Inhalt, Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Neues aus Astronomie und Raumfahrt — Wolfgang Beike . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Leben unter einem roten Stern? — Bernd Scharbert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Vorschau Juli / August 2007 — Alexander Schulze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Veranstaltungen und Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Zum Titelbild Ein heißer Sommertag geht zu Ende. Was liegt da näher, als sich in der abendlichen Kühle in die Sternenfluten der Milchstraße zu stürzen. Am nördlichen Rand des Sternbilds Schütze befindet sich ein besonders heller und lohnender Emissionsnebel: Der Omeganebel M17, auch bekannt als Schwanennebel oder Hufeisennebel. Diese Namen sagen schon etwas über die Form des Gasnebels. Den hellsten Teil bildet ein ovales Wölkchen in Ost-West Richtung an dessen westlichem Ende eine Nebelsträhne ansetzt, geschwungen wie die Ziffer 2 oder wie ein Schwanenhals. Im astronomischen Teleskop, das ja meist die Bilder höhen- und seitenverkehrt zeigt, erinnert der Anblick schon an ein großes griechisches Omega, oder eben an einen Schwan, der über das Wasser gleitet. Wer vom Stadtrand aus beobachtet wird den Hals des Schwans wohl nicht erkennen können. Abhilfe können aber Nebelfilter schaffen, die bei allen Emissionsnebeln eine deutliche Kontraststeigerung bewirken. In Ferngläsern oder kleinen Teleskopen präsentiert sich der Omeganebel nur als ein verwaschenes Fleckchen, weniger eindrucksvoll als etwa der benachbarte Lagunennebel M8 oder der Orionnebel. Unter einem dunklen Landhimmel ab 15 cm Teleskopöffnung läßt M17 dagegen viele Details erkennen, besonders wenn man sich Zeit für eine eingehende Beobachtung läßt. Wichtig ist auch auf einen möglichst dunstfreien Himmel in Richtung Süden zu achten. Denn der Omeganebel erreicht bei uns eine maximale Höhe von nur 24◦ . Den Nebel zu fotografieren ist ebenfalls ein lohnendes Unterfangen. Emissionsnebel wie M17 sind interstellare Wasserstoffwolken, die von eingebetteten, heißen Sternen stark mit UV-Licht bestrahlt werden. Dies ionisiert den Wasserstoff, der nun selbst anfängt zu leuchten, vergleichbar mit einem glühenden Stück Eisen in der Hitze eines Schmiedefeuers. Emissionsnebel leuchten am hellsten in dem für Wasserstoff charakteristischem Rot bei einer Wellenlänge von 656 nm, der sogenannten Hα-Linie. Diese ist jedoch für das menschliche Auge nicht sichtbar, wohl aber für die Fotografie. Die Hα-Linie macht bei Emissionsnebeln den Großteil der gesamten Strahlung aus. Die Kamera ist hier dem Auge gegenüber stark im Vorteil und kann bei langbelichteten Aufnahmen in der Umgebung des Schwans noch eine Vielzahl schwacher Filamente zeigen, die alle zu diesem Nebelkomplex gehören. Nicht unerwähnt bleiben soll hier M16, nur 3◦ nördlich. Er besitzt eine viel geringere Flächenhelligkeit als M17 und ist in einen offenen Sternhaufen eingebettet. Wolfgang Beike Impressum Die Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt“ ” erscheinen alle zwei Monate im Eigenverlag des Vereins Volkssternwarte Darmstadt e.V. — Der Verkaufspreis ist durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder. Urheberrechte bei den Autoren. Geschäftsstelle / Redaktion: Flotowstr. 19, 64287 Darmstadt, Tel.: 06151-130900, Fax.: 06151130901. Vertrieb: Peter Lutz. Redaktionsltg.: Andreas Domenico. Layout, Satz: Andreas Domenico. 2 Druck: Digital Druck GmbH & Co KG, Landwehrstr. 58, 64293 Darmstadt. Auflage: 200. Volkssternwarte Darmstadt e.V.: Andreas Domenico (1. Vorsitzender), Bernd Scharbert (2. Vorsitzender), Paul Engels (Kassenwart), Martina Mann (Schriftführerin), Heinz Johann (Sternwartenleiter), Peter Lutz (Vetrieb Mitteilungen). Jahresbeitrag: 60 EUR bzw. 30 EUR (bei Ermäßigung). Konto: 588 040, Sparkasse Darmstadt (BLZ 508 501 50). Internet: http://www.vsda.de, email: [email protected] Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2007 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astro-News Neues aus Astronomie und Raumfahrt von Wolfgang Beike Das europäische Satelliten-Navigationssystem Galileo steckt in seiner bislang schwersten Krise. Vor einigen Wochen hat das Betreiber-Konsortium ein Ultimatum zur Erfüllung wichtiger Auflagen nicht einhalten können. Die Telekom Tochter TSystems, der Raumfahrtkonzern EADS, sowie andere Unternehmen aus Frankreich, Italien und Spanien konnten sich nicht auf eine Verteilung der Risiken einigen. Außerdem hatten Streitigkeiten zwischen den EU-Ländern um Geld und den Sitz von Kontrollzentren laufend zu Verzögerungen geführt und Extra-Kosten in Millionenhöhe verursacht. Galileo gilt als das wichtigste High-Tech-Projekt Europas. Dreißig Satelliten sollen präzise Ortungsdaten liefern, bis zu 150.000 neue Arbeitsplätze erhoffte man sich. Bislang dreht erst ein einziger Testsatellit seine Runden im Orbit. Das Projekt soll nun in öffentlicher Regie aufgebaut werden, mehrere Milliarden Euro Steuergelder zusätzlich werden wohl fällig. Die Zeit drängt. In Amerika wird bereits an GPS III gearbeitet, einer Weiterentwicklung des jetzigen Systems bei dem sogar verschiedene Dienste gratis angeboten werden. China und Russland treiben vergleichbare Satellitenprojekte voran. Kommt Galileo nicht bald sind die Kunden abgewandert. Große Besorgnis hat der Ausfall von drei lebenswichtigen Computern an Bord der Internationalen Raumstation ISS Anfang Juni ausgelöst. Technikern gelang es immerhin nach einigen Stunden, die Kommunikation mit den Rechnern, die die Luftund Wasserversorgung steuern, wiederherzustellen. Die Ursache des Ausfalls ist nach wie vor rätselhaft. Vermutet wird ein Fehler in der Stromversorgung, für einen Softwarefehler gibt es keine Hinweise. Im schlimmsten Fall hätte die Besatzung die ISS verlassen und mit einer Raumkapsel zu Erde zurückkehren müssen. Außerdem wurde ein Sonnensegel komplett ausgetauscht, das alte war von mehreren Meteoren durchlöchert. Etwas Sorgen machte der Hitzeschild der Atlantis, welcher sich beim Start gelockert hatte. Der Wiedereintritt in die Erdatmosphäre gelang aber problemlos. Was passiert, wenn ein unbemanntes Raumfahrzeug einen Planeten erforscht und dabei in Gefahr gerät? Hilfe von den Kontrollzentren auf der Erde Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2007 benötigt wegen der Laufzeit der Funksignale selbst bei Mars bis zu zwanzig Minuten, auch wenn die Antwort sofort losgeschickt wird. Bei den großen Gasplaneten müßte eine Sonde sogar Stunden auf irdischen Rat warten. Bis dahin kann längst alles zu spät sein. Aus diesem Anlaß hat die NASA eine neue Generation von Robotern getestet. Der ca. 1,5 t schwere Prototyp namens DEPHTX besitzt nicht nur mehrere Kameras und über 100 Sensoren, die ständig Daten über seine Umgebung liefern, er hat auch seinen ganz eigenen Kopf. Er kann eigene Entscheidungen treffen, wie er sich bewegt, welche Proben er sammelt und wie er am sichersten ein vorgegebenes Ziel erreicht. Darüber hinaus ist der neue Späher schwimm- und tauchfähig. Acht Stunden lang erforschte er selbständig eine mexikanische Grotte und tauchte dabei tiefer als 300 m. Als Einsatzorte gelten der Jupitermond Europa oder der Saturnmond Titan. Letztes mal hatten wir es mit Höhlen auf den Mars. Nach wie vor rätseln die Planetenforscher über Aufnahmen des Mars Reconnaissance Orbiter. In der Tharsis-Vulkanregion fand die Sonde abermals einen pechschwarzen, fast kreisrunden Fleck. Einen Einschlagskrater schließen die Astronomen aus, der hätte einen Kraterrand erzeugt oder Auswurfmaterial freigesetzt. Selbst die HiRISE-Kamera der Sonde mit einer Auflösung von 76 cm konnte in dem 100 m großen Fleck keinerlei Einzelheiten erkennen, obwohl sie bislang in nahezu jedem Schatten noch irgendwelche Details ausmachen konnte. Verbirgt sich unter dem Loch eine große und tiefe Höhle? Sie ist vermutlich deutlich größer als das Loch, deshalb kann man keinerlei Wände erkennen. Außerdem muß sie tief sein, da man keinen Boden sieht, obwohl es auf dem Mars recht viel Streulicht gibt. Bislang sind sieben solcher Löcher gefunden, sie tragen so schöne Namen wie Wendy, Nikki und Annie. In der letzten Ausgabe war vom Saturnmond Enceladus die Rede, der immer wieder gewaltige Fontänen aus Eiskristallen tief in den Weltraum ausstößt und so unter anderem den E-Ring des Saturns mit Nachschub versorgt. Das Gas entweicht durch ein System von Rillen auf seiner Oberfläche, welche unter Astronomen inzwischen Tigerstrei” 3 Astro-News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . fen “ genannt werden. Über seinem Südpol bildet sich bei diesen Ausbrüchen eine große Partikelwolke. Diese Wolke und die Streifen stellen eine der großen Entdeckungen der Raumsonde Cassini dar. In einer neuen Studie wurde jetzt der Zusammenhang zwischen den Gezeitenkräften zwischen Planet und dem Saturnmond untersucht. Es stellte sich heraus, dass Enceladus immer nur dann Partikel spucken kann, wenn er auf seiner elliptischen Bahn weit weg von Saturn ist. Kommt er dagegen näher, pressen die Gezeitenkräfte des Saturn das Rillensystem zusammen und der kleine Mond hält dicht. Etwa 260 Lichtjahre ist der Planet HD 149026b entfernt, er gehört zu den 230 bisher bekannten sogenannten Exoplaneten. Wie sich jetzt herausstellte beträgt seine Oberflächentemperatur gut 2000◦ C, ein beispiellos heißer Planet, der eigentlich glühen müßte. Die Astronomen befinden sich in argen Erklärungsnöten. Denn um derart effizient die Sonnenenergie seines Muttersterns aufzunehmen, müsste die Oberfläche des Planeten eigentlich tiefschwarz sein. Er müsste sämtliche Strahlung, die ihn trifft schlucken. Gleichzeitig müsste er die aufgenommene Energie in kürzester Zeit vollständig in Infrarotstrahlung umwandeln und sofort wieder abstrahlen. Einen Energietransport hin zur Nachtseite des Planeten, etwa durch starke Winde, dürfte es auch nicht geben. Wie HD 149026b all das anstellt, ist für die Astronomen bisher ein Rätsel. Verräterrisch ist allerdings die ungewöhnlich hohe Dichte des Planeten, er scheint überwiegend aus Metallen zu bestehen. Planetenforscher suchen jetzt in diesem Zusammenhang nach einem Mechanismus, der zu solch hohen Temperaturen führen kann. In der 240 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie NGC 1260 wurde die Explosion der Supernova 2006gy beobachtet. Ihre absolute Helligkeit ist die bislang höchste, die jemals registriert wurde. Gewöhnlich kommt es zu einer SupernovaExplosion, wenn massereiche Sterne ihren Vorrat an nuklearem Brennstoff aufgebraucht haben und unter ihrem eigenen Gewicht kollabieren. Der explodierte Stern war mit geschätzten 150 Sonnenmassen so schwer wie ein Stern nur werden kann. Seine Lebenserwartung betrug wegen seines enormen Brennstoffverbrauchs nur 2 – 3 Millionen Jahre. Während bei normalen Supernovae die Außen- 4 schalen des Sterns ins All abgestoßen werden, kollabiert dabei das Sterneninnere zu einem Schwarzen Loch. Bei der SN 2006gy scheint jedoch ein anderer Prozess abgelaufen zu sein: Die viele Gammastrahlung im Kern des Sterns hat sich in MaterieTeilchen umgewandelt. Dadurch verringerte sich der Strahlungsdruck im Inneren des Sterns und es kam zu einem Kollaps. Somit wäre ein neuer Typ von Supernovae gefunden. Wie alt sind die ältesten Sterne unserer Milchstraße? Dieser Frage gingen die Astronomen nach, als sie mit dem 8-Meter Teleskop Kueyen des VLT auf dem chilenischen Paranal über sieben Stunden Licht von dem Stern HE 1523-0901 sammelten. Sie erhielten ein Spektrum in dem unter anderem die Linien von Uran und seinem Zerfallsprodukt Thorium zu sehen waren. Ähnlich wie bei der C-14Methode in der Archäologie läßt sich über die Konzentration von radioaktiven Elementen das Alter des Sterns bestimmen. Die Auswertung der Meßdaten weist auf ein Alter von 13,2 Milliarden Jahren hin. Die Zeit seit dem Urknall, also das Alter des Weltalls wird auf 13,7 Milliarden Jahren geschätzt. Dieser Wert gilt unter Kosmologen als gesichert. Demnach müßte dieser Stern in einer sehr frühen Phase im Leben unserer Milchstraße entstanden sein. Auch unsere Milchstraße selbst muss sich nach diesen Daten schon sehr früh nach dem Urknall gebildet haben. Dunkle Materie gehört schon lange zum Standardrepertoire der Astronomen, um beispielsweise zu erklären, warum Galaxienhaufen eigentlich zusammenbleiben. Die als Sterne und Gas sichtbare Masse der Haufen würde nämlich nicht ausreichen, um die Ansammlungen von Galaxien festzuhalten und ein Auseinanderdriften zu verhindern. Was Dunkle Materie aber genau ist, wissen Astronomen nach wie vor nicht. Bei einem 5 Milliarden Lichtjahre entfernten Galaxienhaufen konnten die Wissenschaftler jetzt einen Ring, eine Art Halo aus dunkler Materie nachweisen. Zum ersten mal wurde eine eigenständige Struktur aus Dunkelmaterie gefunden, noch dazu liegt deren Massekonzentration wesentlich höher als die der umgebenden sichtbaren Materie. Naturgemäß kann man Dunkelmaterie nicht direkt beobachten, sie verrät sich aber, indem sie das Licht von sichtbaren Objekten, z. B. Galaxien in ihrer Umgebung verzerrt. ¦ Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2007 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Extrasolare Planeten Leben unter einem roten Stern? von Bernd Scharbert Nein, kein politischer Artikel! Es geht – natürlich – um Gliese 581 c, den möglicherweise ersten erdähnlichen Planeten, der bei einem anderen Stern entdeckt wurde. Ob Sie oder jemand anderes dort tatsächlich leben könnte, darum geht es in diesem Artikel. Die Grafik zeigt das System Gliese 581. Eines von mehr als 180 Planetensystemen, die wir zur Zeit kennen. die neunfache Energiemenge ab. Was vor Ort für eine Temperatur von ca. 400 Grad Celsius sorgt. Das besondere bei Gliese 581 c ist, daß er innerhalb der habitable Zone um seinen Stern kreist. Oder: auch nicht. Oder: das heißt noch nichts. Die Erde liegt eindeutig in der Wohlfühlzone unserer Sonne. Wasser ist flüssig, was als wichtiges Kriterium für die Entstehung von Leben betrachtet wird. Die Wohlfühlzone Unter einer habitablen Zone“ versteht man die ” Entfernung von einen Stern, in der Wasser in flüssiger Form vorkommen könnte. Könnte! Wäre die Erde anders beschaffen – z. B. so klein wie der Mars – würde ihr das alles nichts nutzen. Wegen der geringen Masse wäre sie dann nicht in der Lage gewesen, eine dichte Atmosphäre zu halten. Dieser Definition liegen natürlich einige Annahmen zugrunde. Im wesentlichen wird die vom Stern abgestrahlte Energiemenge berücksichtigt. Deren Dichte nimmt mit zunehmender Entfernung vom Stern ab. Genau genommen mit dem Quadrat der Entfernung. Daher bekommt der Merkur, der ca. 3 mal näher an der Sonne ist als die Erde, auch Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2007 Erde oder nicht Erde – das ist hier die Frage Womit wir bei der Frage sind: wie schwer ist Gliese 581 c denn nun wirklich? Nachgewiesen wurde der Planet mit der Methode namens Doppler Wobble“ . Und das geht so: ” 5 Extrasolare Planeten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wir sagen zwar, daß Planeten den Stern umkreisen. Streng genommen ist das nicht korrekt. Und wir nehmen es jetzt streng. Die Erde befindet sich genau über der Bahnebene Der Nachweis des Planeten ist weiterhin um so einfacher, je schwerer er im Vergleich zum Stern ist. Aus diesem Grund ist es bis heute nicht möglich, erdähnliche Planeten bei sonnenähnlichen Sternen nachzuweisen. Sie lassen ihren Stern einfach nicht stark genug eiern. Stern und Planet kreisen um einen gemeinsamen Schwerpunkt Da Planeten auch eine Masse haben, kreisen die Planeten und der Stern um einen gemeinsamen Schwerpunkt. Dieser liegt nicht im Zentrum des Sterns, sondern leicht daneben. Das führt dazu, daß der Stern leicht herum–eiert“. ” Wird das Planetensystem genau von der Kante“ ” her beobachtet (seitlicher Blick auf die Bahnebene), bewegt der Stern sich mal auf uns zu, mal von uns weg. Die Erde befindet sich genau in der Bahnebene Diese Bewegung kann als Geschwindigkeitsänderung des Sterns (auf uns zu und dann wieder von uns weg) gemessen werden. Und zwar um so besser, je genauer wir seitlich auf die Bahnebene schauen. Würden wir genau von oben auf das System schauen, könnten wir keine Bewegung des Sterns messen. Seine Geschwindigkeit ändert sich aus unserer Sicht nicht. Vorhandene Planeten blieben unentdeckt. 6 Anders bei Gliese 581. Er gehört zur Gruppe der roten Zwergsterne. Während Zwerge auf der Erde recht selten sind und meistens nur in Märchen angetroffen werden, stellen sie im Universum die Mehrzahl der Sterne. Und: Ihre Masse ist geringer als die Sonnenmasse. Im Fall von Gliese 581 nur ca. 1/3 der Sonnenmasse. Das macht es möglich, erdähnliche Planeten nachzuweisen. Die Masse von Gliese 581 c wurde auf 5 Erdmassen geschätzt. Das aber ist die untere Grenze. Der Wert also, der zutrifft, wenn wir genau auf die Kante seiner Bahnebene schauen. Leider wissen wir nicht, unter welchem Winkel wir auf das Planetensystem von Gliese 581 schauen. Somit kann aus der schweren Erde doch noch ein leichter Neptun werden. Eng verbunden Doch bleiben wir optimistisch. Nehmen wir an, der Planet hat tatsächlich den 1,5 fachen Erddurchmesser. Seine Anziehungskraft wäre gut doppelt (2,2 fach) so hoch wie die der Erde. Sie bringen also mehr als das doppelte auf die Waage. Überlegen Sie daher gut, ob Sie wirklich eine mitnehmen wollen... Schauen wir uns die Umlaufbahn an. Ganze 13 Tage dauert ein Jahr auf diesem Himmelskörper. Die Chance, auch bei ungesunder Lebensweise ein biblisches Alter zu erlangen. Zumindest in Jahren. Um bei einem so leuchtschwachen Stern (1,3 Prozent der Sonnenleuchtkraft) in der habitablen Zone zu verweilen, muß sich der Planet sehr nah am Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2007 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Extrasolare Planeten Stern befinden. Ca. 11 Millionen Kilometer ist Gliese 581 c von seinem Zentralgestirn entfernt. Durch die geringe Entfernung würde es fünf mal so groß am Himmel stehen, wie die Sonne an unserem. Zum Vergleich: Die Erde ist mit 150 Millionen Kilometer deutlich weiter von der Sonne entfernt. Macht ja nichts“ könnte man sagen – hauptsache ” angenehm warm! Denkste. Durch die geringe Entfernung ereilt den Planeten das gleiche Schicksal wie unseren Mond: Der zeigt immer mit der gleichen Seite zur Erde. Gliese 581 c wird höchstwahrscheinlich mit immer der gleichen Seite zu seiner roten Sonne schauen. Mit interessanten Konsequenzen für sein Klima. Gliesaner on the beach Minus drei Grad könnte es auf dem Planeten kalt sein. Oder 40 Grad plus. Im ersten Fall reflektiert der Planet das Sonnenlicht so gut wie Venus, im zweiten Fall so schlecht wie die Erde. Was zutrifft ist nicht bekannt. Möglicherweise gab es dort einen unkontrollierten Treibhaus–Effekt wie auf der Venus. Dann hätte es dort 400 Grad oder mehr – eindeutig zu warm zum Surfen. Simulation, Spekulation – ein Beweis ist schwierig. Übrigens: Es geht nichts über einen leichten Treibhaus–Effekt. Auf der Erde sorgt er für eine Temperaturerhöhung von 35 Grad. Ohne ihn wäre die Durschnittstemperatur der Erde minus 20 Grad! Nehmen wir an, es gäbe keinen RunawayTreibhauseffekt. Aber es zeigt immer die gleiche Seite des Planeten zum Stern. Simulationen – schon wieder – sagen voraus, daß es auf der ewigen Nachtseite sehr kalt ist. Wasser gibt es hier nur als Eis. Mitten auf der dem Stern zugewandten Seite wäre es wohl so um die 80 Grad warm. Auch zu warm zum Surfen. Un dazwischen? Sauwetter! Hier wäre es halbwegs angenehm warm, aber es regnet wohl ständig. Rotlicht – dunkles Rotlicht Warmer Regen. Das schreckt Sie nicht? Nun gut. Schauen wir mal zum Himmel. Dort ist es rot. Nicht nur in der Dämmerung. Da es sich um einen roten Zwergstern handelt, befinden Sie sich in einem permanenten Rotlicht –Milieu. Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2007 Für die Entstehung von Leben muß das nicht hinderlich sein. Das Leben auf unserem Planeten entwickelte sich unter dem Spektrum einer gelben Sonne – das gleiche sollte auch unter einer roten funktionieren. Ab und zu wird es allerdings dunkelrot. Rote Zwerge sind einigermassen instabil. Gliese 581 zählt zu den BY–Draconis–Sternen. Sie ändern ihre Helligkeit mit einer Periode von wenigen Stunden bis mehrere Monate. Ursache für die Verdunkelung sind Sonnenflecken, die bis zu 20 % der Sternoberfläche bedecken können. Rotlicht – jede Menge Rotlicht Und dann ist da noch die Sache mit dem Feuerwerk. Nicht immer, aber dann und wann. Rote Zwerge können recht eruptiv sein. Und das auch noch im gesetzten Alter von geschätzt 4,3 Milliarden Jahren – so alt ist Gliese 581. Das kennen wir mit geringerer Häufigkeit und aus sicherer Entfernung von der Sonne. Auch unser Zentralgestirn hat Gasausbrüche. Die stören unseren Funkverkehr und lassen im Extremfall auch schon mal die Stromversorgung in Kanada zusammenbrechen. Aber immerhin sind wir 150 Millionen Kilometer von der Quelle der Ausbrüche entfernt. Gliese 581 c ist das nicht. Selbst wenn der Planet ein Magnetfeld haben sollte, dürfte es kaum in der Lage sein, die Planetenoberfläche vor diesen Ausbrüchen zu schützen. Schlecht für die surfenden Gliesaner. Gliese 581 d! Falls Sie nun dazu tendieren sollten, den Koffer wieder auszupacken und nicht auszuwandern, hier ein Tip: Gliese 581 d! Der Planet kreist etwas außerhalb der habitable Zone. Je nach dessen atmosphärischer Beschaffenheit könnte es dort jedoch ganz nett sein. Er ist allerdings mindestens acht mal so schwer wie unsere Erde. Das heißt, Sie bringen noch mehr Gewicht auf die Waage. ¦ Literatur: [1] http://de.wikipedia.org/wiki/Gliese 581 [2] http://www.eso.org/public/outreach/ press-rel/pr-2007/pr-22-07.html [3] http://obswww.unige.ch/ udry/udry [4] http://www.spiegel.de/wissenschaft/ weltall/0,1518,487918-2,00.html 7 Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vorschau Juli / August 2007 von Alexander Schulze Menkalinan Aur Capella Lyn LMi Algol Per M34 Cam Mirfak Merak Dubhe UMa Phecda NCP Polaris Almach Alioth Ari Tri Hamal Sheratan Casγ -27A Schedar Caph M33 Mirak And UMi CVn Mizar Kochab NGP Alkaid M31 Dra Cep Com NEP Alderamin Alpheratz Lac Psc Etamin Muphrid Arcturus ε-36A Deneb Scheat Sadr Cyg Gienah Cygni Peg Markab VEq Boo M39 M13 CrB Alphecca Vir Vega Her Lyr Cet Vul Enif Uranus Cor Serpentis Se1 Sge M5 Rasalhague Del Equ β-27 Altair Aqr Moon Aql ζ-13 M11 Sct 5 PsA 4 3 Mic 2 1 Sonne Die Sonne wechselt aus dem Sternbild Zwillinge, in dem sie im Juni ihr diesjähriges Deklinationsmaximum angenommen hatte, am 21. Juli gegen 06:59 in das Sternbild Krebs, das sie wiederum am 11. August gegen 06:09 in den Löwen verläßt. Die Deklination sinkt dabei von 23◦ 09’25” zu Beginn des Vorschauzeitraumes auf 18◦ 12’39” am ersten August und 08◦ 33’52” am ersten September. Aufgang 05:23 05:35 05:56 06:16 06:41 Graffias Sabik Dschubba Jupiter Ganymede Io Europa M4 CrA Alle Zeitangaben für ortsabhängige Ereignisse beziehen sich auf Darmstadt, 49◦ 50’ N, 08◦ 40’ O. Alle Zeitangaben erfolgen (soweit nicht anders angegeben) in Ortszeit (CEST/MESZ). Datum 01.07. 15.07. 01.08. 15.08. 01.09. Lib Oph M16 M17 M23 Antares M25 WS M21 M8 M22 Sco GC Nunki Sgr ε-26 M6 Ascella M7 Kaus Australis Shaula Lesath Cap 6 Se2 Untergang 21:35 21:27 21:06 20:42 20:08 Tag 16:12 15:52 15:10 14:26 13:27 Nacht 07:48 08:08 08:50 09:34 10:33 Der Erdabstand steigt zunächst von 1,0166 AU auf das diesjährige Maximum von 1,016706 AU, das am 07. Juli gegen 02:02 angenommen wird, und sinkt bis zum ersten August auf 1,0151 AU, bis zum ersten September auf 1,0094 AU. Am 18. Juli beginnt gegen 11:07 die Sonnenrotation Nr. 2059, am 14. August gegen 16:23 die Sonnenrotation Nr. 2060. Am 28. August kommt es gegen 11:37 CEST zu einer totalen Mondfinsternis, die sich von Amerika und dem Pazifik aus (Westküste USA und Kanada, Hawaii, Ostküste Australien, Neuseeland) beobachten läßt. Dämm. Beginn –:– 00:51 23:42 22:58 22:09 Dämm. Ende –:– 02:11 03:19 04:00 04:40 Astron. Nachtl. 00:00 01:20 03:37 05:02 06:31 Tabelle 1a: Dämmerungsdaten, Tag- und Nachtlänge 8 Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2007 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender In Tabelle 1b sind Daten zur Sonnenbeobachtung aufgeführt. Sie werden für jeden Sonntag im Vorschauzeitraum angegeben und gelten für 12 Uhr Ortszeit. R ist der Durchmesser der Sonnenscheibe, P beschreibt die seitliche Neigung der Sonnenachse. Datum 01.07. 08.07. 15.07. 22.07. 29.07. R 15’43,”9 15’43,”9 15’44,”0 15’44,”5 15’45,”1 P −2,◦69 +0,◦48 +3,◦62 +6,◦68 +9,◦61 B +2,◦87 +3,◦62 +4,◦33 +4,◦97 +5,◦55 L 224,◦49 131,◦84 39,◦21 306,◦59 213,◦99 B beschreibt die heliographische Breite, L die heliographische Länge der Sonnenmitte. R dient dem Sonnenbeobachter zur Auswahl der richtigen Kegelblende, P , B und L zur Anfertigung eines Gitternetzes der Sonnenoberfläche. Datum 05.08. 12.08. 19.08. 26.08. R 15’45,”9 15’46,”9 15’48,”2 15’49,”6 P +12,◦37 +14,◦96 +17,◦31 +19,◦44 B +6,◦06 +6,◦48 +6,◦82 +7,◦06 L 121,◦40 28,◦85 296,◦33 203,◦83 Tabelle 1b: Beobachtungsdaten Sonne Mond In den Tabellen 2a, 2b und 2c sind die Monddaten für Juli und August zusammengestellt. Datum 07.07. 09.07. 14.07. 22.07. 22.07. 30.07. 04.08. 05.08. 13.08. 19.08. 21.08. 28.08. 31.08. 04.09. 11.09. 15.09. Zeit 19:10 23:42 14:32 08:10 10:43 03:14 01:51 23:36 01:21 05:28 01:35 12:38 02:12 04:49 14:32 23:06 Ereignis letzt. Viert. Perigäum Neumond erst. Viert. Apogäum Vollmond Perigäum letzt. Viert. Neumond Apogäum erst. Viert. Vollmond Perigäum letzt. Viert. Neumond Apogäum (368,528 km) (404,150 km) (368,891 km) (404,618 km) (364,171 km) (405,642 km) Tabelle 2a: Astronomische Daten Mond (Mondbahn und Phasen) Datum 05.07. 11.07. 18.07. 25.07. 01.08. 07.08. 14.08. Zeit 03:38 11:56 02:17 13:27 08:02 16:23 09:25 Ereignis Nulldurchgang ekl. Breite Max. der ekl. Breite (+5,◦114) Nulldurchgang ekl. Breite Min. der ekl. Breite (−5,◦184) Nulldurchgang ekl. Breite Max. der ekl. Breite (+5,◦238) Nulldurchgang ekl. Breite Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2007 Datum 01.07. 05.07. 09.07. 11.07. 16.07. 18.07. 22.07. 25.07. 28.07. 01.08. 04.08. 07.08. 11.08. 14.08. 18.08. 21.08. 25.08. 28.08. 31.08. 03.09. 07.09. 10.09. 15.09. 18.09. 22.09. Zeit 21:20 04:59 14:18 12:32 01:57 02:14 09:11 14:05 15:17 09:16 15:33 16:47 23:28 09:00 15:16 21:03 06:30 17:10 11:37 21:22 09:40 15:41 02:05 03:17 09:18 Ereignis Min. Lib. in Länge (−4,◦816) Nulldurchgang Lib. in Breite Nulldurchgang Lib. in Länge Min. Lib. in Breite (−6,◦613) Max. Lib. in Länge (+5,◦532) Nulldurchgang Lib. in Breite Nulldurchgang Lib. in Länge Max. Lib. in Breite (+6,◦778) Min. Lib. in Länge (−4,◦985) Nulldurchgang Lib. in Breite Nulldurchgang Lib. in Länge Min. Lib. in Breite (−6,◦735) Max. Lib. in Länge (+5,◦293) Nulldurchgang Lib. in Breite Nulldurchgang Lib. in Länge Max. Lib. in Breite (+6,◦873) Min. Lib. in Länge (−5,◦837) Nulldurchgang Lib. in Breite Nulldurchgang Lib. in Länge Min. Lib. in Breite (−6,◦778) Max. Lib. in Länge (+6,◦078) Nulldurchgang Lib. in Breite Nulldurchgang Lib. in Länge Max. Lib. in Breite (+6,◦850) Min. Lib. in Länge (−6,◦829) Tabelle 2b: Astronomische Daten Mond (Librationsdaten) Datum 21.08. 28.08. 03.09. 10.09. 18.09. Zeit 20:53 16:27 21:27 16:49 04:12 Ereignis Min. der ekl. Breite (−5,◦277) Nulldurchgang ekl. Breite Max. der ekl. Breite (+5,◦283) Nulldurchgang ekl. Breite Min. der ekl. Breite (−5,◦253) Tabelle 2c: Astronomische Daten Mond (ekliptikale Breite) 9 Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Merkur Merkurs Bahn über den Himmel beginnt im Sternbild Zwillinge bei einer Deklination von 18◦ 45’30”. Seine Bahn führt ihn zunächst rückläufig und in südlicher Richtung in das Sternbild Orion, dessen Grenze er bereits am ersten Juli gegen 22:55 überschreitet; im Orion ereignet sich am 04. Juli gegen 11:42 ein Deklinationsminimum von 18◦ 37’10,”6, gefolgt von einem Minimum der Rektaszension von 06h 10m 00,s 14, das auf den 10. Juli gegen 03:42 fällt und die Rückläufigkeit des Planeten beendet. Seine Bahn führt Merkur nun in nördlicher Richtung am 17. Juli gegen 14:51 zurück ins Sternbild Zwillinge, wo er am 29. Juli gegen 11:36 ein Deklinationsmaximum von 21◦ 47’02,”4 erreicht. Am 03. August überquert der innerste unserer Planeten gegen 15:56 die Grenze zum Sternbild Krebs, am 13. August gegen 11:00 die Grenze zum Sternbild Löwe. Kurz nach Ende des Vorschauzeitraumes wird der Planet am ersten September gegen 16:30 ins Sternbild Jungfrau eintreten, wo er am 05. September gegen 22:35 den Himmelsäquator überquert. Die Elongation Merkurs sinkt von −5,◦6 auf ein Minimum von −20,◦3248, das am 20. Juli gegen 17:00 angenommen wird, und hat darauf am 15. August gegen 21:56 einen Nulldurchgang (Sonnenabstand 1,◦7585, obere Konjunktion des Planeten). Bis zum ersten September steigt die Elongation dann auf +14,◦4. Die ekliptikale Breite des Planeten Venus Venus bewegt sich in den kommenden zwei Monaten zwar um keine große Distanz am Himmel, durchquert dabei aber insgesamt vier Sternbilder. Ihre Reise beginnt bei einer Deklination von 14◦ 52’19” im Löwen; ihre Bahn zeigt zu diesem Zeitpunkt rechtläufig in Richtung Süden. Am 25. Juli erreicht Venus gegen 15:19 eine maximale Rektaszension von 10h 13m 49,s 85 und wird rückläufig. Kurze Zeit später wechselt der Planet am 29. Juli gegen 17:47 in das Sternbild Sextant, wo Venus am 10. August gegen 11:59 ein Deklinationsminimum von 05◦ 16’17,”0 durchläuft. Die Südbewegung ist damit beendet, und der Planet überschreitet am 16. August gegen 13:40 in rückläufiger Nordrichtung die Grenze zum Sternbild Wasserschlange. Vom 23. August gegen 08:26 bis zum 10 sinkt zunächst auf ein Minimum von −04◦ 46’27”, das am 04. Juli gegen 21:49 angenommen wird, hat dann am 31. Juli gegen 05:44 einen Nulldurchgang und erreicht am 16. August gegen 16:44 ein Maximum von +01◦ 45’41”. Der Erdabstand steigt von 0,5676 AU ausgehend auf ein Maximum von 1,36444 AU, das am 21. August gegen 01:29 angenommen wird, und fällt bis zum Ende des Vorschauzeitraumes wieder auf 1,3243 AU. Der Sonnenabstand sinkt von einem Ausgangswert von 0,4552 AU auf ein Minimum von 0,30749 AU, das sich am 04. August gegen 21:22 ereignet, und steigt bis zum ersten September wieder auf 0,4281 AU. Merkur zeigt sich dem Beobachter zunächst in den Morgenstunden: Der Planet steht vom 04. Juli bis zum 16. August zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges über dem Horizont; vom 10. Juli bis zum 10. August beträgt seine Höhe dabei mehr als 5◦ , vom 17. Juli bis zum 03. August mehr als 10◦ . Am 25. Juli erreicht der Planet eine maximale Höhe von 12◦ 36’ zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges. Auf diese Morgensichtbarkeit folgt eine (allerdings weitaus weniger stark ausgeprägte) Sichtbarkeit des Planeten am Abendhimmel: Ab dem 12. August steht Merkur zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges über dem Horizont. Am 11. September kommt es dabei zu einer maximalen Höhe, die mit lediglich 04◦ 43’ allerdings äußerst gering ausfällt. 25. August gegen 03:30 kehrt Venus auf einen kurzen Besuch ins Sternbild Löwe zurück, wo ihre Reise im aktuellen Vorschauzeitraum begann, und wechselt danach in das Sternbild Krebs. Bis zum ersten September steigt die Deklination des Planeten wieder auf 08◦ 00’17”. Die Elongation des zweiten Planeten des Sonnensystems beträgt am ersten Juli +43,◦2 und sinkt auf +24,◦8 am ersten August und −21,◦7 am ersten September; zwischen den beiden letztgenannten Werten liegt ein Nulldurchgang der Elongation, der auf den 18. August gegen 05:41 fällt. Venus zieht bei dieser unteren Konjunktion in einem Abstand von 7,◦9816 an der Sonne am Himmel vorbei. Die ekliptikale Breite hat am 06. Juli gegen 04:47 einen Nulldurchgang und erreicht am 24. August gegen Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2007 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender 10:12 ein Minimum von −08◦ 15’47”. Der Erdabstand sinkt von 0,5344 AU zu Beginn des Vorschauzeitraumes auf ein mit der unteren Konjunktion verbundenes Minimum von 0,28816 AU, das am 18. August gegen 11:57 angenommen wird, und steigt bis zum ersten September wieder auf 0,3137 AU. Der Sonnenabstand steigt zunächst von 0,7255 AU auf ein Maximum von 0,72823 AU, das sich am 09. August gegen 19:33 ereignet, und sinkt bis zum ersten September wieder auf 0,7283 AU. Venus läßt sich zu Beginn des Vorschauzeitraumes am Abendhimmel beobachten. Am ersten Juli Datum 01.07. 15.07. 01.08. 15.08. 01.09. Aufgang 09:12 09:09 08:26 07:08 05:15 Untergang 23:43 22:51 21:27 20:04 18:36 beträgt ihre Höhe zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges 19◦ 09’; bis zum 10. Juli bleibt die Höhe bei Werten oberhalb 15◦ , bis zum 19. Juli über 10◦ , und bis zum 28. Juli über 5◦ . Nach dem 05. August steht Venus zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges unter dem Horizont. Dafür schließt sich auf die Abendsichtbarkeit eine Periode der Morgensichtbarkeit an: Ab dem 22. August steht der Planet zum Zeitpunkt des Sonnenaufgangs über dem Horizont. Ab dem 30. August erreicht Venus zu diesem Zeitpunkt eine Höhe von über 10◦ , ab dem 08. September sogar mehr als 20◦ . Helligkeit −4,m4 −4,m5 −4,m4 −4,m2 −4,m3 Phase 36 25 9 1 7 Größe 31,”7 39,”3 51,”2 58,”3 53,”9 Elong. +43,◦2 +38,◦0 +24,◦8 +9,◦2 −21,◦7 Erdabst. 0,53 0,43 0,33 0,29 0,31 Tabelle 3: Astronomische Daten Venus Mars Mars beginnt seine Reise über den Himmel zu Vorschaubeginn im Sternbild Widder bei einer Rektaszension von 11◦ 34’04”. Die Bahn des roten Planeten weist rechtläufig in Richtung Norden; am 28. Juli wechselt Mars dabei gegen 01:19 über die Grenze zum Sternbild Stier. Die Deklination des Planeten steigt bis zum ersten August auf 18◦ 01’49”, bis zum ersten September auf 21◦ 52’38”. Die Elongation des Planeten sinkt von −64,◦4 auf −82,◦9, während die ekliptikale Breite von −01◦ 26’59” auf −00◦ 44’23” steigt. Der Erdabstand sinkt von 1,4793 AU auf 1,1505 AU, während der Sonnenabstand von 1,3865 AU auf 1,4331 AU ansteigt. Datum 01.07. 15.07. 01.08. 15.08. 01.09. Aufgang 02:01 01:28 00:49 00:19 23:43 Untergang 16:01 16:01 15:59 15:53 15:40 Der Transit des roten Planeten verschiebt sich von 09:01 zu Beginn des Vorschauzeitraumes anf 08:24 am ersten August und 07:42 am ersten September; die Transithöhe steigt von 51◦ 52’ auf 62◦ 06’. Mars verbessert damit seine Sichtbarkeit in den Morgenstunden; zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges erreicht er am ersten Juli bereits eine Höhe von 31◦ 03’, die er ab dem 20. Juli auf Werte über 40◦ , ab dem 09. August auf über 50◦ und ab dem 03. September auf über 60◦ steigert. Auch die Höhe zum Zeitpunkt der Morgendämmmerung steigt deutlich an; am ersten September beträgt sie bereits 44◦ 45’. Mit dem zurückgehenden Erdabstand steigt ferner die Größe der Planetenscheibe und die Magnitude des Planeten an. Helligkeit +0,m7 +0,m6 +0,m5 +0,m4 +0,m3 Phase 88 87 86 86 86 Größe 6,”3 6,”6 7,”1 7,”5 8,”1 Elong. −64,◦4 −67,◦8 −72,◦5 −76,◦8 −82,◦9 Erdabst. 1,48 1,41 1,32 1,25 1,15 Tabelle 4: Astronomische Daten Mars Jupiter Jupiter bleibt weiterhin dem Sternbild Schlangenträger treu, wo er zu Beginn des Vorschauzeitraums noch rückläufig ist. Seine Deklination steigt von −21◦ 34’38” auf ein Maximum von −21◦ 24’13,”2, das auf den 30. Juli gegen 15:46 fällt, Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2007 und sinkt bis zum Ende des Vorschauzeitraumes wieder auf −21◦ 37’52”. Kurz nach dem Deklinationsmaximum ereignet sich am 07. August gegen 07:51 bei einer Rektaszension von 16h 33m 00,s 11 eine Umkehr der Bewegungsrichtung. 11 Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Elongation des größten Planeten unseres Sonnensystems sinkt von +153,◦2 auf +92,◦7; die ekliptikale Breite sinkt von +00◦ 38’07” auf +00◦ 25’53”. Der Erdabstand steigt von 4,3840 AU auf 5,1453 AU, während der Sonnenabstand von 5,3112 AU auf 5,2905 AU abnimmt. Der Transit Jupiters verschiebt sich von 23:29 am ersten Juli auf 21:19 am ersten August und 19:21 am ersten September; die Transithöhe liegt dabei Datum 01.07. 15.07. 01.08. 15.08. 01.09. Aufgang 19:17 18:16 17:06 16:12 15:10 Untergang 03:45 02:45 01:38 00:40 23:32 knapp unterhalb 19◦ . Jupiter zieht sich damit in die erste Nachthälfte und schließlich in die Abendstunden zurück; am 06./07. August wechselt der Transitzeitpunkt auf die vor Sonnenuntergang liegenden Abendstunden. Die Höhe Jupiters zum Zeitpunkt des Sonnenuntergangs erreicht damit verbunden am 05. August ein Maximum von 18◦ 47’. Angesichts dieser geringen Werte wird sich eine Beobachtung Jupiters im aktuellen Vorschauzeitraum zunehmend schwieriger gestalten. Helligkeit −2,m4 −2,m3 −2,m2 −2,m1 −2,m0 Größe 44,”9 43,”7 41,”9 40,”2 38,”2 Elong. +153,◦2 +138,◦6 +121,◦7 +108,◦3 +92,◦7 Erdabst. 4,38 4,50 4,70 4,89 5,15 Tabelle 5: Astronomische Daten Jupiter Saturn Saturns Bahn am Himmel führt ihn in Rechtläufigkeit durch das Sternbild Löwe, wobei seine Deklination im aktuellen Vorschauzeitraum geringfügig von +15◦ 17’48” auf +12◦ 47’32” abnimmt. Die Elongation des Ringplaneten sinkt von +43,◦6 auf −8,◦4; ein Nulldurchgang und damit die Konjunktion des Planeten ereignet sich am 22. August gegen 01:29 (Sonnenabstand 1,◦28). Die ekliptikale Breite sinkt auf ein Minimum von +01◦ 15’19” am 09. Juli gegen 22:05 und nimmt bis zum ersten August wieder auf +01◦ 15’41”, bis zum ersten September wieder auf +1◦ 17’35” zu. Der Erdabstand steigt von 9,9294 AU auf ein mit der Konjunktion verbundenes Maximum von 10,24382 AU, das am 22. August gegen 05:09 angenommen wird. Der Sonnenabstand steigt von 9,2198 AU auf 9,2350 AU. Die Öffnung der Ringe geht weiter von −13,◦60 auf −10,◦34 zurück. Datum 01.07. 15.07. 01.08. 15.08. 01.09. Aufgang 09:11 08:24 07:29 06:44 05:49 Untergang 23:43 22:55 21:53 21:01 19:59 Helligkeit +0,m6 +0,m6 +0,m6 +0,m5 +0,m6 Der Transit verschiebt sich weiter von 16:29 auf 12:54; die Transithöhe nimmt von 55◦ 25’ leicht auf 52◦ 55’ ab. Saturn zeigt sich zu Beginn des Vorschauzeitraumes am Abendhimmel; die Höhe des Planeten zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges beträgt am ersten Juli noch 19◦ 45’ und bleibt bis zum 21. Juli oberhalb 10◦ , bis zum 05. August über 5◦ . Nach dem 24. August steht der Planet zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges bereits unter dem Horizont. Andererseits steht Saturn ab dem 22. August zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges bereits am Himmel; ab dem 29. August beträgt seine Höhe über 5◦ , ab dem 05. September über 10◦ . Die Höhenangaben zum Zeitpunkt der Morgendämmerung sind jedoch weitaus schlechter: Am ersten September steht Saturn leider zu dieser Zeit noch mehr als 10◦ unter dem Horizont. Größe 16,”7 16,”4 16,”3 16,”2 16,”3 Ringng. −13,◦60 −12,◦94 −12,◦05 −11,◦29 −10,◦34 Elong. +43,◦6 +31,◦8 +17,◦6 +6,◦0 −8,◦4 Erdabst. 9,93 10,07 10,19 10,24 10,23 Tabelle 6: Astronomische Daten Saturn Uranus Uranus bewegt sich in den kommenden zwei Monaten in Rückläufigkeit durch das Sternbild Wassermann, wobei seine Deklination von 12 −05◦ 14’51” auf −05◦ 54’05” abnimmt. Seine Elongation sinkt von −110,◦1 auf −171,◦0; hier deutet sich schon die nächste Opposition des Planeten an, Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2007 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender die auf den 09. September gegen 20:30 fallen wird. Die ekliptikale Breite des grünen Gasriesen sinkt von −00◦ 47’19” auf ein Minimum von −00◦ 48’43”, das am 08. September gegen 14:01 angenommen wird. Der Erdabstand fällt von 19,720 AU auf ein mit der Opposition verbundenes Minimum von 19,08608 AU, das am 08. September gegen 22:36 angenommen wird. Der Sonnenabstand steigt unmerklich von 20,092 AU auf 20,093 AU an. Der Transit von Uranus verschiebt sich von 06:10 am ersten Juli auf 04:06 am ersten August und 02:00 am ersten September; die Transithöhe liegt dabei um 35◦ . Zunächst noch ein Objekt der Morgenstunden, wird Uranus damit merklich besser beobachtbar. Die Höhe zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges beträgt am ersten Juli 33◦ 58’; sie steigt auf ein Maximum von 34◦ 56’ am 11. Juli, um dann wieder zurückzugehen (da der Transit auf die Zeit vor Sonnenaufgang wechselt). Ähnlich verhält es sich mit der Höhe zum Zeitpunkt der Morgendämme- rung, die für eine Uranus-Beobachtung wesentlich interessanter ist, aber erst ab Mitte Juli angegeben werden kann (da es davor keine Dunkelphase gibt). Am 13. Juli beträgt die Höhe des Planeten zum Zeitpunkt der Morgendämmerung 19◦ 33’; der Wert steigt schnell auf ein Maximum von 34◦ 41’, das am 07. August angenommen wird, und wiederum mit dem Wechsel des Transits auf die Zeit vor dem Einsetzen der Morgendämmerung verbunden ist. Die Helligkeit der Planetenscheibe steigt von 5,m8 auf 5,m7; die Größe steigt von 3,”3 auf 3,”4. Datum 01.07. 15.07. 01.08. 15.08. 01.09. Aufg. 00:32 23:33 22:25 21:29 20:21 Unterg. 11:47 10:51 09:42 08:45 07:35 Elong. −110,◦1 −123,◦6 −140,◦2 −154,◦0 −171,◦0 Erdabst. 19,72 19,51 19,30 19,18 19,10 Tabelle 7: Astronomische Daten Uranus Neptun Neptun befindet sich unverändert im Sternbild Steinbock, wo ihn seine Bahn in Rückläufigkeit in Richtung Süden führt. Seine Deklination sinkt in den hier diskutierten zwei Monaten von −14◦ 33’56” auf −15◦ 04’14”. In den aktuellen Vorschauzeitraum fällt die diesjährige Opposition des Planeten am 13. August gegen 20:09; verbunden damit ist eine Abnahme des Erdabstands von anfangs 29,294 AU auf ein Minimum von 29,03228 AU, das auf den 13. August gegen 07:41 fällt; bis zum Ende des Vorschauzeitraumes steigt der Erdabstand wieder geringfügig auf 29,083 AU an. Der Sonnenabstand sinkt durchgehend von 30,046 AU auf 30,045 AU. Die ekliptikale Breite Neptuns sinkt von −00◦ 16’04” auf −00◦ 16’53”. Der Transit Neptuns verschiebt sich von 04:27 auf 02:22 am ersten August und 00:17 am ersten September; bis auf die geringe Transithöhe von knapp über 25◦ steht einer Neptunbeobachtung also nicht mehr viel im Wege. Pluto Pluto ist weiterhin dem Schützen treu. Er bewegt sich im aktuellen Vorschauzeitraum noch rückläufig, was sich aber am 07. September gegen 21:21 ändern wird, wenn Pluto bei einer Rektaszension von 17h 44m 11,s 97 seine Bewegungsrichtung umkehrt. Die Deklination Plutos sinkt durchgehend von −16◦ 24’09” auf −16◦ 38’00”. Die Elongation sinkt von +166,◦6 auf +108,◦1; die ekliptikale Breite sinkt von +07◦ 00’33” auf +06◦ 45’15”. Der Erdab- stand steigt nach der Opposition des Planeten wieder an; er erreicht am ersten August 30,562 AU, am ersten September 31,009 AU. Auch der Sonnenabstand Plutos nimmt derzeit zu; er beträgt zu Beginn des Vorschauzeitraumes 31,307 AU und steigt bis zum ersten September auf 31,337 AU. Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2007 Die Größe der Planetenscheibe liegt bei 2,”1, die Helligkeit bei 7,m8. Datum 01.07. 15.07. 01.08. 15.08. 01.09. Aufg. 23:31 22:36 21:28 20:32 19:24 Unterg. 09:18 08:22 07:12 06:15 05:06 Elong. −137,◦1 −150,◦7 −167,◦3 +178,◦8 +162,◦0 Erdabst. 29,29 29,16 29,06 29,03 29,08 Tabelle 8: Astronomische Daten Neptun Die visuelle Helligkeit sinkt von 13,m9 auf 14,m0, die Größe der Planetenscheibe liegt bei 0,”3. 13 Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Datum 01.07. 15.07. 01.08. 15.08. 01.09. Aufg. 19:54 18:58 17:50 16:55 15:48 Unterg. 05:21 04:25 03:16 02:20 01:12 Elong. +166,◦6 +154,◦0 +137,◦9 +124,◦4 +108,◦1 Erdabst. 30,32 30,40 30,56 30,75 31,01 Tabelle 9: Astronomische Daten Pluto Veränderliche Sterne Die Tabelle 10 enthält Angaben über Maxima und Minima der Helligkeit veränderlicher Sterne in den Monaten Juli und August. Datum 27.07. 22:35 31.07. 21:40 01.08. 22:30 Ereignis Min Max Min Stern U Oph (Bedeckungsver.) η Aql (δ–Cep–Stern) U Oph (Bedeckungsver.) Tabelle 10: Veränderliche Sterne Sternbedeckungen durch den Mond In Tabelle 11 finden sich alle in den Monaten Juli und August von Darmstadt aus beobachtbaren Sternbedeckungen durch den Mond. Dreiundzwanzig Einträge umfaßt die aktuelle Tabelle, und dennoch handelt es sich dabei nur um sechzehn Bedeckungen, da bei sieben dieser Ereignisse Ein- und Austrittsdaten angegeben wurden. Da sich außerdem eine große Anzahl Bedeckungen auf die Morgenstunden des 07. August konzentrieren, ist ebenfalls die Anzahl an Nächten, in denen es zu nennenswerten Bedeckungen von Sternen durch den Mond kommt, geringer als es der erste Blick auf Tabelle 11 erscheinen läßt. Bei dieser schnellen Folge von Bedeckungen handelt es sich um eine weitere Bedeckung von Sternen aus dem Haufen der Plejaden, die man sich (gutes Wetter und die Zeit und Gelegenheit für eine Beobachtung wie immer vorausgesetzt) nicht entgehen lassen sollte. Die hellste Bedeckung ist die von 32 α Leo mit sagenhaften 1,m41, die sich allerdings schon am hellen Vormittagshimmel des 17. Juli ereignet und damit leider etwas anspruchsvoller sein dürfte. Zumindest fällt aber auf dieses Ereignis auch die geringste Mondphase von 9 Prozent. Die maximale Mondphase, die mit 100 Prozent auch nicht weiter zu überbie- 14 ten wäre, fällt auf die Bedeckung von 40 ν Sgr am Morgen des ersten Juli. (E Eintritt, A Austritt) Zeitpunkt 01.07. 04:28:45E 10.07. 02:25:18E 10.07. 02:33:38A 17.07. 09:34:44E 17.07. 10:25:44A 24.07. 23:41:56E 27.07. 00:49:01E 06.08. 01:23:14A 07.08. 02:03:51E 07.08. 02:15:42E 07.08. 02:23:48E 07.08. 02:39:15A 07.08. 02:53:16A 07.08. 03:06:54A 07.08. 03:18:52A 07.08. 03:24:47A 07.08. 03:28:41A 09.08. 03:40:36E 09.08. 04:34:32A 23.08. 22:29:43E 24.08. 20:28:52E 24.08. 21:48:20A 26.08. 22:52:51E bed. Stern 40 ν Sgr 48 ² Ari 48 ² Ari 32 α Leo 32 α Leo CD−25◦ 11098 CD−28◦ 13418 34 µ Ari 17 Tau 19 Tau 20 Tau 17 Tau 16 Tau 19 Tau 20 Tau 21 Tau 22 Tau 136 Tau 136 Tau CD−28◦ 14268 40 τ Sgr 40 τ Sgr 22 η Cap Helligk. 3,m32 4,m63 4,m63 1,m41 1,m41 6,m94 7,m16 5,m67 3,m66 4,m26 3,m74 3,m66 5,m46 4,m26 4,m74 5,m77 6,m35 4,m48 4,m48 6,m49 3,m29 3,m29 4,m78 Phase 1, 00− 0, 25− 0, 25− 0, 09+ 0, 09+ 0, 74+ 0, 90+ 0, 49− 0, 37− 0, 37− 0, 37− 0, 37− 0, 37− 0, 37− 0, 37− 0, 37− 0, 37− 0, 17− 0, 17− 0, 77+ 0, 84+ 0, 85+ 0, 97+ Tabelle 11: Sternbedeckungen durch den Mond Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2007 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender Meteorströme Tabelle 12 enthält Angaben zu den im aktuellen Vorschauzeitraum beobachtbaren Meteorströmen. Meteorstrom Juni-Bootiden Piscis Austriniden δ Aquariden (S) α Capricorniden Perseiden κ Cygniden α Aurigiden Beg. 22.06. 15.07. 12.07. 03.07. 17.07. 03.08. 25.08. Ende 02.07. 10.08. 19.08. 15.08. 24.08. 25.08. 08.09. Max. 27.06. 28.07. 28.07. 30.07. 13.08. 18.08. 01.09. ZHR var 5 20 4 100 3 7 Tabelle 12: Meteorströme Der Sternenhimmel Die Graphik am Anfang dieses Artikels zeigt den Sternenhimmel für den ersten August um Mitternacht. Die Zenitposition umgeben zu dieser Jahreszeit die Sommersternbilder Schwan und Leier sowie der etwas unspektakulärere Drache. Am südlichen Sommerhimmel finden wir den Adler, womit auch alle drei Sterne des Sommerdreiecks prominent am Himmel stehen. In Richtung Westen vom Adler finden wir Herkules und Bootes, die ihre Zeit für dieses Jahr bereits hinter sich haben; im Osten wartet dagegen der Pegasus auf den Herbst, wenn er den Südhimmel dominieren wird. Im Südwesten gehen Jungfrau und Waage unter, und auch vom Skorpion sind nur (mit Glück) noch Reste zu erkennen. Im Nordosten geht der Fuhrmann auf und folgt dem Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2007 Perseus und der Andromeda nach. Geringe Aufhellung des Nachthimmels vorausgesetzt kann man nun auch den Anblick der sich quer über den Himmel ziehenden Milchstraße genießen. Von den Planeten war Venus gegen 21:32 zuerst untergegangen, gefolgt von Saturn gegen 21:56. Jupiter und Pluto standen schon bei Sonnenuntergang über dem Horizont; bis Mitternacht kommen noch Neptun um 21:32 und Uranus um 22:29 hinzu, so daß gegen Mitternacht vier unserer Planeten beobachtbar sind. Mars kommt gegen 00:49 hinzu; Jupiter verabschiedet sich wenig später gegen 01:40, gefolgt von Pluto gegen 03:16. Uranus und Neptun bleiben bis nach Sonnenaufgang am Himmel. Merkur erscheint gegen 04:32 als Morgenstern am Himmel. ¦ 15 . . . . . . . .Veranstaltungen und Termine. . . . . . . .Juli / August 2007. . . . . . . . Donnerstags ab 19:30 Leseabend, Beobachtung, Gespräche über astronomische Themen, Fernrohrführerschein Sonntags ab 10:00 Sonnenbeobachtung mit Gesprächen über astronomische Themen Donnerstag, 19. 07. 20:00 Redaktionssitzung Mitteilungen 5/2007 Donnerstag, 02. 08. 20:00 Öffentliche Vorstandssitzung Donnerstag, 16. 08. 20:00 Redaktionssitzung Mitteilungen 5/2007 Samstag, 18. 08. Redaktionsschluss Mitteilungen 5/2007 Die Astro-Fotografie-Gruppe trifft sich nach telefonischem Rundruf. Interessenten mögen Freitags- oder Samstagsabend auf der Sternwarte anrufen oder ihre Telefonnummer hinterlassen Volkssternwarte Darmstadt e.V. Observatorium Ludwigshöhe: Geschäftsstelle: Auf der Ludwigshöhe 196 Flotowstr. 19 Telefon: (06151) 51482 64287 Darmstadt email: [email protected] Telefon: (06151) 130900 http://www.vsda.de Telefax: (06151) 130901