Der Flaschenkürbis Lagenaria siceraria (Molina) Familie: Cucurbitaceae Der Flaschenkürbis gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Er ist in allen tropischen und subtropischen Gebieten als Kulturpflanze verbreitet und stammt ursprünglich wohl aus Afrika. Kalebassen bevorzugen einen humusreichen gut gedüngten Boden (Kompost, gut verrotteter Mist). Wichtig ist eine windgeschützte und vollsonnige Lage. In Trockenzeiten ist eine regelmäßige Bewässerung unerlässlich. Am Besten gedeihen sie, wenn der Pflanzenabstand ca. 1m beträgt. Nacktschnecken sind von den jungen Pflanzen unbedingt fernzuhalten. Die Früchte sollten möglichst nicht auf dem Boden aufliegen. Günstig ist es sie an Rankengestellen, z.B. Pergolen oder Torbögen vor einer Südwand, ranken zu lassen. Der Flaschenkürbis ist auch als Bischofs- oder Kaisermütze bekannt. Aus seinen Früchten werden die bei Naturvölkern gebräuchlichen Gefäße (Kalebassen) hergestellt. Kalebassen sind einjährige, meist mit verzweigten Sprossranken kletternde Pflanzen. Die Blätter riechen bei einigen Formen stark nach Moschus. Die Blüten sind jeweils nur eine Nacht geöffnet. Die attraktiven großen Kelche öffnen sich gegen Abend und verströmen einen angenehmen Geruch, der Insekten anzieht. Nutzung: Früchte: ausgereifte, verholzte und wasserfeste Schalen (Panzerbeere) können u.a. als Vorrats- und Schmuckgefäße, Geschirr, Werkzeuge, als Schwimmer für Fischnetze, Musikinstrumente, Tabakdosen und Pfeifen und als Vogelnisthöhlen (Nordamerika), -häuser und Grillenkäfige (China) verwendet werden. In Ozeanien werden aus den Schalen Tanzmasken hergestellt. Aus den bis zu 2cm langen und 8mm breiten, gefurchten, weißen oder braunen Samen kann Öl gewonnen werden. Der Flaschenkürbis Lagenaria siceraria (Molina) Familie: Cucurbitaceae Saatgutgewinnung: Die Samen müssen druckfest und gut ausgefärbt sein. Trocken und kühl gelagert bleiben sie mehrere Jahre lang keimfähig. Aussaat: Flaschenkürbisse benötigen zur Keimung Temperaturen über 25°C. Ab Mitte bis Ende April im Gewächshaus oder auf der Fensterbank. Je nach Sorte beträgt die Vegetationsdauer zwischen 110 und 200 Tagen. Farbstoffes B-Karotin, einer Vorstufe des Vitamin A. Außerdem ist das Gemüse reich an Vitamin E, C und Folsäure. Der Kürbis trägt aber auch zu unserer Mineralstoffversorgung bei. Er liefert viel Kalium, aber auch geringe Mengen Eisen, Calcium und Magnesium. Wuchsform: eine meist mit verzweigten Sprossranken kletternde Pflanze. Kräftige Stängel, die drüsig behaart sind und mehrere Meter lang werden können. Blütezeit: Juni bis August Blüten: fünfzählig, schlechtlich weiß und einge- Blütenstand: Die Blüten sind bis zu 3cm groß, ungestielt und Teil einer langen, ährenartigen Traube. Bestäubung: erfolgt durch Insekten Vom Keimling zur Frucht: Bei stark rankenden Sorten wachsen die Ranken täglich 15 bis 20 cm oder noch mehr. Schon bald tragen sie Blüten. Zuerst die männlichen und ein paar Tage später die weiblichen. Die weiblichen Blüten sitzen auf einem kleinen Fruchtansatz, der bereits in diesem Stadium die Form der endgültigen Frucht hat. Die männlichen Blüten verbergen zwischen ihren Blütenblättern 5 breite Staubfäden, die mit großen runden, stacheligen Pollenkörnern bedeckt sind. Inhaltstoffe: Die gelborange Farbe des Fruchtfleisches verrät es schon: Kürbisse enthalten große Mengen des orangen Früchte: vielgestaltig und je nach Sorte zwischen 10cm und einem Meter lang und bis 1kg schwer. Systematik: Familie: Cucurbitales Gattung: Cucurbitaceae (Kürbisgewächse) Art: Lagenaria Siceraria (Flaschenkürbis) Verwandt mit Zuchetti/Zucchini, Gurke und Melone. Ökologischer Lehrgarten Pädagogische Hochschule Karlsruhe www.ph-karlsruhe.de/NATUR/GARTEN/ Autoren: Anna Baramsky + Ute Mattheis