Fruchtschalenwickler

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Fruchtschalenwickler
Der auch als Apfelschalenwickler bezeichnete
Wickler ist ein Kleinschmetterling, er besteht
aus einer Gruppe von Kleinschmetterlingen
die als Fruchtschalenwickler bezeichnet
werden.
Biologie
Der Schädling überwintert als halberwachsene Raupen in einem Gespinst unter
der Borke oder in Zweiggabelungen. Mitte März bis Anfang April je nach
Witterung verlässt die Raupe ihr Versteck, dringt dann in die sich öffnenden
Knospe ein und frisst am jungen Trieb, später an der Triebspitze. Die
befallenden Treibspitzen sind bei sehr starkem Befall skeletiert. Normaler
Weise
findet
man
zusammengesponnene
Blätter,
sogenannten
Tüten,
mit
weißen Gespinsten und
Schabefraß an
der
Blattunterseite.
(siehe Foto) Oft
sind die Blätter auch
mit den Zweigen
versponnen. In den
Gespinsten
sitzen die gelblich,
später
schmutziggrün
werdenden
Raupen. Sie werden bis
zu 20 mm lang
und sind fein behaart.
Die
Raupen
fressen nun so lange bis
sie
die
4
Larvenstadien
überstanden
haben und sich zu
einem
Faltern
verpuppen.
Der
Zeitraum
den
die Larve bis zur
Verpuppung fressen muss hängt von der Temperatur ab. Sie liegt so zwischen
18 – 40 Tage. Bei 24°C dauert es 18 Tage und bei 16°C 40 Tage bis die Larve
vom Schlupf aus dem Ei bis zum Verpuppen herangewachsen ist. Dieses ist bei
die überwinternden Rauben meist so Mitte Mai der Fall. Die Zeit bis aus der
Puppe nun der Falter schlüpft ist ebenfalls wieder von der Temperatur
abhängig. Nach ca. zwei Wochen schlüpfen bereits die ersten Faltern. Die
Falter haben eine Spannweite von ungefähr 2 cm und legen die Flügel in
Ruhestellung dachartig übereinander. Die Vorderflügen sind ockerfarben und
mit dunkleren Querbinden gezeichnet, die Hinterflügel graubraun.
Jedes Falterweibchen legt etwa 300 gelbe scheibenförmige Eier in Häufchen bis
zu 100 Stück auf Blätter, seltener auf Früchte. Nach ca. ein bis zwei Wochen
schlüpfen die Räupchen der Sommergeneration. Die Raupen spinnen sich wieder
an ein Blatt wo sie wieder zu fressen beginnen. Später insbesondere bei warmen
und trockene Wetter fressen sie auch unter angesponnen Blättern an den
Früchten.
Der Schaden der dabei an den Früchten entsteht sind oberflächlich eingefressene
mehr oder weniger große Mulden, die später verkorken oder bei feuchten
Witterungsbedingungen Eintrittspforten für Fäulniserreger sind.(siehe Foto) Mitte
– Ende Juli setzt
erneut der Falterflug
ein, die daraus
schlüpfenden Raupen
der
Herbstgeneration
verursachen den
besonders gefürchtete
Naschfraß an den
bereits fast reifen
Früchten. Dieser
zeigt
sich
als
Anhäufelungen
kleiner Löcher meist
in der Stielgrube,
Berührungsstellen
zweier
Früchte
oder
auch
unter
einem
angesponnenen Blatt.
Dieser Schaden
bietet ebenfalls den
Fäulniserreger
wie Gloesporium und
Botytis
eintritt.
Die Raupen die den
Naschfraß
im
Herbst hervorrufen
verkriechen sich bald nach der Ernte unter Borkenschuppen, Wunden oder
Astgebelungen und spinnen sich dort für die Überwinterung ein.
Bekämpfung
Zur Bekämpfung muss erst der Falterflug bestimmt werden, dies wird mit Hilfe
von Pheromonfallen gemacht. Die Schadenschwelle liegt bei 0,5-5 % befallende
Blütenbüschel bzw. Früchte pro 100. Die Larven die überwintern müssen
meistens nicht bekämpft werden, tut man aber um die Sommergeneration
einzudämmen. Die 1. und 2. Generation sind dann oftmals bekämpfungswürdig.
Die Bekämpfung erfolgt mit Insegar oder Mimic. Insegar wirkt so das die Raupe
sich vom letzten Larvenstadium nicht zur Puppe entwickeln kann. Sollte vor und
oder gleich nach Abschluss der Blüte erfolgen, Insegar ist sehr bienengefährlich,
ebenfalls ist es nicht mehr zugelassen. Es dürfen nur noch Restmengen bis zum
31.12.2003 verwendet werden. Mimic verursacht ein vorzeitiges Häuten der
Raupen (Häutungsbeschleuniger). Die Fraßaktivität der Raupen muss gegeben
sein >10°C. Junge Larven werden besser erfasst als ältere, Mimic ist nicht
bienengefährlich und kann somit auch in der Blüte eingesetzt werden. Eine
weitere Bekämpfungsmethode ist das verwenden der Verwirrungstechnik, hier
bei werden Pheromone(Sexuallockstoffe) im der Plantage ausgehängt die die
männlichen Fruchtschalenwickler so
verwirren das ein Befruchtung der
Weibchen nicht mehr zustande
kommt. Jedoch ist diese Methode
sehr arbeitsaufwändig, da 300 bis
500 Pheromonfallen ( siehe Foto) pro
ha ausgehängt werden müssen.
Karsten Palm 2002
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