Nr. 22/15 • 18. November 2015 CRM Infodienst www.crm.de Reisemedizin aktuell Ägypten Dengue: Erstmals Infektionen im Landesinneren 1 Deutschland Brucellose: Erkrankungen bei syrischen Flüchtlingen 6 Indonesien Zika-Virus: Bestätigter Fall auf der Insel Sulawesi 10 Laos Polio: Dritte Infektion mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 1 16 Madagaskar Pest: Bereits 20 Todesfälle in diesem Jahr 17 Norwegen Tollwut: Erster Nachweis von europäischem Fledermaus-Lyssavirus 20 USA Dengue: Zahl autochthoner Infektionen auf Big Island (Hawaii) steigt an 27 Reisemedizin SPEZIAL Erste Impfung gegen Malaria steht kurz vor der Zulassung 28 Ein Fachinstitut der Thieme Verlagsgruppe IMPRESSUM CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Erscheinungsweise:14-täglich (in Ergänzung zum CRM Handbuch Reisemedizin) Bezugspreis in der Abonnementgebühr enthalten. Herausgeber: CRM Centrum für Reisemedizin GmbH Hansaallee 299, 40549 Düsseldorf Redaktion: Redaktionsassistenz: Telefon: 0211/904 29-0 Telefax: 0211/904 29-99 Die Angaben sind nach bestem Wissen und sorgfältigen Recherchen zusammengestellt. Eine Gewähr oder Haftung wird vom CRM nicht übernommen. Jeder Nachdruck, die Wiedergabe, Vervielfältigung, Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen und Verbreitung auch von Teilen des Werkes bedarf der Genehmigung des Herausgebers. ISSN 2192-5097 © CENTRUM FÜR REISEMEDIZIN DÜSSELDORF 2015 Prof. Dr. med. Tomas Jelinek Birgit Pfeiffer CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 22/15 • 18. November 2015 Afghanistan Infektionen, diverse: Risiko für orale Infektionen, speziell Durchfallerkrankungen, andere Darminfektionen, Cholera, Hepatitis A und Typhus landesweit. Tollwut durch streunende Hunde ist eine permanente Gefahr, auch in Städten. Adäquate Schutzmaßnahmen wie Hygiene und Impfschutz beachten. Poliomyelitis: Afghanistan gehört zu den wenigen Ländern, in denen Poliomyelitis weiterhin endemisch vorkommt. Seit März dieses Jahres wurden 13 Erkrankungen gemeldet. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 28 Fälle registriert, 2013 waren es 14. Adäquate Schutzmaßnahmen, wie Hygiene und Impfschutz, beachten. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO Anfang Mai 2014 die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Diese Empfehlung wurde Anfang Mai 2015 von der WHO wiederholt. am Roten Meer verzeichnet, mindestens 2 Touristen waren betroffen. Mückenschutz beachten. Malaria: Erstmals seit 1998 wurden im Sommer letzten Jahres autoch­thone Malaria-Fälle registriert. 21 Menschen, überwiegend Mitglieder einer Familie, aus 2 Dörfern nahe der Stadt Edfu im Gouverne­ment Assuan (S) waren erkrankt. Als Erreger konnte P. vivax nachgewiesen werden. Um ein erneutes Auftreten zu verhindern, führen die Gesundheitsbehörden in der Region routinemäßig Maßnahmen zur Bekämpfung der Vektoren durch. Meldungen über ein vermehrtes Auftreten von Anopheles-Mücken im Gouvernement Luxor (S) wurden von den Behörden aber dementiert. Aktuell besteht für Reisende kein relevantes Infektionsrisiko. Mückenschutz beachten. Folgende Impfstoffe sind derzeit nicht oder nur eingeschränkt verfügbar (Stand 17.11.2015): Erdbeben: Ein schweres Erdbeben mit einer Stärke von 7,5 hat am 26. Oktober den Nordosten des Landes erschüttert. Nach offiziellen Schätzungen wird mit mehr als 70 Toten und zahlreichen Verletzten gerechnet. Die Zahl der Obdachlosen ist noch nicht übersehbar, abgelegene Dörfer sind noch nicht zugänglich. Die Rettungsarbeiten werden durch zahlreiche Erdrutsche erschwert, außerdem werden die betroffenen Regionen von den Taliban kontrolliert. Mit Versorgungsengpässen und einer erhöhten Seuchengefahr ist zu rechnen. Für Hilfseinsätze adäquate Hygiene und Impfschutz empfohlen. Hepatitis A: Havrix 1440 Influenza: Influsplit Tetra 2015/2016 (ausverkauft) MMR: M-M-RVaxPRO (10er Packung), Priorix Polio: IPV Mérieux Tetanus + Diphtherie + Pertussis: Boostrix (10er Packung) Tetanus + Diphtherie + Pertussis + Polio: Boostrix Polio, Repevax Tollwut: Tollwut-Impfstoff (HDC) inaktiviert (Einzeldosis) Typhus: Typherix (Einzeldosis), Typhim Vi (Einzeldosis), Typhoral L Typhus + Hepatits A: Viatim (Einzeldosis) Sicherheitshinweis: Vor Reisen nach Afghanistan wird dringend gewarnt. Wer dennoch reist, muss sich der Gefährdung durch terroris­ tisch oder kriminell motivierte Gewaltakte bewusst sein (www.auswaertiges-amt.de). Folgende Impfstoffe werden nicht mehr vertrieben: Masern: Masern-Impfstoff HDC Mérieux Röteln: Röteln-Impfstoff HDC Mérieux Meningokokken: Mencevax, Meningokokken-Impfstoff A+C Vogelgrippe: Aflunov Ägypten Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen einschließlich Shigellosen landesweit. Hepatitis A ist ebenfalls sehr verbreitet. Hygiene und Impfschutz beachten. Dengue: Im Oktober wurden in einem Dorf im Distrikt Dayrout (Gouvernement­Asyut) in Mittelägypten 253 Verdachtsfälle gemeldet. 28 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt. Die Behörden haben Maßnahmen zur Vektorbekämpfung und -überwachung eingeleitet. Seit 2010 wurden vereinzelte Infektionen in Küstengebieten © Centrum für Reisemedizin Die Angaben wurden nach bestem Wissen und sorgfältiger Recherche zusammen­gestellt. Eine Gewähr oder Haftung kann nicht übernommen werden. 1 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 22/15 • 18. November 2015 Vogelgrippe: Ägypten steht seit Anfang des Jahres an erster Stelle (vor Indonesien) der H5N1-Fälle weltweit. Seit November vergangenen Jahres sind die Infektionen stark gestiegen. In diesem Jahr sind 147 Menschen erkrankt, es gab 41 Todesfälle. Zuletzt wurde Ende Juni ein Todesfall im Gouvernement Assuan (S) registriert. Es werden verschiedene Ursachen für den Anstieg diskutiert. Die Zirku­lation der Infektion in den Geflügelbeständen könnte zugenommen haben, außerdem scheint die Achtsamkeit in der Bevölkerung gesunken zu sein. Auch scheint die Zahl der kleineren, nicht staatlich kontrollierten Betriebe zugenommen zu haben. Eine Mutation des Virus wird inzwischen ausgeschlossen. Damit liegt die Anzahl der menschlichen Erkrankungen in Ägypten bei insgesamt 347, darunter sind 123 Todesfälle. Seit ihrem Erstauftritt im Februar 2006 sind der hochpathogenen Vogelgrippe durch Influenza A(H5N1) in Ägypten mehr als 34 Millionen Tiere zum Opfer gefallen. Ende April wurde bei einem 7-jährigen Jungen eine Doppelinfektion mit Influenza A(H9N2) und Influenza B festgestellt. Es ist der dritte Fall dieser Variante der Vogelgrippe in diesem Jahr. Die meisten Fälle bei Geflügel wurden Anfang vergangenen Jahres in Kairo beobachtet. Kontakt zu lebendem oder frisch geschlachtetem Geflügel sowie Geflügelausscheidungen sollten vermieden werden. Sicherheitshinweis: Ägypten befindet sich seit der Januarrevolution von 2011 in einer Umbruchphase, die wiederholt zu Demonstrationen und gewaltsamen Auseinandersetzungen geführt hat. Es besteht landesweit ein erhöhtes Risiko terroristischer Anschläge und die Gefahr von Entführungen. Diese können sich auch gegen westliche Ziele und Staatsbürger richten. Im Norden der Sinai-Halbinsel kam es wiederholt zu schweren Anschlägen. Für die ganz überwiegende Mehrheit der deutschen Reisenden verlaufen die Aufenthalte im Land ohne Probleme. Reisenden wird empfohlen, Hinweise der Hotels und Reiseveranstalter zu beachten und die aktuelle Medienberichterstattung zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Algerien Sicherheitshinweis: In den letzten Jahren kommt es in Algerien immer wieder zu Terroranschlägen und Entführungen, insbesondere in der algerischen Sahararegion, aber auch im Norden und Nord­ osten des Landes (v. a. Kabylei). Aufgrund der aktuell angespannten Sicherheitslage in der gesamten Region und der Drohungen von islamistischen Gruppen gegen ausländische Interessen und Einrichtungen in Algerien rät das Auswärtige Amt bei Reisen nach Algerien zu erhöhter Vorsicht (www.auswaertiges-amt.de). Angola Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Epidemische Ausbrüche von Cholera gab es seit 2006 in zahlreichen Provinzen einschließlich der hygienisch schlecht versorgten Viertel der Hauptstadt Luanda mit einem Gipfel jeweils während der Regenzeit. Polio trat zuletzt 2011 als Reimport auf. Hygiene und Impfschutz (Polio) beachten. Anguilla Chikungunya: Zwischen Februar und Ende Dezember 2014 wurden 54 Erkrankungen bestätigt, 2 davon wurden importiert. Es gab 46 weitere Verdachtsfälle. In den ersten 3 Monaten dieses Jahres wurden 25 Verdachtsfälle gemeldet, 3 autochthone Infektionen wurden bestätigt. Seitdem wurden keine weiteren Erkrankungen beobachtet. Mückenschutz beachten. Antigua & Barbuda Chikungunya: Ende April 2014 wurde die erste Erkrankung auf Antigua bestätigt, ob es sich um eine autochthone Infektion handelt wurde nicht bekannt. Bis Mitte August wurden 18 Infektionen bestätigt. Mitte Juli 2014 wurde die erste Erkrankung von Barbuda gemeldet. Landesweit sind 1.426 weitere Verdachtsfälle aufgetreten. Bis Ende Februar dieses Jahres wurden 16 Verdachtsfälle beobachtet. Mückenschutz beachten. © Centrum für Reisemedizin Äquatorialguinea Poliomyelitis: Im vergangenen Jahr wurden 5 Erkrankungen aus den Provinzen Centro Sur, Bioko Norte und Litoral gemeldet. Es sind die ersten Polio-Fälle seit 1999. Sie hängen wahrscheinlich mit den zeitgleichen Ausbrüchen im Nachbarland Kamerun zusammen. Impfschutz beachten. Im Juni dieses Jahres hat die WHO Äquatorialguinea von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Argentinien Chikungunya: Mitte August 2014 wurde der erste importierte Fall gemeldet. Bis Ende des Jahres ist die Zahl auf 41 gestiegen. In diesem Jahr wurden 40 Infektionen importiert. Die Touristen haben sich beim Besuch der Dominikanischen Republik infiziert. Es gibt einen autochthonen Verdachtsfall in der Provinz Jujuy (NW). Mückenschutz beachten. Dengue: In den ersten 41 Wochen dieses Jahres sind landesweit 3.180 Verdachtsfälle registriert worden. Ein Großteil der Infektionen wurde aus der Provinz Córdoba gemeldet. Mückenschutz beachten. Aserbaidschan Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen sowie andere orale Infektionen landesweit, darunter sporadisch auch Botulismus durch hauseingemachte Lebensmittel. Hygiene beachten. Äthiopien Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, auch für Cholera. Hygiene sowie ggf. Impfschutz gegen Cholera beachten. Einreiseimpfvorschrift: Entgegen den offiziellen Bestimmungen wurde am Flughafen Addis Abeba in der letzten Zeit auch bei Einreise aus Deutschland der Nachweis einer gültigen Gelbfieberimpfung kontrolliert. In weiten Teilen des Landes besteht ein Infektionsrisiko. Eine Impfung ist deshalb für alle Reisenden empfehlenswert. Poliomyelitis: Nach einer Pause von 4 Jahren ging das Polio-Virus durch Reimport aus dem Sudan im Dezember 2004 wieder in Zirkulation. 2006 wurden noch 17 Fälle nachgewiesen, 2007 keine und 2008 zwei Fälle. 2013 sind 9 Kinder erkrankt, im Januar 2014 wurde der bisher letzte Fall registriert. Im Mai dieses Jahres hat die WHO Äthiopien von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten. Australien Dengue: In diesem Jahr wurden bisher landesweit 1.490 Infektionen gemeldet. Mit 524 Infektionen ist der Bundesstaat Western Australia am stärksten betroffen. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 1.504 Fälle registriert, 388 davon in Queensland. Mückenschutz beachten. Grippe: Landesweit wurden bis Mitte November 94.961 Erkrankungen registriert, über 36.000 davon alleine im Monat August. Am stärksten betroffen sind die Bundesstaaten Queensland (27.575), New South Wales (29.925) und South Australia (15.512). In den Bundes­staaten South Australia und Queensland haben Infektionen durch Influenza B stark zugenommen. Der Höhepunkt der Grippesaison ist überwunden. Risikoreisende sollten Impfschutz beachten. Presseberichten zufolge plant das Gesundheitsministerium die Einführung des tetravalenten Impfstoffes für die Influenzasaison 2016. Pertussis: In der Stadt Ballarat im Bundesstaat Victoria (SO) sind im vergangenen Jahr 219 Menschen an Keuchhusten erkrankt. 2013 wurden nur 27 und 2012 38 Fälle registriert. Auch im neuen Jahr 2 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 22/15 • 18. November 2015 setzt sich der Ausbruch fort, bisher wurden 101 Infektionen gemeldet. Innerhalb der letzten 6 Wochen wurden 9 neue Infektionen verzeichnet. Im gesamten Bundesstaat wurden bis Mitte November 4.029 Erkrankungen verzeichnet. Im angrenzenden Bundesstaat New South Wales (SO) sind im selben Zeitraum 9.085 Menschen erkrankt, hier haben sich die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr (3.133) fast verdreifacht. Besonders betroffen sind einige Gemeinden mit sehr geringen Durchimpfungsraten. Seit Anfang des Jahres wurden landesweit 17.140 Keuchhustenfälle gemeldet. Impfschutz beachten. Benin Ross River-Krankheit: In diesem Jahr haben die Erkrankungen stark zugenommen. Bis Mitte November wurden 9.032 Infektionen gemeldet. Es sind die höchsten Fallzahlen seit 1997. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 5.342 Erkrankungen registriert. Starke Regenfälle haben das Wachstum der Mückenpopulation begünstigt. Ein Schwerpunkt der Übertragung ist der Bundesstaat Queensland, hier wurden bis Anfang November 5.847 Erkrankungen gemeldet. Wie erst im September bekannt wurde, haben sich bereits im April und Mai 2 niederländische Touristen während der Reise infiziert. Das Ross River-Virus wird durch Stechmücken übertragen und kommt in Australien regelmäßig vor. Als Virusreservoir werden Kleinsäuger vermutet. Klinisch zeigen sich nach einer Inkubationszeit von 3 bis 9 Tagen plötzlich einsetzende Gelenk- und Muskelschmerzen sowie leichte Temperaturerhöhung, Abgeschlagenheit, Hautausschläge und Kopfschmerzen. Die Erkrankung ist selbstlimitierend, Symptome können jedoch auch Monate bis Jahre andauern. Expositionsprophylaxe gegen tagaktive Stechmücken durchführen. Bermuda Bahamas Botswana Sicherheitshinweis: Der tropische Hurrikan Joaquin hat am 03.10.2015 die südlichen Inseln San Salvador, Acklins und Long Island zentral getroffen und schwere Verwüstungen angerichtet. Die Wiederaufbauarbeiten dauern noch an (www.auswaertiges-amt.de). Brasilien Chikungunya: Ende Juni 2014 wurde der erste importierte Fall regis­triert. Ein Tourist hatte sich beim Besuch der Dominikanischen Republik­infiziert. Bis Ende letzten Jahres wurden 92 autochthone und 5 importierte Fälle registriert. In diesem Jahr wurden bis Ende April 10 Erkrankungen gemeldet, eine Infektion wurde importiert. Seitdem wurden keine weiteren Erkrankungen beobachtet. Mückenschutz beachten. Bangladesh Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Der Erreger der Cholera ist in der Region endemisch. Polio wurde seit 2006 nicht mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz beachten. Dengue: In diesem Jahr sind die Dengue-Fallzahlen so hoch wie seit 9 Jahren nicht mehr. Besonders betroffen ist die Hauptstadt Dhaka. Bisher wurden landesweit 2.656 Fälle gemeldet, es gab 4 Todesfälle. Seit Oktober geht die Zahl der Neuinfektionen zurück. Im gesamten vergangenen Jahr waren nur 375 Menschen erkrankt. Mückenschutz beachten. Barbados Chikungunya: Anfang Juni 2014 wurden die ersten Erkrankungen importiert, mindestens 2 von der Insel Dominica. Im vergangenen Jahr wurden 122 Infektionen bestätigt, 114 davon gelten als autochthon. Es gab 1.665 weitere Verdachtsfälle. Seit Ende letzten Jahres geht die Zahl der Neuinfektionen zurück. In den ersten 19 Wochen dieses Jahres wurden 290 Verdachtsfälle gemeldet, von denen bisher 15 bestätigt wurden. 2 Menschen sind verstorben. Mückenschutz beachten. Belize Chikungunya: Anfang November 2014 wurden 3 autochthone Infektionen gemeldet. Erstmals in diesem Jahr wurden Ende August 4 Infektionen in der Provinz Corozal District bestätigt, es gibt weitere Verdachtsfälle. Mückenschutz beachten. © Centrum für Reisemedizin Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera-Ausbrüche kommen vereinzelt vor. Nach einer Pause von vier Jahren kam es 2008 erstmals wieder zu 6 Fällen von importierter Polio. 2009 waren es 21 Erkrankungen. Danach sind keine weiteren Fälle aufgetreten. Im Juni dieses Jahres wurde das Land von der WHO als poliofrei erklärt. Hygiene und Impfschutz für Polio und ggf. Cholera beachten. Chikungunya: Ende August 2014 wurde der erste importierte Verdachtsfall gemeldet. Bis Mitte April dieses Jahres ist die Zahl auf 11 gestiegen. Seitdem wurden keine weiteren Infektionen beobachtet. Keine der Erkrankungen soll lokal erworben sein. Mückenschutz beachten. Bolivien Chikungunya: Im Februar dieses Jahres wurden die ersten 13 autochthonen Infektionen registriert. Seitdem ist die Zahl offiziell auf 1.123 gestiegen, es gibt weitere Verdachtsfälle. Die meisten Infektionen stammen aus dem Departement Santa Cruz (O). Hier wurden bis Anfang Juni etwa 4.000 Verdachtsfälle registriert, 1.160 Infektionen wurden bestätigt. Ein Mensch ist verstorben. Bereits Mitte Juli 2014 wurden die ersten 3 importierten Fälle bestätigt, inzwischen ist die Zahl auf 15 gestiegen. Mückenschutz beachten. Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Milzbrand kommt landesweit sowohl in der intestinalen wie in der kutanen Verlaufsform vor und ist bei Haus- und Wildtieren in Botswana­endemisch; betroffen sind auch die Nationalparks. Vorsicht beim Umgang mit kranken oder verendeten Tieren. Hinweis auf Übertragungswege und adäquate Hygiene. Chikungunya: Die Gesundheitsbehörden haben Mitte vergangenen Jahres die ersten Infektionen gemeldet. 2014 wurden 2.196 autochthone und 93 importierte Fälle gemeldet. Seit Anfang dieses Jahres wurden 14.373 Verdachtsfälle gemeldet, 246 Infektionen wurden bestätigt. 7 Erkrankungen wurden importiert. Die meisten lokal erworbenen Infektionen stammen aus den Bundesstaaten Bahia (O) und Amapa (N). Im Juli wurden die ersten 4 autochthonen Infektionen in Manaus (Bundesstaat Amazonas, N) gemeldet. Mückenschutz beachten. Dengue: Im gesamten Land besteht ein hohes Risiko für Dengue. In diesem Jahr wurden bis Anfang Oktober 1.485.397 Erkrankungen regis­triert, 761 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Bundesstaaten Minas Gerais, Goias und Sao Paulo. Im Bundesstaat Rio de Janeiro (SO) sind die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr um 580 % gestiegen. Bis Ende August wurden mehr als 53.000 Verdachts- und 13 Todesfälle registriert. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 591.080 Verdachtsfälle gemeldet, 214.760 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt, 410 Menschen sind verstorben. 2013 sind landesweit 1,4 Millionen Menschen erkrankt, 573 Todesfälle wurden gemeldet. Schutz vor überwiegend tag­ aktiven Stechmücken beachten. Ebola hämorrhagisches Fieber: Am 10. November wurde in der Stadt Belo Horizonte (Bundesstaat Minas Gerais) ein Verdachtsfall registriert. Der 46-jährige Brasilianer war 4 Tage zuvor von einer Reise nach Guinea zurückgekehrt. Laut Angaben des Gesundheitsministeriums konnte eine Infektion ausgeschlossen werden. Etwa 95 Kontaktpersonen konnten die Quarantäne verlassen. Zika-Virus: Ende April wurden im Bundesstaat Bahia (O) erstmals Infektionen mit dem Zika-Virus bestätigt, es sind gleichzeitig die ersten auf dem südamerikanischen Festland. Seitdem wurde das Virus in insgesamt 14 Bundesstaaten nachgewiesen: Alagoas (NO), 3 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 22/15 • 18. November 2015 CRM flexi.LEARN © iStock Kombinieren Sie interaktives, multimediales E-Learning und klassisches Präsenzseminar och, d e i S n Mache wollen! was Sie © Fotolia/nyul nkte 32 CME-Pu Der erste Teil des 32-stündigen CRM Basisseminars „Reise- und Tropenmedizin“ (Block 1) steht Ihnen jetzt zusätzlich als E-Learning Anwendung zur Verfügung. Absolvieren Sie den zweiten Teil (inklusive Prüfung) in einer Präsenzveranstaltung des CRM Ihrer Wahl. Absolvieren Sie den ersten Teil des CRM Basisseminars Reisemedizin als E-Learning. 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November 2015 Bahia (O), Ceará (NO), Maranhão (NO), Mato Grosso (W), Pará (N), Paraíba (NO), Paraná (S), Pernambuco (NO), Piauí (NO), Rio de Janeiro (SO), Rio Grande do Norte (NO), Roraima (N) und São Paulo (SO). Nach einer mehrwöchigen Pause ohne Neuinfektionen wurden Ende August im Bundesstaat Paraná 2 und im Bundesstaat Alagoas (NO) 9 Infektionen bestätigt. Anfang Oktober wurden in Alagoas weitere 15 Erkrankungen gemeldet. Anfang September wurde die erste Infektion im Bundesstaat Mato Grosso (W) registriert. Es wird vermutet, dass der Erreger während der Fußballweltmeisterschaft 2014 importiert wurde. Die Gesundheitsbehörden in Bahia haben Mitte Juli eine Zunahme von Fällen des Guillain-Barré Syndroms gemeldet. 76 Verdachtsfälle wurden registriert, 42 konnten bestätigt werden. Eine Frau ist verstorben. Experten vermuten einen Zusammenhang mit dem Zika-Ausbruch. Mückenschutz beachten. Bulgarien West Nile-Fieber: Im Juni wurde die erste Infektion in Europa für diese Saison gemeldet. Anfang Oktober wurde die zweite Infektion im Land registriert. Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten übertragen. Es infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Bei Menschen kommt es in 80 % der Fälle zu keinen Symptomen. In den anderen Fällen treten grippeähnliche Symptome auf. Das Virus kann die Blut-Hirn-Schranke überschreiten und zu Meningitis, Enzepha­litis und Lähmungen führen. Bei den neuroinvasiven Fällen liegt die Sterblichkeit bei 10 %; es kommt häufig zu schweren bleibenden Behinderungen. Personen über 50 haben ein höheres Risiko, diese schwere Form der Erkrankung zu entwickeln. Mückenschutz beachten. Burkina Faso Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, Cholera wurde in letzter Zeit nicht gemeldet. Polio trat seit 2012 nicht mehr auf. Im Juni dieses Jahres wurde das Land von der WHO als poliofrei erklärt. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin be­achten. Sicherheitshinweis: Von Reisen nach Burkina Faso wird derzeit abgeraten. Reisenden im Land wird empfohlen, die Medienberichte sowie diese Reise- und Sicherheitshinweise aufmerksam zu verfolgen. Ein Putschversuch von Teilen der Präsidentengarde wurde am 23. September offiziell beendet. Aktuell wird eine Ausgangssperre von 23 Uhr bis 5 Uhr aufrechterhalten. Der Flughafen wurde bis auf Weiteres erneut gesperrt. Im Stadtgebiet von Ouagadougou sollten Reisende sich besonders vorsichtig und mit erhöhter Aufmerksamkeit bewegen (www.auswaertiges-amt.de). Burundi Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, regional ist auch mit Cholera zu rechnen. Nachdem das Land 10 Jahre frei von Polio war, sind 2009 wieder zwei Fälle aufgetreten. Seitdem wurden keine weiteren Fälle gemeldet. Impfschutz und Hygiene beachten. Sicherheitshinweis: Die Lage in Bujumbura wie auch im ganzen Land ist unübersichtlich und sehr angespannt. Es kommt fast täglich zu gewalttätigen Auseinandersetzungen der Sicherheitskräfte untereinander, aber auch gegen die Zivilbevölkerung, bei denen Schusswaffen und Handgranaten eingesetzt werden. In den letzten Wochen hat vor allem in Bujumbura, aber auch in anderen Landesteilen, die Zahl gezielter Attentate auf Personen aller politischen Lager deutlich zugenommen. Eine weitere Eskalation der Gewalt ist insbesondere seit der Vereidigung des Präsidenten Nkurunziza zu seiner dritten Amtsperiode am 20. August 2015 nicht auszuschließen. Bei Reiseabsichten wird dringend der vorherige Kontakt zur Deutschen Botschaft Bujumbura empfohlen (www.auswaertiges-amt.de). © Centrum für Reisemedizin Cayman Inseln Chikungunya: Zwischen Mitte Juli und Ende Dezember 2014 haben die Behörden 50 Erkrankungen bestätigt, 47 gelten als autochthon. Es gab 162 weitere Verdachtsfälle. In diesem Jahr wurden bis Mitte Mai 67 Verdachtsfälle registriert, eine autochthone Infektion wurde bestätigt. Seitdem wurden keine weiteren Erkrankungen beobachtet. Mückenschutz beachten. Chile Chikungunya: Zwischen Juni und Ende Dezember 2014 wurden 20 importierte Erkrankungen gemeldet. Ende November wurde eine Infektion auf der Osterinsel bestätigt, der Patient hatte sich zuvor auf Tahiti (Französisch Polynesien) aufgehalten. In diesem Jahr wurden 6 importierte Infektionen bestätigt. Mückenschutz beachten. China Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera und Typhus kommen in China sporadisch vor. Betroffen sind die Küstenregionen einschließlich der Großstädte wie Hongkong und Shanghai. Infektionsquelle sind gewöhnlich unzureichend gegarte Meeresfrüchte. Reisende sollten Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene beachten, ggf. Impfung gegen Typhus. Dengue: Anfang November wurden in Hongkong 2 autochthone Infektionen bestätigt. In diesem Jahr wurden 96 importierte Fälle registriert. Im vergangenen Jahr wurden 3 lokale Erkrankungen verzeichnet, 2013 gab es ausschließlich importierte Erkrankungen. Mückenschutz beachten. Tollwut: China ist nach Indien das Land mit den zweithöchsten Inzidenzen. In den letzten Jahren kam es zu einem deutlichen Anstieg der Fallzahlen. Am stärksten betroffen sind die südlichen Provinzen, insbesondere Guangxi, Guandong, Guizhou, Hunan und Sichuan. Bei verdächtigen Tierkontakten ist sofort ein Arzt aufzusuchen. Das Tollwut­risiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen und Immunglobulin im Lande. Achtung: Im Land kommen Impfstofffälschungen vor. Eine prophylaktische Impfung ist vor allem bei längeren Aufenthalten dringend zu empfehlen. Vogelgrippe: Seit 2003 hat die hochpathogene Vogelgrippe durch Influenza A(H5N1) in diversen Landesteilen immer wieder zu örtlichen oder regionalen Ausbrüchen bei Wildvögeln und Nutztieren geführt. Bisher wurden in China in diesem Jahr bereits 20 menschliche Erkrankungen gemeldet, 2014 waren es insgesamt 18. Bei der Mehrzahl der Patienten konnte Kontakt zu Geflügel nachgewiesen werden. Im März 2013 wurde erstmals ein Fall von Influenza A(H7N9) beim Menschen registriert. Seitdem kam es offiziell zu 678 Erkrankungen mit insgesamt mindestens 271 Todesfällen. Seit Anfang Oktober wurden 4 Infektionen registriert, es sind die ersten Infektionen seit etwa 3 Monaten. Die Infektion tritt saisonal in Wellen auf, die meisten Infektionen werden im Herbst und Winter registriert. Ursprünglich waren ausschließlich der Osten und Südosten betroffen, auch die Infektionen in Hongkong und Taiwan wurden in diesen Regionen erworben. Die meisten Fälle traten in den Provinzen Guangdong und Zhejiang auf. Inzwischen hat sich die Infektion auch auf weitere Provinzen ausgeweitet. Betroffen sind Fujian im Süden, Jiangsu, Jiangxi, Shandong im Osten und die Region Xinjiang im Nordwesten des Landes. Dieser Subtyp wurde zuvor noch nicht beim Menschen nachgewiesen, das Potenzial einer Übertragung von Mensch zu Mensch ist nach aktuellem Kenntnisstand höher als bei anderen bekannten Vogelgrippeviren. Sicherheitshinweis: Nach den Explosionen vom 12. August 2015 in einem Gefahrgutlager im Hafen von Tianjin wird in der näheren Umgebung des Unglücksortes weiterhin zu erhöhter Aufmerksamkeit und zu allgemeiner Vorsicht geraten. Das starke Erdbeben im Kathmandu-Tal vom 25. April 2015 hat auch im südlichen Tibet erhebliche Zerstörungen verursacht. Die Aufräumarbeiten im süd­ lichen Tibet dauern an. Insbesondere in den Grenzgebieten zu Nepal 5 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 22/15 • 18. November 2015 (Nyalam und Gyirong) ist mit erheblichen Behinderungen zu rechnen (www.auswaertiges-amt.de). Cook-Inseln Chikungunya: Seit November 2014 wurden 782 Infektionen bestätigt, 4 davon wurden importiert. Allein in der zweiten Juliwoche wurden 11 Infektionen gemeldet. Inzwischen ist die Zahl der Neuinfektionen stark gesunken. Die meisten Fälle wurden auf der Insel Rarotonga beobachtet. Die Behörden haben Maßnahmen zur Aufklärung der Bevölkerung und zur Bekämpfung der Vektoren gestartet. Mückenschutz beachten. Costa Rica Chikungunya: Im Juni 2014 wurde der erste autochthone Fall bestätigt. Eine französische Touristin ist nach ihrer Rückkehr aus Costa Rica in Frankreich erkrankt. Im vergangenen Jahr wurden 198 autoch­thone und 40 importierte Erkrankungen registriert. In diesem Jahr wurden bisher 142 autochthone Infektionen bestätigt. Alle 7≈Provinzen sind betroffen. Mückenschutz beachten. Dengue: Das Gesundheitsministerium hat Ende April eine Aktion zur Verringerung der Mückenpopulation durchgeführt. Zwei Tage lang wurde Müll, besonders Altreifen, eingesammelt und einer professionellen Entsorgung zugeführt. In den ersten 38 Wochen des Jahres wurden 10.182 Verdachtsfälle gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden 10.460 Verdachtsfälle registriert. Am stärksten betroffen sind die Küsten-Provinzen Guanacaste (NW), Limon (O) und Puntarenas (W). 2013 wurde mit ca. 49.900 Erkrankungen die schwerste Dengue-Epidemie seit 10 Jahren registriert. 3 verschiedene Sero­ typen kursieren im Land, was die Zahl der Reinfektionen stark erhöht. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Côte d’Ivoire Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, regional ist auch mit Cholera zu rechnen. Seit 2012 wurden keine Polio-Fälle mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Vogelgrippe: Im Mai dieses Jahres wurde erstmals seit 2007 in Bouake­im Zentrum des Landes bei 93 verendeten Tieren eine Infektion mit Influenza A(H5N1) bestätigt. Einen weiteren Ausbruch gab es auf einem Geflügelmarkt in Abidjan. Insgesamt waren 880 Tiere erkrankt, etwa 1.500 wurden gekeult. Beide Ereignisse wurden für beendet erklärt. Mitte August wurde erneut ein Ausbruch in der Nähe der Hauptstadt Abidjan gemeldet. Etwa 27.000 Hühner sind betroffen. Erkrankungen beim Menschen wurden bisher nicht ge­meldet. Deutschland Brucellose: In Berlin wurde bei einem syrischen Flüchtling, der seit August in Deutschland lebt, eine Infektion mit Brucella melitensis nachgewiesen. Im Oktober wurde in Neumarkt (Oberpfalz) bei einer 17-jährigen Syrerin ebenfalls eine Infektion bestätigt. Die Ansteckung­erfolgte vermutlich noch im Heimatland. Die Erkrankung ist weltweit verbreitet, tritt aber besonders häufig in den Mittelmeerländern, Lateinamerika, Asien und Afrika auf. Die Erreger werden durch unpasteurisierte Milch oder durch direkten Kontakt zu infizierten Tieren auf den Menschen übertragen. Masern: Der Ausbruch in Berlin, der im Oktober letzten Jahres begann, wurde offiziell für beendet erklärt. Insgesamt wurden 1.359 Erkrankungen registriert, 1.238 davon in diesem Jahr. Der letzte Patient­wurde am 20. August gemeldet. Im Februar ist ein 18 Monate alter Junge verstorben. Unabhängig davon wurde in KW 39 und KW 44 je ein weiterer Masernfall gemeldet. Im benachbarten Brandenburg gab es in diesem Jahr 102 Infektionen. Auch in Bayern sind die Fallzahlen gestiegen, in den ersten 45 Wochen wurden 167 Erkrankungen registriert. In Sachsen sind in diesem Jahr bis zur 38. Meldewoche 271 Personen erkrankt, seitdem wurden © Centrum für Reisemedizin keine weiteren Infektionen gemeldet. In Baden-Württemberg sind bis zur 44. KW 133 Menschen erkrankt, seitdem wurden keine weiteren Fälle registriert. Aus Thüringen wurden bis Anfang Oktober 169 Fälle gemeldet. In Hamburg wurden bis Anfang September 86 Erkrankungen gemeldet, im gesamten vergangenen Jahr waren es nur 14. Der Senat hat eine Impfkampagne gestartet. In diesem Jahr wurden dem RKI bis KW 43 bundesweit 2.456 Fälle gemeldet. Im vergangenen Jahr sind landesweit 515 Erkrankungen registriert worden, 2013 waren es 1.769. Der Impfstatus sollte bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen überprüft und ggf. ergänzt werden. Die STIKO empfiehlt zwei Impfungen mit dem MMR-Impfstoff im 11.–14. Lebensmonat sowie vor Ende des 2. Lebensjahres. Für alle nach 1970 geborenen Erwachsenen, die in der Kindheit nicht oder nur einmal geimpft wurden oder deren Impfstatus unklar ist, wird eine einmalige MMR-Impfung empfohlen. Dominica Chikungunya: Ein Jahr nachdem die erste Infektion von der Insel St. Martin importiert worden war, hat das Gesundheitsministerium Ende Januar dieses Jahres die Insel für chikungunyafrei erklärt. Innerhalb von 42 Tagen seien keine neuen Erkrankungen mehr aufgetreten. Im vergangenen Jahr wurden 3.590 Verdachtsfälle und 173 bestätigte autochthone Infektionen gemeldet. Auch zwei deutsche Touristen sind erkrankt. In diesem Jahr wurden bisher nur 8 Verdachtsfälle registriert. Mückenschutz weiterhin beachten. Dominikanische Republik Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Die Dominikanische Republik gehört zu den Urlaubsländern mit den höchsten Inzidenzen für gastrointestinale Infektionen. Im Zuge der aktuellen Cholera-Epidemie im Nachbarland Haiti hat sich die Infektion auch in der Dominikanischen Republik ausgebreitet. Kumulativ wurden von Beginn der Epidemie (Ende 2010) bis Anfang September 33.180 Erkrankungen und mindestens 491 Todesfälle registriert, davon 21.000 im Jahr 2011. Im vergangenen Jahr gab es nur 597 Verdachtsfälle, 10 Menschen sind verstorben. Seit November wird ein Anstieg der Fallzahlen beobachtet. Dieses Jahr wurden 435 Verdachtsfälle gemeldet, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Fallzahlen mehr als verdoppelt. 13 Menschen sind verstorben. Reisende sollten besonders sorgfältig auf Hygiene­ maßnahmen achten, evtl. Impfung erwägen. Chikungunya: Im Februar 2014 wurden die ersten Fälle aus der Provinz San Cristobal (S) berichtet. Bis Ende des Jahres wurden landesweit offiziell 539.099 Verdachtsfälle gemeldet, 84 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt, 6 Menschen sind verstorben. Bis Ende Juni 2014 war die Zahl der wöchentlichen Verdachtsfälle auf über 40.000 gestiegen, seitdem gehen die Fallzahlen deutlich zurück. Bis Anfang Juli dieses Jahres wurden nur 67 Verdachtsfälle registriert. Die Krankheit wurde bisher in 19 der 32 Provinzen beobachtet. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis Mitte Oktober wurden 8.438 Infektionen und 97 Todesfälle registriert. Damit ist die Zahl der Todesfälle im Vergleich zum Vorjahr um 78 % gestiegen. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 6.059 Verdachtsfälle gemeldet, 65 Menschen sind verstorben. Bei 96 Patienten verlief die Erkrankung schwer. Am stärksten betroffen sind die Provinzen Santiago und Maria Trinidad Sanchez im Norden des Landes. 2013 wurden landesweit 16.503 Verdachtsfälle und mindestens 111 Todesfälle registriert. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Dschibouti Sicherheitshinweis: Bis auf Weiteres wird von nicht unbedingt notwendigen Reisen in entlegene Gebiete Dschibutis eindringlich abgeraten. Für Staatsangehörige westlicher Staaten besteht ein erhöhtes Anschlags- und Entführungsrisiko. Vergnügungslokale und Restaurants im Stadtzentrum sollten ebenso wie größere Menschenansammlungen vollständig gemieden werden. Es wird emp- 6 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 22/15 • 18. November 2015 fohlen, die aktuellen Nachrichten zu verfolgen und den Anweisungen der dschibutischen Sicherheitskräfte unbedingt Folge zu leisten (www.auswaertiges-amt.de). Ecuador Chikungunya: Die erste autochthone Infektion wurde Mitte Dezember 2014 aus der Stadt Montecristi (Provinz Manabi, W) bestätigt, bis Ende Oktober dieses Jahres ist die Zahl landesweit auf ca. 33.400 gestiegen. 2 Menschen sind verstorben. Die meisten Fälle wurden in den Provinzen Esmeraldas (N), Manabi (W) und Guayas (W) beobachtet. Seit Ende September 2014 wurden 102 importierte Erkrankungen registriert. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis Anfang Oktober dieses Jahres wurden ca. 41.500 Verdachtsfälle registriert. 8 Menschen sind verstorben. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren nur ca. 9.400 Menschen erkrankt. Die meisten Fälle wurden in der Provinz Manabi (W) registriert. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 15.446 Infektionen gemeldet, 11 Menschen sind verstorben. Schutz vor den überwiegend tag­ aktiven Überträgermücken beachten! El Salvador Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, vor allem Hepatitis A und Typhus. Auftreten von Cholera sporadisch. Hygiene und Impfschutz beachten. Chikungunya: Ende Mai des vergangenen Jahres wurden die ersten Erkrankungen gemeldet, bis Ende letzten Jahres ist die Zahl auf 135.226 gestiegen. 157 Infektionen konnten bestätigt werden. Bis Ende August dieses Jahres wurden 39.704 Verdachtsfälle registriert. Insgesamt sind 10 Menschen verstorben. Seit Mitte Oktober geht die Zahl der Neuinfektionen langsam zurück. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis Mitte Oktober dieses Jahres wurden ca. 40.500 Verdachtsfälle gemeldet, 8.944 Infektionen wurden bestätigt. Mindestens 990 Erkrankungen verliefen schwer. 3 Menschen sind verstorben. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Zika-Virus: Anfang November wurden 9 Verdachtsfälle gemeldet. Die Testergebnisse stehen noch aus. Mückenschutz beachten. Fidschi Infektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen und Typhus landesweit, vor allem durch kontaminiertes Trinkwasser. In diesem Jahr wurden bisher 227 Infektionen registriert. Am stärksten betroffen ist die Northern Division. Hepatitis A ist ebenfalls verbreitet. Es ist Vorsicht bei touristischen Aufenthalten geboten: Hygiene beachten, Impfungen gegen Typhus und Hepatitis A ggf. empfohlen. Frankreich West Nile-Fieber: Anfang Oktober ist im Département Gard (S) ein Mensch erkrankt. Bereits im August sind im angrenzenden Département Bouches-du-Rhône (S) mindestens 2 Pferde an einer Infektion mit dem WNV verendet. Es sind die ersten Fälle seit 2006 in Frankreich. Die letzten 7 Infektionen beim Menschen wurden 2003 im Département Var registriert. Mückenschutz beachten. Sicherheitshinweis: Am Freitag, dem 13. November 2015 wurden in Paris mehrere schwere Terroranschläge verübt. Die französische Regierung hat den Ausnahmezustand erklärt und in diesem Rahmen Kontrollen an den Landesgrenzen auch zu Deutschland eingeführt. Es kann daher im Reiseverkehr vorübergehend zu Einschränkungen kommen. Reisende werden dringend gebeten, den Anweisungen der französischen Sicherheitsbehörden Folge zu leisten, sich in Frankreich umsichtig zu bewegen, ein gültiges Ausweisdokument (Personal­ausweis, Reisepass) mit sich zu führen und sich über Medien und Reise- und Sicherheitshinweise zur Lageentwicklung informiert zu halten (www.auswaertiges-amt.de). © Centrum für Reisemedizin Französisch Guayana Chikungunya: Zwischen Februar und Ende Dezember 2014 wurden 5.020 autochthone Erkrankungen gemeldet, es gab ca. 9.000 weitere Verdachtsfälle. Im Februar dieses Jahres sind die Fallzahlen stark gestiegen und die ersten 2 Todesfälle wurden registriert. In diesem Jahr wurden bisher 1.756 Erkrankungen bestätigt, es gibt 6.930 Verdachtsfälle. Französisch Guayana war das erste Land auf dem südamerikanischen Festland mit autochthonen Infektionen. Mückenschutz beachten. Dengue: Seit Beginn des Jahres sind etwa 1.300 Verdachtsfälle gemeldet worden. 322 Infektionen wurden bestätigt. Im vergangenen Jahr waren es über 1.200, etwa 781 wurden labortechnisch bestätigt. Expositionsprophylaxe gegen die vorwiegend tagaktiven Mücken beachten. Französisch Polynesien Chikungunya: Die Erkrankung wurde Anfang Oktober 2014 erstmals bestätigt, danach waren die Fallzahlen rapide angestiegen. Inzwischen werden nur wenige Neuinfektionen registriert und die Behörden haben den Ausbruch offiziell für beendet erklärt. Landesweit waren von der Erkrankung etwa zwei Drittel der knapp 27.000 Einwohner betroffen, 16 Menschen sind verstorben. 756 Erkrankungen konnten labortechnisch bestätigt werden. Die meisten Infektionen werden von der Insel Tahiti gemeldet. Mückenschutz beachten. Ghana Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Typhus-Erkrankungen nehmen landesweit zu. Milzbrand, meist durch Verzehr unzureichend gegarten Fleisches kranker Tiere, ist bei Einheimischen nicht selten. Der Norden des Landes gehört weltweit zu den Regionen mit den höchsten Prävalenzen bei Tieren. Polio durch Wildviren wurde 2008 zum ersten Mal seit 2003 aus NordNigeria reimportiert und in 9 Fällen nachgewiesen. Seitdem wurden keine weiteren Fälle mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz beachten. Cholera: Der Ausbruch, der im Juli letzten Jahres begann und bei dem bis Ende Dezember 28.975 Menschen erkrankt und 253 verstorben sind, hat sich auch in diesem Jahr fortgesetzt. Bis Mitte Oktober wurden 687 Erkrankungen registriert, es gab 10 Todesfälle. Anfang August wurden erstmals seit Ende Mai 3 Infektionen aus der Region Brong Ahafo (Z) gemeldet. Bis Ende September ist die Zahl der Infektionen hier auf 27 gestiegen. Es gab 2 Todesfälle. Besonders betroffen war die Region Greater Accra inklusive der Hauptstadt. Hier wurden seit mehr als 3 Monaten keine Neuinfektionen gemeldet. Es ist der größte Ausbruch in Ghana seit 1982. Hygiene beachten, für Risikoreisende ist die Impfung zu empfehlen. Vogelgrippe: Erstmals seit 2007 wurde im Juni ein Ausbruch von Influenza A(H5N1) registriert. Bis Ende August wurden 23 Ausbrüche registriert. Nach einer mehrwöchigen Pause wurden seit Anfang Oktober erneut Infektionen auf mindestens 3 Farmen im Westen des Landes gemeldet. Mindestens 400 Hähnchen und mehr als 4.700 Legehennen waren betroffen. Insgesamt sind mehrere Zehntausend Hühner und Enten betroffen. Menschliche Infektionen wurden bisher nicht gemeldet. Grenada Chikungunya: Auf der Insel Carriacou wurden im Juni letzten Jahres 5 autochthone Erkrankungen bestätigt. Von der Hauptinsel Grenada wurden bis Mitte Oktober 12 Fälle bekannt. Landesweit wurden bis Ende November 2014 26 Infektionen bestätigt, es gab 3.079 Verdachtsfälle. Seit Mitte September 2014 geht die Zahl der Neu­infektionen zurück. In diesem Jahr wurden bisher keine Erkrankungen registriert. Mückenschutz beachten. 7 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 22/15 • 18. November 2015 Großbritannien Ebola hämorrhagisches Fieber: Eine Krankenschwester, die sich im Januar während eine Aufenthaltes in Sierra Leone infiziert hatte und als geheilt entlassen wurde, wurde seit Anfang Oktober erneut in einer Londoner Klinik behandelt. Der Zustand der 36-Jährigen war kritisch, hat sich aber inzwischen stabilisiert. Sie konnte die Isolierstation verlassen und wird in einer Glasgower Klinik weiterbehandelt. Als ungewöhnlich späte Komplikation der Erkrankung hatte sie eine schwere Meningitis entwickelt. Meningokokken-Meningitis: Die Gesundheitsbehörden melden eine deutliche Zunahme von Meningokokken W (um 88 %) in England und Wales gegenüber dem Vorjahr. Dieser Serotyp verursacht nun 15 % der Fälle im Vereinigten Königreich, gegenüber 1–2 % bis 2009. Dementsprechend wurde die Impfstrategie angepasst und der tetravalente Impfstoff für Schüler und Studenten eingeführt. Guadeloupe Chikungunya: Ende Dezember 2013 wurde erstmals ein autochthoner Fall auf der Insel bestätigt. Bis Ende Dezember 2014 stieg die Zahl der Erkrankungen auf insgesamt 81.200, 430 Infektionen konnten bestätigt werden. Mindestens 3 Fälle wurden aus St. Martin importiert. 75 Menschen sind verstorben. Auch ein deutscher Tourist ist erkrankt. Seit Mitte letzten Jahres geht die Zahl der Neuinfektionen kontinuierlich zurück. In den ersten zwei Monaten dieses Jahres wurden nur 150 Verdachtsfälle registriert. Die Behörden haben die Epidemie Ende letzten Jahres für beendet erklärt. Eine Übertragung ist dennoch weiterhin möglich. Expositionsprophylaxe gegen die vorwiegend tagaktiven Mücken beachten. Guatemala Darminfektionen: Landesweit besteht eine erhöhte Infektionsgefahr für diverse Infektionskrankheiten durch verunreinigte Speisen oder Getränke. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten. Chikungunya: Mitte September 2014 wurden die ersten Infektionen gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden 198 Fälle bestätigt, es gab 27.343 Verdachtsfälle. 4 Menschen sind verstorben. In diesem Jahr wurden bis Anfang November ca. 26.000 Verdachtsfälle registriert. Ein Mensch ist verstorben. Am stärksten betroffen ist das Departement Santa Rosa im Südosten. Guatemala ist nach El Salvador das zweite zentralamerikanische Land, in dem die Erkrankung seit ihrem Übergreifen auf die westliche Hemisphäre im Dezember 2013 nachgewiesen wurde. Mückenschutz beachten. Dengue: In diesem Jahr wurden bis Anfang November etwa 14.000 Erkrankungen registriert. Mindestens 18 Erkrankungen verliefen schwer, 9 Menschen sind verstorben. Mückenschutz auch tagsüber beachten. Guinea Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Ausbrüche von Cholera kommen vor, zuletzt im August letzten Jahres. Hygiene beachten. Ebola hämorrhagisches Fieber: Seit Februar 2014 gibt es ausgehend von den Waldgebieten im Südosten des Landes (Wald­guinea) einen Ebola-Ausbruch. Die ersten Erkrankungen sind bereits im Dezember 2013 aufgetreten. Bis zum 14. November wurden 3.805 Erkrankungsfälle (3.351 davon bestätigt) und 2.536 (2.083) Todesfälle gemeldet. Nach einer Pause von mehr als 2 Wochen CRM Online Teaching – Orts- und zeitunabhängiges Lernen Internetbasierte Live-Vorträge informieren Sie regelmäßig zu aktuellen Themen der Reisemedizin! • Update Weltseuchenlage Aktuelle epidemiologische Schwerpunkte und andere Gesundheitsgefahren auf Reisen - jeden 1. Mittwoch im Monat - jeweils 15:00 – 16:00 Uhr • Spezielle Themen der Reisemedizin - jeden 3. 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Das Infektionsrisiko für (touristisch) Reisende ist gering. Das Auswärtige Amt rät wegen der – trotz hoffnungsvoller Anzeichen – nach wie vor nicht gebannten EbolaEpidemie­weiterhin von Reisen nach Guinea ab. Ausgenommen davon ist dringend benötigtes medizinisches und humanitäres Personal im Zusammenhang mit der Bekämpfung der Ebola-Epidemie. Polio: Die letzten Fälle durch Poliowildviren (WPV) wurden 2011 gemeldet. Ende Juli dieses Jahres ist ein Kleinkind aus Guinea im Nachbarland Mali erkrankt. Anfang September hat die WHO bestätigt, dass es sich um eine Infektion mit Vakzine-abgeleitetem Polio­virus Typ 2 (cVDPV2) handelt. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Guinea-Bissau Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera tritt sporadisch auf, größere Ausbrüche werden derzeit nicht gemeldet. Hygiene beachten. Guyana Chikungunya: Nachdem zuvor nur importierte Fälle registriert wurden (3 aus Martinique und einer aus St. Martin), sind Ende Mai 2014 die beiden ersten autochthonen Erkrankungen bestätigt worden. Im vergangenen Jahr wurden 76 Infektionen bestätigt. Bis Mitte Januar dieses Jahres wurden 5.310 Verdachtsfälle gemeldet, 29 Erkrankungen konnten bestätigt werden. Seitdem wurden keine weiteren Infektionen beobachtet. Mückenschutz beachten. Haiti Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Die Insel Hispaniola mit Haiti und der Dominikanischen Republik gehört zu den Reiseländern mit den höchsten Inzidenzen für gastrointestinale Infektionen. Seit Oktober 2010 gibt es einen das gesamte Land betreffenden Cholera-Ausbruch. Insgesamt sind in dieser Zeit bis Mitte September dieses Jahres etwa 747.170 Personen erkrankt, 8.992 Menschen sind an der Infektion gestorben. Von Jahresbeginn bis Mitte September wurden ca. 22.510 Infektionen und 185 Todesfälle registriert, das sind mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Alle 10 Départements des Landes sind betroffen, auch die Hauptstadt Port-au-Prince gehört dazu. Nach z. T. starken Regenfällen mit Überschwemmungen im Oktober wird eine Zunahme der Infektionen befürchtet. Die Ursachen für die Epidemie liegen vor allem in den sanitären Verhältnissen der nach dem schweren Erdbeben errichteten Flüchtlingslager. Es besteht nur begrenzt Zugang zu sauberem Trinkwasser und kein funktionierendes Abwassersystem. Außerdem gibt es in der Bevölkerung keine Immunität gegen das Bakterium. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene beachten. Ggf. Impfung erwägen. Chikungunya: Anfang Mai 2014 hat das Gesundheitsministerium die ersten 14 Erkrankungen bestätigt. Die Zahl der Verdachtsfälle ist bis Mitte August letzten Jahres auf 68.111 gestiegen, 6.312 Erkrankungen wurden bestätigt, die meisten wurden im Departement Quest registriert. Im März 2014 waren bereits die ersten Fälle in der benachbarten Dominikanischen Republik aufgetreten. Mückenschutz beachten. © Centrum für Reisemedizin Sicherheitshinweis: Aufgrund des derzeitigen Wahlkampfes kommt es landesweit fast täglich zu angemeldeten aber auch zu spontanen Demonstrationen, die teilweise gewalttätig verlaufen. Bis zum Ende der Wahlen und der Bildung einer neuen Regierung, voraussichtlich im Frühjahr 2016, wird Reisenden dringend empfohlen, sich von Demons­trationen und Menschenansammlungen fernzuhalten. An den Wahlterminen 25. Oktober 2015 und 27. Dezember 2015 wird zu besonderer Vorsicht geraten (www.auswaertiges-amt.de). Honduras Chikungunya: Ende Oktober 2014 wurden die ersten Infektionen bestätigt. Bis Ende letzten Jahres ist die Zahl der Erkrankungen auf 5.338 gestiegen, 5 Fälle wurden importiert. In diesem Jahr wurden etwa 77.860 Infektionen registriert. 2 Menschen sind verstorben, darunter ein Neugeborenes, das sich bei der Mutter angesteckt hat. 15 der 18 Departements sind betroffen, die meisten Erkrankungen werden aus Cortés (N), Choluteca (S) und Valle (S) gemeldet. In den letzten 3 Monaten ist die Zahl der Neuinfektionen rückläufig. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis Mitte November dieses Jahres wurden mehr als 40.000 Verdachtsfälle registriert. 3 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Departements Francisco Morazan und Olancho. Im vergangenen Jahr wurden 43.456 Fälle gemeldet, 5 Menschen sind verstorben. Besonders betroffen ist der Süden des Landes. 2013 wurden landesweit mehr als 39.090 Erkrankungen registriert, davon über 4.400 Fälle mit schwerem Verlauf und mindestens 29 Todesfälle. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Leishmaniase: Anfang Oktober haben die Behörden mehr als 200 Infektionen aus 7 Gemeinden gemeldet. Besonders betroffen ist das Departamento Cortes (NW). Bereits im Frühjahr waren mehrere Teilnehmer einer Expedition in den Regenwald an der Karibikküste (La Mosquitia) erkrankt. 5 Menschen wurden später stationär in den USA behandelt. Neben der kutanen Form kommen in Honduras auch mukokutane und viszerale Verlaufsformen vor. Schutz vor den nachtaktiven Überträgermücken (Phlebotomen) beachten. Indien Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Mit Cholera ist regional zu rechnen. Anfang Oktober wurde bekannt, dass eine belgische Touristin nach einem 1-wöchigen Aufenthalt erkrankt war. Die oral übertragenen Formen der Hepatitis sind in ganz Indien endemisch. Auch Typhus und Paratyphus kommen im ganzen Land vor. Etwa 70 Typhus-Fälle wurden Anfang August im Distrikt Krishna (Bundesstaat Andhra Pradesh, O) registriert. Milzbrand tritt sowohl in der cutanen wie in der intestinalen Form immer wieder bei Einheimischen auf. Hygiene und Impfschutz beachten. Chikungunya: In diesem Jahr wurden bis Ende September landesweit 20.057 Infektionen registriert. Mit 16.235 Fällen ist der Bundesstaat Karnataka am stärksten betroffen. 2009 wurden ca. 73.300 Erkrankungen gemeldet, seitdem gingen die jährlichen Fallzahlen kontinuierlich zurück. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 15.898 Fälle gemeldet. In diesem Jahr sind die Fallzahlen bis September bereits auf das Niveau von 2011 gestiegen. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken (Aedes-Arten) beachten. Dengue: Landesweit wurden in diesem Jahr bis Ende Oktober 64.058 Fälle gemeldet und 135 Todesfälle registriert. Am stärksten betroffen ist Delhi inkl. der Hauptstadt Neu Delhi mit 14.246 Infektionen und 41 Todesfällen bis Ende Oktober. Es sind die höchsten Fallzahlen in den letzten 20 Jahren. Die Gesundheitsbehörden der Region haben den OTC-Verkauf von nicht-steroidalen Entzündungshemmern (NSAID) ohne Rezept für die Zeit der DengueSaison verboten. Wirkstoffe dieser Gruppe können die Gefahr eines hämorrhagischen Verlaufs bei Dengue-Patienten erhöhen. Auch die Bundesstaaten Kerala (3.365 Infektionen, 22 Todesfälle) und Karnataka (4.158; 9) im Süden des Landes melden hohe Fallzahlen. Im Bundesstaat Punjab (N) wurden 8.342 Erkrankungen gemeldet, 10 Menschen sind verstorben. Mitte Oktober sind in Kliniken der 9 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 22/15 • 18. November 2015 Stadt Ahmedabad (Bundesstaat Gujarat, NW) innerhalb von 48 Stunden 80 Patienten eingeliefert worden. Seit Januar gab es 1.150 Fälle, mindestens 5 Menschen sind verstorben. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 40.197 Erkrankungen gemeldet, die meisten Fälle stammen aus Maharashtra, Orissa, West Bengal und Karnataka. 126 Menschen sind verstorben. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken (Aedes-Arten) beachten. Enzephalitis: Nach offiziellen Angaben sind in diesem Jahr bis Ende Oktober 1.386 Menschen in 21 Bundesstaaten an Japanischer Enzephalitis (JE) erkrankt. Die meisten Infektionen wurden aus Assam (NO,) West Bengal (NO) und Uttar Pradesh (N) gemeldet. Es gab 247 Todesfälle. Im letzten Jahr wurden landesweit 1.621 Infektionen und 290 Todesfälle gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden vom indischen Gesundheitsministerium landesweit 9.996 Fälle des Akuten Enzephalitis Syndroms (AES) registriert, 1.518 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen waren die Bundesstaaten Assam (NO), Uttar Pradesh (N) und West Bengal (NO). Bis Ende Oktober dieses Jahres wurden landesweit 7.201 Erkrankungen gemeldet. In Uttar Pradesh gab es bereits 2.404 Fälle, 356 Menschen sind verstorben. In West Bengal sind 1.728 Menschen erkrankt und 356 verstorben, in Assam wurden 1.274 Infektionen registriert, es gab 260 Todesfälle. Expositionsprophylaxe und evtl. Impfung durch­ führen! Influenza: Die Influenzaaktivität ist für diese Jahreszeit noch relativ hoch. Die meisten Infektionen werden von Influenza A(H1N1), der sog. Schweinegrippe, verursacht. Verschiedene Bundesstaaten sind betroffen. In Madhya Pradesh (Z) sind seit Juli 134 Menschen erkrankt, 34 von ihnen sind verstorben. Im angrenzenden Bundesstaat Maharashtra (W) sind im Oktober 28 Personen verstorben. Seit Januar wurden 758 Infektionen mit 163 Todesfällen registriert. Im Bundesstaat Haryana (N) wurde Ende Oktober der erste Todesfall verzeichnet. Im Bundesstaat Chhattisgarh wurden in diesem Jahr 232 Erkrankungen mit 50 Todesfällen verzeichnet. Impfschutz beachten. Leptospirose: Mitte November sind im Distrikt Uttara Kannada (Bundes­ staat Karnataka, S) 18 Menschen erkrankt. Leptospiren gelangen über den Urin infizierter Säugetiere (Ratten, Hunde) in die Umwelt. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch den direkten oder indirekten Kontakt mit dem Urin über kleine Hautverletzungen oder Schleimhäute. In einem feuchten Milieu (Wasser, Schlamm) können die Leptospiren lange in der Umwelt überleben. Eine Aufklärung des Reisenden über den percutanen Infektionsweg ist sinnvoll. Entsprechende Kontakte sind zu meiden. Malaria: Im in diesem Jahr sind bis Ende August landesweit 637.303 Menschen erkrankt, 190 Menschen sind verstorben. Wie auch in den vergangenen beiden Jahren werden die höchsten Fallzahlen im Bundesstaat Orissa registriert. Für diese im Nordosten des Landes gelegenen Bundesstaaten sollte für Reisende je nach Risikoprofil ggf. eine Chemoprophylaxe erwogen werden. In Indien ist auch in Städten­eine gute Expositionsprophylaxe besonders wichtig, da sich die Überträgermücke an die städtischen Brutbedingungen in weniger sauberem Wasser angepasst hat. Für Reisende ist Indien – nach den Hochrisikoregionen in Afrika – das Land mit dem höchsten Infek­ tions­risiko, besonders in der Monsunzeit. Sehr guter Mückenschutz ist daher immer zu beachten, die Mitnahme einer Notfallmedikation (standby-Therapie) in der Regel sinnvoll und je nach Ausbruchslage auch eine Chemoprophylaxe zu diskutieren. Polio-Impfvorschrift: Um das Risiko eines Reimportes der Polio zu verringern hat die Regierung Indiens eine Impfvorschrift erlassen. Seit dem 1. März 2014 müssen alle Reisenden bei Einreise aus Endemiegebieten (Afghanistan, Nigeria und Pakistan), sowie aus Ländern, in denen das Virus nach Import wieder zirkuliert (Äthiopien, Kenia, Somalia und Syrien), eine orale Polio-Impfung (OPV) nachweisen. Indische Staatsbürger, die in ein Land mit Infektionsrisiko reisen, benötigen ebenfalls eine gültige Impfung. Die Impfung muss spätestens 4 Wochen vor Einreise erfolgen und ist für ein Jahr gültig. Die Regelung gilt nicht für Ausländer aus Regionen ohne Poliorisiko, die © Centrum für Reisemedizin in den o.g. Ländern leben und von dort nach Indien reisen. Transit­ reisende sind ebenfalls von der Regelung ausgenommen. Tollwut: Mitte November sind in der Stadt Guntakal (Bundesstaat Andhra Pradesh) mehr als 30 Menschen von einem streunenden tollwütigen Hund gebissen worden. Alle Betroffen wurden post­ expositionell behandelt. Indien gehört weltweit zu den Ländern mit den höchsten Fallzahlen bei Tieren und Menschen. Hauptüberträger ist der (streunende) Hund. Betroffen sind auch die Großstädte. Die Vakzinierung der Hundepopulation stößt in Indien auf logistische Probleme. Impfstoffe mit geringerer Wirkdauer, das Fehlen ununterbrochener Kühlketten (vor allem auf dem Land) und nicht zuletzt die ablehnende Haltung vieler Bevölkerungsgruppen gegenüber der Impfung (65 % der Hunde sind Haustiere) seien erwähnt. Das Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen und Immunglobulin. Entsprechend weit ist die Indikation für eine prophylaktische Impfung zu stellen. Indonesien Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera-Ausbrüche werden sporadisch aus West-Papua gemeldet, mit Typhus ist zu rechnen. Polio durch Wildvirus Typ 1 ging im März 2005 nach 10jähriger Pause durch Reimport mit 303 Erkrankungen erneut in Zirkulation. Nach mehreren Impfkampagnen wurden für 2006 nur noch 2 Erkrankungen durch Wildviren registriert, seit 2007 bisher keine. Hygiene und Impfschutz gegen Polio und Typhus weiterhin beachten. Tollwut: Seit Auftreten der ersten Fälle im November 2008 sind auf der Insel Bali schätzungsweise 170 Menschen an der Infektion gestorben. In diesem Jahr gab es bereits 15 Todesfälle auf der Insel. Mittlerweile tritt die Tollwut in 24 der 33 Provinzen auf. Auch Touristengebiete, wie z. B. die Städte Ubud und Kuta und die Regionen Gianyar und Badung, sind betroffen. Im Oktober wurde eine Touristin aus Taiwan bei der Tempelanlage Pura Tanah Lot von einem infizierten Hund gebissen. Die postexpositionelle Behandlung wurde auf Bali begonnen und in Taiwan fortgesetzt. Das Ziel einer vollständigen Eradikation der Tollwut kann nach neuen Expertenschätzungen frühestens 2016 erreicht werden. Die Behörden planen in einer groß angelegten Impfkampagne etwa 300.000 Hunde zu impfen. Der Mangel an Immunglobulinen und modernen Zellkulturimpfstoffen besteht weiterhin. Auch aus anderen Regionen Indonesiens werden Fälle berichtet. Aufgrund der aktuellen Situation sollte die Indikation für eine präexpositionelle Impfung großzügiger gestellt werden. Vogelgrippe: Ende März sind in der Provinz Banten im Westen der Insel Java ein Vater und sein Sohn verstorben, es sind die ersten Erkrankungen seit Oktober vergangenen Jahres. Laut WHO wurden 2014 insgesamt 2 und 2013 3 Erkrankungen registriert, alle Patienten sind verstorben. Seit ihrem Erstauftritt im November 2003 hat sich die hochpathogene Vogelgrippe durch Influenza A(H5N1) landesweit ausgebreitet und ist aufgrund der Infrastruktur des Inselstaates schwer zu kontrollieren. Mehr als 10 Millionen Geflügeltiere sind ihr zum Opfer gefallen. Seit 2003 sind 199 menschliche VogelgrippeErkrankungen aufgetreten, 167 Personen sind daran verstorben. Seit Anfang des Jahres steht Indonesien an zweiter Stelle der weltweiten H5N1-Fälle hinter Ägypten. Mit einer Letalität von über 80 % führt das Land aber weiterhin die Liste der betroffenen Gebiete an. Die meisten Fälle stammen aus Java, einige aus Sumatra, einzelne aus Süd-Sulawesi und Bali. Fast alle Betroffenen hatten unmittelbare Kontakte zu kranken oder verendeten Tieren. Kontakte mit lebendem Geflügel oder kranken Menschen sollten von Reisenden weiterhin gemieden, Hygiene beachtet werden. Zika-Virus: Mitte November haben die Gesundheitsbehörden eine Infektion auf der Insel Sulawesi bestätigt. Es ist der erste Nachweis des Zika-Virus in Indonesien. Mückenschutz beachten. 10 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 22/15 • 18. November 2015 Irak Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, örtlich erhöht durch kriegsbedingte Versorgungsprobleme. Cholera tritt sporadisch auf. Aktuell gibt es einen Ausbruch, der die Provinzen Bagdad (Z), an-Nadschaf (SW), Babil (Z) sowie al-Qadisiyya (Z) betrifft. Bis Anfang November wurden ca. 2.500 Erkrankungs- und mindestens 6 Todesfälle gemeldet. In den Gouvernements Erbil und Dahuk in der autonomen Region Kurdistan im Norden des Landes wurden ebenfalls 4 Infektionen registriert. Umfangreiche Impfkampagnen u. a. in mehreren Flüchtlingscamps wurden gestartet. Hygiene beachten. Poliomyelitis: Mitte März 2014 wurde in Bagdad die erste PolioErkrankung seit 14 Jahren gemeldet. Ende Mai wurde eine zweite Erkrankung registriert. Ein Zusammenhang mit dem Ausbruch in Syrien wurde vermutet. Impfkampagnen wurden durchgeführt. Im Mai dieses Jahres hat die WHO den Irak von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten. Sicherheitshinweis: Vor Reisen in den Irak wird gewarnt. Dies gilt mit Einschränkungen auch für die Region Kurdistan-Irak (insbesondere für die Provinzen Dohuk, Erbil und Sulaymaniyah). Besonders gefährlich sind Reisen in die Provinzen Ninewa (Grenze zu Syrien), Anbar, Salah Al-Din, Diyala und Ta’mim, in den Großraum Bagdad sowie in den Norden der Provinz Babel. Die Medienberichterstattung und die Reisehinweise des Auswärtigen Amtes sollten aufmerksam verfolgt werden (www.auswaertiges-amt.de). Irland Mumps: Seit Juli vergangenen Jahres gibt es einen landesweiten Ausbruch, bisher sind ca. 2.580 Menschen erkrankt. Besonders betroffen sind der Süden des Landes mit den Grafschaften Cork, Kerry, Waterford, Tipperary und der Nordwesten, wo die höchsten Inzidenzen registriert wurden. Bis zum 7. November wurden 1.821 Infektionen gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 762 Erkrankungen registriert. Ein Großteil der Patienten ist zwischen 10 und 34 Jahre alt. Impfschutz beachten. Israel West Nile-Fieber: Im Juli wurden die ersten 2 Erkrankungen für diese Saison gemeldet. Bis Mitte November wurden 123 weitere Fälle regis­triert. Außerdem ist ein Mensch in den Palästinensischen Gebieten erkrankt. Die Infektion kommt in Israel sporadisch vor. Im vergangenen Jahr gab es landesweit 17 Fälle. 2013 waren 71 Menschen erkrankt, es gab 4 Todesfälle. Den größten Ausbruch gab es bisher im Jahr 2000, 439 Infektionen konnten labortechnisch bestätigt werden, 29 Menschen sind verstorben. Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten übertragen. Es infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Bei Menschen kommt es in 80 % der Fälle zu keinen Symptomen. In den anderen Fällen treten grippe­ ähnliche Symptome auf. Das Virus kann die Blut-Hirn-Schranke überschreiten und zu Meningitis, Enzephalitis und Lähmungen führen. Mückenschutz beachten. Sicherheitshinweis: Die Sicherheitslage in Jerusalem und im Westjordanland hat sich seit Mitte September verschärft. Anfang Oktober kam es zu teils tödlichen Angriffen auf Israelis. Mehrere Palästinenser wurden von israelischen Sicherheitskräften erschossen, zahlreiche verletzt. Trotz der 2014 nach der Militäroperation „Protective Edge“ vereinbarten Waffenruhe, kam es in den letzten Wochen vereinzelt zu Raketenbeschuss aus dem Gaza-Streifen. Bei Aufenthalten im unmittelbaren Grenzgebiet zum Gaza-Streifen wird daher zu erhöhter Vorsicht geraten. Vor und während der Reise nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete wird geraten, sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren sowie die Internet­seiten © Centrum für Reisemedizin der Botschaft in Tel Aviv (www.tel-aviv.diplo.de) und des Vertretungsbüros Ramallah (www.ramallah.diplo.de) zu konsultieren (www.auswaertiges-amt.de). Italien West Nile-Fieber: Ende Juli wurde die erste Infektion für diese Saison gemeldet. Ein Blutspender aus der Provinz Cremona in der Lombardei (N) wurde positiv getestet. Im September letzten Jahres gab es in der betroffenen Region 3 Erkrankungen. Inzwischen ist die Gesamtzahl auf 59 gestiegen, es sind ausschließlich Regionen im Norden des Landes betroffen. Mitte September wurde die erste Erkrankung aus der Region um Mailand gemeldet. Ein Patient aus der Region Emilia Romagna (Provinz Parma) hat neuroinvasive Symptome entwickelt. Die Infektion kommt in Italien sporadisch vor. Im vergangenen Jahr gab es landesweit 24 Fälle. 2013 waren 69 Menschen erkrankt. Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten übertragen. Es infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Bei Menschen kommt es in 80 % der Fälle zu keinen Symptomen. In den anderen Fällen treten grippeähnliche Symptome auf. Das Virus kann die Blut-Hirn-Schranke überschreiten und zu Meningitis, Enzephalitis und Lähmungen führen. Mückenschutz beachten. Jamaika Chikungunya: Im Juli 2014 wurden die ersten beiden importierten Fälle auf der Karibikinsel registriert. Bis Ende des vergangenen Jahres wurden 89 bestätigte autochthone und ca. 1.400 Verdachtsfälle gemeldet. 2 Menschen sind verstorben. In diesem Jahr wurden bis Mitte Mai 299 Verdachtsfälle registriert. Seitdem wurden keine weiteren Infektionen beobachtet. Mückenschutz beachten. Japan Hand-Fuß- und Mundkrankheit (HFMD): Bis Ende Oktober dieses Jahres sind landesweit 372.561 Kinder erkrankt. Am stärksten betroffen sind die Regionen Kanto, Hokuriku und Tohoku auf der Insel Honshu. Es sind die höchsten Fallzahlen in den letzten Jahren. Allein in der letzten Juliwoche wurden ca. 32.300 Fälle gemeldet, seitdem geht die Zahl der Neuinfektionen zurück. An der Infektion erkranken in der Regel junge Kinder. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch, Symptome sind hohes Fieber und Bläschenbildung an den Händen, Füßen und der Mundschleimhaut. In SO-Asien kommt es regelmäßig zu Epidemien. Eine spezifische Behandlung existiert nicht. Reisende sollten auf besonders gute persönliche Hygiene­ maßnahmen achten. Sicherheitshinweis: Das Auswärtige Amt warnt weiterhin ausdrücklich vor Aufenthalten in der Region um das Kernkraftwerk Fukushima I im Nordosten der Insel Honshu (Teilreisewarnung) (www.auswaertiges-amt.de). Jemen Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera tritt sporadisch auf, Ausbrüche werden aktuell nicht gemeldet. Polio wurde seit 2006 nicht mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz weiterhin beachten. Dengue: Anfang November wurde das Land innerhalb weniger Tage von 2 Tropenstürmen getroffen. Die großen Regenmengen haben zu einer Zunahme der Vektoren und der Neuinfektionen geführt. Im Gouvernement Hadramaut sind 60 Menschen erkrankt, es gab einen Todesfall. Im Gouvernement Abyan wurden 172 Fälle registriert, in Shabwah waren es 59 und im Gouvernement A-Mahra 50. In 9 weiteren Gouvernements wurden zusammen 336 Erkrankungen verzeichnet. Presseberichten zufolge sind in den letzten Monaten mindestens 20.000 Menschen erkrankt, mindestens 25 sind verstorben. Laut eines WHO-Berichtes vom Juni wurden seit März dieses Jahres 3.026 Verdachts- und 3 Todesfälle registriert. Infolge des bewaffneten Konflikts steigt das Risiko arthropodenübertragener 11 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 22/15 • 18. November 2015 Infektionen, da Programme zur Vektorbekämpfung unterbrochen wurden. Mückenschutz beachten. Sicherheitshinweis: Das Auswärtige Amt warnt dringend vor Reisen nach Jemen. Deutsche, die sich gegebenenfalls dort noch aufhalten, wurden aufgefordert, aus dem Jemen auszureisen. Die deutsche Botschaft in Sanaa ist vorübergehend geschlossen und kann im Notfall keine konsularische Hilfe vor Ort leisten. Die nächst­gelegene deutsche Auslandsvertretung ist die Botschaft in Riad (Saudi-Arabien). Seit dem 26. März 2015 führt eine Allianz von Staaten der Region unter der Führung von Saudi-Arabien in Jemen Luftschläge gegen staatliche (insbesondere militärische) Infrastruktur durch. Die militärischen Einsätze finden vor allem in größeren Städten des Landes statt, insbesondere in der Hauptstadt Sanaa, und stellen auch für die Zivilbevölkerung eine erhebliche Gefährdung dar. Ein Ende der Militäroperationen ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht absehbar. Sowohl die politische als auch die Sicherheitslage ist im ganzen Land ausgesprochen volatil. Die Gewährleistung der Sicherheit durch staatliche Behörden ist nicht sichergestellt (www.auswaertiges-amt.de). Jordanien Coronavirus: Seit Ende August gibt es, ausgehend von einer Klinik in Amman, einen Cluster mit mehreren Erkrankten. Ein älterer Mann aus Jeddah in Saudi-Arabien ist während einer Reise in Amman erkrankt und wurde dort in einer Klinik behandelt. Er ist inzwischen verstorben. Insgesamt wurden in diesem Jahr 16 Fälle registriert, 7 Menschen sind verstorben. Seit 2012 wurden 28 Erkrankungen durch MERS-CoV gemeldet, darunter sind auch mindestens 11 Todesfälle. Sicherheitshinweis: Aufgrund wiederholter Grenzzwischenfälle an der syrisch-jordanischen Grenze wird von einer Reise in das syrischjordanische Grenzgebiet dringend abgeraten. Es wird ergänzend darauf hingewiesen, dass die syrisch-jordanische Grenze militärisches Sperrgebiet ist, in dem besondere Bestimmungen gelten. In Jordanien kommt es immer wieder in verschiedenen Orten zu Kundgebungen. Reisenden wird daher empfohlen, Menschenansammlungen und Demonstrationen zu meiden, diese nicht zu fotografieren sowie besondere Vorsicht walten zu lassen. Darüber hinaus wird geraten, die Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Jungferninseln (brit. & USA) Chikungunya: Das Gesundheitsministerium der Britischen Jungferninseln hat seit Anfang Februar 2014 47 autochthone Erkrankungen bestätigt, ca. 350 Verdachtsfälle wurden gemeldet. Zwischen Juni und Ende Dezember letzten Jahres wurden 276 autochthone Erkrankungen von den Amerikanischen Jungferninseln berichtet, es gab 1.321 Verdachtsfälle und 8 importierte Infektionen. 2 Menschen sind verstorben. In diesem Jahr wurden bis Mitte Mai 102 Erkrankungen bestätigt, es gibt 225 weitere Verdachtsfälle. Seitdem wurden keine weiteren Infektionen beobachtet. Mückenschutz beachten. Kambodscha Darminfektionen: Landesweit besteht eine erhöhte Infektionsgefahr für Durchfallerkrankungen durch verunreinigte Speisen und Getränke. Hygienemaßnahmen beachten, ggf. Impfung gegen Cholera. Dengue: Bis Mitte Oktober wurden ca. 12.200 Infektionen gemeldet. 34 Menschen sind verstorben. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Fallzahlen mehr als verdreifacht. Seit Anfang September ist die Zahl der Neuinfektionen rückläufig. Mückenschutz beachten. Masern: Anfang Oktober wurde in der Provinz Kratie durch Routineuntersuchungen eine Maserninfektion bestätigt. Die Gesundheitsbehörden habe eine Impfkampagne gestartet. Es ist der erste Fall seit das Land im Mai dieses Jahres von der WHO als masernfrei deklariert wurde. Impfschutz weiterhin beachten. © Centrum für Reisemedizin Vogelgrippe: Mitte November wurde in den benachbarten Provinzen Battambang (W) und Siem Reap (NW) je ein Ausbruch von Influenza A(H5N1) mit insgesamt etwa 2.500 betroffenen Tieren gemeldet. Die letzten Ausbrüche wurden im Februar 2014 auf Farmen im Süden des Landes beobachtet. Im vergangenen Jahr sind 9 Menschen erkrankt, drei Kinder sind verstorben. Seit 2003 gab es in Kambodscha­56 menschliche Erkrankungen, darunter 38 Todesfälle. Alle betroffenen Menschen hatten direkten Kontakt zu erkrankten oder toten Tieren (Geflügel). Eine Mensch-zu-Mensch-Infektion wurde nicht registriert. Kontakt zu lebendem oder frisch geschlachtetem Geflügel sollte vermieden werden. Kamerun Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Auch Cholera-Ausbrüche kommen ganzjährig vor, insbesondere im Norden des Landes (Grenzgebiet zum Tschad). Auch aus Douala, der größten Stadt und Wirtschaftsmetropole des Landes, werden immer wieder Erkrankungen gemeldet. Hygiene beachten, bei Reisen in besonders gefährdete Regionen ist eine Impfung zu empfehlen. Poliomyelitis: Nach einer Pause von mehr als einem Jahr sind im Oktober 2013 4 Menschen erkrankt. In den Monaten Januar und März 2014 wurden 5 Fälle registriert, Anfang September 2 weitere. Impfkampagnen wurden eingeleitet. Hygiene und Impfschutz beachten. Im August dieses Jahres hat die WHO Kamerun von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Sicherheitshinweis: Aufgrund eines erhöhten Anschlags- und Entführungsrisikos für Staatsangehörige westlicher Staaten wird bis auf weiteres von Reisen in entlegene Gebiete Kameruns eindringlich abgeraten. Darüber hinaus wird zu erhöhter Aufmerksamkeit vor allem auf öffentlichen Plätzen, beim Besuch internationaler Einrichtungen sowie an exponierten touristischen Sehenswürdigkeiten geraten (www.auswaertiges-amt.de). Kap Verde Zika-Virus: Anfang November hat das Gesundheitsministerium einen Ausbruch bestätigt. Die ersten Infektionen wurden im September registriert, seitdem wurden mehr als 1.000 Verdachtsfälle gemeldet. 17 Infektionen konnten labortechnisch bestätigt werden. Bisher ist nur die Insel Santiago betroffen. Die meisten Erkrankungen wurden in der Stadt Praia beobachtet. Mückenschutz beachten. Kasachstan Orale Infektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Hohe Prävalenzen für Hepatitis A und für Echinokokkus granulosus (Hundebandwurm) vor allem in den südlichen Landesteilen mit der ehemaligen Hauptstadt Almaty. Hygiene und Impfschutz (Hepatitis A) beachten. Tollwut: In der Region Osh im Süden des Landes sind 4 Menschen von einem erkrankten Hund gebissen worden. Sie sollen geimpft und stationär behandelt worden sein. Das Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen und Immunglobulin in weiten Teilen des Landes. Kenia Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Polio wurde zuletzt 2013 gemeldet, 14 Menschen im Flüchtlingslager – Dadaab Complex, im Nordosten Kenias – waren erkrankt. Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende. Cholera: Seit Ende Dezember 2014 wurden aus 21 der 47 Countys insgesamt 6.529 Infektionen mit 131 Todesfällen gemeldet. Anfang September wurden noch in 6 Countys Erkrankungen registriert. Auch in der Hauptstadt wurden mindestens 1.129 Infektionen und 12 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 22/15 • 18. November 2015 24 Todesfälle verzeichnet. An der Grenze zwischen den Countys Nakuru und Baringo wurde Mitte Oktober einer neuer Ausbruch gemeldet, 20 Menschen sind erkrankt. Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende erwägen. Impfvorschrift: Nach Angaben der kenianischen Botschaft kann bei Ankunft aus einem Land mit aktuellen Cholera-Ausbrüchen – abweichend von den offiziellen Bestimmungen – ein gültiger Impfnachweis verlangt werden. Sicherheitshinweis: Aufgrund der verschiedenen Anschläge in der jüngeren Vergangenheit wird auch von Aufenthalten und Besuchen in der Altstadt von Mombasa sowie in bestimmten Stadtteilen Nairobis (Eastleigh, Pangani und Slum-Gebiete) nachdrücklich abgeraten. Dies gilt auch für Aufenthalte in der Provinz Lamu einschließlich des Lamu-Archipels. Auch in den Touristengebieten Kilifi und Malindi besteht eine erhöhte Gefahr von Anschlägen (www.auswaertiges-amt.de). Kirgisistan Darminfektionen: Risiko landesweit für Durchfallerkrankungen sowie andere orale Infektionen wie Typhus, meist durch kontaminiertes Trinkwasser, sporadisch auch für Botulismus durch hauseingemachte Lebensmittel. Hinweis auf Übertragungswege, adäquate Hygiene, ggf. Impfschutz (Typhus). Kiribati Chikungunya: Das Gesundheitsministerium hat bestätigt, dass auf 13 Inseln die Erkrankung nachgewiesen wurde. Mindestens 400 Infektionen wurden bis Ende April dieses Jahres bestätigt. Seitdem wurden keine weiteren Erkrankungen beobachtet. Mückenschutz beachten. Kolumbien Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Hygiene beachten. Chikungunya: Anfang September 2014 wurden die ersten autochthonen Fälle bestätigt. Bis Ende des Jahres stieg die Zahl der Verdachtsfälle auf ca. 106.600 an, 1.410 Infektionen wurden bestätigt, 3 Menschen sind verstorben. 26 Erkrankungen wurden importiert. Seit Anfang dieses Jahres wurden 346.717 Fälle gemeldet, 1.989 Infektionen konnten bestätigt werden. 69 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Departements Bolivar, Sucre und Norte de Santander im Norden des Landes. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis Anfang Oktober wurden ca. 67.460 Verdachtsfälle registriert. 50 Menschen sind verstorben. 1.006 Erkrankungen verliefen schwer. Am stärksten betroffen sind der Westen und das Zentrum des Landes. Im vergangenen Jahr gab es 110.473 Verdachtsfälle, 46.842 konnten labortechnisch bestätigt werden. Es kam zu 88 Todesfällen. Landesweit wurden 2013 119.856 Fälle gemeldet. Ca. 3.000 verliefen schwer, 140 Personen sind verstorben. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Zika-Virus: Mitte Oktober hat das Gesundheitsministerium die ersten 9 Infektionen bestätigt. Insgesamt waren 98 Verdachtsfälle im Departement Bolivar (N) registriert worden, 13 aus der Hafenstadt Cartagena und 85 aus der Nachbarstadt Turbaco. Bis Mitte November ist die Zahl der bestätigten Infektionen landesweit auf 341 gestiegen. Betroffen sind die Departements Bolivar, Cordoba, Norte de Santander und Sucre im Norden des Landes. Auch von den Inseln des Departements San Andres wurden Fälle gemeldet. Anfang November wurden 10 Verdachtsfälle in Barranquilla (Departe­ment Atlantica, N) verzeichnet. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Es wird vermutet, dass das Virus während der FußballWM 2014 nach Brasilien eingeschleppt wurde. Das Krankheitsbild © Centrum für Reisemedizin dauert 4-7 Tage und geht mit Fieber, Konjunktivitis, Arthralgien vor allem in den Finger- und Fußgelenken sowie einem makulopapulösen Exanthem einher. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber und macht nach bisherigen Erfahrungen keine Komplikationen. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. Mückenschutz be­achten. Kongo, Demokratische Republik Infektionskrankheiten: Hohes Risiko für Darminfektionen, speziell Durchfallerkrankungen einschließlich Ruhr und Cholera. In diesem Jahr wurden zwischen Mitte September und Mitte Oktober ca. 4.000 Infektionen und 95 Todesfälle registriert. Insgesamt wurden seit Jahresbeginn ca. 14.000 Fälle gemeldet, 219 Menschen sind verstorben. Landesweit wurden im vergangenen Jahr ca. 19.300 Fälle gemeldet, 265 Menschen sind verstorben. Typhus-Erkrankungen werden immer wieder gemeldet. Alle Formen der Virushepatitis sind im Land hochprävalent. Seit 2011 wurden keine Polio-Erkrankungen mehr gemeldet. Hygienemaßnahmen und Impfung beachten. Schlafkrankheit und Tollwut sind weit verbreitet. Die Behörden in der Provinz Ituri (NO) warnen Anfang August vor einer weiteren Zunahme von Todesfällen. In diesem Jahr sind bereits mehr als 10 Menschen, darunter mehrere Kinder, nach Hundebissen an Tollwut verstorben. Aus der Stadt Bunia (Provinz Orientale, O) wurden im Oktober 7 Todesfälle gemeldet. Impfstoffe und Immunglobuline sind nicht verfügbar. Risiko auch für örtliche Auftritte von viralen hämorrhagischen Fiebern durch Ebola- oder Marburgviren, die in einzelnen Landesteilen bei Flughunden, dem tierischen Reservoir, endemisch sind. Im Sommer 2012 wurde ein neues Rhabdovirus identifiziert, das hämorrhagische Fieber (Bas-Congo) beim Menschen hervorrufen kann. Pest kommt vor allem im Nordosten des Landes vor; das abgelegene Infektionsgebiet im NO gehört zu den aktivsten Naturpestherden der Welt. Hier gab es während der letzten Jahre immer wieder größere Ausbrüche. Masern: In diesem Jahr sind mehr als 36.110 Menschen an Masern erkrankt, es kam zu 474 Todesfällen. Am stärksten betroffen ist die Provinz Katanga (S), seit August sind die Fallzahlen stark gestiegen. Auch aus der im Nordosten angrenzenden Provinz Maniema wird eine Zunahme der Erkrankungen beobachtet. Der letzte große Ausbruch mit 77.000 Erkrankten und 1.100 Todesfällen wurde 2011 beobachtet. Impfschutz beachten. Sicherheitshinweis: Vor Reisen in die östlichen und nordöstlichen Landesteile der Demokratischen Republik Kongo wird gewarnt. Dies gilt in besonderem Maße für die ehemalige Provinz Orientale, die Provinzen Nord- und Süd-Kivu, Maniema, Tanganyika, HautLomani, nördliches Haut-Katanga (Norden der ehemaligen Provinz Katanga), wo immer wieder Kämpfe zwischen den kongolesischen Streitkräften und bewaffneten Gruppen stattfinden. Der dienstliche oder geschäftliche Aufenthalt in diesen Gebieten muss durch ein tragfähiges Sicherheitskonzept abgesichert sein. Es wird empfohlen, große Menschenansammlungen zu meiden und die aktuelle Medienberichterstattung zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Kongo, Republik Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit; mit lokalen Cholera-Ausbrüchen ist landesweit zu rechnen. Hygiene beachten. Infektionen, sonstige: Hepatitis A und B sowie Typhus sind im Land endemisch. Schlafkrankheit gibt es vor allem in der zentral gelegenen Plateaux-Provinz entlang des Kongo, Monkey Pox (Affenpocken) gelegentlich im Grenzgebiet zur DRC. Mit diversen Viruskrankheiten einschließlich hämorrhagischer Fieber ist landesweit zu rechnen. Mehrere Ausbrüche von Ebola hämorrhagischem Fieber­ (EHF) gab es seit 2001 (zuletzt 2005) im NW, wo der Erreger offenbar endemisch ist. Sorgfältige Hygiene, Impfschutz, Versicherung mit Rückflugmöglichkeit beachten. 13 CRM Seminare Reise- und Tropenmedizin 2016 Ärzte CRM Basisseminar CRM Basis-Refresherseminar 2x2-tägig (32 Ustd.) 1-tägig • entsprechend dem Curriculum „Reisemedizinische Gesundheitsberatung“ der Bundesärztekammer • für Absolventen des CRM Basisseminars • CRM Zertifikat „Reise- und Tropenmedizin“ Block 1 Block 2 Block 1 des Basisseminars kann als E-Learning Modul absolviert werden (CRM flexi.LEARN) – www.elearning.crm.de 22. – 25.02.2016 München* 05./06.03.2016 16./17.04.2016 Düsseldorf 09./10.04.2016 30.04./01.05.2016 Hamburg 18. – 21.04.2016 Mannheim* 22./23.10.2016 12./13.11.2016 München 05./06.11.2016 26./27.11.2016 Berlin 19./20.11.2016 Mannheim 05. – 08.12.2016 Düsseldorf* * nur als Blockseminar (Präsenz) buchbar CRM Aufbauseminar t Zertifi zie r ische izin ed inuierliche ont m ek d d Är zte un är z b il gf ür ch For t un CME te 15–17 Fa • Aktualisierung des bereits erworbenen Wissens 27.02.2016 27.02.2016 30.04.2016 21.05.2016 28.05.2016 18.06.2016 27.08.2016 03.09.2016 17.09.2016 22.10.2016 29.10.2016 12.11.2016 19.11.2016 München Düsseldorf Hamburg Düsseldorf Berlin Mannheim Dresden Hamburg Mannheim München Düsseldorf Nürnberg Mannheim 2-tägig AS 3 – AS 8, 1-tägig AS 9 • für Absolventen des CRM Basisseminars Reise- und Tropenmedizin • Vertiefung von sieben Schwerpunktthemen der Reisemedizin in eigenständigen Aufbauseminaren AS 3 Flugreise- und Höhenmedizin AS 4 Tauchsportmedizin und Reisemedizinische Assistance AS 5 Geomedizinische Länderkunde und Internationaler Tourismus AS 6 Internationale Arbeitseinsätze und Rückkehrermedizin AS 7 Risikogruppen und Reisen AS 8 Reisen mit chronischer Krankheit AS 9 Ärztlich begleitetes Reisen 8 Module à 60 Minuten 17./18.09.2016 05./06.03.2016 Mannheim Düsseldorf 05./06.11.2016 Berlin 26./27.02.2016 22./23.04.2016 03./04.09.2016 09./10.12.2016 03./04.12.2016 23./24.04.2016 26.11.2016 München Mannheim Hamburg Düsseldorf Mannheim Mannheim Berlin CRM Blockseminar für Betriebsärzte und Arbeitsmediziner 4 Tage CRM Basisseminar und 2 Tage CRM Aufbauseminar AS 6 – Internationale Arbeitseinsätze und Rückkehrermedizin 22. – 27.02.2016 18. – 23.04.2016 05. – 10.12.2016 CRM Basis-Refresherseminar Online München* Mannheim* Düsseldorf* * nur als Blockseminar (Präsenz) buchbar! 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Im Zuge der Auseinandersetzungen zwischen Regierung und Opposition ist auch künftig mit gewaltsamen Konfrontationen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften zu rechnen. Bei nicht aufschiebbaren Reisen in die Republik Kongo ist daher eine erhöhte Wachsamkeit und Umsicht geboten, größere Menschenansammlungen und die Nähe zu Militär- und Polizeiposten sollten gemieden werden (www.auswaertiges-amt.de). Korea, Nord- Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, mit Typhus und Paratyphus ist ebenfalls zu rechnen. Hygiene beachten, ggf. Typhus-Impfung. Sicherheitshinweis: Die bislang generelle 21-tägige Quarantäne für alle Einreisenden wird nach Auskunft des nordkoreanischen „Komitees­für Seuchenkontrolle“ künftig nur noch auf Personen angewandt, die aus Guinea, Liberia, Sierra Leone, Guinea-Bissau, Senegal, Mali und Elfenbeinküste kommend in die Demokratische Volksrepublik Korea einreisen. Dem Komitee zufolge werden Einreisende aus anderen Ländern 21 Tage ab Einreise bei regelmäßigem Kontakt zum Freundschaftskrankenhaus Pjöngjang unter medizinische Beobachtung gestellt, könnten aber ihren Geschäften nachgehen. Bislang fehlen Erfahrungswerte, wie diese regelmäßige medizinische Beobachtung ausgestaltet wird (www.auswaertiges-amt.de). Korea, Süd- Coronavirus: Mitte Oktober ist ein 35-Jähriger erneut positiv auf MERS-CoV getestet worden. Er hatte Anfang Oktober die Klinik geheilt verlassen und nun Mitte Oktober einen Rückfall erlitten. Am 25. Oktober ist der Patient verstorben. Ca. 130 Kontaktpersonen stehen unter Quarantäne. Ausgelöst durch einen erkrankten Geschäftsmann hat es Anfang des Jahres in Süd-Korea den bisher größten Ausbruch außerhalb der Arabischen Halbinsel gegeben. 186 Menschen waren erkrankt, die Zahl der Todesfälle ist auf 37 gestiegen. Kuba Chikungunya: Im Juni vergangenen Jahres hat das Gesundheits­ ministerium die ersten 6 importierten Fälle aus der Dominikanischen Republik bestätigt, bis Anfang Oktober stieg die Zahl auf 20 an. Offiziell wurden bisher keine autochthonen Infektionen gemeldet. Presseberichten zufolge gibt es im August dieses Jahres einen Ausbruch in der Provinz Holguin (O), genauere Angaben liegen nicht vor. Mückenschutz beachten. Cholera: Im Juni ist bei einem britischen Touristen nach der Rückkehr eine Cholera-Infektion bestätigt worden. Bereits im Januar dieses Jahres ist ein kanadischer Tourist nach seiner Heimreise erkrankt. Seit den ersten Meldungen im Sommer 2012 werden immer wieder kleinere Cholera-Ausbrüche verzeichnet, zuletzt im Oktober dieses Jahres. Einem unbestätigten Bericht zufolge wurden in der Stadt Las Tunas in der gleichnamigen Provinz (O) 8 Kinder in einem Krankenhaus behandelt. Im September sind in Niquero in der Provinz Granma (SO) 11 Menschen erkrankt. In der Provinz Holguin (O) wurden in den letzten Monaten etwa 300 Infektionen registriert. Die meisten davon wurden im August in der gleichnamigen Stadt gemeldet. Ursache waren verunreinigte Softdrinks. Das Risiko für Reisende ist gering, auf gewissenhafte Hygiene und Verwendung von sicherem Wasser zum Trinken und Zähneputzen sollte geachtet werden. Für Reisende mit engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung (Besuch von Freunden und Verwandten) sollte eine Impfung erwogen werden. © Centrum für Reisemedizin Kuwait Coronavirus: Mitte September ist ein 78-jähriger Kamelbesitzer an einer Infektion mit dem MERS-Coronavirus verstorben. Kontaktpersonen stehen unter Beobachtung. Es ist insgesamt die vierte MERS‑Infektion in Kuwait und die erste seit März 2014. Laos Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera wurde seit Anfang 2008 nicht mehr gemeldet. Nahrungsund Trinkwasserhygiene beachten. Polio: Bereits Anfang September ist ein 8-Jähriger an akuten schlaffen Lähmungen (AFP) erkrankt und einige Tage später verstorben. Mitte Oktober hat die WHO bestätigt, dass es sich um eine Infektion mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 1 (cVDPV1) handelt. Bis Mitte November ist die Zahl der Erkrankten auf 3 gestiegen. Impfschutz beachten. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impf­ ausweis dokumentiert sein. Libanon Darminfektionen: Mit einem erhöhten Risiko für oral übertragene Erkrankungen wie Durchfall, Hepatitis A und Typhus ist landesweit zu rechnen. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene sowie adäquaten Impfschutz beachten. Einreiseimpfvorschrift: Der Libanon ist seit 1994 poliofrei. Um eine Wiedereinschleppung der Polio zu verhindern, wird von Personen, die aus folgenden Ländern stammen, und Reisenden, die aus diesen Ländern einreisen, eine Impfung gegen Polio verlangt: Syrien, Irak, Pakistan, Afghanistan, Nigeria, Kamerun, Äquatorialguinea, Äthiopien und Somalia. Die Impfung darf nicht länger als 1 Jahr her sein. Entgegen den offiziellen Bestimmungen kann die Einreise trotz gültigem Impfnachweis auch bei der Einreise aus Deutschland verweigert und eine Impfung mit einem oralen Impfstoff am Flughafen verlangt werden. Sicherheitshinweis: Reisenden im Libanon wird zu besonderer Vorsicht und erhöhter Aufmerksamkeit geraten. Die Medienberichterstattung sowie die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes sollten aufmerksam verfolgt werden (www.auswaertiges-amt.de). Liberia Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera wurde in den letzten Jahren nicht gemeldet. 2009 wurden erstmals wieder 11 Polio-Fälle berichtet. 2010 wurde eine PolioErkrankung registriert. Seitdem wurden keine weiteren Fälle mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Ebola hämorrhagisches Fieber: Anfang Mai hatte die WHO den Ausbruch erstmals für beendet erklärt. Ende Juni wurde erneut ein Cluster mit 6 Fällen gemeldet, 2 der Patienten sind verstorben. Nach 6 Wochen ohne Neuinfektionen hat die WHO das Land Anfang September erneut für ebolafrei erklärt. Bis 9. Mai kam es zu 10.666 Verdachtsfällen, von denen 3.151 labortechnisch bestätigt wurden, 4.806 Menschen sind verstorben. Eine Infektion erfolgt entweder über Fledermäuse (z. B. Besuch von Höhlen) oder Kontakt mit infizierten und erkrankten Wildtieren (Affen und Antilopen, typischerweise beim Jagen oder Verzehren von ungenügend durchgebratenem Fleisch). Das größte Risiko stellt der Kontakt zu Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Stuhl) bei der Pflege von Patienten dar. Da Neuerkrankungen nicht ausgeschlossen werden können, rät das Auswärtige Amt dringend die Nachrichtenlage aufmerksam zu verfolgen, sich von sichtbar Kranken fernzuhalten und bei Reisen ins Landesinnere besondere Vorsicht walten zu lassen. 16 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 22/15 • 18. November 2015 Libyen Sicherheitshinweis: Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen nach Libyen und ruft zur sofortigen Ausreise aus Libyen auf (www.auswaertiges-amt.de). Madagaskar Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera wurde in letzter Zeit nicht gemeldet, größere Ausbrüche wurden nicht bekannt. Hygiene weiterhin beachten. Pest: Ende Oktober sind im Distrikt Miarinarivo (Provinz Antananarivo) 2 Menschen an Beulenpest verstorben. Seit August steigen die Fallzahlen landesweit an. 20 Todesfälle wurden registriert. Auf Madagaskar ist die Krankheit endemisch und tritt vermehrt in der Regenzeit auf. In den letzten 3 Jahren sind die Fallzahlen gestiegen. 2013 wurden 86 Erkrankte inklusive 39 Todesfälle registriert. Allein zwischen September 2014 und Februar 2015 gab es 263 Infektionen, 71 Menschen sind verstorben. Laut WHO ist Madagaskar somit das Land mit den meisten Fällen weltweit. Schutz vor Flöhen beachten und Kontakt mit infizierten Menschen meiden. Polio: Zwischen April und August dieses Jahres sind 10 Fälle von Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 1 (cVDPV1) registriert worden. Alle stehen im Zusammenhang mit einer Infektion im September 2014. Seit 1997 wurden keine Erkrankungen durch Wildviren beobachtet. Impfschutz beachten. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impf­ ausweis dokumentiert sein. Malawi Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, insbesondere während der Sommerregenzeit (Oktober–März) ist mit lokalen Cholera-Ausbrüchen zu rechnen. Typhus wurde zuletzt Anfang 2013 im Süden des Landes gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Cholera und Typhus) beachten. Malaysia Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen, auch Cholera, landesweit. Hygiene beachten; ggf. Impfung. Dengue: Seit Anfang Januar wurden landesweit ca. 102.220 Erkrankungen gemeldet, 284 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Bundesstaaten Selangor, Perak, Johor auf der malaysischen Halbinsel. Bereits im vergangenen Jahr hatten sich die Zahlen im Vergleich zu 2013 mehr als verdoppelt. Es wurden 108.698 Fälle gemeldet, 215 Menschen sind verstorben. Die Arbo­ virose ist wie in ganz SO-Asien auch in Malaysia endemisch, vor allem auf der Halbinsel. Da es hier keine terminierten Regenzeiten gibt, ist ständig mit einem Übertragungsrisiko zu rechnen, das nach stärkeren Regenperioden regional ansteigt. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Tollwut: Im August und September wurden in den nördlichen Bundesstaaten Penang, Kedah und Perlis auf der malaiischen Halbinsel Tollwutfälle bei zahlreichen streunenden Hunden nachgewiesen. Es sind die ersten Infektionen, seitdem das Land vor 3 Jahren als Tollwut-frei erklärt wurde. Mehrere Menschen mussten nach Hunde­ bissen ärztlich versorgt werden. Die Behörden haben Bekämpfungsmaßnahmen eingeleitet, streunende Hunde wurden getötet und Hundebesitzer mussten ihre Tiere impfen lassen. Laut einer Presse­ meldung von Anfang November haben die Maßnahmen geholfen. Seit dem 21. September wurde keine neue Infektion mehr registriert. Bei Reisen in die betroffenen Regionen sollte die Indikation für eine präexpositionelle Impfung großzügiger gestellt werden. Typhus: Seit August gibt es einen Ausbruch mit mehr als 55 Erkrankten, 37 davon in Kuala Lumpur. Die Infektionsquelle konnte noch © Centrum für Reisemedizin nicht gefunden werden. Die ersten Infektionen wurden bei Bau­ arbeitern im Stadtteil Cheras registriert, inzwischen sind auch weitere Stadtteile betroffen. Im Bundesstaat Kelantan im Nordosten der Halbinsel wurden in diesem Jahr 151 Infektionen verzeichnet, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es nur 35. Reisende sollten Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene beachten, ggf. ist eine Impfung zu erwägen. Sicherheitshinweis: In Malaysia besteht weiterhin die Gefahr terroris­tischer Anschläge. Wegen der Verhaftungen von zahlreichen Terrorverdächtigen in den letzten Monaten gibt es gegenwärtig verstärkt Hinweise auf mögliche Anschläge auf Vergnügungsstätten in Kuala Lumpur. In Teilen Malaysias ist wegen Trockenheit, Waldbränden und Brandrodungen mit erhöhter Luftverschmutzung zu rechnen. Dabei werden gegenwärtig häufig Grenzwerte für gesundheitsgefährdende Schadstoffkonzentrationen überschritten und es kommt vereinzelt zu Beeinträchtigungen des Luftverkehrs. Ein Erdbeben der Stärke 6,0 hat am 5. Juni 2015 den ost-malaysischen Bundesstaat Sabah erschüttert. Aus Sicherheitsgründen ist der Aufstieg auf den Mount Kinabalu seitdem gesperrt. Eine teilweise Öffnung, bis zum letzten Halt vor dem Gipfel „Laban Rata“, ist angekündigt, aber noch nicht bestätigt. Eine neue Route für die Gipfel­ ersteigung soll voraussichtlich im Dezember 2015 eröffnet werden (www.auswaertiges-amt.de). Malediven Dengue: Mitte Oktober ist ein 5-jähriger Junge an den Folgen einer Dengue-Infektion verstorben. Begünstigt von für diese Jahreszeit ungewöhnlichen Regenfällen steigen die Fallzahlen an. Bereits im Juni waren ein Mann, eine schwangere Frau und ein 7 Monate altes Kleinkind verstorben. In diesem Jahr wurden 1.364 Fälle gemeldet, etwa ein Drittel davon zwischen August und Mitte Oktober. Die Erkrankung ist auf der Inselgruppe endemisch. Der letzte größere Ausbruch mit 2.909 Erkrankungen und 12 Todesfällen wurde 2011 registriert. Mückenschutz beachten. Mali Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen, einschließlich Cholera, landesweit. Sowohl 2009 als auch 2010 wurden je 3 PolioFälle gemeldet. 2011 gab es 7 Erkrankungen. Seitdem wurden keine weiteren Fälle durch Wild-Polioviren mehr gemeldet. Ende Juli ist ein Kleinkind aus dem Nachbarland Guinea in Bamako erkrankt. Anfang September hat die WHO bestätigt, dass es sich um eine Infektion mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) handelt. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Gelbfieber: Insgesamt gab es in diesem Jahr 95 Verdachtsfälle, von denen 13 bestätigt wurden. 13 Menschen sind verstorben. Die süd­ lichen Landesteile gehören zu den endemischen Gelbfiebergebieten, in denen mit einem Übertragungsrisiko zu rechnen ist. Impfschutz beachten. Dieser ist bei Einreise ohnedies vorgeschrieben. Malaria: In den letzten Wochen haben die Malariafälle stark zugenommen. Betroffen ist auch der relativ trockene Norden des Landes. In den nördlichen Regionen Timbuktu, Gao und Kidal wurden seit Ende September mehr als 28.000 Erkrankungen bestätigt, mindestens 26 Menschen sind verstorben. Ca. 20 % der Erkrankten waren Kinder unter 5 Jahren. Landesweit wurden im selben Zeitraum ca. 125.300 Infektionen registriert. Es gab mindestens 90 Todesfälle. Für die Regenzeit ungewöhnlich starke Regenfälle haben das Wachstum der Mückenpopulation begünstigt. Mückenschutz und Chemoprophylaxe beachten. Sicherheitshinweis: Am 7. August 2015 ereignete sich ein Terroranschlag auf ein von Ausländern häufig genutztes Hotel in der Stadt Sevaré. Im Stadtgebiet und in der Umgebung von Bamako kam es zu vereinzelten Anschlägen, bei denen Ausländer betroffen waren. Es ist nicht auszuschließen, dass es zu weiteren Anschlägen kommen kann. Es wird daher empfohlen, sich von Menschenansammlungen fernzuhalten und sich besonders umsichtig zu verhalten. Das Auswärtige Amt rät, die Reise- und Sicherheitshinweise sowie 17 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 22/15 • 18. November 2015 die aktuelle Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen und Anweisungen der lokalen Sicherheitskräfte unbedingt zu befolgen (www.auswaertiges-amt.de). Marshallinseln Chikungunya: Die Zahl der Neuinfektionen geht zurück. Im September sind 3 Menschen erkrankt. Seit Februar dieses Jahres wurden 1.345 Verdachtsfälle gemeldet, 38 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt. 600 Erkrankungen wurden in der Hauptstadt Majuro registriert. Die anderen Infektionen stammen von den Inseln Ebeye, Aur und Maloelap. Es ist der erste Ausbruch in dem Inselstaat. Mückenschutz beachten. Martinique Chikungunya: Ende Dezember 2013 wurden 3 autochthone Fälle bestätigt, bis Ende Dezember 2014 ist ihre Zahl auf 1.515 gestiegen, weitere 72.200 Verdachtsfälle wurden gemeldet. 83 Menschen sind verstorben. Auch 4 deutsche Touristen sind erkrankt. Seit Mitte letzten Jahres geht die Zahl der Neuinfektionen kontinuierlich zurück. Bis Ende Februar dieses Jahres wurden 320 Verdachtsfälle gemeldet. Die Behörden haben die Epidemie Anfang Januar für beendet erklärt. Eine Übertragung ist dennoch weiterhin möglich. Schutz vor überwiegend tagaktiven Mücken beachten. Mauretanien Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera-Ausbrüche wurden in letzter Zeit nicht bekannt. Polio wurde zuletzt Ende April 2010 gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Rift Valley-Fieber: Nach einer Pause von 2 Jahren ohne gemeldete Infektionen sind seit September 8 Menschen verstorben, insgesamt wurden mindestens 25 Erkrankungen aus 12 Provinzen gemeldet. Das zu den Bunyaviridae gehörende Phlebovirus ist in Mauretanien endemisch. Die hochfieberhafte Erkrankung wird überwiegend von Mücken der Gattung Aedes übertragen. Meist sind Tiere (Rinder­, Schafe, Ziegen, Kamele) betroffen, die Krankheit kann jedoch auch auf Menschen übertragen werden. Dies kann unabhängig von Mückenstichen auch durch Milch und Fleisch infizierter Tiere geschehen. Die Erreger können durch Erhitzen bzw. Braten abgetötet werden. Nahrungsmittelhygiene und Mückenschutz beachten. Sicherheitshinweis: Von nicht unbedingt erforderlichen Reisen nach Mauretanien wird abgeraten. Vor Reisen in das Grenz­ gebiet zu Algerien und Mali wird ausdrücklich gewarnt. Mit weiteren terroristischen Anschlägen – auch gegen Ausländer – muss in Nouak­chott und im ganzen Land gerechnet werden. Es besteht ein hohes Entführungsrisiko, insbesondere bei Reisen in der Nacht (www.auswaertiges-amt.de). Mexiko Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Aufgrund von Mängeln im Abwassersystem sowie bei der Trink­ wasserversorgung kommt es regelmäßig zu Hepatitis A-Ausbrüchen, betroffen sind vor allem Kinder. Seit 2013 kam es vereinzelt auch zu Cholera-Ausbrüchen. Hygiene und Impfschutz beachten. Chikungunya: Im Juni 2014 wurde der erste importierte Fall bestätigt. Ein Mann ist nach seiner Rückkehr aus Antigua und Barbuda erkrankt. Bis Ende April wurden insgesamt 24 importierte Fälle registriert, seitdem wurden keine weiteren Fälle gemeldet. Mitte November 2014 wurde die erste autochthone Infektion im Bundesstaat Chiapas (SO) gemeldet. Offiziell wurden in diesem Jahr bis KW 41 landesweit 8.303 Fälle verzeichnet. Am stärksten betroffen sind die Bundesstaaten Guerrero, Michoacan und Oaxaca an der Pazifikküste. Insgesamt wurden 20 Infektionen importiert. Mückenschutz be­achten. Dengue: In den ersten 41 Wochen dieses Jahres wurden 166.255 Verdachtsfälle registriert, 17.724 konnten labortechnisch bestätigt © Centrum für Reisemedizin werden. 3.493 Erkrankungen verliefen schwer. 22 Menschen sind verstorben. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 124.943 Verdachtsfälle gemeldet, 32.100 konnten labortechnisch bestätigt werden. Es kam zu 39 Todesfällen. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Montserrat Chikungunya: Im Oktober 2014 wurden die ersten autochthonen Infektionen registriert. 14 Erkrankungen wurden bestätigt. Bis Mitte März ist die Zahl der Verdachtsfälle auf 118 gestiegen. Seitdem wurden keine weiteren Infektionen beobachtet. Mückenschutz be­achten. Mosambik Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Während der Regenzeit kommt es immer wieder zu lokal begrenzten Cholera-Ausbrüchen. Mitte Oktober wurden aus der Stadt Nampula in der gleichnamigen Provinz 243 Verdachtsfälle gemeldet. Inzwischen wurden 167 Infektionen und 3 Todesfälle bestätigt. Anfang November wurden in der Stadt Mocuba (Provinz Zambezia, NO) 137 Verdachtsfälle registriert. Landesweit wurden seit September offiziell mehr als 479 Erkrankungen verzeichnet. Bereits Anfang des Jahres war es infolge starker Unwetter mit Überschwemmungen im Norden des Landes zu mehreren Ausbrüchen gekommen. Hygiene beachten, Risikoreisende sollten geimpft werden. Gelbfieber-Impfung: Eine Impfung ist für alle Reisenden aus Infek­ tionsgebieten ab dem 1. Lebensjahr vorgeschrieben. Auch bei der Einreise aus gelbfieberfreien Ländern kann es in Einzelfällen entgegen der landeseigenen Bestimmungen zu Kontrollen kommen. Verfügt der Reisende nicht über den Impfschutz, wird eine kostenpflichtige Zwangsimpfung vor Ort durchgeführt. Myanmar Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, auch mit lokalen Cholera-Ausbrüchen ist zu rechnen. Seit Mai dieses Jahres gibt es einen Ausbruch im Kayin-Staat (Auch Karen-Staat) an der Grenze zur thailändischen Provinz Tak. Mindestens 217 Menschen sind erkrankt, es gab 12 Todesfälle. Autochthone Fälle von Polio durch Wildvirus Typ 1 wurden 2007 gemeldet, die meisten aus der Rakhine-Provinz im westlichen Grenzgebiet zu Bangladesh. Es handelte sich um den ersten Wiederauftritt der Polio in Myanmar seit 2000. Hygiene und Impfschutz (Polio) beachten. Dengue: In der Stadt Monywa (Sagaing Division) sind in diesem Jahr mindestens 150 Kinder verstorben. Insgesamt sind in der Region 5.974 Menschen erkrankt. Zahlreiche Infektionen verliefen als Dengue hämorrhagisches Fieber. In der Irawadi-Division wurden in diesem Jahr 3.397 Erkrankungen inkl. 11 Todesfällen registriert. Im Mon-Staat im Süden des Landes sind seit Januar 5.022 Menschen erkrankt, mindestens 3 Menschen sind verstorben. In Yangon sind bis Anfang Juli 1.935 Fälle aufgetreten, 13 Menschen sind verstorben. Landesweit wurden in diesem Jahr mehr als 36.000 Infektionen gemeldet, 120 Menschen sind verstorben. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Fallzahlen verdreifacht. Infolge von Unwettern mit Überschwemmungen seit Anfang Juli wird besonders im Rakhaing-Staat (W) und auch in den Regionen am Golf von Bengalen eine weitere Zunahme der Erkrankungen befürchtet. Aufgrund von Klimaveränderungen und der stetigen Zunahme der Bevölkerung in den Städten wird die Infektion inzwischen ganzjährig beobachtet. Schwerpunkt der Übertragung ist weiterhin die Regenzeit von Juni bis September. Mückenschutz beachten. Sicherheitshinweis: Am 8. November 2015 fanden in Myanmar allgemeine Parlamentswahlen statt. Es wird angeraten, sich von größeren Menschenansammlungen und Demonstrationen fern zu halten. Da Myanmar in den letzten Monaten unter erheblichem Starkniederschlag und Hochwasser gelitten hat, muss in manchen Regionen mit unvorhersehbaren Behinderungen gerechnet werden. Die Überschwemmungen im Westen Myanmars betreffen hauptsächlich weit 18 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 22/15 • 18. November 2015 entfernt gelegene und schwer zugängliche Gebiete. Derzeit ist das Hochwasser in den westlichen Unionstaaten (Rakhine, Chin, Sagaing, Magway) noch nicht ganz abgeflossen oder hat große Mengen an Matsch hinterlassen. Hier muss mit Einschränkungen der Reisemöglichkeiten gerechnet werden. Touristengebiete (Ngapali, Mandalay, Inle-See, Bagan, Bago, Ngwe Saung) sind nicht betroffen. Die dorthin führenden Straßen und die Zielflughäfen sind frei. Reisenden wird geraten, die Überschwemmungsgebiete zu meiden und die lokale Berichterstattung zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Namibia Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Insbesondere im Norden kann es während und nach der Regenzeit (Oktober–März) zu lokalen Cholera-Ausbrüchen kommen. Namibia war 1990 eines der ersten afrikanischen Länder, das frei von Poliomyelitis war. Durch Wiedereinschleppungen von Wildvirus Typ 1 aus dem benachbarten Angola kam es 1993 und 2006 zu regionalen Ausbrüchen, die nach flächendeckenden Impfkampagnen rasch unter Kontrolle waren. Seit 2007 wurden keine weiteren Erkrankungsfälle gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio, evtl. Cholera) bei Reisen beachten. Nepal Darminfektionen: Infolge des Erdbebens Ende April dieses Jahres steigt das Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit stark an, auch mit lokalen Cholera-Ausbrüchen ist zu rechnen. Typhus gilt im Land als endemisch. Etwa 1 Woche nach der Katastrophe wurde die erste Hepatitis-Infektion registriert. Seit 2010 sind keine PolioErkrankungen gemeldet worden. Seit dem 18. September 2014 wird in Nepal zusätzlich zu der bereits verwendeten OPV-Vakzine der IPV-Impfstoff eingesetzt, um das Land dauerhaft poliofrei zu halten. Hygiene beachten, Polio-, evtl. Typhus- und Cholera-Impfung. Sicherheitshinweis: Nepal ist seit dem Erdbeben der Stärke 7,8 vom 25. April 2015 wiederholt von zum Teil heftigen Nachbeben erschüttert worden. Am 12. Mai ereignete sich ein weiteres schweres Nachbeben der Stärke 7,4. Von nicht notwendigen Reisen in die von den Erdbeben am schwersten betroffenen Distrikte wird weiterhin abgeraten: Humla, Mugu, Dolpa, Mustang, Manang, Lamjung Gorkha (inkl. Manaslu-Trekkingregion), Dhading, Rasuwa (inkl. Langtang), Nuwakot, Sindhupalchok, Kavrepalanchok, Dolakha, Ramechhap, Okhaldhunga, Solukhumbu (inkl. Everst Base Camp und Trekking­ routen in der Everest-Region) sowie Sankhuwasabha and Taplejung. Der Zugang zu den unmittelbar von den Beben betroffenen Gebieten Langtang, Manaslu und der Everest-Region ist gar nicht oder nur unter erheblichen Schwierigkeiten möglich. Auch in nicht direkt von den Erdstößen betroffenen Gebieten, wie unter anderem der Annapurna-Region, ist weiterhin mit Landrutschen zu rechnen (www.auswaertiges-amt.de). Nicaragua Chikungunya: Seit Januar dieses Jahres wurden 4.545 Infektionen bestätigt. Im August wurde der erste Todesfall gemeldet, ein Kleinkind ist verstorben. Seit dem ersten Auftreten Anfang Juli 2014 wurden bis Ende vergangenen Jahres ca. 3.500 Fälle registriert, mindestens 40 wurden importiert. Ende September 2014 wurde die erste autochthone Infektion bestätigt. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis Ende September wurden 1.663 Infektionen labortechnisch bestätigt, es gab 30.451 Verdachtsfälle. 7 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Departamentos Managua (W), Nueva Segovia (N), Matagalpa (Z), Chinandega (NW), Esteli (NW) und das autonome Gebiet Caribe Sur (SO). Im vergangenen Jahr wurden 35.425 Verdachtsfälle registriert, 1.930 Erkrankungen wurden bestätigt. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Mücken beachten. © Centrum für Reisemedizin Niederländische Antillen Chikungunya: Anfang Dezember 2013 hat die WHO erstmals 2 autoch­thone Fälle in der Karibik bestätigt. Die beiden Infektionen stammten aus dem französischen Teil der Insel St. Martin. Bis Ende letzten Jahres ist die Zahl auf 793 Erkrankungen angestiegen, es gibt 4.830 Verdachtsfälle. 3 Menschen sind verstorben. Die Zahl der Neuinfektionen sinkt. Bis Ende April dieses Jahres wurden 600 Verdachtsfälle gemeldet, seitdem wurden nur noch Einzelfälle und seit Mitte August gar keine Neuinfektionen mehr registriert. Auch im niederländischen Teil der Insel sind letztes Jahr 470 Menschen erkrankt. Auf der zu Frankreich gehörenden Nachbarinsel Saint-Barthélemy wurden bis Ende 2014 142 Erkrankungen und weitere 1.393 Verdachtsfälle gemeldet. In diesem Jahr waren es nur 317 Verdachtsfälle. Seit Ende Mai wurden keine Infektionen mehr bestätigt. Zwischen Anfang Februar und Ende Dezember 2014 wurden 66 autoch­thone Fälle aus Aruba gemeldet, es gab 417 Verdachtsfälle, 12 Infektionen wurden importiert. Bis Mitte Juli dieses Jahres wurden 967 autochthone Infektionen beobachtet. Im Juni 2014 wurde eine Erkrankung auf die Insel Bonaire importiert. Seitdem wurden ca. 100 weitere Infektionen bestätigt. Seit Ende August letzten Jahres wurden 835 autochthone Erkrankungen und mehr als 20.000 Verdachtsfälle auf Curacao registriert, 7 Infektionen wurden importiert. Expositionsprophylaxe gegen die vorwiegend tagaktiven Mücken beachten. Niger Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Auch Cholera-Erkrankungen kommen landesweit vor. Polio, auf gleichem Wege übertragen, wurde zuletzt 2012 gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) beachten. Sicherheitshinweis: Seit Anfang Februar greift die islamistische Terrororganisation Boko Haram auch Ziele im Südosten Nigers (Region Diffa) an. Es ist zudem nicht auszuschließen, dass die Gruppe auch in anderen Städten des Landes terroristische Attentate plant. Es wird daher auch in Niamey zu besonderer Vorsicht aufgerufen (www.auswaertiges-amt.de). Nigeria Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera-Ausbrüche kommen landesweit vor, besonders während der Regenzeit von April bis Oktober. Ende Oktober wurden 300 Schülerinnen einer Mädchenschule in Efon Alaaye (Bundesstaat Ekiti) mit Verdacht auf eine Cholerainfektion im Krankenhaus behandelt. Seit Anfang des Jahres wurden aus verschiedenen Bundesstaaten 5.056 Infektionen mit 184 Todesfällen gemeldet. Das Gesundheitsministerium verzeichnete in 2014 35.996 Erkrankungen, 755 Menschen sind verstorben. Hygiene beachten, Impfung ist zu empfehlen. Poliomyelitis: Mittels intensiver Impfkampagnen konnte die Zahl der Neuinfektionen gesenkt werden, die letzte Erkrankung wurde im Juli 2014 registriert. Im ersten Halbjahr 2014 wurden 6 Fälle gemeldet. 2013 sind 53 Menschen erkrankt, davon stammen allein 10 aus dem Bundesstaat Borno (NO). 2012 wurden 122 Fälle registriert. Fälle von Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) kommen immer wieder vor. In diesem Jahr wurde nur ein Fall beobachtet, 2014 waren es 17. Ende September dieses Jahres hat die WHO Nigeria von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt weiterhin. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten. Vogelgrippe: Erstmals seit 2008 wurde Anfang Januar auf 2 Geflügelfarmen und Geflügelmärkten in den Bundesstaaten Kano und Lagos Influenza A(H5N1) registriert. Inzwischen hat sich die Erkrankung auf mindestens 18 Bundesstaaten ausgedehnt, am stärksten betroffen ist der Bundesstaat Plateau. Zuletzt wurden Ausbrüche im September und Oktober in den Bundesstaaten Rivers und Abia im Süden des Landes beobachtet. Insgesamt wurden mindestens 19 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 22/15 • 18. November 2015 500 Ausbrüche gezählt. Mehr als 1,4 Millionen Tiere wurden vorsorglich getötet. Menschen sind bisher nicht erkrankt. Im Januar 2006 wurde die Infektion erstmals in Nigeria nachgewiesen, danach kam es zu mehreren Ausbrüchen in verschiedenen Bundesstaaten. Im Januar 2007 verstarb eine junge Frau aus Lagos an der Tierseuche. Norwegen Mumps: Seit Anfang November wurden landesweit etwa 80 Erkrankungen registriert. Die meisten Infektionen wurden bei Studenten in Trondheim beobachtet, aber auch aus Bergen, Oslo und anderen Gemeinden an der Westküste wurden Fälle gemeldet. Impfschutz beachten. Tollwut: Im Oktober wurde bei einer erkrankten Fledermaus erstmals eine Infektion mit dem europäischen Fledermaus-Lyssavirus (EBLV-2) nachgewiesen. Das Tier wurde in der Provinz Oppland (S) gefunden. Terrestrische Tollwut kommt in Norwegen nur auf den arktischen Inseln Svalbards vor. Österreich West Nile-Fieber: Anfang August wurde bei der Routineunter­ suchung im Rahmen einer Blutspende eine Infektion in Wien nachgewiesen. Im vergangenen Jahr gab es einen vergleichbaren Fall, ebenfalls in Wien. Bis Mitte Oktober wurden 6 weitere Erkrankungen registriert. Eine Infektion wurde in Wien erworben, bei den anderen Fällen ist der Infektionsort noch unbekannt. Durch eine retrospektive Untersuchung im Jahr 2012 wurden die ersten 2 autochthonen Erkrankungen für 2009 nachgewiesen. In 2010 wurde ebenfalls ein Fall registriert. Mückenschutz beachten. Pakistan Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Mit örtlichen Cholera-Ausbrüchen muss im ganzen Land gerechnet werden. Hepatitis A und Typhus kommen vor. Hygiene und Impfschutz beachten. Dengue: Landesweit haben die Erkrankungen in diesem Jahr zugenommen. Im Bundesstaat Punjab (N) sind die Fallzahlen infolge von Überschwemmungen seit Ende August stark gestiegen. In der Stadt Rawalpindi wurden zwischen August und Mitte November etwa 4.500 Infektionen registriert, 10 Menschen sind verstorben. In der Stadt Multan wurden in diesem Jahr ca. 400 Erkrankungen und 2 Todesfälle verzeichnet. Im Bundesstaat Sindh (S) wurden in diesem Jahr ca. 3.200 Fälle gemeldet, es gab 8 Todesfälle. Besonders betroffen ist die Stadt Karachi. Weitere Infektionen gab es in diesem Jahr im Bundesstaat Belutschistan (O). Mückenschutz beachten. Krim-Kongo hämorrhagisches Fieber (CCHF): Mitte Oktober wurden 2 Todesfälle in Karachi (Provinz Sindh, S) bestätigt, es gibt einen weiteren Verdachtsfall. Damit ist die Zahl der bestätigten Infektionen in der Stadt in diesem Jahr auf 6 gestiegen, die ersten 4 Patienten wurden erfolgreich behandelt. Bis Anfang November wurden aus der Provinz Khyber Pakhtunkhwa (NW) 32 Infektionen gemeldet, 12 der Erkrankten sind verstorben. Die meisten Betroffenen kamen aus dem benachbarten Afghanistan. Anfang Oktober sind 11 Menschen in einer Klinik in der Stadt Quetta (Belutschistan) erkrankt, 4 von ihnen sind verstorben. Alle hatten im Rahmen des islamischen Opferfestes Kontakt zu Tieren. Bereits im September sind ein Mann und ein 7-jähriger Junge aus Belutschistan verstorben. Wenige Tage zuvor wurde die Erkrankung auch bei 2 Personen in Peshawar diagnos­tiziert. Seit Anfang des Jahres wurden landesweit 17 Todesfälle registriert. CCHF ist vor allem im N und W des Landes sowie im benachbarten Afghanistan endemisch. Die Übertragung des zu den Bunyaviridae gehörenden Erregers erfolgt gewöhnlich durch Zecken, gelegentlich aber auch von Mensch zu Mensch, z. B. nosokomial oder interfamiliär. Expositionsprophylaxe (z. B. Repellentien, bedeckende Kleidung) und frühzeitige Zeckenentfernung sind empfehlenswert. Kontakt mit Kranken meiden. © Centrum für Reisemedizin Poliomyelitis: Seit Januar wurden landesweit 40 Infektionen gemeldet. Anfang Oktober wurde der jeweils erste Fall für dieses Jahr in der Provinz Punjab (O) und in der Stadt Karachi (Provinz Sindh, S) gemeldet. Die meisten Infektionen stammen aus dem Norden des Landes. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind im vergangenen Jahr landesweit 306 Personen an Polio erkrankt. Dies sind die höchsten Fallzahlen seit 14 Jahren, im Jahr 2000 wurden 199 Infektionen registriert. Seit Ende Dezember 2012 werden immer wieder Angriffe auf die Impfteams gemeldet, mehr als 60 Helfer und Polizisten aus dem Begleitschutz starben allein in 2014. Auch in diesem Jahr wurden bereits mehrere Anschläge registriert. Pakistan­ist eines der wenigen Länder, in dem Poliomyelitis weiterhin endemisch ist. Hygiene und Impfschutz beachten. Entgegen den offiziellen Bestimmungen wird bei der Einreise beruflich Reisender der Nachweis eines Arztes über einen bestehenden Polioschutz verlangt. Entsprechend einer Aufforderung der WHO vom Mai 2014 soll die Regierung sicherstellen, dass alle Reisenden (Einheimische und Touris­ ten), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, bei ihrer Ausreise eine gültige Impfung gegen Polio nachweisen können. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Diese Empfehlung wurde Anfang Mai 2015 von der WHO wiederholt. Diese Maßnahme soll helfen eine weitere Verbreitung der Erkrankung zu verhindern. Erdbeben: Ein schweres Erdbeben mit einer Stärke von 7,5 hat am 26. Oktober den Nordwesten des Landes erschüttert. Das Epi­ zentrum lag im benachbarten Afghanistan. Nach offiziellen Schätzungen wird mit mehr als 200 Toten und mehr als 1.200 Verletzten gerechnet. Mit Versorgungsengpässen und einer erhöhten Seuchengefahr ist zu rechnen. Für Hilfseinsätze adäquate Hygiene und Impfschutz empfohlen. Sicherheitshinweis: Vor Reisen nach Khyber-Pakhtunkhwa (ehemals Nordwestgrenzprovinz, NWFP), in die Stammesgebiete an der Grenze zu Afghanistan (die sog. Federally Administered Tribal Areas, FATA) und nach Belutschistan wird gewarnt. Landesweit besteht eine Gefährdung durch politisch-religiös motivierte Gewalttaten (www.auswaertiges-amt.de). Palästinensische Gebiete West Nile-Fieber: Ende August wurde die erste Erkrankung für diese Saison gemeldet. Die Infektion kommt in der Region sporadisch vor. Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt zum nächsten übertragen. Es infiziert hauptsächlich Vögel, kann aber auch auf Menschen, Pferde und andere Säugetiere übergreifen. Bei Menschen kommt es in 80 % der Fälle zu keinen Symptomen. In den anderen Fällen treten grippeähnliche Symptome auf. Das Virus kann die BlutHirn-Schranke überschreiten und zu Meningitis, Enzephalitis und Lähmungen führen. Mückenschutz beachten. Sicherheitshinweis: Die Sicherheitslage in Jerusalem und im Westjordanland hat sich seit Mitte September verschärft. Anfang Oktober kam es zu teils tödlichen Angriffen auf Israelis. Mehrere Palästinenser wurden von israelischen Sicherheitskräften erschossen, zahlreiche verletzt. Trotz der 2014 nach der Militäroperation „Protective Edge“ vereinbarten Waffenruhe, kam es in den letzten Wochen vereinzelt zu Raketenbeschuss aus dem Gaza-Streifen. Bei Aufenthalten im unmittelbaren Grenzgebiet zum Gaza-Streifen wird daher zu erhöhter Vorsicht geraten. Vor und während der Reise nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete wird geraten, sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren sowie die Internetseiten der Botschaft in Tel Aviv (www.tel-aviv.diplo.de) und des Vertretungsbüros Ramallah (www.ramallah.diplo.de) zu konsultieren (www.auswaertiges-amt.de). Panama Chikungunya: Im Juni 2014 wurden die ersten 2 importierten Fälle bestätigt, bis Ende letzten Jahres hat sich die Zahl auf 43 erhöht, es gab 25 autochthone Infektionen. Seit Anfang 2015 wurden 20 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 22/15 • 18. November 2015 171 Erkrankungen registriert, 148 gelten als autochthon. Mückenschutz beachten. Dengue: In den ersten 41 Wochen in diesem Jahr sind 1.933 Verdachtsfälle registriert worden. 1.633 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt. Ein Mensch ist verstorben. Im vergangenen Jahr wurden 5.276 Verdachtsfälle gemeldet, 9 Menschen sind verstorben. 2013 sind 3.067 Erkrankungen und 14 Todesfälle registriert worden. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Mücken beachten. Papua-Neuguinea Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, für Typhus vor allem im Hochland, wo der Erreger hochgradig endemisch ist. Seit 2009 treten landesweit Cholera-Fälle auf. Hygiene beachten, Risikoreisende sollten geimpft (Typhus, Cholera) werden. Paraguay Chikungunya: Im Oktober 2014 wurde die erste autochthone Erkrankung bestätigt. 7 Fälle wurden importiert. Der Erste stammt aus der Dominikanischen Republik und wurde bereits Anfang Juli 2014 gemeldet. Seit Anfang dieses Jahres wurden 3.912 bestätigte Infektionen registriert. Die meisten Infektionen stammen aus der Hauptstadt und ihrer Umgebung. Unzureichende Müll­ entsorgung begünstigt die Zunahme der Zahl an Überträgermücken. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis Mitte September wurden mehr als 46.000 Verdachtsfälle registriert, das sind bereits mehr als im gesamten Vorjahr. 12.325 Infektionen konnten bestätigt werden. 2014 sind 16.917 Verdachtsfälle gemeldet worden, 2.601 Infektionen konnten labortechnisch bestätigt werden, es gab 5 Todesfälle. Mit 144.500 Erkrankungen und 251 Todesfällen erlebte das Land 2013 den schwersten Ausbruch seiner Geschichte. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Mücken beachten. Sicherheitshinweis: Die Provinzen San Pedro und Concepción gelten weiterhin als Operationsgebiet der paraguayischen GuerillaOrganisation EPP (Ejercito Popular Paraguayo), die in letzter Zeit erneut mit Erpressungen und Anschlägen in Erscheinung getreten ist. Nicht unbedingt notwendige Reisen in diese Gebiete sollten deshalb unterbleiben (www.auswaertiges-amt.de). Peru Chikungunya: Seit Ende Juni 2014 hat das Gesundheitsministerium 82 importierte Erkrankungen bestätigt, 71 davon in diesem Jahr. Anfang Juni dieses Jahres wurde die erste autochthone Infektion gemeldet. Ein 12-jähriges Kind ist in Zarumilla (Region Tumbes, N) erkrankt. Inzwischen ist die Zahl auf 84 gestiegen, es gibt weitere Verdachtsfälle. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis Anfang Oktober dieses Jahres sind 37.319 Infektionen und 51 Todesfälle registriert worden. Die Gesamtzahl des Vorjahres (ca. 19.000) wurde damit bereits übertroffen. 16 der 25 Regionen sind betroffen. Die Mehrzahl der Fälle stammt aus den Regionen Tumbes (N) und Piura (N). Vorangegangene Regenfälle haben den Anstieg der Infektionen in dem Gebiet Piura begünstigt. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken beachten. Philippinen Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Ausbrüche von Cholera kommen sporadisch vor. Typhus ist auf den Philippinen endemisch und führt immer wieder zu sporadischen Erkrankungen oder örtlichen Ausbrüchen. Hygiene beachten, ggf. Typhus- und Cholera-Impfung erwägen. Chikungunya: In der Provinz South Cotabato (Insel Mindanao) wurden 2 Infektionen bestätigt. Um einen größeren Ausbruch zu verhindern, haben die Behörden die Überwachungsmaßnahmen verstärkt. Chikungunya tritt seit Beginn der 1990er Jahre auf den Philippinen auf. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Mücken beachten. © Centrum für Reisemedizin Dengue: Bis Anfang Oktober wurden landesweit 108.263 Infektionen registriert, 317 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Regionen Calabarzon, Central Luzon, Metro Manila und Northern Mindanao. Landesweit haben die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ca. 32 % zugenommen. Der Höhepunkt des Ausbruchs scheint überwunden zu sein. Im August und September haben insgesamt 9 Städte in der Region Cordillera Dengue-Ausbrüche gemeldet. In dieser Region hat sich die Fallzahl im Vergleich zum Vorjahr um 180 % erhöht. In der Provinz Antique im Westen der Insel Panay haben sich die Fallzahlen von Januar bis Oktober dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fast verdoppelt. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Hand-Fuß- und Mundkrankheit (HFMD): Anfang Oktober dieses Jahres sind landesweit 1.867 Kinder erkrankt. Damit haben sich die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr vervierfacht. Am stärksten betroffen sind zwei Regionen auf der Insel Luzon, Cagayan Valley im Norden und Calabarzon im Süden. An der Infektion erkranken in der Regel junge Kinder. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch, Symptome sind hohes Fieber und Bläschenbildung an den Händen, Füßen und der Mundschleimhaut. In SO-Asien kommt es regelmäßig zu Epidemien. Eine spezifische Behandlung existiert nicht. Reisende sollten auf besonders gute persönliche Hygienemaßnahmen achten. Portugal West Nile-Fieber: Ende August wurde in der Region Algarve im Süden des Landes erstmals seit 2004 eine Infektion beim Menschen bestätigt. Damals waren 2 irische Touristen erkrankt. Im Jahr 2010 gab es einen unbestätigten Verdachtsfall, außerdem wurde die erste Infektion bei einem Pferd nachgewiesen. Das Tier war IgG und IgM positiv und wurde daraufhin getötet. Das Virus verursacht eine Enzephalitis bei Pferden und Menschen. Mückenschutz beachten. Puerto Rico Chikungunya: Aus der Hauptstadt San Juan wurde Ende Mai 2014 der erste Fall gemeldet. Bis Ende letzten Jahres wurden landesweit 4.478 Erkrankungen bestätigt, 24 Menschen sind verstorben. Es gab 34.724 Verdachtsfälle. Bis Anfang November dieses Jahres wurden 189 autochthone Erkrankungen registriert, es gab weitere 876 Verdachtsfälle. Ein Mensch ist verstorben. Besonders die Ostküste ist betroffen. Insgesamt wurden 31 Infektionen importiert. Mückenschutz beachten. Rumänien West Nile-Fieber: Aus dem Kreis Dolj in der Region Walachei (S) wurde im August die erste neuroinvasive Erkrankung in diesem Jahr in Europa gemeldet. Insgesamt sind bis Ende Oktober 18 Infektionen aufgetreten. Mückenschutz beachten. Russland Orale Infektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit; weiterhin Risiko für Hepatitis A (meist über kontaminiertes Trinkwasser), Trichinellose (meist über unzureichend gegartes Wildschwein- und Bärenfleisch) sowie Botulismus (meist über hauseingemachte Lebensmittel, speziell Fischkonserven). Milzbrand kommt sporadisch oder als Cluster sowohl in der intestinalen wie in der kutanen Form vor. Hygiene beachten, Impfschutz gegen Hepatitis A empfohlen. Tollwut: Wildtiertollwut (v. a. bei Marderhunden und Füchsen) kommt in ganz Russland vor und gefährdet über Haustiere und streunende Hunde den Menschen. Nach verdächtigen Tierkontakten ist sofort ein Arzt aufzusuchen. Da eine adäquate postexpositionelle Versorgung in ländlichen Gebieten nicht immer gewährleistet ist, sollten Risikoreisende vorbeugend geimpft sein. West Nile-Fieber: Seit Ende August dieses Jahres wurden 20 Fälle aus 3 Oblasten registriert. Am stärksten betroffen ist Astrachan (S) mit 6 Fällen. Das Virus wird durch Stechmücken von einem Wirt 21 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 22/15 • 18. November 2015 Ihr Wegbegleiter für berufliches Reisen und Gesundheit Gesund auf Geschäftsreisen Reisemedizinische und arbeitsrechtliche Grundlagen. Ein Handbuch für Mediziner, Unternehemen und beruflich Reisende. Jelinek (Hrsg.) 2014. 320 S., geb. 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Sicherheitshinweis: Reisen in den Nordkaukasus: Von Reisen nach Inguschetien, Tschetschenien, Dagestan, Nordossetien und Kabardino-Balkarien wird dringend abgeraten (www.auswaertiges-amt.de). Sambia Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit; Cholera ist endemisch während der Regenzeit (Oktober–März). In mehreren Regionen des Landes werden immer wieder Typhus-Ausbrüche registriert. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten. Samoa, Amerikanisch- Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Typhus ist wie auf anderen Inseln des südlichen Pazifiks auch auf Samoa endemisch und führt immer wieder zu Einzel- und Gruppen­ erkrankungen bei der dortigen Bevölkerung. Hygiene beachten, ggf. Typhus-Impfung empfohlen. Chikungunya: Seit Anfang Juli 2014 wurden 2.556 Infektionen gemeldet. 15 Menschen mussten stationär behandelt werden. Es ist der erste Ausbruch auf der Insel. Die Zahl der Neuinfektionen geht zurück. Nähere Informationen über den Ursprung der Infektion liegen bisher nicht vor. Mückenschutz beachten. Dengue: Seit September geht die Zahl der Neuinfektionen zurück. Seit Mai wurden 450 Fälle bestätigt, mindestens 143 Menschen mussten in einer Klinik behandelt werden. Es gab 4 Todesfälle. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken beachten. Samoa, West Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Typhus ist wie auf anderen Inseln des südlichen Pazifiks auch auf Samoa endemisch und führt immer wieder zu Einzel- und Gruppenerkrankungen bei der dortigen Bevölkerung. Hygiene beachten, ggf. Typhus-Impfung empfohlen. Chikungunya: Anfang August 2014 wurden die ersten Verdachtsfälle gemeldet. Seitdem sind 4.524 Erkrankungen registriert worden. Die Behörden haben Kampagnen gestartet um Mückenbrutplätze zu beseitigen. Seit Mitte Dezember 2014 geht die Zahl der Neuinfektionen zurück. Mückenschutz beachten. Dengue: Seit Mitte Juni wurden 773 Infektionen registriert. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken beachten. Saudi-Arabien Coronavirus: 2012 ist ein neuartiges Coronavirus (MERS-CoV, vormals hCoV-EMC) aufgetreten. Als Tierreservoir werden Dromedare vermutet. Landesweit kam es bis zum 16. November zu 1.277 laborbestätigten Infektionen mit 547 Todesfällen. Zwischen Mitte Mai und Ende Juni wurden vermehrt Erkrankungen in der Stadt Hufoof (O) registriert. Seit Mitte Oktober nehmen die Fallzahlen dort erneut zu. Mindestens 7 Erkrankungen gehen auf Infektionen in einer Klinik zurück. Seit Anfang August wird ein Cluster mit 185 Erkrankungen in der Hauptstadt Riad beobachtet. 54 Menschen sind verstorben. Unter den Betroffenen sind auch immer wieder Klinikmitarbeiter und Pflegekräfte. Das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) meldet weltweit 1.637 laborbestätigte Fälle, 633 Menschen sind verstorben. Die meisten Infektionen stammen aus 6 Ländern auf oder in der Nähe der Arabischen Halbinsel; betroffen sind die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien, Katar, Oman, Kuwait, Jemen und Jordanien. Es gab weitere Importe nach Algerien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Iran, Libanon, Malaysia, Marokko, Niederlande, Österreich, Philippinen, Süd-Korea, Thailand, Tunesien, Türkei und USA. Eine MERS-CoV-Infektion zeigt sich meist in Form einer Pneumonie. Als häufigste Symptome wurden Fieber, Husten, Respirationsprobleme beobachtet. Laut einer internationalen Studie ist das Virus weiter © Centrum für Reisemedizin verbreitet als bisher angenommen. Ein großer Teil der Infektionen scheint symptomlos zu verlaufen, mehr als 40.000 Menschen sollen sich innerhalb der letzten 10 Jahre unbemerkt angesteckt haben. WHO-Experten sehen zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinen Grund, von Reisen in die betroffenen Gebiete abzuraten. Einreisebestimmungen, Impfpflicht: Pilger benötigen auch außerhalb der Pilgerzeit (Hajj) für ein Umrah-Visum eine Impfung mit einem tetravalenten Meningokokken-Impfstoff, die vom 10. Tag nach der Applikation an für 3 Jahre gültig (und wirksam) ist. Eine Impfung gegen saisonale Influenza kann gelegentlich (entgegen der offiziellen Bestimmungen www.hajinformation.com) bei VisumAntrag verlangt werden, ebenso wie eine ärztliche Bescheinigung, dass der Reisende gesund und frei von ansteckenden Krankheiten ist. Aufgrund des Infektionsrisikos mit MERS-CoV wird allen Pilgern zu sorgfältiger Hygiene geraten. Verboten ist weiterhin die private Einfuhr von Nahrungsmitteln jeglicher Art. Unabhängig vom Hajj müssen weiterhin alle Personen unter 15 Jahren, die aus Ländern mit Polio-Vorkommen nach Saudi-Arabien einreisen, gegen Polio geimpft sein. Ein entsprechender Impfnachweis wird in der Regel bereits beim Visumantrag verlangt. Die Bestimmung gilt auch für die Wiedereinreise von Personen, die aus den o.g. Ländern nach SaudiArabien zurückkehren. Desgleichen ist der Nachweis einer Gelb­ fieberimpfung nach den internationalen Gesundheitsbestimmungen für Einreisen aus endemischen Gebieten erforderlich. Senegal Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Während es in den vorangegangenen Jahren jeweils größere Probleme mit Cholera gab, wurden seit 2008 keine Ausbrüche bekannt. Die letzten 18 Polio-Fälle traten 2010 nach einer 10-jährigen Pause auf. Hygiene und Impfstatus beachten. Chikungunya: Das erste Mal seit 2010 sind in der Region Kédougou Fälle von Chikungunya-Fieber aufgetreten. Von Ende August bis Mitte Oktober wurden 40 Infektionen bestätigt. Betroffen sind überwiegend Minenarbeiter. Mückenschutz beachten. Serbien West Nile-Fieber: Im August wurde im Distrikt Okrug Juzni Banat (NO) der erste Fall für diese Saison registriert. Bis Anfang November ist die Fallzahl landesweit auf 28 gestiegen. Die Infektion kommt in Serbien sporadisch vor. Im vergangenen Jahr wurden 76 Erkrankungen registriert. Mückenschutz beachten. Sierra Leone Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera ist im Land endemisch, Ausbrüche kommen immer wieder vor. Seit 2010 wurden keine Polio-Fälle gemeldet. Hygiene und Impfschutz weiterhin beachten. Ebola hämorrhagisches Fieber: Bis zum 31. Oktober wurden insgesamt 14.078 Erkrankungen (8.704 davon bestätigt) sowie 3.589 bestätigte Todesfälle gemeldet. Ende September wurden die letzten beiden Patienten geheilt aus der Klinik entlassen. Nach 42 Tagen ohne Neuinfektion hat die WHO das Land am 7. November für Ebola-frei erklärt. Eine Infektion erfolgt entweder über Fledermäuse (z. B. Besuch von Höhlen) oder Kontakt mit infizierten und erkrankten Wildtieren (Affen und Antilopen, typischerweise beim Jagen oder Verzehren von ungenügend durchgebratenem Fleisch). Das größte Risiko stellt der Kontakt zu Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Stuhl) bei der Pflege von Patienten dar. Das Infektionsrisiko für (touristisch) Reisende ist gering. Da Neuerkrankungen nicht ausgeschlossen werden können, rät das Auswärtige Amt dringend die Nachrichtenlage aufmerksam zu verfolgen, sich von sichtbar Kranken fernzuhalten und bei Reisen ins Landesinnere besondere Vorsicht walten zu lassen­. 23 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 22/15 • 18. November 2015 Simbabwe letzten Jahres waren vermehrt Typhus-Fälle in der Hauptstadt Colombo aufgetreten. Hygiene beachten. Typhus: Typhus ist im Land endemisch. Seit Oktober 2011 kommt es immer wieder zu Ausbrüchen, mehrere Tausend Menschen sind erkrankt. Seit Anfang des Jahres wurden mehr als 300 Infektionen bestätigt. Besonders betroffen ist weiterhin die Hauptstadt Harare (N). Schätzungsweise die Hälfte der 12 Millionen Einwohner hat keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen. Hygiene sorgfältig beachten. Risikoreisende sollten geimpft werden. Dengue: Die Arbovirose ist in Sri Lanka endemisch. Mit einem Übertragungsrisiko ist landesweit zu rechnen, insbesondere während und nach der Regenzeit. Seit Oktober steigt die Zahl der Neuinfektionen an. Bis Mitte November sind 23.630 Menschen erkrankt, mindestens 50 Menschen sind verstorben. Mit mehr als der Hälfte gemeldeten Fälle ist die Westprovinz mit der Hauptstadt Colombo weiterhin am stärksten betroffen. Seit April wurden weniger Infektionen registriert als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im vergangenen Jahr wurden 47.502 Erkrankungen und mindestens 95 Todesfälle gemeldet. Am stärksten betroffen waren die Distrikte Colombo, Gampaha und Ratnapura in der Westprovinz. Das Gesundheitsministerium fordert die Bevölkerung zu verstärkten Maßnahmen zur Eliminierung von Mückenbrutplätzen auf. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Aufgrund mangelhaft funktionierender Abwassersysteme kommt es landesweit weiterhin zu Cholera-Ausbrüchen. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten. Singapur Dengue: Das Virus ist im Stadtstaat endemisch. Da es dort keine terminierten Regenzeiten gibt, ist ganzjährig mit einem Übertragungsrisiko zu rechnen, das nach stärkeren Regenperioden ansteigt. Seit Anfang des Jahres wurden 9.030 Infektionen registriert, 2 Frauen sind verstorben. Beim zweiten Todesfall handelt es sich um eine indische Touristin. Ob die Infektion in Singapur oder bereits in ihrem Heimatland erworben wurde, ist nicht geklärt. Insgesamt haben sich die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum etwa halbiert. 2014 sind 18.338 Menschen erkrankt, 5 Menschen sind verstorben. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Hand-Fuß- und Mundkrankheit (HFMD): Bis zur KW 44 wurden 24.025 Infektionen registriert. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres wurden 18.819 Erkrankungen gemeldet. Seit Mitte Mai geht die Zahl der Neuinfektionen zurück und liegt seitdem etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Die in der Regel milde verlaufende Kinderkrankheit ist im Stadtstaat endemisch, seit 1970 werden immer wieder Ausbrüche registriert. Die verursachenden Viren sind Enterovirus 71 und Coxsackievirus A16. Die Übertragung erfolgt sowohl über Speichel, Tröpfchen, Sekret aus Bläschen als auch fäkal-oral (auch indirekt über Gegenstände). Reisende sollten besonders auf gute Hygiene achten. Somalia Infektionskrankheiten: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Im gesamten Land gibt es immer wieder Ausbrüche von Cholera. Besonders Kinder in Flüchtlingslagern sind gefährdet. Aufgrund schwerer Dürre und Krieg leben etwa ein Viertel aller Somalier in provisorischen Unterkünften innerhalb oder Flüchtlingscamps außerhalb des Landes unter sehr schlechten Bedingungen und ohne Zugang zu sauberem Wasser. Hygiene und ggf. Impfschutz be­achten. Poliomyelitis: Nachdem seit mehr als einem Jahr keine neuen Infektionen gemeldet wurden, hat die WHO den aktuellen Ausbruch Ende Oktober für beendet erklärt. Somalia galt bereits von April 2008 bis April 2013 als poliofrei. Dann war die Infektion erneut bei einem Mädchen in Mogadischu aufgetreten, 163 weitere Fälle folgten im selben Jahr. 2014 gab es weitere 5 Erkrankungen, die letzte im August. Ende Oktober dieses Jahres hat die WHO Somalia von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten. Sicherheitshinweis: Vor touristischen Reisen nach Somalia sowie vor Reisen in die Gewässer vor Somalia wird dringend gewarnt. Auf die aktuellen Reisewarnungen und Hinweise des Auswärtigen Amtes wird verwiesen (www.auswaertiges-amt.de). Sri Lanka Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, Cholera wurde seit längerer Zeit nicht mehr gemeldet. Im August © Centrum für Reisemedizin Leptospirose: Nach starken Regenfällen mit Überschwemmungen im Dezember letzten Jahres haben die Infektionen stark zugenommen. In diesem Jahr sind landesweit 3.247 Menschen erkrankt. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es ca. 2.300. Die Mehrzahl der Fälle stammt aus Reisanbaugebieten. Leptospiren gelangen über den Urin infizierter Säugetiere (Ratten, Hunde) in die Umwelt. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch den direkten oder indirekten Kontakt mit dem Urin über kleine Hautverletzungen oder Schleimhäute. In einem feuchten Milieu (Wasser, Schlamm) können die Leptospiren lange in der Umwelt überleben. Eine Aufklärung des Reisenden über den percutanen Infektionsweg ist sinnvoll. Entsprechende Kontakte sind zu meiden. St. Kitts & Nevis Chikungunya: Auf der Insel St. Kitts ist im Februar 2014 ein Mann an der mückenübertragenen Infektion erkrankt. Ob die Infektion lokal oder während einer Reise erworben wurde, ist nicht bekannt. Bis Ende letzten Jahres wurden 28 autochthone Fälle bestätigt, es gibt 627 Verdachtsfälle. Seitdem wurden keine neuen Infektionen bekannt. Anfang Juli vergangenen Jahres wurden 2 Erkrankungen auf der Insel Nevis bestätigt. Auch hier gibt es keine Informationen zum Infektionsort. Mückenschutz beachten. St. Lucia Chikungunya: Anfang April 2014 wurde die erste Erkrankung bestätigt. Ob die Infektion lokal oder während einer Reise erworben wurde, ist nicht bekannt. Inzwischen wurden 238 autochthone Infektionen bestätigt, weitere 645 Verdachtsfälle wurden registriert. In diesem Jahr wurden noch keine Erkrankungen beobachtet. Mückenschutz beachten. St. Vincent & Grenadinen Chikungunya: Im April 2014 wurden die ersten 3 Erkrankungen auf der nördlichen Grenadinen-Insel Bequia bestätigt. Landesweit wurden im vergangenen Jahr 173 Infektionen registriert, es gab 1.220 Verdachtsfälle. Auch ein deutscher Tourist ist betroffen. In diesem Jahr wurden bis Mitte Mai nur 5 Verdachtsfälle gemeldet, von denen 2 bestätigt wurden. Seitdem wurden keine weiteren Infektionen beobachtet. Mückenschutz beachten. Südafrika Einreisebestimmungen: Im Juni dieses Jahres wurden die Einreisebestimmungen für Minderjährige erneut verschärft. Personen unter 18 Jahren müssen bei Ein- und Ausreise eine vollständige (englischsprachige) Geburtsurkunde vorweisen. Diese Regelung gilt auch für Transitreisende, die den Transitbereich des Flughafens verlassen und zur Weiterreise erneut einchecken müssen. Bei allein reisenden Kindern und Jugendlichen oder, wenn nur ein Elternteil mitreist, gelten weitere Vorschriften. Eltern sollten sich vor der Reise bei der Botschaft (www.suedafrika.org) oder dem Department of Home Affairs (www.dha.gov.za) erkundigen. 24 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 22/15 • 18. November 2015 Sudan Infektionen allgemein: Darminfektionen, vor allem Durchfallerkrankungen, sind weit verbreitet, auch mit Ruhr und Cholera ist landesweit zu rechnen. Hohes Risiko für fast alle Formen der Hepatitis (A, E und B). Tollwut ist weit verbreitet, Übertragung vorwiegend durch Hunde. Meningokokken-Erkrankungen treten saisonal in der Trockenzeit auf. Malaria nimmt nach Süden hin zu. Kala-Azar (viszerale Leishmaniose) hat im Süd-Sudan weltweit die höchsten Inzidenzen. Im Süden gibt es zudem Schlafkrankheit, Rückfallfieber, Affenpocken sowie virale hämorrhagische Fieber: Größere Ausbrüche von Gelbfieber wurden 2003, 2005 und 2012 verzeichnet. Das Gesundheitsministerium plant eine groß angelegte Impfkampagne. Ausbrüche von Ebola-Fieber wurden 1976 und 2004 sowie Rift Valley-Fieber zum Jahreswechsel 2007/8 beobachtet. Hygiene und adäquaten Impfschutz beachten. Virales hämorrhagisches Fieber: Zwischen August und Anfang November sind in der Region Dafur mehr als 500 Menschen an den Symptomen eines viralen hämorrhagischen Fiebers erkrankt. Es gab 110 Todesfälle. Das Gesundheitsministerium hat inzwischen bestätigt, dass es sich um Dengue hämorrhagisches Fieber handelt. Gelbfieber, Rift Valley Fieber und Krim-Kongo hämorrhagisches Fieber waren zuvor ausgeschlossen worden. In 8 von insgesamt 36 Proben wurde eine Infektion mit dem West Nile Virus nachgewiesen. Außerdem wurden 4 Chikungunya-Fälle bestätigt. Beide Infektionen zeigen sehr selten hämorrhagische Verläufe. Mückenschutz be­achten. Sicherheitshinweis: In Sudan kann es wegen der aktuellen politischen Lage auch weiterhin zu Spannungen und ggf. Störungen der öffentlichen Ordnung kommen. Vor diesem Hintergrund rät das Auswärtige Amt, die politischen und sicherheitsrelevanten Entwicklungen aufmerksam zu verfolgen. Es wird empfohlen, die Reiseplanung eng mit den deutschen oder sudanesischen Reiseveranstaltern und Geschäftspartnern abzustimmen und die Deutsche Botschaft zu informieren (www.auswaertiges-amt.de). Südsudan, Republik Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, auch Cholera kommt vor. Seit Anfang Juni wurden in Juba County (Bundesstaat Central Equatoria, S) 1.619 bestätigte Infektionen gemeldet. 45 Menschen sind verstorben. Im Kajo Keji County im selben Bundesstaat wurden seit Ende September 57 Erkrankungen und ein Todesfall registriert. Aus der Stadt Bor (Bundesstaat Jonglei, W) und ihrer Umgebung wurden seit Anfang Juli 139 Erkrankungen und ein Todesfall gemeldet. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, sind Impfkampagnen auch im angrenzenden Flüchtlingslager geplant. Hygiene und Impfschutz beachten. Leishmaniose, viszerale: Die Vereinten Nationen (UN) melden eine starke Zunahme der Erkrankungen landesweit, besonders betroffen sind die Regionen im Norden und Osten des Landes. In diesem Jahr sind 4.939 Infektionen und 152 Todesfälle gemeldet worden. Allein innerhalb einer Oktoberwoche sind 315 Menschen erkrankt und 10 verstorben. Im vergangenen Jahr wurden 7.204 Fälle verzeichnet, 199 Menschen sind verstorben. Die Hauptübertragungszeit ist zwischen September und November. Schutz vor den nachtaktiven Sandmücken (v. a. engmaschige Moskitonetze) beachten. Sicherheitshinweis: Im gesamten Land kommt es weiterhin zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Truppen­teilen der südsudanesischen Armee und zwischen bewaffneten Kämpfern unterschiedlicher ethnischer Gruppen. Auch die Hauptstadt Dschuba ist betroffen. Vor Reisen nach Südsudan wird dringend gewarnt. Deutschen Staatsangehörigen vor Ort wird geraten, das Land zu verlassen. Die Deutsche Botschaft Dschuba ist bis auf weiteres für den allgemeinen Besucherverkehr geschlossen. In Notfällen wird gebeten, sich an das Krisenreaktionszentrum des Auswärtigen Amtes zu wenden (www.auswaertiges-amt.de). © Centrum für Reisemedizin Suriname Chikungunya: Im Juni 2014 wurde der erste importierte Fall bestätigt. Ein 45-jähriger Mann ist nach seiner Rückkehr von der Insel St. Maarten erkrankt. Bis Ende Oktober wurden 1.210 autochthone Erkrankungen gemeldet, insgesamt 14 wurden importiert. Ein Mensch ist verstorben. In diesem Jahr wurden noch keine Infektionen gemeldet. Mückenschutz beachten. Zika-Virus: Anfang November wurden die ersten 2 Verdachtsfälle regis­triert. Die WHO hat die Erkrankungen als autochthone Infektionen bestätigt. Mückenschutz beachten. Syrien Orale Infektionen: Im Februar dieses Jahres hat die WHO erneut vor einem hohen Risiko für Krankheitsepidemien in Syrien und den benachbarten Ländern (Jordanien, Libanon, Irak, Israel und Türkei) gewarnt. Die Kombination aus hohen Temperaturen und schlechten bzw. nicht existierenden Sanitäranlagen birgt eine große Gefahr für eine exponentielle Zunahme von Infektionskrankheiten. Vor allem Krankheiten ausgelöst durch kontaminiertes Trinkwasser, wie Hepatitis A, Typhus, Cholera und bakterielle Darminfektionen, seien quasi unausweichlich. Die starke Zerstörung des syrischen Gesundheitssystems kommt erschwerend hinzu. Mitte Oktober ist ein 5-jähriger Junge in der Provinz Aleppo mit großer Wahrscheinlichkeit an Cholera verstorben. Hygiene und Impfschutz beachten. Poliomyelitis: Nach einer Pause von 14 Jahren sind zwischen Oktober 2013 und Januar 2014 39 Kinder an Polio erkrankt. Mittels ausgedehnter Impfkampagnen konnte der Ausbruch gestoppt werden. Seit einem Jahr wurden keine neuen Infektionen gemeldet. Im Mai dieses Jahres hat die WHO Syrien von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten. Sicherheitshinweis: Vor Reisen nach Syrien wird weiterhin deutlich gewarnt. Das Auswärtige Amt fordert nochmals mit Nachdruck alle Deutschen, die das Land noch nicht verlassen haben, zur Ausreise aus Syrien auf. Es weist ausdrücklich darauf hin, dass die Deutsche Botschaft in Damaskus geschlossen ist und im Notfall keine konsularische Hilfe vor Ort leisten kann (www.auswaertiges-amt.de). Tadschikistan Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, verbreitet auch für Hepatitis A und Typhus durch kontaminiertes Trinkwasser aus unsicheren Versorgungssystemen. Betroffen sind auch die Städte. Hygiene beachten, Impfschutz empfohlen. Taiwan Dengue: Bis Mitte November wurden landesweit 34.505 autochthone Infektionen registriert. 152 Menschen sind verstorben, so viele wie nie zuvor. 294 Fälle wurden importiert. Nach einem Rückgang der wöchentlichen Neuinfektionen im September sind die Zahlen seit Anfang Oktober gleichbleibend hoch bei etwa 2.000 Erkrankungen. Ein Schwerpunkt liegt wieder im Süden des Landes, besonders betroffen sind die benachbarten Städte Tainan und Kaohsiung. Die Hauptübertragungszeit auf der Insel sind in der Regel die Monate Juli und August. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträger­ mücken beachten. Tollwut: Ende Oktober wurde eine 79-jährige Frau postexpositionell behandelt, nachdem sie von einem tollwütigen Sonnendachs gebissen worden war. Es ist der erste Fall im Landkreis Chiayi im Bergland im Westen des Landes seit dem Wiederauftreten der Infektion. Im Frühsommer 2012 wurden erstmals seit 1959 wieder Tollwut-Infektio­nen in Taiwan nachgewiesen. Seither wurden regelmäßig infizierte Sonnendachse (Melogale moschata) aus den Bergregionen verschiedener Landkreise gemeldet. Die Behörden haben die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten aufgerufen, die Haus- 25 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 22/15 • 18. November 2015 tiere impfen zu lassen. Zusätzlich wurden die Vorräte an humanem Tollwutimpfstoff aufgestockt. Im September 2013 wurde Taiwan offiziell von der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) in Paris als tollwutgefährdetes Land gelistet. Das Risiko für Reisende ist gering. Nach verdächtigen Tierkontakten sollte umgehend eine postexpositionelle Versorgung eingeleitet werden. Vogelgrippe: Anfang Oktober ist eine 62-jährige Frau nach ihrer Rückkehr aus der Provinz Zhejiang (Festland) an Influenza A(H7N9) erkrankt. Im März 2013 wurde in China erstmals ein Fall beim Menschen registriert. Ursprünglich waren ausschließlich der Osten und Südosten des chinesischen Festlandes betroffen. Die meisten Fälle traten in den Provinzen Guangdong und Zhejiang auf. Von dort wurden bisher 4 Fälle nach Taiwan importiert. Inzwischen hat sich die Infektion auch auf weitere chinesische Provinzen ausgeweitet. Betroffen sind Fujian im Süden, Jiangsu, Jiangxi, Shandong im Osten und die Region Xinjiang im Nordwesten Chinas. Tansania Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Es kommt regelmäßig zu örtlich begrenzten Cholera-Ausbrüchen, am häufigsten während der Regenzeit zwischen Dezember und März. Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende. Cholera: Ausgehend von der Hauptstadt Dar es Salaam sind seit Mitte August in 14 Regionen 96 Menschen verstorben, es gibt mehr als 7.150 Erkrankte. Anfang November sind die Fallzahlen rapide gestiegen, innerhalb von nur 4 Tagen wurden 20 % der gesamten Infektionen registriert. Anfang November wurden in der Region Mwanza am Südufer des Viktoriasees 18 Todesfälle und 317 Erkrankungen gemeldet. Der Ausbruch hat bereits im September begonnen. Erstmals seit 5 Jahren wurden Anfang November in Arusha ca. 30 Infektionen und ein Todesfall verzeichnet. Der Erreger wurde vermutlich aus der Region Singida eingeschleppt. Aus der Region Tanga (W) wurden Anfang November 6 Todesfälle gemeldet. Zur gleichen Zeit wurden 7 Erkrankungen in der Region Kigoma am Tanga­njika­see registriert. In einigen Gebieten im Norden und Nordwesten wird die Ausbreitung der Erkrankung durch für diese Jahreszeit ungewöhnlich heftige Niederschläge begünstigt. Auch auf Sansibar wurden 140 Infektionen verzeichnet. Bereits im Januar, Februar und April wurden lokale Ausbrüche registriert. Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende erwägen. Thailand Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, örtlich ist auch mit kleineren Cholera-Ausbrüchen zu rechnen. Hygiene beachten. Dengue: Bis Anfang November sind landesweit ca. 102.760 Menschen erkrankt, es gab 102 Todesfälle. Die Hauptübertragungszeit sind die Monate Juli und August. Die meisten Fälle wurden aus den Provinzen Rayong (W), Petchburi (Z), Rachaburi (Z), Uthaithani (W) und Prachinburi (Z) gemeldet. 2013 wurden die höchsten Fallzahlen innerhalb von 20 Jahren registriert. Landesweit wurden ca. 153.000 Fälle verzeichnet, davon mindestens 132 Todesfälle. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten! © iStockphoto.com/hadynyah Quallen: Anfang Oktober ist eine junge, deutsche Touristin durch den Kontakt zu einer Würfelqualle verstorben, eine weitere Frau wurde leicht verletzt. Es ist der zweite Todesfall in diesem Jahr. © Im vergangenen Jahr ist ein 5-jähriger Franzose an den Folgen des Nessel­giftes verstorben. Neben ausgeprägten Schmerzen kann es zu kardiopulmonalen Versagen kommen. Nach Kontakt Tentakeln mit Essig oder Salzwasser abspülen (kein Süßwasser). Bei großflächigen Verletzungen sollte ein Arzt aufgesucht werden. Die hochgiftigen Tiere kommen im indopazifischen Raum vor. Örtliche Warnhinweise beachten. Togo Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Im gesamten Land gibt es immer wieder Ausbrüche von Cholera, auch in der Hauptstadt Lomé. Milzbrand, auch in der kutanen Form, gibt es sporadisch oder als Cluster immer wieder bei Einheimischen mit entsprechenden Tierkontakten. Der Norden Togos und das benachbarte Ghana gehören weltweit zu den Regionen mit den höchsten Prävalenzen dieser Zoonose bei Paarhufern. 2008 wurden zum ersten Mal seit 2003 wieder 3 Polio-Fälle registriert, 2009 waren es 6. Seither gab es keine Meldung. Hygiene, Kenntnis der Übertragungswege und Impfschutz (Polio) bei Reisen beachten. Trinidad & Tobago Chikungunya: Zwischen Juli und Dezember 2014 wurden 291 autochthone Erkrankungen bestätigt, 3 Infektionen wurden importiert. In diesem Jahr wurden bis KW 20 83 autochthone Infektionen gemeldet. Landesweit wurden 3.300 Verdachtsfälle gemeldet. Mückenschutz beachten. Tschad Infektionskrankheiten: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Im gesamten Land gibt es immer wieder Ausbrüche von Cholera. Die meisten Menschen leben unter extrem schlechten sanitären Bedingungen, so dass Trinkwasser mit Fäkalien verun­reinigt wird. Polio, zuvor bereits ausgerottet, wurde seit 2003 aus dem benachbarten Nigeria mehrfach importiert. Zuletzt wurden 2012 5 Fälle gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio, Masern) beachten. Sicherheitshinweis: Vor Reisen in die Region des Tschadsees und das Grenzgebiet zwischen Tschad und Kamerun wird gewarnt. Es wird empfohlen, die Reise- und Sicherheitshinweise sowie die aktuelle Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Tunesien Tollwut: Ende Oktober wurden im Gouvernement Monastir im Nordosten 12 Menschen von einem tollwütigen Straßenhund gebissen. Das Tier wurde getötet. In Tunesien sterben durchschnittlich 1–2 Menschen im Jahr an der Infektion, meistens durch unbehandelte Hundebisse verursacht. In diesem Jahr wurden bereits 5 Todesfälle registriert, im vergangenen Jahr waren es 3. Nach Bissverletzungen oder verdächtigen Tierkontakten sofort einen Arzt aufsuchen, bei vorhersehbarem Risiko vorbeugend impfen. Türkei Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, gelegentlich lokal auch für Typhus und Paratyphus. Hygiene beachten, ggf. Typhus-Impfung empfohlen. 17. Forum Reisen und Gesundheit in Berlin 11. & 12. März 2016 Centrum für Reisemedizin 26 Special: Reisen nach Afrika n Jetzt informiereme und an lden! CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 22/15 • 18. November 2015 Turks & Caicos Inseln Chikungunya: Anfang Juni 2014 wurden 2 Erkrankungen bestätigt. Bis Anfang Dezember hat sich die Zahl auf 26 erhöht, 7 davon wurden importiert. Es wurden 197 Verdachtsfälle gemeldet. In diesem Jahr wurden bisher keine Infektionen registriert. Mückenschutz beachten. Tuvalu Chikungunya: Im Oktober wurde bei 9 von insgesamt 37 Verdachtsfällen eine Infektion mit dem Chikungunya-Virus bestätigt. Mückenschutz beachten. Uganda Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen inkl. Cholera landesweit. Im Distrikt Hoima (W) sind seit Ende Oktober 180 Menschen aufgrund einer Cholera-Infektion behandelt worden, es gab 6 Todesfälle. Im Distrikt Busia (SO) wurden Ende Oktober 22 Erkrankungen mit 2 Todesfällen gemeldet. Im Februar 2009 wurde zum ersten Mal seit 1996 wieder ein Fall von Poliomyelitis in Uganda nachgewiesen. Hygiene und Impfschutz (Polio, ggf. Cholera) be­achten. Malaria: In 10 Distrikten im Norden des Landes haben die Fallzahlen in diesem Jahr zugenommen. Inzwischen sind sie auf ein normales Niveau gesunken. Betroffen sind die Distrikte Lamwo, Gulu, Kitgum, Oyam, Agago, Apac, Amuru, Kole, Nwoya und Pader. Mindestens 200 Menschen sind verstorben. Am häufigsten sind Kinder und Schwangere betroffen. Als Ursache wird ein Rückgang der öffentlichen Bekämpfungsmaßnahmen (Indoor Residue Spraying) vermutet. In Uganda besteht auch für Reisende ganzjährig ein hohes Infektionsrisiko. Expositions- und Chemoprophylaxe beachten. Ukraine Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, verbreitet auch für Hepatitis A und Typhus, vorwiegend durch kontaminiertes Trinkwasser aus unsicheren Leitungssystemen. Betroffen sind auch die Städte. Auch Cholera-Fälle kommen sporadisch vor. Hygiene beachten, Impfschutz empfohlen. Polio: Im Oblast Transkarpatien (SW) sind Ende Juni 2 Kinder im Alter von 4 und 10 Monaten an akuten schlaffen Lähmungen (AFP) erkrankt. Anfang September hat die WHO bestätigt, dass es sich um Infektionen mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 1 (cVDPV1) handelt. Impfschutz beachten. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Sicherheitshinweis: Im Osten der Ukraine (Oblaste Donezk und Luhansk) finden seit dem Frühjahr 2014 bewaffnete Auseinander­ setzungen statt. In der Folge eines in Minsk vereinbarten Friedensplans haben sich die Kämpfe aktuell zwar abgeschwächt, flammen an einigen neuralgischen Punkten jedoch immer wieder auf und könnten erneut auch eskalieren. Vor Reisen in die genannten Konfliktgebiete wird daher dringend gewarnt (www.auswaertiges-amt.de). Ungarn West Nile-Fieber: Seit Mitte August wurden 18 Infektionen gemeldet. Die Erkrankung kommt sporadisch im Land vor. Mückenschutz beachten. Uruguay Chikungunya: Mitte August 2014 wurden 4 Verdachtsfälle aus der Dominikanischen Republik importiert. Seitdem wurden keine weiteren Infektionen gemeldet. Mückenschutz beachten. © Centrum für Reisemedizin USA Chikungunya: Zwischen Juli und Ende September 2014 haben die Gesundheitsbehörden in Florida 11 autochthone Fälle registriert. Landesweit wurden im vergangenen Jahr 2.333 durch Reisen importierte Erkrankungen gemeldet, in diesem Jahr sind es bisher 567. In den Jahren 2006 bis 2013 waren es jährlich etwa 28 Infektionen. Die meisten Infektionen stammen aus der Karibik. Mückenschutz beachten. Dengue: Seit Ende Oktober wurden auf der Insel Hawaii (Big Island, Bundesstaat Hawaii) 56 autochthone Infektionen bestätigt. Darunter sind auch 15 Kinder. Die Erkrankung ist auf der Inselgruppe nicht endemisch, wird aber immer wieder importiert. Der letzte Cluster autochthoner Fälle wurde 2011 auf der Insel Oahu registriert. Mückenschutz beachten. Ostamerikanische Pferde-Enzephalitis (EEE): Aus dem Bundesstaat New York (NO) wurden in diesem Jahr 2 Todesfälle gemeldet, je einer aus den Countys Oswego und Onondaga. Ende Oktober wurde eine zweite Infektion im Onondaga County verzeichnet, der Patient ist auf dem Weg der Besserung. Im Bundesstaat Louisiana (S) wurde in diesem Jahr eine Infektion gemeldet. Landesweit treten pro Jahr durchschnittlich 8 Erkrankungen auf. Die meisten in den Bundesstaaten Florida, Georgia, Massachusetts und New Jersey. Diese von tag- und nachtaktiven Stechmücken übertragene Virusinfektion kann zu einer schweren Hirnentzündung führen. Mückenschutz beachten. Pest: Ende Oktober ist im Crook County im Zentrum des Bundesstaates Oregon (W) eine 16-Jährige nach einem Jagdausflug an Beulenpest erkrankt. Landesweit wurden in diesem Jahr 16 Fälle gemeldet, 4 Menschen sind verstorben. Im Mittleren Westen der USA gibt es ausgedehnte Naturpestherde, wo der Erreger sein Reservoir in zahlreichen wildlebenden Kleinsäugern, vorwiegend Hörnchen, aber auch in Katzen hat. Kontakt mit derartigen Tieren sollte gemieden werden. Übliche Repellents schützen auch vor Flohbissen. Tollwut: Anfang Oktober wurde der erste menschliche Tollwutfall im Bundesstaat Wyoming gemeldet. Eine Frau aus Fremont County ist vermutlich nach dem Kontakt zu einer infizierten Fledermaus erkrankt. Nähere Informationen liegen noch nicht vor. In Stephens County (Bundesstaat Georgia) ist Mitte Oktober ein 2-jähriger Junge von einer tollwütigen Fledermaus gebissen worden. Es ist das erste Mal seit etwa 20 Jahren, dass in der Region terrestrische Tollwut auftaucht. Menschliche Tollwutfälle sind in den USA selten. Jährlich werden etwa 35.000 Menschen aufgrund von verdächtigen Tierkontakten (überwiegend Kontakt zu Fledermäusen) postexpositionell behandelt und 7.000-10.000 Fälle von Tollwut bei Tieren (Waschbären, Stinktieren, Fledermäusen, Füchsen) registriert. Nach verdächtigen Tierkontakten sollte umgehend eine postexpositionelle Versorgung eingeleitet werden. Typhus: Im August haben sich 3 Menschen bei einem Besuch in einem mexikanischen Restaurant in Firestone (Bundesstaat Colorado) infiziert. Aufgrund der Inkubationszeit und der Diagnostik wurden die Infektionen erst jetzt bekannt. Überträger war ein infizierter Lebensmittelhändler. Typhus kommt in den USA relativ selten vor. Durchschnittlich werden im Jahr 5.700 Infektionen verzeichnet, die Mehrzahl bei Reiserückkehrern. West Nile-Fieber: Im Juli wurde aus Nevada County der erste Todesfall in Kalifornien in diesem Jahr gemeldet. Mitte August wurde die erste Infektion für dieses Jahr in New York City registriert. Landesweit wurden in diesem Jahr bis Mitte November 1.732 Erkrankungen und 94 Todesfälle gemeldet. Im vergangenen Jahr sind landesweit 2.205 Menschen erkrankt, es gab 97 Todesfälle. Mückenschutz beachten. Venezuela Chikungunya: Im Juni vergangenen Jahres wurden die ersten importierten Fälle gemeldet, ihre Zahl ist bis Jahresende auf 50 gestiegen. Im Juli 2014 wurden die ersten autochthonen Erkrankungen bestätigt. Bis Ende Dezember wurden ca. 37.280 Verdachtsfälle gemeldet, 2.486 Infektionen wurden bestätigt, 3 Menschen sind verstorben. 27 CRM Infodienst Reise­­medizin aktuell Nr. 22/15 • 18. November 2015 Offiziell wurden in diesem Jahr bis Mitte Oktober 14.973 Verdachtsfälle registriert, 337 Infektionen wurden bestätigt. Presseberichten zufolge sollen die Fallzahlen deutlich höher liegen. Allein im Bundesstaat Zulia (NW) wurden bis Ende 2014 ca. 500.000 Infektionen registriert. Mückenschutz beachten. Kinder. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch, Symptome sind hohes Fieber und Bläschenbildung an den Händen, Füßen und der Mundschleimhaut. In SO-Asien kommt es regelmäßig zu Epidemien. Eine spezifische Behandlung existiert nicht. Reisende sollten auf besonders gute persönliche Hygienemaßnahmen achten. Malaria: Bis Mitte Oktober wurden landesweit 105.757 Infektionen gemeldet. Im Vergleich zu dem Durchschnitt der letzten 5 Jahre sind die Fallzahlen um ca. 110 % gestiegen. Die meisten Erkrankungen wurden in den Endemiegebieten der Bundesstaaten Bolivar und Amazonas registriert. Mückenschutz sorgfältig beachten. Bei Reisen in die entsprechenden Gebiete sollte außerdem eine entsprechende Prophylaxe erwogen werden. Vogelgrippe: Seit 2003 sind landesweit insgesamt 127 Menschen an Influenza A(H5N1) erkrankt, es gab 64 Todesfälle. Bei allen Betroffenen ließen sich entsprechende Tierkontakte nachweisen. Im vergangenen Jahr wurden landesweit mindestens 40 Ausbrüche bei Hausgeflügel registriert, mehr als 90.000 Tiere wurden getötet. Zuletzt wurden Mitte April, im Mai, Anfang August, Anfang September und Anfang Oktober Ausbrüche gemeldet, mehr als 15.000 Tiere sind verendet oder wurden getötet. Seit Dezember 2014 wurden mindestens 10 Vorfälle dieser Art registriert. Die Impfung von Ge­flügel ist im Land weit verbreitet. Medienberichten zufolge verliert der am häufigsten verwendete Impfstoff durch eine Mutation des Virus jetzt an Wirksamkeit. Zwischen April und Oktober 2014 wurden 7 Ausbrüche von Influenza A(H5N6) in Geflügelbetrieben gemeldet. In diesem Jahr wurden ebenfalls mehrere Ausbrüche in verschiedenen Regionen gemeldet, zuletzt Ende September in der Provinz Lai Chau und Anfang Oktober in den Provinzen Lao Cai und Thai Binh in Norden­des Landes. Menschliche Erkrankungen gab es bisher nicht. Vietnam Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, auch Cholera ist endemisch. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene beachten. Dengue: Seit Anfang des Jahres sind landesweit mehr als 53.000 Menschen erkrankt, es gab 34 Todesfälle. Besonders betroffen ist Ho Chi Minh Stadt im Süden des Landes. Regenfälle haben hier die Zunahme der Infektionen begünstigt. Bis Anfang November sind ca. 13.750 Menschen erkrankt, es gab mindestens 5 Todesfälle. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Zahlen verdoppelt. In den angrenzenden Provinzen Binh Duong und Dong Nai wurden ebenfalls vermehrt Erkrankungen gemeldet. In Binh Duong sind mehr als 2.800 Menschen erkrankt, es gab mindestens 2 Todesfälle. In Dong Nai wurden bis Ende Oktober 6.400 Fälle registriert, 6 Menschen sind verstorben. In Hanoi (N) nehmen die Fallzahlen seit Juli ebenfalls zu. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten! Hand-Fuß- und Mundkrankheit (HFMD): Seit Anfang des Jahres sind landesweit 44.000 Kinder erkrankt, es gab 5 Todesfälle. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Gesamtzahl um ca. 30 % gesunken. Seit September steigt die Zahl der Neuinfektionen an und hat inzwischen fast das Niveau des Vorjahres erreicht. Besonders betroffen ist der Süden des Landes. An der Infektion erkranken in der Regel junge Zentralafrikanische Republik Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera ist im Land endemisch und Ausbrüche kommen immer wieder vor. Bei den oral übertragenen Formen der Hepatitis ist neben A auch vermehrt mit E zu rechnen, vor allem in Bangui und Umgebung. Polio, 2000 schon einmal ausgerottet, wurde 2003 aus Nigeria­reimportiert die letzten 4 Erkrankungen wurden 2011 gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Sicherheitshinweis: Angesichts fortdauernder sehr hoher Sicherheitsrisiken und wieder aufflammender Kampfhandlungen warnt das Auswärtige Amt vor Reisen in die Zentralafrikanische Republik (www.auswaertiges-amt.de). Reisemedizin SPEZIAL Erste Impfung gegen Malaria steht kurz vor der Zulassung Die European Medicines Agency (EMA) hat im Juli 2015 ein positives wissenschaftliches Votum zugunsten von Mosquirix® veröffentlicht, dem ersten zur Zulassung eingereichten MalariaImpfstoff. Die Zulassung wurde nicht für den Einsatz in Europa beantragt, sondern in Endemiegebieten. Dies ist nach Artikel 58 der EMA‑Regularien möglich und ermöglicht eine kritische wissenschaft­liche Prüfung vor dem Einsatz und insbesondere vor der Förderung durch die WHO und andere internationale Organisationen. Es ist damit zu rechnen, dass die endgültige Zulassung noch im Jahr 2015 erfolgen wird. Mosquirix®, auch als RTS,S/AS01 bezeichnet, besteht aus einem Plasmodium falciparum Circumsporozoiten-Protein, das mit Hepatitis B surface antigen (rts,s) fusioniert und kombiniert wurde. Daher ergibt sich bei der Impfung auch eine Protektion gegen Hepatitis B. Die mit Squalen (AS01) adjuvantierte Vakzine wird bei Kindern zwischen 6 Wochen und 17 Monaten eingesetzt. Die entstehende Immunität richtet sich gegen das früheste Stadium von P. falciparum im Menschen: Sporozoiten des Parasiten werden beim infektiösen Stich der Mücke übertragen und entwickeln sich nach Erreichen des Hepatozyten weiter. Multizentrische Studien in sieben afrikanischen Ländern zeigen eine Schutzrate gegen Malaria von 56 % bei Kindern im Alter von © Centrum für Reisemedizin 5–17 Monaten und von 31 % bei jüngeren Kindern (6–12 Wochen alt). Nach 12 Monaten lässt der Schutz messbar nach. Die Verträglichkeit wurde seitens der EMA als akzeptabel eingestuft. Nach Abwägen der – sicherlich nicht überragenden – Schutzrate der Impfung, der relativ geringen Nebenwirkungen und der erheblichen Folgen der Malaria für Kinder in Endemiegebieten kam die EMA zu ihrem positiven Votum. Hervorgehoben wurde, dass andere Malaria-Kontrollproramme durch die Einführung der Vakzine­nicht vernachlässigt werden dürfen. Dies hätte sonst insgesamt nachteilige Effekte für die Bevölkerung zur Folge. Als zusätzlicher Faktor hat die Impfung jedoch das Potential, Morbidität und Mortalität in Endemiegebieten zu reduzieren. Für den Einsatz bei Reisenden in Malariagebiete ist sie jedoch gänzlich ungeeignet. Quelle: RTS,S Clinical Trials Partnership. Efficacy and safety of RTS,S/AS01 malaria vaccine with or without a booster dose in infants and children in Africa: final results of a phase 3, individually randomised, controlled trial. Lancet. 2015 Jul 4;386(9988):31–45. doi: 10.1016/S0140-6736(15)60721-8. Epub 2015 Apr 23. http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(15)60721-8/ abstract 28 Die CRM App Reisemedizin für Ihren Tablet-PC ie itglieder sow M T E N l. e v a d Für CRM tr Mitglieder un T E N l. e v a tr CRM rfreier bzw. ve n te s o K : n te n n! Abonne er Fachmedie ll a d a lo n w o günstigter D Das reisemedizinische Fachwissen des CRM Centrum für Reisemedizin auch für Ihren Tablet-PC! Holen Sie sich die CRM App Reisemedizin und nutzen Sie unsere umfangreichen Fachmedien im Zusammenspiel. Ob als Beratungsinstrument, Nachschlagewerk oder Informationsmedium – mit dieser App werden Sie bei den unterschiedlichsten Fragestellungen sinnvoll unterstützt. Unsere CRM App Reisemedizin bietet Ihnen mehr Flexibilität in Ihrer reisemedizinischen Beratung. www.crm.de/reisemedizinapp Apple, the Apple Logo and iPhone are Trademarks of Apple Inc., registered in the U.S and other countries.App Store is a Service mark of Apple inc. 17. Forum Reisen und Gesundheit Special: Reisen nach Afrika © iStockphoto.com/hadynyah Reisemedizinische Fortbildung im Rahmen der ITB Berlin 2016 11. & 12. März 2016 CityCube Berlin www.crm.de/itb2016 Veranstalter CRM Centrum für Reisemedizin GmbH Ein Fachinstitut der Thieme Verlagsgruppe www.crm.de Jetzt lden! anme