feature: russland in amsterdam

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FEATURE:
RUSSLAND IN
AMSTERDAM
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PRESS FEATURE
Russland in Amsterdam
Amsterdam verbinden jahrhundertealte Bande mit Russland in
den Bereichen Handel, Schifffahrt, Wissenschaft, Technik und
Kultur. Zar Peter der Große (1672-1725), der einige Jahre in
Amsterdam wohnte, hat dazu einen wichtigen Beitrag geleistet.
Er interessierte sich sehr für die westliche Technik und kam nicht
nur nach Westeuropa, um diplomatische Kontakte zu knüpfen,
sondern auch, um sich über die modernsten Techniken zu
informieren. In Amsterdam gibt es viele Orte, die von der
Verbindung zwischen Russland und der Hauptstadt der
Niederlande zeugen.
Zar Peter der Große als Amsterdamer Schiffsbauer
Peter der Große wohnte in den Jahren 1697-98 und 1716-17 in
Amsterdam, hauptsächlich um den Schiffsbau zu erlernen. Er war
inkognito hier, aber dennoch veranstaltete die Stadtverwaltung ihm zu
Ehren verschiedene Feierlichkeiten. So boten sie ihm zum Beispiel im
Jahr 1697 eine festliche Mahlzeit im Botanischen Garten und ein
spektakuläres Scheingefecht auf dem Fluss IJ an. Unter dem Pseudonym
„Pieter Migaylof“ arbeitete der Zar ab August 1697 ein halbes Jahr lang
als Schiffszimmermann auf der Werft der Vereinigten Ostindischen
Compagnie (VOC) an der Wittenburgergracht, wo damals unter anderem
die Fregatte Pieter en Paul gebaut wurde. Er erlernte die niederländische
Sprache und trat später auch regelmäßig als Dolmetscher zwischen
Russen und Niederländern auf. Im Jahr 1698 nahm der Zar 640
holländische Ingenieure, Handwerker und Künstler nach Russland mit,
um eine neue russische Flotte zu bauen.
Peter der Große zeigte viel Bewunderung für die Art, in der Amsterdam
sich in kurzer Zeit zu einer der reichsten Städte Europas entwickelt hatte,
und ließ sich bei der Anlage von Sankt Petersburg von dieser Stadt
inspirieren. Im Jahr 1722 schloss Russland Frieden mit Schweden. Der
Legende zufolge kleidete sich Peter der Große anlässlich einer Feier in
Moskau mit der Uniform eines holländischen Seekapitäns, mit der Zarin in
holländischer Tracht an seiner Seite. Nach dem Tod Peters des Großen
1725 erlosch jedoch der holländische Einfluss auf Russland.
An den Aufenthalt des Zaren als Schiffszimmermann in Amsterdam
erinnert eine Gedenktafel aus Bronze in der Seitenmauer der ehemaligen
Lijnbaan van de Admiralitieit (eine Seilerei) neben einem Packhaus der
Vereinigten Ostindischen Compagnie auf den Oostelijke Eilanden
(Oostenburgergracht 77).
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Hermitage Amsterdam
2009 eröffnete die Hermitage Amsterdam, eine Dependance der
berühmten Eremitage in Sankt Petersburg. Jährlich werden in der
Hermitage Amsterdam zwei besondere Ausstellungen aus der riesigen
Sammlung der Sankt Petersburger Eremitage ausgestellt. Besucher
gehen vom Eingang an der Amstel durch den Innengarten zum Ostflügel,
wo sich der eigentliche Eingang befindet. Hier liegt auch das Foyer, das
Auditorium, das Geschäft und das Café-Restaurant Neva. Es wurde nach
dem Fluss in Sankt Petersburg benannt, der an der ursprünglichen
Hermitage vorbeifließt. Das Gebäude wurde von 1861-1863 gebaut und ist
das größte Gebäude aus dem 17. Jahrhundert in Amsterdam. Damals hieß
es der Amstelhof und es war wahrscheinlich das erste Seniorenheim der
Welt. Heute ist es ein moderner Ausstellungskomplex mit einer separaten
Eremitage für Kinder.
hermitage.nl
Grachtenhaus für Zar Peter den Großen
Im Jahr 1717 wohnte Peter der Große einige Zeit im Haus an der
Herengracht 527. Es war das Wohnhaus des russischen Gesandten und
Kaufmanns Dimitri Solowjow, der jedoch im Auftrag des Zaren sein Haus
in aller Eile räumen musste, um Platz für den Zaren und sein Gefolge zu
schaffen.
Die Sandsteinfassade des Hauses, mit Pilastern und einem Adler in der
Spitze, ist ein schönes Beispiel für die Amsterdamer Architektur am Ende
des 17. Jahrhundert. In der Fassade ist eine Plakette angebracht.
Amsterdamer „Kiel“ für russische Flotte von Peter dem Großen
Auf Wunsch von Peter dem Großen wurde der Amsterdamer
Konteradmiral Cornelis Cruys (Stavanger 1657-St. Petersburg 1727) im
Jahr 1723 zum Gründer der russischen Marine. Als Anführer der
russischen Flotte vereitelte er die Angriffe der Schweden auf Sankt
Petersburg. Nach seinem Tod wurde sein Leichnam mit dem Schiff nach
Amsterdam gebracht. Sein Grab befindet sich in der Oude Kerk.
Held des Schwarzen Meeres
Der Amsterdamer Admiral Jan Hendrik van Kinsbergen (1735-1819) half
der russischen Flotte in der Schlacht auf dem Schwarzen Meer. Dadurch
erhielt er den Beinamen Held des Schwarzen Meeres. Aus diesem Grund
nannte die russische Marine ein Kriegsschiff Kapitan Kinsbergen. Admiral
van Kinsbergen bekam ein Grabdenkmal in der Nieuwe Kerk.
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Eine russische „Kathedrale“ in der Roemer Visscherstraat
In der Roemer Visscherstraat, direkt am Vondelpark, kann man in einer
Minute eine Rundreise durch sieben europäische Länder machen. Seit
1894 steht hier eine Reihe von Wohnhäusern, die im Stil eines von sieben
Ländern gebaut wurden:
Dieses „Verenigd Europa“, auch bekannt als die Zevenlandenhuizen
(Siebenländerhäuser) wurde vom Architekten Tjeerd Kuipers (18581942) mit dem Ziel erbaut, die Geschichte der europäischen Baukunst zu
veranschaulichen.
Im Haus mit der Nummer 28 befindet sich das Huis Rusland. Es erinnert
an eine russische Kathedrale aus der Zeit von Iwan dem Schrecklichen.
Die Fassade wird von einem Zwiebeltürmchen mit einem Kreuz gekrönt.
Russisch-Orthodoxe Kirche H. Nikolaus von Myra
Unter den christlichen Gemeinschaften in Amsterdam nimmt die
Russisch-Orthodoxe eine besondere Stellung ein. Schon im 17.
Jahrhundert gab es am Oudezijds Voorburgwal eine Griechisch-RussischOrthodoxe Kirche, die Katharinakapel. Sie wurde hauptsächlich von
russischen und griechischen Seefahrern und Kaufleuten besucht, aber im
Jahr 1697 stattete auch Zar Peter der Große mit seinem Gefolge der
Kirche einen Besuch ab. Die heutige Amsterdamer Gemeinde des
Heiligen Nikolaus von Myra wurde im Jahr 1974 von einer kleinen Gruppe
von orthodoxen Gläubigen gegründet. Als Schutzpatron wählten sie den
Heiligen Nikolaus: nicht nur der Schutzheilige der Stadt Amsterdam,
sondern auch ein in Russland sehr beliebter Heiliger. Da die frühere
Kirche zu klein wurde, zog die Gemeinde 2006 zur
Lijnbaansgracht/Tichelstraat im Stadtteil Jordaan um. Die ehemalige
römisch-katholische Klosterkirche von 1912 wurde in eine
charakteristische Russisch-Orthodoxe Kirche umgewandelt. Die Paneele
sind mit frühchristlichen Motiven aus der slawischen, georgischen,
byzantinischen und römischen Tradition verziert. In der Kirche befinden
sich verschiedene von Kirchgängern gestiftete Ikone. Gottesdienste
finden am Samstag um 17:30 Uhr und am Sonntag um 10:00 Uhr statt.
Weitere Informationen: orthodox.nl
Wappen von St. Petersburg in der Fassade des Hauptbahnhofs
An der Fassade des Amsterdamer Hauptbahnhofs prangen die Wappen
von fünfzehn europäischen Städten. Diese sind auf farbig emaillierten,
etwa einen Quadratmeter großen Fliesen abgebildet. Zwischen Frankfurt
und Wien hängt das Wappen von Sankt Petersburg. Die Stadtwappen
sind Teil des üppigen Dekors des im Jahre 1889 eröffneten
Hauptbahnhofs, der damals als „Triumphbogen des Transports“ galt.
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Malevich: berühmter Russe im Stedelijk Museum
Die Sammlung des Stedelijk Museum in Amsterdam enthält Dutzende
Gemälde und Gouachen von Kasimir Malevich (1888-1935), die größte
Malevich-Sammlung außerhalb Russlands. Dieser russische Künstler gilt,
zusammen mit dem niederländischen Maler Mondriaan, als Begründer der
abstrakten Kunst.
Rusland ist nicht Russland
Zwischen Kloveniersburgwal und Oudezijds Achterburgwal liegt seit dem
15. Jahrhundert eine Straße mit dem Namen Rusland. Sie hat jedoch
überhaupt nichts mit dem Land in Osteuropa zu tun. Der Name verweist
auf das „ruisland“, das früher an dieser Stelle lag, ein alt-holländisches
Wort für Schilf. Neben verschiedenen historischen Fassaden liegt an
dieser Straße auch ein Fünf-Sterne-Hotel: das Radisson SAS.
Zar Peter als Goldgrube für Kunstmaler
Ende des 17. Jahrhunderts war Peter der Große in Amsterdam so beliebt,
dass viele Kunstmaler ihn zum Thema ihrer Gemälde machten. Wegen
der großen Nachfrage stellten die Maler manchmal verschiedene fast
identische Kopien her. Im niederländischen Schifffahrtsmuseum befinden
sich einige Gemälde, die auf Peter den Großen verweisen, wie das
Gemälde von Abraham Storck (1635-1710) Die Fregatte Pieter en Paul
auf dem IJ. Im Amsterdamer Rijksmuseum hängt eine fast identische
Version, die sich auf den ersten Blick nur durch andere Maße
unterscheidet. Anscheinend war Peter der Große so beliebt, dass der
Maler den Auftrag bekam, innerhalb von kurzer Zeit mehrere Gemälde
mit diesem Thema zu machen.
Zar Peter und das Amsterdam Museum
Am 27. August 1697 besuchte Zar Peter der Große mit der Großen
Gesandtschaft das Amsterdamer Burgerweeshuis (Waisenhaus) in der
Kalverstraat, in dem heute das Amsterdam Museum untergebracht ist.
Verschiedene Gegenstände im Museum erinnern an den Aufenthalt des
russischen Zaren in Amsterdam. In der Dauerausstellung des Museums
befindet sich ein Modell der Feuerwehrspritze von Jan van der Heijden
(1637-1712). Peter der Große besuchte einige Male die Werkstatt dieses
Malers und Erfinders. Mit dieser Feuerspritze erhielt man, durch
Anwendung der neuesten Luftdruck-Techniken, einen kräftigen,
ununterbrochenen Wasserstrahl.
Zar Peter war von diesem naturwissenschaftlichen Wunderwerk so
angetan, dass er sich gleich zehn Exemplare bestellte. Anscheinend hatte
diese holländische Erfindung so viel Eindruck hinterlassen, dass das
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russische Wort für Feuerwehrspritze auch heute noch „brandspoit“ (nach
dem niederländischen brandspuit) heißt.
amsterdammuseum.nl
Stanislavski in der Stadsschouwburg
Konstantin Stanislavski (1863-1938) war ein berühmter russischer
Theatermacher. Es ist auch kein Wunder, dass das Café-Restaurant in der
Stadsschouwburg nach ihm benannt wurde. Das Stanislavski ist sieben
Tage in der Woche – von 8:00 Uhr morgens bis Mitternacht – geöffnet.
Praktischerweise grenzt das Stanislavski an den AUB Ticketshop und den
Theatre & Film Bookshop. So kommen hier Kultur, Gastfreundlichkeit und
Gastronomie zusammen.
stanislavski.nl
ssba.nl.
Zar Peter Haus in Zaandam
In der Nähe von Amsterdam, in Zaandam, liegt das Zar Peter Haus. In
diesem Haus wohnte Peter der Große während seines Aufenthalts in den
Niederlanden im Jahr 1697. Der Zar besuchte das Zaangebiet, um den
Schiffsbau kennenzulernen. Das Holzhaus wurde 1632 gebaut und ist
damit eines der ältesten noch erhaltenen Holzhäuser. Auch wenn der Zar
hier nur eine Woche gewohnt hat, vom 18. bis zum 28. August 1697,
fühlte man sich von seinem Aufenthalt so geehrt, dass das Häuschen aus
diesem Grund erhalten blieb. Die steinerne Überdachung wurde im
Auftrag von Zar Nikolaus II. gebaut, er war Russlands letzter Zar. Der
Baustil stammt aus dem Ende des 19. Jahrhunderts; eine RussischOrthodoxe Kirche diente als Vorbild. Das Museum wurde im Laufe der
Jahre von vielen Russen besucht.
Amsterdam, Januar 2015
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