P L G PAUL LAZARSFELD GESELLSCHAFT FÜR SOZIALFORSCHUNG A-1010 Wien, Maria Theresien-Straße 24/4 * Tel: (+43-1) 319 44 45 * Fax: 319 44 49 * Email: [email protected] http://www.plg.at * ZVR-Zahl: 726545521 Unterlage zur Pressekonferenz am 13.07.2009: DIE EU-WAHLEN IM RÜCKSPIEGEL Erste Ergebnisse einer WählerInnenbefragung zur EU-Parlamentswahl ¾ Wer sind die WählerInnen? Wer sind die Nicht-WählerInnen? Soziodemographie, (politische) Einstellungen, soziale Integration und Zukunftsängste als Beschreibungsfaktoren ¾ Gründe für eine Wahlbeteiligung Zufriedenheit mit der EU, Veränderungswünsche, Mitbestimmung, politische Überzeugung, Denkzettelwahl, etc. ¾ Gründe, nicht zur Wahl zu gehen Politisches Desinteresse, EU-Skeptizismus, Gefühl der Machtlosigkeit innenpolitische Gründe, etc. Einleitung: Dkfm. Dr. Heinz KIENZL Präsentation der Studienergebnisse: KR Franz BIRK Mag. Marc BITTNER Hintergrund: Die Paul Lazarsfeld Gesellschaft für Sozialforschung führt derzeit ein Forschungsprojekt durch, das die EU-Parlamentswahlen 2009 in Österreich untersucht. Im Zentrum dieser Studie steht eine repräsentative Meinungsumfrage (Face-to-Face, N=1.230), deren Ergebnisse statistisch ausgewertet und analysiert werden. Die Feldarbeit der Befragung erfolgte vom 15.06.2009 bis zum 06.07.2009 durch die „Sozialwissenschaftliche Studiengesellschaft“ (SWS-Fragebogen Nr. 384). Die folgenden Ausführungen und Analysen beruhen vor allem auf diesem aktuellen Datenmaterial. Wer sind die WählerInnen? Wer sind die Nicht-WählerInnen? Die Grafiken 1-3 verdeutlichen die soziodemographische Struktur der Nicht-WählerInnen sowie der WählerInnen bei der EU-Parlamentswahl 2009, wobei die WählerInnen zudem nach deren konkreter Wahlentscheidung dargestellt sind: Dabei wird deutlich, dass sich „NichtwählerInnen“ und „WählerInnen im Allgemeinen“ hinsichtlich der Geschlechtsverteilung kaum unterscheiden, während es bei den WählerInnen bestimmter Parteien doch auffällige Differenzen gibt: Bei den WählerInnen der SPÖ bzw. der ÖVP ist ein Männerüberhang zu konstatieren, bei WählerInnen der Grünen und der FPÖ dagegen ein deutlicher Frauenüberhang, während WählerInnen von Hans Peter Martin im Durchschnitt liegen (zum BZÖ können im Rahmen der Datenauswertung aufgrund eines sehr geringen Fallzahl bekennender BZÖ-AnhängerInnen keine statistisch verlässlichen Aussagen getroffen werden). WählerInnen der Grünen und der FPÖ sind tendenziell deutlich jünger als WählerInnen der SPÖ und der ÖVP; auch Hans Peter Martin schöpfte stark aus den eher älteren Jahrgängen. Bei den Nicht-WählerInnen ist im Vergleich zu den WählerInnen die Gruppe der 18-35-Jährigen deutlich stärker vertreten, die Gruppe der ab 66-Jährigen dagegen signifikant schwächer. Zwischen den allgemeinen WählerInnen und Nicht-WählerInnen gibt es hinsichtlich der Bildungsstruktur kaum Unterschiede, allerdings ist festzuhalten, dass ein höherer Bildungsgrad die Wahrscheinlichkeit der Wahlbeteiligung im Allgemeinen deutlich beeinflusst. Betrachtet man die WählerInnen der einzelnen Parteien, zeigt sich, dass ÖVP- und Grün-WählerInnen zu überdurchschnittlichen Anteilen über einen hohen Bildungsgrad verfügen. 2 Grafik 1: Struktur der WählerInnen & Nicht‐WählerInnen: "Geschlecht" 51 NichtwählerInnen 49 52 WählerInnen (allgemein) 48 weiblich männlich 47 SPÖ‐WählerInnen 53 45 ÖVP‐WählerInnen 55 59 Grün‐WählerInnen 41 56 FPÖ‐WählerInnen 44 49 H.P.Martin‐WählerInnen 51 0 10 20 30 40 50 in % 60 PLG‐Nachwahlbefragung (Feldarbeit: SWS); Juni/Juli 2009, N=1230 Grafik 2: Struktur der WählerInnen & Nicht‐WählerInnen: "Alter" 10 NichtwählerInnen 5 36‐65 J. 18‐35 J. 18 WählerInnen (allgemein) 58 19 5 ab 66 J. 56 29 17 SPÖ‐WählerInnen 66 16 2 21 ÖVP‐WählerInnen 58 17 4 9 Grün‐WählerInnen 59 24 8 6 FPÖ‐WählerInnen 65 19 10 15 H.P.Martin‐WählerInnen 0 66 16 3 10 bis 17 J. 20 30 PLG‐Nachwahlbefragung (Feldarbeit: SWS); Juni/Juli 2009, N=1230 3 40 50 60 70 in % Grafik 3: Struktur der WählerInnen & Nicht‐WählerInnen: "Bildung" 65 NichtwählerInnen 35 keine Matura 60 WählerInnen (allgemein) 40 ab Matura 66 SPÖ‐WählerInnen 34 45 ÖVP‐WählerInnen 55 38 Grün‐WählerInnen 62 76 FPÖ‐WählerInnen 24 65 H.P.Martin‐WählerInnen 35 0 10 20 30 40 50 60 70 80 in % PLG‐Nachwahlbefragung (Feldarbeit: SWS); Juni/Juli 2009, N=1230 Klare strukturelle Unterschiede sind zwischen WählerInnen und Nicht-WählerInnen bezüglich des Vereinsengagements (=Indikator für soziale Integration bzw. für Sozialkapital) festzustellen (Grafik 4): Während in der gesamten Stichprobe 35% der Befragten angeben, aktiv in einem oder mehreren Vereinen mitzuarbeiten, betragen die entsprechenden Prozentsätze bei den Nicht-WählerInnen nur 26%, bei den WählerInnen dagegen 46%. Vor allem unter den WählerInnen der beiden Koaltitionsparteien sind die „aktiven“ Vereinsmitglieder besonders stark vertreten, auch bei den Grünen ist ein entsprechendes Engagement zu erkennen. FPÖ-WählerInnen dagegen sind zu fast 50% in keinem Verein Mitglied. 4 Grafik 4: Struktur der WählerInnen & Nicht‐WählerInnen: "Vereinsengagement" 48 NichtwählerInnen 26 26 kein Vereinsengagement 25 WählerInnen (allgemein) 29 reine Mitglieder 46 20 SPÖ‐WählerInnen 25 aktive Mitglieder 54 23 ÖVP‐WählerInnen 16 61 39 Grün‐WählerInnen 14 48 46 FPÖ‐WählerInnen 37 17 28 H.P.Martin‐WählerInnen 41 31 0 10 20 30 40 50 60 in % PLG‐Nachwahlbefragung (Feldarbeit: SWS); Juni/Juli 2009, N=1230 Gerade angesichts der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise wurde auch untersucht, inwiefern bei den Befragten „Existenzängste“ bestehen (Grafik 5): Dabei zeigt sich, dass eine Furcht vor dem Verlust von Ersparnissen quer durch die Bevölkerung (unabhängig von WählerInnen oder Nicht-WählerInnen) bei ca. 60% gegeben ist. Deutliche Unterschiede zwischen WählerInnen und NichtwählerInnen bestehen aber hinsichtlich einer Furcht vor „Arbeitslosigkeit“, „Verschlechterung des Einkommens“ und „Verschlechterung der Arbeitsbedingungen“: Die Nicht-WählerInnen fühlen sich jeweils weit stärker betroffen – ein Indiz dafür, dass der EU nicht unbedingt großes Vertrauen hinsichtlich der Verbesserung von persönlichen Lebenslagen bzw. Problemen beigemessen wird. 5 Grafik 5: Existenzängste bei WählerInnen & Nicht‐WählerInnen 61 Furcht vor Verlust von Ersparnissen 60 62 32 Furcht vor Verschlechterung der Arbeitsbedingungen 34 29 Gesamt 34 Furcht vor Verschlechterung des Einkommens 37 NichtwählerInnen 32 WählerInnen (allgemein) 12 Furcht vor Arbeitslosigkeit 15 9 0 10 20 30 40 50 60 in % PLG‐Nachwahlbefragung (Feldarbeit: SWS); Juni/Juli 2009, N=1230 Das Vertrauen in die EU sowie in andere wichtige Institutionen behandelte auch eine weitere Frage der aktuellen Erhebung der PLG (vgl. Grafik 6): Dabei wird im Allgemeinen deutlich, dass das höchste Vertrauen (zum Verständnis: je geringer der Mittelwert ausfällt, desto höher das Vertrauen) der „Polizei“ entgegen gebracht wird, gefolgt von den „Gewerkschaften“, dem „nationalen Parlament“ und der „Bundesregierung“. Den „politischen Parteien“ wird deutlich weniger vertraut – noch etwas schlechtere Werte weisen das „Europäische Parlament sowie die „Europäische Kommission“ auf. Nicht-WählerInnen weisen im Vergleich zu den WählerInnen jeweils ein signifikant geringeres Vertrauen auf; am geringsten sind die Unterschiede noch hinsichtlich der prinzipiell am besten bewerteten Institutionen „Polizei“ und „Gewerkschaften“. WählerInnen der Koalitionsparteien haben erwartungsgemäß ein höheres Vertrauen in die nationalen politischen Institutionen, während vor allem bei FPÖ- und Martin-WählerInnen allgemein ein besonders niedriges Vertrauen gemessen wurde. Ein aktives Engagement bei Vereinen bewirkt eindeutig ein höheres Vertrauen in allen Bereichen. 6 Soziodemographisch lässt sich festhalten, dass Männer, ältere Befragte sowie Befragte mit Maturaabschluss den nationalen poltischen Institutionen gegenüber mehr Vertrauen aufweisen, und dass das Vertrauen in die EU-Institutionen bei den JungwählerInnen am höchsten ist. Grafik 6: Vertrauen in Institutionen: Mittelwert auf einer Skala von 1 ("sehr großes Vertrauen") bis 7 ("gar kein Vertrauen") Polizei 3 3,1 3,2 4,8 Europ. Kommission 5 4,6 4,8 Europ. Parlament 4,5 5 Gesamt 3,8 3,9 Gewerkschaften 3,6 NichtwählerInnen 4,1 Parlament 3,8 4,3 4,1 Bundesregierung WählerInnen (allgemein) 4,4 3,8 4,5 Parteien 4,2 0 1 2 3 PLG‐Nachwahlbefragung (Feldarbeit: SWS); Juni/Juli 2009, N=1230 7 4 4,8 5 6 7 in % Gründe für eine Wahlbeteiligung Die Rangliste der - nach der Häufigkeit ihrer Nennung gereihten - Gründe für eine Wahlbeteiligung (Grafik 7) verdeutlicht, dass das Hauptmotiv (unabhängig von der gewählten Partei) im Gebrauch des demokratischen Wahlrechts liegt („Ich bin der Meinung, dass man von seinem Wahlrecht stets Gebrauch machen sollte“; 95%). Ebenfalls (mit 86%) sehr häufig genannt wurde das Motiv: „Weil ich mitbestimmen wollte, in welche Richtung sich die Politik der EU in Zukunft entwickelt“ (von Martin-WählerInnen unterdurchschnittlich oft genannt), gefolgt von den Gründen „Ich bin mit der aktuellen Situation in der EU unzufrieden und hoffe, mit meiner Stimme etwas daran verändern zu können“ (72%; diese Begündung wurde von FPÖ- und Martin-WählerInnen deutlich öfter angeführt) und „Weil ich der Meinung bin, dass das Europäische Parlament eine wichtige Institution in der EU ist“ (67%; dies nannten SPÖ- und ÖVP-WählerInnen überdurchschnittlich häufig). Die weiteren Motive wurden weit seltener genannt als die vier Top-Gründe: So wurden nur 38% der WählerInnen von „einer bestimmten Partei bzw. deren Wahlprogramm und Wahlwerbung überzeugt“ (von den FPÖWählerInnen immerhin 64%, von den ÖVP-Wählerinnen 49%) und nur 28% von „einem/r Spitzenkandidaten/in überzeugt“ (Martin-WählerInnen: 56%, FPÖ-WählerInnen: 42%; ÖVP-WählerInnen: 35%; SPÖ-WählerInnen: 18%; Grün-WählerInnen 14%). Am Ende der Rangreihe liegen die Begründungen „Ich war bisher mit der EU-Politik sehr zufrieden und wollte durch meine Stimme zur Erhaltung der bisherigen Zusammensetzung des EU-Parlaments beitragen“ (24%; ÖVP-WählerInnen: 46%) sowie „Ich wollte der Partei, der ich üblicherweise meine Stimme gebe, einen „Denkzettel“ verpassen und habe eine andere Partei gewählt“ (19%; Martin-WählerInnen: 61%!). 8 Grafik 7: Gründe für die Teilnahme an der "EU‐Parlamentswahl 2009 "Denkzettel‐Wahl: Wahl einer anderen Partei als sonst" 19,0 "Bisher mit der EU‐Politik zufrieden & Beibehaltungswunsch" 24,0 Ein/e Spitzenkandidatin hat mich überzeugt" 28,0 "Bestimmte Partei/ deren Wahlprogramm u. ‐werbung haben überzeugt" 38,0 "Europäisches Parlament ist wichtige Institution in der EU" 67,0 "Unzufriedenheit mit der EU & Veränderungswunsch" 72,0 "Mitbestimmen der politischen Entwicklung der EU (rechts/links)" 86,0 "Wahlrecht sollte stets genutzt werden" 95,0 0,0 10,0 20,0 30,0 40,0 PLG‐Nachwahlbefragung (Feldarbeit: SWS); Juni/Juli 2009, N=1230 9 50,0 60,0 70,0 80,0 90,0 100,0 in % Gründe, nicht zur Wahl zu gehen Die Rangliste der - nach der Häufigkeit ihrer Nennung gereihten - Gründe dafür, dass man nicht zu Wahl gegangen ist, verdeutlicht (Grafik 8), dass das Hauptmotiv in der fehlenden Mitbestimmungsmöglichkeit Österreichs liegt („Österreich hat als kleines EU-Mitglied zu wenig mitzubestimmen“; 69%); SPÖ- und FPÖ-SympathisantInnen nennen diesen Grund besonders häufig. Die Bedeutung des Motivs des Gefühls der „Machtlosigkeit“ wird von den - ebenfalls sehr häufig genannten Begründungen „Ich bin der Meinung, dass meine Stimme sowieso nichts verändert“ (63%) und „Das Europäische Parlament setzt sich nicht mit den Problemen auseinander, die mich persönlich betreffen“ (62%) unterstrichen – diese beide Gründe werden von den FPÖ-AnhängerInnen überdurchschnittlich oft angegeben. Jeweils 57% der Nicht-WählerInnen gaben an, dass „Es gab keine Partei, der ich meine Stimme geben wollte“ und „Ich habe kein Vertrauen in die EU“ relevante Gründe dafür waren, nicht zur Wahl zu gehen; knapp 50% der befragten Nicht-WählerInnen meinten „sie interessieren sich nicht für die Europawahlen“ (wobei die beiden zuletzt angeführten Motive wieder ein von FPÖ-AnhängerInnen verstärkt genannt wurden). Jeweils zu knapp über 40% wurden die Motive „Die innenpolitischen Entwicklungen der letzten Zeit haben mich davon abgehalten zu wählen“ (44%), „Ich konnte mich nicht entscheiden, wen ich wählen sollte“ (43%; diese Begründung wurde von Grün-SympathisantInnen überdurchschnittlich häufig angegeben) und „Ich habe kein Interesse an der Europäischen Union“ (42%; FPÖ-AnhängerInnen: 63%) genannt. 38% bzw. 37% der Nicht-WählerInnen gaben an „Das Europäische Parlament hat nicht genügend Macht“ bzw. „Ich bin ein Gegner der EU“ (FPÖ-AnhängerInnen: 58%). Jeweils von ca. einem Drittel der NichtwählerInnen wurden die Motive „Ich war zu wenig informiert, um wählen zu gehen“, „Ich habe generell kein Interesse an Politik“ (FPÖ-Anhängerinnen: 46%) und „Ich fühle keine Verbundenheit mit Europa“ (FPÖ-AnhängerInnen: 52%) angeführt. 28% der Nicht-WählerInnen meinten: „Ich war verhindert (durch eine Reise, Arbeit, Gesundheit, Freizeitaktivität etc.)“ (Grün-SympathisantInnen: 53%), 17% meinten: „Ich nehme fast nie an Wahlen teil“ (FPÖ-AnhängerInnen: 25%). 10 Grafik 8: Gründe für die Nicht‐Teilnahme an der EU‐Parlamentswahl 2009 17,0 "Nehme fast nie an Wahlen teil" 28,0 "War verhindert" 33,0 "Keine Verbundenheit mit Europa" "Ich habe generell kein Interesse an Politik" 34,0 "Zu wenig informiert, um wählen zu gehen" 34,0 37,0 Ich bin ein Gegner der EU" "Das EU‐Parlament hat nicht genügend Macht" 38,0 42,0 "Kein Interesse an der EU" "Konnte mich nicht entscheiden, wen ich wählen sollte" 43,0 "Innenpolitische Entwicklungen haben mich abgehalten zu wählen" 44,0 49,0 "Kein Interesse an den EU‐Wahlen" Ich habe kein Vertrauen in die EU" 57,0 "Es gab keine Partei, der ich meine Stimme geben wollte" 57,0 "Das EU‐Parlament behandelt die falschen Probleme" 62,0 "Meine Stimme kann nichts verändern" 63,0 "Österreich hat zu wenig mitzubestimmen" 0,0 69,0 10,0 20,0 30,0 PLG‐Nachwahlbefragung (Feldarbeit: SWS); Juni/Juli 2009, N=1230 11 40,0 50,0 60,0 70,0 in % Behalteraten der Parteien bei der EU-Parlamentswahl 2009 Schließlich sei noch ein Blick auf die „Behalteraten“ sowie Abwanderungsbewegungen bei der EU-Parlamentswahl 2009 geworfen (Grafik 9): Die SPÖ und die ÖVP konnten jeweils ca. zwei Drittel ihrer AnhängerInnen zur Wahl der jeweiligen Partei motivieren, bei den Grünen beträgt der entsprechende Prozentsatz 50%, bei der FPÖ lediglich 34%. Von der Gruppe jener ohne Parteipräferenz nahm knapp die Hälfte an der EU-Wahl nicht teil. Auffällige Wanderungsbewegungen gab es von der SPÖ zu Hans Peter Martin (10%) sowie ins Lager der Nicht-WählerInnen (16%), von der ÖVP ebenfalls zu den Nicht-WählerInnen (14%) und zu Hans Peter Martin (5%). Von den Grünen wanderten 16% ins Lager der Nicht-WählerInnen, 7% zur SPÖ und jeweils 5% zur ÖVP und zu Hans Peter Martin. Bei der FPÖ ist die Wanderung zu den Nicht-WählerInnen mit 29% am größten, 8% verlor die FPÖ zudem an Hans Peter Martin. Personen ohne eindeutige Parteipräferenz wanderten vor allem zur SPÖ (8%) und zu Hans Peter Martin (7%). Grafik 9: Behalteraten und Abwanderungen bei der EU‐Parlamentswahl 2009 6 17 1 1 0 1 SPÖ 10 64 5 1 ÖVP 15 5 3 3 65 1 11 2 Grüne 16 Keine Angabe 5 0 4 7 Andere 7 2 FPÖ 0 2 H.P. Martin 29 8 3 Grüne 0 0 0 FPÖ 50 ÖVP 23 keine Parteipräferenz Nicht‐WählerInnen 55 4 4 57 7 SPÖ 8 10 20 30 PLG‐Nachwahlbefragung (Feldarbeit: SWS); Juni/Juli 2009, N=1230 12 40 50 60 70 in %