Zwergplaneten im Visier Max Camenzind – Uni Würzburg – Jan. 2017 Vergleich Erde – Mond - Ceres Bahnelemente Zwergplaneten Ein Himmelskörper ist ein Planet, wenn er … sich auf einer Bahn um die Sonne befindet eine ausreichende Masse hat (Eigengravitation) die Umgebung seiner Bahn bereinigt hat. ZwergPlanet Ceres Pluto Humea Makemake Eris Halbachse a 2,766 39,499 43,342 45,660 68,146 Exzentrizität e 0,078 0,248 0,189 0,156 0,432 BahnPeriode 4,601 248,246 285,3 a 308,54 562,55 Inklination i 10,58 ° 17,16 ° 28,19 ° 28,99 ° 43,74 ° Mittlere Geschw 17,88 4,75 4,52 4,40 3,43 Pluto mit New Horizons Pluto Vergleich Erde Durchmesser: 2374 km Dichte: 1,86 g/cm³ Rotation: 6d 9h 17 min Neigung Achse: 122 Grad Helligkeit: 13,65 mag Entdeckung: Tombaugh 1930 Vorbeiflug am 14. Juli 2015 Detail der Oberfläche von Pluto, u. a. von Eis bedeckte Berge, aufgenommen am 14. Juli 2015 OberflächenChemie von Pluto Daten: New Horizons Plutos Wassereis-Konzentration Plutos Heart / Sputnik Planum Pluto – Entstehung des Herzens Die Entdeckung von Charon wurde am 7. Juli 1978 bekanntgegeben. Am 3. Januar 1986 wurde der Mond von der IAU offiziell nach dem Fährmann Charon benannt, der in der griechischen Mythologie die Verstorbenen über den Totenfluss in das Reich des Totengottes Hades (lateinisch Pluto) bringt. Pluto und Charon umkreisen einander in einer retrograden, kreisförmigen Umlaufbahn um den gemeinsamen Schwerpunkt. Doppelplanet Pluto & Charon Halbachse: 19.571 km Umlaufzeit: 6,387 d Bahnneigung: 112,8 ° Ekl Exzentrizität: 0,000 Geschwind.: 0,22 km/s Albedo: 0,37 Mag: 17,26 Charon Durchmesser: 1208 km Temp: - 210 C Charons Oberfläche, Aufnahme vom 14. Juli mit New Horizons. Die Kompressionsartefakte treten deutlich hervor. Flugbahn von New Horizons Nächstes Ziel von New Horizons Die Orbits der zuerst entdeckten Asteroiden: Ceres, Pallas (2) und Juno (3). Pallas Ceres Juno Körper im Asteroidengürtel Zwergplaneten & Asteroiden Asteroid Ceres (1) Vesta (4) Eros (433) Apollo Ida Gaspra Kleopatra Größe [km] 940 573 x 557 x 446 34 x 11 x 11 1,4 58 x 23 17 x 10 217 x 49 3 Typen von Asteroiden C = Kohlenstoff S = Silikate M = Metalle (Eisen und Nickel) The orbits of the major planets are shown in light blue: the current location of the major planets is indicated by large colored dots. The locations of the minor planets, including numbered and multipleapparition/long-arc unnumbered objects, are indicated by green circles. Objects with perihelia within 1.3 AU are shown by red circles. Objects observed at more than one opposition are indicated by filled circles, objects seen at only one opposition are indicated by outline circle. Numbered periodic comets are shown as filled light-blue squares. Sonnensystem bis Jupiter / IAU The orbits of the major planets are shown in light blue: the current location of the major planets is indicated by large colored dots. The locations of the minor planets, including numbered and multipleapparition/long-arc unnumbered objects, are indicated by green circles. Objects with perihelia within 1.3 AU are shown by red circles. Objects observed at more than one opposition are indicated by filled circles, objects seen at only one opposition are indicated by outline circle. Numbered periodic comets are shown as filled light-blue squares. Das innere Sonnensystem / IAU Sonnensystem Animation / IAU MPC Grafik: Wikipedia Eines ist gewiss: Irgendwo in den Weiten des Sonnensystems ziehen grosse Fels- und Eisenbrocken eine Bahn, auf der sie eines Tages mit der Erde zusammenstossen werden. Die folgenden Abschätzungen basieren auf Erfahrungen mit tatsächlich geschehenen Einschlägen. Es wird nicht nur ein die Menschheit in arge Schwierigkeiten bringendes Großereignis beschrieben, sondern auch überlegt, was passieren könnte, wenn ein kleinerer Steinasteroid über Deutschland explodieren würde, wie es 1908 in Sibirien tatsächlich geschah. Die beschriebenen Szenarien sind besonders heimtückisch, da der Asteroid von der Sonne her kommt und deshalb sehr wahrscheinlich bis vor dem Aufschlag unentdeckt bleibt, wenn seine Bahn nicht schon seit Jahren bekannt ist. Etwa alle 100 Millionen Jahre schlägt ein gewaltiger Asteroid von etwa 10 - 30 km Durchmesser ein – zuletzt vor 65 Millionen Jahren und vernichtete die Dinosaurier. Geschätzte Anzahl Treffer pro Jahr in Abhängigkeit des Durchmessers der aus dem Weltraum einfallenden Körper. Van Karman Lecture @ JPL/NASA by Carol Raymond Unveiling the Dwarf Planet Ceres https://www.youtube.com/watch?v=_G9LudkLWOY Zur Geschichte - Die Titius-Bode-Reihe Johann Elert Bode 1747-1826 Die Titius-Bode-Reihe Die Titius-Bode-Reihe (auch bodesche Regel und dergleichen) ist eine von Johann Daniel Titius empirisch gefundene und von Johann Elert Bode bekanntgemachte numerische Beziehung, nach der sich die Abstände der meisten Planeten von der Sonne mit einer einfachen mathematischen Formel näherungsweise allein aus der Nummer ihrer Reihenfolge herleiten lassen. Erst in der modernen Form der Formel von Johann Friedrich Wurm aus dem Jahr 1787 ist a der mittlere Abstand eines Planeten von der Sonne, der an der mittleren Entfernung der Erde in AE gemessen wird: a = 0,4 + 0,3 ⋅ 2n AE Die Titius-Bode-Wurm-Reihe … wissenschaftlich begründet? Tatsächlich nahm Titius einfach die Zahlenfolge 0, 3, 6, 12, 24, 48, 96, wobei jede Zahl das Doppelte der vorangegangenen Zahl ist – mit Ausnahme der beiden ersten Werte 0 und 3. Im nächsten Schritt addierte er jeweils eine 4 hinzu, sodass sich dann die Zahlenfolge 4, 7, 10, 16, 28, 52, 100 ergibt. Wissenschaftler streiten sich nunmehr seit mehr als 200 Jahren darüber, ob diese Zahlenreihe wissenschaftlich belegbar oder nur ein purer Zufall ist. Heute kennen die Astronomen nicht nur unser Planetensystem. Mithilfe moderner Beobachtungsmethoden werden immer neue Exoplaneten und auch ferne Planetensysteme entdeckt. Gehorchen diese etwa auch der Formel von Titius? Von den 27 untersuchten Exoplanet-Systemen sind bei 22 die Planeten exakt gemäß der Titius-Bode-Regel aufgereiht, bei zweien in etwa so präzise wie im Sonnensystem und nur in drei Fällen passt die Formel nicht! Wann wurden die ersten Asteroiden entdeckt? … war schwierig vor Fotografie-Zeit Giuseppe Piazzi (* 16. Juli 1746 in Ponte im Veltlin; † 22. Juli 1826 in Neapel) war ein katholischer Priester, Astronom und Mathematiker. Er wirkte in Norditalien, in Rom und auf Sizilien, wo er 1801 an der Sternwarte Palermo den ersten Planetoiden entdeckte, die Ceres (zuerst als Komet betrachtet, dann als Planet eingeordnet, ab etwa 1850 als größter Planetoid (Asteroid) und seit 2006 als Zwergplanet bezeichnet. 1808 wurde Piazzi auswärtiges Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und 1812 korrespondierendes Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften. Seit 1804 war er Mitglied (Fellow) der Royal Society und seit 1805 Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg. Wer ist Ceres ? Ceres ist die römische Göttin des Ackerbaus, der Fruchtbarkeit und der Ehe. Ebenso gilt sie als Gesetzgeberin. Sie war die Tochter des Saturnus und der Ops. Im Griechischen heißt Ceres Demeter. Sie hatte mit Jupiter zwei Kinder, Proserpina und einen Jungen. Die Interpretatio Romana stellt allerdings der eleusinischen Trias Demeter, Iakchos und Kore die von Ceres, Liber und Libera gebildete Aventinische Trias gegenüber. Die Attribute der Ceres waren Früchte, Fackel, Schlange, Ährenkranz oder Ährengarbe und Ameise. Heilig waren ihr weiterhin der Mohn und das Schwein. Ceres wird mit weizenblonden, also goldblonden Haaren beschrieben, die oft lang getragen, aber auch zu Zöpfen geflochten sind. Manchmal trägt sie ein Füllhorn. Piazzi baute das erste Azimutal-Teleskop Die Suche nach dem neuen Planeten Schon Johannes Kepler vermutete in der „Lücke“ zwischen den Umlaufbahnen von Mars und Jupiter einen Planeten, und die Entdeckung der Titius-Bode-Reihe um 1770 bestärkte derartige Vermutungen. Die von den Astronomen Franz Xaver von Zach und Johann Hieronymus Schroeter gegründete „Himmelspolizey“ machte sich ab 1800 daher gezielt auf die Suche nach dem vermuteten Planeten. Dazu wurde der Bereich um die Ekliptik in 24 Abschnitte geteilt. Jeder dieser Abschnitte wurde einer Sternwarte zugeteilt, die ihn nach dem Planeten absuchen sollte. Dem Sizilianer Piazzi, der das Objekt zunächst für einen Kometen hielt, gelang seine Entdeckung allerdings zufällig während der Überprüfung eines Sternkataloges in der Neujahrsnacht 1801. Nachdem Piazzi den neuen Himmelskörper aufgrund einer Erkrankung bald wieder aus den Augen verlor, gelang es Carl Friedrich Gauß mithilfe seiner neuentwickelten Methode zur Bahnbestimmung, dennoch eine gute Vorhersage für dessen Position zu machen. Damit konnte von Zach Ceres am 7. Dezember 1801 wieder auffinden. Heinrich Wilhelm Olbers entdeckte Vesta Erinnerung an Heinrich Wilhelm Olbers, Bremen, Sandstraße 16 entdeckte Vesta 1807 Das Olbers-Denkmal in Bremen in den Wallanlagen Vesta (grch. Hestia) war die Göttin des römischen Staatsherdes. Ihr Kult war nach dem des Iuppiter der wichtigste in Bezug auf das Wohlergehen des Römischen Reiches. Obwohl die Herleitung des Namens von der griechischen Hestia als gesichert gilt, ist die Etymologie bislang noch nicht eindeutig geklärt worden. In Griechenland bedeutet Hestia sowohl die Göttin als auch den Herd. Die Vesta hingegen war den Römern so heilig, dass sie den Namen nur für die Göttin verwendeten und nicht für so etwas profanes wie einen Herd. Ihre Macht lag nicht im sichtbaren Raum, sondern verband sich mit dem Begriff der Ethik. Sie garantiere salus (Heil) für Personen, Städte und den Staat. Wer ist Vesta ? Vesta ist ein triaxiales Ellipsoid Wie der 1801 entdeckte Zwergplanet Ceres und die 1802 sowie 1804 entdeckten Asteroiden Pallas und Juno wurde zunächst auch Vesta als Planet bezeichnet. Da bis zur Entdeckung von Astraea noch mehr als 38 Jahre vergehen sollten, änderte sich daran zunächst auch nichts. Erst als nach etwa 1850 die Zahl der zwischen den Umlaufbahnen der Planeten Mars und Jupiter gefundenen Himmelskörper rasch anstieg, setzen sich für diese Objekte die Bezeichnungen „Kleine Planeten“, „Kleinplaneten“, „Planetoiden“ oder „Asteroiden“ durch. Die Form von Vesta entspricht einem triaxialen Ellipsoid mit den Radien 280 km, 272 km und 227 km (± 12 km). Aufgrund ihrer starken Abweichung von der Kugelform oder der Form eines Rotationsellipsoiden wird Vesta nicht zu den Zwergplaneten gerechnet. Vesta ist ein differenzierter Asteroid mit einer basaltischen Kruste, ultramafischem Mantelgestein und, wie man aus der mittleren Dichte schließen kann, einem Eisen-Nickel-Kern. Vesta hat somit einen ähnlichen Aufbau wie die terrestrischen Planeten und unterscheidet sich dadurch von allen anderen Asteroiden im Hauptgürtel. (4) Vesta - 573 x 557 x 446 km Bahnen Ceres und Vesta (1) Ceres: Halbachse: 2,77 AE Exzentrizität: 0,0758 Umlaufperiode: 4,6 a Neigung: 10,6 ° Geschw.: 17,9 km/s ÄquDurchm: 963 km Masse: 9,4x1020 kg Dichte: 2,16 g/cm³ Rotation: 9h 4m 30s Albedo: 0,09 (4) Vesta: Halbachse: 2,36 AE Exzentrizität: 0,0866 Umlaufperiod: 3a 230 Neigung: 7,13 ° Geschw.: 19,34 km/s Albedo: 0,4228 Warum ist das Sonnensystem so unterschiedlich gebaut? Ceres und Vesta sind protoplanetare Remnants der Sternbildung Teleskop-Aufnahmen keine Strukturen Farb-Variationen Strukturen ? Vergleich mit anderen Zwergplaneten vor allem im Kuipergürtel Die Klasse der „Eisplaneten“ Entdeckung Halbachse Vergleich mit Monden im Sonnensystem Ceres und Vesta im Kontext Innerer Aufbau von Ceres Die Dawn Mission 2007 – 2016 JPL Flugbahn Dawn durch Sonnensystem Instrumente auf Dawn Annäherung an Vesta und Ceres …. Vesta by Dawn DLR Video: „Dawn @ Vesta“ Die Dawn Mission Ceres Dawn Mission Capture by Ceres DLR Video „Dawn-Flug über Ceres“ Image credit: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA Man geht davon aus, dass es sich um einen differenzierten Zwergplaneten mit einem Gesteinskern sowie einem Mantel und einer Kruste aus leichteren Mineralien und Wassereis handelt. Die Differenzierung geht vermutlich auf die beim radioaktiven Zerfall des Aluminium-Isotopes 26Al freigesetzte Wärme zurück, wodurch sich bereits in der Frühzeit des Sonnensystems ein Mantel aus flüssigem Wasser gebildet haben dürfte. Die äußeren zehn Kilometer schmolzen allerdings nicht auf, sondern bildeten eine feste Kruste aus Eis, während sich schweres Material (Silikate, Metalle) im Kern sammelte. Insgesamt dürfte Ceres zu 17 bis 27 Gewichtsprozent aus Wasser bestehen, etwa das Fünffache der Erde! Namen aus der Agrarwelt für Krater Image credit: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA Image credit: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA Occator Topographie Image credit: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA Image credit: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA Image credit: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA Image credit: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA Image credit: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA This image of Haulani Crater uses color pictures Dawn acquired during its third mapping orbit at an altitude of 1.470 kilometers. In this color scheme, blue is associ-ated with geologically young material, consistent with the description of the black and white image as showing a young crater. It is easy to see that the surrounding region was affected by the formation of the crater. Also note the variation in terrain within the crater, including a prominent ridge in the center. The crater is 34 kilometers in diameter. Image credit: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA Ceres' lonely mountain, Ahuna Mons, is seen in this simulated perspective view. The elevation has been exaggerated by a factor of two. The view was made using enhanced-color images from NASA's Dawn mission. The resolution: 35 meters per pixel. Nächstes Semester: Thema: ??????????? Montag, 8. Mai 2017