Unterlage zur Pressekonferenz am 13.07.2009: DIE EU

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PAUL LAZARSFELD GESELLSCHAFT FÜR SOZIALFORSCHUNG
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Unterlage zur Pressekonferenz
am 13.07.2009:
DIE EU-WAHLEN IM RÜCKSPIEGEL
Erste Ergebnisse einer WählerInnenbefragung
zur EU-Parlamentswahl
¾ Wer sind die WählerInnen? Wer sind die Nicht-WählerInnen?
Soziodemographie, (politische) Einstellungen, soziale Integration
und Zukunftsängste als Beschreibungsfaktoren
¾ Gründe für eine Wahlbeteiligung
Zufriedenheit mit der EU, Veränderungswünsche, Mitbestimmung,
politische Überzeugung, Denkzettelwahl, etc.
¾ Gründe, nicht zur Wahl zu gehen
Politisches Desinteresse, EU-Skeptizismus, Gefühl der Machtlosigkeit
innenpolitische Gründe, etc.
Einleitung:
Dkfm. Dr. Heinz KIENZL
Präsentation der Studienergebnisse:
KR Franz BIRK
Mag. Marc BITTNER
Hintergrund:
Die Paul Lazarsfeld Gesellschaft für Sozialforschung führt derzeit ein Forschungsprojekt durch, das die
EU-Parlamentswahlen 2009 in Österreich untersucht. Im Zentrum dieser Studie steht eine repräsentative
Meinungsumfrage (Face-to-Face, N=1.230), deren Ergebnisse statistisch ausgewertet und analysiert werden.
Die Feldarbeit der Befragung erfolgte vom 15.06.2009 bis zum 06.07.2009 durch die „Sozialwissenschaftliche
Studiengesellschaft“ (SWS-Fragebogen Nr. 384). Die folgenden Ausführungen und Analysen beruhen vor allem
auf diesem aktuellen Datenmaterial.
Wer sind die WählerInnen? Wer sind die Nicht-WählerInnen?
Die Grafiken 1-3 verdeutlichen die soziodemographische Struktur der Nicht-WählerInnen sowie der WählerInnen bei der EU-Parlamentswahl 2009, wobei die WählerInnen zudem nach deren konkreter Wahlentscheidung
dargestellt sind:
Dabei wird deutlich, dass sich „NichtwählerInnen“ und „WählerInnen im Allgemeinen“ hinsichtlich der
Geschlechtsverteilung kaum unterscheiden, während es bei den WählerInnen bestimmter Parteien doch
auffällige Differenzen gibt:
Bei den WählerInnen der SPÖ bzw. der ÖVP ist ein Männerüberhang zu konstatieren, bei WählerInnen der
Grünen und der FPÖ dagegen ein deutlicher Frauenüberhang, während WählerInnen von Hans Peter Martin im
Durchschnitt liegen (zum BZÖ können im Rahmen der Datenauswertung aufgrund eines sehr geringen Fallzahl
bekennender BZÖ-AnhängerInnen keine statistisch verlässlichen Aussagen getroffen werden).
WählerInnen der Grünen und der FPÖ sind tendenziell deutlich jünger als WählerInnen der SPÖ und der ÖVP;
auch Hans Peter Martin schöpfte stark aus den eher älteren Jahrgängen.
Bei den Nicht-WählerInnen ist im Vergleich zu den WählerInnen die Gruppe der 18-35-Jährigen deutlich stärker
vertreten, die Gruppe der ab 66-Jährigen dagegen signifikant schwächer.
Zwischen den allgemeinen WählerInnen und Nicht-WählerInnen gibt es hinsichtlich der Bildungsstruktur kaum
Unterschiede, allerdings ist festzuhalten, dass ein höherer Bildungsgrad die Wahrscheinlichkeit der
Wahlbeteiligung im Allgemeinen deutlich beeinflusst.
Betrachtet man die WählerInnen der einzelnen Parteien, zeigt sich, dass ÖVP- und Grün-WählerInnen zu
überdurchschnittlichen Anteilen über einen hohen Bildungsgrad verfügen.
2 Grafik 1:
Struktur der WählerInnen & Nicht‐WählerInnen: "Geschlecht"
51
NichtwählerInnen
49
52
WählerInnen (allgemein)
48
weiblich
männlich
47
SPÖ‐WählerInnen
53
45
ÖVP‐WählerInnen
55
59
Grün‐WählerInnen
41
56
FPÖ‐WählerInnen
44
49
H.P.Martin‐WählerInnen
51
0
10
20
30
40
50
in %
60
PLG‐Nachwahlbefragung (Feldarbeit: SWS); Juni/Juli 2009, N=1230
Grafik 2:
Struktur der WählerInnen & Nicht‐WählerInnen: "Alter"
10
NichtwählerInnen
5
36‐65 J.
18‐35 J.
18
WählerInnen (allgemein)
58
19
5
ab 66 J.
56
29
17
SPÖ‐WählerInnen
66
16
2
21
ÖVP‐WählerInnen
58
17
4
9
Grün‐WählerInnen
59
24
8
6
FPÖ‐WählerInnen
65
19
10
15
H.P.Martin‐WählerInnen
0
66
16
3
10
bis 17 J.
20
30
PLG‐Nachwahlbefragung (Feldarbeit: SWS); Juni/Juli 2009, N=1230
3 40
50
60
70
in %
Grafik 3:
Struktur der WählerInnen & Nicht‐WählerInnen: "Bildung"
65
NichtwählerInnen
35
keine Matura
60
WählerInnen (allgemein)
40
ab Matura
66
SPÖ‐WählerInnen
34
45
ÖVP‐WählerInnen
55
38
Grün‐WählerInnen
62
76
FPÖ‐WählerInnen
24
65
H.P.Martin‐WählerInnen
35
0
10
20
30
40
50
60
70
80
in %
PLG‐Nachwahlbefragung (Feldarbeit: SWS); Juni/Juli 2009, N=1230
Klare strukturelle Unterschiede sind zwischen WählerInnen und Nicht-WählerInnen bezüglich des
Vereinsengagements (=Indikator für soziale Integration bzw. für Sozialkapital) festzustellen (Grafik 4):
Während in der gesamten Stichprobe 35% der Befragten angeben, aktiv in einem oder mehreren Vereinen
mitzuarbeiten, betragen die entsprechenden Prozentsätze bei den Nicht-WählerInnen nur 26%, bei den
WählerInnen dagegen 46%.
Vor allem unter den WählerInnen der beiden Koaltitionsparteien sind die „aktiven“ Vereinsmitglieder besonders
stark vertreten, auch bei den Grünen ist ein entsprechendes Engagement zu erkennen. FPÖ-WählerInnen
dagegen sind zu fast 50% in keinem Verein Mitglied.
4 Grafik 4:
Struktur der WählerInnen & Nicht‐WählerInnen: "Vereinsengagement"
48
NichtwählerInnen
26
26
kein Vereinsengagement
25
WählerInnen (allgemein)
29
reine Mitglieder
46
20
SPÖ‐WählerInnen
25
aktive Mitglieder
54
23
ÖVP‐WählerInnen
16
61
39
Grün‐WählerInnen
14
48
46
FPÖ‐WählerInnen
37
17
28
H.P.Martin‐WählerInnen
41
31
0
10
20
30
40
50
60
in %
PLG‐Nachwahlbefragung (Feldarbeit: SWS); Juni/Juli 2009, N=1230
Gerade angesichts der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise wurde auch untersucht, inwiefern bei den
Befragten „Existenzängste“ bestehen (Grafik 5):
Dabei zeigt sich, dass eine Furcht vor dem Verlust von Ersparnissen quer durch die Bevölkerung (unabhängig
von WählerInnen oder Nicht-WählerInnen) bei ca. 60% gegeben ist.
Deutliche Unterschiede zwischen WählerInnen und NichtwählerInnen bestehen aber hinsichtlich einer Furcht
vor „Arbeitslosigkeit“, „Verschlechterung des Einkommens“ und „Verschlechterung der Arbeitsbedingungen“:
Die Nicht-WählerInnen fühlen sich jeweils weit stärker betroffen – ein Indiz dafür, dass der EU nicht unbedingt
großes Vertrauen hinsichtlich der Verbesserung von persönlichen Lebenslagen bzw. Problemen beigemessen
wird.
5 Grafik 5:
Existenzängste bei WählerInnen & Nicht‐WählerInnen
61
Furcht vor Verlust von Ersparnissen
60
62
32
Furcht vor Verschlechterung der Arbeitsbedingungen
34
29
Gesamt
34
Furcht vor Verschlechterung des Einkommens
37
NichtwählerInnen
32
WählerInnen (allgemein)
12
Furcht vor Arbeitslosigkeit
15
9
0
10
20
30
40
50
60
in %
PLG‐Nachwahlbefragung (Feldarbeit: SWS); Juni/Juli 2009, N=1230
Das Vertrauen in die EU sowie in andere wichtige Institutionen behandelte auch eine weitere Frage der aktuellen Erhebung der PLG (vgl. Grafik 6):
Dabei wird im Allgemeinen deutlich, dass das höchste Vertrauen (zum Verständnis: je geringer der Mittelwert
ausfällt, desto höher das Vertrauen) der „Polizei“ entgegen gebracht wird, gefolgt von den „Gewerkschaften“,
dem „nationalen Parlament“ und der „Bundesregierung“.
Den „politischen Parteien“ wird deutlich weniger vertraut – noch etwas schlechtere Werte weisen das
„Europäische Parlament sowie die „Europäische Kommission“ auf.
Nicht-WählerInnen weisen im Vergleich zu den WählerInnen jeweils ein signifikant geringeres Vertrauen auf;
am geringsten sind die Unterschiede noch hinsichtlich der prinzipiell am besten bewerteten Institutionen „Polizei“ und „Gewerkschaften“.
WählerInnen der Koalitionsparteien haben erwartungsgemäß ein höheres Vertrauen in die nationalen politischen Institutionen, während vor allem bei FPÖ- und Martin-WählerInnen allgemein ein besonders niedriges
Vertrauen gemessen wurde.
Ein aktives Engagement bei Vereinen bewirkt eindeutig ein höheres Vertrauen in allen Bereichen.
6 Soziodemographisch lässt sich festhalten, dass Männer, ältere Befragte sowie Befragte mit Maturaabschluss
den nationalen poltischen Institutionen gegenüber mehr Vertrauen aufweisen, und dass das
Vertrauen in die EU-Institutionen bei den JungwählerInnen am höchsten ist.
Grafik 6:
Vertrauen in Institutionen: Mittelwert auf einer Skala von 1 ("sehr großes Vertrauen") bis 7 ("gar kein Vertrauen")
Polizei
3
3,1
3,2
4,8
Europ. Kommission
5
4,6
4,8
Europ. Parlament
4,5
5
Gesamt
3,8
3,9
Gewerkschaften
3,6
NichtwählerInnen
4,1
Parlament
3,8
4,3
4,1
Bundesregierung
WählerInnen (allgemein)
4,4
3,8
4,5
Parteien
4,2
0
1
2
3
PLG‐Nachwahlbefragung (Feldarbeit: SWS); Juni/Juli 2009, N=1230
7 4
4,8
5
6
7
in %
Gründe für eine Wahlbeteiligung
Die Rangliste der - nach der Häufigkeit ihrer Nennung gereihten - Gründe für eine Wahlbeteiligung
(Grafik 7) verdeutlicht, dass das Hauptmotiv (unabhängig von der gewählten Partei) im Gebrauch des
demokratischen Wahlrechts liegt („Ich bin der Meinung, dass man von seinem Wahlrecht stets Gebrauch
machen sollte“; 95%).
Ebenfalls (mit 86%) sehr häufig genannt wurde das Motiv: „Weil ich mitbestimmen wollte, in welche Richtung
sich die Politik der EU in Zukunft entwickelt“ (von Martin-WählerInnen unterdurchschnittlich oft genannt), gefolgt
von den Gründen „Ich bin mit der aktuellen Situation in der EU unzufrieden und hoffe, mit meiner Stimme etwas
daran verändern zu können“ (72%; diese Begündung wurde von FPÖ- und Martin-WählerInnen deutlich öfter
angeführt) und „Weil ich der Meinung bin, dass das Europäische Parlament eine wichtige Institution in der EU
ist“ (67%; dies nannten SPÖ- und ÖVP-WählerInnen überdurchschnittlich häufig).
Die weiteren Motive wurden weit seltener genannt als die vier Top-Gründe: So wurden nur 38% der WählerInnen von „einer bestimmten Partei bzw. deren Wahlprogramm und Wahlwerbung überzeugt“ (von den FPÖWählerInnen immerhin 64%, von den ÖVP-Wählerinnen 49%) und nur 28% von „einem/r Spitzenkandidaten/in
überzeugt“ (Martin-WählerInnen: 56%, FPÖ-WählerInnen: 42%; ÖVP-WählerInnen: 35%; SPÖ-WählerInnen:
18%; Grün-WählerInnen 14%).
Am Ende der Rangreihe liegen die Begründungen „Ich war bisher mit der EU-Politik sehr zufrieden und wollte
durch meine Stimme zur Erhaltung der bisherigen Zusammensetzung des EU-Parlaments beitragen“ (24%;
ÖVP-WählerInnen: 46%) sowie „Ich wollte der Partei, der ich üblicherweise meine Stimme gebe, einen
„Denkzettel“ verpassen und habe eine andere Partei gewählt“ (19%; Martin-WählerInnen: 61%!).
8 Grafik 7:
Gründe für die Teilnahme an der "EU‐Parlamentswahl 2009
"Denkzettel‐Wahl: Wahl einer anderen Partei als sonst"
19,0
"Bisher mit der EU‐Politik zufrieden & Beibehaltungswunsch"
24,0
Ein/e Spitzenkandidatin hat mich überzeugt"
28,0
"Bestimmte Partei/ deren Wahlprogramm u. ‐werbung haben überzeugt"
38,0
"Europäisches Parlament ist wichtige Institution in der EU"
67,0
"Unzufriedenheit mit der EU & Veränderungswunsch"
72,0
"Mitbestimmen der politischen Entwicklung der EU (rechts/links)"
86,0
"Wahlrecht sollte stets genutzt werden"
95,0
0,0
10,0
20,0
30,0
40,0
PLG‐Nachwahlbefragung (Feldarbeit: SWS); Juni/Juli 2009, N=1230
9 50,0
60,0
70,0
80,0
90,0
100,0
in %
Gründe, nicht zur Wahl zu gehen
Die Rangliste der - nach der Häufigkeit ihrer Nennung gereihten - Gründe dafür, dass man nicht zu Wahl
gegangen ist, verdeutlicht (Grafik 8), dass das Hauptmotiv in der fehlenden Mitbestimmungsmöglichkeit
Österreichs liegt („Österreich hat als kleines EU-Mitglied zu wenig mitzubestimmen“; 69%); SPÖ- und
FPÖ-SympathisantInnen nennen diesen Grund besonders häufig.
Die Bedeutung des Motivs des Gefühls der „Machtlosigkeit“ wird von den - ebenfalls sehr häufig genannten
Begründungen „Ich bin der Meinung, dass meine Stimme sowieso nichts verändert“ (63%) und „Das
Europäische Parlament setzt sich nicht mit den Problemen auseinander, die mich persönlich betreffen“ (62%)
unterstrichen – diese beide Gründe werden von den FPÖ-AnhängerInnen überdurchschnittlich oft angegeben.
Jeweils 57% der Nicht-WählerInnen gaben an, dass „Es gab keine Partei, der ich meine Stimme geben wollte“
und „Ich habe kein Vertrauen in die EU“ relevante Gründe dafür waren, nicht zur Wahl zu gehen; knapp 50%
der befragten Nicht-WählerInnen meinten „sie interessieren sich nicht für die Europawahlen“ (wobei die beiden
zuletzt angeführten Motive wieder ein von FPÖ-AnhängerInnen verstärkt genannt wurden).
Jeweils zu knapp über 40% wurden die Motive „Die innenpolitischen Entwicklungen der letzten Zeit haben mich
davon abgehalten zu wählen“ (44%), „Ich konnte mich nicht entscheiden, wen ich wählen sollte“ (43%; diese
Begründung wurde von Grün-SympathisantInnen überdurchschnittlich häufig angegeben) und „Ich habe kein
Interesse an der Europäischen Union“ (42%; FPÖ-AnhängerInnen: 63%) genannt.
38% bzw. 37% der Nicht-WählerInnen gaben an „Das Europäische Parlament hat nicht genügend Macht“ bzw.
„Ich bin ein Gegner der EU“ (FPÖ-AnhängerInnen: 58%).
Jeweils von ca. einem Drittel der NichtwählerInnen wurden die Motive „Ich war zu wenig informiert, um wählen
zu gehen“, „Ich habe generell kein Interesse an Politik“ (FPÖ-Anhängerinnen: 46%) und „Ich fühle keine
Verbundenheit mit Europa“ (FPÖ-AnhängerInnen: 52%) angeführt.
28% der Nicht-WählerInnen meinten: „Ich war verhindert (durch eine Reise, Arbeit, Gesundheit, Freizeitaktivität
etc.)“ (Grün-SympathisantInnen: 53%), 17% meinten: „Ich nehme fast nie an Wahlen teil“ (FPÖ-AnhängerInnen:
25%).
10 Grafik 8:
Gründe für die Nicht‐Teilnahme an der EU‐Parlamentswahl 2009
17,0
"Nehme fast nie an Wahlen teil"
28,0
"War verhindert"
33,0
"Keine Verbundenheit mit Europa"
"Ich habe generell kein Interesse an Politik"
34,0
"Zu wenig informiert, um wählen zu gehen"
34,0
37,0
Ich bin ein Gegner der EU"
"Das EU‐Parlament hat nicht genügend Macht"
38,0
42,0
"Kein Interesse an der EU"
"Konnte mich nicht entscheiden, wen ich wählen sollte"
43,0
"Innenpolitische Entwicklungen haben mich abgehalten zu wählen"
44,0
49,0
"Kein Interesse an den EU‐Wahlen"
Ich habe kein Vertrauen in die EU"
57,0
"Es gab keine Partei, der ich meine Stimme geben wollte"
57,0
"Das EU‐Parlament behandelt die falschen Probleme"
62,0
"Meine Stimme kann nichts verändern"
63,0
"Österreich hat zu wenig mitzubestimmen"
0,0
69,0
10,0
20,0
30,0
PLG‐Nachwahlbefragung (Feldarbeit: SWS); Juni/Juli 2009, N=1230
11 40,0
50,0
60,0
70,0
in %
Behalteraten der Parteien bei der EU-Parlamentswahl 2009
Schließlich sei noch ein Blick auf die „Behalteraten“ sowie Abwanderungsbewegungen bei der
EU-Parlamentswahl 2009 geworfen (Grafik 9):
Die SPÖ und die ÖVP konnten jeweils ca. zwei Drittel ihrer AnhängerInnen zur Wahl der jeweiligen Partei
motivieren, bei den Grünen beträgt der entsprechende Prozentsatz 50%, bei der FPÖ lediglich 34%. Von der
Gruppe jener ohne Parteipräferenz nahm knapp die Hälfte an der EU-Wahl nicht teil.
Auffällige Wanderungsbewegungen gab es von der SPÖ zu Hans Peter Martin (10%) sowie ins Lager der
Nicht-WählerInnen (16%), von der ÖVP ebenfalls zu den Nicht-WählerInnen (14%) und zu Hans Peter Martin
(5%). Von den Grünen wanderten 16% ins Lager der Nicht-WählerInnen, 7% zur SPÖ und jeweils 5% zur ÖVP
und zu Hans Peter Martin.
Bei der FPÖ ist die Wanderung zu den Nicht-WählerInnen mit 29% am größten, 8% verlor die FPÖ zudem an
Hans Peter Martin.
Personen ohne eindeutige Parteipräferenz wanderten vor allem zur SPÖ (8%) und zu Hans Peter Martin (7%).
Grafik 9:
Behalteraten und Abwanderungen bei der EU‐Parlamentswahl 2009
6
17
1
1
0
1
SPÖ
10
64
5
1
ÖVP
15
5
3
3
65
1
11
2
Grüne
16
Keine Angabe
5
0
4
7
Andere
7
2
FPÖ
0
2
H.P. Martin
29
8
3
Grüne
0
0
0
FPÖ
50
ÖVP
23
keine Parteipräferenz
Nicht‐WählerInnen
55
4
4
57
7
SPÖ
8
10
20
30
PLG‐Nachwahlbefragung (Feldarbeit: SWS); Juni/Juli 2009, N=1230
12 40
50
60
70
in %
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