M e r k u r T r a n s i t 2 0 0 3 Inhalt, Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Neues aus Astronomie und Raumfahrt — Wolfgang Beike . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Matroschka und die Teilchen — Dr. Ilka Petermann, Arizona State University, Tempe USA . . . . . 5 Mars im Visier — Andreas Di Domenico . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Vorschau April / Mai / Juni 2016 — Alexander Schulze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Veranstaltungen und Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Zum Titelbild Am 7. Mai 2003 ereignete sich ein Merkur-Transit, der auch von Darmstadt aus beobachtet werden konnte. Am 9. Mai 2016 wird der Planet Merkur erneut vor der Sonnenscheibe vorüberziehen. Dieses Ereignis beginnt um ca. 13:10 Uhr MESZ mit dem 1. Kontakt“ des Merkur mit der Sonnenscheibe. ” Merkur wird während des Transits als kleine schwarze Scheibe mit scharf begrenztem Rand zu erkennen sein. Die maximale Entfernung Merkurs vom Sonnenrand wird gegen 16:55 Uhr MESZ und der letzte Kontakt gegen 20:40 Uhr MESZ sein. Der nächste Merkurtransit findet erst wieder im November 2019 statt, ist aber von Deutschland aus nur halb zu sehen. Hoffen wir also auf gutes Wetter. Die Sternwarte wird ab 12:00 Uhr für die Öffentlichkeit geöffnet sein. Andreas Di Domenico Impressum Die Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt“ ” erscheinen vier mal im Jahr (jeweils zu Quartalsbeginn) als Online-Publikation des Vereins Volkssternwarte Darmstadt e.V. — Der Download als PDF-Datei ist kostenlos. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder. Urheberrechte bei den Autoren. Redaktionelle Leitung, Layout und Satz: Andreas Di Domenico, Karlstr. 41, 64347 Griesheim, E-Mail: [email protected] 2 Volkssternwarte Darmstadt e. V.: Geschäftsstelle: Fabrikstr. 20, 64385 Reichelsheim. Vorstand: Bernhard Schlesier (1. Vorsitzender), Robert Schabelsky (2. Vorsitzender), Heinz Johann (Kassenwart), Beisitzer: Bernd Scharbert, Dr. Dirk Scheuermann, Alexander Golitschek, Mirko Boucsein. Jahresbeitrag: 60 Euro bzw. 30 Euro (bei Ermäßigung). Konto: IBAN: DE50 5089 0000 0062 8390 07 BIC: GENODEF1VBD, Volksbank Darmstadt. Internet: http://www.vsda.de, E-Mail: [email protected], [email protected] Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 2/2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astro-News Neues aus Astronomie und Raumfahrt von Wolfgang Beike Sind wir alleine im All? Seit Jahrzehnten suchen Astronomen mit verschiedenen Methoden nach bewohnbaren Planeten oder — noch besser — nach Signalen von Außerirdischen. Zwar wurden bislang 2000 Planeten außerhalb des Sonnensystems gefunden, aber eine Botschaft wurde nie empfangen. Wo soll man auch suchen bei 100 Milliarden Sternen in unserer Milchstraße? Zwei Forscher aus Heidelberg und Göttingen haben jetzt einen listigen Vorschlag wie sich die Suche effektiver gestalten ließe: Da wir selbst zahlreiche Exoplaneten mit der Transitmethode gefunden haben, wäre es doch naheliegend, gerade solche Sternsysteme zu überwachen, die uns Erdenbewohner ihrerseits mit dieser Methode aufstöbern könnten. Das hieße, Sonne, Erde und Alienplanet müßten genau in einer Flucht liegen und wenn die Erde vor unserer Sonne vorbeizieht erschiene diese kurz um eine Winzigkeit dunkler. Wer sagt denn, dass die Außerirdischen diese Methode nicht nutzen? Nur 0,2 % aller Sternsysteme auf einem sehr dünnen Band können die Silhouette der Erde vor der Sonne registrieren. Das konzentriert die Suche. Da massereiche Sterne zu kurzlebig sind um die Entwicklung von höherem Leben zu ermöglichen, scheiden diese ebenfalls aus. Die Astronomen haben eine Liste von 82 Sternen erstellt, die in die engste Wahl kommen. Da wir aber längst nicht alle Sterne unserer Milchstraße kennen, können wir hochrechnen, dass es etwa 100.000 Sterne gibt, die uns mit der Transitmethode entdeckt haben könnten und deren Bewohner versuchen könnten, uns Nachrichten zu schicken. Die 3,8 Mrd. Lichtjahre entfernte Supernova ASASSN-15lh stellt einen neuen Rekord für Sternexplosionen auf. Sie hat die bisherige Bestmarke hinsichtlich der abgestrahlten Energie um das Doppelte übertrumpft, leuchtete 20-mal heller als alle Sterne unserer Galaxis zusammen und rüttelt so an den Erklärungsmodellen der Astronomen. Welche Energiequelle hat diese Supernova? Eine Antwort darauf haben die Forscher bislang nicht – nur Vermutungen. So könnte im Zentrum der Supernova ein Magnetar entstehen, ein sehr schnell rotierender Neutronenstern mit extrem starkem Magnetfeld. Die starke magnetische Abbremsung des Neutronensterns setzt dann, so die Theoreti- Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 2/2016 ker, Unmengen von Energie frei. Allerdings wären die Drehgeschwindigkeit des Magnetars und die dafür erforderlichen Magnetfelder so extrem hoch, dass viele Wissenschaftler an einen Irrtum glauben. Und schlimmer noch: Bislang tauchten alle superleuchtkräftigen Supernovae in Gebieten mit hoher Sternentstehungsaktivität auf, wodurch diese verdächtigt wurde, dafür Ursache zu sein. Die neue Rekord- Supernova befindet sich dagegen in einem Bereich ohne solche Aktivität. Gibt es doch einen neunten Planeten im Sonnensystem? Michael Brown, der bekannte kalifornische Erforscher des Kuiper-EdgeworthAsteroidengürtels und sein Team meinen, dafür indirekte Hinweise gefunden zu haben. Demnach sollte weit außerhalb der Umlaufbahn des Neptun ein weiterer Planet mit grob geschätzten 10 Erdmassen die Sonne umrunden. Dies entspräche etwa zwei Drittel der Masse des Uranus. Der neunte Planet würde die Sonne auf einer stark elliptischen Bahn in einem mittleren Abstand von 700 AE umkreisen und dafür geschätzte 10.000 – 20.000 Jahre brauchen. Brown und seine Leute haben die Bahndaten von sechs transneptunischen Himmelskörpern ausgewertet, darunter die der sonnenfernen Sedna, die sie selbst 2004 entdeckten. Dabei fanden sie eine ganze Reihe auffälliger himmelsmechanischer Gemeinsamkeiten. Das könnte auch Zufall sein, aber Wahrscheinlichkeitsrechnungen ergeben hier eine Chance von nur 1:15.000. Folglich nehmen sie an, dass ein massereicher Planet mit seiner Schwerkraft die Objekte der Sedna-Gruppe in ihrer Orientierung hält. Nur 100 Lichtjahre entfernt im Sternbild Krebs kreist der Exoplanet GJ 3470b um seinen Zentralstern, einen Roten Zwerg. Von seiner Größe her ist er mit Neptun vergleichbar. Das reicht in diesem Fall aus, um einen beträchtlichen Teil des Lichts seines Zentralgestirns abzuschirmen, wenn er von uns aus gesehen an diesem vorbeizieht. Einer Astronomengruppe aus Chicago gelang es nun, die Atmosphäre dieses Himmelskörpers zu analysieren. GJ 3470b ist der bislang kleinste Exoplanet, dessen so genannte Rayleigh-Streuung, d. h. die Lichtstreuung an kleinen Molekülen, gemessen werden konnte. Weitere spektroskopische Untersuchungen zei- 3 Astro-News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . gen, dass der Exoplanet von einer äußeren dunstigen Wolkenschicht umgeben ist. Darunter folgt ein sehr wasserstoffreicher Abschnitt, der ankommendes Licht so streut, dass der Himmel blau erscheint. Alles in allem weist GJ 3470b aber wenig Ähnlichkeit mit der Erde auf und scheint für Leben nicht besonders geeignet zu sein. Somit ist es reichlich unwahrscheinlich, dass sich jemand über den blauen Himmel freuen kann. Das Wachstum junger Sterne ist vermutlich ein chaotischer Vorgang und verläuft keineswegs so gleichmäßig wie bisher angenommen. Das zeigen Beobachtungen eines Forscherteams mit dem japanischen Subaru-Teleskop auf Hawaii. Sterne entstehen, wenn sich große, kühle Gaswolken im All durch ihre Anziehungskraft zusammenziehen. Zunächst bildet sich ein Protostern, auf den von außen weitere Materie zuströmt. Es formt sich eine rotierende Scheibe um den neuen Stern, Gas und Staub wandern dabei nach innen. Wie neue Beobachtungen im Infrarot-Bereich zeigen, bilden sich in der Scheibe oftmals kleine oder größere Verklumpungen. Dies sind noch keine Planeten, sie driften in die Mitte der Scheibe, wo sie sich der Protostern einverleibt. So kann der neue Stern in kurzer Zeit kräftig an Masse zulegen. Auch die bislang rätselhaften, starken Helligkeitsausbrüche lassen sich durch das Verschmelzen von Klumpen und Protostern erklären. Diese Phase der Instabilität dauere offenbar mehrere hunderttausend Jahre. Erst wenn das Wachstum des neuen Sterns abgeschlossen ist, können sich in der Scheibe Planeten bilden. Es war der 22.12.2015. In Cape Caneveral kehrt die erste Stufe einer Falcon-9-Rakete zu ihrem Startplatz zurück und legt dort eine Punktlandung hin. Vorher hatte sie mehrere Satelliten im Erdorbit ausgesetzt. Später wurden ihre Triebwerke erneut am Boden gezündet, was ohne Probleme gelang. Auch wenn diese Rakete inzwischen außer Dienst gestellt wurde, für den Betreiber SpaceX eröffnet sich hier die Möglichkeit, mit der gleichen Rakete mehrfach Satelliten ins All zu bringen. Ein enormer Kostenvorteil gegenüber den Raketen der Konkurrenz, die nur einmal genutzt werden können. Manche sprechen schon von einem Meilenstein in der Raumfahrt. Das Geschäftsmodell von SpaceX entwickelt sich noch. Der darauf folgende Landeversuch auf einer schwimmenden Plattform ging wiedermal haarscharf daneben. Doch die Freude der Mitarbeiter über die gelungene Landung kann das nicht trüben. 4 Angenommen, die Sonne würde plötzlich spurlos verschwinden. Klar, das ist unmöglich, aber nehmen wir es einmal an. Wie lange würden wir die Sonne noch am Himmel sehen? Acht Minuten, so lange würde das Licht, das die Sonne bereits verlassen hatte bis zu uns brauchen. Und wie lange würde die Erde auf ihrer Kreisbahn bleiben? Das Schwerkraftfeld der Sonne würde ja auch verschwinden, aber wie schnell? Zu Newtons Zeiten dachte man, das Feld wäre sofort restlos weg, aber Einstein hat gezeigt, dass sich nichts schneller ausbreiten kann als mit Lichtgeschwindigkeit. Auch nicht die Änderung von Gravitationsfeldern. Es blieben uns also ebenfalls acht Minuten. Massen krümmen den Raum, besser gesagt die Raumzeit. Also das Zusammenwirken von Länge, Breite, Höhe und Zeit. Diese Kräuselungen der Raumzeit, die Dehnungen und Stauchungen, sind die bereits von Einstein vorhergesagten Gravitationswellen. Die Raumzeit ist aber alles andere als elastisch. Selbst bei kompakten, massereichen Objekten wie etwa Neutronensternen oder Schwarzen Löchern entstehen nur winzige Wellen. Das Problem beim Aufspüren von Gravitationswellen besteht hautsächlich darin, eine hochgenaue Meßeinrichtung zu bauen und dann noch die vielen Störeinflüsse als solche zu erkennen. Wenn an der Halle mit dem Versuchsaufbau ein LKW vorbeifährt, sind die dabei erzeugten Erschütterungen bei weitem stärker als jede Gravitationswelle. Jahrzehntelang wurde die Empfindlichkeit der Detektoren verbessert. Am 14.09.2015 war es dann soweit. Die beiden LaserInterferometer LIGO Hanford und LIGO Livingston in den USA registrierten zum ersten mal direkt Gravitationswellen. Nur 0,2 Sekunden dauerte das auf den Namen GW150914 getaufte empfangene Signal. Die Form des Signals weist auf die Verschmelzung zweier Schwarzer Löcher hin, die sich zuvor wie ein enger Doppelstern umkreist hatten. Wie sich zeigte, hatten die beiden die 29und 36-fache Sonnenmasse. Das neu entstandene Schwarze Loch weist aber nur 62 Sonnenmassen auf. Also wurden innerhalb eines Sekundenbruchteils drei Sonnenmassen in Energie verwandelt und abgestrahlt. Die Entfernung wird auf 1,3 Milliarden Lichtjahre geschätzt. Schon 1974 konnten Gravitationswellen indirekt durch die Zunahme der Rotationsdauer eines Pulsars erkannt werden. Die Gravitationswellen eröffnen einen völlig neuen Weg, um Informationen aus dem All zu gewinnen. ¦ Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 2/2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Astrophysik Matroschka und die Teilchen von Dr. Ilka Petermann, Arizona State University, Tempe USA Was in klaren Nächten für farbenfrohe Polarlichter sorgt und Grundlage für die Altersbestimmung mit Hilfe der Radiokarbonmethode ist, kann für Astronauten eine Gefahr darstellen: die kosmische Teilchenstrahlung. Ihr Ursprung und ihre Beschleunigungsmechanismen geben auch gut hundert Jahre nach ihrer ersten Beschreibung noch Rätsel auf, doch internationale Großexperimente entlocken der Strahlung mehr und mehr Informationen. Und dann ist da ja noch Matroschka, die außen an der ISS die Stellung hielt. . . Abb. 1: Polarlicht, aufgenommen aus der ISS. Das grünliche Glühen wird von molekularem Sauerstoff, das rote Band von atomarem Sauerstoff hervorgerufen. Dank an: Scott Kelly, Expedition 44, NASA Bei den meisten Jobs sind Höhenflüge während der Arbeitszeit wahrscheinlich eher selten. Für den Physiker und Lehrer Karl Bergwitz dagegen gehörte 1908 neben dem Klassenzimmer auch eine Ballongondel zum Arbeitsplatz. Er untersuchte eine mögliche ionisierende Strahlung des ” Erdkörpers“ und ging der Frage nach, bis in welche Höhen diese Luftionisation nachweisbar wäre. Während eines Fluges registrierte er, dass die Ionisation erst abnahm, in größeren Höhen jedoch wieder anstieg. Bergwitz führte dies jedoch auf einen Messfehler in der Apparatur zurück und publizierte die Daten nicht. Einige Jahre später, im Jahre 1912, führte der Physiker Victor Franz Hess ähnliche Messungen bei einem Ballonaufstieg durch, erkannte aber, dass Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 2/2016 es sich nicht um einen Fehler handeln konnte und benannte das Phänomen als Kosmische Strahlung oder auch Höhenstrahlung. Auch wenn das Wort Strahlung an elektromagnetische Strahlung denken lässt, wird unter der Höhenstrahlung im Allgemeinen eine Teilchenstrahlung verstanden: zum größten Teil Protonen und Alphateilchen und ein kleiner Prozentsatz an schwereren Ionen. Unterschieden wird zumeist in den recht gut verstandenen anisotropen Sonnenwind und die galaktische und extragalaktische Strahlung, die durch Streuprozesse und Wechselwirkungen mit interstellaren Magnetfeldern abgelenkt und gestreut wird und die Erde isotrop trifft. Durch den stetigen Sonnenwind, aber auch während sogenannter Sonnenflares, gelangen gela- 5 Astrophysik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . dene Teilchen zur Erde und werden durch das Erdmagnetfeld in Richtung der Pole gelenkt. Beim Eintritt in die Atmosphäre reagieren sie mit Gasatomen und ionisieren diese. Bei der Rekombination entsteht dabei dann etwas für Auge und Kamera: die Polarlichter (Abb. 1). (Extra-)galaktische Teilchen dagegen sind zwar weit weniger zahlreich, dafür aber erheblich energiereicher. Mögliche Kandidaten für kosmische Beschleuniger sind vor allem Supernova-Schockwellen, Pulsare, Aktive Galaktische Kerne oder Schwarze Löcher (Abb. 2). Viele Fragen sind allerdings noch offen, etwa wie die seltensten und energiereichsten Teilchen beschleunigt werden können. Damit verknüpft ist auch die Frage, welches die höchstmögliche Energie ist, die ein Teilchen erhalten kann und wie weit es durch den Weltraum reisen kann, bevor Wechselwirkungen es stoppen. Abb. 2: Künstlerische Darstellung einer Supernovaexplosion. Durch die Schockwelle werden Protonen auf hohe Energien beschleunigt und können als Kosmische Strahlung auf der Erde detektiert werden. Dank an: Greg Stewart/ SLAC National Accelerator Laboratory Durch den Zusammenprall mit atmosphärischen Gasatomen entsteht aus einem dieser energiereichen Teilchen ein ganzer Schauer“ an Folgeteil” chen (Abb. 3). Internationale Großexperimente wie das Pierre Auger Observatorium in Argentinien messen mit 1600 Stationen, von denen jede aus einem 12 m3 -Wassertank besteht, die Resultate eines Schauers, die durch gleichzeitiges Anschlagen“ der ” Detektoren festgestellt werden. Aus der Stärke der Einzelsignale kann dann auf Energie und Richtung des Primärteilchens geschlossen werden. Vor der Entwicklung von Beschleunigeranlagen (wie etwa dem LHC am CERN) war die kosmische Strahlung die einzige Quelle von hochenergetischen 6 Teilchen. Durch sie konnten Teilchen wie Myonen oder Pionen erstmals nachgewiesen werden. Seitdem hat der Teilchenzoo“ viele neue Mitglieder ” bekommen und an Beschleunigern weltweit können ihre Eigenschaften analysiert werden. Doch trotz allen Fortschritts bleibt die kosmische Strahlung auch weiterhin die Quelle von Teilchen mit den allerhöchsten Energien. Was am 15. Oktober 1991 gut 1000 km nordwestlich von Roswell in New Mexiko vom Fly’s Eye-Detektor der Universität Utah registriert wurde, war zwar weder ein UFO noch eine göttliche Erscheinung, trotzdem war das Oh-My-God” Teilchen“ ein ganz besonderes Ereignis. Das Proton hatte eine Energie von 3,2 × 1020 eV (zum Vergleich: normale“ Teilchen bringen es auf 106 ” bis 109 eV) und damit eine Kollisionsenergie im Schwerpunktsystem, die hundertmal höher liegt, als das was der LHC in einer Proton-Proton-Kollision leisten kann. Das Proton hatte fast Lichtgeschwindigkeit, es war nur 1,5 Femtometer/Sekunde langsamer als ein Photon. Würden sich die beiden auf eine ein Lichtjahr lange Reise begeben, hätte das Photon nach 9,46 × 1015 m nur einen Vorsprung von 46 Nanometern! Gerade mal ein gutes Dutzend weiterer hochenergetischer Teilchen konnten seitdem nachgewiesen werden, was vermutlich auch diese Male den begeisterten Ausruf der beobachtenden Wissenschaftler zur Folge hatte. Doch die kosmischen Teilchen erstaunen nicht nur, sie können sogar helfen herauszufinden, wann etwa der berühmte Gletschermann Ötzi“ seine letz” te Mahlzeit eingenommen hat. Die Radiokarbonmethode ist ein Verfahren zur Datierung organischer und damit kohlenstoffhaltiger Materialien. Der Kohlenstoff der Erdatmosphäre besteht zu fast 100 % aus den stabilen Isotopen C12 und C13, ein winziger (10−10 %) Anteil aus dem radioaktiven C14 mit einer Halbwertszeit von 5730 Jahren. Ohne ständigen Nachschub würde unserer 4,6 Milliarden Jahre alten Erde das C14 schon längst ausgegangen sein. Doch die Wechselwirkung von kosmischer Strahlung mit dem Stickstoff der Atmosphäre füllt den Vorrat ständig auf. Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 2/2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Astrophysik damit dasselbe Isotopenverhältnis wie die Atmosphäre haben. Fällt der Austausch weg (etwa wenn der Organismus stirbt) zerfällt das vorhandene C14 und die Messung des Verhältnisses von stabilem C12 zu radioaktivem C14 liefert eine Angabe des Alters. Die Methode liefert gute Ergebnisse bis zu einem Bereich von etwa 60.000 Jahren — Ötzis Alter konnte so auf gut 5250 Jahre angegeben werden. Ob sein letzter Snack, Analysen gehen von Alpensteinbock-Fleisch aus, Begeisterungsstürme (oh my god!) hervorrief, ist dagegen nicht bekannt. Während Erdmagnetfeld und Atmosphäre die Erdbewohner gut vor der Strahlung schützen, sind Astronauten während ihres Fluges oder ihres Aufenthaltes auf einer Raumstation wie der ISS in 300 km Höhe erheblich größeren Strahlungsdosen ausgesetzt. Deren Verteilung im Körper und Wirkung sind noch nicht ausreichend erforscht. Insbesondere für deutlich längere Missionen wie etwa eine Marsmission ist eine effiziente Abschirmung aber unerlässlich, damit der Mars-Astronaut seine Kartoffeln auch gesund und munter genießen kann. . . Matroschka ist ein Experiment der ESA und des Zentrums für Luft- und Raumfahrt zur Messung der Strahlungsbelastung von Astronauten auf der Internationalen Raumstation. Die in Scheiben zerlegbare Puppe“, die einen lebensgroßen ” menschlichen Torso mit Kopf darstellt, enthält echte menschliche Knochen und Kunststoffkomponenten, die das Absorptionsverhalten menschlicher Organe nachahmen. 600 eingelassene Sensoren messen die Strahlungsbelastung, die mit üblichen, auf der Erde benutzten Dosimetern nur unzureichend gemessen werden könnte. Abb. 3: Teilchen der kosmischen Höhenstrahlung treffen auf Gasatome der Erdatmosphäre und erzeugen einen Schauer an Sekundärteilchen, die auf der Erdober-fläche nachgewiesen werden können. Bild: Website des Deutsches Elektronen Synchrotron. Die Radiokarbonmethode beruht darauf, dass lebende Organismen durch ihren Stoffwechsel ständig Kohlenstoff mit der Umgebung austauschen und Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 2/2016 Nur durch die genauen Analysen ist es möglich, entsprechende Schutzmaßnahmen für die Astronauten zu entwickeln. Matroschka trat dem ISS-Team 2004 bei und maß die Strahlung sowohl im Innern der Raumstation als auch bei einem Außenein” satz“, angebracht an der Hülle. 2009 kehrte Matroschka wohlbehalten zur Erde zurück und mit ihr ein besseres Wissen über die kosmischen Teilchen. ¦ 7 Planetenbeobachtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mars im Visier Den roten Planeten visuell beobachten und zeichnen von Andreas Di Domenico Abb. 1. Eine Serie von Mars-Zeichnungen dokumentiert die Rotation des Planeten innerhalb eines Zeitraum von ca. 10 Tagen im Juni / Juli 2003. Die Zeichnungen wurden an einem 5”f/14 Achromaten bei 200 ×, zum Teil mit Hellblau-Filter Wratten 82 angefertigt. Momentan ist der rote Planet Mars wieder am Morgenhimmel sichtbar. Es ist also Zeit, mal wieder über Planetenbeobachtung zu sprechen. Die Erfindung des Teleskops Anfang des 17. Jahrhunderts läutete eine neue Ära in der Erforschung des roten Planeten ein: 1659 beobachtete der niederländische Physiker Christiaan Huygens dunkle Strukturen auf der Marsscheibe, die ihm wie Meere erschienen. Wenige Jahre später entdeckte Giovanni Domenico Cassini die Polkappen und bestimmte die Rotationsperiode des Planeten zu 24h 40m (heutiger Wert: 24h 37m 22s ). Beide Wissenschaftler schlossen aus diesen Beobachtungen, dass der Mars ein sehr erdähnlicher Planet sein müsse. 8 Im Sommer 1877 beobachtete der italienische Astronom Giovanni Schiaparelli auf dem Mars eine Reihe dunkler Linien. Sie zogen sich zwischen grösseren dunkleren Bereichen der Planetenscheibe, die er als Meere deutete. Er vermutete gräbenoder rillenähnliche Strukturen, denen er den Namen canali“ gab. Dieses italienische Wort kann ” aber — anders als im Englischen und im Deutschen — sowohl für natürliche Kanäle oder Gräben als auch für künstliche Wasserläufe stehen. Diese Mehrdeutigkeit der Bezeichnung und das damalige Wunschdenken, es handele sich um Hinweise auf intelligente Marsbewohner, öffneten dann in der Folgezeit den Spekulationen Tür und Tor. Darüber Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 2/2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Planetenbeobachtung hinaus wurde der rote Planet mehr und mehr in den Bereich von Fantasy und Science Fiction gerückt. Diese Mutmassungen wurden lange Zeit als durchaus glaubhaft angesehen. So verwand der Astronom Percival Lowell beinahe sein gesamtes Geld und Leben darauf, die vermeintlichen Marskanäle beobachterisch zu erforschen. Während er die mysteriösen Kanäle für das Werk einer intelligenten Zivilisation auf dem Mars hielt, erklärte der griechische Astronom Eugène Michel Antoniadi richtigerweise, die Strukturen seien nur eine optische Täuschung, die unter bestimmten Beobachtungsbedingungen auftreten könne. Viel später schrieb der amerikanische Schauspieler und Regisseur Orson Welles ein Hörspiel über die Landung von Marsbewohnern auf der Erde, basierend auf H. G. Wells’ Klassiker Krieg der Welten“. Das Stück machte ” Furore im Herbst 1938, denn schon während der Ausstrahlung soll es auf den Strassen der Vereinigten Staaten (angeblich) zu panikartigen Szenen gekommen sein. Erst seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts hat sich unser Bild vom Mars grundlegend geändert. Mit modernen Teleskopen konnten die Kanäle als optische Täuschung entlarvt werden. Somit wird heute, im Zeitalter von CCD-Kameras, adaptiver Optik und Hubble-Teleskop, die visuelle Beobachtung von Planeten, Kometen und anderen Himmelsobjekten nur noch von Amateurastronomen betrieben. Der größte Kritikpunkt gegen die visuelle Beobachtungstechnik ist ihre Subjektivität. Jedoch darf Subjektivität keineswegs mit Unzuverlässigkeit verwechselt werden. Ein Relikt der Vergangenheit ist die visuelle Beobachtung gewiss nicht. Sie besitzt selbst heute noch in begrenztem Umfang wissenschaftliche Relevanz, z. B. bei der Dokumentation von Phänomenen, die sich aus technischen Gründen nur mit deutlichen Qualitätseinbussen photographieren lassen. So können erfahrene visuelle Beobachter bei Planeten weitaus mehr Einzelheiten dokumentieren, als es die chemische Photographie mit normalen Amateurmitteln gestattet. Ein Grund dafür ist die Fähigkeit des Gesichtssinnes, die wiederkehrenden Augenblicke geringster Luftunruhe nutzen zu können. Überdies werden die Bildinformationen im Gehirn in Echtzeit“ verarbeitet. Die Photographie ” summiert stattdessen stur auf, wodurch je nach Qualität des Seeings feine Einzelheiten mehr oder weniger stark verwischen. Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 2/2016 Das allgegenwärtige Problem der Luftunruhe vermögen CCD- und DSLR-Photographie besser zu umgehen als die konventionelle Photographie, dank der hohen Empfindlichkeit der Kameras und den daraus resultierenden kurzen Belichtungszeiten. Dennoch haben alle Aufnahmetechniken gegenüber der visuellen Beobachtung einen gemeinsamen Nachteil, denn Emulsion und Chip verfügen über einen erheblich geringeren Kontrastumfang als das Auge. So sehen wir als Folge der nichtlinearen Informationsverarbeitung im Gehirn die Kontraste benachbarter Flächen stets überhöht. Ohne diese Eigenschaft des Gesichtssinnes wäre keine visuelle Photometrie möglich. Das erlaubt die Wahrnehmung relativ geringer Helligkeitsunterschiede auch noch bei starkem Gesamtkontrast. Photographie und CCD-Technik sind hier auf die Künste der Bildbearbeitung angewiesen, wie z. B. Kontrastverstärkung durch Unschärfemaskierung. Ursprünglich hatte die visuelle Marsbeobachtung hauptsächlich die Erfassung der Albedostruktur (Hell-Dunkel-Verteilung) zum Ziel. Heute beobachtet man auf visuellem Weg hauptsächlich die Marsmeteorologie“ wie z. B. verschiedenfarbige ” Wolken“, Reif und Abschmelzungsphänomene in ” den Polkappen. Da Mars kleiner ist als Jupiter und Saturn (je nach Art der Opposition hat Mars zwischen 14 und 25 Bogensekunden im Durchmesser), sollte man zur Marsbeobachtung ein Teleskop ab 4 Zoll (10 cm) Öffnung verwenden, wobei man durchaus auch mit kleineren Instrumenten auf die Mars-Pirsch gehen darf. Auf das beliebte Zenitprisma sollte man jedoch verzichten. Es mag zwar angenehm sein bei hohem Stand des Planeten, jedoch vertauscht es die Orientierungen im Bild. Hier sind Dachkant- oder Penta-Prismen (Amici-Prismen) vorzuziehen. Visuelle Zeichnung Die Zeichnung ist die klassische Methode, das im Teleskop Gesehene festzuhalten. Es erfordert vom Beobachter neben dem Zugang zu einem Fernrohr und entsprechendem Zeichenmaterial auch eine gehörige Portion Erfahrung im teleskopischen Sehen. Visuelle Beobachtung und visuelle Zeichnung mögen zwar subjektiv sein, wenn aber eine genügend grosse Anzahl von Zeichnungen von 9 Planetenbeobachtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . möglichst vielen und erfahrenen Zeichnern zusammen getragen und verglichen werden kann, können sehr wohl objektive und wissenschaftlich verwertbare Daten gewonnen werden. Der Anfänger in der visuellen Planetenbeobachtung muss sich im Klaren sein, dass es hier nicht um die Ästhetik der Zeichnungen geht. Planetenzeichnungen sollten eine möglichst objektive Darstellung der Details sein, die ein Beobachter im Teleskop visuell erfasst. können sich besonders in feuchteren Nächten sogleich in Altpapier verwandeln und sehen — selbst wenn sie nicht zerstört werden — alles andere als schön aus. Wenn eine Zeichnung misslungen ist oder die Proportionen nicht stimmen, sollte man lieber sofort eine neue beginnen. Besonders in der Jupiterbeobachtung, wo man sich mit einer Zeichnung nicht länger als drei bis vier Minuten aufhalten darf, ist kein Platz für Schönheitskorrekturen. Diese sollten mit ausreichender Beobachtungserfahrung ohnehin nicht mehr erforderlich werden, da die Beherrschung teleskopischen Sehens auch die Fähigkeit zur Wiedergabe richtiger Abstände und Proportionen bedeutet. Zeichenstil Ein jeder Zeichner entwickelt seinen eigenen, charakteristischen Zeichenstil (und auch charakteristische Zeichenfehler), aber auch hier können Tips gegeben werden, die eine Auswertung erleichtern können: Besonders helle Gebiete werden üblicherweise mit einer gestrichelten Umrahmung markiert. So kann z. B. das Hellas-Becken hervorgehoben werden. Nicht angewendet werden soll dies jedoch bei der Polkappe — auch wenn es viele Zeichner unwissentlich doch tun. Eine geringfügige KontrastÜberhöhung ist ebenfalls legitim, sollte aber entsprechend kommentiert werden. Abb. 2. Mars am 02.08.2003 um ca. 03:00 MESZ. Zeichnung am 200/4000-mm-Nemec-Refraktor, V = 380 ×, Filter Wratten 82 (Hellblau). Zeichenmaterial Mars-Zeichenschablonen (siehe auch Abb. 3), mittelharte Bleistifte (HB und weicher) und eine feste Unterlage (Zeichenbrett). Weiterhin eine schwache, rote Lampe, die die Dunkeladaption nicht stört. Empfehlenswert sind auch die in der Deep-SkyZeichnung längst gebräuchlichen Papierwischer, die zum Herstellen weicher Konturen und fliessender Kontrastübergänge verwendet werden. Bliebe nur noch das Reiz-Thema Radiergummi: Entgegen vieler anderslautender Darstellungen rät der Autor von deren Verwendung ab. Weder Radiergummis noch Radierstifte sollten zum Handwerkzeug eines visuellen Beobachters gehören. Zeichnungen, in denen wild herumradiert werden, 10 Orientierung der Zeichnung Die ideale Orientierung, die für Anfänger und erfahrene Beobachter gleichermassen empfehlenswert ist, sieht die Ausrichtung der Polkappe in der Schablone entsprechend nach wahrer Orientierung und verwendetem Zubehör (z.B. Zenitprisma) vor. Die wahre Orientierung im Fernrohr lässt sich durch einfaches manuelles Bewegen feststellen: Bei stehender Nachführung bewegt sich der Planet im Gesichtsfeld stets von Osten nach Westen; senkrecht dazu findet man die Nord-Süd-Richtung. Der Planet wird dann so eingezeichnet, dass die Nord-SüdRichtung die senkrechte Linie der Schablone darstellt. Mars erscheint im Fernrohr zumeist nicht als vollkommen runde Scheibe, sondern mit geringfügigem Phasendefekt (siehe Abb. 2). Dieser muss bei der Zeichnung natürlich berücksichtigt werden. Bei der Einzeichnung der Phase am Teleskop muss dieses vor dem Einzeichnen der Details geschehen. Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 2/2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Planetenbeobachtung Dokumentation Um eine Zeichnung richtig auswerten zu können, bedarf es einiger wichtiger Angaben, die der Beobachter unbedingt schriftlich festhalten sollte. Dies sind: Name des Beobachters, Beobachtungsort, Datum, Uhrzeit mit Angabe der Zeitzone (vorzugsweise in UT), Daten des Beobachtungs-Instruments (Öffnung, Brennweite), verwendete Vergrösserung. Weiterhin gehören Angaben zu den atmosphärischen Bedingungen in die Dokumentation: Durchsicht (D) und Ruhe (R) in der üblichen fünfteiligen Skala: Durchsicht 1: klarer Himmel, Details auf dem Planetenscheibchen klar zu erkennen, Durchsicht 5: Planet ist durch starken Dunst praktisch nur als solcher erkennbar ohne erkennbare Details; Ruhe 1: durch Luftunruhe praktisch nicht gestörtes Planetenscheibchen, Ruhe 5: durch Luftunruhe stark verwaschenes Scheibchen, auf dem Details kaum mehr erkennbar sind. Ebenfalls wichtig sind Angaben über verwendete Filter und Zusatzgeräte (z. B. Zenitprisma). Zu einer Beobachtung gehört auch eine Beschreibung. In dieser können und sollen alle Dinge notiert werden, die dem Beobachter wichtig erscheinen. Hier hinein gehören Dinge wie Farb- und Kontrastschätzungen, auffällige Besonderheiten an Albedostrukturen, Notizen, Unsicherheiten, atmosphärische Besonderheiten usw. Farbfilter Farbfilter sind gerade bei der Marsbeobachtung sehr hilfreich, da der Blick durch verschiedene Farben es erlaubt, unterschiedliche meteorologische Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 2/2016 Erscheinungen zu lokalisieren. Diese Erscheinungen sind: Reif, weisse Wolken und Nebel, gelbe Wolken (Staubstürme). Auch ein anderes, ungewöhnlicheres Phänomen ist praktisch nur mit bestimmten Farbfiltern zu erfassen: Mars besitzt in seiner Atmosphäre eine Dunst-Schicht, die blaues Licht sehr stark streut und damit praktisch keinen Blick auf die Oberfläche im blauen Licht zulässt. Hierdurch erscheint Mars im blauen Spektralbereich unstrukturiert. Gelegentlich reisst diese Dunstglocke jedoch lokal oder global auf und lässt den Blick auf den Marsboden zu (häufig in Verbindung mit Sandstürmen). Dieser Vorgang wird Blue- oder Violet-Clearing genannt. Das Clearing kann man durch intensive Verwendung von geeigneten Blau- bzw. Violett-Filtern erkennen. Bei der Filterbeobachtung ist es wichtig, dass der Beobachter auf Intensitätsunterschiede bei Wolkenerscheinungen und Albedostrukturen achtet und diese in geeigneter Form registriert. Wenn Filterbeobachtungen durchgeführt werden, sollte man immer mit dem Blau-Filter beginnen. In diesem Filter sieht man meist weniger Details als in den anderen Farbbereichen (ausser bei Clearing). Der Beobachter ist dann unvoreingenommener gegenüber dem, war er sieht. Empfehlenswert ist es dann, sich in Richtung des roten Endes durchzuarbeiten. Blau-Filter verstärken besonders weisse Wolken und die Polkappe. Im Grün- oder Gelb-Filter heben sich eher Nebel hervor. Gelbe Wolken und Reif sind zumeist heller im Rot- oder Orange-Filter. ¦ Literatur: [1] Ronald Stoyan, Mars – Unser Wissen vom Roten Planeten, 2003, Oculum-Verlag. 11 Planetenbeobachtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 2/2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender Vorschau April / Mai / Juni 2016 von Alexander Schulze Almach M31 M34 Algol Per And Mirfak Schedar Cas Gamma-27A Cas Caph Capella Aur M37 Aur Theta-37A SS Menkalinan M35 Lac Peg TauAlnath M36 Cam M39 Cep Alderamin NCP Polaris Gem Deneb Gienah Cygni Sadr Castor UMi Lyn Pollux NEP Cyg Kochab Dra Del Dubhe Etamin Vul Sge Lyr CMi Procyon Merak Vega UMa Alioth Mizar Altair M44 Phecda Cnc LMi Alkaid M13 CVn Aql Her Algieba CrB Rasalhague Boo Alphecca NGP Moon Com Denebola Arcturus Sct M23 M21 WS Alphard Sex Se1 Cor Serpentis Oph Hya AEq M5 Vir Sabik Oph Zeta-13 Lib Beta-27 Antares Sco M4 Crt Spica Saturn 6 Jupiter Ganymede Io Europa Se2 M16 M17 M25 Regulus Boo Epsilon-36A M11 Sgr Leo Zosma Graffias Mars Dschubba Gienah Crv Crv Beta-9 Lib 5 4 3 2 Lup 1 Alle Zeitangaben für ortsabhängige Ereignisse beziehen sich auf Darmstadt, 49◦ 50’ N, 08◦ 40’ O. Alle Zeitangaben erfolgen (soweit nicht anders angegeben) in Ortszeit (CEST/MESZ). Sonne Zu Beginn des Quartals befindet sich die Sonne im Sternbild Fische, in das sie am 12. März aus dem Wassermann kommend gewechselt war; ihre nach der Querung des Himmelsäquators am 20. März nunmehr positive Deklination beträgt Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 2/2016 Menkent Cen anfangs +04◦ 30’20”. Am 18. April wechselt die Sonne gegen 14:38 weiter in den Widder, den sie wiederum am 14. Mai gegen 02:06 in den Stier verläßt. Am 21. Juni erreicht unser Zentralgestirn gegen 06:09 sein diesjähriges Deklinationsmaximum von +23◦ 26’14,”31; wenige Stunden später wechselt die Sonne gegen 09:43 in das Sternbild Zwillinge. Bis zum Ende des zweiten Quartals sinkt die Deklination wieder auf +23◦ 06’42”. Am 20. Juli wird die 13 Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sonne gegen 14:36 die Zwillinge verlassen und in den Krebs eintreten. Der Erdabstand steigt im zweiten Quartal von 0,999274 AU auf 1,016707 AU; das diesjährige Maximum von 1,016751 AU wird am 04. Juli gegen 18:25 erreicht. Am 18. August ereignet sich eine HalbschattenMondfinsternis, die allerdings nur aus dem PaziDatum 01.04. 15.04. 01.05. 15.05. 01.06. 15.06. 01.07. Aufgang 07:03 06:34 06:04 05:42 05:24 05:19 05:24 Untergang 19:56 20:18 20:42 21:03 21:23 21:33 21:35 Tag 12:53 13:44 14:39 15:21 15:59 16:15 16:11 Nacht 11:07 10:16 09:21 08:39 08:01 07:45 07:49 fikraum (Australien, Nord- und Südamerika) beobachtbar ist. Ferner streift der Mond nur den Rand des Halbschattens der Erde, sodaß die Verdunkelung fast unmerklich ausfällt (die Bedeckung dauert so auch nur ca. 18 Minuten). Die Finsternis ist damit noch unbedeutender als die vom 23. März dieses Jahres und entspricht am ehesten noch der vom 07. Juli 2009 (bei der die Bedeckung aber mit 2:11 deutlich länger dauerte). Dämm. Beginn 21:52 22:22 23:04 23:48 01:06 –:– –:– Dämm. Ende 05:08 04:30 03:43 02:58 01:39 –:– –:– Astron. Nachtl. 07:16 06:08 04:39 03:10 00:33 00:00 00:00 Tabelle 1: Dämmerungsdaten, Tag- und Nachtlänge Mond In den Tabellen 2a, 2b und 2c sind die Monddaten für das zweite Quartal 2016 zusammengestellt. Datum 25.03. 31.03. 07.04. 07.04. 14.04. 21.04. 22.04. 30.04. 06.05. 06.05. 13.05. 19.05. 21.05. 29.05. 03.06. 05.06. 12.06. 15.06. 20.06. 27.06. 01.07. 04.07. Zeit 15:17 17:37 13:04 19:36 05:43 18:05 06:51 05:48 06:13 21:07 18:45 00:06 22:57 14:30 12:55 04:58 09:52 14:00 13:17 20:36 08:40 13:23 Ereignis Apogäum letzt. Viert. Neumond Perigäum erst. Viert. Apogäum Vollmond letzt. Viert. Perigäum Neumond erst. Viert. Apogäum Vollmond letzt. Viert. Perigäum Neumond erst. Viert. Apogäum Vollmond letzt. Viert. Perigäum Neumond (406,125 km) (357,163 km) (406,351 km) (357,827 km) (405,933 km) (361,139 km) (405,024 km) (365,983 km) Tabelle 2a: Astronomische Daten Mond (Mondbahn und Phasen) Datum 22.03. 30.03. 05.04. 11.04. 18.04. 26.04. 03.05. 09.05. 15.05. 23.05. 30.05. 14 Zeit 14:00 03:29 19:26 19:24 20:05 07:47 03:26 02:45 22:40 09:37 06:45 Ereignis Nulldurchgang ekl. Breite Max. der ekl. Breite (+5◦ 16’) Nulldurchgang ekl. Breite Min. der ekl. Breite (−5◦ 13’) Nulldurchgang ekl. Breite Max. der ekl. Breite (+5◦ 08’) Nulldurchgang ekl. Breite Min. der ekl. Breite (−5◦ 05’) Nulldurchgang ekl. Breite Max. der ekl. Breite (+5◦ 01’) Nulldurchgang ekl. Breite Datum 24.03. 30.03. 01.04. 05.04. 08.04. 11.04. 14.04. 18.04. 21.04. 26.04. 30.04. 03.05. 06.05. 09.05. 12.05. 15.05. 19.05. 23.05. 27.05. 30.05. 03.06. 05.06. 09.06. 12.06. 16.06. 19.06. 23.06. 26.06. 01.07. 02.07. Zeit 16:49 03:11 17:46 18:57 01:07 18:54 01:22 19:18 15:07 07:12 00:25 02:51 09:15 02:16 04:56 22:00 12:09 09:16 22:05 06:35 11:36 09:05 06:50 00:18 04:08 11:18 18:21 07:54 00:23 14:37 Ereignis Nulldurchgang Lib. in Länge Min. Lib. in Breite (−6◦ 48’) Min. Lib. in Länge (−7◦ 43’) Nulldurchgang Lib. in Breite Nulldurchgang Lib. in Länge Max. Lib. in Breite (+6◦ 46’) Max. Lib. in Länge (+7◦ 33’) Nulldurchgang Lib. in Breite Nulldurchgang Lib. in Länge Min. Lib. in Breite (−6◦ 41’) Min. Lib. in Länge (−7◦ 26’) Nulldurchgang Lib. in Breite Nulldurchgang Lib. in Länge Max. Lib. in Breite (+6◦ 38’) Max. Lib. in Länge (+7◦ 32’) Nulldurchgang Lib. in Breite Nulldurchgang Lib. in Länge Min. Lib. in Breite (−6◦ 34’) Min. Lib. in Länge (−6◦ 25’) Nulldurchgang Lib. in Breite Nulldurchgang Lib. in Länge Max. Lib. in Breite (+6◦ 33’) Max. Lib. in Länge (+6◦ 53’) Nulldurchgang Lib. in Breite Nulldurchgang Lib. in Länge Min. Lib. in Breite (−6◦ 34’) Min. Lib. in Länge (−5◦ 11’) Nulldurchgang Lib. in Breite Nulldurchgang Lib. in Länge Max. Lib. in Breite (+6◦ 36’) Tabelle 2b: Astronomische Daten Mond (Librationsdaten) Datum 05.06. 12.06. 19.06. 26.06. 02.07. 09.07. Zeit 09:09 00:20 11:08 07:28 14:17 03:42 Ereignis Min. der ekl. Breite (−5◦ 01’) Nulldurchgang ekl. Breite Max. der ekl. Breite (+5◦ 01’) Nulldurchgang ekl. Breite Min. der ekl. Breite (−5◦ 04’) Nulldurchgang ekl. Breite Tabelle 2c: Astronomische Daten Mond (ekliptikale Breite) Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 2/2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender Merkur Zu Beginn des Vorschauzeitraumes befindet sich Merkur im Sternbild Fische, in das er nach einem eintägigen Exkurs in den Walfisch vom 25. bis zum 26. März zurückgekehrt ist, bei einer Deklination von +07◦ 43’39”. Nach der am 23. März erfolgten Querung des Himmelsäquators und Wechsel auf die Nordhemisphäre zieht es den Planeten weiter in Richtung Norden; er überschreitet dabei zunächst am 05. April gegen 15:33 die Grenze zum Widder, in dem er eine Rückläufigkeitsschleife durchlaufen wird: Zunächst erreicht Merkur am 25. April gegen 20:26 ein Deklinationsmaximum von +21◦ 10’13,”55, auf welches sich am 29. April gegen 05:32 ein erster Stillstand in Rektaszension bei 03h 21m 23,s 19 anschließt. Der Planet bewegt sich darauf in Rückläufigkeit auf die Grenze zum Walfisch zu, kehrt aber noch innerhalb des Widders erneut um: Am 22. Mai kommt es gegen 00:08 zu einem zweiten Stillstand in Rektaszension bei 02h 50m 27,s 30, gefolgt von einem Minimum der Deklination von +12◦ 47’23,”21, das auf den 26. Mai gegen 04:03 fällt. Nunmehr wieder rechtläufig setzt Merkur seinen Weg in Richtung Norden fort; er überquert dabei am 06. Juni gegen 23:33 die Grenze zum Sternbild Stier und wechselt schließlich am 30. Juni gegen 05:36 in die Zwillinge. Zum Ende des Vorschauzeitraumes beträgt die Deklination +23◦ 56’38”; diese steigt noch bis auf ein Maximum von +24◦ 10’01,”60, welches am 04. Juli gegen 03:10 angenommen wird. Am 13. Juli wird Merkur gegen 01:50 aus den Zwillingen in den Krebs wechseln. bis zum Ende des Quartals wieder auf 0,308488 AU; ein weiteres Minimum von 0,307502 AU ereignet sich kurz darauf am 02. Juli gegen 18:07. Nach seinem Maximum vom 18. März sinkt der Erdabstand Merkurs von 1,266905 AU zu Beginn des Quartals zunächst auf ein Minimum von 0,554431 AU, welches auf den 11. Mai gegen 19:01 fällt, und steigt bis zum Ende des Vorschauzeitraumes wieder bis auf 1,286189 AU; am 09. Juli folgt gegen 02:34 ein weiteres Maximum von 1,331561 AU. Der Abstand zur Sonne sinkt zunächst noch von anfangs 0,314648 AU auf ein Minimum von 0,307503 AU, welches sich am 05. April gegen 18:51 ereignet, steigt dann auf ein Maximum von 0,466696 AU am 19. Mai gegen 18:29 und sinkt Merkur wechselt im zweiten Quartal des Jahres vom Abend- and den Morgenhimmel. Zu Anfang April steht er zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges bei einer Höhe von 07◦ 51’ über dem Horizont; diese steigt noch bis auf ein Maximum von 17◦ 51’, welches am 18. April angenommen wird. Bis einschließlich zum 08. Mai steht der Planet zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges über dem Horizont; ab dem 10. Mai steht er zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges über dem Horizont. Seine Höhe steigt bis auf ein Maximum von 08◦ 16’ am 16. Juni und sinkt bis zum Quartalsende wieder auf 04◦ 28’. Venus Zu Beginn des zweiten Quartals befindet sich Venus im Sternbild Wassermann, in das sie am 10. März aus dem Steinbock kommend eingetreten war, bei einer Deklination von −03◦ 46’38”. Noch am ersten April überquert sie gegen 23:27 die Grenze zum Sternbild Fische, wo am 08. April gegen 18:26 der Himmelsäquator überquert wird. Am 11. April tritt der Planet gegen 06:20 in den Walfisch ein; der Besuch währt aber nur kurz, und bereits am 14. April kehrt Venus gegen 06:12 in Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 2/2016 Zu Beginn des Vorschauzeitraumes steht Merkur noch südlich der Ekliptik bei einer ekliptikalen Breite von −00◦ 01’26”; noch am ersten April überquert der Planet gegen 03:07 die Ekliptik, und die ekliptikale Breite steigt nachfolgend bis auf ein Maximum von +02◦ 52’33,”64 am 22. April gegen 05:42. Eine zweite Querung der Ekliptik erfolgt am 09. Mai gegen 09:37 (in der Mitte der Rückläufigkeit Merkurs), gefolgt von einem Minimum der ekliptikalen Breite von −03◦ 46’32,”61 am 31. Mai gegen 03:24. Am 28. Juni ereignet sich gegen 02:34 die dritte und letzte Querung, und die ekliptikale Breite des Planeten steigt bis zum Quartalsende auf +00◦ 30’59”. Ein weiteres Maximum von +01◦ 49’25,”19 folgt am 15. Juli gegen 18:07. Nach der oberen Konjunktion Merkurs vom 23. März steigt die Elongation des Planeten zunächst von anfangs +08◦ 25’26” bis auf ein Maximum von +19◦ 55’31,”73, welches am 18. April gegen 15:59 angenommen wird. Es folgt eine untere Konjunktion des Planeten am 09. Mai gegen 17:12 in einem Sonnenabstand von 0◦ 05’24,”80 und ein Minimum von −24◦ 10’47,”60 am 05. Juni gegen 10:45. Bis zum Ende des Vorschauzeitraumes steigt die Elongation wieder auf −07◦ 32’19”; eine weitere obere Konjunktion Merkurs folgt am 07. Juli gegen 05:24 in einem Sonnenabstand von 1◦ 23’07,”34. 15 Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . die Fische zurück. Auf einer zielstrebig in Richtung Norden weisenden Bahn überschreitet der Planet am 30. April gegen 19:59 die Grenze zum Sternbild Widder, am 19. Mai gegen 03:45 die zum Stier und schließlich am 18. Juni gegen 04:51 die in die Zwillinge. Hier erreicht der Planet schließlich am 21. Juni gegen 07:25 ein Deklinationsmaximum von +23◦ 55’38,”69. Bis zum Ende des zweiten Quartals sinkt die Deklination wieder leicht auf +23◦ 22’25”. Die ekliptikale Breite sinkt von einem Anfangswert von −01◦ 27’41” auf ein Minimum von −01◦ 30’01,”99, welches auf den 09. April gegen 08:52 fällt, steigt darauf wieder an, hat am 07. Juni gegen 04:31 einen Nulldurchgang und wächst bis zum Quartalsende bis auf +00◦ 53’02”. Die Elongation steigt von −17◦ 34’58” auf +06◦ 38’16”; ein Nulldurchgang und damit eine obere Konjunktion des Planeten fällt auf den 06. Juni gegen 23:49. Der Erdabstand der Venus steigt zunächst von anfangs 1,615102 AU bis auf ein Maximum von 1,735470 AU, welches auf den 07. Juni gegen 04:57 fällt, und sinkt bis zum Ende des Vorschauzeitraumes wieder auf 1,718837 AU. Der Abstand zu Sonne sinkt nach dem Maximum vom 20. März von 0,727972 AU zu Quartalsbeginn auf 0,718653 AU am Ende des Quartals; ein Minimum von 0,718455 AU folgt kurz darauf am 11. Juli gegen 03:46. Venus wechselt im aktuellen Vorschauzeitraum vom Morgen- an den Abendhimmel. Zu Beginn des Quartals steht der Planet zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges in einer Höhe von 03◦ 16’ über dem Horizont. Der Wert geht allmählich zurück, und am 06. Juni steht Venus letztmals zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges über dem Horizont. Ab dem 07. Juni ist ihre Höhe zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges positiv, und der Wert steigt bis zum Ende des Vorschauzeitraumes bis auf 03◦ 44’. Datum 01.04. 15.04. 01.05. 15.05. 01.06. 15.06. 01.07. Aufgang 06:41 06:17 05:50 05:31 05:20 05:26 05:51 Untergang 18:15 18:56 19:44 20:26 21:15 21:47 22:06 Helligkeit −3,m8 −3,m8 −3,m8 −3,m8 −3,m8 −3,m8 −3,m8 Phase 96 97 99 99 100 100 99 Größe 10,”5 10,”2 10,”0 9,”8 9,”8 9,”8 9,”8 Elong. −17,◦6 −14,◦1 −10,◦0 −6,◦2 −1,◦6 +2,◦2 +6,◦6 Erdabst. 1,62 1,66 1,70 1,72 1,73 1,73 1,72 Tabelle 3: Astronomische Daten Venus Mars Mars befindet sich im aktuellen Vorschauzeitraum in einer S-förmigen Rückläufigkeitsschleife, deren Mittelstück bei fast konstanter Deklination verläuft. Seine Bahn im aktuellen Quartal beginnt im Sternbild Skorpion, in das er am 13. März eingetreten war, und bei einer Deklination von −20◦ 37’30”. Am 03. April überquert der Planet gegen 06:28 die Grenze zum Sternbild Schlangenträger, wo es am 17. April gegen 03:48 zum ersten Stillstand in Rektaszension bei 16h 28m 04,s 39 kommt. Am 30. April kehrt Mars gegen 09:00 nunmehr in Rückläufigkeit in den Skorpion zurück und erreicht hier am 10. Mai gegen 11:33 ein Deklinationsminimum von −21◦ 43’59,”44. Am 28. Mai verläßt Mars gegen 18:57 den Skorpion in die Waage, wo er am 22. Juni gegen 22:28 ein Deklinationsmaximum von −20◦ 55’38,”50 und am 30. Juni gegen 10:22 einen zweiten Stillstand in Rektaszension bei 15h 18m 52,s 14 durchläuft. Bis zum Ende des Vorschauzeitraumes sinkt die Deklination auf −21◦ 00’40”. Erst im August wird Mars aus der Waage wieder zurück in den Skorpion wechseln. 16 Der Erdabstand des Roten Planeten sinkt von anfangs 0,790642 AU auf ein Minimum von 0,503212 AU, welches am 30. Mai gegen 23:34 angenommen wird, und steigt bis zum Ende des zweiten Quartals wieder auf 0,572704 AU. Der Sonnenabstand nimmt monoton von 1,585453 AU auf 1,470755 AU ab. Die ekliptikale Breite sinkt von +00◦ 52’59” auf −02◦ 37’05”; die Ekliptik wird dabei am 28. April gegen 23:25 gequert. Die Elongation sinkt“ von ” −124◦ 17’03” auf +133◦ 29’02”; der Vorzeichenwechsel und damit die Opposition des Planeten fällt auf den 22. Mai gegen 13:04. Wie Venus wechselt Mars im aktuellen Vorschauzeitraum vom Morgen- an den Abendhimmel. Zu Quartalsbeginn steht er zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges in einer Höhe von 15◦ 05’ über dem Horizont. Die Höhe geht allmählich zurück, und am 22. Mai steht er letztmals bei Sonnenaufgang über dem Horizont. Bereits am gleichen Tag steht er erstmals bei Sonnenuntergang über dem Hori- Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 2/2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender zont; seine Höhe zu diesem Zeitpunkt steigt bis zum Quartalsende auf 18◦ 49’ und erreicht am 05. Juli Datum 01.04. 15.04. 01.05. 15.05. 01.06. 15.06. 01.07. Aufgang 00:51 00:06 22:56 21:46 20:11 18:58 17:49 Untergang Helligkeit Phase 09:26 −0,m5 93 08:33 −1,m0 95 07:22 −1,m5 98 m 06:12 −2, 0 100 04:42 −2,m1 99 03:33 −1,m8 97 02:23 −1,m4 93 Tabelle 4: Astronomische Daten Jupiter Jupiter befindet sich weiterhin im Sternbild Löwe, wo er sich zunächst noch in Rückläufigkeit in Richtung Norden bewegt. Seine Deklination steigt zunächst von +07◦ 10’56” auf ein Maximum von +07◦ 55’57,”26, welches am 06. Mai gegen 23:45 angenommen wird, und sinkt bis zum Ende des Quartals wieder auf +06◦ 18’06”. Die Rückläufigkeit endet kurz nach dem Deklinationsmaximum mit einem (zweiten) Stillstand in Rektaszension bei 10h 59m 31,s 74, der auf den 10. Mai gegen 01:00 fällt. Der Erdabstand Jupiters steigt nach seinem Minimum vom 08. März im aktuellen Vorschauzeitraum von 4,517158 AU auf 5,750081 AU. Auch der AbDatum 01.04. 15.04. 01.05. 15.05. 01.06. 15.06. 01.07. ein Maximum von 18◦ 55’. Aufgang 17:14 16:13 15:05 14:10 13:08 12:19 11:27 Untergang 06:32 05:34 04:29 03:34 02:28 01:35 00:35 Größe 11,”8 13,”7 16,”1 17,”8 18,”6 17,”0 16,”3 Mars Elong. −124,◦3 −136,◦5 −153,◦2 −170,◦2 +167,◦5 +150,◦3 +133,◦5 Erdabst. 0,79 0,68 0,58 0,53 0,50 0,52 0,57 stand zur Sonne steigt monoton von 5,431574 AU auf 5,443588 AU. Die ekliptikale Breite des Planeten sinkt nach ihrem Maximum vom 16. März im zweiten Quartal von +01◦ 28’01” auf +01◦ 11’55”. Die Elongation sinkt nach der Opposition vom 08. März von +153◦ 46’34” auf +67◦ 33’02”. Nach seiner Opposition ist Jupiter ein Objekt des Abendhimmels. Seine Höhe zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges beträgt zum Quartalsbeginn 25◦ 12’; sie steigt bis auf ein Maximum von 48◦ 00’, welches am 12. Mai angenommen wird, und sinkt bis zum Quartalsende wieder auf 27◦ 23’. Helligkeit −2,m3 −2,m2 −2,m1 −2,m0 −1,m9 −1,m8 −1,m7 Größe 43,”6 42,”4 40,”7 39,”1 37,”2 35,”7 34,”2 Elong. +153,◦8 +138,◦8 +122,◦4 +108,◦8 +93,◦1 +80,◦9 +67,◦6 Erdabst. 4,52 4,64 4,83 5,03 5,29 5,51 5,75 Tabelle 5: Astronomische Daten Jupiter Saturn Auch Saturn bleibt seinem Sternbild, in diesem Fall dem Schlangenträger, weiter treu. Er bewegt sich im aktuellen Vorschauzeitraum in Rückläufigkeit; seine Deklination steigt im zweiten Quartal von −20◦ 57’37” auf −20◦ 21’05”. Der Erdabstand Saturns sinkt zunächst von anfangs 9,554986 AU auf ein Minimum von 9,014905 AU, welches auf den 03. Juni gegen 11:41 fällt, und steigt bis zum Quartalsende wieder auf 9,125576 AU. Der Sonnenabstand steigt monoton von 10,021853 AU auf 10,031775 AU. Die ekliptikale Breite des Ringplaneten steigt von +01◦ 46’02” zu Beginn des Vorschauzeitraumes auf ein Maximum von +01◦ 48’52,”70 am 16. Mai gegen 06:30 und sinkt bis zum Ende des Quartals wieder auf +01◦ 45’11”. Die Elongation sinkt“ von ” −115◦ 14’12” auf +151◦ 37’24”; der Vorzeichenwech- Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 2/2016 sel und damit die Opposition Saturns fällt auf den 03. Juni gegen 08:22. Die von der Erde aus gemessene Neigung der Ringe Saturns sinkt im zweiten Quartal von +26◦ 13’47” auf +25◦ 57’42”; ein Minimum von +25◦ 56’26,”36 wird am 19. Juli gegen 17:03 angenommen. Die von der Sonne aus gemessene Ringneigung steigt währenddessen durchgehend von +26◦ 01’48” auf +26◦ 18’01”. Um seine Opposition wechselt Saturn vom Morgen- an den Abendhimmel. Zu Beginn des Quartals beträgt seine Höhe zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges 17◦ 15’; sie sinkt weiter, und am 08. Juni steht der Planet letztmals zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges über dem Horizont. Schon etwas früher, ab dem 30. Mai, befindet sich Saturn 17 Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges über dem Horizont; seine Höhe steigt bis auf 15◦ 49’ am Ende Datum 01.04. 15.04. 01.05. 15.05. 01.06. 15.06. 01.07. Aufgang 01:32 00:35 23:24 22:25 21:12 20:12 19:04 Untergang 10:03 09:06 08:01 07:03 05:52 04:53 03:46 Helligkeit +0,m3 +0,m3 +0,m2 +0,m1 +0,m0 +0,m0 +0,m1 des Quartals. Größe 17,”3 17,”7 18,”0 18,”3 18,”4 18,”3 18,”1 Ringng. +26◦ 13’47” +26◦ 11’49” +26◦ 09’09” +26◦ 06’31” +26◦ 03’04” +26◦ 00’17” +25◦ 57’42” Elong. −115,◦2 −129,◦3 −145,◦6 −159,◦9 −177,◦0 +167,◦9 +151,◦6 Erdabst. 9,56 9,36 9,18 9,07 9,02 9,03 9,13 Tabelle 6: Astronomische Daten Saturn Uranus Uranus befindet sich derzeit im Sternbild Fische, wo ihn seine Bahn rechtläufig in Richtung Norden führt. Seine Deklination steigt im Vorschauzeitraum von +07◦ 09’46” auf +08◦ 43’26”; ein Maximum von +08◦ 50’07,”44 ereignet sich am 28. Juli gegen 10:56. Der Erdabstand des Planeten steigt von anfangs 20,955074 AU auf ein Maximum von 20,967966 AU, welches am 10. April gegen 15:53 angenommen wird, und sinkt bis zum Ende des Quartals wieder auf 20,191298 AU. Der Sonnenabstand geht monoton von 19,966919 AU auf 19,958366 AU zurück. Die ekliptikale Breite steigt von −00◦ 35’38” auf ein Maximum von −00◦ 35’32,”35, welches auf den 21. April gegen 20:40 fällt, und sinkt bis zum Ende des Vorschauzeitraumes wieder auf −00◦ 36’30”. Die Elongation sinkt von +08◦ 20’52” auf −75◦ 20’55”; der Nulldurchgang markiert die Konjunktion des Planeten am 09. April gegen 23:27 in einem Sonnenabstand von 00◦ 35’31”. Neptun Neptun ist weiterhin im Sternbild Wassermann aufzusuchen. Zu Beginn des Vorschauzeitraumes befindet er sich bei einer Deklination von −08◦ 23’31” auf einer rechtläufig in Richtung Norden ausgerichteten Bahn. Am 10. Juni erreicht der Planet gegen 21:49 ein Deklinationsmaximum von −07◦ 54’32,”42, gefolgt von einem ersten Stillstand in Rektaszension am 14. Juni gegen 05:11 bei 22h 54m 11,s 28. Bis zum Quartalsende sinkt die Deklination wieder auf −07◦ 57’00”. Der Erdabstand Neptuns sinkt monoton von 30,810030 AU auf 29,471601 AU, der Sonnenabstand von 29,957508 AU auf 29,955482 AU. Die ekliptikale Breite sinkt von −00◦ 47’59” auf −00◦ 51’04”, die Elongation von −30◦ 57’28” auf −117◦ 33’19”. 18 Uranus wechselt um seine Konjunktion vom Abend- an den Morgenhimmel. Zu Beginn des Quartals steht der Planet zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges in einer Höhe von 06◦ 01’ über dem Horizont; nach dem 08. April ist er bereits vor der Sonne untergegangen. Ab dem 12. April steht der Planet zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges über dem Horizont; seine zu diesem Zeitpunkt erreichte Höhe steigt bis auf 35◦ 27’ an Ende des Quartals. Die Helligkeit der Planetenscheibe steigt von 5,m9 auf 5,m8, die Größe von 3,”1 auf 3,”3. Datum 01.04. 15.04. 01.05. 15.05. 01.06. 15.06. 01.07. Aufg. 07:22 06:28 05:27 04:33 03:28 02:34 01:32 Unterg. 20:36 19:46 18:48 17:57 16:54 16:02 15:02 Elong. +8,◦3 −4,◦7 −19,◦3 −32,◦1 −47,◦7 −60,◦5 −75,◦3 Erdabst. 20,96 20,97 20,91 20,81 20,63 20,44 20,19 Tabelle 7: Astronomische Daten Uranus Neptun ist ein Objekt des Morgenhimmels. Zu Quartalsbeginn beträgt seine Höhe zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges 07◦ 31’; der Wert steigt bis zum Ende des Quartals auf 32◦ 12’ und erreicht schließlich am 05. Juli ein Maximum von 32◦ 19’. Die Größe der Planetenscheibe steigt von 2,”0 auf 2,”1, die Helligkeit steigt von 8,m0 auf 7,m9. Datum 01.04. 15.04. 01.05. 15.05. 01.06. 15.06. 01.07. Aufg. 06:12 05:17 04:15 03:21 02:14 01:20 00:17 Unterg. 16:57 16:05 15:04 14:11 13:05 12:10 11:07 Elong. −31,◦0 −44,◦3 −59,◦5 −72,◦7 −88,◦9 −102,◦2 −117,◦6 Erdabst. 30,81 30,67 30,46 30,24 29,96 29,72 29,47 Tabelle 8: Astronomische Daten Neptun Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 2/2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender Meteorströme Tabelle 9 enthält Angaben zu den im aktuellen Vorschauzeitraum beobachtbaren Meteorströmen. Die Beobachtung der ersten beiden genannten Ströme, der Lyriden und π-Puppiden, wird durch den Einfluß des Mondes stark beeinträchtigt (Vollmond fällt auf den 22.04 gegen 06:51 und trifft so das Lyriden-Maximum auf eine Stunde genau). Hingegen sind die zwei folgenden Ströme, die ηAquariden und η-Lyriden, potentiell deutlich besser zu beobachten, da Neumond auf den 06.05. um 21:07 fällt; bei den η-Aquariden geht die IMO allerdings davon aus, daß Beobachtungen nur von tropischen oder südlichen Standorten von größerem Erfolg gekrönt sein dürften (für die η-Lyriden gilt diese Einschränkung glücklicherweise nicht, wenngleich der Strom mit einer ZHR um 3 auch deutlich schwächer ist). Der Sternenhimmel Die Graphik am Anfang dieses Artikels zeigt den Sternenhimmel für den 15. Mai um Mitternacht (00:00 CEST). Der Zenit befindet sich auf der Grenze zwischen den Sternbildern Großer Bär und Bärenhüter. Der Jahreszeit entsprechend verlaufen sowohl Ekliptik als auch die Milchstraße nun relativ nah am Horizont (was man auch an der Höhe des Nördlichen Ekliptischen Pols (NEP) und Nördlichen Galaktischen Pols (NGP) erkennen kann; erstere liegt bei 56◦ 44’, letztere sogar bei 63◦ 05’). Ebenfalls an der Lage der beiden genannten Pole kann man ablesen, dass sich die Sichtbarkeit der Milchstraße in den kommenden Wochen verbessern, die Höhe der Ekliptik aber noch für einige Zeit weiter verschlechtern wird. Prominent am Südhimmel stehen derzeit die Sternbilder Bärenhüter und Jungfrau, flankiert im Osten vom Herkules und der Waage und im Westen vom Löwen. Tief im Westen stehen der Krebs Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 2/2016 Die Tag-Arietiden dürften wiederum recht anspruchsvoll zu beobachten sein, da der Radiant nur 30◦ westlich von der Sonne liegt. Trotzdem ist die IMO stark an Beobachtungsdaten interessiert und hat hierzu im Jahr 2014 ein eigenes Beobachtungsprojekt ins Leben gerufen. An der Beobachtung von Meteorströmen interessierte Leser finden eine ausführlichere Beschreibung mit einer Fülle weiterer Details im Internet unter der URL http://www.imo.net/files/data/calendar/ cal2016.pdf. Meteorstrom Lyriden π-Puppiden η-Aquariden η-Lyriden Tag-Arietiden Juni-Bootiden Beg. 16.04. 15.04. 19.04. 03.05. 22.05. 22.06. Ende 25.04. 28.04. 28.05. 14.05. 02.07. 02.07. Max. 22.04. 08:00 23.04. –:– 05.05. 22:00 08.05. –:– 07.06. –:– 27.06. 05:00 ZHR 18 var 40 3 50 var Tabelle 9: Meteorströme und die Zwillinge; vom Westen zum Süden zieht sich unmittelbar in Horizontnähe die Wasserschlange entlang. Im Süden hat man zu diesem Zeitpunkt die Chance, einen Blick auf den nördlichsten Teil des Zentaurus zu werfen; weiter in Richtung Osten folgen direkt am Horizont die Nordausläufer von Skorpion und Schütze. Im Osten selbst steht der Adler über dem Horizont; über ihm finden wir die Leier und den Schwan (und damit das vollständige Sommerdreieck). Im Norden schließlich erkennt man die Cassiopeia und den Perseus, unter ihnen die zirkumpolaren Teile der Andromeda. Von den Planeten halten sich derzeit Merkur, Venus und Uranus vornehm zurück. Mars (Aufgang 21:51, Untergang 06:12), Jupiter (Aufgang 14:14, Untergang 03:34) und Saturn (Aufgang 22:29, Untergang 07:03) sind bessere Beobachtungsobjekte. Gegen 03:31 (und damit gut eine halbe Stunde nach Dämmerungsbeginn) erscheint schließlich auch Neptun am Morgenhimmel. ¦ 19 . . . . . . Veranstaltungen und Termine . . . . . . April / Mai / Juni 2016 . . . . . . Freitags ab 19:30 Astro-Treff, Beobachtung, Gespräche über astronomische Themen Sonntags ab 10:00 Sonnenbeobachtung mit Gesprächen über astronomische Themen Samstag, 23. 04. 20:00 Öffentlicher Vortrag: Gravitationswellen — Kräuselungen der Raumzeit (Prof. Dr. Bengt Friman, TU und GSI Darmstadt) Sonntag, 08. 05. 10:00 Sonnenbeobachtung Montag, 09. 05. 12:00 Merkur-Transit 2016 Samstag, 21. 05. 20:00 Öffentlicher Vortrag: Schwarze Löcher, Albert Einstein und das Rätsel der Gravitation (Dr. Silke Britzen, MPI für Radioastronomie, Bonn) Sonntag, 05. 06. 10:00 Sonnenbeobachtung Samstag, 18. 06. 20:00 Öffentlicher Vortrag: Unsere Galaxis (Andreas Di Domenico, Volkssternwarte Darmstadt e. V.) Samstag, 18. 06. Redaktionsschluss Mitteilungen 3/2016 Volkssternwarte Darmstadt e.V. Observatorium Ludwigshöhe: Geschäftsstelle: Auf der Ludwigshöhe 196 Fabrikstr. 20 Telefon: (06151) 51482 64385 Reichelsheim E-Mail: [email protected] Telefon: (0176) 724 95 837 http://www.vsda.de