626/18580; *Biokreis -52- Limousin Jungbullen; Wunderschöne Limousin Jungbullen aus leistungsorientierter Zucht anzubieten. Geb. im Dezember 2013 und Januar 2014. Dirk Schoof, 25761 Hedwigenkoog; Tel. 0151/54746196; *Biokreis Uckermärker (Fleckvieh x Charolais); 3 Jahre alt; Stefan Ehrk, 24321 Klamp; Tel. 04381/4371; *Biokreis Warenbörse-Gesuche Futter Futter, Bayern BioHeu; in Quaderballen zu kaufen gesucht; Alois Bernhard, 87452 Altusried; Tel. 0837/3432; *Biokreis Futter, andere Regionen Suche Körnermais; Karl-Wilhelm Wetzel, 37284 Waldkappel; Tel. 05656/4288; *Biokreis Angebote Angus-Herdbuchtiere, Kühe mit und ohne Kalb, gekörte Bullen, Tel. 05643488 Deckfähige Fleckvieh- Rinder und tragende Fleckvieh-Kühe, gen. hornlos, Stroh RB 1,50m scheunengelagert, Silage Ackerfutter und Heu RB , Preis VS, Raum Vogelsberg/ Rhön, Tel. 06054-6113 o. 0170-3102636 Mehrere ruhige, gut bemuskelte, gen. hornlose Limousin-Herdbuch-Zuchtbullen zu verkaufen. Bio-Limousinzucht Josef Hubbeling, Vreden, Tel. 02564-97472 oder 0177-8617410 Deckbullen, vorwiegend Charolais, z.T. auch Limousin auf Anfrage abzugeben, Tel. 0172-2790613 Bl. Aquitaine Jungbullen aus Herdbuchzucht laufend zu verkaufen ,Tel. 06455-8950, 0172-8061909 Rinder-Schermaschine (Lister) zu verkaufen, VB 180,-€, Tel. 02723-3132 4,5 t Tonnen Roggen, 50 Siloballen 1,30m und 120-150 RB erstklassiges Heu von 2013 zu verkaufen, Tel. 06468-7047 Aubrac Bullenabsetzer sowie deckfähige Bullen (Söhne von Velco u. Narbon) und Quaderballen Heu und Heulage, Tel. 0152-24606625 Charolais, 1-2 deckfähige Rinder und Absetzer sowie Heu-u. Silagerundballen ca. 1,25-1,30m zu verkaufen, Tel. 05691-5855 Hafer ca.5-6t , zu verkaufen, Tel. 0151-17703926 Verlosung Mit dem Mond durchs Gartenjahr 2015 Zum Beginn des neuen Jahres verlosen wir wieder drei Exemplare des Kalenders „Mit dem Mond durchs Gartenjahr 2015. Leben und Arbeiten in Harmonie mit Mond und Planeten“. Der Mondkalender informiert über die besten Tage für Aussaat, Pflege und Ernte im Garten und den Einfluss des Mondes auf Heilpflanzen, Haarschnitt, Warzen, auch Ernährung und Gesundheit. Weitere Themen sind zunehmender und abnehmender Mond, auf- und absteigender Mond, der Mond in den Sternzeichen, Planetenaspekte, die Tagesrhythmen im Gemüsegarten sowie Holzgewinnung und Most-, Bier- und Schnapserzeugung. Wer ein Exemplar gewinnen möchte, schickt eine E-Mail mit Adresse an: Silage-RB, ca. 60 Stck.,1.+2. Schnitt, Tel. 0175-9992014, Kreis Olpe Bulle, Rotes Höhenvieh, 13 Monate alt, im Herdbuch sowie mehrere Coburger Fuchs Schafe unterschiedlichen Alters zu verkaufen, Tel. 02750-389 [email protected] oder eine Postkarte an bioNachrichten, Biokreis e.V., Stelzlhof 1, 94034 Passau. Viel Glück! 4 deckfähige Fleckvieh-Kreuzungsrinder, * Dez.2012 - März 2013, Tel. 0170-3253755 Gesuche Je ein Buch mit dem Titel „Chiemgau schmeckt. Gerichte und Gesichter – vom Acker auf den Teller“ aus der OktoberVerlosung haben gewonnen: Sonja Frey, 82346 Andechs, und Bianca Lange, 39164 Stadt-Wanzleben-Börde. Der Biokreis NRW sucht für mehrere Mastbetriebe ständig männliche Absetzer (möglichst keine Einzeltiere) der gängigen Fleischrassen aus dem Großraum NRW zu aktuellen Preisnotierungen, Tel. 02733-124455 Der Biokreis freut sich über neue Kreativität: Stefanie Raith ist seit November für die Grafik zuständig und hat bereits diese Ausgabe der bioNachrichten neu gestaltet. Die 30-jährige Passauerin hat Kulturgestaltung in Schwäbisch Hall studiert und im Anschluss freischaffend Projekte bearbeitet. In ihrer Freizeit kocht und liest sie gern, geht ins Kino und wandern. Im Biokreis wird sie sich künftig auch mit der grafischen Umsetzung von Flyern, Broschüren, Plakaten und Werbemitteln beschäftigen. „Es macht mir Spaß, Kommunikation funktional und ästhetisch zu gestalten“, sagt Stefanie Raith. Tragende Fleckvieh - Färsen (-Fleisch) sowie Selbstfang - Fressgitter gesucht, Tel. 02983-507 oder 0171-7039731 Langfristig Bio-Stroh gesucht, Tel. 0177-8617410 Bezüglich aller o.g. Angebote und zur Abgabe von Angeboten und Gesuchen für die nächste Ausgabe können sie sich auch unter 02733124455 an die Biokreis Geschäftsstelle wenden! Anzeige bioNachrichten Anzeigen/Heidi Scheitza Stelzlhof 1, 94034 Passau Tel.: 0851 / 75 65 0-15 Fax 0851 / 75 65 0 -25 [email protected] Die nächste Ausgabe der bioNachrichten erscheint am 05. Februar 2015 Anzeigenschluss: 15. Januar 2015 -53- Personalien Anzeige BIOWELT ––– Bücher / Vorschau / Impressum Anzeigen Bücher Foodmonopoly. Das riskante Spiel mit billigem Essen Mit der Kuh auf du… Es war die erste Ausgabe - und schon ein grandioser Erfolg: Über 25 000 Anhänger regionaler, traditioneller Küche wollten bei der deutschen Antwort auf den Osteria d‘Italia dabei sein; für den renommierten Gastrokritiker der FAZ, Jürgen Dollase, war der Wegweiser für Genießer „wichtigstes Thema der Saison“. Während sich Gault Millau und Michelin der elitären Spitzengastronomie widmen, setzt der Slow Food Genussführer andere Akzente: Die Kriterien sind einfach anders: Regional geht vor international, handwerklich vor extravagant, bezahlbar vor hochpreisig. Das Essen ist lokal, gesund, fair - und häufig auch bio. Mit der zweiten Ausgabe will Slow Food diesen Weg weiterverfolgen und noch erweitern: Neben der Aufnahme über 120 neuer Lokale wird es noch mehr Hinweise und Tipps zum kulinarischen Genuss geben, von der Kleinbrauerei bis zur Fischerkate um die Ecke. Die Schnecke hält unbeirrt Kurs - mit inzwischen über 400 Restaurants in ganz Deutschland. Niemals zuvor waren Lebensmittel in so großer Fülle und so billig verfügbar wie heute - und doch wird unsere Ernährung immer eintöniger. Was die Landwirtschaft weltweit unter den Bedingungen der Industrie erzeugt, landet zumeist zu Spottpreisen im Discounter oder im Fast-Food-Restaurant. Was zählt, sind der beste Standort und niedrige Kosten. Der Markt zwingt die Bauern, gegen die Natur zu wirtschaften und deren Belastbarkeitsgrenzen zu überschreiten. Die Autoren sind zu den Brennpunkten der Lebensmittelproduktion gereist: Sie besuchten die Rohstoffbörse in Chicago, die Rinderzucht in Brasilien und Modelle der Selbstversorgung in Afrika. Ihr Fazit: Die Situation ist schlimm, aber nicht hoffnungslos. Trotz wachsender Weltbevölkerung, steigendem Welthunger und ungebrochener Profitgier haben sie Beispiele gefunden, wie eine alternative Landwirtschaft möglich ist - für Essen, das „bio“, gesund und fair ist. Normalerweise erwartet man von einem Landtierarzt, dass er Kälbchen auf die Welt hilft, Koliken beseitigt oder aggressive Stiere besänftigt. Dass er aber auch eingreifen muss, wenn eine Kuh Damenunterwäsche gefressen hat, ein Papagei durch widrige Umstände zum Alkoholiker geworden ist oder ein Kater aus Seelenleid ob der Scheidung seines Herrchens die Nahrungsaufnahme verweigert, wird man nicht unbedingt erwarten. Diese und ähnliche Geschichten finden sich in dem köstlich geschriebenen Buch, das dem Leser die Höhen und Tiefen im Leben eines Landtierarztes so richtig zu Herzen bringt. Auch die menschlich-berührende Seite kommt dabei zum Tragen, etwa in der Geschichte vom traurigen Weihnachtsgeschenk eines kleinen Buben oder in jener vom Holzknecht, der täglich auf die Alm steigt, um seine Schweine mit Sonnenmilch einzureiben. Slow Food Deutschland e.V. (Hrsg.): Slow Food Genussführer Deutschland 2015. oekom-Verlag 2014, 448 S., 19,95 Euro Ann-Helen Meyer von Bremen, Gunnar Rundgren: Foodmonopoly. Das riskante Spiel mit billigem Essen. oekom-Verlag 2014, 240 S., 19,95 Euro Hans Christ: Mit der Kuh auf du.. Heitere Episoden aus dem Leben eines Landtierarztes. Leopold Stocker Verlag, 240 S., zwölf Strichzeichnungen, 19,90 Euro Vorschau bioNachrichten Februar/März: Bild: Stefanie Falkner -54- Slow Food Genussführer Deutschland 2015 Geflügel: Mit diesem Thema werden wir uns in den nächsten bioNachrichten sehr umfassend auseinandersetzen. Dabei soll es um das Huhn als Ganzes gehen - um das Tier, das Eier legt und Fleisch liefert. Wir schauen uns die verschiedenen Betriebsformen an und sprechen über Nutzungskonzepte und Rassen. Außerdem fragen wir nach, was sich in der Forschung so tut und rücken auch mal Enten und Gänse in den Fokus. Impressum Herausgeber: Biokreis e.V. Stelzlhof 1 D-94034 Passau Tel.: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 0 Fax: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 25 eMail: [email protected] www.biokreis.de Auflage: 4000 Gründer: Heinz Jacob Redaktion: Ronja Zöls Josef Brunnbauer Autoren: Jörn Bender Hubert Dietrich Birte Hauschild Laura Henningson David Hierenbach Julia Hilmer Monika Huber Heidi Kelbetz Veronika Kinateder Lea Kluge Katharina Rein-Fischböck Toni Reisinger Heidi Scheitza Hans-Peter Schmidt Peter Schmidt Julia Schwimmer Satz und Layout: Stefanie Raith Titelbild: Stefanie Raith Anzeigen: Heidi Scheitza Tel.: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 15 Fax: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 25 eMail: [email protected] Druck: Druckerei Ostler Alle namentlich gekennzeichneten Artikel geben die Meinung des Verfassers wieder, die nicht verbindlich ist für die Meinung der Redaktion. Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion möglich. Für unverlangt eingesandte Texte oder Fotos usw. wird keine Haftung übernommen. Bei Leserbriefen behält sich die Redaktion vor, die Texte zu kürzen. Die Redaktion ist nicht für den Inhalt der veröffentlichten Internet-Adressen verantwortlich. Der Bezug von sechs Ausgaben bioNachrichten pro Jahr ist im Mitgliedsbeitrag für den Biokreis/ Erzeugerring e.V. enthalten. Gedruckt auf 100% Recyclingpapier mit Blauem Engel Ihre Biokreis-Ansprechpartner auf einen Blick Bundesverband / Geschäftsstelle Passau Biokreis Erzeugerring Bayern e. V. Biokreis Erzeugerring Nordrhein-Westfalen Sepp Brunnbauer Geschäftsführung Tel.: 0851 / 75650-0 [email protected] Julia Hilmer Koordination Beratung Tel.: 0851 / 75650-20 [email protected] Jörn Bender Geschäftsführung, Beratung landwirtschaftliche Erzeugung Tel.: 02733 / 12 44-55 oder 05226 / 5942952 [email protected] Michaela Mendl Leitung Geschäftsstelle, Messe- und Veranstaltungsorganisation Tel.: 0851 / 75 65 0-12 [email protected] Hubert Dietrich Beratung Imker Tel.: 08151 / 3463 Mobil: 0175 / 6289612 [email protected] Eva Lisges Stellv. Geschäftsführung, Beratung, Öffentlichkeitsarbeit Tel.: 02733 / 12 44 55 [email protected] Roswitha Simon Sekretariat, Buchhaltung Tel.: 0851 / 75 65 0-11 [email protected] Birte Hauschild Beratung landwirtschaftliche Erzeugung Niederbayern Tel.: 0851 / 75650-13 Mobil: 0176 / 22872078 [email protected] Stefanie Bender Sekretariat Tel.: 02733 / 12 44 55 [email protected] Biokreis Erzeugerring Mitte e. V. Brigitte Brust Zertifizierung, Sekretariat Tel.: 0851 / 75 65 0-18 [email protected] David Hierenbach Beratung landwirtschaftliche Erzeugung Allgäu Tel.: 07522 / 912722 Mobil: 0157 / 79750750 [email protected] Bernd Müller (ab Januar 2015) Tel.: 0176 / 830 68 531 bioNachrichten Heidi Kelbetz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tel.: 0851 / 75 65 0-23 [email protected] Julia Schwimmer Beratung landwirtschaftliche Erzeugung Nordbayern Mobil: 0151 / 57373626 [email protected] Ronja Zöls Redaktion bioNachrichten Tel.: 0851 / 75650-16 [email protected] Gerald Kamphaus Beratung Verarbeitung Tel.: 09354 / 909150 Mobil: 0170 / 80640322 [email protected] Anton Reisinger Beratung landwirtschaftliche Erzeugung Oberpfalz Tel.: 09472 / 9117397 Mobil: 0171 / 1977610 [email protected] Heidi Scheitza Anzeigen, Mediaberatung, Verpackungs- und Werbematerial Tel.: 0851 / 75 65 0-15 [email protected] Monika Huber Beratung landwirtschaftliche Erzeugung Oberbayern Tel.: 08683 / 8919981 Mobil: 0170 / 5533175 [email protected] Stefanie Raith Grafik Tel.: 0851 / 75 65 0-19 [email protected] Biokreis e. 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