Streifzüge durch das All Helmut Hornung I. Blick zu den Ursprüngen Dia 1: WMAP-Karte Das Bild zeigt das Universum wenige 100.000 Jahre nach seiner Geburt. Was heißt das? ■ Am Anfang war das Nichts – oder in der Sprache der Kosmologen: „Am Anfang war ein fluktuierendes Quantenvakuum“ (???). Weil wir darüber nichts wissen, nennen wir diesen Zustand Weiße Epoche. Raum und Zeit existierten nicht. ■ 10-43 Sekunden später wurde aus dem Nichts ein Etwas. Damit beginnt die Graue Epoche. ■ Nach 10-35 Sekunden bläht sich das All schlagartig auf – von der Größe eines Atomkerns bis zur Größe einer Orange (Inflation). ■ 1. Merkwürdigkeit: Die Expansion verläuft auf ein 100.000tel Prozent exakt (Weltall wäre entweder zu schnell expandiert oder in sich zusammengefallen!) ■ 2. Merkwürdigkeit: In der Ursuppe bilden sich aus Energie Quarks, Antiquarks und Gluonen, aus denen später Protonen, Neutronen und Elektronen werden – und deren Antiteilchen. Teilchen und Antiteilchen vernichten sich sofort, aber: Auf eine Milliarde und ein Teilchen kommen eine Milliarde Antiteilchen. Daher der Begriff „asymmetrische Schöpfung“. ■ Etwa eine Sekunde nach dem Urknall bei einer Billion Grad Celsius vereinigen sich die Teilchen zu Wasserstoffkernen, Heliumkernen und Elektronen. Etwa 380.000 Jahre nach dem Urknall lichtet sich der Nebel: Atomkerne fangen Elektronen ein, dadurch haben die Photonen (Lichtteilchen) freie Bahn – das All wird durchsichtig! Die Feuerwand des Urknalls bewegt sich fast mit Lichtgeschwindigkeit weg. Die Lichtwellen werden extrem langwellig: Die Feuerwand hat sich auf eine Temperatur von minus 270 Grad abgekühlt und leuchtet nicht mehr im sichtbaren Licht, sondern im Bereich der Mikrowellen. Wohin die Astronomen am Himmel auch blicken, überall treffen sie auf diesen Mikrowellenhintergrund, der im Jahr 1964 entdeckt wurde. Der Satellit WMAP zeichnet diesen Mikrowellenhintergrund auf und blickt damit direkt auf die Feuerwand des Urknalls. Das Bild zeigt noch Strukturen von der Größe des halben Vollmonds und liefert den Schlüssel zum Universum. -2- -2- Hier der Steckbrief des Alls: ■ Alter: 13,7 Milliarden Jahre ■ Zusammensetzung: 73 % Dunkle Energie („Quintessenz“) 23 % Dunkle Materie („nicht-baryonisch“) 3 % Dunkle Materie („baryonisch“, ausgebrannte Sterne, Gasund Staubwolken) 1 % Sichtbare Materie („baryonisch“, Galaxien, Sterne, leuchtende Nebel, Planeten, Monde) ■ Zukunft: Ewige Ausdehnung (mündet in die Epoche ewiger Dunkelheit) Dia 2: Die Milchstraße Die Milchstraße als Teil unserer Galaxis versperrt die Sicht nach draußen, so wie im Wald die Bäume den Blick auf die Landschaft dahinter behindern. („Man sieht vor lauter Sternen das Universum nicht“.) Dia 3: Hubble Deep Field Das Weltraumteleskop Hubble hat eine Schneise im Wald der Milchstraßensterne genutzt, zehn Tage fast ununterbrochen auf einen Fleck von der Größe eines Zehntel Vollmonddurchmessers gestarrt und dabei 342 Aufnahmen gewonnen. Das zusammengesetzte Mosaik enthält etwa 1800 Galaxien. Dia 4: Hubble Deep Field, vier Babygalaxien Dieses Bild zeigt Details von Babygalaxien und führt zu den Wurzeln der Geschichte des Kosmos. 200 bis 400 Millionen Jahre nach dem Urknall verklumpen gewaltige Materiewolken zu den ersten Sternen. Auch die ersten Galaxien (Protogalaxien) mit Durchmessern von nur 20 bis 30 Lichtjahren entstehen. Geburtshelfer war möglicherweise die Dunkle Materie, die durch ihre Anziehungskraft das Material sammelt und wie in einer unsichtbaren Grube im Raum anhäuft. In den Protogalaxien entstehen gigantische Sterne mit 100 bis 1000 Sonnenmassen. Nach wenigen Millionen Jahren explodieren sie als Supernovae. -3- -3- II. Quasare und Schwarze Löcher Dia 5: Quasare PKS mit Muttergalaxien Welche Objekte bevölkerten in der ersten Milliarde Jahre nach dem Urknall das Universum? Das waren zunächst Protogalaxien, später die ersten Spiralgalaxien und die Quasare. Quasare sind offensichtlich die aktiven Zentren von sehr jungen Galaxien. Was heißt aktiv? Wir hörten ja schon, dass die erste Sterngeneration aus gigantischen Sonnen bestand. Als sie am Ende ihres Lebens als Supernovae explodierten, hinterließen sie Schwarze Löcher – Objekte, die auf engem Raum sehr viel Masse in sich vereinen und die daher über eine unvorstellbar hohe Anziehungskraft verfügen. (Erde auf Kirschkerngröße zusammengedrückt!) Nicht einmal Licht kann von ihren Oberflächen entweichen (schwarz!). Aber wie ein kosmischer Gully saugen sie Materie an und schleudern sie mithilfe von extrem starken Magnetfeldern mit rasender Geschwindigkeit in zwei Bündeln ins All. Diese Jets sind mehrere Hunderttausend Lichtjahre lang. Die Schwarzen Löcher der Quasare wirken als Kraftwerke und lassen die Quasare über extrem lange Strecken strahlen. Fernster Quasar: J1120+0641, 12,9 Milliarden Jahre alt, drei Milliarden Sonnenmassen. Hier im Bild der Quasar PKS 2349 mit seiner Muttergalaxie. Dia 6 und Dia 7: Schwarze Löcher in Galaxien (NGC 4261 und NGC 7052) Schwarze Löcher stecken nicht nur in jungen Galaxien oder treiben Quasare an. In den vergangenen Jahren haben die Astronomen dank Hubble in den Zentren der allermeisten Galaxien welche aufgespürt – natürlich indirekt. So verraten sich diese Massemonster auf den Bildern im optischen Bereich durch helle, diskusförmige Scheiben, in denen Materie um den kosmischen Schlund rasend schnell rotiert. Auch im Zentrum unserer Milchstraße steckt eines: 4,3 Millionen Sonnenmassen, zusammengequetscht auf die Größe des Durchmessers der Merkurbahn um die Sonne. Dia 8: Schwarzes Loch und Jet in M 87 Gas wirbelt um das Zentrum der elliptischen Riesengalaxie M 87. Aus dem Schwarzen Loch schießen Elektronen mit 99 Prozent der Lichtgeschwindigkeit in einem 6000 Lichtjahre langen Jet nach außen. Die Galaxie enthält eine Billion Sterne: Könnte man pro Sekunde zehn Sterne zählen, wäre man vom Ende der letzten Eiszeit vor 12.000 Jahren bis heute ununterbrochen mit dem Zählen beschäftigt. -4- -4- III. Im Reich der Galaxien Dia 9: Spiralgalaxie NGC 1232 Mit dem Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte wurde diese typische Spiralgalaxie aufgenommen. So etwa sähe unser eigenes Milchstraßensystem aus. Durchmesser: 100.000 Lichtjahre, Dicke: 6000 Lichtjahre, Zahl der Sterne: 100 Milliarden – so viele, wie Reiskörner in einer großen Kirche Platz hätten. Aber: Obwohl die Galaxie sehr kompakt aussieht, sind die Sterne unglaublich dünn gesät – sie stehen so „dicht“ wie eine Handvoll Reiskörner, ausgestreut über Mitteleuropa. Dia 10: Sombrero-Galaxie Rund 28 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt, am Rand des sogenannten VirgoHaufens, liegt die Sombrero-Galaxie. Wir sehen sie praktisch genau von der Kante. Charakteristisch sind der ausgeprägte Zentralbereich und die scharf begrenzte Staubscheibe. Das Sternsystem enthält rund 2000 Kugelhaufen – doppelt so viele wie unsere Galaxis. Dia 11: Spiralgalaxie M 83 Dieses System – eine der schönsten Spiralen am südlichen Himmel, aber von unseren Breiten aus gut zu sehen – ähnelt wiederum unserer Milchstraße. Dia 12: Wagenrad-Galaxie Die seltsame Form dieser sogenannten Wagenrad-Galaxie in 500 Millionen Lichtjahren Entfernung rührt von der Kollision zweier Galaxien her. Problem: Keine der beiden kleineren Sternsysteme in der Nachbarschaft scheint damit etwas zu tun zu haben. Auch hier zeugt der bläulich schimmernde Ring von vielen Sternbabys. IV. Sterngeburten in Galaxien Dia 13: Zentrum von Centaurus A Die Galaxie Centaurus A ist eine elliptische Riesengalaxie, strahlt sehr viel Radiostrahlung aus und hat sich offenbar eine kleinere Spiralgalaxie einverleibt, von der das dunkle Staubband stammt. Das Bild enthüllt Geburtswehen im Kernbereich dieser Radiogalaxie. -5- -5- Dia 14: Sterngeburt in Galaxie M 33 In einer Nachbarmilchstraße leuchtet diese gigantische Gaswolke. Gehörte sie zu unserer Galaxis und wäre sie nur wenige 1000 Lichtjahre von uns entfernt, würde sie sich über den gesamten Himmel erstrecken. Dia 15: Wolkenkomplex RCW 38 Und damit sind wir in unserer Milchstraße gelandet. Im Bild die Region RCW 38 in 5000 Lichtjahren Entfernung. Im sichtbaren Licht wären die Sterne hinter den Wolken nicht zu sehen. Infrarotes Licht dagegen kann die Vorhänge aus Staub und Gas durchdringen – und die jungen Sterne leuchten hell auf. Dia 16: Säulen der Schöpfung im Adlernebel Säulen der Schöpfung hat die NASA etwas pathetisch dieses Bild getauft. Es zeigt den 7000 Lichtjahre entfernten Adlernebel im Sternbild Schlange. Die Säulen bestehen aus kühlem, dichten Gas und ragen etwa ein Lichtjahr „in den Himmel“. Sie bestehen zum größten Teil aus molekularem Wasserstoff (zwei Wasserstoffatome, die sich zu einem Wasserstoffmolekül verbunden haben) und Staub aus Kohlenstoff; die einzelnen Staubkörnchen haben Durchmesser von 100.000tel Millimeter – und in einem Würfel von 100 Meter Kantenlänge fände man nur ein einziges Körnchen. Dia 17: Orionnebel Der bekannteste stellare Kreißsaal liegt im Sternbild Orion in etwa 1500 Lichtjahren Entfernung. Der Komplex überdeckt am irdischen Himmel eine Fläche von drei Dutzend Vollmonden. Die Sterne sind zum Teil nur wenige 100.000 Jahre alt – und damit wirklich „jung“, denn: Unsere Sonne ist 10.000-mal älter. Dia 18: Orionnebel, OMC-1-Regionen Auf diesem Hubble-Bild zeigen sich einzelne Sterne. Aber: Die gelben kreisförmigen Flecken sind nicht etwa deren Oberflächen, sondern Beugungsbilder! Dia 19: Orionnebel, Detail mit einem Lichtjahr Durchmesser Auch dieses Bild täuscht: Im Orionnebel geht es längst nicht so dicht zu, wie man glauben könnte. -6- -6- V. Junge Sterne, Riesen und Zwerge Dia 20: Sternenwolke im Schützen In Richtung Sternbild Schütze (Sagittarius) liegt das Zentrum unserer Milchstraße – und wir blicken damit in eine Region mit besonders vielen Sternen. Dia 21: Dunkelwolke Barnard 68 Kein Schwarzes Loch, sondern eine dichte Molekülwolke, die den Blick auf dahinter liegende Sterne versperrt. Beginnen sich solche Gebilde zusammenzuziehen, werden sie zu den Brutnestern von Sternen. Was dabei genau passiert, liegt noch weitgehend „im Dunklen“. Übrigens: Die Wolke hat eine Temperatur von – 263 Grad Celsius. Dia 22 und Dia 23: Jets von jungen Sternen und Jets HH1/HH2 Frisch geborene Sterne rotieren wie Eiskunstläufer bei einer Pirouette. Das rotierende Gas kollidiert mit anderen Gasmassen und bildet eine diskusförmige Scheibe. Ein Teil des Gases stürzt weiter auf den Stern in der Scheibenmitte. Dabei heizt es sich auf und wird entlang der Rotationsachse wieder ausgeschleudert. Mit Geschwindigkeiten um eine Million Kilometer pro Stunde trifft dieses Gas auf das interstellare Medium. An der Bugwelle wird es stark abgebremst und dabei erneut aufgeheizt. Beim Abkühlen setzt es die Energie als Licht frei. Dia 24: Roter Überriese Beteigeuze Der stellare Zoo umfasst eine sehr große Vielfalt von Sternen, also Sonnen. Ich möchte mich auf zwei Typen beschränken: ganz große und ganz kleine, Riesen und Zwerge. Beteigeuze an Orions linker Schulter gehört zu den Überriesen – am Ort der Sonne stehend, würde Jupiter in seiner Gashülle laufen. Die Oberfläche der Gashülle ist mit 3000 Grad relativ kühl, weshalb Beteigeuze rötlich leuchtet und als Roter Überriese bezeichnet wird. Er gilt als heißer Kandidat für eine Supernova. Dia 25: Brauner Zwerg Gliese 229b In 19 Lichtjahren Entfernung haben Astronomen Mitte der 1990er-Jahre einen verhinderten Stern gefunden – einen Braunen Zwerg. Er besitzt nur 100.000tel der Leuchtkraft unserer Sonne, acht Prozent ihrer Masse und umläuft einen „echten“ Stern. Bei seiner Geburt bekam er nicht genügend Materie ab, deshalb zündete der atomare Fusionsreaktor nicht, und der Braune Zwerg schimmert vor sich hin – bis er kaum noch Strahlung abgibt und sich zu einem Schwarzen Zwerg verwandelt hat. -7- -7- VI. Geburt von Planetensystemen Dia 26: Urwolke Vor etwa 4,6 Milliarden Jahren sah es am Ort unseres Planetensystems so aus. Im Zentrum verdichtete sich die Materie zur Sonne, das Material in der diskusförmigen Scheibe diente als Bausteine für die Planeten. Dia 27 und 28: Protoplanetare Scheiben im Orionnebel Jahrtausendelang ließ sich über die Entstehung des Planetensystems nur spekulieren. Und: Gibt es noch andere Planetensysteme? Im Herbst 1995 verkündeten Astronomen die Entdeckung des ersten extrasolaren Planeten. Heute (Stand: 1. März 2012) sind 760 Exoplaneten bekannt. Im Jahr 1993 hatte das Hubble-Teleskop sogenannte protoplanetare Scheiben aufgespürt – die als Vorläufer von Planetensystemen gelten. Die Objekte liegen bezeichnenderweise im Orionnebel, der ja als „Sternennest“ gilt. Dia 29: Stellare Staubscheiben Zum ersten Mal hat Hubble Staubscheiben um Sterne fotografiert, deren Licht abgedeckt werden musste. Linkes Bild: Der helle innere Ring wird durch eine „Lücke“ vom äußeren dunkleren Ring getrennt – möglicherweise hat die Gravitation eines ganz jungen Planeten diesen Bereich leer gefegt. Das rechte Bild zeigt ebenfalls eine Staubscheibe um einen 220 Lichtjahre entfernten Stern. Die Ausdehnung dieser Scheibe am Himmel entspricht der Größe einer 1-Cent-Münze in sechs Kilometern. VII. Kosmischer Kreislauf Dia 30: Eta Carinae Auch Sterne müssen sterben. Riesen oder Überriesen mit mehr als der achtfachen Sonnenmasse tun das spektakulär. Ist der Kernbrennstoff verbraucht, taumeln sie in die Energiekrise. Hier der Todeskampf des Sterns Eta Carinae (100 Sonnenmassen), der bereits vor 150 Jahren begann: Damals stieg die Helligkeit, weil ein heftiger Sternwind einen Teil der Hülle ins All blies. Eta Carinae ist weiter entwickelt als Beteigeuze und wird wohl eines Tages als Supernova hochgehen. -8- -8- Dia 31: Crabnebel Am 4. Juli 1054 beobachteten chinesische Astronomen im Sternbild Stier einen neuen, sehr hellen Stern. Er war sogar über mehrere Monate am Taghimmel zu sehen. Heute, 950 Jahre später, steht am Ort der kosmischen Katastrophe dieser Nebel. Er hat es in sich: Im Zentrum dieses 6000 Lichtjahre entfernten Gebildes sitzt die „Sternleiche“ – ein Neutronenstern. Das ist der zusammengequetschte Kern des ehemaligen Riesensterns. Durchmesser: 20 Kilometer, Rotation: 30-mal pro Sekunde. Zwei Strahlenbündel hoher Energien schießen aus den Polen dieses Sterns – er blinkt rhythmisch wie ein kosmischer Leuchtturm (Pulsar). Dia 32: Cygnus Loop Vor 15.000 Jahren explodierte eine gigantische Supernova. Heute hat sich das Sternenmaterial am Himmel auf einen Ring von sechs Vollmond-Durchmessern verteilt. Der Supernova-Überrest ist 2600 Lichtjahre entfernt. Dia 33 und Dia 34: Hantelnebel und Nebel V 838 Monocerotis Diese Bilder bieten einen Blick in die Zukunft der Sonne. In etwa fünf Milliarden Jahren bläht sie sich zum Roten Riesen auf (Erde stirbt den Hitzetod!) und bläst danach ihre Hülle ins All: Übrig bleibt ein Weißer Zwerg, umgeben von einem Planetarischen Nebel. Dia 35: Unsere Sonne Aus dem Material gestorbener Sterne formte sich unsere Sonne (hier ein Bild im Licht des Wasserstoffs). In der Urwolke entstanden alle Planeten, natürlich auch die Erde. Das ist vielleicht eine der erstaunlichsten Ergebnisse moderner Astronomie: Wir sind Kinder des Kosmos (Kreislauf der Materie!). In unseren Körpern tragen wir „Sternenstaub“. Dia 36: Merkur Das ist nicht etwa der Mond, sondern der sonnennächste Planet Merkur – eine kraterzerfurchte Ödnis. Der heiß-kalte Planet besitzt keine Atmosphäre, die Temperaturen schwanken daher zwischen -170 und +430 Grad. Dia 37 und Dia 38: Venus und Ishtar Terra Venus ist fast so groß wie die Erde. Der Planet besitzt eine dichte Kohlendioxidatmosphäre (90 Bar). Ein starker Treibhauseffekt prägt das Klima, die Temperaturen liegen konstant bei +460 Grad. Nur Radaraugen vermögen den Schleier zu durchdringen. -9- -9- Dia 39 und Dia 40: Mars und Spirit mit Airbags Der Rote Planet ist immer für Schlagzeilen gut (kleine grüne Männchen)! Er besitzt Jahreszeiten und Polkappen, die auch Wassereis enthalten. Hat es auf ihm Leben gegeben? War er einmal ein Wasserplanet, der sich in einen Wüstenplanet verwandelt hat? Klare Antworten haben auch die beiden Marsrover Spirit und Opportunity nicht geliefert. Dia 41, Dia 42 und Dia 43: Jupiter, GRF und Io Jupiter ist ein gigantischer Gasriese, seine Kugel könnte man mit 1300 Erden füllen! Der Große Rote Fleck ist ein Wirbelsturm (Falschfarbaufnahme!), in dem unser Globus bequem Platz hätte. Io zählt nicht zu den Eismonden, sondern besteht aus Schwefel (Vulkanismus), weil er von Jupiters Gravitationskraft durchgeknetet wird. Dia 44 und Dia 45: Saturn und Saturnringe Saturn ist der Schönheitskönig unter den Planeten und ähnlich aufgebaut wie Jupiter. Die Ringe bestehen aus unzähligen Eis- und Gesteinsbrocken bis zur Größe eines Mehrfamilienhauses. Dia 46: Mutter Erde Wir sind „Produkte“ der Evolution. Evolution ist der Prozess, der vom Niederen zum Höheren führt – und zwar über Selektion (Auslese) und Mutation (Veränderung). Dieser Prozess regiert in Grundzügen auch im Universum. Erdgeschichte und biologische Evolution sollen im Zeitraffer durchlaufen werden – zusammengepresst auf einen (Sommer-)Tag, von Mitternacht zu Mitternacht: ■ Mitternacht: Die Erde wird aus einem Gas- und Staubnebel geboren ■ In der Morgendämmerung: Eine feste Kruste bildet sich ■ Gegen 4 Uhr: Archäen und Bakterien tauchen auf Dia 47: Komet West Kometen künden von den Ursprüngen des Sonnensystems. Seit Anbeginn tragen sie mehr oder weniger unverfälschte Materie in sich. Kometen gleichen schmutzigen Eisbergen. Man hat in ihnen sogar organische Verbindungen gefunden. Vielleicht haben sie ja einst das Leben auf die Erde getragen?! -10- -10- Dia 48: Helicobacter pylori Bakterien gehören mit einem Alter von etwa 3,8 Milliarden Jahren zu den ältesten Lebewesen auf der Erde. Im Bild Helicobacter pylori. Das Bakterium trägt etwa die Hälfte der Menschen im Magen; es spielt wohl eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Magengeschwüren und sogar von Magenkrebs. Dia 49: Meteoriteneinschlag ■ Gegen 16 Uhr: Auftreten der erste Eukarionten (Zellen mit Zellkern) ■ Gegen 21 Uhr: Kambrische Explosion ■ Um 23.30 Uhr: Ein Meteoriteneinschlag löscht 70 Prozent aller Tierarten aus (prominentestes Opfern sind die Dinosaurier). Dia 50: Mensch und Schimpanse ■ Um 23.58 Uhr: Die ersten Menschenaffen treten auf (genetische Verwandtschaft mit dem Menschen, da etwa 98 Prozent aller Gene gemeinsam). ■ Sieben Sekunden vor Mitternacht: Die ersten Exemplare von Homo sapiens stapfen durch die afrikanischen Steppen.