Skabiosen-Scheckenfalter - Euphydrias aurinia © Ulrich Rau, Penzberg DE Smaragd-Gebiete, in denen diese Art vorkommt Tafeljura - Landschaft (3) Grosses Moos - Niederried (4) Zürcher Unterland und Thurtal (5) Rhône (6) Lac Léman: Versoix - Hermance (7) Lac Léman: Rolle - Céligny (8) Lac Léman: Grangettes (9) Lac de Neuchâtel: Corcelettes (10) Lac de Neuchâtel: Rive sud (11) Klingnauer reservoir (12) Bodensee Ende - Rhein (13) Bodensee: Ermatingen Becken (14) Oberes Toggenburg und Säntis (20) Zentralwallis (21) Mattertal (22) Aletschregion (23) Heinzenberg (24) Valle Maggia (28) Bolle di Magadino (29) Beschreibung Steckbrief: Fritz Lepple Lektorat: ausstehend Größe: Flügelspannweite 35-42mm. Farbe: Flügeloberseite blass gelb-braun mit orange-braunem und dunkelbraunem, fast rechteckig angeordnetem Muster, das am Flügelansatz teilweise fehlt. Die orangefarbenen Flächen bilden dabei eine nahe dem Flügelhinterrand verlaufende Binde, wobei sie auf den Hinterflügeln im Zentrum einen dunklen Punkt haben. Die Flügelunterseiten sind verwaschen hell orange-braun und haben mittig und am Rand je eine cremefarbene Binde. Morphologie: Kleiner, meist dreieckig wirkender Schmetterling. Anatomie: Die 9-11mm langen Fühler sind gleichmäßig dunkel mit weißem Punkt am verdickten Fühlerende. Der dunkelbraun-schwarze Körper ist gedrungen und ragt nur knapp bis zum hinteren Flügelansatz. Die 30mm langen Raupen sind schwarz mit seitlichem schwarz-weißem Längsstreifen. Die verzweigten, in Reihen angeordneten, Haare wirken wie viele weiße Punkte am Rücken. Besonderheiten: Weibliche Exemplare sind blasser und größer. Im Gebirge sind die Falter allgemein deutlich kleiner und weniger kräftig gefärbt. Die dunkelbraune Färbung dominiert. Durch verschiedene Umweltbedingungen findet, abhängig von der Höhenlage eine kontinuierliche Farbveränderung statt. Auch die Raupen der Höhenformen sind anders gefärbt: gleichmäßig schwarz mit vielen sehr kleinen am Körper verteilten weißen Punkten. Lebensraum: Liebt offene Flächen in Moorgebieten und Feuchtwiesen, aber auch in trockenen Gebieten bis 2200m. Generell werden nur extensiv genutzte magere Grünlandstandorte mit lockerem niedrigem Bewuchs besiedelt. Die Gebirgsformen sind in den Zentralalpen häufig. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft in den Niederungen sehr stark rückläufig und selten. Bevorzugt werden Randgebiete von Hoch- oder Niedermooren, Pfeifengras- und Bachkratzdistelwiesen und ähnliche Feuchtgebiete. Berghänge mit offenen oder gebüschreichen Halbtrockenrasen auf Kalk oder kalkhaltigem Löss sind ebenfalls gerne besiedelt. Bedrohungen Mögliche Schutzmassnahmen Intensivierung der Landwirtschaft. Schaffung von landwirtschaftlich extensiv genutzten Flächen. Überweidung der Alpwiesen. Besatzdichte auf Alpweiden limitieren. Trockenlegung von Feuchtwiesen und Moorflächen. Schutz von Feuchtbiotopen. Schutzstatus Der Skabiosenscheckenfalter gilt nach der Rten Liste der Arten als stark gefährdet. Geografische Verbreitung Außer in Nordskandinavien ist dieser kleine Falter in Europa ziemlich gleichmäßig verbreitet. Sein Aufenthaltsgebiet erstreckt sich auch auf die nordafrikanischen Mittelmeerländer und die gemäßigten Breiten Asiens bis Korea. In der Schweiz ist die Art in Kantonen mit verbreitet intensiv betriebener Landwirtschaft in Niederungsgebieten stark rückläufig und selten geworden. Aber auch in den Gebirgsregionen ist durch die intensive Alpwirtschaft mit Überweidung durch hohe Besatzzahlen von Rindern, Schafen und Ziegen eine Gefährdung des Skabiosen-Scheckenfalters gegeben, da die Raupen wegen der starken Abweidung keine Nahrungsgrundlage in Form von Stängeln und Blättern der Bodenvegetation finden. Biologie Fortpflanzung: Im Mai bis Juli legt das Weibchen mehrere hundert Eier in mehrschichtigen Gelegen auf den Blättern der Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaris) oder dem Teufelsabbiss Succisa pratensis). Die Raupen schlüpfen nach etwa vier Wochen. Sie sind gesellig und beginnen bereits nach wenigen Tagen in Gruppen mit der Anlage des gemeinsamen Gespinstes auf der Futterpflanze, wo sie die vier ersten Larvenstadien durchmachen. Im Frühherbst beginnen die Raupen mit der Anlage des Überwinterungsgespinstes im Bodenbewuchs. Nach der Winterruhe erfolgt die weitere Entwicklung als Einzelgänger. Verpuppung ab Mitte April an Stängeln oder Blättern in Bodennähe, so dass im Mai die nächste Faltergeneration erscheint. Verhalten: Flugzeit je nach Höhenlage von Mitte April bis Juli. Nahrung: In Feuchtgebieten ernähren sich die Raupen besonders von Teufelsabbiss (Succisa pratensis), in Trockenrasengebieten von Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria), seltener auch von anderen Kardengewächsen und Enzianarten. Im Gebirge fressen sie an Clusius-Enzian (Gentiana clusii) und Kochschem Enzian (Gentiana acaulis). Migration: Die Falter sind standorttreu, nutzen aber für Nahrungsaufnahme und Eiablage unterschiedliche Teillebensräume. Bibliographie Still, John: Butterflies and Moths of Britain and Europe, Collins Wild Guide, Harper Collins Publishers London 1996. Bellmann, Heiko: Der neue Kosmos Schmetterlingsführer Schmetterlinge, Raupen und Futterpflanzen, Frankh-Kosmos Verlags-GmbH&Co Stuttgart 2003. Tolman, Tom & Lewington Richard: Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas, Frankh-Kosmos VerlagsGmbH&Co Stuttgart 1998. Links Der WWF will der weltweiten Naturzerstörung Einhalt gebieten und eine Zukunft gestalten, in der die Menschen im Einklang mit der Natur leben. Der WWF setzt sich weltweit ein für: die Erhaltung der biologischen Vielfalt, die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen, die Eindämmung von Umweltverschmutzung und schädlichem Konsumverhalten. WWF Schweiz Hohlstrasse 110 Postfach 8010 Zürich Tel: +41 44 297 21 21 Fax +41 44 297 21 00 [email protected] www.wwf.ch 1986 WWF – World- Wide Fund for Nature / “WWF” and “living planet” are Registered Trademarks www.de.wikipedia.org/wiki/Skabiosen-Scheckenfalter www.lepiforum.de www.geocities.com www.schmetterling-raupe.de