Stinktiere - SWR Kindernetz

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Stinktiere | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt
Stinktiere
M ephitinae
Mit der auffälligen schwarzweißen Zeichnung ihres Fells geben
Stinktiere ihren Feinden zu verstehen: Vorsicht, wir können eine
furchtbar stinkende Flüssigkeit verspritzen!
Aussehen
Stinktiere werden auch Skunks genannt. Sie gehören zur Familie der
Marder und damit zu den Raubtieren.
Anders als Marder sind sie aber viel kräftiger gebaut: Ihr Körper ist
stämmig und ziemlich breit, die Beine sind relativ kurz und die Schnauze
ist spitz. Sie besitzen einen langen, buschigen Schwanz.
Alle Stinktier-Arten haben eins gemeinsam:
das schwarzweiß gemusterte, langhaarige
Fell. Beim Streifenskunk sind Bauch, Beine, Seiten und Kopf schwarz
gefärbt. Rücken, Hinterkopf und Schwanz sind dagegen weiß. Die
Musterung kann jedoch bei Tieren ein- und derselben Art unterschiedlich
sein.
Von der Stirn bis zur Nase zieht sich ein
schmaler, weißer Streifen - daher kommt der
Name Streifenskunk.
Streifenskunks messen 40 Zentimeter, ihr Schwanz ist 25 Zentimeter lang.
Es gibt aber auch Stinktier-Arten, die nur 35 Zentimeter messen, andere
werden bis zu 49 Zentimeter lang.
Am Kopf der Stinktiere sitzen kleine, runde Ohren, an den Vorder- und Hinterpfoten besitzen sie kräftige
Krallen.
Heimat
Stinktiere gibt es nur in Nord- und Südamerika. Streifenskunks kommen vom Süden Kanadas bis nach
Nordmexiko vor.
Lebensraum
Stinktiere leben in Steppen, in Halbwüsten und im Buschland. Oft kann man sie auch in der Nähe
menschlicher Siedlungen entdecken. Dichte Wälder mögen sie nicht. Sie bewohnen Höhlen, die sie
entweder selber graben oder von anderen Tieren, wie etwa Dachsen, übernehmen.
Rassen und Arten
Es gibt neun verschiedene Stinktierarten. Am bekanntesten ist der
Streifenskunk, der auch Kanadaskunk genannt wird und in Nordamerika
lebt.
Außerdem gibt es den Langschwanzskunk, den Fleckenskunk und sechs
verschiedene Arten von Weißrüsselskunks.
Zu den Weißrüsselskunks gehören zum Beispiel der Chilenische Skunk,
der Patagonische Skunk und der Amazonas-Skunk.
Lebenserwartung
Streifenskunks werden etwa sieben Jahre alt, andere Stinktier-Arten erreichen ein Alter von bis zu zehn
Jahren.
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Alltag
Der Name der Stinktiere verrät schon, was ihr wichtigstes
Erkennungszeichen ist: Sie können aus zwei speziellen Drüsen rechts
und links vom After eine sehr übelriechende Substanz verspritzen.
Das machen sie aber nur, wenn sie sich bedroht fühlen und angegriffen
werden.
Passiert das, dreht das Stinktier dem
Angreifer sein Hinterteil zu, richtet den
Schwanz auf und sprüht die Flüssigkeit auf den Gegner.
Meistens treffen Stinktiere dabei den Feind aus bis zu vier Metern
Entfernung direkt ins Gesicht. Diese Flüssigkeit stinkt unerträglich nach
einer Mischung aus Knoblauch, Schwefel und verbranntem Gummi.
Auf gesunder Haut schadet die Flüssigkeit
nicht. Gelangt sie jedoch auf Schleimhäute, kann sie Erbrechen und
Kopfschmerzen auslösen.
Kommt sie in die Augen, kann das Tier oder der Mensch sogar für kurze
Zeit blind werden.
Trifft die stinkende Flüssigkeit auf Kleidungsstücke, bleibt nur eins:
wegwerfen! Der unerträgliche Gestank lässt sich durch kein Waschmittel
der Welt wieder entfernen.
Wenn ein Stinktier nervös ist und zum Angriff übergeht, ist das wichtigste Kennzeichen der
aufgerichtete Schwanz. Als allerletzte Warnung wendet es dem Angreifer dann den Kopf zu und fletscht
die Zähne: Spätestens jetzt sollte man schleunigst das Weite suchen!
Stinktiere sind vor allem in der Dämmerung und in der Nacht aktiv und
streifen dann auf der Suche nach Nahrung umher. Manchmal sieht man
sie aber auch am Tag.
Skunks sind gesellige Tiere, die in Gruppen leben. Nur zur Paarungszeit
werden die Männchen zu Einzelgängern.
Stinktiere leben in festen Revieren. Dort bewohnen sie Erdhöhlen, die sie
mit Gras und Blättern weich auspolstern. Manchmal beziehen sie auch verlassene Baue oder leben in
den verschiedenen Höhlen eines Baus gemeinsam mit anderen Tieren.
Nur Fleckenskunks klettern auch auf Bäume und bauen ihr Nest
manchmal in Baumhöhlen. Ihr Revier und die Wege, die sie regelmäßig
benutzen, markieren Stinktiere mit Kot.
Stinktiere sind gemächliche Tiere und bewegen sich meist recht langsam.
Rennen sieht man sie selten, und obwohl sie schwimmen können, gehen
sie so gut wie nie ins Wasser.
In Nordamerika lebende Arten halten im Winter keinen Winterschlaf,
sondern nur eine so genannte Winterruhe.
Freunde und Feinde
Viele große Raubtiere, wie Bären oder Pumas, wissen genau, dass Stinktiere ein übelriechendes
Sekret verspritzen und machen deshalb einen großen Bogen um sie. Greifvögel stört der Gestank
dagegen nicht; sie greifen Stinktiere von Zeit zu Zeit an. In Nordamerika kommen die meisten Skunks
deshalb ums Leben, weil sie von Autos überfahren werden.
Nachwuchs
Je nach Art haben Stinktiere eine unterschiedlich lange Tragzeit. Bei Streifenskunks dauert sie
zwischen 50 und 77 Tage, bei Fleckenskunks angeblich bis zu 250 Tage. Die Paarungszeit der
nordamerikanischen Stinktiere ist im Februar und März, die der südamerikanischen im Hochsommer.
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Meistens bringt ein Weibchen vier bis sechs Junge zur Welt, manchmal sind es sogar bis zu sechzehn.
Stinktier-Babys sind noch sehr hilflos: Sie sind blind und haben noch kein Fell; es wächst erst nach 20
Tagen.
Zwischen dem 20. und dem 30. Tag öffnen sie die Augen und nach 35
Tagen beginnen sie zu laufen.
Die Mutter säugt ihre Jungen sechs bis acht Wochen lang. Die StinktierJungen bleiben noch das ganze erste Lebensjahr bei der Mutter.
Im Alter von fünf Wochen haben sich bei den Stinktier-Babys die
Stinkdrüsen entwickelt. Zunächst stinkt die darin enthaltene Flüssigkeit
nicht, erst wenn die Kleinen sieben Wochen alt sind.
Ernährung
Stinktiere haben einen sehr abwechslungsreichen Speiseplan: Sie
fressen Insekten und Würmer und Mäuse, aber auch Pflanzen. Ab und zu
fangen sie auch Tiere, die so groß sind wie ein Kaninchen. Manchmal
fischen sie auch, indem sie versuchen, mit einer Vorderpfote Fische aus
dem Wasser zu angeln.
Stinktiere machen auch vor giftigen Tieren wie Schlangen, Bienen oder
Wespen nicht Halt. Zur Nahrungssuche wandern Stinktiere langsam, die
Nase immer dicht am Boden, umher.
Haltung
Wegen ihres wertvollen Fells werden Stinktiere heute auch in
Pelztierfarmen gezüchtet.
Solchen Tieren werden jedoch die Stinkdrüsen entfernt.
In Gefangenschaft können Stinktiere sogar recht zahm werden. Als
Haustiere sind sie allerdings nicht geeignet.
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© Südw estrundfunk 2016
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