Politik Nepomuk Fischer Die Geschichte der Verfassung der römischen Republik Studienarbeit Hochschule für Politik München Hauptseminar: Grundformen politischer Ordnung: I. Teil: Die Polis (Stadt) Wintersemester 2006/2007 Die Geschichte der Verfassung der römischen Republik eingereicht von: Nepomuk Fischer I. DIE ENTSTEHUNG ROMS UND DIE ZEIT DER ETRUSKISCHEN KÖNIGE 2 II. DIE REPUBLIK 4 1. 4 Die Verfassung der Republik a) Magistrat 5 b) Senat 8 c) Komitien 10 d) Volkstribunat 11 e) Bürgerrecht 12 2. Die Geschichte Roms und ihre Auswirkungen auf die Verfassung 13 a) Rom und Italien 13 b) Roms Aufstieg zur Weltmacht 14 c) Krise der republikanischen Ordnung 16 III. DER ZUSAMMENBRUCH DER RÖMISCHEN REPUBLIK LITERATURVERZEICHNIS: 19 21 1 I. Die Entstehung Roms und die Zeit der etruskischen Könige In der vorliegenden Arbeit soll die Geschichte der Verfassung Roms von der Entstehung, über die Königszeit bis zum Ende der Republik aufgezeigt werden. Es wird dabei besonders auf die politische Ordnung eingegangen, die die Machtverhältnisse in Rom regelte. Da die Römer aufkommende Probleme pragmatisch zu lösen wussten, entwickelte sich das politische System Roms nach keiner großen politischen Theorie, sondern nach dem Prinzip des trial and error. Noch heute prägt die römische Kultur weite Teile der Menschheit. Rom ist im Laufe seiner Geschichte zu einem Zentrum von politischen und kulturellen Gewicht geworden. Allerdings ist die Geschichte Roms nur im Kontext der Entwicklungen im westlichen Mittelmeerraum zu verstehen. Diese Region war zwischen dem 8. und 4. Jhd. v. Chr. keine statische Welt, in der Kleinbauern friedlich ihre Felder bestellten, sondern eine Welt der Expansion, Gewalt, Krieg und Machtstreben, des überregionalen Handels und des kulturellen Austauschs. Trotzdem war die Landwirtschaft der wichtigste Wirtschaftssektor und gleichzeitig die Lebensgrundlage der bäuerlichen Familien sowie das Fundament des Reichtums der Aristokratie.1 Um 1000 v. Chr. sind erste Siedlungsspuren der Latiner auf dem Palatin nachzuweisen. Später entstanden Siedlungen auf den umliegenden Hügeln Quirinal, Esquilin und Viminal, die von dem Geschlecht der Sabiner bewohnt wurden. Etwa 750 v. Chr. kam es zur Gründung Roms durch die sukzessive Vereinigung der Latiner mit den Sabinern zu einer Stadtgemeinde.2 Die legendäre Gründung Roms am 21. April 753 v. Chr. beruht auf einer späteren fiktiven Berechnung. Der Sage nach wurde Rom damals von den Zwillingen Romulus und Remus gegründet, die von der Wölfin Aeneas großgezogen wurden.3 Frühe Kontakte mit griechischen Händlern aus Unteritalien und Sizilien führten im späten 8. und im 7. Jhd. zu einer ersten Hellenisierung der etruskischen Stadt.4 1 2 3 4 Gehrke Hans-Joachim / Schneider Hellmuth (Hrsg.), „Geschichte der Antike“, Stuttgart 2000, S. 235. dtv-Atlas Weltgeschichte Band 1, München 2004, S. 73. Hölscher Tonio, „Klassische Archäologie Grundwissen“, Darmstadt 2002, S. 38. wie 3. 2