Künstlerischer Wettbewerb Landestheater Salzburg www.kunstambau.at IDEENWETTBEWERB FÜR DIE KÜNSTLERISCHE GESTALTUNG DES LANDESTHEATERS IN SALZBURG INHALT COVER 04 > Allgemeine Informationen zum Wettbewerb 06 > Thomas Baumann 08 > Raumlabor Berlin 10 > Esther Stocker 12 > Mischa Kuball 15 > Impressum Fassade des Salzburger Landestheaters (Ausschnitt) 3 Allgemeine Informationen zum Wettbewerb 1. Gegenstand des Wettbewerbes: 1.1 Art des Wettbewerbes: Nicht offener Ideenwettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für eine künstlerische Gestaltung des Landestheaters in Salzburg. 1.2 Auslober: Ausschreibende Stelle (Auslober) ist das Land Salzburg, vertreten durch die Geschäftsstelle des Fonds “Kunst am Bau und Kunst im öffentlichen Raum”. 1.3 Betreuung: Der Wettbewerb wird von der Geschäftsstelle des Fonds “Kunst am Bau und Kunst im öffentlichen Raum” betreut: Organisatorische und rechtliche Belange: Dipl.-Ing. Heinrich Pölsler Tel. +43/662/8042-4418, Fax: +43/662/8042-4191 E-Mail: [email protected] www.kunstambau.at Salzburg. Der Auslober behält sich vor, im Anschluss an den Wettbewerb eine Auftragsvergabe im Rahmen eines Verhandlungsverfahrens mit einer oder mehreren Wettbewerbsteilnehmern durchzuführen. Auf eine Auftragsvergabe bestehen von Seiten der Teilnehmer/innen oder des/ der Sieger/in des Wettbewerbs kein Rechtsanspruch. 2.5 Rechtsgrundlage ist der Inhalt der Wettbewerbsausschreibung. Mit der Einreichung der Wettbewerbsarbeit nimmt jede/r Teilnehmer/in alle in der vorliegenden Ausschreibung enthaltenen Bedingungen an. 2. Teilnahmebedingungen: 3.1 Das Preisgericht entscheidet unabhängig und unanfechtbar. Es ist zur Objektivität und zur Einhaltung der Bestimmungen der Ausschreibung zum Ideenwettbewerb verpflichtet. 2.1 Zur Teilnahme am Wettbewerb sind nachstehende Künstler/innen eingeladen: 3. Preisgericht: 1.2 Situierung: Das Landestheater ist im Gefüge der umliegenden Bauten (Raiffeisenkasse, Hotel Bristol) eher klein und unscheinbar. Die Verzierungen der ursprünglichen Fassade von 1892 wurden 1938 abgenommen und ein Balkon, der auch als Überdachung des Einganges dient, angebracht. Das Bauwerk hat relativ wenig Abstand von der Verkehrsfläche. 3.2 Zusammensetzung des Preisgerichts: - Thomas Baumann - Raumlabor Berlin - Jenny Holzer - Mischa Kuball - Esther Stocker 2.2 Jede/r Teilnehmer/in ist zur Abgabe von einer oder mehreren Entwürfen berechtigt. Fragen zur künstlerischen Aufgabenstellung: Dr. Dietgard Grimmer, Kulturabteilung des Landes Tel. +43/662/8042-2099, E-Mail: [email protected] 2.3 Der Auslober erwirbt an den eingereichten Entwürfen das sachliche Eigentumsrecht. Das geistige Eigentumsrecht bleibt der/m Verfasser/in gewahrt. 1.4 Ziel des Wettbewerbes: Ziel des Wettbewerbes ist die Erlangung von Entwürfen für eine künstlerische Gestaltung des Landestheaters in 2.4 Der Auslober hat das Recht, alle Wettbewerbsarbeiten zu veröffentlichen. Jede/r Wettbewerbsteilnehmer/in hat das Recht zur Veröffentlichung seiner/ihrer Arbeiten. 4 Derzeit wird die Außenhülle – d.h. Fassade/Dach/Fenster/ Türen - bautechnisch in sehr hohem Standard renoviert und auch restauriert. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Die Baumaßnahmen werden dementsprechend in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt durchgeführt. Im Zuge dieser Restaurierung soll eine künstlerische Gestaltung/Intervention an der Fassade realisiert werden. - Mitglieder des Fachausschusses - Arch. Hans W. Scheicher - Vertreter des Landestheaters Salzburg - Vertreter der Stadtgemeinde Salzburg - Vertreter der SVK für die Altstadterhaltung in Salzburg Fassade des Landestheaters in Salzburg Besonderer Teil 3.3 Die Mitglieder des Preisgerichts bestimmen aus ihrem Kreis eine/n Vorsitzende/n und ein/e Schriftführer/in. 1. Rahmenbedingungen für den künstlerischen Wettbewerb: 3.4 Aufgaben des Preisgerichts: Das Preisgericht hat die vorgestellten Entwürfe auf Grund von Beurteilungskriterien zu bewerten und nach Möglichkeit einen Entwurf für die Realisierung vorzuschlagen. Über die Beratung der Entwürfe ist eine Niederschrift zu erstellen, die auf die einzelnen Wettbewerbsentwürfe eingeht. 1.1 Allgemein:s Das Salzburger Landestheater wurde 1892/93 von den Wiener Architekten Fellner + Helmer im neobarocken Stil errichtet und unmittelbar nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland 1938/39 erweitert und auch im äußeren Erscheinungsbild geändert. Dieser Status ist heute noch gestaltbildend. 1.3 Künstlerische Aufgabenstellung: Die künstlerische Gestaltung/Intervention soll die Nutzung des Hauses in einer zeitgemäßen Art in die Öffentlichkeit tragen. Von Seiten des Theaters ist gewünscht, das Äußere zu akzentuieren, auf das Gebäude, vor allem nachts, aufmerksam zu machen. Eine Gestaltung mit Lichtkunst würde sich anbieten, ist jedoch nicht ausschließlich verlangt. Die wenigen bestehenden Werbeflächen, rechts und links vom Eingang, müssen erhalten bleiben. Sollten technische Anforderungen für das künstl. Projekt erforderlich sein, so sind diese rechtzeitig in der Planung vorzusehen. Siehe: www.salzburger-landestheater.at 5 THOMAS BAUMANN lebt in Wien Projekt STIMONO 1-MONOLITH (an der Ecke des Hauses) 2-BALCONY ( auf dem Balkon) Kurzbeschreibung 3-PUBLIC (neben d. Haus statt d. Litfasssäule) Bewegungen im Inneren des Hauses werden mittels einer elektronischen Abtastung und Visualisierung in die Raster eines LED Systems übertragen und an der Außenfassade als Lichtpunkte sichtbar. So kann beispielsweise die Geräuschkulisse von Proben oder Aufführungen, von Applaus oder auch technischen Bautätigkeiten nach außen hin visualisiert werden. Technische Daten Ca 1500 Stück White Ultrabright Chip LED an rostfreien Rahmen befestigt, wetterfest verkabelt. Kaskadierte Matrix Steuerung, computergesteuerte Programmabläufe einzeln abrufbar. Steuerungskasten mit Stromanschlüssen. Mikrofon im Aufführungsraum, Übertragungssystem, Frequenzwandler, Software. Rahmenkonstruktion: Rasterstruktur aus rostfreiem Eisen, Nirosta bzw. pulverbeschichtetes Eisen, windsicher befestigt. Höhe je nach Aufstellungsort - Balkon: 540cm. Freistehend: ca 700cm. Es würde sich hier anbieten, das Werk auf einem Sockel zu befestigen, welcher ebenso wieder für Plakate verwendet werden könnte. Höhe etwa 180cm. Monolith: Ab Sockel bis zur Endkante, vorgestellt, um die Fassade so wenig wie möglich zu berühren. Ein 2- jähriger Wartungsvertrag ist inkludiert. 6 Das künstlerische Konzept Thomas Baumann stellt in seiner künstlerischen Arbeit häufig Verknüpfungen unterschiedlicher Medien her, so beispielsweise auch im Projekt Kunsthaus Graz, wo eine Partitur einer Fuge von J.S. Bach in ein visuelles System transferiert wurde, mit dem Ziel, Musik optisch erfahrbar zu machen. „Im künstlerischen Konzept für das Landestheater Salzburg setze ich mich medial mit dem gesamten Komplex des Theaters auseinander. Das Haus soll als ein Organismus, als eine große „lebendige” Skulptur verstanden werden. Neben der seitens der Auftraggeber erwünschten Verstärkung der Präsenz des Hauses im Stadtraum werden auch die Mitarbeiter des Hauses im Kunstwerk thematisiert. Die Personen im Haus mit ihrer Präsenz und Aktivität sind Teil der Installation. Anstelle einer realistischen Auseinandersetzung mit Ereignissen im bildlichen Sinn werden Geräusche im Haus, Parameter für Aktivität bzw. Bewegung (im weitesten Sinne „Energie”) mittels einer elektronischen Abtastung und Visualisierung in die Raster des LED Systems übertragen. So kann beispielsweise die Geräuschkulisse von Proben oder Aufführungen, von Applaus oder auch technischen Bautätigkeiten nach Außen hin visualisiert werden. Es besteht die Möglichkeit, Geräusche aus Foyer oder Theatersaal aufzunehmen, in visuelle Impulse zu übertragen, die an der Außenfassade sichtbar werden.“ Die Fassade gewährt dadurch einen Einblick in den Inneren Ablauf, „ das Leben” des Hauses. Das Theater versteht sich als pulsierender, lebendiger Ort, vergleichbar einem EEG oder EKG, welche die lebensnotwendigen Vorgänge im Inneren des menschlichen Körpers visualisieren. Die visuelle „Übertragung” ist simultan oder zeitlich verzögert möglich. Um auch während der Schließtage eine Aktivität der LED Technik zu gewährleisten, besteht die Möglichkeit, Ereignisse, Aufführungen aufzuzeichnen und abzuspielen. Alternativ könnte in Ruhephasen auch der Rhythmus eines ruhigen, gleichmäßigen Atmens visualisiert werden. Baumann begreift das Gebäude als Skulptur und lässt mit Hilfe verschiedener Medien und durch die Transformierung, der im Haus geleisteten Arbeit , einen bewegten Organismus entstehen. Menschliche Arbeitsleistung, Kulturgeschehen, Zuschauerreaktionen werden auf eine Meta-Ebene gebracht und abstrahiert. Gleichzeitig werden sie als Mittel verwendet, um auf den Komplex der Kulturstätte hinzuweisen, auf deren Aktivität, ihre soziale und kulturelle Funktion und ihre Wirkung. Im Kunstwerk vollzieht sich die Sichtbarmachung der inneren Struktur des Hauses auf unterschiedlichen Ebenen, es hat aber auch ohne dieses Wissen als ästhetisches Werk Gültigkeit und kann von den BetrachterInnen als solches wahrgenommen werden. 7 RAUMLABOR BERLIN leben in Berlin Vorbemerkung: Kurzbeschreibung Das Landestheater wird als lebendiger Ort der Auseinandersetzung im Stadtraum aufgefasst. Der Pausenbalkon wird zu einem Spielort für wechselnde künstlerische Installationen, gegebenenfalls mit einer transluziden Folie überspannt. 8 Das 1893 erbaute neobarocke Gebäude des heutigen Salzburger Landestheaters ist in seiner Erscheinung stark durch die Renovierung von 1939 geprägt. Die großflächige Entfernung von Stukkatur und Gold, und insbesondere der Anbau eines „Führerbalkons”, lassen das Haus heute etwas grobschlächtig erscheinen. Die Kleinteiligkeit und die vertikale Gliederung der ursprünglichen Fassade von Hellmer und Fellner sind großteils verloren gegangen. Die zweifelhafte Prägung durch den vorgestellten Balkon verleiht dem Gebäude eine unklare, introvertierte Erscheinung gegenüber dem Stadtraum. Durch die Verkehrsführung und die seitliche Lage zum Makartplatz fehlt dem Theater der Vorplatz. Vor dem Hauptportal ist ein Gefühl von Enge wahrnehmbar, welches durch den überdimensionierten Balkon noch verstärkt wird. Es fehlen die Kommunikation mit der Stadt, die Transparenz des Theatergeschehens und eine kontextuelle zeitgenössische Erscheinung. Hauptfassade / Führerbalkon: Unser erster Impuls war es den Abriss des Balkons vorzuschlagen, um die Eingangsfassade zu öffnen und ihr die ursprüngliche Vertikalität zurückzugeben. Spalte, Baum: In einem weiteren Schritt haben wir darüber nachgedacht, den Führerbalkon metaphorisch zu bearbeiten: Ihn durch eine Spalte sichtbar vom Gebäude zu trennen oder ihn von einem Baum durchstoßen zu lassen. Durch den Baum wäre er gewissermaßen in die Alltäglichkeit der Stadt zurückgeholt und damit neu besetzt. Programm /Theater: Das Theater muss sich als reflektierende, kritische Instanz in unserer Gesellschaft ständig erneuern und hinterfragen. Dieser Prozess ist am Äußeren des Gebäudes nicht ablesbar. Hier sind im Gegenteil Repräsentationsgedanken von 1939 eingefroren. Wir wollen dem Landestheater mit unserer Installation die Chance geben sich als lebendiger Ort der Auseinandersetzung im Stadtraum darzustellen. Wir schlagen deshalb vor, den Führerbalkon (Pausenbalkon) zu einem Spielort für wechselnde künstlerische Installationen zu machen. Das künstlerische Konzept: 1. Grundinstallation: Der Hauptbalkon wird auf seiner gesamten Fläche von 14 x 3 Meter dauerhaft mit künstlerischen Installationen bespielt. Beleuchtung, Infrastruktur, CI, etc, wird von Raumlabor Berlin im Rahmen des Verfahrens erarbeitet. 2.Eröffnung: Raumlabor Berlin eröffnet die Balkonbiennale mit einer eigenen Installation. Die genaue Ausformung wird im Rahmen des Verfahrens entwickelt. 3. Kuratorium: Das Kuratorium für die ersten drei Installationen der Balkonbiennale übernimmt Raumlabor Berlin in Absprache mit dem Landestheater Salzburg. 4. Aneignung: Die Installationen werden immer zu Beginn einer Spielzeit eingeweiht. In der darauf folgenden Spielzeit soll das Theater den Balkon bespielen. Dies halten wir für wesentlich, da es uns um den direkten Kontakt des Theaters zur Stadt geht, wobei die von uns geladenen KünstlerInnen nur mögliche Akteure sind. Alle Installationen sollen so beschaffen sein, dass sie vom Theater benutzt oder weiterentwickelt werden können. 5. Reflexion: Wir betrachten die Balkonbiennale als ein Experiment. Nach spätestens vier Installationen muss das Konzept überprüft und gegebenenfalls erneuert werden. 6. Freiheit: Die Balkonbiennale kann den gesamten Balkon und die Hauptfassade des Theaters bespielen. Alle Installationen müssen rückbaubar sein. 7. Regeln/Durchführung: Die Balkonbiennale ist Teil der Theaterarbeit. Nur wenn das Theater Interesse an dieser Arbeit hat, kann sie erfolgreich sein. Sinnvolle Produktionen können im gesamten Budgetrahmen nur realisiert werden, wenn das Theater sich durch strukturelle Eigenleistungen an dieser Arbeit beteiligt — Öffentlichkeitsarbeit, Unterstützung für Bespielungen,Veranstaltungstechnik, etc. Balkonbiennale Raumlabor Berlin Szenario Club Royale: Der Balkon wird zur Erweiterung des „Raucherfoyers”. Im sich ergänzenden Raum können Lesungen, Konzerte, Tanzveranstaltungen, Casinos stattfinden. Die Blase wird durch Überdruck in Form gehalten. Sie kann durch eine einfache Gebläseheizung beheizt werden. Die Hülle besteht aus einer transluzenten Folie, die sich sehr gut für Projektionen von Innen oder Außen eignet. Hierdurch entsteht ein völlig verändertes Nachtbild. Ideale Partner zum Bau der Installation sind Plastique fantastique/ Marco Canevacci (Berlin) oder Luft und Laune (Zürich). Für die Bespielung werden wir lokale und befreundete Künstler, sowie Theaterleute punktuell einbeziehen. (Zum Beispiel: “Gelitine”, “Club Real”, usw.) Disco Symposium “Das Küchenmonument” Festessen 03 Balkonbiennale Raumlabor Berlin Raumatmosphäre: Das Innenleben der Blase verändert sich je nach Notwendig- keit. Es entstehen Nutzungsmöglichkeiten wie Tanzabende, Casino, Lesung, Kino, usw. Durch einfache Veränderungen ändert sich das Funktionsprogramm, sowie die Atmosphäre in der Hülle. Die Atmosphäre im Raum wird dabei durch Licht, Projektionen und Musik erzeugt. Der„Blasenraum”verwandelt sich so in einen magischen Raum, in welchem Innenraum und Aussenraum verschwimmen. Aussenwerbung: Spielplan Landestheater: Durch die Anbringung der Blase verschwindet der bisherige Hinweis zu den aktuellen Theaterveranstaltungen des Landestheaters. Die aktuellen Vorführungen werden derzeit durch einen Banner am Balkon angekündigt, welcher durch die Anbringung der „Blaseninstallation” entfernt werden müsste. Dafür gibt es drei mögliche Alternativen: 1. Ein künstlerischer Eingriff am Dach des Theaters. 2. Zwei Banner an den Seitenflügeln des Gebäudes. 3. Eine elegante LED-Anlage an der Unterkante des Balkons. Mobiliar: Das „Raucherfoyer” und der anliegende Balkon werden neben der Blase mit einem entsprechenden modularen Mobiliar bestückt. Das Funktionsschema der Veranstaltung spiegelt sich im Mobiliar wieder: Einer der Grundgedanken der temporären Bespielung des Salzburger Landestheater ist, dass der Innenraum mit dem Außenraum verschmelzen soll. Dabei gewinnt der Balkon durch die neue Hülle eine sehr spezielle Qualität. Diese ästhetische Qualität soll sich ebenfalls in den Funktionen / Tätigkeiten innerhalb der neuen Hülle wieder spiegeln. Durch das Beobachten von Menschenströmen bei verschiedenen Aktivitäten entsteht das Prinzip “Überraschungskiste’: Ein modulares Möblierungssystem wird hybride Funktionen über zwei Räume vereinen. Eine flexible Familie aus Flightcasemobiliar steht für alle Bespielungen zur Verfügung. Sie besteht aus: 1. zweiteiliger Barbox mit Kühlmöglichkeit, Beleuchtung, Spüle und Abstellflächen. 2. Ein HiFi-Pult für Dj oder Alleinunterhalter. 3. Fünf Loungemöbel, Doppelbogen als Sitzmöbel und Beistelltisch nutzbar. 4. Das weitere Mobiliar wird jeweils aus Theaterbeständen hinzugefügt. 9 ESTHER STOCKER lebt in Wien Das künstlerische Konzept Kurzbeschreibung Bedruckte, hinterleuchtete Glasstreifen werden über die gesamte Fassade gelegt und erzeugen je nach Tageszeit unterschiedliche Lichtsituationen. Technische Daten Mit Siebdruck bedruckte, hinterleuchtete Glasstreifen, LED- Leuchtstreifen, Verankerung. 10 Eine netzartige grafische Konstruktion zieht sich über die Fassade des Landestheaters, einige Teile ragen über das Gebäude hinaus. Diese Konstruktion soll Aufbau und Zerlegung gleichzeitig sein, so wie sich die Teile logisch fortsetzen und ebenso unerwartet eine andere Richtung einschlagen. Formal betrachtet soll die Arbeit die generelle und notwendige Nichtanpassungsfähigkeit der Künste durch vorgegebene Rahmenbedingungen zeigen. Es entspricht der Notwendigkeit einen Rahmen zu benötigen und dem gleichzeitigen Wunsch diesen zu übersteigen, dem Freiheitsanspruch, der sich über Ästhetik und Handlung zeigt. Die Grundstruktur des Gebäudes soll sichtbar bleiben aber durch diese zweite Struktur erweitert werden. Es ergibt sich ein Gespräch unterschiedlicher Formensprachen. In der Nacht soll die tagsüber dunkle Struktur als Lichtträger leuchten. Die Hauptarbeit befindet sich an der Vorderfassade des Gebäudes, an den Seitenfassaden soll die Struktur auslaufen. PROJEKTBESCHREIBUNG TECHNIK Bei dem vorgestellten Projekt werden mit Hilfe bedruckter hinterleuchteter Glasstreifen unterschiedliche Tages- und Nachtsituationen erzeugt. 1. Tagesansicht: Die an der Fassade angebrachten Glasstreifen erscheinen bei Auflicht, durch eine mit einem schwarzen Siebdruckraster bedruckte Oberfläche, dunkel (schwarz). 2. Nachtansicht: Die Streifen erscheinen bei Durchlicht, durch eine unter dem Glas angebrachte Lichtquelle (LED- Leuchtstreifen), hell. Die Bauhöhe der Streifen sollte dabei durch die verwendeten Materialien (LED- Streifen, Unterkonstruktion) möglichst gering ausfallen um einen Leuchtkasten-Eindruck zu vermeiden. Die Verwendung von einem oder zwei Leuchtstreifen hängt von der Umgebungshelligkeit ab. Die Montage der Unterkonstruktion an der Fassade erfolgt mittels konventioneller Befestigungsmaterialien (Schrauben, Dübel). Über das Gebäude hinausragende Teile müssten mit einer speziellen Unterkonstruktion aus Metall verstärkt und im Einzelfall entsprechend verankert werden. Geringe Niveauunterschiede innerhalb der Fassade werden durch entsprechendes Überlappen der Streifen ausgeglichen, größere Sprünge (Gesimse) bleiben ausgespart. Durch Ausarbeitung eines speziellen Installationsplanes könnten entsprechende Sonderlösungen vorab bezüglich Statik, Windlast, Befestigungsmöglichkeiten etc. beurteilt werden. Die auf den runden Gebäudeteilen anzubringenden Streifen sind in einer entsprechenden Vieleckform geplant. Der Austausch defekter Teile ( LED- Streifen, Glas, Kabel etc.) ist durch einseitiges Abschrauben des Glashaltewinkels leicht möglich. 11 MISCHA KUBALL lebt in Köln Das künstlerische Konzept Kurzbeschreibung Auf der Fassade sind transparente Neonbuchstaben, rhythmisch, an vier Positionen angebracht. 12 MetaSemantik Ein Projektvorschlag für das Landestheater Salzburg. MetaSemantik legt den Fokus auf Sprache, Vermitt-lung und Kommunikation, durch ein starkes, sich stetig wandelndes Konzept an der Hauptsichtfassade des Landestheaters Salzburg. Das Gesicht zur Stadt hin und zum fließenden Verkehr, wird durch weisse, transparente NEONbuchstaben rhythmisiert, die an vier Positionen an der Fassade platziert sind; Ein steter Wandel lässt somit unterschiedliche Buchstabenfolgen in scheinbarer Zufälligkeit erscheinen: AKTEBANDTEXTS0RQ A B T S K A E 0 T N X R E D T Q Es differieren also Sinnstiftendes und Sinnassoziierendes, sowie sich dem Sinn entziehendes. Die Buchstaben auf der Außenhaut des Theaters werden als Metakommentar zu dem aktuellen Programm des Theaters begriffen - hierbei ist der ,sinnsuchende Betrachter’ werkimmanent! Die transparenten Buchstaben überlagern sich und werden durch das jeweilige Aufscheinen des Lichtes für einen flüchtigen Augenblick sichtbar und lesbar. 13 Bemerkung: Jenny Holzer (USA) wurde zu dem Wettbewerb eingeladen; von ihr wurde kein Entwurf eingereicht. Impressum: F. d. I. v.: Geschäftsstelle des “Fonds für Kunst am Bau und Kunst im öffentlichen Raum in Salzburg” Michael Pacher Straße 36, 5020 Salzburg E-mail: [email protected] Internet: www.kunstambau.at Copyright der Arbeiten und Texte bei den Künstlern Fotografien/Reproduktionen: Land Salzburg, Künstler, Herman Seidl Redaktion: Mag. Gabriele Wagner, Salzburg Produktion, Grafik & Cover: Herman Seidl / Tirez