Geschichte Eike-Christian Kersten Der Friedensschluß zwischen Rom und Antiochos III. 188 v. Chr. in Apameia Studienarbeit Johannes Gutenberg-Universität Mainz Institut für Alte Geschichte Proseminar „Der Aufstieg Roms zur Weltherrschaft“ SS 2005, 18. September 2005 Der Friedensschluß zwischen Rom und Antiochos III. 188 v. Chr. in Apameia Wie verliefen die Verhandlungen und was waren die Folgen in Kleinasien? Eike-Christian Kersten Osteuropäische Geschichte, 4. Semester Politikwissenschaft, 4. Semester Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, 4. Semester Inhaltsverzeichnis: 1. Einleitung Seite 3 2. Die erste Friedensinitiative des Antiochos’ Seite 4 3. Die zweite Friedensinitiative des Antiochos’ Seite 5 4. Der Waffenstillstand nach der Schlacht von Magnesia Seite 6 5. Die Verhandlungen in Rom Seite 8 6. Der Friede von Apameia Seite 9 7. Die Entscheidungen der Zehnerkommission (decem legati) Seite 12 8. Die Grenzziehung in Kleinasien Seite 14 9. Die Vertragsfolgen Seite 14 Literaturverzeichnis Seite 16 Anhang: Karte Südost-Kleinasiens 188 v. Chr. Seite 17 1. Einleitung Der Aufstieg Roms zur Weltmacht kam mit der Verdrängung des Seleukidenherrschers Antiochos III. aus Kleinasien einen großen Schritt voran. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie die Verhandlungen verliefen, die letztlich zum Frieden von Apameia führten und damit Rom die Ausdehnung seiner Macht nach Kleinasien ermöglichten, und wie diese vonstatten ging. Im Jahre 194 v. Chr.1 wurde Publius Cornelius Scipio Africanus, der Sieger über Hannibal, zum Konsul gewählt. Dies geschah unter dem Eindruck des steigenden Einflusses Hannibals bei König Antiochos, der nach dem Abzug des römischen Heeres aus Griechenland seinen Machtbereich auf das europäische Thrakien ausdehnte, auf das er Ansprüche aus seiner Nachfolge Alexanders des Großen geltend machte.2 Im Jahre 193 machte Rom gegenüber den seleukidischen Gesandten Menippes und Hegesianax als Demarkationslinie die Grenze zwischen Europa und Asien geltend. Die drei Konsulare, die nach Kleinasien entsandt wurden, um mit Antiochos direkt zu verhandeln, wurden bereits beim vorher erfolgenden Treffen mit König Eumenes von Pergamon von diesem zum Kriege gegen Antiochos gedrängt, worauf Rom jedoch nicht einging und die seleukidische Präsenz in Europa duldete, wie auch Antiochos Hannibals Invasionspläne Italiens nicht auszuführen geneigt war.3 Die Ätoler erschlichen sich 192 die Unterstützung Antiochos’ mit 10 000 Mann in Griechenland, der seine Intervention mit der Freiheit für die Griechenstädte begründete.4 Ein Überfall seleukidischer auf römische Truppen bei Delion lieferte 191 einen legitimen Kriegsgrund für Rom. Bei der Schlacht an den Thermopylen fügte der Konsul Manlius Acilius Glabrio mit 22 000 Mann dem König eine erste Niederlage zu, die Antiochos zur Flucht nach Kleinasien zwang; eine weitere Niederlage folgte zur See. Schließlich wurde 190 der Bruder Scipios, Lucius Cornelius, zum Konsul gewählt; beide wurden nach Kleinasien gesandt, um Antiochos zu besiegen.5 1 Im folgenden beziehen sich alle Jahresangaben auf die Zeit vor Christi Geburt. vgl. Heftner, Aufstieg Roms, 336f., vgl. Bellen, Grundzüge, 69f. 3 vgl. Heftner, Aufstieg Roms, 337-339. Beide Mächte wollten also zunächst den Krieg vermeiden, so auch Kromayer, Roms Kampf, 68. 4 vgl. Heftner, Aufstieg Roms, 340. Es trat die Situation ein, daß die beiden stärksten Militärmächte ihrer Zeit mit der Parole „Freiheit für die Griechen“ in den Kampf zogen, um ihre Einflußsphäre auszudehnen. Antiochos wollte den Ätolern Macht in Griechenland verschaffen, Rom unterstützte Pergamon und Rhodos, vgl. Bellen, Grundzüge, 70. 5 vgl. Heftner, Aufstieg Roms, 340-343. Oberstes Kriegsziel war die Sicherheit Roms, vgl. Holleaux, Rome and Antiochos, 233. 2 -3-