Zeittafel Kreuzzüge 395 Nach der Teilung des römischen Imperiums gehört Palästina zum Oströmischen Reich. 637 Die Araber nehmen Palästina ein. um 1000 Jerusalem-Wallfahrten werden immer beliebter. Bis 1078 haben christliche Pilger uneingeschränkten Zutritt zu den heiligen Stätten in Jerusalem. 1046-1075 Reform der Gesamtkirche, Reformpapsttum; Abspaltung der Ostkirche. 1048 In Jerusalem gründet sich eine Hospitalbruderschaft zur Betreuung der Pilger und Pflege der Kranken. Aus dieser geht später der Johanniterorden hervor. Die Tracht der Johanniter war ein schwarzer, im Krieg ein roter Mantel mit weißem Kreuz. Hauptsitz der Johanniter war ab 1306 Rhodos, ab 1350 Malta (daher Malteser), nach der Reformation kommt es zur Ordensspaltung. Der evangelische Zweig bestand unter dem Namen Johanniter weiter, der katholische Zweig als Maltesterorden. Nach der Vertreibung von Malta durch Napoleon hat der Orden seinen Sitz seit 1834 in Rom. Er ist heute ein kirchlicher Oden und Völkerrechtssubjekt mit diplomatischen Beziehungen zu über 80 Ländern. 1071 Schlacht von Manzikert, die türkischen Seldschuken nehmen Anatolien, Antiochia und Jerusalem ein. Auslöser für den 1. Kreuzzug. 1074 Erste Pläne für einen Kreuzzug zur Eroberung Jerusalems durch Papst Gregor VII., die Wirren des Investiturstreits verhindern aber die Umsetzung des Vorhabens. 1078 Türkische Seldschuken erobern Syrien und auch Jerusalem. Christliche Wallfahrten nach Jerusalem sind nicht mehr uneingeschränkt möglich. 1090-1153 1095 Bernhard von Clairvaux, geb. um 1090 auf der Burg Fontaines bei Dijon, gestorben am 20. August 1153 in Clairvaux bei Troyes, mittelalterlicher Abt, Kreuzzugsprediger und Mystiker. Unter Ausnutzung seines diplomatischen Geschicks und seiner Redekunst arbeitete er erfolgreich am Zustandekommen des zweiten Kreuzzugs (1147-1149). Er war im nördlichen Frankreich, Flandern und in der Rheingegend für die Kreuzzüge. 18. bis 28. November 1095, Synode in Clermont (Frankreich) unter Vorsitz von Papst Urban II. Es nehmen 182 Kardinälen, Bischöfen und Äbten aus Italien, Spanien und Frankreich und eine byzantinische Gesandtschaft teil. Am 27. November 1095 hält Papst Urban II. eine Rede, in der er die Volksmenge vor der Kathedrale von der Notwendigkeit eines Kreuzzugs überzeugt. Zum Ende der Rede nehmen die ersten den Ruf auf und bitten um die Erlaubnis, ziehen zu dürfen. Papst Urban II. hält danach noch weitere Synoden in Tours und Rouen ab, um den Aufruf zum Kreuzzug zu verbreiten. Denjenigen, die den Ruf folgen, wird Ablass für ihre Sünden zugesagt. Unter dem Motto Gott will es! wird allen die ins Heilige Land ziehen, versprochen, nie verwelkenden Ruhm im Himmelreich zu erlangen. (Bauern-)Volkskreuzzug, Vorläufer des 1096 Ersten Kreuzzugs, wird auch als Bauernkreuzzug oder Armenkreuzzug bezeichnet. Er dauerte nur sechs Monate (April bis Oktober). 1096 Die muslimischen Herrscher über Jerusalem schließen die bisher allgemein zugängliche Pilgerstätte im Heiligen Land. 1. (Deutscher) Kreuzzug, ist Teil des Ersten 1096 Kreuzzugs, allerdings richtet er sich nicht gegen Muslime, sondern gegen Juden. Die Predigten zum Ersten Kreuzzug verursachten vielerorts auch einen Ausbruch von Antisemitismus. Bereits 1095 soll es zu einem ersten Massaker gegen Juden im nordfranzösischen Rouen gegeben haben, 1096 breiteten sich diese antisemitischen Gewaltausbrüche auch in Deutschland aus. 1096-1099 1. Kreuzzug, Ziel ist Jerusalem. Zu diesen Kreuzzug hatte Papst Urban II. 1095 aufgerufen. Er sollte die Rückeroberung Palästinas von den Moslems erreichen. Angeführt wird der 1. Kreuzzug durch Gottfried von Bouillon. Er endet 1099 mit der erfolgreichen Einnahme Jerusalems durch ein Kreuzritterherr und einem fürchterlichen Blutbad. 1097 Oktober: Die Belagerung von Antiochia beginnt, die Dürre und Hungersnot trieb die Kreuzzügler während der sieben Monate andauernden Belagerungszeit zeitweise in Kannibalismus. Juni: Antiochia wird durch Verrat eingenommen. 13. Januar: Das restliche Kreuzfahrerheer 1099 bricht in Richtung Jerusalem auf. Juni: Sie erreichen Jerusalem, das sich seit 1098 unter der Herrschaft der ägyptischen Fatimiden befindet. 13. Juni: Erster, aber erfolgloser Angriff auf Jerusalem. 15. Juli: Nach einem fünfwöchigen, verlustreichen Kampf nehmen die Kreuzfahrer Jerusalem ein. Die muslimische und jüdische Bevölkerung Jerusalems wird umgebracht. Der christliche Staat Jerusalem wird gegründet, dessen Beschützer (sein Nachfolger nannte sich schließlich König) wird Gottfried von Bouillon. 1099 1101 1109 1120 1147-1149 1146 1155 1187 1189-1192 1190 1198-1216 1199 1202-1204 1209-1229 1212 1217-1221 1228-1229 1234 Der christliche Ritterorden der Johanniter wird in Jerusalem gegründet. Zunächst geht der Orden karitativen Aufgaben nach und die Johanniter unterhalten verschiedene Hospitäler. Hier können sich die Pilger von den Strapazen ihrer Reise erholen. Der militärische Zweig der Johanniter wird erst später entwickelt. Kreuzzug, wurde nach dem erfolgreichen Ersten Kreuzzug organisiert. Raimund von Toulouse errichtet an der syrischen Küste die Grafschaft Tripolis. Hugo von Payens (oder Payns), französischer Ritter gründet zusammen mit Gottfried von Saint-Omer und sieben weiteren Rittern eine Organisation, die Straßen und die christlichen Pilger sichern sollte, den Orden der armen Ritter Christi vom Tempel Salomon. 2. Kreuzzug, Ziel ist Jerusalem Kreuzzug gegen die Wenden, Sachsenherzog Heinrich der Löwe geht nicht mit Konrad III. auf den Zweiten Kreuzzug ins Heilige Land, sondern kämpft gegen die heidnischen Wenden (Westslawen), die in der Region zwischen Elbe und Oder bis nach Stettin siedelten. Friedrich Barbarossa wird zum Kaiser gekrönt. Sultan Saladin nimmt das christliche Königreich Jerusalem, geschwächt durch innere Ohnmacht/ Thronwirren, ein. 3. Kreuzzug, Ziel ist Jerusalem. An ihm beteiligt sich auch der englische König Richard Löwenherz. Friedrich Barabarossa ertrinkt im Fluß Saleph. Unter Papst Innozenz III. erreicht die päpstliche Machtstellung ihren Höhepunkt. Papst Innozenz III. bestätigt den Deutschen Orden. 4. Kreuzzug, am Ende wird Konstantinopel erobert und geplündert. Beginn der Kreuzzüge gegen die Albigenser (Katharer) in Südfrankreich. Kinderkreuzzug Kreuzzug, Ziel ist Ägypten 5. Kreuzzug, endet nach Verhand- lungen durch einen Vertrag durch Kaiser Friedrich II. und Sultan Al-Kamil. Kreuzzug gegen die Stedinger Friesen. Dem Erzbischof von Bremen ging es um die Abgaben der Stedinger, die sie ihm aus politischen Gründen verweigerten. Die Aufständischen werden bei Altenesch vernichtet. Der Rest erkennt die Forderungen an. 1244 Endgültiges Ende der Albigenserkreuzzüge. 1248-1254 6. Kreuzzug unter Ludwig IX. von Frankreich gegen Ägypten. 7. Kreuzzug unter Ludwig IX. von 1270 Frankreich, Ziel ist Tunis 1284-1285 Aragonesischer Kreuzzug 1291 1303 1309-1377 1312 1365 1396 14. Jahrhunde rt 15. Jahrhundert 1443-1444 1453 Akkon, die letzte Festung der Christen im Heiligen Land, fällt. Ende der Kreuzzüge in Palästina. Die Christen geben ihre letzten Stützpunkt im Orient auf. Babylonisches Exil der Päpste in Avignon. Ende der päpstlichen Weltherrschaft. Der Templerorden wird durch den Papst offiziell aufgelöst. Kreuzzug gegen Alexandria, geführt von König Peter I. von Zypern Kreuzzug von Nikopolis Über 50 Kreuzzüge gegen die damals heidnischen Pruzzen und Litauer. Diese Kreuzzüge wurden vom Deutschen Orden Organisiert und auch als Reisen bezeichnet. Insgesamt vier Kreuzzüge gegen die Hussiten, Anhänger verschiedener reformatorischer beziehungsweise revolutionäre Bewegungen in Böhmen. Kreuzzug gegen das Osmanische Reich, dieser Feldzug wird als letzter Kreuzzug eingestuft. Er scheitert in der Schlacht bei Warna. Konstantinopel fällt. Kommentar: Die Kreuzzüge nach Palästina waren eigentlich folgerichtig, wenn man voraussetzt, dass Verhandlungen mit den Türken nur maßlose Tributzahlungen erbracht hätten. Außerdem brauchen sich Moslems nur so lange an Abmachungen mit Ungläubigen zu halten, wie es ihnen Vorteile bringt. Letztlich waren die Versorgungs-/Nachschubwege zu lang, die Festungen der Christen in Palästina zu isoliert, die Truppen zu langdauerndem Widerstand zahlenmäßig zu gering, die Christenheit zu uneinig, die Fehden unter den Daheimgebliebenen zu wahrscheinlich, so dass letzten Endes das ganze Unternehmen „Zugang zu den heiligen Stätten“ scheitern musste. Man kann aber wohl eines sagen: Hätten die Moslems gleich bis Hamburg durchmarschieren können (1100 n.C), anstatt durch die Kreuzzüge aufgehalten zu werden, wäre Europa in heutiger Form nicht entstanden! U. Bonse