Dazu gibt es eine besondere Gelegenheit, die Sie sich nicht entgehen lassen sollten: der erste bundesweite „Astronomietag“ am Samstag, 23. August 2003! An diesem Tag werden Ihnen Sternwarten, Planetarien, Institute und engagierte Amateure den Himmel ein Stück näher bringen und zeigen, wie die Astronomie unser modernes Weltbild formt. Volkssternwarten öffnen ihre Türen, um Ihnen das Sternegucken zu ermöglichen – ein eigenes Fernglas oder gar ein Fernrohr benötigen Sie also nicht. Nutzen Sie die Angebote astronomischer Einrichtungen in Ihrer Nähe. Suchen Sie eine Volkssternwarte auf und erfahren Sie, wie der rote Planet Mars im Fernrohr aussieht! Ebenso werden Ihnen Hobby-Astronomen einen Einblick in die Sternenwelt verschaffen – es erwartet Sie ein ganz persönliches „Erlebnis Astronomie“! n? mehr erfahre t-Seite: Sie möchten In sere terne n u ie S n e Dann nutz tag.de omie www.astron Der erste deutschlandweite Deutschlands größte astronomische Vereinigung zur Pflege und Förderung der Amateurastronomie Astronomietag Im Blickpunkt: Mars... Über 4.000 Sternfreunde sind Mitglied und nutzen ein umfangreiches Angebot: ★ Wir bieten kompetente Beratung und Betreuung in allen Bereichen der Amateurastronomie und fördern die Zusammenarbeit der Sternfreunde in unseren Fachgruppen. Aufnahme: Hubble Space Telescope Ganz ehrlich: Haben Sie schon einmal einen Planeten, ein Sternbild oder gar das zarte Band der Milchstraße am Nachthimmel gesehen? Möchten Sie sich in der Welt der Sterne zurechtfinden? Die Astronomie bietet eine Fülle von spannenden Themen – aber wie kann man ohne großes Vorwissen einsteigen? Vereinigung der Sternfreunde e.V. ★ Dreimal jährlich erhalten Sie das Journal für Astronomie mit Beobachtungsberichten, Tipps und Hinweisen zur Amateurastronomie auf über 140 Seiten – von HobbyAstronomen für Sternfreunde geschrieben. Zusätzlich kommen Sie als VdS-Mitglied in den Genuss von Ermäßigungen beim Bezug astronomischer Zeitschriften. ★ Sie suchen Anregungen, Sternfreunde in Ihrer Nähe oder den Kontakt zu einer Sternwarte? Wir helfen mit Tagungen, Treffen oder auch einem Auszug aus unserer Mitgliederdatei. Fordern Sie Informationsmaterial an: Vereinigung der Sternfreunde e.V. Geschäftsstelle: Am Tonwerk 6 D-64646 Heppenheim www.vds-astro.de www.vereinigung-der-sternfreunde.de E-Mail: [email protected] Dieses Faltblatt wurde Ihnen überreicht durch: Dort finden Sie über das gesamte Bundesgebiet verteilte Aktionen, die Ihnen zeigen werden, dass Astronomie mehr ist, als nur eine trockene Wissenschaft. © Text: C. Schambeck, U. Reimann, S. Korth, O. Guthier Kopf hoch – Augen auf! ... so nah, wie seit Jahrtausenden nicht mehr! 23. August 2003 Mit zahlreichen Veranstaltungen von Volkssternwarten, engagierten Hobby-Astronomen und astronomischen Vereinen. Lassen Sie sich für das Weltall und die Beobachtung des Himmels begeistern! Der rote Planet steht im Mittelpunkt. Er ist im Sommer 2003 besonders gut zu beobachten. Weitere Tipps und Informationen finden Sie hier oder unter: Sprechen Sie uns an, wir helfen Ihnen gerne weiter! www.astronomietag.de Mars im Fernrohr Entdecken Sie den Sternenhimmel Vor 57.539 Jahren lebte der Neandertaler auf der Erde. Seit dieser Zeit ist uns Mars nie mehr so nahe gekommen wie dies am 27. August 2003 der Fall sein wird. Nur 55,76 Millionen Kilometer trennen dann den blauen und roten Planeten. Betrachten Sie unseren Nachbarn im All mit eigenen Augen, schlüpfen Sie in die Haut der Forscher vor über einhundert Jahren und entdecken Sie einen rötlich gefärbten Planeten mit einer hellen Polkappe. Erkennen Sie Sternbilder! © Aufnahme des Planeten aus dem Jahr 1988. Bernd Flach-Wilken Der Mars, unser Nachbarplanet Mars – eine zweite Erde? Kein anderer Planet hat die menschliche Phantasie mehr beflügelt als Mars. Gegen Ende des 19. Jahrhunderte entdeckte der italienische Astronom Giovanni Schiaparelli ein Netz von dunklen Linien auf der Marsscheibe, die er „Canali“ nannte. Schon bald wurden diese „Kanäle“ als Wasserstraßen auf der trockenen Oberfläche des Mars gedeutet. Man vermutete: Nur Lebewesen können sie angelegt haben, Mars musste eine zweite Erde sein. Heute wissen wir es besser: Es war alles nur eine optische Täuschung! Es gibt auch moderne Varianten: Etwa das berühmte „Marsgesicht“, das amerikanische Sonden in den siebziger Jahren fotografierten – leider nur eine Ansammlung von Hügeln. Dann stellte eine Forschergruppe vor sieben Jahren einen Meteoriten vor, der offenbar vom Mars stammt. Ein Asteroideneinschlag hatte den Brocken in den Weltraum geschleudert. Die Erde fing den Marsboten ein und er landete in der Antarktis. NASA-Forscher entdeckten auf ihm mikroskopische wurmartige Gebilde, die irdischen Mikroben ähneln – ein Beweis für außerirdisches Leben? Leider nein. Doch die Suche ging weiter: 1997 landete die Sonde „Pathfinder“ auf dem Mars und lieferte atemberaubende Bilder. Sie zeigen eine lebensfeindliche Welt, eine endlose Wüste aus rotem Sand, übersät mit Gesteinsbrocken. Darüber eine dünne Atmosphäre aus tödlichen Gasen. Dabei scheint der Mars uns doch vertraut. Sein Tag dauert ebenfalls 24 Stunden. Er besitzt Jahreszeiten, denn seine Achse ist ähnlich geneigt wie die Erdachse. Allerdings dauert ein Marsjahr zwei Erdenjahre. Die Jahreszeiten des Mars können wir von der Erde beobachten: Sehr schön lässt sich im Fernrohr die unterschiedliche Größe der Eiskappe am Mars-Südpol verfolgen. Am 5. Mai 2003 beginnt dort der Frühling und am 30. September wird es Sommer. Während dieser Zeit schmilzt die weiß-leuchtende Polkappe stetig ab. Aber auch hier trügt die Idylle: Mars-Eis ist kein gefrorenes Wasser sondern festes Kohlendioxid! Auf der Oberfläche zeigen sich dunkle Gebiete, die Schiaparelli „Meere“ nannte, daneben gibt es auch helle Regionen. Manchmal, wie im Jahr 2001, ereignen sich Sandstürme, die den ganzen Planeten einhüllen. Die dunklen „Meere“ sind dann plötzlich von der Marsoberfläche verschwunden. Vielleicht werden Sie Zeuge eines solchen Sandsturmes? Tipps für die Beobachtung ★ Auch mit bloßem Auge können Sie Mars beobachten. Er wird in den Sommermonaten als heller, roter Lichtpunkt am Himmel stehen und seinem Charakter als „Wandelstern“ alle Ehre machen. Beobachten Sie in dieser Zeit den Weg des Planeten vor dem Hintergrund der Fixsterne. ★ Leider reicht ein Feldstecher nicht, um Strukturen auf dem Mars zu erkennen. Er erscheint damit immer noch sternförmig – allerdings blendend hell! ★ Mit zunehmender Größe des Fernrohrs werden mehr und mehr Einzelheiten auf der Marsscheibe sichtbar. Erwarten Sie aber nicht, beim ersten Mal mehr zu sehen als eine verschwommene, rötliche Scheibe. Ursache ist die Luftunruhe. Haben Sie also Geduld und warten Sie den Moment ab, an dem das Flimmern der Luft innehält. Dann werden Sie mit vielen Details belohnt. Viele sagen, dass sie den Großen Wagen noch finden, weitere Sternbilder kennen sie aber nicht. Versuchen Sie einmal, Sterne und Sternbilder am sommerlichen Nachthimmel zu finden – mit der Sternkarte ist es ganz leicht! Sie zeigt die Situation am 23. August 2003 um 23 Uhr (Mitteleuropäische Sommerzeit). Um diese Zeit ist es richtig dunkel. Sie können die Sternkarte auch etwa 2 Wochen vor oder nach diesem Termin verwenden. So verwenden Sie die Sternkarte ★ Schauen Sie zur angegeben Uhrzeit bei klarem Himmel in Richtung Süden. Dabei sollten möglichst wenig störende Lichter in Ihrer Umgebung sein. ★ Suchen Sie etwa in halber Höhe zum Zenit (dem Punkt genau über Ihnen) den hellen Stern Atair im Sternbild Adler. ★ Wenn Sie noch höher schauen, finden Sie fast genau im Zenit die hellen Sterne Wega und Deneb in den Sternbildern Leier bzw. Schwan. Zusammen mit Atair bilden sie das bekannte „Sommerdreieck“. ★ Nun können Sie anhand der Karte weitere Sternbilder aufsuchen. Die Milchstraße verläuft als schwach leuchtendes Band vom Schwan über den Adler bis hinunter zum Schützen. Mars finden Sie links unten auf der Sternkarte. Er steht um 23 Uhr im Südosten und wird um 2 Uhr morgens genau im Süden zu sehen sein. Der rote Planet fällt als hellstes Objekt sofort auf. Versuchen Sie es doch einmal! ★ Es wird reizvoll sein, das „Abschmelzen“ der Südpolkappe von Mai bis September mitzuerleben. ★ Mars hat viele Gesichter! Durch die Rotation werden Sie immer wieder neue Gebiete sehen. Es bleibt aber Raumsonden vorbehalten, Vulkane wie den 28 km hohen „Olympus Mons“, Schluchten wie das 5 km tiefe „Valle Marineris“ oder Marskrater zu erkennen. ★ Vielleicht beginnt plötzlich ein großer Sandsturm zu toben. Der Planet verändert dann schlagartig sein Aussehen. Diesen Moment sollten Sie nicht verpassen. Aktuelle Infos erhalten Sie stets auf der VdS-Webseite www.vds-astro.de. Anblick des Himmels in Richtung Süden am 23. August 2003 um 23:00 Uhr