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THE INDIAN QUEEN
Sonntag, 11.09.2016 · 18.00 Uhr
KONZERTHAUS
DORTMUND
RAY CHENEZ HUNAHPÚ
JOHANNA WINKEL TECULIHUATZIN
THOMAS COOLEY DON PEDRARIAS DÁVILA
NADEZHDA PAVLOVA DOÑA ISABEL
JARRETT OTT DON PEDRO DE ALVARADO
CHRISTOPHE DUMAUX IXBALANQUÉ
WILLARD WHITE SACERDOTE MAYA
MARITXELL CARRERO LEONOR
MUSICAETERNA CHOR UND ORCHESTER
TEODOR CURRENTZIS DIRIGENT
SETH REISER LICHTDESIGN
ROBERT CASTRO SZENISCHE EINRICHTUNG
Abos: Porträt Teodor Currentzis, Konzertante Oper
In unserem Haus hören Sie auf allen Plätzen gleich gut – leider auch Husten, Niesen und Handyklingeln. Ebenfalls aus Rücksicht auf die Künstler bitten wir Sie, von Bild- und Tonaufnahmen
während der Vorstellung abzusehen. Wir danken für Ihr Verständnis!
2,50 E
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HENRY PURCELL (1659 – 1695)
»The Indian Queen« Semi-Opera in fünf Akten (1695)
Neufassung von Peter Sellars (2013)
(halbszenische Aufführung in englischer Sprache
mit deutschen Übertiteln)
– Dauer ca. 3 Stunden 45 Minuten inkl. Pause –
Einführung mit Prof. Dr. Michael Stegemann um 17.15 Uhr
im Komponistenfoyer
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PROGRAMM
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EINE OPER NEU ERZÄHLT
HENRY PURCELL »THE INDIAN QUEEN«
Während Purcells unvollendete und mit Allegorien angereicherte »Indian Queen« in der Zeit vor
der spanischen Eroberung spielt und die Geschichte von der Auseinandersetzung der Azteken
mit den Inka erzählt, wagt Peter Sellars mit seiner Version eine radikale Neudeutung und verlegt
die Geschichte kurzerhand in die Zeit der Eroberung Mittelamerikas durch die Conquistadoren.
Die Handlung entwickelt sich wie folgt:
Prolog: Das Werk eröffnet mit fünf Schöpfungsmythen der Maya-Kultur und erzählt vom
Ursprung der Welt, vom Lebensbaum und den Menschenopfern in der Anderswelt. Hunahpú, ein
Maya-Krieger, erzählt der Indian Queen Teculihuatzin, dass sich die alten Prophezeiungen erfüllen und ihr Land kurz vor der Eroberung steht. Doch noch spricht Gnade aus den Gesichtern
der Fremden, »sie kommen nicht, um zu erobern«, singt Hunahpú. Zu den Klängen der Trompeten kehren die spanischen Soldaten jedoch zurück.
1. Akt: Doña Isabel, die Gemahlin des spanischen Generals Don Pedrarias Dávila, ist die erste
Frau, die das fremde Land betritt. Doch das Staunen weicht schnell einem Kloß, der sich in ihrer
Kehle formt. Denn sie sieht, wie sich ihr Mann von einem »Gentleman und wahren Christen« zu
einem gewalttätigen Despoten wandelt. Glück findet sie nur noch in der Einsamkeit der Nacht
und beim Anblick der ursprünglichen, unangetasteten Natur. Am Tag jedoch muss sie miterleben,
wie die Frauen von mehr als 1500 Männern lüstern gemustert werden. Voller Verachtung für
das Begehren der Soldaten versucht sie die Indiofrauen vor diesen zu schützen, indem sie sie
tauft und lehrt, sich wie Europäerinnen zu kleiden, was sie weniger attraktiv erscheinen lässt.
Derweil wird die Tochter des Häuptlings Xicotenga, Teculihuatzin, dem Conquistador Don Pedro
de Alvarado als Teil einer Kriegstaktik als Frau versprochen. Fortan trägt sie den Namen Doña
Luisa und soll ihre Landsleute über die Pläne der Eindringlinge auf dem Laufenden halten. Sie
fühlt sich jedoch von der Stärke, dem Edelmut und auch der sexuellen Ausstrahlung Don Alvarados angezogen und konvertiert zum Katholizismus. Schließlich verliebt sie sich in ihn.
2. Akt: Im Traum erscheinen die Maya-Götter Teculihuatzin und erinnern sie an ihre Herkunft.
Doch ihre Gefühle für Don Alvarado werden immer stärker und auch das Verlangen nach seiner
Männlichkeit. In der geschlechtlichen Vereinigung sieht sie die göttliche Verschmelzung zweier
Geschöpfe in einem transzendentalen Akt. Sie wünscht sich nichts sehnlicher als ein Kind, in
dem »die Götter, die von der anderen Seite des Ozeans gekommen waren, und unsere« vereint
wären. Sie träumt davon, aus dem rastlosen Krieger einen liebenden Ehemann zu machen, der
nicht länger für Krieg und Eroberung brennt. Doch langsam dämmert ihr die Hoffnungslosigkeit
eines solchen Unterfangens. Und dennoch begeht sie Verrat an ihren Landsleuten und hinter-
10 I 11
geht deren Pläne, die Eroberer zu vernichten. Mehr und mehr fühlt sie sich als Gefangene Don
Alvarados, als sie bemerkt, dass sie schwanger ist. Doch es ist zu spät für eine Wendung zum
Guten: In einem grausamen Gemetzel töten die Spanier 10.000 Indios, die der Maya-Herrscher
Tecum in die Schlacht geführt hat.
3. Akt: Wir schreiben das Jahr 1521, die Welt der Maya liegt in Schutt und Asche. Doña Luisa
beklagt, dass Don Alvarado sie längst vergessen und alles Mitleid verloren habe. Mit großer
Grausamkeit versklavt er die Ureinwohner und brandmarkt sie mit glühenden Eisen – ohne
Rücksicht auf Kinder und Schwangere. Während die ehemalige Maya-Prinzessin zu einer stillen,
unterwürfigen und angsterfüllten Frau wird, heiratet der Conquistador eine andere aus dem
spanischen Königshaus. Die gemeinsame Tochter Leonor nimmt Don Alvarado jedoch mit und
setzt sie bewusst ein, um bei den Eingeborenen Vertrauen zu gewinnen. Mit ihr auf den Schultern terrorisiert und erobert er Dorf um Dorf. Währenddessen verliert Doña Luisa den Verstand,
als die Götter sie langsam von der Erde erlösen.
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WERKE
TEODOR
CURRENTZIS
BEI SONY CLASSICAL
HENRY PURCELL
THE INDIAN QUEEN
Eine der spektakulärsten OpernNeuinszenierungen der letzten Jahre: Purcells
unvollendete Oper The Indian Queen unter der
musikalischen Leitung von Teodor Currentzis
und der Regie von Peter Sellars. Die bildgewaltige
Mischung aus Musik, Theater, Tanz und Literatur
begeisterte Kritiker in aller Welt.
„Teodor Currentzis ist der radikalste unter
den Spitzendirigenten.“ Welt
Erhältlich auf DVD & Blu-ray
MOZART DON GIOVANNI
Currentis’ Aufnahmen von Mozarts Le nozze
di Figaro und Così fan tutte mit MusicAeterna
wurden weltweit als neue Referenzen gefeiert.
Am 4.11. erscheint mit Don Giovanni die letzte
der drei Da-Ponte-Opern Mozarts auf CD.
„Man muss mit solchen Superlativen vorsichtig
sein, aber was da entstanden ist, kann man
tatsächlich nur als Sensation bezeichnen.“
RBB Kulturradio
STRAWINSKY
LE SACRE DU PRINTEMPS
Ausgezeichnet
mit dem
Currentzis’ Neuinterpretation des
legendären Werks von Strawinsky.
„Der durchsichtige, bei aller Wucht doch
analytische Klang besticht in jeder Phase:
Die Aggressivität dreht sich in positive
Ekstase - und Spaß.“ Spiegel online
12 I13
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4. Akt: Leonor führt ihre Mutter zu ihrer letzten Messe. Völlig verstört und geschwächt bittet
Doña Luisa um Erlösung. Vom Geruch des Weihrauchs überwältigt, trauert Leonor um ihre Mutter und bereut, dass sie sie verachtet hat, weil sie eine Eingeborene ist. Erst jetzt erkennt sie,
doch es ist zu spät: Sie versteht ihre Muttersprache nicht mehr, und auch die Namen der Götter
ihrer Vorfahren sagen ihr nichts mehr. Während Doña Luisa im Fieberwahn fantasiert, wird sie
in die Räume hinter dem Haus verbannt, doch noch immer hält sie an der Liebe fest, die ihr so
viel Leid zugefügt hat: »Es ist Freude in meinem Leid, und es gibt Freiheit in Ketten.«
5. Akt: »Wer bin ich? Zu welcher dieser Rassen gehöre ich wirklich? Welches Blut, das in
meinen Adern fließt, bestimmt mich?« Fragen schießen durch den Kopf Leonors, die ihre christlichen Gebete nun mit den Gedichten ihrer Mutter vermischt. Währenddessen verjagt ein MayaSchamane alle »unheiligen Seelen, bevor unsere heiligen Riten beginnen«. Die Schlussworte
gehören dann dem Chor, der sich an uns alle wendet, »denn durch solch mannigfaltiges Schicksal lernen wir, es gibt hier unten nichts, dem man vertrauen kann«.
DER URSPRUNG – PURCELLS ORIGINALKOMPOSITION
Henry Purcell schrieb seine »Indian Queen« zu einem bedeutenden Moment in der Musikgeschichte: Als im England des Jahres 1642 der Bürgerkrieg ausbrach, schlossen alle öffentlichen
Theater ihre Tore – die Menschen hatten andere Sorgen. Erst als der vertriebene Charles II.
1660 zurückkehrte, beauftragte er den Schauspieler Thomas Killigrew und den Dramaturgen
William Davenent mit dem Wiederaufbau zweier Bühnen. Während des Exils in Versailles hatte
der Hof allerdings französische Opern und Ballette kennengelernt, was den Stellenwert von
Musik und Ballett im Schauspiel der Zeit deutlich erhöhte. Die mehr oder weniger zufällig
ausgewählten Vokalstücke hatten jedoch meist wenig mit dem Handlungsablauf zu tun, oft
waren sie gar überhaupt nicht auf ihn abgestimmt. Zudem wurden sie in der Regel nur von
Nebendarstellern gesungen. Doch 1690 trat Purcell auf den Plan und komponierte für »Dioclesian« musikalische Passagen, die wegen ihrer Qualität erstmals mit dem gesprochenen Text auf
einer Stufe standen. Mehr noch gilt das für die »Indian Queen«, die auf einer Heldentragödie
von John Dryden und Robert Howards basiert. Es war ein damals beliebter Stoff, denn als das
alte Europa von Kriegen zerrissen wurde, träumten sich die Menschen in die mythologische
Götterwelt anderer Kontinente. Um historische Korrektheit war man jedoch weniger bemüht:
In Purcells Semi-Oper (Mischung aus Schauspieltexten und Musik) liegt Peru beispielsweise
neben Mexiko. In der Handlung geht es um eine Reihe von Kriegen zwischen den Inkas und
Azteken, vor allem aber um die Liebe der mexikanischen Königin Zempoalla zu Montezuma,
einem peruanischen General.
Purcell schrieb eine vielschichtige Partitur dazu, einschließlich eines kurzen Vokalprologs,
der die Stimmung des Stücks heraufbeschwören sollte. Allerdings konnte er die Partitur seiner
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»Indian Queen« nicht vollenden: Während der Arbeit daran stand er »schon mit einem Fuß in der
anderen Welt«, wie er in einem Brief bekannte – und starb schließlich mit gerade einmal
36 Jahren. Lediglich knapp 50 Minuten Musik sind es, die Purcell uns für seinen Fünfakter hinterlassen hat. Auch das ist ein Grund, warum das Stück in der Vergangenheit kaum aufgeführt
wurde, auch wenn es in der Rezeptionsgeschichte immer wieder Versuche gab, das Fragment
zu vervollständigen.
FRISCHES BLUT FÜR EINEN ALTEN TORSO
Nun hat sich Peter Sellars an die Aufgabe einer Rekonstruktion gewagt, die weit über frühere
Versuche hinausgeht. Zunächst einmal hat er die Originalmusik ergänzt, um aus den überlieferten Nummern eine abendfüllende Oper mit fünf Akten zu »komponieren«. Der Clou dabei:
Der Regisseur greift bei seiner Vervollständigung ausschließlich auf Kompositionen zurück, die
allesamt aus der Feder Purcells stammen. »Er hat einige hundert Lieder fürs Theater geschrieben«, erklärt Sellars sein Vorgehen. »Es gibt also eine große Anzahl erstaunlich dramatischer
Songs. Dabei hat Purcell einige heidnische Rituale in Musik gesetzt, außerdem erinnern bereits
einige seiner frühen Anthems an die Musik, die er am Ende seines Lebens für die ›Indian Queen‹
geschrieben hat. Ich habe mich also gefragt: Ist es möglich, daraus eine fünfaktige Tragödie zu
formen, in der sich ein großer emotionaler Bogen entfalten kann? Wie würde es sich anhören,
wenn er eine solche Oper komponiert hätte? Sie wäre wohl melancholisch, herzzerreißend,
aber auch zutiefst ernsthaft.« Am Ende wurde Sellars fündig im Schaffen Purcells und integrierte Stücke aus dessen weltlichem wie sakralem Werk in die Originalkompositionen, etwa
die bekannte Arie ›Music for a while‹, die ursprünglich 1692 im Rahmen des Dramas »Oedipus«
aufgeführt wurde.
Noch radikaler ging Sellars jedoch mit den Schauspieltexten von Dryden um, die in seiner
Version allesamt einem neuen Text weichen mussten. Dieser stammt aus dem Roman »The
Lost Chronicles of Terra Firma« der nicaraguanischen Schriftstellerin Rosario Aguilar. In diesem
wird die Geschichte der Eroberung und Kolonialisierung Zentralamerikas durch die Spanier aus
dem Blickwinkel sechs unterschiedlicher Frauen erzählt und mit unserer Zeit verwoben. Es ist
eine gänzlich neue Handlung, die Sellars mit den von ihm gewählten Passagen aus dem Roman
gestrickt hat: Die ursprüngliche Auseinandersetzung zwischen den Inkas und Azteken wird zum
exotisch-grausamen Conquista-Drama, das zudem aus dem Blickwinkel der Frauen erzählt
wird. Und gerade dieser veränderte Fokus auf die Geschichte der drei Frauen (der Häuptlingstochter, ihrer Tochter Leonor und Doña Isabel, der Ehefrau des Gouverneurs) öffnet andere Blicke
auf die vielfach erzählte Geschichte von Landnahme, Goldrausch und Massenmord durch europäische Zerstörer, die sich auf das Christentum berufen. Es ist die Geschichte der zum Scheitern
verurteilten Suche nach Verständigung, nach Integration, nach Humanität, die Geschichte einer
tragisch verpassten Chance.
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RAY CHENEZ HUNAHPÚ
Ray Chenez, Preisträger des renommierten »George London Award«, verfolgt eine steile internationale Opernkarriere. In Europa debütierte er 2015 bei Parnassus Arts Productions in der
Rolle der Marzia in Leonardo Vincis »Catone in Utica« mit Riccardo Minasi und dem Ensmble Il
pomo d’oro. Dabei war er neben Max Emanuel Cencic und Franco Fagioli an der Opéra Royal de
Versailles, am Hessischen Staatstheater Wiesbaden und beim »Bergen International Festival«
zu sehen. In der Saison 2015 /16 trat er erstmals am Bukarester Athenäum und am Theater an
der Wien als Marzia auf, kehrte zur Opéra Royal de Versailles zurück, gab sein Debüt an der
Opéra national de Lorraine in Nancy mit den Rollen Nutrice und Amore in einer Neuproduktion
von Luigi Rossis »Orfeo« unter der Leitung von Raphaël Pichon und debütierte an der Opera
Omaha als Athamas in Händels »Semele« unter Stephen Stubbs.
In der Saison 2014 / 15 war er im Lincoln Center als Sorceress in Purcells »Dido and Aeneas«
zu erleben und nahm die Rolle des Cherubino in »Le nozze di Figaro« an der Nickel City Opera
wieder auf, für die er bereits 2013/14 höchstes Lob bei seinem Kanada-Debüt an der Pacific
Opera Victoria erhalten hatte – CBC Radio erklärte, er habe »die Herzen des Publikums erobert«,
der »Times Colonist« schrieb »was Chenez im Mezzofach vollbringt, ist technisch verblüffend
und oft ergreifend, sein Cherubino ist gleichzeitig komisch und mitfühlend« und das »CVV Magazine« feierte ihn für seinen »atemberaubenden Countertenor«.
Ray Chenez stammt aus Lockport im Staat New York und studierte Gesang an der State University of New York at Fredonia und an der Florida State University. Bei den Metropolitan Opera
National Council District Auditions war er ebenso wie bei anderen Wettbewerben Preisträger. Im
Rahmen seines Engagements an der Opera Santa Barbara in Kalifornien sang er die Titelrolle
in Glucks »Orphée et Eurydice«. Neben seinen Auftritten auf der Opernbühne ist er mit Konzertrepertoire von Händel, Bach und Bernstein zu hören.
JOHANNA WINKEL TECULIHUATZIN
Johanna Winkel gab ihr internationales Debüt als Solistin 2008 in Nantes mit Concerto Köln
unter der Leitung von Peter Neumann und erarbeitete sich schnell einen hervorragenden Ruf
im Oratorienfach. Jeffrey Tate, Andreas Spering, die NDR Radiophilharmonie, die Hamburger
Symphoniker, das Freiburger Barockorchester, aber auch der Tschechische Philharmonische
Chor Brünn und die Chöre von RIAS und NDR wurden aufmerksam und engagierten Johanna
Winkel für ihre Konzerte. Sie bewies sich zunächst in der historischen Aufführungspraxis Alter
Musik und erweiterte ihr Repertoire stetig hin zur Romantik und Moderne.
18 I 19
Die Sopranistin ist seither weit gereist. Neben Konzerten im Inland, in Luzern, Brüssel, Oslo,
Paris und Moskau stehen Tourneen nach Vancouver und Montreal (mit Frieder Bernius und dem
Stuttgarter Kammerchor) sowie nach Lima, São Paulo und Rio de Janeiro (mit der Internationalen
Bachakademie Stuttgart und Hans-Christoph Rademann). Außerdem sang sie u. a. das »War
Requiem« in der Tonhalle Zürich, den »Messiah« im Teatro Colón Buenos Aires, »Ein Deutsches
Requiem« in Tel Aviv und gastierte in China mit dem Shanghai Symphony Orchestra. Gleichzeitig
ist Johanna Winkel regelmäßig auf der Opernbühne zu erleben. Nach Mimì, Donna Elvira und
Micaëla im Gesangsstudium gestaltete sie z. B. Alcina (Markgräfliches Opernhaus Bayreuth),
Rosalinde (Erfurt) oder zuletzt Beethovens Leonore (Hildesheim). Johanna Winkel vermag heute
die Vorzüge aus Alter Musik, Oper und Romantik in jeglichem Repertoire anzuwenden: Sie singt
körperhaft und expressiv, jedoch mit präziser Stimmführung und einem geschulten Ohr für
Polyfonie. Unabhängig von der jeweiligen Epoche besticht außerdem, wie schnell und sicher sie
selbst unbekannten und modern-komplexen Notentext verinnerlicht.
Winkel ist Solistin bei etlichen Rundfunk-Mitschnitten und CD-Aufnahmen. Zu ihren Aufnahmen gehört etwa Spohrs Oratorium »Die letzten Dinge« mit der Deutschen Kammerphilharmonie
Bremen, das 2014 in die Bestenliste der »Deutschen Schallplattenkritik« aufgenommen wurde.
Der Mitschnitt von Schönbergs »Moses und Aron« (Konzerte im Teatro Real Madrid und in der
Berliner Philharmonie mit dem SWR Sinfonieorchester unter der Leitung von Sylvain Cambreling)
wurde für den »Grammy« nominiert.
2016 freut sich die Sängerin auf Projekte etwa mit der Akademie für Alte Musik Berlin oder
auch mit den Chören des BR und WDR. Christian Thielemann hat sie für eines seiner kommenden Opernprojekte verpflichtet.
THOMAS COOLEY DON PEDRARIAS DÁVILA
Thomas Cooley ist ein Sänger, der große Vielseitigkeit, Ausdrucksstärke und Virtuosität vereint
und international für ein umfangreiches Repertoire im Bereich Konzert, Oper und Kammermusik
gefragt ist. Auf der Konzertbühne war er in der Uraufführung von Christopher Theofanidis’
»Creation / Creator« mit dem Atlanta Symphony Orchestra, mit Kodálys »Psalmus Hungaricus«,
Bruckners »Te Deum« und seinem ersten Wagner-Ausflug, Auszügen aus »Parsifal«, mit dem
St. Louis Symphony Orchestra zu hören. Er sang unter so renommierten Dirigenten wie Helmuth
Rilling, Donald Runnicles, Osmo Vänskä, Eji Oue, Lan Shui, Michael Tilson-Thomas, Wolfgang
Sawallisch, Nicholas McGegan, Robert Spano, David Robertson, Markus Stenz, Carlo Rizzi, Franz
Welser-Möst, Manfred Honneck und Bernard Labadie. Zu den Orchestern, mit denen er gearbeitet hat, zählen die Klangkörper aus St. Louis, Pittsburgh, Baltimore, Oregon, Milwaukee und
BIOGRAFIEN
Minnesota, das St. Paul Chamber Orchestra, Orchestre Symphonique de Quebec, Copenhagen
Philharmonic Orchestra, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, National Arts Center
Orchestra of Ottawa, Gewandhausorchester Leipzig und das Osaka Philharmonic Orchestra.
Für sein Engagement und sein Können im Bereich der Barockmusik bekannt, ist Cooley mit
seinen Interpretationen der Werke von Bach und Händel gefragt, besonders als Evangelist in
Bachs Passionen und in den großen Oratorien Händels. Er tritt regelmäßig mit Barockensembles wie dem Philharmonia Baroque Orchestra, der Handel and Haydn Society, Music of the
Baroque (wo er in der Saison 2015 /16 Artist in Residence war), dem Bethlehem Bach Choir, der
Akadamie für Alte Musik, Boston Baroque, Les Violons du Roy und dem Münchener Bach-Chor
auf und ist bei den Bachfestivals in Carmel und Oregon zu Gast.
Thomas Cooleys Opernaktivitäten konzentrieren sich weitgehend auf Rollen von Mozart, Händel und Britten. Darüber hinaus singt er den Grafen Almaviva in Rossinis »Barbiere di Siviglia«,
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die Titelrolle in Bernsteins »Candide« und Tristan in Frank Martins »Le vin herbé«. In dieser
Saison wird er im Konzertbereich in der Carnegie Hall mit dem Indianapolis Symphonic Choir in
Brittens »Les Illuminations« und Mohammed Fairouz’ »Zabur« zu hören sein, mit dem Minnesota
Orchestra (»Messiah«), Music of the Baroque (Händels »Alexander’s Feast« und Telemanns
Oratorium »Der Tag des Gerichts«) und dem Berner Kammerchor (Bachs Johannes-Passion). Er
singt in Mendelssohns »Elias« mit dem Indianapolis Symphonic Choir, tritt als Idomeneo erneut
beim »Carmel Bach Festival« auf und ist in Händels »Joshua« mit dem Philharmonia Baroque
Orchestra unter Nicholas McGegan zu erleben.
NADEZHDA PAVLOVA DOÑA ISABEL
Nadezhda Pavlova schloss 2006 ihr Studium am Konservatorium Petrosawodsk ab und wurde anschließend am dortigen Musiktheater der Republik Karelien engagiert. Dabei war sie in
Rollen zu hören wie Violetta (Verdis »La traviata«), Micaëla (Bizets »Carmen«), Rita (Donizettis
»Rita«), Galatea (Franz von Suppés »Die schöne Galathée«), Gloria (Mark Samoylovs »What’s
the way to kill the old woman« nach John Patricks »Everybody loves Opal«) und Marya Antonovna
(Victor Pleshaks »Incognito from Saint Petersburg«). Nach weiterführenden Studien bei Valery
Dvornikov gab sie in der Saison 2012/13 ihr Debüt als Solistin der Oper Perm mit der Rolle der
Marfa (Rimsky-Korsakows »Die Zarenbraut«) und Liedern von Wagner und Strauss im Kammerkonzert »Music for us«. Im Januar 2013 lud sie der Regisseur Andrejs Žagars ein, die Rolle der
Violetta in Verdis »La traviata« an der Lettischen Nationaloper zu übernehmen. Ihr Repertoire beinhaltet weiterhin die Frasquita (Bizets »Carmen«), Louisa und Duenna (Prokofiews »Die Verlobung im Kloster«) und den Sopranpart in der Matthäus-Passion des Metropoliten Hilarion Alfeyev.
Nadezhda Pavlova ist Preisträgerin des Gesangswettbewerbs des »Sobinov International
Festival« (Saratov, 2012), des internationalen Gesangswettbewerbs »21th Century Art« (Kiew,
2003) und des »All-Russian Student Vocal Contest« (Ivanovo, 2000). Sie gewann den Grand
Prix des Wettbewerbs »Zhar Ptitsa« (Ivanovo, 1997). Pavlova wurde zweimal mit der höchsten
künstlerischen Auszeichnung der Republik Karelien geehrt: 2007 für ihre Interpretation der Rita
(Donizettis »Rita«) und 2008 für Galatea (von Suppés »Die schöne Galathée«).
JARRETT OTT DON PEDRO DE ALVARADO
Der junge Bariton Jarrett Ott wurde vor kurzem zu einem von 25 »Rising Stars« des Magazins
»Opera News« gekürt. In der Saison 2016 /17 gibt Ott in Nordamerika drei wichtige Rollendebüts: als Curly in »Oklahoma!« beim »Glimmerglass Festival«, Anthony in »Sweeney Todd« an
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BIOGRAFIEN
der New Orleans Opera und als Zurga in Bizets »Les pêcheurs de perles« an der North Carolina
Opera. Er wird die Titelrolle in einem neuen Werk des norwegischen Komponisten Gisle Kverndokk singen, einer Koproduktion von Sacred Music in a Sacred Space und The New York Opera
Society. Ein Konzerthighlight ist das Festkonzert »A cathedral christmas« mit dem Lexington
Philharmonic.
Jarrett Ott gab kürzlich Debüts an der Gotham Chamber Opera, Opera Philadelphia, beim
American Symphony Orchestra und an der Annapolis Opera als Guglielmo in »Così fan tutte«.
Er trat am Curtis Opera Theatre als Dandini in Rossinis »La cenerentola«, Marquis de la Force
in Poulencs »Dialogues des carmélites«, Argante in Händels »Rinaldo«, Aeneas in Purcells »Dido
and Aeneas«, Gregor Mittenhoffer in Henzes »Elegy for young lovers«, Valentin in Gounods
»Faust«, Harašta in Janáčeks »Das schlaue Füchslein« und als Le Mari in Poulencs »Les mamelles de Tiresias« auf.
Als engagierter Lied- und Konzertsänger ist Jarrett Ott bereits beim »Marlboro Music Festival« aufgetreten und sang mit der New York Choral Society und der Bucks County Choral Society.
Als Solist ist er häufig in Konzerten von Lyric Fest in Philadelphia zu erleben. Im Herbst 2011
ging er mit dem Curtis Chamber Orchestra auf eine Konzertreise nach China und Südkorea.
Jarrett Ott ist Preisträger der »Zachary Competition« in Los Angeles, war im Finale des Wettbewerbs der George London Foundation und im Halbfinale der »McCammon Voice Competition«.
Er gewann den Dritten Preis bei der »Gerda Lissner Foundation Competition« und erhielt eine
Förderung der Licia Albanese-Puccini Foundation. Nach dem Gewinn der Regionalausscheidung in Philadelphia nahm er an den Wettbewerben der Metropolitan Opera National Council
Auditions in Washington D. C. teil. Zuletzt erhielt er den »Career Development Award« der Sullivan
Foundation.
Jarrett Ott lebt in New York und hat sein Gesangsstudium am Curtis Institute of Music bei
Randall Scarlata und Marlena Kleinman Malas abgeschlossen.
CHRISTOPHE DUMAUX IXBALANQUÉ
Der Countertenor Christophe Dumaux studierte am Pariser Konservatorium und gab sein professionelles Debüt bereits mit 22 Jahren als Eustazio in Händels »Rinaldo« beim »Festival de
Radio France« in Montpellier. Diese Produktion unter der Leitung von René Jacobs war eine
Koproduktion mit den »Innsbrucker Festwochen Alter Musik« und der Berliner Staatsoper und
wurde von Harmonia Mundi als CD veröffentlicht. Seitdem wurde er von den großen Opernhäu-
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sern und Festivals engagiert, darunter die Metropolitan Opera New York, das »Glyndebourne
Festival«, die Opéra national de Paris, das Theater an der Wien, das »Santa Fe Festival« und die
»Salzburger Festspiele«. Er sang Tolomeo in New York, Paris, Glyndebourne, am Barbican, in Wien,
Chicago und Madrid, Ottone (L’incoronazione di Poppea) in Glyndebourne, Paris, Genf und Madrid, Tamerlano beim »Spoleto Festival« in den USA, »La Calisto« in Luxemburg, Eliogabalo am
La Monnaie in Brüssel, Sosarme in St. Gallen, Orlando am Théâtre des Champs-Élysées in Paris,
Ottone (»Agrippina«) in Santa Fe, Unulfo (»Rodelinda«) an der Metropolitan Opera New York und in
Dallas, Giasone an der Vlaamse Opera, Fernando (»Don Chisciotte«) in Amsterdam, Hamor (»Jephta«)
an der Deutschen Oper am Rhein sowie Brittens »Death in Venice« am Theater an der Wien.
Konzertant war Dumaux zuletzt im Salle Pleyel mit »Semele« und »Giulio Cesare« mit Cecila
Bartoli, als Solist mit den Moscow Soloists und dem Freiburger Barockorchester sowie bei
seinem Debüt im Concertgebouw in Amsterdam zu hören. Die vergangene Saison führte ihn
als Ottone (»L’incoronazione di Poppea«) ans Theater an der Wien, als Farnace (»Mitridate«)
ans Theatre des Champs-Elysées, als Polinesso (»Ariodante«) nach Lausanne und als Solist in
Händels »Messiah« zum Philadelphia Orchestra.
Seine Diskografie umfasst u. a. Bach-Arien und Pergolesis »Septem verba a Christo« mit René
Jacobs, veröffentlicht von Naïve und Harmonia Mundi. Auf DVD ist er zu sehen in »Giulio Cesare«
beim »Glyndebourne Festival« und an der Opéra national de Paris, »Giasone« an der Vlaamse
Oper und in »Partenope« an der Royal Danish Opera Kopenhagen.
WILLARD WHITE SACERDOTE MAYA
Als einer der beliebtesten und vielseitigsten Opernstars der letzten 40 Jahre hat Sir Willard
White in den großen Opern- und Konzerthäusern der Welt gesungen und mit renommierten
Dirigenten, Orchestern und Regisseuren zusammengearbeitet. Höhepunkte der vergangenen
Saison umfassen die Rolle des Trinity Moses in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« an
der Opera di Roma, Arkel in »Pelléas et Mélisande« mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra
und Esa-Pekka Salonen, Ibn-Hakia in »Iolanta« an der Opéra de Lyon und Vodnik in »Rusalka« an
der Scottish Opera. In den kommenden Spielzeiten kehrt White zum Royal Opera House Covent
Garden, zur Opéra de Paris, Dutch National Opera und zum »Festival d’Aix-en-Provence« zurück.
Erfolge feierte White als Commendatore in »Don Giovanni« am Opernhaus La Monnaie, als
Wotan in »Das Rheingold« mit dem Mariinsky-Theater auf Tournee, als Trinity Moses in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« und als Klingsor im »Parsifal« am Royal Opera House
Covent Garden, als Ibn-Hakia in »Iolanta« beim »Festival d’Aix-en-Provence«, als Hercules in
BIOGRAFIEN
»Alceste« am Teatro Real, als Priester in der Uraufführung von Jörg Widmanns »Babylon« an der
Bayerischen Staatsoper, als Tannhäuser an der Royal Danish Opera in Kopenhagen, als Arkel
in »Pelléas et Mélisande« an der Metropolitan Opera in New York und als Gorianschikow in »Aus
einem Totenhaus« an der Berliner Staatsoper unter Sir Simon Rattle.
Sir Willard White stammt aus Jamaica, wo er seine Ausbildung an der Jamaican School of
Music begann, und studierte später an der Juilliard School in New York. Seit seinem Operndebüt an der New York City Opera 1974 ist er regelmäßig an der Royal Opera Covent Garden,
der Metropolitan Opera in New York, English National Opera, San Francisco Opera und den
Opernhäusern in München, Amsterdam, Berlin, Brüssel, Genf, Hamburg, Los Angeles, Madrid
und Paris aufgetreten sowie bei den Festivals in Glyndebourne, Aix-en-Provence und Salzburg.
1989 verkörperte White den Othello in Trevor Nunns Produktion für die Royal Shakespeare
Company neben Sir Ian McKellen als Jago und Imogen Stubbs als Desdemona.
Im Konzertbereich ist White regelmäßig mit Orchestern wie dem London Symphony Orchestra, London Philharmonic Orchestra, BBC Symphony Orchestra, Hallé Orchestra, Royal Philharmonic Orchestra, Royal Concertgebouw Orchestra, Orchestra Filarmonica della Scala, Boston
Symphony Orchestra, New York Philharmonic, Los Angeles Philharmonic, Cleveland Orchestra
und den Berliner Philharmonikern aufgetreten und sang einige Male bei den »BBC Proms«.
Sir Willard White wurde 1995 als Commander of the Order of the British Empire geehrt und
während der Geburtstagsfeierlichkeiten der Queen 2004 zum Ritter geschlagen. Als Nachfolger
der Herzogin von Kent ist er Präsident des Royal Northern College of Music.
MARITXELL CARRERO LEONOR
rikanischen Kinderserie »Dos y Dos«. Darüber hinaus spielte sie in »Die Physiker«, »The house
of Bernarda Alba« und »Dantons Tod«, in der Uraufführung von »Bureau of missing persons«
sowie in »Picked« beim »Baldwin’s New Play Festival«. In der La-Jolla-Playhouse-Produktion
von »A midsummer night’s dream« arbeitete sie mit dem »Tony Award«-Gewinner Christopher
Ashley zusammen.
Maritxell Carrero schrieb »A revolutionary mystic«, ein Einpersonenstück, das auf dem Leben
der Puertorikanerin Lolita Lebrón basiert, und »COMA«, ein Stück über Verlust und Liebe. Ihren
Master of Fine Arts erwarb sie an der University of California, San Diego.
MUSICAETERNA
Das russische Orchester MusicAeterna wurde 2004 von Teodor Currentzis in Nowosibirsk mit
dem Ziel gegründet, barocke und klassische Werke im Originalklang aufzuführen, aber auch
neue Impulse im Bereich der zeitgenössischen Musik zu setzen. Seit der Spielzeit 2011/12 ist
das Ensemble, zu dem auch der MusicAeterna Kammerchor gehört, am Staatlichen Ballettund Operntheater Perm (Ural) beheimatet, wo es jährlich mehrere Produktionen aufbietet. So
standen in der Saison 2014/15 bereits Neudeutungen von Mozarts »Don Giovanni« und Offenbachs »Les contes d’Hoffmann« auf dem Spielplan. Das Orchester ist international gefragt und
gastierte gemeinsam mit Teodor Currentzis in Wien, Amsterdam, London, Baden-Baden, Bregenz, Moskau und St. Petersburg. Auf Einladung der Berliner Philharmoniker präsentierte es im
Februar 2014 Händels »Dixit Dominus« und Purcells »Dido and Aeneas«. Überdies entstanden
zahlreiche CD-Einspielungen, darunter ein vielbeachteter Mozart-Da-Ponte-Zyklus.
Bereits 17 Mal wurde das Ensemble mit der »Goldenen Maske« des russischen Theaterverbands geehrt; damit erhielt das Ensemble diesen renommierten Preis häufiger als jedes andere
Opernorchester in Russland.
Maritxell Carrero war Teil der Originalbesetzung dieser Neufassung der »Indian Queen«, die an
der Oper Perm, der English National Opera und am Teatro Real Madrid aufgeführt wurde und
2015 fünf »Golden Mask Awards« gewann. Zuletzt spielte sie die Hauptrolle in »Swarmcell« in
der Regie von Robert Castro am Greenway Theater in Los Angeles und die Maria Teresa in »In
the time of the butterflies« am San Diego Repertory Theater. Zuvor war sie am Matrix Theater
in Los Angeles in »All my sons« zu sehen, das bei den »Stage Scene LA Awards« und »Ovation
Awards« nominiert war und 2012 den »NAACP Best Ensemble Award« gewann. Maritxell Carrero spielte auch in »Becoming Cuba« am Theater North Coast Rep.
Der MusicAeterna Chor trat zum ersten Mal 2011 in Perm auf. Sein Repertoire umfasst die
verschiedensten Stile und Epochen, vorgetragen im jeweils angemessenen Ausdruck. Seine Konzertprogramme beinhalten Werke von Barockkomponisten, Meisterwerke russischer Chormusik
des 18. bis 20. Jahrhunderts sowie zeitgenössische Stücke. Im Februar 2014 war der Chor gemeinsam mit dem Orchester MusicAeterna in einer Reihe gefeierter Aufführungen in Berlin, Paris,
Lissabon und Athen mit Purcells »Dido and Aeneas« und Händels Psalm »Dixit Dominus« zu hören.
Carrero ist bekannt aus spanischen Fernsehserien wie »Las dos caras de Ana«, »Dame chocolate«, »Bajo las riendas del amor« und »Acorralada« und als Senorita Reflejos in der lateiname-
Die Diskografie des Chores umfasst bei Sony Classical Mozarts »Le nozze di Figaro« und
»Così fan tutte« sowie Strawinskys »Les noces«. Im Herbst 2013 war der Chor bei der Aufnahme
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BIOGRAFIEN
von Purcells »The Indian Queen« in der Neufassung von Peter Sellars und unter der Leitung
von Teodor Currentzis dabei. Die DVD erschien ebenfalls bei Sony.
sowie Dmitri Schostakowitschs Klavierkonzerte mit Alexander Melnikov und dem Mahler Chamber Orchestra, erschienen bei Harmonia Mundi.
Im Sommer 2015 war der Chor zu Gast beim »Festival d’Aix-en-Provence« mit geistlicher
Musik von William Byrd, Johannn Sebastian Bach, Sergei Taneyev, Igor Stravinsky und Alfred
Schnittke sowie in dem offenen Konzert »PARADE [S]« mit zwölf Studenten der Sommerakademie. Vor allem aber stand er in 14 Opernaufführungen auf der Bühne: in Händels »Alcina« (Regie
Katie Mitchell) und Mozarts »Die Entführung aus dem Serail« (Regie Martin Kušej). 2014, 2015
und 2016 wurde der Chor für die »Opera Awards« nominiert.
2006 kombinierte Currentzis seine Leidenschaft für Alte Musik mit zeitgenössischen Komponisten und Neuer Musik und gründete das seitdem jährlich stattfindende »Territory Modern
Art Festival«, welches innerhalb kürzester Zeit zu einem der prestigeträchtigsten und progressivsten Festivals Moskaus avancierte. Teodor Currentzis wurde bereits viele Male mit dem russischen nationalen Theaterpreis »Goldene Maske« ausgezeichnet. So auch 2015: zusammen
mit der Staatsoper und dem Ballett Perm für ihre Produktion von Purcells »The Indian Queen«,
darunter war der Preis als »Bester Operndirigent«. Seine Dirigate wurden auch in den vorausgegangenen Jahren mehrfach ausgezeichnet, so erhielt er Preise für die Leitung des »Wozzeck«
am Bolschoi Theater 2009, für Prokofiews »Cinderella« 2007 sowie für »Le nozze di Figaro« im
darauffolgenden Jahr.
TEODOR CURRENTZIS DIRIGENT
Der Grieche Teodor Currentzis ist Künstlerischer Leiter der Staatsoper und des Balletts Perm
sowie Künstlerischer Leiter des Ensembles für historische Aufführungspraxis MusicAeterna und
des MusicAeterna Kammerchors, die er beide 2004 während seiner Zeit als Chefdirigent an der
Staatsoper Nowosibirsk (2004 – 2010) gegründet hat. MusicAeterna wurde zum Ersten Orchester der Staatsoper und des Balletts Perm ernannt. Highlights der Europatournee von Teodor
Currentzis und MusicAeterna in der Saison 2015 /16 waren die Neuinszenierung von Richard
Wagners »Rheingold« im Rahmen der »Ruhrtriennale«, die konzertanten Aufführungen von Mozarts Da-Ponte-Opern am KONZERTHAUS DORTMUND und eine Tour mit Patricia Kopatchinskaja
nach Berlin, Wien, Zürich und Rotterdam. Zurück in Perm hat das Ensemble »La traviata« mit Bob
Wilson aufgeführt und in St. Petersburg und Moskau konzertiert. MusicAeterna hat in den vergangenen Spielzeiten bei namhaften Festivals und in vielen wichtigen Konzerthäusern debütiert,
darunter das »Festival d’Aix-en-Provence«, »Lucerne Festival«, »Helsinki Festival«, die Berliner
Philharmonie, Cité de la musique, »Festspiele Baden-Baden«, »Bregenzer Festspiele«, der Wiener
Musikverein und das Royal Concertgebouw Amsterdam. Currentzis hat außerdem eine Neuproduktion von »Macbeth« am Opernhaus Zürich gestaltet und kehrte zum SWR Sinfonieorchester
Baden-Baden und Freiburg für eine Zusammenarbeit mit Patricia Kopatchinskaja zurück.
Teodor Currentzis und MusicAeterna sind Exklusivkünstler der Sony und werden dieses Jahr
die Aufnahmen aller Da-Ponte-Opern Mozarts fertigstellen. Die erste Aufnahme (»Figaro«) wurde im Januar 2014 veröffentlicht und gewann den »ECHO Klassik« für die »Beste Operneinspielung des Jahres«, darauf folgte 2015 »Così fan tutte« und die Einspielung von »Don Giovanni«
wird im November 2016 erscheinen. Daneben veröffentlichten sie 2015 »The Sound of Light«,
eine CD-Zusammenstellung mit Ausschnitten der Musik von Jean-Philippe Rameau, sowie
Strawinskys »Le sacre du printemps«. Vorherige Aufnahmen waren u. a. Schostakowitschs Sinfonie Nr. 14, Mozarts Requiem und Purcells »Dido und Aeneas« (beim Alpha Label erschienen)
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Für den griechischen Dirigenten wurde Russland seit den 1990er-Jahren, als er dort sein
Dirigierstudium begann, immer mehr zur Heimat. Sein Studium am St. Petersburger Konservatorium absolvierte Currentzis bei Professor Ilya Musin, dessen Schüler so prominente Namen
tragen wie Odysseas Dimitriadis, Valery Gergiev und Semyon Bychkov.
TEODOR CURRENTZIS UND MUSICAETERNA IM KONZERTHAUS DORTMUND
Teodor Currentzis war im November 2011 zum ersten Mal im Konzerthaus zu Gast und leitete
das Mahler Chamber Orchestra in einem Familienkonzert und einem Programm mit Werken
von Britten, Schostakowitsch und Prokofiew. Mit seinem Ensemble MusicAeterna brachte er
in der vergangenen Saison schon Mozarts Da-Ponte-Opern zur Aufführung; in dieser Saison
kehrt er noch zweimal zurück und zündet mit der Solistin Patricia Kopatchinskaja ein KlassikFeuerwerk.
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BIOGRAFIEN
TEXTE Christoph Vratz
FOTONACHWEISE
S. 04 © Robert Kittel · Sony Classical
S. 08 © Michael Kneffel
S. 16 © Michael Kneffel
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REDAKTION Dr. Jan Boecker · Marion Daldrup
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DRUCK Hitzegrad Print Medien & Service GmbH
Wir danken den beteiligten Künstleragenturen und Fotografen für die freundliche Unterstützung.
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SA 15.10.2016
Andris Nelsons’ Auftakt als Exklusivkünstler mit dem Royal Concertgebouw
Orchestra | Werke von Wagner und Strauss
IMPRESSUM
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