forschung und technik

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FORSCHUNG UND TECHNIK
Die Silhouette ist, allein schon von der Grösse
her, unverkennbar. Typisch sind die breiten, abgerundeten Flügel mit auffällig heller Unterseite,
der massige Kopf, der ohne Hals in den Rumpf
überzugehen scheint, und der relativ kurze, nur
schwach gerundete Schwanz. Dank besonderer
(Fransung der äusseren
Federkonstruktion
Schwingenfahnen) erhält der Vorderrand des Hügels sägeartige Beschaffenheit. Auf Grund dieses
aerodynamischen Tricks der Natur ist der Eulenflug lautlos. Denn wäre der Flügel scharfkantig,
würde beim rasanten Durchschneiden der Luft
ein zumindest für Beutetiere gut hörbares, pfeifendes Geräusch entstehen. So aber registriert die
Beute den Angreifer erst, wenn es zu spät ist.
Fernmündlicher Partnerkontakt
Die grösste aller einheimischen Eulen imponiert vor allem durch den massigen, kauenartigen und extrem drehbaren
Kopf mit nd e grossen, leuchtend gelborangen Augen und durch das
gezeichnete, sehr weiche
fein
Uhu
Gefieder.
- König der Nacht
Die grösste Eule kehrt zurück
Von
Heini Hofmann
Während in den letzten Jahren die Population der Greifvögel mehrheitlich zunahm, hat
sich jene der Eulen (abgesehen von Ausnahmen wie Steinkauz und Zwergohreule) lediglich
stabilisiert. Ganz besondere Fortschritte jedoch machte die grösste aller Eulen, der Uhu.
Dies nicht zuletzt dank besserer Akzeptanz infolge intensiver Aufklärung und dadurch verminderter Nachstellungen durch den Menschen.
Nicht mehr akut gefährdet
Als typischer Brutvogel Europas mit Passepartout-Konstitution, die ihn von klimatischen Einflüssen praktisch unabhängig macht, war der Uhu
früher weit verbreitet, auch in der Schweiz. Rücksichtslose Bejagung und Aushorsten der Jungen
brachten ihn beinahe zum Verschwinden. Nur
noch im Alpenrefugium, vorab im Bündnerland
(speziell im Engadin), im Tessin und punktuell im
Wallis, hielten sich Restvorkommen. Seit der
Unterschutzstellung im Jagdgesetz ab 1926 hat
sich der Uhubestand mit grossem Verzug nun
langsam erholt und weist heute steigende Tendenz auf. Dazu beigetragen haben natürliche Ausbreitung von Ost nach West, sporadische Zuwanderung und auch (speziell in der Nordwestschweiz und im Jura) Wiederansiedelungen.
Letztere ernteten zwar auch Kritik aus Jägerund sogar aus Naturschutzkreisen; doch dieser
Wiedereinbürgerung verdanken die Kantone der
Nordwestschweiz nun immerhin rund ein Dutzend Brutpaare. Auch die Befürchtung der zu
starken Konkurrenzierung des Wanderfalken
durch den Uhu hat sich hier nicht bewahrheitet.
Mit gesamtschweizerisch über hundert Brutpaaren gilt dieser nachtaktive Jäger mit dem grossen Beutespektrum nun nicht mehr als akut gefährdet, wenngleich sein Vorkommen noch lange
nicht dermassen gut gesichert ist wie etwa dasjenige des Steinadlers, der von einem Schalenwildvorkommen profitieren kann, das seit Menschengedenken noch nie so hoch war wie jetzt.
Technische Todesfallen
Den mehrheitlich tagaktiven Menschen waren
nachtaktive Tiere schon inmer suspekt. Man hört
sie rufen, e
o h n sie zu sehen, und die Stille der
Nacht lässt ihre Stimme deutlicher und unheimlicher ans Ohr dringen. Deshalb wurden die
Eulenvögel zu Galionsfiguren des Aberglaubens.
Leider konnte
trotz aller Aufklärung
die
menschliche Unvernunft noch nicht völlig besiegt
werden, fand man doch in jüngster Zeit sowohl in
der Ost- wie in der Nordwestschweiz einen illegal
geschossenen Uhu. Der Grossteil der registrierten
Abgänge ;.
Herdes ist technischen Gefahrenquellen zuzuschreiben: Verbrennen nach Kontakt mit
elektrischen Leitungen, Überfahrenwerden auf
der Autobahn (beim Holen von Aas), Kollision
mit Eisenbahnen und Ertrinken in Kläranlagebeclen (durch Überschätzen der Tragfähigkeit der
Schlammschicht).
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Ein grossaigekgtes Uhu-Schutzprojekt mit
landesweiten Bestandesaufnahmen soll nun zu
einer Detailübersicht verhelfen, die dann gezielte
Massnahmen erlaubt. Sicher ist jetzt schon, dass
der Uhu nie ein häufiger Vogel werden wird, weil
er zu jenen Arten gehört, die für ihre Lebensbedürfnisse grosse Areale benötigen. Allerdings
ist denkbar, dass er sich, anders als der gebirgsverhaftete Adler, übers ganze Land ausbreiten
könnte, wenn die Expansionstendenz anhält.
Katzenkopf mit Gesichtsschleier
Früher hatte man die Eulen den Greifvögeln
zugerechnet, bis man gemerkt hai,
casi es bloss
gleichsinnige Anpassungen sind,
die Verwandtschaft vortäuschen. Was an Eulen auf den ersten
Blick besticht, sind der massige Kopf von fast
katzenartigem Aussehen mit den grossen,
leuchtend gelborangen, nach vorne gerichteten Augen,
der kurze Hals und das sehr weiche Gefieder.
Auffallend beim Uhu ist ein ins Gesicht geschriebenes Y, gebildet durch die Verbindungslinie
Schnabel-Oberaugenwülste-Federohren. Letztere
haben mit dem Gehörapparat nichts zu tun, sondern sind lediglich Zierde in Form ohrähnlicher
Federbüschel. Die wirklichen Ohren sitzen seitlich am Kopf und sind von enormer Leistungs-
fähigkeit
Beim Drohen werden die sonst meist aufgestellten Federohren angelegt, was zusammen mit
den in solcher Situation weit aufgerissenen Augen
und dem gesträubten Gefieder auf Angreifer abschreckend wirkt. Aber selbst ohne Drohgebärde
wirken Eulen auf uns* ganz speziell; denn sie
sehen alle aus, als ob sie in ihrem flachen Gesicht
einen Schleier trügen, gebildet von kranzförmig
um die Augen herum angeordneten Federn, den
sogenannten Federaugen.
Weil die Augen der Eulen, ähnlich wie jene des
Menschen, auf die Kopfvorderseite gerückt und
zudem starr geradeaus gerichtet sind, ergibt sich
theoretisch eine Einengung des Gesichtsfeldes,
die jedoch praktisch dadurch kompensiert wird,
dass die meisten Eulenvögel ihren Kopf um nahezu 270 Grad (!) drehen können, was nota bene
auch dem Richtungs peilen mit dem Gehör zugute
kommt. Dass Eulen tags nicht gut sehen sollen,
stimmt nicht. Sie beherrschen jedoch zusätzlich
das Nachtsehen, weil die in die Netzhaut eingebauten Stäbchen, das heisst die Sinneszellen für
das Schwarzweisssehen, besonders zahlreich sind.
Sc wie der Adler der stolze Tagkönig der Lüfte,
so ist der Uhu der heimliche König der Nachf. Er
ist denn auch mit rund 70 cm Körperlänge die
stattlichste europäische Eule, wesentlich grösser
als etwa der Bussard. Seine Flügelspannweite von
160 bis 180 cm steht jener des Steinadlers nur
wenig nach, was auch die englische Bezeichnung
«Eagle owl» erklärt. Im Gegensatz zur allgemeinen Regel der Natur sind bei den Eulen die Weibchen grösser als die Männchen. Eine Uhufrau
wiegt zweieinhalb bis gute drei Kilo, während es
der Uhumann nur auf zwei bis zweieinhalb Kilo
bringt. Sonst unterscheiden sich die Geschlechter
nicht. Dies bedeutet, dass Uhus in freier Wildbahn nur dann aufs Geschlecht angesprochen
werden können, wenn es sich bei beobachteten
Tieren um ein bereits bekanntes und verbürgtes
Paar handelt.
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Imposant am Uhu sind seine Greiflusse, Fänge
genannt, die annähernd die Spannweite einer
Menschenhand erreichen und bis zu den dolchartigen Krallen befiedert sind. Etwas ganz Besonderes daran, sozusagen ein Markenzeichen der
Eulen, ist die sogenannte Wendezehe. Beim
Beuteschlagen und Aufblocken wird nämlich die
dank ihrer grossen Beweglichkeit
äussere Zehe
nach hinten gerichtet, so dass dann je zwei
Zehen nach vorne und nach hinten schauen, was
die Griffigkeit verstärkt.
Auch der Schnabel ist beim Uhu kräftig ausgebildet, was jedocl. nicht gleichermassen zi r Geltung kommt, da dieser zum Teil vom Gefieder des
Gesichtsschleiers bedeckt ist. Das Gefieder selber
ist von rost- bis graubrauner Grundfarbe mit dunQuerzeichnungen. Brust- und
keln Längs- und
Halsgefieder sind hell getönt. Typisches Detail:
Beim Rufen werden bei beiden Geschlechtern
die hellen Federbasen in der Kehlregion als weisser Reck sichtbar.
Flugtechnik und Flugbild nächtlicher Flieger
sind nicht leicht zu erfassen. Vom Uhu weiss man,
abwechslungsweise Ruderdass er auf Jagdflügen
flugetappen und Gleitflugstrecken einschaltet.
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Nr. 89
65
Warfarinresistente Zwergratten
tr. Seit Jahrzehnten gilt das Antikoagulans
Warfarin als das beste Rattenvertilgungsmittel. Es
wirkt erst mehrere Tage nach der Einnahme, so
dass die intelligenten, den Gesundheitszustand
ihrer Artgenossen stets genau beobachtenden
Tiere die Korrelation zwischen einem Todesfall
und dem Köder nicht herstellen können. Die Wirkung des Warfarins beruht auf der Inhibition des
Enzyms Vitamin K-Epoxydtransduktase, das eine
wichtige Rolle bei der Produktion von Koagulationsfaktoren spielt. Ohne dieses Enzym werden
die Tiere zu Blutern und verenden an den Folgen
innerer, sonst völlig harmloser Wunden.
In neuerer Zeit sind aber auf Grund der klassischen Mechanismen der Mutation und Selektion
warfarinresistente Ratten aufgetreten; sie sind mit
einem mutierten Enzym ausgerüstet, das mit Warfarin praktisch nicht reagiert. Der Nachteil ist
jedoch, dass dieses Enzym auf seinen Kofaktor
Vitamin K ebenfalls kaum anspricht. Dies hat zur
Folge, dass die Tiere an diesem Vitamin stark
unterversorgt sind, das unter anderem beim
Knochenwachstum eine wichtige Rolle spielt. Aus
diesem Grund bleiben die warfarinresistenten
Ratten zwergartig klein.
Niststelle eine gut zehn Zentimeter tiefe Mulde
scharrt; denn Nistmaterial wird keines eingetragen. Erde und alte Gewölle bilden den Untergrund. Nur in seltenen Rillen wird etwa ein verlassener Kolkraben- öder Adlerhorst von Uhus
übernommen. Das Uhuweibchen hält sich vor
Brutbeginn wohl im Brutbiotop, nie aber im
engeren Bereich des Horstes auf. Während der
Balzzeit trägt ihm das Männchen Futter zu. Frau
Uhu stösst dabei im Rhythmus von etwa zehn
Sekunden knorrige Bettelrufe aus.
Gestaffeltes Schlüpfen
Der Legebeginn schwankt zwischen Mitte April
(Alpen) und Mitte März (tiefere Lagen). Uhueier
sind, wie die aller Eulen, einfarbig weiss. Meistens werden deren drei im Abstand von je drei
Tagen gelegt. Die Brutdauer beträgt 35 Tage.
Das
Weibchen beginnt mit Brüten, sobald das erste Ei
gelegt ist. Das bedeutet, dass der erstgeschlüpfte
Junguhu bereits sechs Tage alt ist, wenn der dritte
die Eischalen sprengt.
Brüten tut nur das Weibchen, wird aber vom
Männchen auch während der ganzen Brutzeit mit
Nahrung versorgt. Machen sich Eiräuber
(Kolkrabe, Rabenkrähe, Steinmarder) bemerkbar,
verteidigt das Männchen den Brutplatz mit Angriffsflügen, das Weibchen dagegen durch Drohhaltung. Im Gegensatz zu jungen Greifvögeln
kommen Eulenkinder blind zur Welt; sie sind
nackt, hilflos und werden von der Mutter
gehudcrt und während Wochen intensiv betreut.
Die anfänglich grauweissen Dunen weichen später einem bräunlichgelben Zwischenkleid.
Auch nach dem Schlupf trägt vorerst nur das
Männchen Beute ein, die ihm am Horstrand vom
Weibchen oft nachgerade entrissen wird; denn
nur ihm obliegt das Zerkleinern und Verteilen. So
niedlich die jungen Dunenknäuel noch aussehen,
so knallhart stehen sie bereits mitten im Überlebenskampf. Eine gleichmässige, brüderlichschwesterliche Nahrungsverteilung kennen die
Uhus nicht. Wer am frechsten bettelt, erhält am
meisten. Dieses Prinzip hat
zumal bei Nahrungsverknappung
im Sinne der Arterhaltung
unerbittliche Folgen: Absturz der Schwächeren
über die Horstwand infolge Futterstreits oder
totale Entkräftung und allenfalls anschliessend
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Spezialität Wendezehe
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Namengebend für den Uhu war sein Ruf. Die
deutsche Bezeichnung «Uhu» scheint sich von
den «u-hu»-Rufen der weiblichen, der lateinische
Name Bubo bubo von den «bu-ho»-Rufen der
männlichen Vögel abzuleiten. Die Uhuweibchen
haben, trotz grösserer Körperfülle, die weichere
und um eine Terz höhere Stimme. Das Rufen der
Uhumänner beginnt Mitte September und steigert
sich im Oktober, zur Zeit der sogenannten Herbstbalz. In den darauffolgenden Monaten werden
Uhurufe spärlich. Erst zu Beginn der eigentlichen
Balz Ende Februar uhut es wieder. Sitzen die
Weibchen dann auf den Eiern, verstummen die
Männchen zusehends; Ende Mai ist Funkstille.
Uhus sind keine Schreihälse, die ungezielt in
die Nacht hinaus lärmen. Ihr Rufen hat Sinn, sogar einen zweifachen: fernmündlicher Partnerkontakt und akustische Reviermarkierung. Während Uhuweibchen ihre Stimme nur spärlich erheben, kaum mehr als zehnmal pro Nacht und
praktisch nur während der Balzzeit, schwankt die
Zahl der Rufe der Männchen zwischen wenigen
und mehr als zweihundert in einer Nacht. Damit
wollen die Uhumännchen nicht bloss ihre Partnerinnen anlocken und hochzeitswillig machen. Die
Minnerufer sind zugleich auch Reviermarkierer,
die akustisch ihr Brut- und Jagdrevier vorab den
Brutfelsen kennzeichnen. Ein Uhu tut das nicht
von irgendwoher, sondern postiert sich dazu auf
exponierten Geländepunkten, dem Muezzin auf
dem Minarett gleich. Solche Ruforte der Männchen sind maximal etwa dreieinhalb Kilometer
vom Horst entfernt.
Zwar leben die Uhus in dauerhafter Einehe,
doch ausserhalb der Balzzeit verbringen die Partner den Tag in getrennten Einständen. Erst etwa
drei Wochen vor der Eiablage findet das Paar
auch tagsüber zusammen. Nun kommt es, meistens einmal pro Nacht, zur Begattung, und dies
Mittwoch, IS. April 1992
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Geschwistertötung.
Dem Uhu steht ein Y ins Gesicht geschrieben, gebildet
durch die Verbindungslinie Schnabel-OberaugenwülsteFederohren. (Bilder Klaus Robin)
regelmässig bis zur ersten Eiablage, n
d a n noch
mit Unterbrüchen so lange, bis das letzte Ei gelegt
ist. Diese Kopulationen spielen sich nahe dem
Horstplatz ab, auf dem blossen Erdboden oder
auf Felsbrocken. Dabei stösst das Männchen aneinandergereihte, kurze «hu»-Pressirufe aus. Von
diesem «Hohngelächter» wurde zu Brehms Zeiten berichtet, «dass es abergläubischen Menschen
die Haare zu Berge stehen lasse».
Ausgeprägt standorttreu
Der König der Nacht ist ein ausgesprochen
standorttreuer Vogel. Sein Lebensraum setzt sich
aus deckungsreichen
Felsformationen (Brutsektor) und baumlosem oder locker bestandenem
(Jagdrevier)
Gelände
zusammen. Besonders typi-
sche Uhugebiete sind Felsabbrüche und Schluchten am Rand von offenen Landwirtschaftsflächen
in der Sohle beziehungsweise an nicht zu steilen
Talflanken. Erstaunlich ist, dass die Brutplätze gelegentlich gar nicht so weit weg von Siedlungen
oder Verkehrsachsen liegen.
Felskomplexe von ein paar hundert Metern
Länge mit steilen oder gar senkrechten Abbrüchen von einem bis mehreren Dutzend Meiern
Höhe sind der ideale Horststandort. Solche Brutfelsen sind gewöhnlich bewaldet oder von Grasbändern durchzogen. Nur wenige Horste fand
man an der oberen Waldgrenze, den höchstgelegenen auf 2100 m ü. M. Gewöhnlich befindet
sich der Horst in einer Felsnische, ist also natürlicherweise überdacht und vor Niederschlägen geschützt.
Die- Wahl für den Horstplatz trifft allein der
Uhumann. Er ist es, der vor Brutbeginn an der
Neue Zürcher Zeitung vom 15.04.1992
Bereits knappe 50 Tage nach dem Schlüpfen
verlassen die Junguhus den Horst zu Fuss (soweit
dies auf einem Felsband möglich ist). Mit rund 70
Tagen sind sie flügge, startbereit
zum Jungfernflug, werden aber noch während Monaten gefütWitterung
tert. Vor allem nasskalte
kann den
Nachwuchs stark dezimieren oder auch menschliche Störung am Horst.
Übergeordneter Beutegreifer
So wie der Steinadler, so steht auch der Uhu an
der Spitze der Nahrungskette, als übergeordneter
Regulator. Seine Jagdmethode ist die Anstancls-
jagd, seine Taktik die Überraschung. Wichtigster
Leitsinn dabei ist das Gehör. Einem Cruise Missile gleich folgt er sowohl auf dem Pirsch- wie auf
dem Jagdflug in geringer Höhe der Topographie.
Und in einmaliger Flugbeherrschung vtrmag er
trotz hoher Anfluggeschwindigkeit
über der
Beute in engstem Radius urd blitzschnell um 180
Grad zu drehen, um diese dann von der ent-
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gegengesetzten Seite zu schlagen.
Etwa 25 bis 30 km2 gross ist das alpine Jagdevier eines Paares. Das vielseitige Beutespektrum
des Jägers Uhu widerspiegelt sich in seinem
Speisezettel, der von der Spitzmaus bis zum jungen Rotfuchs und vom Singvogel bis zum Graureicht; selbst Frosch und Fisch gehören
r
reihe
dazu. Die Beutetiere werden ganz oder in grossen
Stücken verschlungen. Weil aber der Magenausgang nur wenige Millimeter Durchmesser aufweist und die Verdauungssäfte der Eulen, anders
als jene der Greifvögel, die Knochen, Federn,
Haare und Krallen nicht aufzuschliessen vermögen, werden diese in Form von
Gewöllen
(etwa 8 cm lang und 3 cm dick) ausgestossen.
Deren Analyse erlaubt wiederum Rückschlüsse
auf die Ernährungsbasis in bestimmten Regionen.
Biologischer Abfall wird so m
wissenschaftlichem
Dokumentationsmaterial.
Der Autor ist Zootierarzt und freier Wissenschaftspublizist
Adresse: Hohlweg 1, 8645 Jona.
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