Kerstin Holle 187891 Elsbeeere (Sorbus torminalis (L.) Crantz) Zusammen mit den Mehlbeeren bilden die Ebereschen (sorbus; lat. = Sperberbaum) eine Gattung aus der Pflanzenfamilie der Rosengewächse (Rosaceae) mit etwa 100 Arten in den nördlichen gemäßigten Breiten, die gerne bastardieren. Die Art Sorbus torminalis (L.) Crantz wird auch Wilder Sperberbaum, Ruhrbirne, Auerbirla, Elritz, Elze, Eierling, Hörnlinke, Sersch, ... genannt. Verbreitung - vor allem in Südosteuropa (bis zum Kaukasus) Verbreitungsgebiet reicht bis Kleinasien und Nordafrika in Deutschland deckt sich natürliches Verbreitungsgebiet etwa mit der Grenze des Weinbaus (in Norddeutschland mancherorts häufig als Straßen- und Alleebaum) Standort - wächst wild auf trockenen, mäßig warmen, lockeren Standorten, frischen Kalkböden, an flachgründigen, trockenen Felshängen, in klimatisch begünstigten Lagen in EichenTrockenwäldern, warmen Eichen- und Eichen-Hainbuchen-Wäldern, FlaumeichenGebüschen, xerothemen submediterranen Flaumeichenwäldern, Hainbuchen- und KalkBuchenwäldern (Seggen- oder Orchideen-Buchenwäldern), in west- und mitteleuropäischen Eichen-Birken-Wäldern von der Ebene bis in Höhenlagen von etwa 900 m. Merkmale - - - - langsamwüchsiger, kleiner bis mittelgroßer sommergrüner Laubbaum (gelegentlich Strauch), rundliche Krone, weit ausladende Äste, Wuchshöhe von bis zu 10 m (gelegentlich 20 m), Alter von über 100 Jahren, wurzelbrutbildende Halbschattenbaumart (Ausschlagevermögen unbedeutend) Rinde junger Bäume ist glatt und grau, später dunkelbraun-grau, längsrissig oder feingefeldert, treibt Pfahlwurzel (diese wird später zur Herzwurzel mit starken Seitenwurzeln), langgestielte (2-5 cm), wechselständig angeordnete Laubblätter, mit meist herzförmigen Grund (sind ungeteilt aber tief gelappt, sechs bis zehn Lappen), scharf gesägter Blattrand, relativ feste Blätter (6-10 cm lang, 4-8 cm breit) jeweils mit vier bis fünf hervortretenden Nerven, oberseits glänzend dunkelgrün, nach dem Laubaustrieb behaart, später kahl, unterseits blassgrün und ebenfalls nach gewisser Zeit verkahlend, tiefrote Herbstfärbung mit 20-30 Jahren mannbar und trägt dann alljährlich Früchte, Blüte Mai/Juni, die weißlichen, fünfzähligen Blüten haben zumeist zwei Griffel, gelbe Staubbeutel und messen 12-15 mm im Durchmesser, Blüten stehen in ziemlich großen, aufrechten, gewölbten, doldenartigen Rispen (Trugdolden), Stiele und Kelche weisen flaumige Behaarung auf, im September reifende, ziemlich kugeligen bis länglichen, etwa 1,5 cm dicken Früchte sind anfangs rötlichgelb, reif braun, matt oder leicht glänzend, durch Korkwalzen punktiert und vom ringförmigen Kelchrand gekrönt, erst überreif genießbar (teigig) eine der wenigen Sorbus-Arten, die offenbar nicht bastardiert Holz - rötlich-weißer, ins Bräunliche nachdunkelnde Splint, rotbrauner Kern, sehr elastisch, schwer, hart und wertvoll, früher mit Vorliebe von Tischlern, Wagnern und Drechslern verarbeitet, außerdem Verwendung für Möbel und andere feine Holzarbeiten (Handelsname „Schweizer Birnbaum“) Bedeutung als Heilpflanze - frische oder getrocknete Beeren gegen Erbrechen, Durchfall (Darmbeere, enthalten Gerbstoffe) und Husten aus: Das Kosmos Wald- und Forstlexikon und Lexikon der Forstbotanik