Kurzreferat

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„Über Pädagogik und Sozialpädagogik
in Brasilien“
Text von Bernd Fichtner
• Einschätzung des Kontextes der pädagogischen und
sozialpädagogischen Praxis in Brasilien
– Situation in Brasilien
– „Orcamento participativo“
– Radikal neue pädagogische Praxis
• Demokratisierung und Dezentralisierung der Schulstrukturen
am Beispiel: Porto Alegre
Ein Modell einer pädagogischen Praxis
• Brasilianisch-Deutsches Forschungsprojekt
Situation in Brasilien
•
Zunehmende Verelendung der Stadtbevölkerung, Konkurrenz um
Arbeitsplätze
„Es bleibt bis heute ein völlig ungeklärtes Rätsel, wie Millionen Arbeitslose in Sao
Paulo, Rio oder Baia es überhaupt schaffen, schlicht zu überleben.“ (Zit. S.3)
•
„Lösungen“
•
Kulturelle Depravierung
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Banden (Einziger Schutz: organisiertes Verbrechen)
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Verlust der kontrollierenden, belehrenden und indoktrinierenden Macht
von traditionellen Instanzen.
– Favelas
– Drogenhandel
– Brutale Aggressivität
– keine Familienstrukturen
„Die Schule unterrichtet nicht mehr, die Kirche katechesiert nicht mehr und die
politischen Parteien machen keine politische Arbeit. Das einzige, was arbeitet ist
ein monströses System der Massenkommunikation. In fast jeder Behausung steht
eine Fernseher.“ (Zit. S. 3)
„Orcamento participativo“
- partizipative (direkte) Demokratie
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Politischer Kontext: „Partei der Arbeit“ (PT/partido do trabalho)
•
Politisches Ziel: Entwicklung der demokratischen Gesellschaft durch
Herausbildung des Bürger zum „cidadao“ – Individuen zu befähigen, die
Verhältnisse, in denen sie leben zu gestalten.
– Kampf für die Überwindung des Elends
– Für den Abbau sozialer Ungleichheiten
– Gegen die Konzentration des Reichtums
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Kern: die Bürger entscheiden unmittelbar über alle Fragen, die den
Haushalt betreffen.
•
Organisatorische Strukturen:
– Offene Thematische Abende (unter freien Himmel)
– „Einheiten der Zivilgesellschaft“
Radikal neue pädagogische Praxis
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Erziehungsauftrag
– Kampf gegen eine autoritäre Kultur
– Fähigkeiten zu entwickeln:
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Der Teilhabe
Einer kollektiven Praxis
Mit Unterschieden zu leben
Veränderungen zu denken
Demokratie als politische Praxis im Alltag einzulösen:
– Neues Paradigma von Erziehung (Frage der Macht zu reflektieren)
– Über die Gestaltung unterschiedlicher pädagogischen und
sozialpädagogischen Räume soll eine Kultur der Teilhabe realisiert und
verbreitet werden, die wiederum zur Herausbildung von „cidadania“
befähigen soll.
Demokratisierung und Dezentralisierung
der Schulstrukturen am Beispiel:
Porto Alegre
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Schulleitungen werden direkt von den Beteiligten gewählt
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Schulräte
– Aufgaben und Probleme in der inneren Struktur
– Teilnahme an den Prozessen der „orcamento paritcipativo“
•
„Polo Cultural“: Schule als Ort des sozialen Prozesses
– Ort des Lehren und Lernen
– Brücke zum umgebenden Gemeinwesen
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Demokratisierung sozialpädagogischer Bereiche:
Behindertenpädagogik, Alphabetisierung, Arbeit mit Straßenkindern
Brasilianisch-Deutsches Forschungsprojekt
(Qualitative, interkulturelle Studie)
•
Fragestellung: In welcher Weise stellt die Kunst der Moderne eine
„Zone der nächsten Entwicklung“ für die Ausbildung eines neuen
Typs von Lernen bei Jugendlichen dar?
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Neues Lernen: löst stereotypisierte und erstarrte, fixierte
Kontexte auf, verlässt diese bzw. schafft neue Kontexte.
•
Methodologische Perspektive: Vygotskijs Konstrukt der „Zone der
nächsten Entwicklung“
„Zone“ nach Vygotskij: „ (...) ein Zugleich von zwei Dimensionen, charakterisiert durch
Gerichtetheit auf die Zukunft und durch soziale Interaktionen.“ (Zit. S.6)
Ansatz nach Vygotskij
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Alltagsästhetik als Vermittlungsebene:
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Auf der Perspektiven und Modelle eines neuen Typs von Lernen sich herausbilden
Zugleich aber auch Schwierigkeiten, Blockaden und Verunmöglichungen sichtbar
werden
Auf der die Jugendlichen ihre Beziehungen realisieren
Als Faktor einer totalen Homogenisierung und Globalisierung der Konsumgesellschaft
•
Durch Kunst soll die Alltagsästhetik neu gelesen werden
•
Ziel: Metaphorische Kompetenz „etwas als etwas zu sehen“ sich anzueignen
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Praktische Durchführung
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Das Kunstwerk ist dabei nicht „ein visueller Appell an die Sinne“
Es hat die Grundstruktur einer Metapher
Verkörpert die metaphorische Kompetenz
Das im Kunstwerk kristallisierte Wissen soll uns helfen etwas über sich selbst zu
erfahren
Sprachliche Metaphern des Alltags werden gesammelt
In eine nichtsprachliche Form (visuell-bildhaften, dramatisch-handelnden, musikalische
Formen) gebracht
Dabei sollen allgemeine Züge der Lebenswelt der Jugendlichen konkretisiert und ihre
tiefe Widersprüchlichkeit herausgearbeitet werden
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