Wissenschaft · Technik Prisma PSYCHOLOGI E Hitliste der Alpträume er Sturz in den Abgrund; eine Verfolgungsjagd; das Gefühl, flüchten zu wollen, aber sich nicht bewegen zu können – das sind die drei häufigsten Alpträume der Deutschen. Zu diesem Befund kommt ein Forschungsteam um den Psychologen Michael Schredl vom Zentralinstitut für seelische Gesundheit in Mannheim in einer repräsentativen Studie mit 2014 Personen. Elf Prozent der Teilnehmer gaben an, einige Male im Jahr unter Alpträumen zu leiden, vier Prozent einmal im Monat und 0,6 Prozent sogar mehrmals in der Woche. Als bemerkenswert wertet Schredl den Einfluss der Medien: Rund 19 Prozent der Befragten durchleben im Traum Szenen aus Horrorfilmen oder Krimis. WITTEK / IFA-BILDERTEAM D Schimpansenweibchen mit Jungem BIOLOGIE Fortschritt durch Weibchen ultur ist weiblich – zumindest bei den Schimpansen. Je mehr Weibchen in einer Kolonie leben, desto mehr komplexe, erlernte Verhaltensweisen lassen sich beobachten, wie die Evolutionsbiologen Johan Lind und Patrik Lindenfors von der Universität in Stockholm berichten. Die Zahl der Männchen spiele beim kulturellen Fortschritt hingegen keine Rolle. Die Forscher werteten Daten aus sechs Langzeitstudien mit Schimpansen in Zentral- und Westafrika aus und stellten fest, dass die weiblichen Tiere häufiger Werkzeuge benutzten als die männlichen und mehr Zeit darauf verwendeten, dem Nachwuchs ihre Techniken beizubringen. Im Vergleich zu den eher sesshaften Männchen wechselten Weibchen zudem öfter die Kolonie und brächten dann auch den neuen Herdengenossen ihre Tricks bei. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Weibchen Trägerinnen der Schimpansenkultur sind“, resümieren die Biologen. ARCHIV GERSTENBERG / ULLSTEIN BILD K Gemälde „Der Nachtmahr“, 1802 MEDIZIN Unentdeckte Brüche eim Röntgen werden Knochenbrüche offenbar häufiger als gedacht übersehen oder falsch eingeschätzt. Der Radiologe Charles Spritzer von der Duke University in Durham, North Carolina, untersuchte mit Hilfe eines Magnetresonanztomografen (MRT) 92 Patienten, die nach einer Hüft- oder Beckenverletzung über anhaltende Schmerzen klagten. Dabei entdeckte der US-Mediziner 35 undiagnostizierte Knochenbrüche. Bei 15 Patienten mit bereits festgestellten Brüchen fanden sich weitere unerkannte Bruchstellen. Und 11 Patienten hatten gar keine gebrochenen Knochen, obwohl die Röntgenbilder darauf hingedeutet hatten. Im Zweifelsfall, so empfiehlt Spitzer, sei es deshalb sinnvoll, zusätzlich zum Röntgen eine MRT-Untersuchung zu veranlassen. WERNER / ALLMEDIC B Röntgenbild einer Beckenfraktur 138 D E R S P I E G E L 1 3 / 2 0 1 0