We Feed The World (2005) Regisseur: Erwin Wagenhofer Luis Antonio Alves de Toledo Filho Der Film „We Feed The World“ vom Österreicher Erwin Wagenhofer beschäftigt sich mit dem Thema "Nahrungsmittelproduktion in einer globalisierten Welt" und mit deren politischen, sozialen und ökologischen Ursachen und Folgen. Am Anfang des Dokumentarfilms wird über die tägliche Menge an Brotabfällen in Wien gesprochen – es wird gezeigt, dass jeden Tag Tonnen von Brot weggeworfen werden. Eine Menge, die genug wäre, um die gesamte Nachfrage von Graz, die zweitgrößte Stadt Östereichs, zu versorgen. Danach zeigt der Filmregisseur den Alltag eines Fischers aus dem Westen Frankreichs. Er vergleicht in diesem Teil die Fischproduktion dieses Fischers mit der Massenproduktion im großen Maßstab einer Fischfang-Reederei. Auch die Produktion eines Hühnchenfilets wird gezeigt – von Anfang bis zum Ende der Fertigungsstraße. Der Film befasst sich weiterhin mit dem Thema des Monopols von Samenpflanzen die oft gentechnisch verändert sind - in großen Konzernen, wie zum Beispiel Pioneer. In Brasilien leidet ein Viertel der Bevölkerung unter schweren Ernährungsproblemen, obwohl das Land der weltweit größte Produzent von Sojabohnen ist. Auch die Frage nach Manipulation von Produktionsgesetzen für das persönliche Interesse des Landwirts wird vom Autor behandelt: Der größte Produzent von Sojabohnen in Brasilien ist nämlich auch der Gouverneur von Mato Grosso – der brasilianische Staatschef der SojaProduktion. Spanien wird im Anschluss bei der Produktion von Obst und Gemüse mit Hilfe einer intensiven künstlichen Bewässerung gezeigt, während die lokale Bevölkerung unter Wassermangel leiden muss. Der Film presentiert den Beitrag des Sonderberichterstatters Jean Zieglers, der uns dazu drängt, über die angesprochenen sozialen Themen nachzudenken. Am Ende gibt es ein Interview mit dem Direktor von Nestlé - dem größten Nahrungsmittel Hersteller der Welt. Film Kritik Im Film von Erwin Wagenhofer Film geht es um ein sehr wichtiges Thema, dass noch nicht genug Beachtung bei der Bevölkerung aller Länder gefunden hat: Lebensmittel Produktion. Wagenhofer zeigt am Anfang des Films das Thema „Lebensmittel Abfall“. Aber trotz der überraschenden Zahl an täglich weggeworfenen Broten in Wien, würde dafür nur eine bessere Distributionslogistik benötigt, um nicht zu Bakterien und Pilzen zu essen, sondern die Menschen zu ernähren. Wagenhofer hält einerseits die Fischproduktion in kleinem Maßstab für eine bessere Fischfang-Methode. Aber andererseits ist es viel leichter Fischbestände in einem großem Maßstab zu kontrollieren, weil normalerweise diese Art von Fischfang von großen Konzernen geführt werden, die auch viel besser organisiert sind. Der Modus des Fischfangs im kleinen Maßstab ist nicht nur unproduktiv, sondern bietet auch keine Garantie für einen Qualitätsstandard der Produktion. Die vom Filmregisseur gezeigten Tatsachen um zB das Thema „Hühnchen Filet Produktion“ beeindrucken sicher viele Menschen, weil „Hinter den Kulissen“ über die Nahrungsmittelproduktion sehr schockierende, versteckte Prozess enthüllt. In der Regel sind fast alle Personen ganz gewöhnt daran, Hühnerfilets schon verpackt zum Verbrauch im Kühlregal zu finden. Das Monopol großer Konzerne im Besitz der Landtechnik (einschließlich der transgenen Technologien) ist ein Problem für die Verwaltung aller Länder. Es wäre viel logischer, wenn die Länder stärker in Biotechnologie investieren würden, anstatt es für die großen Konzerne zu lassen. Es ist ein altes Thema in Brasilien: Lobbying und der politische Einfluss zu Gunsten persönlicher Interessen. Ihre Wurzeln liegen in der mangelnden Kontrolle von Korruption und deren Straflosigkeit. Brasilien ist ein Land, das sich nur in der sechsten menschlichen Generation nach der Abschaffung der Sklaverei befindet. Nach der Abschaffung der Sklaverei erfolgten in Brasilien keine Mindestanforderungen an die Ausbildung (für emanzipierte Personen). Ein wichtiger Grund für die gezeigten Probleme in Brasilien ist der Mangel an Bildung (Grundbildung, technische Bildung und Hochschulbildung), und kein Problem der massiven Nahrungsmittelproduktion. Die Argumente, die der Film präsentiert, konzentrieren sich am meisten auf die Nachteile der zunehmenden Tendenz zur Massenproduktion von Nahrungsmitteln. Die vielen Vorteile dieser Art der Nahrungsmittelproduktion gegenüber der archaischen und primitiven Formen der Subsistenzwirtschaft werden allerdings nicht berücksichtigt. Die Meinung vom Nestlé Direktor stimmt. Die Herstellung von „Biowaren“ ist sicherlich nicht die beste Weise, um Obst und Gemüse zu produzieren. Trangenische Pflanzen sind viel produktiver und viel umweltfreundlicher, weil sie nicht nur weniger Wasser, sondern auch viel weniger Fläche brauchen, um angebaut zu werden. Es ist aber deutlich geworden, dass die treibende Kraft des derzeitigen Systems der Konsumgüterproduktion (einschließlich der Nahrungsmittel) noch weitgehend der menschliche Egoismus und Ehrgeiz ist. Daher besteht nach wir vor die Notwendigkeit, sehr gut definierte moralische und ethische Prinzipien zu haben, damit die Nahrungsmittelproduktion so fair wie möglich auf der Welt etabliert werden kann.