Astronomischer Kalender - Volkssternwarte Darmstadt eV

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44. Jahrgang
Mitteilungen
Volkssternwarte
Darmstadt e.V.
Das Zentrum des Orion-Nebels
Nr. 2 / 2012
Inhalt, Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Neues aus Astronomie und Raumfahrt — Wolfgang Beike . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Kepler 22 b – eine zweite Erde? — Bernd Scharbert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Das Zentrum des Orion-Nebels — Jan Wilhelm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Der Flammen-Nebel — Bernhard Schlesier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Vorschau April / Mai / Juni 2012 — Alexander Schulze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Veranstaltungen und Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Zum Titelbild
Die Zentralregion des Orion-Nebels – Die Huyghens-Region oder Regio Huygheniana – und das berühmte
Sternentrapez. Aufnahme mit dem Schulmann RC-Teleskop (32 Zoll / 81 cm, f/7) des Mt. Lemmon Sky
Centers bei Tucson, Arizona. Das 2010 in Betrieb genommene Teleskop befindet sich in 2791 Metern
Höhe bei 32,5◦ nördl. Breite und kann seit 2011 über das Sierra Stars Observatory Network (SSON,
www.sierrastars.com) gemietet werden. Belichtung mit CCD-Kamera SBIG STX KAF-16803 (22,5’
× 22,5’): Luminanz 2 × 30 Sekunden (4,5 nm Hα-Schmalbandfilter) am 7.12.2011, RGB jeweils 1 ×
4 Sekunden am 1.1.2012. Bildbearbeitung mit Astroart 5, Neat Image 6.1 Home Edition und Adobe
Photoshop Elements 8. Lesen Sie mehr über die Huyghens-Region und das Trapez ab Seite 8 in diesem
Heft.
Jan Wilhelm
Impressum
Die Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt“
”
erscheinen vier mal im Jahr (jeweils zu Quartalsbeginn)
im Eigenverlag des Vereins Volkssternwarte Darmstadt
e.V. — Der Verkaufspreis ist durch den Mitgliedsbeitrag
abgegolten. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben
nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder. Urheberrechte bei den Autoren.
Geschäftsstelle
/
Redaktion: Karlstr. 41,
64347 Griesheim, Tel.: 06155-898496, Fax.: 06155898495. Vertrieb: Peter Lutz. Redaktionsltg.: Andreas Domenico. Layout, Satz: Andreas Domenico.
2
Druck: Hausdruckerei Evonik Industries AG, Kirschenallee, 64293 Darmstadt. Auflage: 150.
Volkssternwarte Darmstadt e. V.: Andreas Domenico (1. Vorsitzender), Robert Schabelsky (2. Vorsitzender), Beisitzer: Bernd Scharbert, Paul Engels, Dr. Dirk
Scheuermann, Heinz Johann, Peter Lutz, Dr. Robert
Wagner. Jahresbeitrag: 60 EUR bzw. 30 EUR (bei
Ermäßigung). Konto: 588 040, Sparkasse Darmstadt
(BLZ 508 501 50). Internet: http://www.vsda.de,
email: [email protected]
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 2/2012
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astro-News
Neues aus Astronomie und Raumfahrt
von Wolfgang Beike
Rund 25 Jahre nach dem Baubeginn auf dem
Cerro Paranal ist auch der letzte große Meilenstein für das Very Large Telescope erreicht: Ohne dass die ESO darüber Aufhebens machte, gelang es kürzlich zum ersten Mal, alle vier 8-MeterTeleskope zu einem optischen Interferometer zu
vereinigen — ein Experiment, das ein Jahr zuvor
noch gescheitert war. Die Unit Telescopes, wie die
großen vier heißen, können nun aus Gründen der
Wellenoptik das Auflösungsvermögen eines 130 m
großen Spiegels erreichen — entsprechend ihrem
Abstand. Das Lichtsammelvermögen der vier entspricht dem eines 16-m-Teleskops.
Der Marsrover Opportunity hat am Ringwall des
Endeavour -Kraters eine dünne Ader aus einem hellen, ungewöhnlich reinen Material gefunden. Diese
Ader ist 40–50 cm lang, ca. 2cm breit und ragt
geringfügig über das umgebende Gestein heraus.
Die Analyse mit Opportunitys Röntgenspektrometer APXS zeigt, dass Kalzium und Schwefel vorhanden sind. In einem Mengenverhältnis, das auf
Kalziumsulfat in wässriger Lösung passen würde:
Also Gips auf dem Mars. Gips kann sich nur
in der Gegenwart von Wasser bilden und ablagern.
Wieder ein Hinweis darauf, dass es auf dem roten
Planten einst Wasser gab.
Für die Erforschung des Mars müssen nicht
unbedingt teure Raumflugkörper gebaut werden.
In der marokkanischen Tata-Region berichteten
die Bewohner im letzten Sommer von einem
gelbgrünen Feuerball und einem heftigen Überschallknall. Suchtrupps wurden in das unwegsame,
wüstenähnliche Gelände geschickt. Es dauerte einige Wochen bis die ersten Bruchstücke eines Meteoriten gefunden wurden. Dann aber war die Überraschung um so größer. Es handelt sich um einen
seltenen Marsmeteoriten! Der letzte Fund dieser
Art ist 50 Jahre her. Da der Marsmeteorit nur vergleichsweise kurz irdischer Verwitterung ausgesetzt
war, befinden sich die Teile in sehr gutem Zustand.
Vor vielen Millionen Jahren hat ein Asteroideneinschlag auf dem Mars diese Bruchstücke mit solcher
Wucht hochgeschleudert, dass sie nicht mehr auf
Mars zurück fielen. Durch Zufall gelangten sie letztes Jahr auf Kollisionskurs mit der Erde. Die Teile werden gründlichst untersucht. Sie geben Auf-
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 2/2012
schluss über das Marsklima vor vielen Millionen
Jahren.
Schon öfter war in dieser Rubrik von den
marsianischen Staubteufeln die Rede. Nützliche
Miniatur-Windhosen, die schon mal die Solarpanele der Marsrover von Staubablagerungen befreiten.
Jetzt gelang es Wissenschaftlern, mit der HiRISEKamera einen solchen Minitornado in Aktion abzubilden. Aufgrund des Schattenwurfes konnte ermittelt werden, dass sich der am Boden etwa 30
Meter durchmessende Teufel bis in eine Höhe von
mehr als 800 Metern erhebt. Somit handelt es sich
hierbei um einen für marsianische Verhältnisse eher
kleineren Vertreter dieser auch auf der Erde auftretenden atmosphärischen Phänomene. Die auf dem
Mars auftretenden Staubteufel können bei Durchmessern von mehr als 1 km an ihrer Basis bis in
Höhen von 10 km aufsteigen.
Sauerstoff scheint im Saturn-System nichts ungewöhnliches zu sein. Neben dem Ringsystem und
dem kleinen Saturnmond Rhea hat man nun auch
im Saturnmond Dione eine dünne Sauerstoffatmosphäre entdeckt. Für Astrobiologen ist das keine
besonders erfreuliche Nachricht. Denn es zeigt sich,
dass Sauerstoff auch ohne biologische Prozesse auftreten kann. Als mögliche Ursache für diese Atmosphäre kommen nach Ansicht der Entdecker hochenergetische Strahlung oder Teilchenströme von der
Sonne infrage, die Sauerstoff aus dem Eis auf der
Oberfläche des Saturnmondes herauslösen. Die Forscher wollen bei weiteren Vorbeiflügen der Raumsonde Cassini aber auch nach geologischen Prozessen Ausschau halten, die Sauerstoff aus dem Inneren von Dione freisetzen könnten.
Ein außergewöhnlicher Komet — oder etwas völlig
Neuartiges im Sonnensystem? Nach der neuesten
Bahnanalyse hat der Ende Februar entdeckte Himmelskörper 2012 DR30 eine große Halbachse von
1.100 AE und damit eine Umlaufszeit von rund
36.500 Jahren. Gerade befindet er sich in Sonnennähe bei 14 AE, weshalb er mit rund 18m Helligkeit auch schon von etlichen Amateurastronomen beobachtet wurde. Da 2012 DR30 auch schon
im Frühjahr 2009 ähnlich hell war, handelt es sich
wohl nicht um einen kleinen Kometen: Vielmehr
entspricht die absolute Helligkeit einem Durchmes-
3
Astro-News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
ser von 150 km, verblüffend groß für einen Brocken,
dessen Bahn bis in die Tiefen des Sonnensystems
reicht. Vielleicht ein gigantischer Kometenkern aus
der Oortschen Wolke, der schon einmal ins innere
Sonnensystem kam und dessen langgestreckte Umlaufbahn durch eine Planetenbegegnung verringert
wurde?
Seinen Spitznamen hat er schon: Exoplanet GJ
1214b ist der Sauna-Planet im All. Schon seit
seiner Entdeckung ist über reichlich Wasser in seiner Atmosphäre spekuliert worden. Auf vom Erdboden aus aufgenommene Spektren fand man zumindest keine gegenteiligen Hinweise. Jetzt hat der
Spektrograph der Hubble-Kamera WFC3 dies klar
bestätigt: Während der Planet vor dem Stern herzieht und dessen Licht um 1,4% dämpft, ist das
Spektrum seiner Atmosphäre zwischen 1,1 µm und
1,7 µm Wellenlänge völlig flach. Das kann entweder
auf farbneutrale hohe Wolken hindeuten — oder
aber wahrscheinlicher auf einen Wasserdampfanteil
von mindestens 50% an der Atmosphärenmasse. Da
die Dichte von GJ 1214b nur geringfügig weniger
als die Dichte von Jupiter beträgt, wird der Planet
wohl aus einem felsigen Anteil aber ganz überwiegend Wasser bestehen — freilich kochend heiß, da
der Planet nur in 2 Mio. km Abstand alle 38 Tage um den Stern kreist. Ein neuer Typ von Planet
also, im Sonnensystem noch völlig unbekannt.
Amerikanischen Astronomen ist es jetzt gelungen,
ein zweidimensionales Bild von einem Exoplaneten
– ein so genannter heißer Jupiter – zu erhalten. In
63 Lichtjahren Entfernung umkreist HD 189733b
auf einer extrem engen Bahn in nur 2,2 Tagen sein
Zentralgestirn. Es handelt sich nicht um ein Foto, sondern um eine aus gemessenen Helligkeitsvariationen errechnete Karte. Da die Messungen im
infraroten Strahlungsbereich erfolgt sind, gibt die
Karte die Temperaturverteilung auf dem Planeten
wieder. Sie zeigt einen hot spot, eine heiße Region
auf dem Äquator des Himmelskörpers.
Über 700 Planeten bei anderen Sternen haben
Astronomen inzwischen entdeckt. Darüber hinaus
sind die Himmelsforscher auch auf zahlreiche jupitergroße Planeten gestoßen, die nicht an einen
Stern gebunden sind. Die Forscher haben alle Daten
zusammengetragen und daraus die Häufigkeit dieser Planeten-Nomaden von der zehnfachen Masse Jupiters bis hinab zur Plutomasse abgeschätzt.
4
Sie kommen auf 100.000 ungebundene Planeten für
jeden normalen Stern in der Milchstraße — vagabundierende Planeten wären damit die häufigsten
Objekte im Kosmos. Mit den bisherigen Beobachtungsverfahren können immerhin die größten dieser
Himmelskörper aufgespürt werden.
Das entscheidende Problem bei interstellaren
Flügen sind die großen Entfernungen bzw. die vergleichsweise schwachen Antriebe heutiger Raumschiffe. Das von dem mexikanischen Physiker Miguel Alcubierre entwickelte Konzept eines WarpAntriebs versucht dieses Limit zu umgehen, indem nicht das Raumschiff sich bewegt, sondern der
Raum um das Raumschiff herum verformt wird:
Vor dem Raumschiff wird er gestaucht, hinter dem
Raumschiff gestreckt. Theoretisch möglich und bereits im Science-Fiction-Universum von Star Trek“
”
als Antrieb der Raumschiffe – auch des Raumschiffs
Enterprise – vorweggenommen, stößt diese Idee
in der Realität allerdings auf zahlreiche praktische
Probleme. So ist eine exotische Materieform mit negativer Energie nötig, um den Raum zu deformieren
– und bislang gibt es keine Anzeichen dafür, dass
es solche Materie überhaupt gibt (Bei Star Trek
benutzt man hierfür Antimaterie, die dort – anders als in der Realität – in rauen Mengen zu existieren scheint . . . ). Beim Flug durch die unendlichen Weiten würde ein solches Schiff auch Gas
und Staub wie ein Schneepflug ansammeln. Beim
Abbremsen von Lichtgeschwindigkeit auf Null am
Zielort senden diese Teilchen z. B. Röntgen- und
Gammastrahlung aus, über die die Bewohner kaum
erfreut sein dürften.
Auf dem Neutronenstern J17480-2446 kracht
es pausenlos. Er bildet mit einem sonnenähnlichen
Stern ein Doppelsystem. Mit seiner starken Anziehungskraft entreißt der Neutronenstern dem normalen Stern Materie. Diese Materie – hauptsächlich
Wasserstoff – sammelt sich auf der Oberfläche des
Neutronensterns an, bis eine kritische Masse erreicht ist. Dann kommt es zu einer thermonuklearen Kettenreaktion, bei der der Wasserstoff zu Helium fusioniert. Der Neutronenstern übersteht das
unbeschadet. Der Vorgang beginnt von vorn. Rund
400 derartige Ausbrüche haben die Astronomen mit
dem Röntgensatelliten RXTE innerhalb von nur
fünf Wochen beobachtet.
¦
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 2/2012
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Exoplaneten
Kepler 22 b – eine zweite Erde?
von Bernd Scharbert
22 Grad! Das klingt nach Badeurlaub – und zwar ausnahmsweise mal nicht auf Mallorca. Doch bevor Sie
die Koffer packen – lesen Sie bitte die folgende Beschreibung Ihres Urlaubsziels. Denn möglicherweise
interessiert es Sie, was wir wirklich über den Planeten wissen
Warum eigentlich Kepler 22b“? Der deutsche
”
Astronom Johannes Kepler erkannte Anfang des
17. Jahrhunderts die Natur der Planetenbahnen im
Sonnensystem: Es sind Ellipsen und keine perfekten Kreise. So kam sein Name nun ins Weltall.
Das 2009 gestartete Weltraumteleskop bewegt sich
auf einer eigenen Umlaufbahn um die Sonne. Ein
Umlauf dauert 372,5 Tage. Durch die spezielle
Bahn erhält Kepler eine optimale Sicht in das Beobachtungsgebiet, ein ca. 100 Quadratgrad grosses
Feld im Sternbild Schwan. 100 Quadratgrad entsprechen ca. der Fläche ihrer Hand am ausgestreckten Arm.
Im Schwan beobachtet Kepler mit seiner 95 cm
Teleskop-Öffnung über 100.000 Sterne [1]. Ständig
und immer die gleichen! Warum?
Es gibt verschiedene Wege Planeten bei anderen
Sternen aufzuspüren. Eine ist die Transit-Methode,
die das Kepler-Teleskop verwendet. Hier wird der
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 2/2012
Planet dadurch nachgewiesen, dass er vor dem
Stern vorbeizieht. Dabei verdeckt der Planet einen
Teil der Sternscheibe und die Sternhelligkeit nimmt
ab. Der Vorteil dieser Methode ist, dass mit ihr
auch erdähnliche Planeten nachgewiesen werden
können. Erdähnlich“ bedeutet hier, dass der Pla”
net zwischen 0,5 und 2 Erdmassen schwer ist.
Das Radialgeschwindigkeits-Verfahren – mit dem
die ersten und viele andere Exoplaneten nachgewiesen wurden – begünstigt das Auffinden schwerer
Planeten, die sich nahe am Stern befinden. Erdähnliche Planeten lassen sich damit nur sehr schwer
finden.
Die Transit-Methode hat aber auch Nachteile:
Kepler muss ziemlich genau auf die Kante der Bahnebene des Planeten schauen. Sonst zieht der Planet oberhalb oder unterhalb am Stern vorbei und
bedeckt ihn nicht. Und der Stern muss ständig beobachtet werden.
5
Exoplaneten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
noberfläche ziehen. Doch jetzt hat man einen weiteren Termin: Sollte es sich um einen Planeten handeln, müsste dieser in weiteren 289,9 Tagen erneut
den Stern verfinstern. Und genau das trat dann
auch ein.
Lichtkurve des Transits von Kepler 22b
Keplers Beobachtungsgebiet: Die Kästchen sind die
Bildfelder der einzelnen CCDs
Nehmen wir an, die Astronomen von Kepler 22b
würden unsere Sonne beobachten und auf einen
Erd-Transit hoffen. Der tritt alle 365,25 Tage ein
und dauert ca. 13 Stunden [1]. Und das in dieser
Länge auch nur, wenn die Erde genau über die Mitte der Sonnenscheibe zieht. Da braucht man Ausdauer und darf nicht zur falschen Zeit Pause machen. . .
Auch wenn Bedeckung“ nahe legt, man könnte
”
wirklich etwas im Teleskop sehen: Dem ist nicht so.
Auch für das Kepler-Teleskop sind diese Sterne nur
Lichtpunkte. Der Transit kann nur durch die Helligkeitsabnahme des Sterns festgestellt werden.
Die Entdeckung von Kepler 22b
Zum ersten Mal wurde eine Helligkeitsabnahme bei dem 600 Lichtjahre entfernten Stern (KIC
10593626) im Mai 2009 festgestellt. Doch das bedeutet noch nicht viel. Zum einen könnte der Stern
in seiner Helligkeit schwanken oder große Sternflecken könnten die Helligkeit verringern.
Doch der Stern wurde auf die Liste der interessanten Objekte gesetzt. 289,9 Tage später nahm die
Helligkeit erneut ab. Auch das heißt noch nichts.
Schließlich könnten neue Sternflecken über die Ster-
6
Größe und Masse
Oben sehen Sie die Lichtkurve von Kepler 22b.
Der Helligkeitsabfall dauert knapp 7,5 Stunden
und betrug 0,05 Prozent. Aus diesem Helligkeitsabfall kann errechnet werden, dass der Planet einen
Durchmesser von 2,38 Erddurchmessern hat [3].
Damit hat Kepler 22b einen Durchmesser von
30.350 km. Der Neptun hat einen Durchmesser von
49.500 km, die Erde einen von 12.756 km.
Doch wie groß ist die Masse? Neptun ist ein
Gasplanet (Dichte 1,6 g/cm3), die Erde ein Gesteinsplanet (Dichte 5,515 g/cm3). Leider kann aus
den Transit-Daten keine Masse abgeleitet werden.
Versuche mit dem Radialgeschwindigkeitsverfahren
die Masse zu bestimmen waren nicht erfolgreich.
Allerdings konnte so die obere Massengrenze abgeschätzt werden. Kepler 22b ist (mit einer Wahrscheinlichkeit von 1 Sigma, also 68,3%) nicht schwerer als 36 Erdmassen (bei elliptischer Bahn und 27
Erdmassen bei kreisförmigen Orbit) [3].
Sollte Kepler 22b eine erdähnliche Dichte haben,
hätte er die 13,5 fache Erdmasse – wäre also eine sogenannte Super-Erde. Die Anziehungskraft an seiner Oberfläche wäre 2,4 mal so stark wie auf der Erde. Mit anderen Worten: Der Urlaub kann anstrengend werden – besser keine ausgedehnten Wanderungen unternehmen . . . Und steigen Sie bloss nicht
auf eine Waage – die würde hässliche große Zahlen
anzeigen . . .
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 2/2012
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Exoplaneten
Die Bahn
Aus der Umlaufzeit kann, über die dem dritten
Keplerschen Gesetz zugrunde liegenden Gleichung,
die große Halbachse der Bahn ausgerechnet werden.
So erhält man einen Wert von 126 Millionen Kilometern. Die Erde ist 150 Millionen Kilometer von
der Sonne entfernt. Da der Stern schwächer als die
Sonne leuchtet, befindet sich Kepler 22b somit in
der bewohnbaren Zone.
wird die vom Stern erhaltene Energiemenge und
das Reflektionsvermögen (Albedo) des Planetens
zugrunde gelegt. Dass es auf der Erde wärmer
ist, verdanken wir im wesentlichen dem (natürlichen) Treibhauseffekt, der hauptsächlich von Wasserdampf und Kohlendioxid aufgebracht wird. Auf
der Erde macht er 33 Grad aus. Für Kepler 22b
wurde die Albedo der Erde angenommen. Die Unsicherheit der Gleichgewichtstemperatur ist daher
auch 22%.
Um eine verlässliche Aussage über die Oberflächentemperatur machen zu können, müssen weiterhin Details über die Zusammensetzung der Atmosphäre von Kepler 22b bekannt sein. Sofern er
überhaupt eine Atmosphäre im irdischen Sinne hat.
Unter [3] findet sich die Veröffentlichung zu Kepler 22b. Wenn Sie einen Blick darauf werfen (englisch!), finden Sie seitenweise Untersuchungen, ob
es sich tatsächlich um einen Planeten handelt. Fehlerbetrachtungen, Abschätzungen über Ungenauigkeiten, usw.. Dass Kepler 22b ein Planet ist, kann
als gesichert angesehen werden.
Zwei mögliche Bahnen mit gleich großer Halbachse
Die erwähnte Gleichung macht aber keine Aussage über die Bahnform. Soll heißen: Die Bahn kann
kreisrund, aber auch sehr elliptisch sein. Sehr elliptisch (siehe Grafik) wäre schlecht, weil sich der Planet dann nur zeitweise in der habitablen Zone aufhalten würde. In der anderen Zeit wäre er deutlich
näher am Stern. Das übliche Problem also, wenn es
ans Packen geht: Was kommt in den Koffer? Astbestanzug oder Polar-Ausrüstung? Oder beides?
Zur besseren Urlaubsplanung sei Folgendes gesagt:
Aus den vorliegenden Daten kann zumindest ein extrem elliptischer Orbit ausgeschlossen werden.
Wie wird’s am Strand?
Nun aber endlich zum Wetterbericht: Badehose
oder Strickweste? Hier wird es nun wirklich wage. Aus der Entfernung zum Stern ergibt sich die
sogenannte Gleichgewichtstemperatur zu –11 Grad
Celsius. Ooops – wo sind die 22 Grad? . . . Nein,
nein – das Minus ist schon richtig. Die Erde hat
eine Gleichgewichtstemperatur von –18 Grad. Hier
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 2/2012
Hier wird auch beschrieben dass es unwahrscheinlich ist, dass der Planet eine Atmosphäre mit thermischen Eigenschaften wie die der Erdatmosphäre
hat. Trotzdem wird die Erdatmosphäre als Grundlage für die weiteren Berechnungen genommen. So
wird dann die Oberflächentemperatur von 22 Grad
erhalten. Verlassen Sie sich nicht darauf!
Also: Eine spannende Sache. Erstmals wurde ein
Planet mit ungefähr Erdmasse in einer bewohnbaren Zone nachgewiesen! Vielleicht fragen Sie, bevor
Sie losfliegen, aber doch besser vor Ort wegen des
Klimas nach. Bei der Entfernung werden Sie auf die
Antwort allerdings 1200 Jahre warten müssen.
Ihre Anfrage wird 600 Jahre unterwegs sein. Sollte tatsächlich jemand ihre Nachricht auffangen und
verstehen, müssten Sie weitere 600 Jahre auf eine
Antwort warten. Schneller sind Radiosignale nun
mal nicht. Manchmal ist die Sache mit der begrenzten Lichtgeschwindigkeit richtig lästig . . .
¦
Literatur:
[1]
[2]
[3]
[4]
www.kepler.nasa.gov
www.exoplanet.eu/star.php?st=Kepler-22
http://arxiv.org/pdf/1112.1640
http://iopscience.iop.org/0004-637X/678/2/
1407/fulltext/72693.text.html
[5] http://www.nasa.gov/centers/ames/events/
2011/kepscicon-presskit.html
7
Deep-Sky. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Das Zentrum des Orion-Nebels
Ein Blick auf Trapez und Huyghens-Region
von Jan Wilhelm
Geschichtliches
Unterhalb der Gürtelsterne des Sternbilds Orion
kann im Schwertgehänge der Orion-Nebel in dunkler Nacht schon mit bloßem Auge als diffuser, mittlerer von drei Sternen“ erspäht werden, der von
”
Ptolemäus und Tycho in vorteleskopischer Zeit lediglich als Stern (θ Ori) katalogisiert worden ist.
Während Galileo Galilei den Nebel 1609 zuerst
übersehen und die Trapezregion dann 1617 mit seinem Fernrohr gezeichnet hat, wird Nicolas-Claude
Fabri de Peiresc die erste teleskopische Beobachtung des Orion-Nebels bereits 1611 zugeschrieben.
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1654 wurde das Trapez von Giovanni Battista Hodierna beschrieben.
1656 zeichnete Christiaan Huyghens den Orionebel detailierter mit zunächst drei Trapezsternen
und galt damit lange als Entdecker des OrionNebels und die zentrale Nebelregion wurde nach
ihm benannt (Regio Huygheniana). Nachdem 1673
Abbe Jean Picard den vierten Trapezstern entdeckt
hatte, wurde die Vierergruppe von Christiaan Huyghens 1684 nach eigenen Beobachtungen schließlich
erstmals als Trapezium bezeichnet. Charles Messier
fügte den Nebel 1769 als Nr. 42 zusammen mit dem
benachbarten M 43 in den nach ihm benannten Katalog ein. 1882 gelang Henry Draper die erste Fotografie des Orionnebels. [3, 4, 5, 6]
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 2/2012
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Deep-Sky
Beobachtung
θ-1 Ori kann bereits mit einem Zweizöller bei 50facher Vergrößerung in vier Sterne, das Trapez, aufgelöst werden — bei gegenseitigen Abständen von
8 bis 20 Bogensekunden. Es handelt sich um junge, heiße Sterne vom Spektraltyp O bzw. B, deren
UV-Strahlung den Orion-Nebel zum Leuchten anregt. Bei genauem Hinsehen fällt die unterschiedliche Helligkeit der vier Sterne auf (5m bis 8m ), wobei
die Komponenten A, B und C sogar Veränderliche
sind mit Amplituden von 0,m3 bis 1,m0.
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 2/2012
Die Komponente D kann mit 6,m7 zum Helligkeitsvergleich verwendet werden. Mit einem hochwertigen, vierzölligen Refraktor und 100 bis 200-facher
Vergrößerung können bei gutem Seeing auch die
Trapezsterne E und F gesichtet werden (11m ). Die
Komponenten G und H (jeweils 16m ) sowie X sind
Amateuren vermutlich nur fotografisch zugänglich
(Abb. 1), da die Entdeckung 1888 mit einem 36zölligen Refraktor erfolgte und seit Barnard keine
visuelle Sichtung mehr publik geworden ist. [3, 4,
5, 6, 7]
Der zentrale Teil des Orion-Nebels um das Trapez ist die helle, 4,5 × 3,3 Bogenminuten große
9
Deep-Sky. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Huyghens-Region, die nach Südosten von der sog.
Frons klar von den schwächeren Nebelregionen abgegrenzt wird. Östlich des Trapezes schiebt sich der
Sinus Magnus (Große Bucht) als dunkler Bereich
in den leuchtenden Nebel hinein und seine südliche
Grenze bildet mit der Frons einen spitzen Winkel.
In einem Fernrohr mittlerer Öffnung ist eine schwache Nebelbrücke, die Pons Schroeteri (Schröters
Brücke), zu erkennen, die sich über Sinus Magnus
spannt.
Aber auch bereits mit einem Zweizöller wird in
der Huyghensregion eine Vielzahl an Strukturen
und Helligkeitsvariationen erkennbar, so dass eine Entdeckungsreise mit Fernrohren jeder Größe
lohnt. Die Huyghens-Region gehört übrigens zu den
wenigen Deep-Sky-Objekten, die dem visuellen Beobachter farbig erscheinen können — in mittleren Fernrohren schimmert sie im grünlichen Licht
der [OIII]-Strahlung, während es mindestens eines
Zwölfzöllers bedarf, um der Frons einen hell orangen bis rötlichen Farbeindruck zu entlocken. [3, 4]
Fotografie
Zur Fotografie der Trapezsterne ist eine Brennweite von mindestens 1000 mm empfehlenswert. Aufgrund der enormen Helligkeitsunterschiede innerhalb des Orion-Nebels ist die zentrale HuyghensRegion mit dem Trapez auf vielen Aufnahmen hoffnungslos überbelichtet. Deshalb müssen zur Darstellung des ganzen Orion-Nebels wenige Sekunden
bis mehrere Minuten belichtete Aufnahmen kombiniert werden, was dieses Objekt trotz seiner Größe
und seiner Helligkeit zu einer astrofotografischen
Herausforderung macht. [5]
Beschränkt man sich auf eine langbrennweitige
Aufnahme der Huyghens-Region, so ist der eigentliche Nebel zwar gut mit einer einzigen Belichtungszeit darstellbar, trotzdem verschmelzen die hellen
Trapezsterne aber noch mehr oder weniger zu einem hellen Lichtfleck. Als Alternative zur Kombination verschiedener Belichtungszeiten kann auch
10
ein spezielles LRGB erstellt werden. Dabei wird
jeder Farbkanal (R = rot, G = gelb, B = blau)
separat mit Farbfiltern belichtet. Dem hieraus bei
der Bildbearbeitung erstellten Farbbild wird ein
rauscharmer Luminanzkanal (L) für die Helligkeitsinformation überlagert (LRGB). Wird die Luminanzaufnahme mit einem schmalbandigen HαFilter gewonnen, ist das Licht der Trapezsterne gegenüber dem Nebel stark gedämpft und der Mehrfachstern kann aufgelöst in einer Aufnahme zusammen mit dem Gasnebel abgelichtet werden.
Abbildungen
Abb. 1 und Titelbild der Mitteilungen: M42 —
Huyghens-Region. Aufnahme mit dem Schulmann
RC-Teleskop (32-Zöller, f/7) des Mt. Lemmon Sky
Centers bei Tucson, Arizona. Belichtung mit CCDKamera SBIG STX KAF-16803 (weitere Details
siehe Beschreibung des Titelbildes) Aufnahme: Jan
Wilhelm mit [1].
Abb. 3: M42 - Huyghens-Region, Zeichnung
von Andreas Domenico mit einem 457/1850 mm
Newton-Teleskop. Zentraler Ausschnitt einer Gesamtzeichnung des Orion-Nebels, die an mehreren
Nächten im Winter 1997/98 hergestellt wurde. Beobachtet wurde mit Austrittspupillen zwischen 5
und 8 mm im unterfränkischen Breitenbuch bei einer visuellen Grenzgröße von 6,m5 [2].
¦
Literatur:
[1] www.sierrastars.com
[2] www.andreas-domenico.de
[3] Stoyan, Ronald: Atlas der Messier-Objekte, 1.
Aufl., Oculum-Verlag, Erlangen, 2006.
[4] Stoyan, Ronald: Deep Sky Reiseführer, 3. Aufl.,
Oculum-Verlag, Erlangen, 2004
[5] Koch, Bernd; Korth, Stefan: Die Messier-Objekte,
Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart, 2010.
[6] Burnham, Robert Jr.: Burnham´s Celestial Handbook, Dover Publications, New York, 1978.
[7] Interstellarum-Newsletter Nr. 155, 3.2.2012
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 2/2012
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Deep-Sky
Der Flammen-Nebel
Wo wir schon mal im Orion sind. . .
von Bernhard Schlesier
NGC 2024, 4-Zoll-Refraktor TS Apo, Atik 314L+, 18 Bilder zu je 600 Sekunden. Mit Fitswork und Photoshop
7 bearbeitet. Bernhard Schlesier
Nur wenig östlich des Sterns Alnitak (ζ Ori), seinerseits der östlichste Stern des Oriongürtels, findet man NGC 2024 auch bekannt unter dem Namen Flammen-Nebel. Als Wilhelm Herschel 1786
als erster Astronom diesen Emissionsnebel bewusst
wahrgenommen hat, beschrieb er ihn als wun”
dervolle drei- oder vierteilige schwarze Stelle, eingeschlossen in mild leuchtende Nebelmassen“. In
grösseren Instrumenten kann man den Dunkelnebel
in mehrere Äste auflösen, die vor dem hellen Hintergrund auch mit einem lodernden Baum assoziiert wurden und dem Objekt den Beinamen Flam”
menbaumnebel“ eintrugen.
Hält man den mit 2,m0 sehr hellen Alnitak aus
dem Okularfeld, kann man einige Strukturen der
Region erkennen, die in etwa 1.500 Lichtjahren
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 2/2012
Entfernung nur einen marginalen Teil des Orionkomplexes darstellt. Für einige Zeit hielt man Alnitak für die ionisierende Quelle des Nebels. Inzwischen haben Aufnahmen des VISTA Teleskops
der ESO aus dem Jahr 2009 im Infrarotbereich
enthüllt, dass im Dunkelnebel ein reiches Feld von
sehr jungen Sternen verborgen ist, die den Wasserstoff bei der Wellenlänge von 656,28 nm (HαLinie) zum Leuchten anregt. Daneben beinhaltet
diese Region auch Reflexionsnebel wie zum Beispiel
NGC 2023, der am rechten Bildrand zu sehen ist.
Er wird angestrahlt von dem sogenannten Lump
”
Star“ (HD37903), übersetzt Klumpenstern“, was
”
als Bezeichnung zusammen mit dem Nebel durchaus plausibel erscheint.
¦
11
Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Vorschau April / Mai / Juni 2012
von Alexander Schulze
Almach
M34
M31
Algol
Per
And
Mirfak
Schedar
γ -27A
Cas
Caph
Capella
Aur
M37
θ-37A
Menkalinan
Lac
Peg
Alnath
Tau
Venus
M36
SS
Cam
M35
M39
Cep
Alderamin
NCP
Polaris
Gem
Deneb
Gienah Cygni
Sadr
Castor
UMi
Lyn
Pollux
NEP
Cyg
Kochab
Dra
Del
Dubhe
Etamin
Vul
Sge
Lyr
CMi
Procyon
Merak
Vega
UMa
Alioth
Mizar
Altair
M44
Phecda
Cnc
LMi
Alkaid
M13
CVn
Aql
Her
Algieba
CrB
Rasalhague
Boo
Alphecca
Leo
Zosma
NGP
Mars
Com
M11
Denebola
Arcturus
Sct
Sgr
M23
M21
WS
Se1 Cor Serpentis
Oph
Hya
AEq
M5
Vir
Sabik
ζ-13
Saturn
β-27
Crt
Spica
Gienah
Graffias
6
Alphard
Sex
Se2
M16
M17
M25
Regulus
ε-36A
Antares Sco
M4
Dschubba
Crv
β-9
Lib
5
4
3
2
Lup
1
Menkent
Cen
Alle Zeitangaben für ortsabhängige Ereignisse beziehen sich auf Darmstadt, 49◦ 50’ N, 08◦ 40’ O. Alle
Zeitangaben erfolgen (soweit nicht anders angegeben) in Ortszeit (CEST/MESZ).
Der Erdabstand steigt von 0,999253 AU auf
1,016646 AU; ein Maximum wird kurz nach Ende
des aktuellen Vorschauzeitraumes am 05. Juli gegen
05:07 mit einem Wert von 1,016675 AU erreicht.
Sonne
Unser Zentralgestirn beginnt seine Reise zu Anfang April im Sternbild Fische nach Überschreitung des Himmelsäquators am 20. März bei
einer positiven Deklination von +04◦ 30’57”. Am
18. April wechselt die Sonne gegen 14:08 in den
Widder, aus diesem am 14. Mai gegen 01:35 in
den Stier. Hier erreicht sie am 21. Juni gegen
05:25 ihr diesjähriges Deklinationsmaximum von
+23◦ 26’14,”88; nur wenige Stunden später wechselt
sie noch am gleichen Tag gegen 09:01 weiter in die
Zwillinge. Bis zum Ende des Vorschauzeitraumes
sinkt die Deklination wieder auf +23◦ 06’37”.
Am 21. Mai ereignet sich eine in Deutschland
nicht sichtbare ringförmige Sonnenfinsternis (Sichtbarkeitsgebiet Asien, Pazifik, Teile Nordamerikas).
Am 04. Juni kommt es zu einer partiellen Mondfinsternis, die aus Deutschland ebenfalls nicht sichtbar
ist. Am 06. Juni läßt sich die Endphase eines Venustransits beobachten (siehe hierzu den Eintrag
zu Venus).
12
Am 28. April beginnt gegen 06:36 die Sonnenrotation Nr. 2123, gefolgt von Nr. 2124 am 25. Mai
gegen 11:59 und Nr. 2125 am 21. Juni gegen 16:48.
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 2/2012
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender
Datum
01.04.
15.04.
01.05.
15.05.
01.06.
15.06.
01.07.
Aufgang
07:03
06:34
06:04
05:42
05:24
05:19
05:24
Untergang
19:56
20:18
20:42
21:03
21:23
21:33
21:35
Tag
12:53
13:44
14:39
15:21
15:59
16:15
16:11
Nacht
11:07
10:16
09:21
08:39
08:01
07:45
07:49
Dämm. Beginn
21:52
22:22
23:04
23:48
01:06
–:–
–:–
Dämm. Ende
05:08
04:30
03:43
02:58
01:40
–:–
–:–
Astron. Nachtl.
07:17
06:08
04:39
03:10
00:33
00:00
00:00
Tabelle 1a: Dämmerungsdaten, Tag- und Nachtlänge
In Tabelle 1b sind Daten zur Sonnenbeobachtung
aufgeführt. Sie werden für jeden Sonntag im Vorschauzeitraum angegeben und gelten für 12 Uhr
Ortszeit. R ist der Durchmesser der Sonnenscheibe,
P beschreibt die seitliche Neigung der Sonnenachse.
Datum
01.04.
08.04.
15.04.
22.04.
29.04.
05.05.
12.05.
R
16’00,”2
15’58,”3
15’56,”4
15’54,”5
15’52,”8
15’51,”2
15’49,”6
P
−26,◦18
−26,◦26
−25,◦98
−25,◦34
−24,◦34
−22,◦99
−21,◦29
B
−6,◦51
−6,◦07
−5,◦56
−4,◦96
−4,◦30
−3,◦58
−2,◦81
L
353,◦52
261,◦15
168,◦75
76,◦30
343,◦81
251,◦28
158,◦73
B beschreibt die heliographische Breite, L die heliographische Länge der Sonnenmitte. R dient dem
Sonnenbeobachter zur Auswahl der richtigen Kegelblende, P , B und L zur Anfertigung eines Gitternetzes der Sonnenoberfläche.
Datum
19.05.
26.05.
04.06.
11.06.
18.06.
25.06.
R
15’48,”2
15’47,”1
15’46,”1
15’45,”2
15’44,”5
15’44,”1
P
−19,◦27
−16,◦95
−14,◦37
−11,◦57
−8,◦59
−5,◦49
B
−2,◦01
−1,◦18
−0,◦34
+0,◦50
+1,◦34
+2,◦16
L
66,◦14
333,◦53
240,◦89
148,◦25
55,◦59
322,◦93
Tabelle 1b: Beobachtungsdaten Sonne
Mond
In den Tabellen 2a, 2b und 2c sind die
Monddaten für das zweite Quartal 2012 zusammengestellt.
Datum
26.03.
30.03.
06.04.
07.04.
13.04.
21.04.
22.04.
29.04.
06.05.
06.05.
13.05.
19.05.
21.05.
28.05.
03.06.
04.06.
11.06.
16.06.
19.06.
27.06.
01.07.
03.07.
Zeit
08:03
21:21
21:44
18:59
13:07
09:51
15:48
11:39
05:34
05:52
00:04
18:13
01:54
21:59
15:16
13:04
13:00
03:24
16:38
05:14
20:03
20:27
Ereignis
Apogäum
erst. Viert.
Vollmond
Perigäum
letzt. Viert.
Neumond
Apogäum
erst. Viert.
Perigäum
Vollmond
letzt. Viert.
Apogäum
Neumond
erst. Viert.
Perigäum
Vollmond
letzt. Viert.
Apogäum
Neumond
erst. Viert.
Perigäum
Vollmond
(405,776 km)
(358,314 km)
(406,419 km)
(356,955 km)
(406,448 km)
(358,485 km)
(405,787 km)
(362,366 km)
Tabelle 2a: Astronomische Daten Mond
(Mondbahn und Phasen)
Datum
20.03.
28.03.
04.04.
10.04.
16.04.
24.04.
01.05.
07.05.
Zeit
15:35
02:14
02:46
02:47
18:47
05:41
10:18
11:42
Ereignis
Max. der ekl. Breite (+5◦ 02’)
Nulldurchgang ekl. Breite
Min. der ekl. Breite (−5◦ 07’)
Nulldurchgang ekl. Breite
Max. der ekl. Breite (+5◦ 10’)
Nulldurchgang ekl. Breite
Min. der ekl. Breite (−5◦ 15’)
Nulldurchgang ekl. Breite
Datum
01.04.
04.04.
07.04.
10.04.
14.04.
16.04.
22.04.
24.04.
29.04.
01.05.
06.05.
07.05.
12.05.
13.05.
20.05.
21.05.
28.05.
28.05.
03.06.
03.06.
09.06.
10.06.
16.06.
17.06.
24.06.
24.06.
01.07.
01.07.
07.07.
07.07.
Zeit
19:49
03:27
21:45
03:38
06:01
19:29
05:22
06:27
23:40
10:52
06:15
12:19
11:26
23:49
03:15
11:25
00:08
17:17
14:01
22:43
17:52
06:22
22:45
17:01
12:17
21:54
07:29
14:50
13:41
20:40
Ereignis
Min. Lib. in Länge (−7◦ 49’)
Max. Lib. in Breite (+6◦ 40’)
Nulldurchgang Lib. in Länge
Nulldurchgang Lib. in Breite
Max. Lib. in Länge (+6◦ 52’)
Min. Lib. in Breite (−6◦ 42’)
Nulldurchgang Lib. in Länge
Nulldurchgang Lib. in Breite
Min. Lib. in Länge (−8◦ 01’)
Max. Lib. in Breite (+6◦ 48’)
Nulldurchgang Lib. in Länge
Nulldurchgang Lib. in Breite
Max. Lib. in Länge (+7◦ 24’)
Min. Lib. in Breite (−6◦ 49’)
Nulldurchgang Lib. in Länge
Nulldurchgang Lib. in Breite
Min. Lib. in Länge (−7◦ 25’)
Max. Lib. in Breite (+6◦ 51’)
Nulldurchgang Lib. in Länge
Nulldurchgang Lib. in Breite
Max. Lib. in Länge (+7◦ 14’)
Min. Lib. in Breite (−6◦ 48’)
Nulldurchgang Lib. in Länge
Nulldurchgang Lib. in Breite
Min. Lib. in Länge (−6◦ 14’)
Max. Lib. in Breite (+6◦ 47’)
Nulldurchgang Lib. in Breite
Nulldurchgang Lib. in Länge
Min. Lib. in Breite (−6◦ 42’)
Max. Lib. in Länge (+6◦ 32’)
Tabelle 2b: Astronomische Daten Mond
(Librationsdaten)
Datum
13.05.
21.05.
28.05.
03.06.
10.06.
17.06.
24.06.
01.07.
07.07.
Zeit
23:27
11:18
17:14
22:36
06:30
17:39
22:14
07:44
14:04
Ereignis
Max. der ekl. Breite (+5◦ 17’)
Nulldurchgang ekl. Breite
Min. der ekl. Breite (−5◦ 18’)
Nulldurchgang ekl. Breite
Max. der ekl. Breite (+5◦ 17’)
Nulldurchgang ekl. Breite
Min. der ekl. Breite (−5◦ 13’)
Nulldurchgang ekl. Breite
Max. der ekl. Breite (+5◦ 10’)
Tabelle 2c: Astronomische Daten Mond
(ekliptikale Breite)
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 2/2012
13
Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Merkur
Nach der markanten Schleife, über die
wir im letzten Kalender der Mitteilungen berichtet hatten, ist Merkurs Bahn im aktuellen Quartal wieder wesentlich einfacherer Art. Ende Februar war der Planet in das Sternbild Fische eingetreten; in diesem befindet er sich auch noch am
ersten April zu Beginn des aktuellen Vorschauzeitraumes. Der Planet steht zu diesem Zeitpunkt bei
einer Deklination von −01◦ 21’42”; er hatte kurz zuvor am 28. März gegen 19:55 den Himmelsäquator von Norden kommend überquert. Diese Überquerung ist noch Teil der bereits angesprochenen
Schleife, die mit einem Stillstand in Rektaszension
bei 23h 36m 23,s 33 am 03. April gegen 07:58 und dem
kurze Zeit später am 09. April gegen 21:18 erfolgenden Deklinationsminimum von −03◦ 00’43,”93 endet. Am 22. April wechselt der innerste Planet des
Sonnensystems gegen 23:55 zu einem kurzen Besuch ins Sternbild Walfisch; hier kommt es am 23.
April gegen 04:45 zu einer erneuten Überschreitung
des Himmelsäquators, diesmal in Richtung Norden.
Am 28. April wechselt Merkur gegen 18:31 wieder
zurück ins Sternbild Fische, das er am 11. Mai gegen 01:34 in den Widder verläßt. Bereits zehn Tage später tritt er am 21. Mai gegen 11:36 in den
Stier ein, am 07. Juni gegen 17:19 in die Zwillinge.
Hier erreicht Merkur am 09. Juni gegen 04:10 ein
Deklinationsmaximum von +25◦ 22’22,”06. Kurz vor
Ende des Vorschauzeitraumes wechselt der Planet
am 24. Juni gegen 12:24 in den Krebs. Zum ersten Juli ist die Deklination wieder auf +19◦ 10’16”
zurückgegangen. Nach einem erneuten Stillstand in
Rektaszension bei 08h 55m 54,s 11, der sich am 14.
Juli gegen 07:27 ereignen wird und den Beginn einer neuen Schleifenbewegung kennzeichnet, erreicht
Merkur am 22. Juli gegen 09:48 ein Deklinationsminimum von +13◦ 17’21,”11.
Zu Beginn des Vorschauzeitraumes befindet sich
Merkur in einem Erdabstand von 0,630191 AU.
Nachdem er kurz zuvor am 25. März ein Minimum
erreicht hatte, steigt der Erdabstand allmählich
an, bis er am 26. Mai gegen 19:27 ein Maximum von 1,321986 AU erreicht. Bis zum Ende des
Vorschauzeitraumes sinkt der Abstand wieder auf
0,833114 AU; am 25. Juli wird sich gegen 16:10 ein
weiteres Minimum von 0,584660 AU ereignen. Auch
der Sonnenabstand steigt nach Durchlaufen eines
Minimums am 02. März wieder langsam an, wenn er
14
zu Beginn des Vorschauzeitraumes einen Wert von
0,438770 AU erreicht. Ein Maximum wird hierbei
bereits am 15. April gegen 07:00 bei einem Wert
von 0,466700 AU erreicht. Es folgt ein Minimum
des Sonnenabstandes von 0,307495 AU am 29. Mai
gegen 06:38, und zum Ende des Vorschauzeitraumes wird ein Wert von 0,449211 AU erreicht. Kurze Zeit später ereignet sich am 12. Juli gegen 06:15
ein weiteres Maximum von 0,466701 AU.
Die ekliptikale Breite Merkurs beträgt zum ersten
April +01◦ 00’10”, wobei der Wert seit dem Maximum vom 17. März langsam abnimmt. Am 04.
April kommt es gegen 22:26 zum Nulldurchgang,
und am 28. April wird gegen 08:52 ein Minimum
von −02◦ 50’21,”16 erreicht. Ein weiterer Nulldurchgang erfolgt am 24. Mai gegen 15:05, gefolgt von
einem Maximum von +02◦ 02’45,”57 am 12. Juni gegen 16:45. Hierauf folgt ein weiterer Nulldurchgang,
der mit dem 01. Juli gegen 21:34 fast genau auf das
Ende des aktuellen Vorschauzeitraumes fällt. Am
28. Juli wird Merkur gegen 01:47 ein Minimum der
ekliptikalen Breite von −04◦ 58’19,”93 erreichen.
Am 21. März stand Merkur in unterer Konjunktion; zu Beginn des Vorschauzeitraumes ist seine
Elongation bereits auf −17◦ 11’30” gesunken. Am
18. April erreicht dieser Wert gegen 19:23 ein Minimum von −27◦ 29’35,”05. Eine obere Konjunktion
ereignet sich dann am 27. Mai gegen 13:19 in einem Sonnenabstand von 00◦ 31’. Fast pünktlich gegen Ende des Vorschauzeitraumes erreicht die Elongation am ersten Juli gegen 03:57 ein Maximum
von +25◦ 44’34,”04. Eine weitere untere Konjunktion Merkurs folgt am 28. Juli gegen 21:57 in einem
Sonnenabstand von 04◦ 58’.
Zu Anfang April findet man Merkur am Morgenhimmel; zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges
steht er hier in einer Höhe von 05◦ 31’. Diese steigt
zunächst weiter an, bis am 08. April ein Maximum
von 05◦ 52’ erreicht wird; danach fällt der Wert wieder langsam, und nach dem 28. Mai steht Merkur
zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges unter dem Horizont. Dafür erscheint der Planet ab dem 27. Mai
zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges über dem
Horizont; am 21. Juni erreicht er hier ein Maximum
der Höhe von 13◦ 23’. Bis zum Ende des Vorschauzeitraumes nimmt dieser Wert auf 11◦ 41’ ab.
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 2/2012
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender
Venus
Hatte Merkur im letzten Kalender eine besonders interessant geformte Bahn über den
Himmel anzubieten, übernimmt im aktuellen Vorschauzeitraum Venus diese Rolle. Ihre Bahn liegt
zwar das ganze Quartal hindurch im Sternbild
Stier; hier zieht sie aber zuerst nah an den Plejaden vorbei, um dann mit einer Schleifenbewegung
recht genau die Form eines Abschnitts des Sternbilds Stier nachzuzeichen.
Die Bahn des zweitinnersten Planeten des Sonnensystems beginnt am ersten April bei einer Deklination von +22◦ 54’53”. Die Bahn führt den Planeten zunächst weiter in Richtung Norden, bis am 04.
Mai gegen 22:01 ein Maximum von +27◦ 48’49,”52
erreicht wird. Es folgt am 15. Mai gegen 19:28 ein
erster Stillstand in Rektaszension bei 05h 32m 14,s 1
und damit eine Rückläufigkeitsschleife. Diese dauert bis zum zweiten Stillstand am 27. Juni gegen
06:19 bei 04h 24m 38,s 95 an; die Deklination sinkt
noch etwas weiter, bis es am 06. Juli gegen 01:19
zu einem Deklinationsminimum von +17◦ 21’32,”61
kommt.
Der Erdabstand der Venus sinkt von 0,673234 AU
zu Beginn des Vorschauzeitraumes auf ein Minimum von 0,288702 AU, das sich am 06. Juni gegen
01:47 ereignet, und steigt bis zum Ende des Vorschauzeitraumes wieder auf 0,372814 AU. Der Sonnenabstand steigt seit dem Minimum vom 21. März
das gesamt Quartal hindurch von 0,718680 AU auf
0,728022 AU an; am 11. Juli kommt es gegen 14:56
zu einem Maximum von 0,728233 AU.
Datum
01.04.
15.04.
01.05.
15.05.
01.06.
15.06.
01.07.
Aufgang
08:18
07:53
07:24
06:49
05:42
04:40
03:42
Untergang
00:29
00:48
00:44
00:03
22:04
20:09
18:43
Die ekliptikale Breite nimmt am ersten April
einen Wert von +03◦ 27’22” an; ein Maximum von
+04◦ 42’05,”27 wird am 29. April gegen 22:22 erreicht. Am 06. Juni ereignet sich gegen 18:47 ein
Nulldurchgang; die ekliptikale Breite sinkt bis zum
Ende des Vorschauzeitraumes auf −04◦ 07’08”. Am
15. Juli ereignet sich gegen 03:18 ein Minimum von
−04◦ 37’14,”02.
Die Elongation der Venus hatte am 27. März gegen
09:44 ein Maximum von +46◦ 02’20,”89 angenommen; sie nimmt allmählich ab, bis sich am 06. Juni
gegen 03:09 ein Nulldurchgang in einem Sonnenabstand von 00◦ 09’ ereignet. Hierbei handelt es sich
um eine untere Konjunktion, und aufgrund des geringen (Winkel-) Abstandes zur Sonne kommt es zu
einem von der Erde aus beobachtbaren Transit des
Planeten, der allerdings bereits gegen 06:56 (vierter Kontakt) unserer Zeit in einer Höhe von unter
15◦ zu Ende geht. Bis zum Ende des Vorschauzeitraumes sinkt die Elongation auf −32◦ 02’23”.
Zu Beginn des Vorschauzeitraumes steht Venus
zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges über dem
Horizont; sie erreicht am ersten April dabei eine
Höhe von 41◦ 09’, die allerdings nach dem Maximum
vom 28. März wieder zurückgeht. Bis einschließlich zum 05. Juni steht Venus noch zum Zeitpunkt
des Sonnenunterganges über dem Horizont; sie erscheint ab dem 06. Juni zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges und erreicht hier am Ende des Vorschauzeitraumes eine Höhe von 14◦ 56’.
Helligkeit
−4,m3
−4,m4
−4,m5
−4,m4
−4,m2
−4,m3
−4,m5
Phase
49
40
27
14
1
3
16
Größe
25,”1
30,”0
37,”9
47,”4
57,”8
56,”2
45,”4
Elong.
+46,◦0
+44,◦5
+39,◦5
+29,◦7
+8,◦2
−13,◦7
−32,◦0
Erdabst.
0,67
0,56
0,45
0,36
0,29
0,30
0,37
Tabelle 3: Astronomische Daten Venus
Mars
Zu Beginn des Vorschauzeitraumes befindet sich Mars im Sternbild Löwe bei einer Deklination von +12◦ 54’11”, wobei er sich rückläufig in
Richtung Norden bewegt. Die Rückläufigkeit steht
allerdings kurz vor ihrem Ende; am 05. April erreicht der rote Planet gegen 15:43 ein Deklinationsmaximum von +12◦ 57’24,”69, gefolgt von einem
Stillstand in Rektaszension bei 10h 25m 43,s 22 am
15. April gegen 14:13. Danach bewegt sich Mars
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 2/2012
wieder rechtläufig und in Richtung Süden auf die
Grenze zum Sternbild Jungfrau zu, das am 21. Juni gegen 07:06 überschritten wird. Bis zum Ende
des Vorschauzeitraumes verringert sich die Deklination auf +01◦ 00’02”; eine Überquerung des Himmelsäquators ereignet sich am 05. Juli gegen 10:10.
Der Erdabstand steigt nach Durchlaufen des Minimums vom 05. März wieder an; er beträgt zu
Beginn des Vorschauzeitraumes 0,744488 AU und
15
Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
steigt bis auf 1,416815 AU am ersten Juli. Der Sonnenabstand ist dagegen rückläufig und fällt von
1,655956 AU auf 1,580658 AU.
Mars’ ekliptikale Breite beträgt anfangs noch
+03◦ 18’56”, sinkt aber im Laufe des Quartals auf
+00◦ 25’26”; ein Nulldurchgang wird sich am 25.
Juli gegen 00:43 ereignen. Die Elongation ist ebenfalls nach der Opposition vom 03. März rückläufig
und sinkt von +143◦ 04’13” auf +79◦ 08’36”.
Datum
01.04.
15.04.
01.05.
15.05.
01.06.
15.06.
01.07.
Aufgang
16:09
15:10
14:19
13:45
13:13
12:53
12:35
Untergang
06:23
05:23
04:19
03:27
02:28
01:42
00:51
Helligkeit
−0,m7
−0,m4
−0,m0
+0,m2
+0,m5
+0,m7
+0,m8
Mars läßt sich im Vorschauzeitraum am Abendhimmel auffinden; seine Höhe zum Zeitpunkt des
Sonnenunterganges beträgt zu Anfang des Quartals
35◦ 18’. Sie steigt auf ein Maximum von 51◦ 02’, das
am 04. Mai erreicht wird, und sinkt bis zum Ende
des Vorschauzeitraumes wieder auf 28◦ 40’, während
sich der Planet immer weiter aus der Nacht zurückzieht.
Phase
97
94
91
90
89
89
89
Größe
12,”6
11,”3
9,”9
8,”9
7,”9
7,”2
6,”6
Elong.
+143,◦1
+128,◦3
+114,◦3
+104,◦2
+93,◦9
+86,◦5
+79,◦1
Erdabst.
0,74
0,83
0,94
1,05
1,19
1,30
1,42
Tabelle 4: Astronomische Daten Mars
Jupiter
Jupiter befindet sich zu Anfang April
im Sternbild Widder bei einer Deklination von
+14◦ 56’40” auf einer rechtläufig in Richtung Norden ausgerichteten Bahn. Am 14. Mai überschreitet
er gegen 11:11 die Grenze zum Sternbild Stier; bis
zum Ende des hier diskutierten Quartals kann er
seine Deklination auf +20◦ 12’15” steigern.
auf −00◦ 46’12” und kurz nach Ende des Vorschauzeitraumes schließlich auf ein Maximum von
−00◦ 46’11,”34, welches am 06. Juli gegen 10:07 erreicht wird. Die Elongation sinkt von +31◦ 43’02”
auf −35◦ 15’27”, wobei der Nulldurchgang und damit die Konjunktion des Planeten auf den 13. Mai
gegen 15:23 fällt (Sonnenabstand 00◦ 48’).
Der Erdabstand steigt von einem Anfangswert
von 5,812022 AU zunächst auf ein Maximum von
6,010147 AU, das sich am 15. Mai gegen 22:34 ereignet, und sinkt bis zum Ende des Vorschauzeitraumes wieder auf 5,806522 AU. Der Sonnenabstand
des größten Planeten des Sonnensystems steigt unterdessen von 4,989764 AU auf 5,010817 AU.
Jupiter befindet sich zu Beginn des zweiten Quartals am Abendhimmel, wo er zu Anfang April eine
Höhe von 26◦ 21’ zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges erreicht. Bis einschließlich zum 11. Mai steht
er zu diesem Zeitpunkt über dem Horizont; ab dem
17. Mai erscheint er zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges über dem Horizont; am Ende des Vorschauzeitraumes erreicht er hier eine Höhe von 19◦ 36’.
Die ekliptikale Breite steigt von −00◦ 52’27”
Datum
01.04.
15.04.
01.05.
15.05.
01.06.
15.06.
01.07.
Aufgang
08:12
07:24
06:30
05:44
04:48
04:02
03:09
Untergang
22:46
22:09
21:27
20:50
20:05
19:27
18:43
Helligkeit
−1,m9
−1,m9
−1,m9
−1,m9
−1,m9
−1,m9
−1,m9
Größe
33,”9
33,”3
32,”9
32,”7
32,”9
33,”2
33,”9
Elong.
+31,◦7
+21,◦1
+9,◦3
−1,◦3
−13,◦4
−23,◦5
−35,◦3
Erdabst.
5,81
5,92
5,99
6,01
5,98
5,92
5,81
Tabelle 5: Astronomische Daten Jupiter
Saturn
Saturn befindet sich derzeit im Sternbild Jungfrau, wo er seine Reise im aktuellen Vorschauzeitraum rückläufig und in Richtung Norden
ausgerichtet bei einer Deklination von −07◦ 52’10”
beginnt. Am 18. Juni erreicht der Planet der Ringe gegen 21:14 seine nördlichste Position mit einem Deklinationsmaximum von −06◦ 22’44,”9; am
16
26. Juni endet gegen 10:12 die Rückläufigkeit des
Planeten mit einem Stillstand in Rektaszension bei
13h 27m 23,s 82. Bis zum Ende des Vorschauzeitraumes sinkt die Deklination wieder auf −06◦ 25’30”.
Der Erdabstand sinkt zunächst von 8,753211 AU
auf ein Minimum von 8,719626 AU, welches am
15. April gegen 20:45 erreicht wird, und steigt
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 2/2012
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender
bis zum Ende des Vorschauzeitraumes wieder auf
9,459249 AU. Der Sonnenabstand steigt derweil
durchgehend von 9,717933 AU auf 9,743125 AU.
Die ekliptikale Breite steigt von +02◦ 45’37” auf
ein Maximum von +02◦ 46’16,”87, das am 15. April
gegen 22:25 erreicht wird, und sinkt bis zum Quartalsende wieder auf +02◦ 33’11”. Die Elongation beträgt anfangs −164◦ 03’55”; am 15. April kommt
es gegen 20:11 zur Opposition (Sonnenabstand
177◦ 14’), und bis zum Ende des Vorschauzeitraumes sinkt die Elongation wieder auf +103◦ 16’35”.
Die von der Erde aus sichtbare Ringneigung des
Planeten sinkt von +14◦ 07’24” zunächst auf ein Minimum von +12◦ 29’39,”00, das am 19. Juni gegen
11:33 angenommen wird, und steigt bis zum EnDatum
01.04.
15.04.
01.05.
15.05.
01.06.
15.06.
01.07.
Aufgang
21:03
20:02
18:52
17:52
16:41
15:44
14:41
Untergang
07:56
06:59
05:54
04:57
03:48
02:52
01:48
Helligkeit
+0,m3
+0,m2
+0,m3
+0,m4
+0,m5
+0,m6
+0,m7
de des Vorschauzeitraumes wieder auf +12◦ 32’21”.
Die von der Sonne aus gesehene Ringneigung steigt
durchgehend von +13◦ 45’27” auf +14◦ 53’20”.
Saturn ist gegen Anfang des Vorschauzeitraumes
noch ein Objekt des Morgenhimmels; seine Höhe
zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges beträgt anfangs 07◦ 44’, ist aber mit Verschiebung des Transits
in die früheren Nachtstunden rückläufig, und am
26. April steht der Planet letztmals zum Zeitpunkt
des Sonnenaufganges über dem Horizont. Ab einschließlich dem 13. April steht Saturn dagegen zum
Zeitpunkt des Sonnenunterganges über dem Horizont; hier erreicht er am 11. Juni eine maximale
Höhe von 33◦ 44’ und gegen Ende des Vorschauzeitraumes noch 30◦ 56’.
Größe
18,”9
19,”0
18,”9
18,”7
18,”4
18,”0
17,”5
Ringng.
+14◦ 07’24”
+13◦ 42’24”
+13◦ 14’41”
+12◦ 54’01”
+12◦ 36’32”
+12◦ 30’04”
+12◦ 32’21”
Elong.
−164,◦1
−177,◦1
+163,◦8
+149,◦5
+132,◦3
+118,◦6
+103,◦3
Erdabst.
8,75
8,72
8,75
8,85
9,02
9,21
9,46
Tabelle 6: Astronomische Daten Saturn
Uranus
Zu Anfang April findet man Uranus
im Sternbild Fische, wo er ausgehend von einer Deklination von +01◦ 15’17” rechtläufig in Richtung
Norden zieht. Am 12. Mai überschreitet der Planet
gegen 04:51 die Grenze zum Sternbild Walfisch, wobei er bis zum Ende des Vorschauzeitraumes seine
Deklination auf +02◦ 37’45” steigert. Üblicherweise durchqueren die sich entlang der Ekliptik bewegenden Planeten die Ecke des Walfischs zügig und
kehren daraus in die Fische zurück; im vorliegenden Fall scheint es Uranus im Walfisch aber offenbar zu gefallen, denn der Planet kehrt vor dem Erreichen der Grenze zu den Fischen um und wird
noch eine Weile im Walfisch verweilen. Zunächst
erreicht Uranus am 11. Juli gegen 17:51 ein Deklinationsmaximum von +02◦ 38’51,”17; kurze Zeit
später leitet er am 13. Juli gegen 14:37 mit einem
Stillstand in Rektaszension bei 00h 31m 51,s 82 eine
Rückläufigkeit ein, die ihn wieder tiefer in den Walfisch zurückführt.
Nach einem Maximum des Erabstandes am 25.
März verringert sich dieser im aktuellen Vorschau-
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 2/2012
zeitraum von 21,064247 AU auf 20,023851 AU.
Der Sonnenabstand sinkt von 20,072159 AU auf
20,067696 AU.
Die ekliptikale Breite hatte am 30. März ein Maximum eingenommen und sinkt im zweiten Quartal von −00◦ 41’22” auf −00◦ 43’14”. Die Elongation sinkt nach der Konjunktion vom 24. März
von −06◦ 42’09” auf −91◦ 01’14”. Uranus ist damit
ein Objekt des Morgenhimmels; seine Höhe über
dem Horizont zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges
steigt von anfangs 01◦ 10’ auf 36◦ 53’.
Die Helligkeit der Planetenscheibe steigt von 5,m9
auf 5,m8, die Größe von 3,”1 auf 3,”3.
Datum
01.04.
15.04.
01.05.
15.05.
01.06.
15.06.
01.07.
Aufg.
06:55
06:01
05:00
04:06
03:00
02:06
01:04
Unterg.
19:13
18:22
17:24
16:32
15:29
14:36
13:34
Elong.
−6,◦7
−19,◦7
−34,◦4
−47,◦3
−63,◦0
−76,◦0
−91,◦0
Erdabst.
21,06
21,01
20,89
20,74
20,51
20,29
20,02
Tabelle 7: Astronomische Daten Uranus
17
Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Neptun
Neptuns Bahn führt weiter durch
den Wassermann. Seine Deklination steigt von einem Anfangswert von −11◦ 19’18” zunächst auf ein
Maximum von −10◦ 57’44,”81, welches am 02. Juni gegen 05:20 angenommen wird, und geht bis
zum Quartalsende wieder auf −11◦ 02’27” zurück.
Kurz nach dem Deklinationsmaximum ereignet sich
am 04. Juni gegen 23:49 ein Stillstand in Rektaszension bei 22h 20m 32,s 47, womit der Planet eine
Rückläufigkeitsphase einleitet.
Der Erdabstand Neptuns sinkt von 30,763491 AU
auf 29,380285 AU; der Sonnenabstand sinkt von
29,999428 AU auf 29,996502 AU.
Die ekliptikale Breite sinkt von −00◦ 33’33” auf
−00◦ 36’06”, die Elongation von −39◦ 31’23” auf
−126◦ 31’36”.
Veränderliche Sterne
Die Tabelle 10 enthält
Angaben über Maxima und Minima der Helligkeit
veränderlicher Sterne im zweiten Quartal 2012.
Wie man an der Elongation erkennen kann, zeigt
sich Neptun aktuell am Morgenhimmel; seine Höhe
zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges steigt von
09◦ 49’ auf ein Maximum von 29◦ 14’, welches am
27. Juni erreicht wird.
Die Größe der Planetenscheibe steigt von 2,”0 auf
2,”1, die Helligkeit von 8,m0 auf 7,m9.
Datum
01.04.
15.04.
01.05.
15.05.
01.06.
15.06.
01.07.
Aufg.
05:54
04:59
03:57
03:03
01:56
01:01
23:54
Unterg.
16:10
15:17
14:16
13:23
12:16
11:21
10:17
Elong.
−39,◦5
−52,◦9
−68,◦1
−81,◦5
−97,◦7
−111,◦1
−126,◦5
Erdabst.
30,76
30,59
30,36
30,13
29,85
29,62
29,38
Tabelle 8: Astronomische Daten Neptun
Ereignis
Max
Max
Max
Min
Min
Min
Min
Min
Min
Min
Max
Datum
04.04. –:–
09.04. 23:50
17.04. –:–
02.05. 00:35
14.05. 00:20
26.05. 00:05
31.05. 23:50
06.06. 19:00
24.06. 00:35
29.06. 01:15
30.06. 23:05
Stern
R Leo (Mira-Stern)
ζ Gem (δ Cep–Stern)
T Cas (Mira-Stern)
AI Dra (Bedeckungsver.)
AI Dra (Bedeckungsver.)
AI Dra (Bedeckungsver.)
AI Dra (Bedeckungsver.)
β Lyr (Bedeckungsver.)
U Oph (Bedeckungsver.)
U Oph (Bedeckungsver.)
η Aql (δ Cep–Stern)
Tabelle 10: Veränderliche Sterne
Meteorströme
Tabelle 11 enthält Angaben zu
den im aktuellen Vorschauzeitraum beobachtbaren
Meteorströmen.
Meteorstrom
Lyriden
π Puppiden
η Aquariden
η Lyriden
Juni-Bootiden
Beg.
16.04.
15.04.
19.04.
03.05.
22.06.
Ende
25.04.
28.04.
28.05.
12.05.
02.07.
Max.
22.04.
23.04.
05.05.
08.05.
27.06.
ZHR
18
var
60
3
var
Tabelle 11: Meteorströme
Sternbedeckungen durch den Mond
In Tabelle 12 findet sich eine Auswahl der im zweiten
Quartal 2012 von Darmstadt aus beobachtbaren
Sternbedeckungen durch den Mond.
Die Tabelle enthält neun Bedeckungen mit Helligkeiten zwischen 4,m93 (36 ξ 1 Sgr am 10. Mai) und
7,m39 (BD+03◦ 2371 am 28. Mai); die Mondphasen
liegen zwischen 44 und 83 Prozent. (E Eintritt, A
Austritt)
18
Zeitpunkt
02.04. 00:38:16E
03.04. 01:45:04E
13.04. 04:38:44A
28.04. 22:02:46E
30.04. 01:01:34E
10.05. 02:16:24A
28.05. 22:57:32E
28.05. 23:49:24E
08.06. 04:08:46A
bed. Stern
BD+13◦ 1940
2 o Leo
BD−19◦ 5412
BD+15◦ 1775
76 κ Cnc
36 ξ 1 Sgr
BD+03◦ 2371
BD+03◦ 2379
BD−15◦ 5696
Helligk.
6,m20
5,m38
6,m20
6,m20
5,m15
4,m93
7,m39
6,m49
6,m12
Phase
0, 71+
0, 81+
0, 54−
0, 44+
0, 56+
0, 80−
0, 50+
0, 51+
0, 83−
Tabelle 12: Sternbedeckungen durch den Mond
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 2/2012
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender
Der Sternenhimmel
Die Graphik am Anfang
dieses Artikels zeigt den Sternenhimmel für den 15.
Mai um Mitternacht.
Der Zenit fällt auf die Grenze der Sternbilder
Bärenhüter, Großer Bär und Jagdhunde; während
die letzteren eher unscheinbar sind, dominieren
die beiden erstgenannten den Süd- und Westhimmel. Unterhalb des Großen Bären findet man den
Löwen, weiter westlich den Krebs und schließlich
die nur noch zur Hälfte über dem Horizont stehenden Zwillinge. Unter dem Bärenhüter steht am
Südhorizont die Jungfrau, unter ihr Rabe und Becher, während sich die Wasserschlange vom Süden
bis in den Westen unmittelbar am Horizont entlang schlängelt. Im Südosten steht der Herkules,
unter ihm der Schlangenträger. Im Osten erkennt
man die Leier und unter ihr den Adler; etwas weiter in Richtung Nordosten steht der Schwan, womit
das Sommerdreieck komplett sichtbar ist. Vom sehr
tief am Südosten stehenden Schützen, von dem zu
diesem Zeitpunkt allerdings noch kaum etwas zu
erkennen ist, zieht sich das Band der Milchstraße
durch den Adler und den Schwan tief am Osthorizont entlang und erreicht die im Norden stehende
Cassiopeia. Durch den Perseus und den Fuhrmann
geht es weiter bis zu den bereits erwähnten Zwillingen am Westhimmel; damit umfaßt die Milchstraße
zwar einen großen Bogen, bleibt aber immer in Horizontnähe. Angesichts der Lage des Galaktischen
Nordpols (NGP in der Grafik) ist das auch derzeit
nicht verwunderlich, nimmt dieser doch aktuell fast
seinen höchsten Stand ein.
Auch mit der Ekliptik hat man derzeit nicht sehr
viel Glück; sie zieht sich im Westen und Süden
ebenfalls recht nah am Horizont entlang. Auch hier
kann man dies mit der Lage des nördlichen Pols der
Ekliptik in Verbindung bringen, den die Grafik als
NEP zeigt. Er hat seine maximale Höhe noch nicht
erreicht, was für die Zukunft ein weiteres Absinken
der Ekliptik in Richtung Horizont bedeutet.
Mars und Saturn dominieren nun unter den Planeten den Nachthimmel; Mars steht bis 03:27 am
Himmel, während Saturn bis 04:57 durchhält. Auch
Venus stand bis 00:07 am Himmel. Neptun gesellt
sich gegen 03:03 hinzu, Uranus folgt gegen 04:06
nach. Jupiter ist aufgrund seiner Konjunktion zu
diesem Zeitpunkt nicht am Nachthimmel beobachtbar.
¦
Noch einmal der Orion-Nebel, diesmal aufgenommen von Bernhard Schlesier mit einem 10Zoll-Newton und Astrokamera Atik 314L+. 140 Aufnahmen zu 8 Sekunden aufaddiert und
mit Fitswork und Photoshop 7 bearbeitet. -ad
Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 2/2012
19
. . . . . . Veranstaltungen und Termine . . . . . . April / Mai / Juni 2012 . . . . . .
Freitags ab
19:30
Leseabend, Beobachtung, Gespräche über astronomische Themen
Sonntags ab
10:30
Sonnenbeobachtung mit Gesprächen über astronomische Themen
Samstag,
21. 04.
10:00
VHS-Kurs
Einführung in die Astronomie
(Anmeldung über die Volkshochschule Darmstadt)
Samstag,
21. 04.
20:00
Sternführung:
Die Sterne über Darmstadt“
”
Samstag,
05. 05.
16:00
Jahreshauptversammlung
Samstag,
12. 05.
20:00
Öffentlicher Vortrag:
Gravitationswellen – Ein neues Fenster ins All
(Dr. Peter Aufmuth, AEI/MPIG)
Freitag,
18. 05.
20:00
Redaktionssitzung Mitteilungen 3/2012
Sonntag,
20. 05.
10:00
Sonnenbeobachtung
Samstag,
16. 06.
20:00
Öffentlicher Vortrag:
Die Expansion unseres Universums — Kein Anfang, kein
Ende?
(Prof. Dr. Max Camenzind, ZA Heidelberg i. R.)
Samstag,
16. 06.
Samstag,
24. 06.
Redaktionsschluss Mitteilungen 3/2012
10:00
Sonnenbeobachtung
Die Astro-Fotografie-Gruppe trifft sich nach telefonischem Rundruf. Interessenten mögen
Freitags- oder Samstagsabend auf der Sternwarte anrufen oder ihre Telefonnummer hinterlassen
Volkssternwarte Darmstadt e.V.
Observatorium Ludwigshöhe: Geschäftsstelle:
Auf der Ludwigshöhe 196
Karlstr. 41
Telefon: (06151) 51482
64347 Griesheim
email: [email protected]
Telefon: (06155) 898-496
http://www.vsda.de
Telefax: (06155) 898-495
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